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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Online-Tagebuch Moralapostel, Start:09.04.08 (OSS)
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Online-Tagebuch Moralapostel, Start:09.04.08 (OSS)
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,

@Amalia:
was macht das Radfahren im Stehen? und noch interessanter, was das rauchen bzw. Nicht-Rauchen?
nee ist deine Sache, ob und wann wenn überhaupt du das aufhörst.

@alle und/oder mich:
heute nacht kamen mir träume, die mich wegbringen wollten.
Es waren Träume, in denen 2 ehemalige Freundinnen mit mir unterwegs waren, nix pornographisches aber eben schon "Potential" hatte das mich letzlich dort hinziehen wollte.
Darum möchte ich auch nicht darüber nachsinnen, was sollte das auch bringen, diese Frauen sind Geschichte, unwiederbringlich.

Also hab ich mich mit christlicher Musik auf andere Gedanken gebracht, sicher nicht für jeden DAS Mittel der Wahl zum ablenken.

Diese Tagezählerei find ich ja nicht so toll, vor allem könnte es eher demotivierend sein, wenn man das hatte, von dem man nicht reden soll Breites Grinsen - niemals möchte ich DAS damit verniedlichen. Was wenn ich nach 6,8, oder mehr Monaten einen R.... erleide? Da meint man, ES geschafft zu haben ... und dann das.
Nein, ich mach mir jetzt keine Sorgen quasi schon auf die Zukunft hin, was da alles noch auf mich zukommen könnte - bringt eh nix.

Andrerseits, sofern ich mich da richtig erinnere, gilt man als geheilt/therapiert? keine ahnung wie die genaue definition jetzt ist, wenn man 1 Jahr ohne ausleben dieser Sucht geschafft hat, also muß man doch in etwa wenigstens "zählen".

lg
Aldo



01.07.2008 14:45:12  
alleswirdgutfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo,

vielen Dank für Deinen Eintrag in meinem Tagebuch! Lächeln
Hab mich mal durch Deins gelesen und viele wertvolle Passagen für mich gefunden!

Deine Art zu Schreiben, die Dinge auf den Punkt zu bringen, hilft hoffentlich nicht nur mir weiter, sondern vor allem Dir selbst! Der bisweilen ironische Unterton als moralischer Zeigefinger - klasse! ZwinkernRazz - ällabätsch

Zum Sport möchte ich sagen, daß er gewiß kein Allheilmittel ist und auch süchtig machen kann. Was ich neben dem Sport allerdings immer als äußerst hilfreich empfunden habe, waren Spaziergänge. Man denkt oft gar nicht gezielt über ein Problem nach und auf einmal wirft das Unterbewußtsein eine Antwort oder Lösung aus!

Zum Tagezählen habe ich ein etwas zwiespältiges Verhältnis, denn wichtig ist WIE man zählt und was man dabei denkt: Man sollte nicht die Tage "ohne" zählen, denn dann würde man sich ja kasteien ("X Tage/Monate ohne"). Der positive Aspekt sollte im Vordergrund stehen ("X Tage/Monate neues Leben")!

In diesem Sinne: Weiter so!

Martin


"Der Mensch ist im Grunde ein zielstrebiges Wesen. Nur strebt er meist zu viel und zielt zu wenig."
01.07.2008 15:04:20  
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Hallo Martin,
den Dank gebe ich gerne an dich zurück.
Auch wenn man nicht in erster linie für andere schreibt, oder der erste beweggrund auch nicht war, daß man möglichst viel resonanz bekommt, so ist es trotzdem schön, wenn man solidarität erfährt.

bin grad zu müde um noch geistreich zu sein, alles gute weiterhin - auch allen anderen.
Aldo


03.07.2008 08:34:03  
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schon wieder Sonntag,

eine Freundin, die von meiner OSS weiß, schrieb mir, daß nun 15 Wochen rum sind. Da mir das besser gefällt sag ich mal: 15 Wochen meines neuen Lebens.

Das ist kein Selbstläufer, auch wenn mancher leser hier den eindruck bekommen könnte - was ich aber nicht mal glaube, daß das so sein wird.
Jedenfalls war es an meinem ersten freien Tag (Donnerstag) so, daß ich in ein Loch fiel. Eigentlich wollte ich 2,5 Tage mit dem Motorrad wegfahren, aber das wollte ich mir dann doch nicht leisten, dachte, wenn ich fahre komme ich mit dem Geld nicht durch den monat. Also fuhr ich nicht.
Dafür hab ich jetzt in der Zwischenzeit für mein Freizeitgrundstück Zeug eingekauft, das mehr gekostet hat wie die Motorradtour gekostet hätte.
Jedenfalls saß ich Donnerstag daheim, schlechtes Wetter auch noch, ich suchte nach was bei google, und dann schaute ich bei google-video vorbei. dort tippte ich aussagekräftige begriffe ein, es kamen dann auch ein paar eher harmlosere filmchen als suchergebnis. ich habe einige angeklickt u. versucht anzuschauen. ABER kein einziger wurde dargestellt. Das hat mich gefuxt, ich suchte nach einer lösung, fand aber keine. Dann googelte ich nach kindersicherung austricksen etc., aber auch da kam ich nicht weiter. Ich überlegte, ob ich die Kindersicherung austricksen kann, indem ich einen neuen Benutzer anmelde auf meinem PC, also meldete ich einen neuen Benutzer an, aber auch da kam die Kindersicherung wieder. Dann wollte ich die kindersicherung deinstallieren, und erst da bin ich dann wieder "aufgewacht" und hab das abgebrochen und dann die internetverbindung gekappt u. mich nicht mehr eingewählt.

Freitag u. Samstag war ich dann auf meinem gepachteten Freizeitgrundstück, hab auch dort geschlafen (dort gibt es kein Strom, also auch kein PC oder Fernseher), hab einiges geschafft, dort ist es auch ok, fast wie im Urlaub.

Einerseits wurmt mich das sehr, immer noch dieses Verhalten an mir festzustellen, immer noch diese Versuche, fast um jeden Preis auf diese Seiten zu kommen.
Ich weiß es selber, wenn ich dann wieder bei Verstand bin, daß ich das nicht brauche, daß ich besser lebe ohne diesen Schund.
Andrerseits bin ich so froh, daß ich aufgehört habe, wenn auch reichlich spät, daß ich noch die kurve gekriegt habe, und daß ich die Tage danach nicht weitere Versuche dieser Art unternommen habe.

und nu geh ich schlafen, wünsche allen einen schönen Sonntag, einen weiteren Tag im neuen Leben ...
lg
Aldo


bearbeitet von Moralapostel am 06.07.2008 01:00:44
06.07.2008 00:54:23  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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du hast es mal wieder geschafft!

Sei stolz auf dich!

Gruß

Karamba


07.07.2008 16:26:24  
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Hallo,

ich kann grad nicht stolz auf mich sein, letzte nacht war es wieder dasselbe, bis morgens um 06.00 hab ich versucht, ob ich irgendwo so ein schei..-videofilmchen angucken kann.
dass ich es nicht geschafft habe und dann doch zur "Vernunft" gekommen bin, ist alles andere als tröstlich. im grunde fühlt es sich so an, wie wenn ich es geschafft hätte (auch wenn eigentlich "nichts" passiert ist)

Und wenn´s wen interessiert, was ich ja doch hoffe, es fing alles damit an, daß ich auf die Idee kam noch so gegen 02.00 Uhr einen Sendersuchlauf für die TV-Programme zu starten, und dann war ich erst auf der Suche nach so sexy-clips in den ganzen schundsendern und danach gings dann eben weiter mit suchen im net nach härterem.

Klasse nicht, ich gebe auch "tolle" ratschläge, aber selber tappe ich in genau dieselbe falle.
heut durfte ich das dann sozusagen gleich "büßen" weil ich nur zu 4 Std. Schlaf kam.

Vielleicht kann ich es mit etwas Abstand dann doch noch als grademalsoerfolg bezeichnen, weil ich ja keine filmchen geschaut hab und auch nichts gemacht hab an mir... vor dem pc oder auch sonst - aber ich hätte es gemacht, wäre nur ein filmchen zu sehen gewesen :(((((((( und das ärgert mich halt so, weil das schon so viel besser war und eigentlich überwunden schien.

ja, vielleicht war ich zu stolz auf diese blöde zahl von erreichten wochen... eigentlich ists mir jetzt auch egal ob ich nun den ersten tag meines neuen leben habe oder die 15. woche.

und irgendwie hab ich immer noch die befürchtung, dass ich wieder genau da bin, wo ich vor ostern eine woche lang gegen diesen drang kämpfte und dann doch nachgegeben habe.
letztlich kam mir noch der gedanke, ob ich vielleicht doch auch noch ne therapie machen müßte Durcheinander!

also stolz bin ich nicht, eher grad leicht deprimiert

lg
Aldo

edit: und wenn du, karamba, das da oben nicht geschrieben hättest, hätte ich hier vermutlich gar nichts darüber erwähnt, weil es mich eben wurmt ...


bearbeitet von Moralapostel am 07.07.2008 22:03:51
07.07.2008 21:58:48  
tinitusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@Moralapostel

das Du 15 Wochen durch gehalten hast,ist doch eine super Leistung und wenn dann mal wieder der Suchtteufel
Dich herausfordert und Du in wieder stehen kannst,ist das eine
noch größere Leistung.freuendes Smilie

Bleibe weiter dran und mache Dich nicht verrückt.

Gruß tinitus




bearbeitet von tinitus am 08.07.2008 01:18:30
Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen.
Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation.
tinitus
08.07.2008 01:17:57  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo,
wollte dir nur weitere gesunde Wochen "im neuen Leben" wünschen.

Glaube mir, wenn du die Sucht überwunden hast, dann fühlst dich freier und stärker als je zuvor. Rückfälle gibt es bei jeder Sucht, nur man sollte sie auch als Rückfälle sehen....und weiter kämpfen.

Ja, "ich fahre Fahrrad im Schlafzimmer", beim fernsehen, da vergesse ich dann, dass ich überhaupt keine Lust auf Sport habe... und so murkse ich den inneren Schweinehund ab. Krimis eignen sich am besten dazu...

Habe nach der Trennung von meinem süchtigen Partner ca. 20 kg zugenommen, und letze 2 Wochen 5 kg abgenommen, wenig Sport, viel grünes und oranges Gemüse. Also noch 15 kg müssen runter.

;o) Ja, ich rauche noch. Ich versuche meine Energie gezielt auf anderes Wichtiges zu lenken. Mit Betonung auf: versuche.

Mann, das Leben ist manchmal echt ein Kampf...

Gruß Amalia


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

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08.07.2008 13:08:51  
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Hallo,

ich hab nen tollen Artikel im Stern gelesen...
ich hoffe ich darf etwas daraus zitieren ...

QuoteGewichtstsunami
Von Jan Weiler

Meine Frau findet mich gerade etwas zu klein für mein Gewicht. Da ich aber nur noch sehr langsam und ohnehin bloß an Ohren und Nase wachse, muss ich schnell mal ein paar Pfund abnehmen. Habe viel am Schreibtisch gesessen und gearbeitet in letzter Zeit. Das geht immer einher mit einer gewissen Gewichtszunahme.

Ehrlich gesagt kann man dazu aber schon nicht mehr Gewichtszunahme sagen, Gewichtstsunami trifft es besser. Eigentlich liegt es weniger am Essen - ein bisschen vielleicht -, sondern an der mangelnden Bewegung. Sport wäre jetzt gut.
...
"Kauf dir doch ein paar Laufschuhe." Jogging sei ganz toll, fand sie. Man könne dabei wundervoll nachdenken, die Bewegung verselbstständige sich allmählich, übrig bleibe ein wundervolles Glücksgefühl. Und überhaupt: Die Hälfte der Zeit, die ich mit Nachdenken am Schreibtisch verbrächte, könnte ich ebenso nachdenklich durch eine nahe gelegene Schonung rennen. Ich fragte Sara, ob man es nicht umgekehrt machen könne, und schlug ihr vor, mich regelmäßig auf die Couch zu legen und ans Laufen zu denken. An ganz anstrengendes Laufen würde ich denken, ich würde mir schwierigste Waldläufe, ganze Marathonläufe würde ich mir ausmalen. Aber sie zeigte nur schweigend auf besonders hässliche Laufschuhe in dem Prospekt.

http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/625717.html?q=jan weiler gewichtstsunami

das find ich so klasse, der artikel geht noch weiter, ist sehr treffend. amalia, vielleicht auch nur für uns zwei oder nur für mich, wobei ganz so viel an gewichtstsunami hab ich noch nicht draufgelegt :)

boah amalia, das ist echt klasse, in 2 wochen 5 kg ... ah ok ohne sport, oder fast ohne sport.
ich hab mir nun überlegt, daß ich auch mit gesichtsyoga anfange, wobei yoga naja, also vielleicht überleg ich mir das auch nochmal, aber in gedanken mach ich schon mal ein paar schwere radtouren Breites Grinsen

zu meinem rückfall oder nicht-rückfall.
wie gesagt es ist mir egal, ich weiß, dass es diesmal eben doch NICHT so ist wie beim letzten mal, ich denke nicht mehr, daß ich kurz davor stehe, nun vollends in der OSS zu versumpfen, und das ist für mich das positive trotz allem.

aber mich würde ja jetzt schon interessieren, wie man einen rückfall definiert, wann es einer ist u. wann nicht. ja, ich hab mich gestern fast oder ganz so gefühlt, wie wenn es einer war.
andrerseits, wenn ich nun z.b. trockener alkoholiker wäre u. dann meinetwegen stunden damit verbracht hätte in der spirituosenabteilung zu stehen und die flaschen anzuschmachten und mir vorzustellen wie toll es wäre, wenn ... - ich aber letztlich nichts angerührt hätte, oder ok, eben 1-2 flaschen clausthaler alkoholfrei, wo ja noch 0,3% alkohol drin sind. wär das dann ein rückfall?

na denn wie auch immer
Euch das allerbeste, und bleibt für heute sauber
Aldo






09.07.2008 00:08:07  
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Hallo,
manchmal, aber nur manchmal, denke ich, ich bin übern berg.
Ja, ICH habs geschafft, klopf mir auf die Schulter.
NEIN, seit dem käse, der da drüber steht, wo ich zumindest vor dem abgrund stand und gebannt runtergeblickt habe u. schier machtlos war, mich da wegzubewegen, seitdem ist nichts mehr "passiert".
Und diese Tatsache macht mich dann doch glücklich, um nicht wieder stolz zu verwenden.
Glücklich darüber, daß es doch vorwärts geht. Vor 4 Monaten kämpfte ich eine Woche ... u. fiel dann in die Grube, diesmal nicht.

Sammy 1980 schrieb einiges Tolle, passende, treffende, ich hoffe es ist ok, wenn ich das mal hier her hole, damit ich es mir hinter die Ohren schreibe.
QuoteKlar, keiner kommt von heute auf morgen los von der OSS, jeder hat diese Rückfälle. Dafür darf man sich anfangs nicht zu sehr fertigmachen. Aber Fakt ist auch: Wiederholte Rückfälle sind nichts anderes als Sucht mit größeren Abständen als vorher. Und das bringt einen nicht weiter! Der Körper stellt sich auf die größeren Abstände ein und das war's. Man kehrt damit nicht zur normalen Sexualität zurück und die Bilder im Kopf werden schön immer wieder aufgefrischt. Mit anderen Worten: Stillstand, die Sucht bleibt.

ich schrieb mal ähnliches, daß ein Dieb immer noch ein Dieb ist, wenn er auch statt 20 Handtaschen täglich nur noch 2 am Tag oder in der Woche klaut.
Auch das mit dem sich vorstellen, wie man sich "danach" fühlt, wenn man "es" wieder getan hätte, wie es einem früher ging, auch das hilft wohl, sich das nochmal zu vergegenwärtigen.
Als ich das las, dachte ich, ok, DAS war der Sinn weshalb ich immer noch online bin, und darum nur etwas mehr als 3 Std. schlafen kann.

Da es ja "mein" tagebuch ist, muß ich einfach auch schreiben, daß mich meine arbeit grad überfordert, über meine leistungsgrenze geht, bis heute waren 3 kolleginnen im urlaub u. eine krank u. die die arbeiten sind am limit, gestreßt, fertig.
möchte mich grad selbstbemitleiden...
naja wenn der frühdienst vorüber ist u. ich danach nochmal im bett war, sieht die welt bestimmt wieder besser aus.
Vor 9 Tagen bin ich noch glücklich, freudig, voller Elan zur Arbeit gegangen und auch wieder so nach Hause. Das erscheint mir jetzt wie eine Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Wie ein Trugbild.
Daran mußte ich heute schon ein, zwei mal denken, wie letztlich ich mich verändert habe, bzw. meine laune sich verändert hat, wie schwer mir grad ein lächeln fallen würde.
und vermutlich ist das dann der andere grund, weshalb ich noch online bin, weil ich die zeit brauchte um auf andere gedanken zu kommen ... weg von der arbeit, dem streß.

Allen Alles Gute,
Aldo



15.07.2008 02:28:12  
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Rückfall oder Ausrutscher?

Hier ein Link aus www.suchthilfe-ags.ch zu dem Thema. Da Alkoholsucht, Co-Abhängigkeit und wohl ander Süchte das gleiche Schema/Muster haben, passt es wohl auch bei OSS?

http://www.suchthilfe-ags.ch/images/upload/20071115_R%C3%BCckfall_als_Chance_709.pdf

Gruß A.



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15.07.2008 17:51:47  
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Hallo Amalia,
mein erster Impuls war Erleichterung ... also doch kein Rückfall, eher ein Ausrutscher, was auch noch doof genug ist.
aus dem Artikel, link ist ja drüber bei Amalias Beitrag...
QuoteAusrutscher oder Rückfall
Es ist deshalb sinnvoll, die Definition
von Rückfall auszuweiten und zusätzlich
von Ausrutschern zu sprechen.
Ausrutscher sind kleine Rückfälle
bei grundsätzlicher Abstinenz.
Sie können schnell wieder aufgefangenwerden
und gehen nicht automatisch
in Kontrollverlust über.
Damit unterscheiden sie sich von
schweren Rückfällen, bei denen die
Kontrolle verloren geht und sich
das alte Trinkmuster wieder durchsetzt.

am Ende müßte man eben Trinkmuster mit Suchtmuster oder OSS-Muster ersetzen.
Ich hatte gestern für mich beschlossen, daß es kein Rückfall war, da der Absturz ausblieb, Gott sei Dank.
ABER ich möchte jetzt nicht bagatellisieren, verniedlichen, beschönigen, relativieren oder sonst was.

soweit erst mal
Danke für den Artikel, den ich mir nochmal in Ruhe durchlesen muß, nur heute nicht mehr.

weils mir irgendwie gefällt ...
Allen Alles Gute
Aldo


bearbeitet von Moralapostel am 16.07.2008 00:07:57
16.07.2008 00:07:15  
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Hallo,

ich möchte einen Beitrag posten, den ich schon vor längerem mal gelesen hatte, es aber wieder interessant ist, vielleicht auch für den einen od. anderen hier ... vermutlich eher für die, die sich dem "christlichen Lager" zuordnen würden:

Quote
Sexuelle Sauberkeit ist nicht genug von Mike Genung

Es war im Spätherbst des Jahres 1998. Ich war auf Geschäftsreise und zog mir im Hotelzimmer wieder Pornofilme rein, wenn auch ohne zu masturbieren. Obwohl ich keinen körperlichen Sex hatte, waren die Bilder, der Dreck und die Scham, die mich überfluteten, nicht weniger intensiv.

Verzweifelt darüber, dass ich mein Herz wieder in reinen Dreck eingetaucht hatte, traf ich mich kurz nach meiner Rückkehr mit einem Mann aus der Zwölf-Schritte-Gruppe, der ich zu der Zeit angehörte, zum Mittagessen. Ich erzählte ihm von meinen Kämpfen, und er versuchte, mich zu ermutigen, indem er sagte: „Wenigstens hast du keine sexuellen Handlungen vollzogen“, womit er meinte, dass ich gemäß der Sauberkeits-Definition der Gruppe immer noch „sauber“ war. Zum ersten Mal in den acht Jahren des „Durcharbeitens der Schritte“ traf es mich, dass das Zwölf-Schritte-Programm mich soweit gebracht hatte, wie es ihm möglich war.

Ein Problem war die Definition von Sauberkeit im Zwölf-Schritte-Programm. Sie begann damit „keinen Eigensex oder Sex mit anderen Personen als dem eigenen Ehepartner zu haben“, was okay war, und dann gab es da ein merkwürdiges Statement, das besagte: „Wahre Sauberkeit bedeutet fortschreitenden Sieg über Lust.“ Weil „fortschreitender Sieg“ nicht recht zu fassen war (und in Wahrheit ohne Bedeutung), konzentrierte sich jeder auf den physischen Aspekt der Definition. Für jeden in der Gruppe bestand das Ziel darin, sauber zu werden. Männer, die es geschafft hatten, ein Jahr oder noch länger sauber zu bleiben, wurden ehrfürchtig bestaunt, als wären sie Propheten, und Neulinge scharten sich um sie, um das Geheimnis zu ergründen, wie sie sauber geworden waren.

In den frühen 90ern hatte ich zum ersten Mal mit dem Zwölf-Schritte-Programm zu tun, stürzte mich mit beiden Beinen hinein und brachte es auf achtzehn Monate Sauberkeit. Jetzt war ich einer der Auserwählten, den die anderen mit „Aahhs“ und „Oohhs“ bestaunten. Ich fing an, Treffen zu leiten und unterstützte andere und verteilte meine Weisheiten wie Plato. Ich war zum „Orakel der Freiheit von Lust“ oder so etwas geworden, dachte ich.

Das American Heritage Wörterbuch der englischen Sprache definiert Sauberkeit so: „Mäßigung oder Enthaltsamkeit vom Genuss alkoholischer Getränke oder dem Gebrauch von Drogen“.

Obwohl ich mich für eineinhalb Jahre von Pornographie, Masturbation und Sex außerhalb der Ehe enthalten hatte, war da innerlich immer noch diese bohrende Leere und Einsamkeit, die mich zerfraß. Dieses geistliche Vakuum forderte ihren Tribut von mir auf einer Geschäftsreise nach Kanada, wo meine achtzehn Monate anhaltende Sauberkeit durch Telefonsex und Masturbation ein Ende fand. Über Nacht war ich auf den untersten Boden zu denen zurückgefallen, die nicht einmal eine Dreißig-Tage-Medaille verdient hatten.

Ich fing mich schnell wieder und blieb für weitere drei Jahre sauber. Mit diesen drei Jahren der Sauberkeit meiner Wenigkeit hatte ich das Gefühl, dass die anderen sich bei meinem Eintreten verbeugen sollten. Wie könnte ich jemals wieder fallen nach einer so langen Zeit körperlicher Sauberkeit?

1995 zogen wir von Los Angeles nach Colorado Springs. Meine Unterstützungsbasis war nicht mehr da, und das immer präsente Vakuum der innere Leere verstärkte sich zu einem lauten Brüllen. Ich fiel schwer und verlor meine „Sauberkeit“ wieder durch ein Gelage von Pornographie und Masturbation. Dieses Mal dachte ich, ich könnte nicht wieder aufstehen, und schlidderte in drei Jahre von Schmutz, Scham und Depression.

Ich habe viele Fehler gemacht (und habe andere erlebt, die die gleichen Fehler machten), indem ich die Konzentration auf Enthaltsamkeit von sexueller Ausübung zu meinem Ziel machte. Ich habe erlebt, dass Männer, die in Pornographie suhlten, sich als „sauber“ bezeichneten, nur weil sie nicht masturbierten. Ich war einer von ihnen. Das ist so, als ob ein Alkoholiker sagt, er sei sauber, weil er jetzt statt Whiskey Bier trinke.

Der Stolz darüber, lange „sauber“ zu bleiben, ist ein Loch, in das man sehr leicht fallen kann, und solche Abstürze hatte ich selbst oft genug erlebt. Es ist schwer, die großen Spalten und Schlaglöcher auf der Straße zu umfahren mit dem Airbag des Egos im Gesicht.

Ich fuhr oft hart an den Klippen entlang und versuchte herauszufinden, wie viel Lust ich haben konnte, ohne meine „Sauberkeit“ zu verlieren. Die Wahrheit war, dass ich keine Entscheidung getroffen hatte, mich entschlossen von sexueller Sünde zu trennen und immer noch damit herumspielte. Der Sauberkeitsstandard, dem ich folgte, lud förmlich dazu ein und ließ genügend Schlupflöcher, um trotz Rechenschaftspflicht noch einen ereignisreichen Tag zu haben.

Reinheit und Sauberkeit sind nicht das gleiche. Das American Heritage Lexikon definiert Reinheit so:
1. Die Qualität oder der Zustand, rein zu sein.
2. Freiheit von Sünde oder Schuld; Unschuld; Keuschheit.

Letztlich müssen wir zu Gott schauen, um den wahren Standard von sexueller Reinheit zu erkennen, und Sein Standard geht weit über Äußerlichkeiten hinaus:

„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ´Du sollst nicht ehebrechen`, ich aber sage euch, jeder, der eine Frau mit Begierde ansieht, hat in seinem Herzen schon mit ihr die Ehe gebrochen.“

Wir sehen, dass Jesus vom Physischen zum Geistlichen wechselt, wenn er Gottes Standard von sexueller Reinheit aufrichtet. Während der Mensch die Betonung auf das Äussere legt, schaut Gott das Herz an, denn von dort kommen „böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung“ (Matthäus 15, 19). Jesus ließ keine Schlupflöcher offen, als er den Standard von sexueller Reinheit aufrichtete; in dem Augenblick, wo Lust in unserem Herzen aufsteigt, haben wir schon gesündigt und „unsere Sauberkeit verloren“. Da gibt es keine „Drei-Sekunden-Regel“, wie manche befürwortet haben.

Ich bekomme e-Mails von Männern, die sich beklagen, dass ich Abstinenz von Masturbation verfechte, und höre die Aussage: „Das ist unmöglich; wer soll denn das schaffen???! Wer kann schon das Herz reinigen?“ Wenn du so denkst, bist du schon auf der richtigen Spur, denn Gottes Standard für sexuelle Reinheit ist unmöglich, und ich glaube, dass Er das so beabsichtigt hatte. Nur Gott selbst kann ein schmutziges, von Lust und Selbstsucht absorbiertes Herz in ein reines verwandeln.

Gottes Standard für sexuelle Reinheit zwingt mich auf die Knie. Die weiße Flagge ist hochgehoben, und ich muss Bankrott erklären; die Schlacht ist schon vorbei, bevor sie noch begonnen hat, und ich bin auf der Verliererseite. Ich bin jedes Mal zum Versagen verdammt, wenn ich versuche, gemäß Gottes Standards zu leben, weil ich mein Herz nicht reinigen kann. Das bedeutet, dass ich die Idee fallen lassen muss, die Kraft in mir selbst zu haben, „gut genug zu sein“ und mich jeden Tag ganz fest an Gott zu halten, wenn ich frei von Lust leben möchte. Hesekiel 36, 26 sagt: „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich werde das steinerne Herz aus eurem Leibe herausnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ Ich kann mich nicht mehr damit brüsten, eine x-fache Anzahl an Monaten oder Tagen von „Sauberkeit“ gehabt zu haben, denn die Freiheit von Sünde, der ich mich heute erfreue, ist ein Geschenk des Herrn.

Wahre sexuelle Reinheit, die Freiheit von Lust im Herzen ist, kommt nicht durch Enthaltsamkeit. Freiheit wird gefunden, wenn ein leeres, verhungertes und miserables Herz von der Liebe Gottes erfüllt wird. Wenn ein Mensch sich von Sünde enthält, aber sein Herz immer noch leer bleibt, wird er am Ende wieder zur Lust oder einem anderen Liebesersatz zurück kehren (so wie ich). Was wir wirklich wollen, ist, dass unser Herz mit etwas viel Mächtigerem, Wunderbarerem und Reinerem als Lust gefüllt wird.

Wenn du einmal geschmeckt und erkannt hast „die innere Süße des wahren Gottes selbst im Kern und Zentrum deines Herzens“, wirst du die Kraft erlangen, Seinen unmöglichen Standard von sexueller Reinheit zu erfüllen. Ein Herz, das mit der Liebe Gottes voll gepumpt ist und gedeiht, hat kein Verlangen nach den aufgeblasenen Nachäffungen wie Lust. Wenn du es zu deinem Ziel machst, Gott zu kennen und zu lieben, erlangst du sexuelle Reinheit. Aber wenn du bloße Abstinenz (oder Sauberkeit, wie Menschen es nennen) zum Ziel machst, wirst du weiterhin versagen, denn es liegt keine Kraft darin. Der Befehl der Bibel ist nicht „gut genug zu sein, damit Gott dich lieben kann“, sondern Ihn zu kennen, so wie es Paulus in Philipper 3, 8-11 geschrieben hat:

„Mehr noch, ich halte alles nur für Schaden um des überragenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und halte es für Unrat, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde – wobei ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz, sondern die aus Glauben an Christus, die Gerechtigkeit, die aus Gott kommt auf Grund des Glaubens -, um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde.“

Gerechtigkeit, das heißt ein reines Herz, kommt, wenn wir Christus kennen gelernt und Ihn zum Herrn unseres Lebens gemacht haben. Er wird keine Zeit damit verschwenden, sich mit unseren anderen Götzen zu messen wie Lust, Arbeit, Essen, Beziehungen, Vergnügungen des Lebens – oder unserem Stolz über etwas wie „Sauberkeit“. Wir müssen eine vehemente, beständige, kompromisslose und vollständige Entscheidung treffen, Ihn an die erste Stelle zu setzen, so wie Paulus, der „alles eingebüßt hat“




bearbeitet von Moralapostel am 04.08.2008 00:55:34
03.08.2008 23:48:04  
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Teil 2:

QuoteWas einen christlichen Sexabhängigen von der Freude an der Gegenwart Gottes abhält, ist ein inneres Gefühl der Scham über ihrem Leben, dem sie sich nie gestellt haben. Sind sie erst einmal von den Fesseln der Lügen befreit, können sie sich an der Liebe Gottes wärmen, und die Begierden und Zwänge der Lust fallen ab.

Sich Gottes Standard für sexuelle Reinheit zu eigen machen, schließt die Notwendigkeit nicht aus, sich nicht zu isolieren, zu Unterstützungsgruppen zu gehen, sich mit einem Austauschpartner zu treffen oder die Stolpersteine der Lust zu entfernen (Matthäus 5, 29-30) Bei uns liegen 100 % der Verantwortung, „dem Fleisch keine Nahrung zu geben“(Römer 13, 14). Gott wird nicht den Pornostapel in den Müll werfen oder den Fernseher oder Computer für dich abschalten. Es ist deine Aufgabe, dich von sexueller Unmoral fern zu halten und nicht haarscharf an der Klippe vorbei zu segeln (1. Korinther 6, 18).

http://www.blazinggrace.de/sexuelle-sauberkeit.php

Dazu möchte ich noch einen Bibelvers aus dem Alten Testament anfügen, als Trost gedacht falls der mal nötig sein sollte:

Micha 7:8
Freue dich nicht über mich, meine Feindin, denn ob ich auch gefallen bin, so stehe ich wieder auf; ob ich auch in der Finsternis sitze, so ist doch der HERR mein Licht!


Grüße
Aldo




03.08.2008 23:54:57  
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nochmal ich,

mir hilft es sehr, zu wissen, daß hier Menschen sind, die verstehen, was mich beschäftigt bei meinem Ausstieg aus der OSS. Dafür bin ich den Leuten hier im Forum u. Gabriele sehr dankbar.
Ich bin jetzt 4 Monate hier. Als ich mich angemeldet hatte, war ich noch verzweifelt über meinen letzten Rückfall.

Hm, vielleicht kommt es zur rechten Zeit, wenn ich in dem Beitrag da oben lese, daß der es "schaffte" 18 Monate "Sauber" zu bleiben und letztlich doch nicht wirklich frei gewesen zu sein, nun so langsam dieses insgeheime schielen auf diverse Zielmarkierungen gänzlich aufzugeben. Und doch geht das nicht aus meinem Hirn ... ABER wann bin ich dann übern Berg Durcheinander! Wann ist die Ziellinie erreicht? Wann kann ich einigermaßen sicher sagen, daß ich es gepackt habe, wenn 1 Jahr nicht genügt, und 1,5 Jahre auch nicht?

Ich möchte niemanden entmutigen, und mich schon gar nicht...
Sicher ist es so, daß man mit der Zeit lernt, den Verlockungen etwas besser widerstehen zu können, und je mehr Zeit vergeht, desto besser klappt das.

Hier wurde auch schon öfter gesagt, man muß die Lücke, die die OSS hinterläßt füllen, sinnvoll füllen, ansonsten vermißt man was, so abgedreht das auch klingt, weil sich ja keiner nach diesem Dreck sehnt. Klingt wie ein Widerspruch.

Nun ansich denke ich, ich bin heute so weit entfernt von einem Rückfall oder so nah am neuen Leben, wie in einem Jahr oder auch in 2 Jahren. Ich denke, ich kann es nicht aus mir heraus schaffen.
Das bedeutet, dass ich die Idee fallen lassen muss, die Kraft in mir selbst zu haben, „gut genug zu sein“ und mich jeden Tag ganz fest an Gott zu halten, wenn ich frei von Lust leben möchte.

Allen Alles Gute
Aldo



04.08.2008 00:30:38  
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