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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch von Biberle85 (OSS) - Start 20.11.07
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Tagebuch von Biberle85 (OSS) - Start 20.11.07
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Heute war ein normaler Tag ohne nennenswerte Höhen oder Tiefen. Ich habe meine Wohnung aufgeräumt und saubergemacht, eine todo-Liste für die nächsten Tage erstellt und schon mal ein paar Dinge erledigt.

Es ist ein viel besseres Gefühl am Leben teilzunehmen und etwas zu leisten, als imm Bett zu liegen und Oss zu betreiben oder zu schlafen.



Mir ist heute in den Sinn gekommen, dass ich schon immer starke Ängste vor den sexuell, aggressiven Eroberungsversuchen von Frauen hatte/habe. Wenn eine Frau mich erobern will, dann bin ich sehr gehemmt und blockiert. Ich mache dann zu und gebe dem gar keine Chance. Eine Frau ist nur reizvoll für mich, wenn sie ungefährlich ist oder zu mir auf Abstand geht.

Ich erkenne daraus die Angst vor der Überwältigung, der ich in meiner Kindheit ausgesetzt war. Eine Frau die mich in Besitz nimmt stellt für mich eine dermaßen große Bedrohung dar, dass ich jegliche Emotionen oder Affekte abschneide und blockiere.

Das ist sehr schade, ich habe mich auf diesem Weg wohl schon um viele schöne Erfahrungen gebracht.

Ich selbst bin immer sehr darauf ausgewesen Frauen in Besitz zu nehmen um ihnen Gutes zu tun. Ich will bisweilen exztessiv in den Arm nehmen, Nähe geben, halten. Dahinter versteckt sich eigentlich ein riesengroßes Bedürfnis selbst gehalten und geliebt zu werden.

Da dieser Umstand aber mit extremen Ängsten verbunden ist, projiziere ich dieses Bedürfnis in die Frau, um es dort stellvertretend für mich zu Befriedigen. Ich identifiziere mich mit der Frau um mir selbst das zu geben, was ich nicht empfangen kann.

Dabei praktiziere ich jedoch eine massive Selbstverleugnung und Missachtung eigener Bedürfnisse und Grenzen. Ich löse mich auf und verschmelze mit dem inneren Bild des Andern um das zu spüren, was ich auf direktem Weg nicht annehmen kann.




18.01.2010 22:44:23  
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Habe heute Nacht schlecht geschlafen. Der Tag war durchzogen von ziemlichen Spannungsgefühlen im körperlichen Bereich. Jetzt kommen wieder die Minderwertigkeitsgefühle, die Identitätskonflike et cetera.

Ich denke manchmal, welchen Sinn das Leben ohne die Süchte haben soll. Manchmal habe ich das Empfinden, dass ich dann ein flauer, langweiliger Mensch werde, ohne Farben und Ecken.

Ich hatte gedacht, all diese Gefühle schon weitgehend überwunden zu haben, aber nun trifft es mich wieder mit aller Gewalt.

Ich glaube, dahinter steckt die verdrängte Selbstverurteilung. Es ist schwer vorstellbar, dass es etwas anderes sein sollte. Jetzt sehe ich mich wieder als der kleine Versager, der es nicht auf die Reihe bekommt und krank ist. Daher wohl die schlechten Empfindungen.

Jetzt ist die Frage, ob es Sinn macht sich von diesem Stein in die Tiefe ziehen zu lassen. Ich denke nicht. Jeder Augenblick bringt die Möglichkeit zur Veränderung. Ich kann hier und jetzt eine Entscheidung treffen und damit weiterleben.

Ich will zurück zu dem Punkt, wo es Spass gemacht hat die Spannungsfelder des Alltags zu spüren. Ich hab keine Lust ein frustrierter armer Wicht zu sein, der unter jeder Belastung zusammenbricht. Das bin nicht ich und das ist auch nicht mein Selbstbild.

Ich hatte viele Höhen und Tiefen. Bisher ist es immer weitergegangen. Diesmal auch. Der Rest wird sich ergeben.


19.01.2010 16:24:34  
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Ich hatte in der vergangenen Zeit etwas von Objektbeziehungen gelesen und mich eine Weile damit beschäftigt. Im Zuge dessen glaube ich verstanden zu haben, wie der Mechanismus der Identifikation funktioniert.

Ich dachte zuerst, die inneren Objekte seien Räume des inneren Erlebens, welche eine gewisse Färbung haben und sich von dort ein bestimmter Zustand auf mich zurückreflektiert.

Beim Lesen von Büchern und Schauen diverser Filme hatte ich bemerkt, dass ich mich immer als der Protagonist gesehen habe, worauf hin ich versuchte, eine innere Distanz dazu herzustellen, d.h. mich nicht mit den Sympathieträgern gleichzusetzen.

Beim Lesen eines Fachbuches über psychische Themen habe ich bisher ebenfalls immer alles so gelesen, als ob es mich persönlich betreffen würde, da ich ja Antworten suche. Dann habe ich mal etwas Neues probiert. Ich habe mir beim Lesen das Bild eines Fremden vorgestellt und diesen in die Rolle der Literatur hineinversetzt. Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen: erstens war der Inhalt plötzlich viel verständlicher und plastischer und zweitens habe ich mich beim Lesen auch besser gefühlt.

Jetzt wird mir auch klar, wie ich sogenannte introjizierte (in die Psyche aufgenommene) Inhalte verarbeite und wie diese auf mich zurückwirken. In dem Moment, wo ein inneres Bild auftaucht und ich mich mit diesem identifiziere, findet ein Übergang der eingeprägten oder fantasierten Eigenschaften dieses inneren Objektes auf mich statt.

Das geht soweit, dass die Inhalte vollständig übertragen werden, das Bild verschwimmt und dann der Kontrollverlust einsetzt. Auf diese Weise lernten wir als Kinder und übernahmen die Wertvorstellungen und Verhaltensweisen der Vorbilder und Erwachsenen.

Jetzt erklärt sich auch das körperliche Spannungsgefühl. Da ist es so, dass ein inneres Bild sozusagen mit großer Kraft auf mich wirkt und ich dadurch in die Rolle gedrängt werde. Das Bild wird noch vervollständigt durch den Umstand, dass ich schon früher mal bemerkt hatte, dass es Situationen gibt, in denen ich das Gefühl habe, eine fremde Wirklichkeit übergestülpt zu bekommen.

Es passt auch zu dem Empfinden, dass die Seele ein Gebilde ist das zwar Spannungen empfinden kann, diese aber nicht zwangsläufig aufnehmen muss.

Das bedeutet, es ist möglich auch im Innerne eine Grenze zwischen den inneren Objekten und dem erlebten Selbst zu ziehen. Das ist nicht leicht für mich und mit Arbeit und Ausdauer verbunden, aber es funktioniert.

Es gibt auch einige esoterische Praktiken, in den genau diese innere Bilderwelt trainiert und geschult werden soll. Nätürlich ist es dort gefärbt mit sonderbar religiösen Inhalten, die mich immer skeptisch gemacht hatten, aber durch die Erkentnisse macht das natürlich auf einer etwas aufgeklärteren Ebene durchaus Sinn.


20.01.2010 16:42:14  
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Heute war der Tag dem Wetter entsprechend eher kühl und windig. Ich habe mich sinnlos mit einem Verkäufer rumgeärgert und mit ein neuse Spielzeug (Spiegelreflexkamera Lächeln ) gekauft. Damit hab ich nun den Abend lang herumgespielt und hoffe, dass sich hier ein neues Hobby auftut.

Die Geschichte mit den gefühlsgefärbten Erlebnissräumen scheint doch gar nicht so abwegig zu sein. Ich bemerke, dass ich so über den Tag verteilt in verschiedne emotionale Zustände wechsel. Innerhalb dieser Perioden kann ich auch meine eigenen Reaktionen beobachten. Da gibt es Momente, wo ich in Versuchung gerate ein ziemlich frustriertes Gesicht zu machen, allerdings ist es auch möglich sich nicht darauf einzulassen und entspannt zu bleiben, bis die Stimmung verfliegt.

Ich hab für die nächste Zeit ein Konzept mit Sport, Bildung und Freizeit, mal schaun was daraus wird. Ich brauch definitiv mal Beschäftigungen die mir Spass machen und einen Kick geben.


22.01.2010 00:07:22  
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Ich bin immer überzeugter, dass die Pornographiesucht eine verdeckte Form der Selbsterniedrigung und Selbstverletzung ist. Diese ganze Schuld, Scham, Ekel, Gewissensbisse und auch wirklichen körperlichen und seelischen Schmerzen nach der OSS sprechen eine deutliche Sprache.

Ich vermute, es ist genau der gleiche innere Mechanismus des Ritzens bei den Frauen. All der Schmerz und die Folgen des OSS sind ja in jedem Augenblick klar, nur ist dahinter eine Kraft, die dazu treibt es unbedingt tun zu müssen.

Teilweise wird immer wieder von den Betroffenen des OSS behauptet sie tun das, um sich zu betäuben und der Realität zu entfliehen. Zu einem gewissen Teil mag das stimmen, aber ich denke, es geht hier auf einer parallelen Ebene auch um das genaue Gegenteil, nämlich sich zu spüren, zu beleben, mit Libido zu füllen, um der inneren Leere und Betäubung zu entweichen.

Ich wunder, mich, wieso mir diese Parallele zur weiblichen Form der Selbstverletzung erst jetzt auffällt, obwohl sie doch so offensichtlich ist.

Ich vermute mal, dass es damit im Menschen individuelle Störungsebenen gibt, die sich auf einen relativ kleinen Nenner herunterreduzieren lassen. Nur die Arten wie sie sich ausdrücken, sind vielfältig.




Ich habe bei der Korrektur des gerade Geschriebenen bemerkt, dass ich in dem Teil [...] wird immer wieder von den Betroffenen des OSS behauptet sie tun das, um sich zu betäuben und der Realität zu entfliehen. Zu einem Gewissen Teil mag das stimmmen [...] das Wort Gewissen groß geschrieben hatte. Vielleicht geht es auf der Ebene des Betäubens genau darum: das Gewissen zu betäuben, es abzustellen, der inneren, selbstverurteilenden Instanz für einen Moment die Macht zu nehmen, auf diesem Weg die Kontrolle zu übernehmen und das Selbst zu beleben/wiederzubeleben.


23.01.2010 09:15:47  
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Die Dinge, die ich hier niederschreibe, sind wie Puzzleteile, die sich immerwiederkehrend manchmal auch aneinanderfügen.

Das Thema der Identifikation schein sehr wichtig und auch vielschichtig zu sein. Heute früh im Halbschlaft träumte ich erotisch von einer Frau und bemerkte nachher, dass ich mich im vorbewussten, körperlichen Empfinden genaus so fühlte wie ich mir diese Frau vorstellte.

Das verbindet sich mit meiner schon einmal hier niedergeschriebenen Meinung, dass ich mich in der Innenwelt immer selbst reflektiere und mir dort auch selbst begegne. Alle Figuren, die sich in meiner Bilder und Traumwelt bewegen, stellen Abbilder eigener Persönlichkeitsanteile dar.

Wenn ich aggressiv bin und im Zwiegespräch streite, so tue ich das eben nur mit mir selbst. Wenn ich mich aufrege und Streit mit einer vorgestellten Person habe, auch wenn es mit ihr Konflikte im Realen gibt, so kreist der Konflikt doch nur zwischen Anteilen innerhalb meiner eigenen Person.

Ebenso verhält es sich mit der erotischen Phantasie. Es handelt sich hier um eine Autoerotik, ein erotischsein mit sich selbst. Egal, wen man sich dabei vorstellt.

Dabei sind also auch die Inhalte, welche in der OSS oder SB ablaufen, Aktionen, die sich gegen mich selbst richten und im Grunde einen Spiegel liefern, wie ich mit mir selbst umgehe.

Ich weiß nicht, inwieweit eine Identifikation mit äusseren und inneren Personen normal oder gesund ist und welche Spannweiten es dort gibt, aber ich glaube, dass ich durch die starke Mutterbindung, die ich habe, doch sehr mit dem Erleben anderer Personen fixiert bin. Es wäre für mich sehr wichtig, mich aus diesen fremden Schalen zu lösen, mich selbst bewusster wahrzunehmen.

Früher hatte ich oft die Angewohnheit beziehungsweise magische Vorstellung, dass ich in der Lage bin, mich in andere Personen (vor allem Frauen) so einzufühlen, dass ich herausfinde was sie im Umgang mit mir gedacht oder empfunden haben. Auf diese Weise versuchte ich dann mein Verhalten darauf einzustellen und Fehler zu vermeiden, um von ihnen geliebt zu werden.

Die Unterwerfung unter das Wesen der begehrten Frau. Wenn ich mich perfekt verhalte und keine Fehler mache, dann habe ich die magische Kraft mich ihrer Liebe zu versichern.

Das muss erstmal aus dem Kopf raus, denn dort ist es immer noch. Durch die ständige Bedrohung seitens der Launen meiner Mutter, habe ich wahrscheinlich diese Vorstellung entwickelt. Ich dachte als Kind, es gibt eine magische Möglichkeit die Beziehung zu meiner Mutter zu heilen und zu kontrollieren. Die unkontrollierbare Gefahr zu bannen und magisch kontrollierbar zu machen.

Natürlich war und ist das unmöglich, ein Scheitern vorbestimmt. Allerdings führte das im zweiten Schritt dazu, dass ich mich für das Scheitern selbst verantwortlich gemacht habe. Ich hatte ja die magischen Kräfte und war verantwortlich, die bedrohten Beziehungen zu erhalten und zu heilen. Die Schuld lag also immer bei mir. Dadurch auch das übermächtige Gewissen, das bekanntlich so sehr beisst, wenn es mal wieder einen Fehltritt, gab.

Hier ist er also versteckt, der von mir solange gesuchte Sadomasochismus. Der durch die totale Unterwerfung an eine unkontrollierbare Situation erlebte Masochismus, welcher die Vorspannung aufbaut, damit das Gewissen dann sadistisch über mich selbst herfallen kann. Weil das nicht gerade angenehm ist, identifiziere ich mich mit dem sadistischen Teil (werde selbst zu ihm) und suche nach Triebabfuhr.

Dazu bietet das pornographische Material natürlich jede Menge Möglichkeiten. Hier jetzt auch die Erklärung für die Inhalte, die mir moralisch nicht selten unangenehm waren und deren Faszination mir bisher unerklärlich blieb.

Man sieht also: drann bleiben dann kommt irgendwann ein Verständnis. Selbst für so undurchsichtige Zusammenhänge Lächeln

Das Ganze ist wahrscheinlich auch die starke Triebfeder hinter meinem Drang, mich mit anderen Personen zu identifizieren, in ihr Seelenleben einzudringen, einzutauchen, mit diesem zu verschmelzen. Ein Umstand, der wohl auch zu der starken sexuellen Neugier, dem Voyourismus, dem Fetischismus geführt hat. Der (die) Andere als Teil meiner Selbst.

Durch diese immer wiederholte Einstellung, hat sich natürlich eine Fehlentwicklung herausgebildet, welche meinen Alltag bestimmt. Ich frage mich nun, ob ich es schaffen werde, die normale Entwicklung nachzuholen und mit Anstrengung und Fleiß dem derzeitigen Erleben hinzuzufügen, um vielleicht einmal ein Gegengewicht zu schaffen, das es mir ermöglicht mehr ich selbst zu sein.


bearbeitet von biberle85 am 24.01.2010 14:51:06
24.01.2010 14:44:23  
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Heute hatte ich gegen Nachmittag wieder dieses depersonalisierte Gefühl, als ob die Grenzen zur Aussenwelt verwischen. Ich spüre das besonders in der Genitalregion, dadurch eben der drohende Kontrollverlust: etwas das mich überkommt und nicht mehr zu mir gehört. Natürlich konnte ich das nicht ausagieren, denn ich musste(glücklicherweise) auf Arbeit.

Es gibt wohl Situationen oder Zeiten, in denen ich sozusagen meinen Penis abgebe. Er gehört quasi, was das Fühlen angeht, nicht mehr zu mir. Da aber ziemlich viel von meinem Leben an diesem Penis hängt (wie groß oder klein er auch sein mag) ist klar, wieviel Selbstaufgabe damit einhergeht.


Ich habe würde gern einige Tage enthaltsam von SB leben, damit sich wieder eine stabilere Wahrnehmung aufbaut und ich auch ausgeglichener werde.

Ausserdem hatte ich heute eine Bekannte meiner Ex-Freundin getroffen. Das hat mich ganz schön aufgewühlt. Mein Herz hat gepocht wie verrückt und mit meinen Gefühlen war auch ziemlich was los. Ich liebe sie schon noch sehr, auch wenn ich, selbst nach den vielen Wochen Getrenntsein, nicht alles durchblicke, was da zwischen uns passiert war.

Naja, ist halt nicht möglich Dinge zu ändern die ausserhalb meiner Macht stehen. Wahrscheinlich die Lernaufgabe für mich bei der Sache.

So, ich hoffe auf eine ruhige und friedvolle Nacht.



25.01.2010 23:09:22  
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Heute habe ich sehr lange geschlafen und bin deswegen nicht so klar und gut drauf. Meine Stimmung ist dementsprechend verpennt. Gestern Abend war ich müde und bin ins Bett gegangen, konnte aber nicht schlafen. Ich erlebe das ziemlich oft. Dann kreisen die Gedanken und verführen mich zu innerer Aggression.

Meist hilft dann Masturbieren, aber das lässt bei mir dann eben auch buchstäblich die Luft raus, so dass ich danach, ab und an, weniger gut drauf bin.

Ich habe das Gefühl, als wöllte mein Gewissen mich dazu verführen, dass ich etwas tue, was ich eigentlich nicht will, um dann über mich herzufallen. Natürlich bin ich dieses Gewissen selbst, allerdings auf einer mir nicht bewusst zugänglichen Ebene, so dass ich darüber keine Kontrolle habe.

Selten, wenn ich den nächsten Tag einen wichtigen Termin habe und nicht schlafen kann, dann nehme ich eine Einschlafhilfe. Da ist aber auch eine gegebene Gefahr zur Sucht. Das wäre die nächste Alternative, zu der mich diese innere Instanz verführen will.

Dritter Weg ist aushalten, nicht aggieren und früh dann müde sein. Dazu muss aber auch dann der Wille da sein um trotzdem zu normaler Zeit aufzustehen. Sonst findet das prügelnde Über-Ich hier seinen Grund zum zuschlagen.

Schon schei..e, wenn man gegen sich selbst kämpft. Man kann nicht zuschlagen und sich auch nicht verteidigen. Der Hund, der mit dem eigenen Schwanz spielt (kann man auch wörtlich sehen) schnappt er zu, verletzt er sich selbst, lässt er los, verliert er das Spiel.

Aber egal, dahinter steckt auf jeden Fall der Kernkonflikt. Ist gut, wenn schon mal das Areal eigegrenzt ist, alles Weitere werde ich sehen.

Ich war Mittags in einer Bibliothek um etwas zu lesen.

Nach der Hälfte der Zeit setzte sich eine junge Frau neben mich die alles andere getan hat, nur nicht sich mit dem zu beschäftigen wofür sie eigentlich da war. --> Handy schauen, rumblättern, gelangweilt dasitzen, Stift klappern, rumrascheln mit Blättern, jedem nachschauen der vorbeigeht, Handy schauen, bisschen was schreiben, langweilen, usw. Das ging mir dermaßen auf den Keks, dass ich dann schließlich entnervt gegangen bin.

Auch wieder Teil des Identifikationsproblems. Ich kann davon genervt sein oder abschalten. Wenn meine unterschwellige Konzentration aber auf einer Person liegt, dann schwinge ich natürlich mit den Dingen mit, die sie tut.

So, ich gehe jetzt zum Sport. Werde mal schaun ob der mich etwas entspannter macht.




bearbeitet von biberle85 am 26.01.2010 17:02:32
26.01.2010 17:01:38  
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Seit gestern fühle ich mich in meiner Aufmerksamkeit wieder extrem zu sämtlichen Frauen in meiner Umgebung hingezogen. Ich muss ständig schauen und mich ihrer Anwesenheit und ihres Aussehens vergewissern. Das bringt mich mächtig aus der Mitte.

Beim SB stelle ich mir immer irgendwelche erotischen Szenen vor und dabei läuft sowohl ein innerer Film ab, sowie auch das mehr oder weniger reale Empfinden, die phantasierten Personen wären da. Dabei spüre ich sie dann auch regelrecht, so als wären sie wirklich da.

Innerhalb dieses Spiels, gebe ich ein Teil meiner Empfindungswelt ab, um daraus die phantasierte Person zu erschaffen, sie lebt für diese Momente praktisch in mir, wird durch die Libido belebt.

Im Alltag passiert oft das gleiche. Sehe ich eine (oder mehrere) attraktive Frauen, kommen automatisch erotische Gedanken, was wiederum dazu führt, dass ich sie mir mit mir in erotischen Handlungen vorstelle.

Dabei passiert es genauso, dass ich in die Empfindungs-, und Gedankenwelt abtauche und sie dann sozusagen hautnah erlebe. Auch hier gebe ich einen Teil meiner Libido und meines Empfindens ab, um daraus die begehrte Frau zu erschaffen.

Das führt in der Folge zu den Gefühlen der Depersonalisierung. Die Grenzen verschwimmen und ich werde anfällig für die Reizüberflutungen, sowohl von Innen wie auch von Aussen.

Ich denke, dass diese autoerotischen Prozesse oft auch unterhalb der Bewusstseinsschwelle ablaufen und so für die Stimmungs-, und Empfindungsschwankungen sorgen.

Mich interessiert wirklich, was für eine Art Sexualität die ist, bei der ich weder Teile meines Selbst abgebe, noch mich mit der Partnerin identifiziere. Wenn alles da bleibt, wo es hingehört und trotzdem beide in Schwingung geraten. Dann müsste ich nicht mehr das Opfer spielen.

Bisher ist es so, dass mir beim Sex die Befriedigung und Bedürfnisse der Frau viel wichtiger sind, als meine eigenen. Dadurch bekam der Sex auch immer etwas statisches, zwanghaftes. Selbst die paarmal wo ich im Bordell war, hatte ich das Verlangen, dass es den Liebesdamen gefällt, sie Spass daran oder sogar Befriedigung finden.

Ist natürlich Unsinn, weswegen mir dieser Sex auch nie wirklich Spass gemacht hat. Trotz meines tiefen Bedürfnisses die Frauen zu unterwerfen und zu benutzen, finde ich mich am befriedigtesten in der Opferrolle, bei der ich meine eigenen Bedürfnisse zurückstelle, um mit der Befriedigung der Frau selbst Befriedigung zu finden.

Im Übetragenen ist dort sicher ein Spiel aus der Kindheit eingeschmolzen. Dass ich für das Wohl meiner Mutter sorge, um selbst zu überleben. Ging es mir schlecht, so war ich eh mit im Sog nach unten. Ging es ihr aber gut, dann war das soziale Überleben gesichert. Auch wenn der Preis war, dass ich die emotionalen Lasten zu tragen hatte.

Die Frau als Teil meiner Selbst (meines Lebens/Überlebens). Ich als Gefäss für das Leiden der Frau. Keine klaren Grenzen und ein eingeschränktes Gefühl dafür, was eigentlich nun zu mir gehört und was zum Gegenüber.


28.01.2010 23:37:46  
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Dadurch, dass ich meine Vitalität oft für andere zur Verfügung stellte, war ich früher immer ziemlich leer und schlapp. Ich hatte dann zwischenzeitlich eine Therapie gemacht, wonach sich dass Wohlbefinden deutlich verbessert hat.

Trotzdem habe ich auch heute noch große Schwierigkeiten bei mir zu bleiben und meine inneren Kräft und die Ruhe zu speichern. Ich habe den Mechanismus verinnerlicht, mich zu verausgaben. Ich messe meinem inneren Kern keine Bedeutung bei, gebe ihn viel zu schnell weg. (Zum Beispiel war ich immer der Klassenkasper)

Deswegen sicher auch mein unbewusster Drang mir immer Frauen mit Problemen zu suchen. Diese gleichen in der Regel meiner Mutter, die ebenfalls in ihrer Kindheit emotional Ausgebeutet wurde, das beibehalten hat und die Kraft dann von mir genommen hatte.

Mein Drang mir Frauen zu suchen, die ich im wahrsten Sinne des Wortes wiederbeleben, revitalisieren kann. Ich hab einen guten Kompass für diese Bedürftigen.

Mittlerweile ist es wohl sogar so, dass ich, wenn ich gesund, munter und glücklich bin, dieser Zustand eine unbewusste Bedrohung darstellt. Ich bin gezwungen mir selbst die Luft (Lebenskraft) rauszulassen und mich über Oss oder andere Süchte zu erniedrigen. Vielleicht, um nicht den Neid meiner Mutter zu erregen, weil es mir gut geht.

Wenn ich als Kind oder Jugendlicher zu ihr gegangen bin, um mich ihr über irgendeinen Schmerz oder Unwohlsein mitzuteilen, so hat sie stereotyp immer darauf geantwortet: na und, weißt du was mir alles wehtut/ wie schlecht es mir geht?

Damit war die Sache abgeblockt und erledigt. Ich hatte keine Möglichkeit diesen Kummer auszudrücken. Also habe ich ihn bei mir gelassen und wohl versucht dafür zu sorgen, dass es meiner Mutter gut geht, damit es vielleicht auch mir eines Tages gut geht.

Das alles ist auch für mich noch sehr verworren, weil das Ganze so vielschichtig ist und auch oft völlig gegensätzliche oder widersprüchliche Kräfte und Verhaltensweisen in sich vereint.


30.01.2010 21:57:41  
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Ich bemühe mich weiterhin um einen regelmäßigen Tagesablauf mit Sport, Hobbys und Pflichten. Leider habe ich immer ein großes Müdigkeitsempfinden. Ausserdem überrollen mich oft erotische Tagträume. Ich würde dann am liebsten ausagieren, aber ich weiß, dass es hier um ein Abreagieren ginge, das mir nicht gut tut.

Auf mir lastet tagsüber eine große Anspannung. Dabei beschäftige ich mich sehr mit meiner Ex-Freundin und führe mit ihr einen inneren Streitdialog. Dabei geht es immer darum, dass ich mich nicht von ihr geliebt gefühlt habe und die Trennung entgültig sein soll. Dabei phantasiere ich, dass sie auf mich zukommt und meine Liebe und Freundschaft wünscht. Ich lehne sie aber trotzig ab.

In Wirklichkeit ist es aber so, dass ich derjenige bin, der immer noch starke Gefühle für sie hat und sie trotz ihres schadenden Einflusses irgendwie immer noch gern an der Seite hätte. Durch diese Phantsien versuche ich die straken Emotionen abzuwehren, die mich dann überkommen würden, wo ich hilflos, klein und emotional abhängig wäre. Statt dessen versuche ich in Gedanken den Spieß umzudrehen.

Allerdings kostet mich das enorme Kraft und ich bemerke auch, dass es nur eine sehr ungenügende Lösung ist, die erlebte narzistische Kränkung zu kompensieren.

Ich erlebe mich unter der Oberfläche ziemlich traurig, frustriert und hilflos. Um das nicht an mich ranzulassen beschäftige ich mich viel, bin kreativ, treibe Sport, lese usw. Ich bemerke, dass mir das alles sehr gut bekommt.

Es kommt mir dabei vor, als würde ich mich dadurch abgrenzen und in einen schönen und gesunden Raum begeben, meine Innerstes säubern und beleben. Die Probleme jedoch, scheinen dann wie eine schwere Last von Aussen gegen diesen inneren Raum zu drücken, die Grenzen zu belasten und irgendwannn kippt dann das Ganze und ich mache SB, oder OSS oder was auch immer mein Gewissen oder Moral als schlecht beziehungsweise negativ beurteilt.

Sexualität ist damit nicht verknüpft mit einem schönen, vitalisierenden Zusammenhang, sondern mit Überstimmulation, Kontrollverlust durch frustrierende, einstürmende Gedanken, hilflosen Wutempfindungen. Ich befriedige mich nicht. Ich habe meist nur diesen einen Ausweg, um die unerträgliche Anspannung zu neutralisieren, die meinen Körper, meine Seele und meine Psyche überfällt.

Es wäre schön, wenn ich diese Anspannung anderweitig abführen und die Erotik und Sexualität davon lösen könnte. Diese Ebenen trennen.

Bisher ist: Überstimmulation = Anspannung = Erregung --> zwingt zur Masturbation --> läßt die überwältigenden überstimmulierenden Emotionen während des Orgasmus ins Innere --> wird als fremd, schmutzig, beschämend erlebt = Schuldgefühle und Minderwertigkeit

Hier verurteile ich mich dann für die eigene Hilflosigkeit und den Umstand, dass ich nicht stark genug war die Grenzen aufrechtzuerhalten, dass ich dem Ansturm nachgegeben habe.

Nach dem Freud'schen Trieb-->Ich<--Über-Ich Modell, hänge ich also zwischen zwei Impulsebenen, die beide stärker sind als mein bewusstes Erleben.

Eine ziemlich veränderungswürdige Ausgangsposition würd ich sagen.


02.02.2010 18:03:07  
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Heut war der Tag besser. Ich war mehr bei mir. Der Konflikt mit meiner Ex schwelt aber noch immer in mir und ist zur Zeit auch oft der Grund, warum ich mich nicht so gut fühle.

Durch die abwehrende, aggressive innere Einstellung (zu ihrem Bild) färbe ich meinen inneren Alltag grau und frustrierend. Der seelische Raum, welcher sie ausfüllt, ist geprägt von trüber Stimmung und Wut. Ich hatte ja schon herausgearbeitet, dass ich mir im Inneren selbst begegne und damit jede Stimmung, die ich in mir verbreite, auch direkt auf mich zurückfällt.

Ich denke, dass diese Art der inneren Kommunikation sowieso der Grundpfeiler unserer Probleme wie auch Freuden ist. Mensche, mit schönen Erinnerungen an liebende Eltern oder Partner, besitzen einen fröhlichen inneren Raum der mit liebevollen Bildern gefüllt ist, die während des Alltages auf ihrer geistigen Leinwand vorbeiflimmern.

Frustrierte Menschen tragen auch frustrierende Bilder in ihrem Kopf. Die inneren Objekte wirken wie Spiegel, an denen sich unsere Einstellung reflektiert und in denen wir uns sowohl selbst sehen, als auch durch sie in verschiedene Stimmungen versetzt werden. Wenn uns da ein hasserfülltes, egoistisches, selbstsüchtiges Wesen anschaut, so haben wir den ganz natürlichen Impuls, diesem Wesen auch in gleicher Weise zu begegnen.

Unsere ganzes soziales Bestreben, unser Verhalten, unsere Normen und unser Erleben hängt mit diesen Bildern, Objekten und Räumen zusammen.

Ich denke, dass wir diesen Bildern und in uns abgelegten Personen nicht für immer bedingungslos ausgeliefert sind. Solche Worte wie: Selbsthypnose, Suggestion, Affirmation und ähnliches zeugen von der Möglichkeit, diese innere Welt selbst zu gestalten und zu formen. Es erfordert nur viel Kraft, dem inneren Drecksack, der uns da so hämisch angrinst, mit Liebe und Wohlwollen zu begegnen.

Allerdings ist er eben nichts als ein Spiegel. Es erfordert sicher etwas Geduld, bis sich die alten Farben und Bilder lösen, irgendwann muss der Spiegel zurücklächeln. Lächeln

Man muss einfach den Weg gehen, sich klar zu machen, dass die Innenwelt aus idealisierten Ausschnitten der Wirklichkeit besteht, nur ihr geringes Abbild ist. Eine leidzufügende Person sollte man daher lieber im Äusseren meiden, statt sie im Innern zu bekämpfen. Dort entfaltet sie nur ihre ganze zerstörerische Kraft, genährt durch unsere eigenen Stärke.




Ich bin heut hinter eine Sache gestiegen, die ich mal bearbeiten will. Und zwar habe ich schon in der Vergangenheit bemerkt, dass ich zum Einschlafen, wenn ich alleine bin, gern das Kissen in den Arm nehme und mir eine Frau die ich mag oder begehre, vorstelle, und sozusagen mich mit meiner Vorstellung von ihr in den Schlaf kuschel.

Das gibt mir Vertrauen und Sicherheit, aber wenn man es genau betrachtet auch Kontrolle. Ich bin der Aktive, der eine (imaginierte) Person in den Arm nimmt und umschlingt, in Liebe kontrolliert.

Diese Art der Selbstberuhigung betreibe ich schon solange ich denken kann, also weit bis in die Kleinkindheit zurück. Erstaunlich ist, dass ich dabei nie die Vorstellung habe, selbst geherzt und liebkost, oder in den Arm genommen zu werden. Das würde Kontrollverlust bedeuten, etwas, das mir Angst bereitet.

Ich werde aber genau das in Zukunft versuchen. Ich werde mir nicht mehr vorstellen eine Frau in Besitz zu nehmen, zu umschlingen und mit ihrer beruhigenden inneren Anwesenheit einzuschlafen, sondern mit der Vorstellung, dass ich derjenige bin, der umschlungen und geliebt wird. Statt zu umschliessen und zu kontrollieren, möchte ich umschlossen werden und loslassen. Ich könnte mir vorstellen, dass das etwas in mir verändern könnte.


03.02.2010 21:39:04  
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Es geht immer auf und ab. Ich finde den Vergleich von Dr. Jekyll und Mr. Hyde für meine wechselnden Selbsteindrücke gar nicht so verkehrt.

Mein Alltag verläuft wie unter der Macht eines magischen Pendels, welches immer hin und herschwingt. Dabei bin ich manchmal innerlich gefestigt, stark und ausgeglichen und ein andermal wieder unsicher, aufgelöst und selbstunsicher. Dies sind immerwiederkehrende Zyklen, welche sich auch langsam steigernd ankündigen.

Heute ist es ganz ok, ich fühl mich realtiv im Gleichgewicht und habe ein recht gutes Gefühl für meinen Körper.

Zu dem Thema mit der Art, wie ich innerlich gegenüber den Phantasiebildern eingestellt bin, habe ich noch ein paar Gedanken. Ich schrieb ja, dass ich dieses Ritual schon seit meiner frühesten Kindheit durchführe.

Dazu muss ich sagen, dass das in den Arm nehmen einer imaginierten Person sehr stark an die Puppenspiele kleiner Mädchen erinnert. Auf diese Weise identifizieren sie sich mit der Mutter und vor allem mit der Mutterrolle/Frauenrolle. Ich habe das auf kompensierte Art ebenso gemacht und fixiert bis jetzt ins hohe Erwachsenenalter beibehalten. Sicher weil mein Vater sehr früh aus der Familie gegangen ist und daher meine Mutter die primäre und zuweilen auch einzigen Bezugsperson war.

Warum kann ich noch nicht so genau sagen, aber es ist auf jeden Fall eine Identifizierung mit einer weiblichen Charakterrolle. Das Behüten, Aufnehmen, Umschließen von einem Fetisch (mein Kopfkissen) sind feminine Eigenschaften. Das Eindringen, das in etwas geborgen Sein, und das umschlossen Werden, sind maskuline (psychoanalytisch würde man sagen phallische) Eigenschaften.

Für Aussenstehende mag das alles viellecht nicht besonders plausibel klingen, aber für mich sind sie Hinweis auf die Grundlagen für die inneren Kollisionen von Rollen, Emotionen und Identifikationen.

In einem Buch habe ich kürzlich gelesen, dass auf diese Art beispielsweise eine innere Bisexualität gelebt wird, in der sich die Person als zweigeschlechtlich erlebt, was natürlich auch zu inneren Spannungen führt. Es ist ein Kreislauf in dem versucht wird, Sexualität in autonomer Art und Weise zu leben, unabhängig von Partnern.

Spannungen, die also normalerweise zwischen zwei Geschlechtern aufgebaut und entladen werden, kollidieren innerhalb der betroffenen Person und führen dort zu einem destruktiven Kreislauf der Selbstzerstörung.

Das scheint ein sehr umfassendes Thema zu sein, auch in der OSS. Daher vielleicht auch die überproportionierte Dr. Jekyll und Mr. Hyde Problematik. Vielleicht wäre es sogar besser von einer Dr. Jekyll und Missis Hyde Problematik zu sprechen, denn das wird der Grenzauflösung, Identifikation und dem Verwischen der Rollen eher gerecht.


06.02.2010 19:05:34  
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das Phantasietraining scheint eine gute Idee zu sein. Ich merke, dass es eine wichtige Rolle spielt wie man zu etwas eingestellt ist. Es heißt ja, dass sich im Orgasmus und der Sexualität innere Strukturen verfestigen, auch eben Krankhafte. Das bedeutet aber, dass man dieses System sicher auch nutzen kann, um alte Strukturen zu ersetzen und eventuell neu Prägungen zu festigen.

Sonst ist alles im grünen Bereich. Ich gehe regelmäßig zum Sport und versuche meinen Alltag halbwegs strukturiert zu gestallten, ohne mich übermäßig unter Zwang zu setzen. Alltag eben....


08.02.2010 22:46:23  
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich bin Gestern erst wieder nach zwölf eingeschlafen und heut Früh lag ich ab vier Uhr wach. Dementsprechend bin ich dann auch vor zwölf Uhr Mittags nicht hochgekommen. Schade, denn ich wollte heute einiges machen. Naja, jetzt nehme ich mir den Tag eben Zeit für andere Dinge und für mich.



Wenn mich die Sucht überfällt, dann habe ich das Gefühl, als hätte meine Seele ein Loch, aus der die Energie entweicht. Ich fühle mich offen und schutzlos. Die destruktive Kraft, die darauf folgt, ist dann der Versuch, diese Hilflosigkeit, Offenheit und Schutzlosigkeit unter Kontrolle zu bekommen.

Macht auszuüben, erschien mir bisher als die einzig zur Verfügung stehende Möglichkeit um mich zu schützen. Diese Macht gab mir der Rausch der OSS.

Etwas in der Vergangenheit hat ein Loch in das Gewebe meines Empfindens gerissen. Die schützende warme Hülle, die einen gesunden Menschen umkleidet, ist bei mir nicht intakt. Dies ist wohl die Grundlage für die Plombe der Perversion, wie mein abnormes Sexualverhalten in Fachbüchern genannt wird.

OSS und andere Abnormitäten füllen dieses Loch in der Seele, durch das die Wirklichkeit so bedrohlich und überwältigend erscheint, so dass ich mich gezwungen sehe, etwas zwischen mir und diese zu bringen.




bearbeitet von biberle85 am 09.02.2010 21:02:49
09.02.2010 14:05:31  
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