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| Betrug Staatsanwaltschaft ermittelt Es ist ein mieses Geschäft mit der Einsamkeit: Animateure verwickeln Handynutzer per Sms in Flirts.Jede antwort kostet Geld. von Holger Ohlsen und Eckard Gehm
Flensburg.,,Hi;hier ist die Claudia..."-tausende Handynutzer haben diese oder ähnlich lockende Worte auf dem Pc gelesen und gegrübelt,welcher heiße Flirt das noch gleich war;von dem Claudias SMS die Rede ist.Wer antwortet,ist gleich 1.99€ los- und hängt mit ein bisschen Unverstand am Haken.Den Claudia ist gar nicht Claudia,sondern viel warscheinlicher ein Klaus mit Bauch und Bart ,der sich als Animateur im Chat-Forum seine Hartz-IV-Alimentierung aufbessert.Für den geglückten Kontakt darf sich Klaus ein Paar Cent gut schreiben. Den Rest der 1.99€ für die Rück-SMS teilen sich die Telefongesellschaft und der der Chat-Betreiber,über den fortan die Kommunikation läuft. Denn dummerweise ist Claudia nur hier zu erreichen und sonst gar nicht. Die Geschäfte laufen glänzend-auch für die Netz-Provider wie T-Mobile oder Vodafone,die die komplette Rechnungslegung übernehmen und sich diese Mühe mit Beteiligungen honoriern lassen.Nach Angaben eines Insiders bearbeiten die Animateure eines Chats Monatfür Monat bis zu 100 000SMS-Kontakte im Preisvergleich von 1.99 bis 4.99.Euro pro Nachricht.,,Die Firmen bewegen sich in einer Grauzone,versuchen;Gesetzesübertretungen zu vermeiden" ,berichtet ein ehemaliger Animateur.,,Der gewerbliche Charakter wird hier nicht in den Vordergrund gerückt,und ich glaube;die meisten wollen das auch garnicht wissen.Es gibt so viele arme Würstchen ,die sonst niemanden haben." Aufgabe der Animateure ist es,sie so lange wie möglich im Spiel zu halten.Sie gestalten ihre imaginären Persönlichkeiten passend zum SMS-Partner und halten diese unter Zugzwang.,,Das sich Leute in diese Pseuden verlieben ist keine Seltenheit",sagt der Austeiger.,,Daran sind schon Ehen zerbrochen."Gesimst wird,auch schon wenn es eigentlich nicht mehr geht.,,Das ist schon voll das Suchtverhalten",so der Ehemalige. ............................................................ Ein Kunde machte 15000 Euro Schulden ............................................................ Ein Kunde habe mit dem SMS-Chat Schulden in Höhe von 15000 Euro angehäuft,sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gestern. Die Behörde ließ die Flensburger-IT-Firma´,,MintNet",und zwei weitere Unternehmen und 15Wohnungen durchsuchen.Emittelt wir wegen Betrugsverdachts;Scheinselbständigkeit, Vorenthalten der Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung und Steuerhinterziehung.,,MintNet" legt Wert darauf,nur die technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt zu haben und keine Animateure beschäftigt zu haben.(pt)
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bearbeitet von tinitus am 01.02.2007 00:06:45 Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen. Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation. tinitus |
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| Auf Spiegel online war mal so ein Artikel über eine junge Frau, die sowas als Nebenjob macht. Da werden dann im Minutentakt SMS verschickt, zu jedem Kunden gibt es eine Datei, in der die Frauen notieren, was sie eigentlich wem geschrieben haben, damit sie nicht durcheinander kommen. Zudem müssen ja die Kolleginnen, die dann die Kunden nach Schichtwechsel übernehmen, den bisherigen SMS-Verlauf nachlesen können, um nahtlos in die Identität ihrer Vorgängerin schlüpfen zu können. Das heisst, dass die SMS-Partnerin nicht nur eventuell "Klaus mit Bart" ist, sondern ganz unterschiedliche Personen, je nach dem, wer gerade Schicht hat.
Mal schauen, vielleicht finde ich den Artikel noch. Dann stell ich den Link mal online.
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