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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Ausstiegstagebuch reinhard_wien ab 15.01.13 (OSS)
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Ausstiegstagebuch reinhard_wien ab 15.01.13 (OSS)
HeavyJonesfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo reinhard_wien,

der Schritt mit dem Therapeuten kann mit Sicherheit nicht schaden. Eine Begleitperson, egal ob ärztlich geschult oder aus dem Bekannten-/Freundeskreis, gibt einen gewisser Maßen Halt und Perspektive.
Die Idee mit dem Weiterleiten des Zugriffprotokolls finde ich auch sehr gut. Da könnte man sogar in einem späteren Stadium die KiSi außen vor lassen. Denn der Freund sieht ja weiterhin die angefragten URLs und man möchte ja nicht, dass dort die ein oder andere Pornoseite auftaucht. Wobei das nicht gänzlich funktioniert. Bei freizügigen Blogs/Sites, die eine harmlose und nichtssagende URL besitzen geht das schon wieder nicht (würde dem Freund ja nicht auffallen) ... schwierig.
Eine Einschränkung der SB finde ich ebenfalls nicht verkehrt. An der SB an sich ist ja nichts auszusetzen, aber wie Du schon geschrieben hast wäre es sehr hilfreich, wenn die Routine dabei verschwindet.

Neue Ziele, neues Glück ;)


11.10.2013 09:58:25  
reinhard_wienfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 3
Erfahrungsgemäß ist der Druck am 3. Tag immer besonders hart. Aber ich hatte heute kein Bedürfnis danach. KiSi ist aktiviert (obwohl ich nicht die Probe auf´s Exempel machen möchte) und auch die google-safe-search-Funktion ist "scharf". Gibt mir großes Vertrauen, wenn ich sie am Schirm aktiviert sehe..

Eigentlich ist es heute schon mein fünfter OSS-Tag, wenn ich das Wochenende mitzähle. Aber dadurch dass ich zu Hause ja kein Web habe, besteht dort ja keine Rückfallsgefahr. Daher zählt es nicht.

Weiterhin verzichte ich tagsüber auf SB, weil ich diese Routine unterbinden möchte. Ich habe mich aber immer wieder ertappt, wie mein Griff zur Hose gehen wollte. Naja.

Bisher habe ich keine Rückmeldung auf meinem Termin-Ersuchen beim Arzt ( Dr. Poppe) erhalten. Soll der einschlägige Sucht-Experte in Wien sein und beantwortet keine Mails. Unverständlich und ernüchternd. Aber diese Erfahrung musste ich dieses Jahr schön öfters machen. Sei es Männerberatung oder Selbsthilfe-Gruppen. Alle Anfragen bleiben ohne Antwort. AngryLookAngryLook



14.10.2013 15:35:25   
HeavyJonesfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es ist ungemein schwer einen Termin bei einem guten Psychologen zu bekommen. Mach Dir da keinen Kopf, wenn die Antwort ausbleibt. Die haben halt ihren Terminplan voll und somit zufriedenstellend Arbeit. Wartelisten pflegen ist nicht jedermanns Service ;)


14.10.2013 18:41:01  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Vorallem da Dr. Poppe die Privatpraxis nun führt.
Am effektivsten ist es einen Rückruf zu erbitten.
Jedenfalls ist er ein lustiger Kerl, der Wow spielt^^
Preis ist halt happig.


Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
15.10.2013 20:09:51  
reinhard_wienfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 6
Gestern und heute fällt es mir sehr leicht "trocken" zu bleiben. Vielleicht weil ich eine interessante Aufgabe in der Arbeit zu erledigen habe und die Beschäftigung damit andere Gedanken verdrängt.. Ich hoffe es bleibt so. Die Versuchung ist halt immer nur in der Arbeit vorhanden, weil ich ja zu Hause keinen PC habe und auch kein Smartphone.

Weiterhin versuche ich mit der "face it und replace it"- Technik zu arbeiten, wenn Bilder ob im Web, in Medien, auf der Straße oder einfach im Kopf auftauchen, die mich wieder in die Pornographie abgleiten lassen könnten..

Körperlich geht es mir gut. Ich habe die letzten Nächte gut geschlafen und hatte einen tiefen Schlaf. Auch mit dem Autogenen Training kann ich mich gut entspannen und ich mache es zumeist einmal täglich am frühen Abend.

Eine Beobachtung, die ich auch gemacht habe ist, dass meine Konzentrationsfähigkeit merkbar gelitten hat. Sei es durch die vielen Reize aus dem Web, die auf einen einfluten oder ist es eine Folge der Sucht?! - Ich schweife leicht ab und es fällt mir schwer an einem Thema dranzubleiben. Vor allem wenn sich mal nicht so glatt geht, wenn ein Problem entsteht.

Am Freitag hab ich den Termin beim Dr. Poppe bekommen. Die 80 € sind es mir wert. Einen kleineren Teil werde ich wohl von der Kasse zurückbekommen.. Ich glaube es gibt mir einen Motivationsschub, wenn ich "begleitet" werde.





17.10.2013 14:20:47   
Schornsteinfegerfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Viel Erfolg!


17.10.2013 22:18:17  
reinhard_wienfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Woche 2

Ich bin jetzt seit zwei Wochen trocken. Aber erst gestern musste ich mich zurückhalten, weil ich an einem halböffentlichen PC saß, der keine Kindersicherung hatte und ich porno-pics schauen hätte können. Aber ich wiederholte mein "Mantra" ;-)- "Ohne Männerkult und porno pics geht es mir besser, ich werfe die Last ab (ausatmen)" Und ich hab den Punkt überwunden und bin dann bald ausgestiegen. Also, die Versuchung ist nach wie vor da..

Letzten Freitag hatte ich meine erste Sitzung mit dem Therapeuten (Dr. Poppe). Es war ein gutes Gespräch, bei dem ich alles erzählen konnte. Und mich nicht schämte. Ich denke er wird öfters mit der Problematik - exzessiver Pornokonsum " konfrontiert und so gesehen war unser Gespräche undramatisch. Und ich denke er hat viele Klienten wie mich. (auch mit stoffgebundenen Süchten!)

Eine große Entlastung hat sich für mich nicht ergeben und die hab ich auch nicht gesucht. Durch mein Eingeständnis mir selbst gegenüber und wohl auch durch dieses Forum ist dieser Schritt ja schon getan worden..

Dr. Poppe vertritt stark den Ansatz wieder die Kontrolle über den Porno-Konsum zu erlangen. (Ich hoffe ich interpretiere ihn richtig) Also vom Kontroll(verlust!) hin zur Wiedergewinnung der Kontrolle darüber (zeitlich, räumlich) Also er vertritt keinen Null-Porno Ansatz sondern dafür ihn in geregelte Bahnen zu lenken. Insofern also sich Ziele zu setzen, den Pornokonsum zu verschieben, zeitlich einzuschränken. Von Totalverbot hält er glaube ich nichts, weil die Rückfallquote sehr, sehr hoch ist. Wichtig sind überschaubare Zeiträume definieren (tageweise etc.) wo man nicht Pornos schaut. Und ein "Belohnungssystem" dafür. Für den Aufschub. Dann kann man die Zeiträume länger werden lassen etc. etc. Er hat mir auch ein Medikament verschrieben "Dependex", das man einwirft, wenn die Lust unwiderstehlich erscheint und man schon im Rauschzustand ist (also nicht mehr rauskommt). Das Medikament kann man auch als Dauermedikation nehmen.


24.10.2013 09:47:00   
reinhard_wienfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Noch ein Gedanke zur Sitzung mit Dr. Poppe. Man darf sich auch keine Wunder erwarten. Es gibt niemand, der einem davon "heilen" kann. Insofern wird man wieder auf sich selbst zurückgeworfen.. Ich denke der Leidensdruck wird gelindert, weil man sich jemand anvertrauen kann. Und man gewinnt ein Stück Abstand zur Sucht und kann darüber reflektieren. Insofern würde ich es jedem empfehlen. Wichtig ist es, weil es eine Form der Begleitung ist, auch eine Form der externen Kontrolle. Und weil die Situation entdramatisiert wird.

Inwieweit das Medikament effektiv ist weiß ich noch nicht. Ich muss es erst mal nehmen. Und werde dann berichten. Für mich war es aber überraschend, dass es überhaupt etwas gibt! Dass der Sucht die Spitze bricht. Und der "Rausch", den ich vor allem in der ersten halben Stunde erleide, ist ein deutliches Symptom für die Sucht. Durch den Rausch stecke ich in der Sitzung drinnen und kann nicht aufhören. Stunde über Stunde. Dann bin ich gefangen. Also hier erhoffe ich mir Abhilfe!!

Von den drei Vorsätzen (die ich mir hier vor zwei Wochen vorgenommen habe) ist damit einer voll erfüllt, weil ich einen Therapeuten aufgesucht habe. Den zweiten mit den Protokollen an meinen Freund habe ich (leider? )nicht umgesetzt, weil ich mir sonst in jeder Hinsicht gläsern vorkomme. Ich schicke mir die Protokolle jetzt selbst zu. Auch das ist schon ein gewisser Überblick über meine Zugriffe. Drittens wollte ich die SB insoweit einschränken das ich tagsüber darauf verzichte.

Entzugserscheinungen habe ich während der letzten zwei Wochen nicht verspürt. War auch nicht zu erwarten nach den Erfahren der cleanen Monate (Feb, März, April, Mai) Ich vermisse nichts. LächelnLächeln


24.10.2013 10:57:40   
HeavyJonesfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Man bekommt mal einen Eindruck von einer solchen Therapiesitzung. Das finde ich sehr interessant. Jetzt bin ich aber auch gespannt, wie viele sich demnächst um das erwähnte Medikament bemühen werden Breites Grinsen


24.10.2013 14:44:14  
bilovedfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Reinhard_Wien, ich habe einiges von deinen Berichten und aus dem Tagebuch gelesen. Auch, dass du schwul bist. Was ich noch nicht rauslesen/hören konnte ist, wie deine realen Beziehungen mit Männern bisher ausgesehen haben. Gibt es da eine aktuelle, oder einen Wunsch? Wie haben die in der Vergangenheit ausgesehen?

Ich denke, dass reale Beziehungen, in der man man selbst sein kann und den anderen auch als eigene Persönlichkeit mit Vorlieben und Abneigungen sehen kann eine gute Alternative ist zu OSS.

Mich würde auch interessieren, was deine Erfahrungen mit der schwulen Szene/anderen schwulen Männern ist. Meine Beobachtung war, dass das Suchtverhalten beim Thema Sex, sich gegenseitig benutzen, sich reduzieren auf äussere körperliche Merkmale, dass sich das durch die doppelte männliche Polarität stark potenziert.


14.11.2013 13:50:28  
reinhard_wienfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo biloved, ich hab deine Einträge auch schon verfolgt und mir ist deine eher pauschal abwertende Haltung zur "schwulen Szene" eher negativ aufgestoßen, samt den ganzen unappetitlichen Sachen, die man sich dort holen kann.. In zwanzig (!)Jahren hab ich mir gar nichts geholt. Stimmt nicht ganz. Vor zehn Jahren hatte ich Filzläuse. Und ich habe ein ziemlich aktives Sexualleben (wenn auch immer und ausschließlich safe, will heißen Kondom)Ich war bei meinen Affären immer mit Herz und Seele dabei. Ich habe meine Gefühle und meine Lust am männlichen Körper ausgelebt und was soll schlecht daran sein? Ich habe kein schlechtes Gewissen. Ich kenne aber einige Bi-schwule Männer, die verheiratet waren und sind und damit ihre Frau, Familie sehr unglücklich gemacht haben, weil sie nicht den Mut hatten sich selber und ihrer Umwelt einzugestehen, dass sie auf Männer stehen.

Ich habe deine Einträge verfolgt und ich glaube du willst dein latent vorhandenes Schwulsein über den Umweg der Eindämmung der Internetpornographie "eindämmen" bzw. verdrängen. Das ist ehrlich gesagt meine Meinung.

Ich habe mehrere Freunde gehabt und ich habe aktuell einen Freund. Dazwischen und teils auch parallel hatte ich auch andere sexuelle Kontakte mit Männern. Und das ist gut so. Die moralische Keule ist dabei nicht angebracht. Ich halte das bürgerliche Modell der monogamen, lebenslänglichen Beziehung für dreißig, vierzig, fünfzig Jahre (und die Lebenserwartung steigt) für überholt und obsolet. Man soll sich doch nicht in den Sack lügen und realistisch sein. Seitensprünge und Parallelbeziehungen gibt es überall - Hetero, Bi, Homo. Die einen behandeln dies diskreter, die anderen offenherziger. Letztere werden wohl promisker sein, aber auch weniger verlogen.

Nein. Reale Beziehungen sind kein Ersatz für OSS und umgekehrt. OSS ist eine ganz andere Dimension, gefährlich schön. In gewisser Weise ist sie sogar befriedigender als "echter" Sex. Gerade weil man sich ja das "maßgeschneiderte" Material holt das ins Hirn knallt. Das soll man(n) sich doch eingestehen.
Das soll jetzt kein Plädoyer für OSS sein. Ganz im Gegenteil. Regelmäßiger Konsum in kleinen Dosen ist weder gut noch schlecht. Übersteigt der Konsum jedoch das Maß und wird unkontrollierbar, dann wirkt es wie eine Droge. Und deshalb sind wir ja in diesem Forum..

Sexualität, Lust ist bis zu einem gewissen Grad immer eine Reduktion auf äußere, körperliche Merkmale. Wer wollte anderes behaupten? Das ist genauso zwischen Männlein und Weiblein wie zwischen Männlein und Männlein.

Gruß Reinhard.
Tut leid, falls ich verletzend zu dir gewesen bin.




14.11.2013 14:45:23   
bilovedfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Reinahard-wien,

das ist leider die aggressive Reaktion, die ich aus schwulen Kreisen kenne. Ambivalenz in sexueller Hinsicht löst offensichtlich bei vielen Ängste und Abwwehr aus. Um mal mit der Offenheit meiner sexuellen Ausrichtung anzufangen: Ich habe nach meinem Comingout als Provinzschwuler vor ca. 30 Jahren mit der rosa Fahne auf der Straße gestanden, eine Schwulen und Lesbengruppe gegründet und mich für deren Rechte eingesetzt. Aus meiner sexuellen Ausrichtung weder als Schwuler noch als Bisexueller habe ich anderen gegenüber nie einen Hehl gemacht und meine Freundin wußte das von Anfang an. Will heißen, ich hätte es auch gerne einfacher, ist es aber nicht. Oft geht es um Zwischentöne, ein empfindliches Gleichgewicht und nicht um den Kick. Du kannst davon ausgehen, dass ich mich mit verschiedensten Beziehungsmodellen auch in meinem Freundeskreis auseinandergesetzt habe und dabei ganz gewiß nicht moralisch werte. Jeder muß letztlich seinen eigenen Weg finden.

Als ich rausfand, dass ich auch auf Frauen stehe und es nicht so eindeutig ist wie ich dachte und dann auch meine erste Beziehung mit einer Frau hatte, wurde ich von den Leuten als "Verräter" geschnitten und diskriminiert, für die ich auf die Sraße gegangen bin.

Ein Beispiel aus der nahen Vergangenheit: Ich gehe letzten Freitag zu einem Urologen, den ich noch nicht kannte, und weil es ja auch um intime Dinge geht, sage ich ihm: Ich bin Bisexuell. Er darauf wie aus der Pistole geschossen: "Es gibt keine Bisexuellen." Der Mann muß Ende 50 gewesen sein. Offensichtlich wahnsinnig aufgeklärt.

Ich weiß wie safer Sex geht und praktiziere ihn so, dass ich selbst bei einer regen sexuellen Vergangenheit noch HIV negativ bin. Chlamydien kann man aber sogar über Fummeln bekommen. Ich weiß nicht wie harmlos Wien ist, ich kann dir nur sagen, dass man das von Berlin nicht behaupten kann. Frag am besten mal einen Berliner Hautarzt. Es geht also nicht um Wertungen sondern um Fakten. Und es geht mir um die Dynamik zwischen Männern, die eine andere ist als die zwischen Mann und Frau. Eventuell eben eine Dynamik, die ein Suchtverhalten begüngstigt, weil man sich in einer ähnlichen Dynamik gut darin bestätigen kann. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass nach dem was ich gelesen habe 9 von 10 Fälle von OSS Männer sind.

Dass ich meine Sehnsucht nach Intimität mit einem Mann in die Pornoecke verdränge, habe ich übrigens selbst schon geschrieben. Es ist eben verdammt schwierig einen Weg mit einer nichtbisexuellen Partnerin zu finden, die man sehr liebt und nicht verletzen möchte. Dass das nicht der Weg sein kann, sich statt dessen Pornos anzuschauen, ist ein Grund, warum ich auf diesem Portal bin. Wir sind im aktiven Prozess miteinander, eine Lösung zu finden, die eventuell auch unsere Partnerschaft öffnet. Geschlechtskrankheiten sind aus Erfahrung aber durchaus ein Thema und in schwulen Kreisen einfach weiter verbreitet. Das ist ein Fakt.

Ich würde mich freuen, wenn wir damit den Dialog vielleicht auf eine andere Ebene bekommen könnten.

Gruß, Jens


14.11.2013 15:42:42  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von reinhard_wien am 14.11.2013 14:45:23

Ich habe mehrere Freunde gehabt und ich habe aktuell einen Freund. Dazwischen und teils auch parallel hatte ich auch andere sexuelle Kontakte mit Männern. Und das ist gut so. Die moralische Keule ist dabei nicht angebracht. Ich halte das bürgerliche Modell der monogamen, lebenslänglichen Beziehung für dreißig, vierzig, fünfzig Jahre (und die Lebenserwartung steigt) für überholt und obsolet. Man soll sich doch nicht in den Sack lügen und realistisch sein. Seitensprünge und Parallelbeziehungen gibt es überall - Hetero, Bi, Homo. Die einen behandeln dies diskreter, die anderen offenherziger. Letztere werden wohl promisker sein, aber auch weniger verlogen.




das ist deine persönliche einstellung und sicher sehen das viele andere auch so... aber verallgemeinere das bitte trotzdem nicht... es gibt durchaus menschen, die so nicht leben wollen und können... für dich wäre das verlogen, für andere die einzige wahre art zu leben... ich kenne paare, die mehr als 20 jahre zusammen sind, sich treu und auch keinen anderen wollen.... das finde ich bewundernswert und nicht überholt... ich selber habe leider so viele jahre noch nicht geschafft, aber in meinen beziehungen hatte ich immer null sexuelles interesse an anderen männern ohne mir dabei in die tasche zu lügen... und sollte dein modell das einzig wahre sein, dann würde ich lieber single bleiben bis an mein lebensende....

menschen sind verschieden... jeder soll so leben, wie er glücklich wird und sich den passenden partner dazu suchen (in deinem fall jemand, der das auch so sieht wie du)...

lg
sarabande


14.11.2013 15:44:59  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Da muss ich Sara recht geben.
Man kann das nicht verallgemeinern, auch wenn der Schritt in andere Richtungen von Partnerschaften zunimmt.
Meiner Meinung nach eine tiefe, innere Einstellung.

Ich denke, dass einige schon die Partnerschaft mit Oss als Ersatz empfinden und umgekehrt. Und wenn es nur aus "Blindheit" ist.





Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
14.11.2013 17:41:39  
bilovedfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Reinhard, ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, dein Onlinetagebuch von Anfang an zu verfolgen

ich mußte leicht grinsen, als ich das hier las:

"Ich habe aber nicht nur eine Online-Sucht sondern ich bin auch sexsüchtig. "Leider" bietet die Gay-Infrastruktur jede Möglichkeit das auszuleben. Ich gehe also in die Sauna, Bars und habe dort Sex. Zwei,- dreimal die Woche. Und auch hier kann ich nicht genug bekommen. Und ich vermute mal, dass viele von denen auch süchtig sind."

Das entspricht für mich dem, was ich angedeutet und auch selbst erlebt habe. Die Infrastruktur fällt aber nicht vom Himmel sondern sie orientiert sich an den Bedürfnissen (oder Süchten) von Menschen, aus denen sie ihren Profit zieht.

Beim lesen habe ich gesehen, dass es eine Themen gibt, die ich von mir selbst kenne. So die Suche nach einemm Männerbild zum Beispiel. Wenn du mich nicht mehr als moralischen Aggressor empfindest, können wir uns gerne mal darüber unterhalten Zwinkern


15.11.2013 09:29:58  
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