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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch Wind23 - Beginn 23.04.2012
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Tagebuch Wind23 - Beginn 23.04.2012
Wind23fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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06.05. Tag 14

Der Tag heute war sehr sozial für mich. Daher habe ich nicht einmal an Pornographie gedacht. Ich war nur unterwegs. Es hat sich gut angefühlt so in Gemeinschaft zu sein.



07.05.2012 09:01:31  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hi wind

der 14. tag! klasse!

so weit warst du ja schon mal...

mich würde interessieren, ob du dich dieses mal anders fühlst...

lg
sarabande


07.05.2012 12:14:12  
Wind23fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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07.05. Tag 15
@ Sarabande: Ich fühle mich momentan sehr schwach. So wie bei den Bewältigungsversuchen zuvor, doch ich tue alles damit ich nicht rückfällig werde.
Heute habe ich doch mal wieder einen leichten Zug Richtung Sucht gespürt. Dazu muss man wissen, dass Montag damals immer mein „Lieblings-Suchttag“ war. Ein Wochenende voller sexueller und Internet-bezogener Enthaltsamkeit lag hinter mir.
„Endlich“ konnte ich mich meinen Süchten wieder völlig frei hingeben. Es fiel damals wie eine Last von mir ab. Dieses Gefühl sich nach einem Wochenende der Zurückhaltung wieder zurückfallen lassen zu können in Abgründe meiner Psyche, ist Montags nach zwei Wochen immer noch nicht verschwunden.
Ich konnte mich natürlich zurückhalten, aber es ist Wochentags, vor allem montags schwerer als an den restlichen Tagen.
Außerdem habe ich gemerkt wie die Tatsache, dass auf meinen Beitrag von Tag 13 niemand geantwortet hat, meine Sucht wieder stärker gemacht hat. Sie flüsterte mir ins Ohr: „Siehst du, nur weil du den Menschen auf ihre Beiträge nicht antwortest, interessieren sie sich nicht mehr für dich! Scheiß doch auch darauf. Schau dir Pornographie an! Dann kannst du dich richtig fallen lassen.“
Natürlich weiß ich rational, dass es selbstverständlich ist, dass die Personen hier im Forum nicht jeden Tag auf meine Beiträge antworten können. Trotzdem stärkte das nicht Vorhanden-Sein einer Antwort auf einmal die Sucht. Mein Körper fühlte sich mit Adrenalin, mein Kopf mit Dopamin. Für mich fielen mit einem Mal einige der von mir errichteten Gedankenbarrieren. Doch ich konnte hart bleiben.



08.05.2012 08:04:47  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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moin wind

ich bin dir zwar keine erklärung schuldig (und es ist ja auch nicht selbtverständlich, dass ich dir jeden tag antworte) aber ich tu es trotzdem... ;)

ich arbeite als altenpflegehelferin und hatte eine extrem anstrengende wochenendschicht hinter mir. ich wollte nach dem dienst nur noch entspannen...

du bist sehr dünnhäutig zur zeit, das ist verständlich. denke daran, dass du das alles nur für DICH machst und dass du vor allem auch dann, wenn du frust hast, standhaft bleiben musst...! so gesehen, war das vielleicht gar nicht so schlecht, dass du keine antwort hattest und auch diese hürde genommen hast.


p.s.
ich glaube, meinem freund ging es genauso wie dir... er freute sich immer, wenn ich am wochenende zu ihm kam, aber wenn ich wieder wegfuhr, spürte ich ein leichtes hochgefühl in ihm, was ich der tatsache zuordnete, dass er sich dann wieder unkontrolliert seiner sucht widmen konnte... (wir frauen bekommen jede schwingung mit) ich saß manchmal mit tränen in den augen im zug, weil das alles so weh tat...

lg und halte durch!
sarabande


bearbeitet von Sarabande am 08.05.2012 09:13:58
08.05.2012 08:48:24  
Wind23fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Versuch 2. 08.05. Tag 1

Heute Morgen ist der Zeitpunkt gekommen, an der ich meiner Sucht erlegen war. Ich habe von Pornographie geträumt. Als ich dann allein im Haus war, konnte ich dem Druck nicht mehr stand halten. Ich war danach sehr traurig, unruhig und voller Scham, weil ich jetzt im Forum zugeben muss, dass ich rückfällig geworden bin. Meine Sucht sagte mir: „Melde dich ab / Vergiss das Forum! Jetzt wo du es einmal nicht geschafft hast, wirst du es niemals schaffen!“ Natürlich: So hat es sich die Sucht leicht gemacht. Alles schön wieder auf Anfang zurück was? Aber nicht mit mir! Ich habe jetzt 15 Tage durchgehalten: Also meinen bisherigen Rekord gebrochen. Und da bin ich stolz drauf. Und ich glaube Selbstvorwürfe würden mir auch nichts bringen. Ich habe nachdem ich den Rückfall hatte den PC sofort wieder auf offline gestellt und dies den Tag über durchgehalten. Meine Sucht wollte mir nämlich einreden: „Jetzt wo du sowieso schon einmal Pornographie konsumiert hast, kannst du auch den ganzen Tag online bleiben!“ Aber nichts da. Ich bleibe offline. Ich kämpfe weiter!
Natürlich bin ich mir sicher, dass jetzt einige von euch sagen werden: Das und das hättest du besser machen sollen! Aber ich habe mein bestes gegeben und diesmal werde ich es sicher noch länger schaffen, vielleicht sogar ganz aufhören.
Ich glaube nicht, dass meine Bemühungen umsonst waren. Je seltener ich das Suchtverhalten bestärke, desto eher werde ich suchtfrei sein.
Manchmal frage ich mich, ob es mir überhaupt vergönnt ist, irgendwann einmal ein suchtfreies Leben zu führen, aber ich muss sagen, dass ich es mir zumindest auf die ersten 14 Tage schwieriger vorgestellt hatte. Also eigentlich vermisste ich nichts, wenn ich es nicht machte. Heute Morgen hatte ich auch nichts vermisst. In meinem Kopf wurde irgendwie eine Art absoluter Notstand-Automatismus ausgerufen. Es hieß: „Es geht nicht mehr! Wofür das alles? Es geht nicht mehr! Jetzt ist endlich mal wieder die Pornographie dran!“ Und diese Kraft war so übermächtig, dass ich das Gefühl hatte, dass es 95 % meines Geistes wollte. Außerdem wurde dieser Zustand von den Bildern des Traumes, vergangener Erfahrungen und der Vorstellung, wie ich vor dem Rechner sitze und endlich wieder meiner Sucht nachgehen kann, infiltriert. Ich postete meinen täglichen Beitrag in diesem Forum und irgendwie fühlte ich mich allein gelassen, obwohl mir Sarabande geantwortet hatte. Ich wollte eigentlich meinen Account löschen, bevor ich meiner Sucht nachgehen wollte. Da ich aber die Funktion des Löschens nicht fand, dachte ich mir: „Egal, dann schreibe ich halt einfach nicht mehr. Mein Thread wird automatisch irgendwann in Vergessenheit geraten.“ Und ich legte blitzschnell nach diesem Entschluss los.
Während ich Pornographie konsumierte, dachte ich mehrmals daran aufzuhören, aber irgendwie konnte sich diese Kraft nicht durchsetzen. Sie war in diesem Moment zu schwach, zu leise geworden.
Ja was soll ich jetzt noch sagen? Ich hatte danach die Wahl mich der Sucht wieder völlig hinzugeben oder weiter ins Forum zu schreiben und darauf zu hoffen, dass ihr mich weiterhin unterstützt. Ich glaube immer noch daran, dass ich erfolgreich sein kann – dass ich bereits erfolgreich war – dass es nur ein langer Weg ist, der einschließt, dass man nachdem gefallen ist, nicht liegen bleibt, sondern ohne Murren wieder aufsteht, weiterläuft und noch besser darauf achtet, dass man kein weiteres Mal stolpert.



09.05.2012 08:31:35  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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moin wind

tja, jetzt ist es also passiert...

jetzt könnten dir die erfahreneren personen im forum sicher einen besseren rat geben als ich...

gut ist, dass du wieder aufstehst und weitermachst. ein rückfall bedeutet nicht, dass du es nicht schaffen kannst. ich lese trotzdem an dieser stelle: "diesmal werde ich es sicher noch länger schaffen, vielleicht sogar ganz aufhören" zweifel aus deinem text heraus.

vielleicht wäre es auch wichtig, mal herauszufinden, wieso du dich so alleine fühlst. du hast doch deine freundin... wenn ich das richtig verstanden habe, lebt ihr zusammen und sie kommt jeden abend zu dir nach hause...

lass den kopf nicht hängen und ziehe weiter in den kampf. es lohnt sich!

für mich bist du übrigens bei tag 16 mit einer kurzen unterbrechung, aber es geht weiter. ;)

lg
sarabande


bearbeitet von Sarabande am 09.05.2012 10:26:08
09.05.2012 10:17:10  
Hopefulfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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moin wind
verfolge deinen weg auch seit einiger zeit.
es ist schwer seiner sucht zu widerstehen und die kraft aufzubringen.denn rückschläge kommen immer mal wieder auf.doch hey..du hast auch einen großen schritt nach vorn gemacht.du bist wieder aufgestanden,gehst weiter und ergibst dich nicht der sucht.rom wurde auch nicht an einem tag erbaut ,so manch stein ist wieder gefallen ,und doch steht es heute.
das gefühl des allein seins in dem moment davor ist arg groß.doch sollte man versuchen in solchen momenten positives in den kopf zu hämmern.und sieh mal jetzt waren es 14 tage wo du durch gehalten hast.die zeiten zwischen dem fallen werden immer länger werden.versuch es doch einmal aus der sicht zu sehen.wünsche dir weiterhin viel mut ,kraft und durchhaltevermögen
lg Hopeful


09.05.2012 11:52:53  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Vielleicht magst Du Dir ja Dein Tagebuch noch einmal Tag für Tag genau durchlesen? Fällt Dir etwas auf? Wenn man jeden Ratschlag in den "Wind" schlägt und einfach glaubt, es selbst besser zu wissen, obwohl einige von uns hier seit Jahren mit dem Thema OSS zu tun haben, was erwartest Du dann? Mehr als anbieten kann man Dir hier keine Hilfe, annehmen oder zumindest darüber nachdenken musst Du schon selbst.

Das soll nicht heißen, dass Du trotz Befolgen einiger Ratschläge nicht "rückfällig" geworden wärst, aber Du wüsstest zumindest schon länger, dass Deine Sucht nicht besiegbar ist oder nie mehr wiederkehrt. Du kannst nur lernen, ihr zu begegnen und mit diesen neuen Verhalten Einhalt zu gebieten.

Wo war Dein Plan B?
Wo war Dein Schutzprogramm?
Wo war Deine Erfahrung aus der SHG, in der Du nicht teilnehmen wolltest?
Wo sind Deine Erfahrungen aus dem Studieren der Literatur, die Dir empfohlen wurde?
Warum hast Du nicht die SB ohne Internet gesucht?
Und wo ist das Gespräch mit Deiner Freundin geblieben?
Und der Dialog mit Deinem "Kumpel Sucht" findet immer noch statt?!

Sich einer Sucht zu stellen und sie bekämpfen zu wollen, ist eine gute Sache. Aber es ist auch unendlich schwer, es allein schaffen zu wollen. Denke an einen Alkoholiker, der den Entzug alleine versucht. Du kannst nicht erwarten, dass Dir hier andere User die Hand halten und Du sogar als Grund für Deinen Rückfall mangelnde Aufmerksamkeit hier anführst (m.E. hast du sogar eine selten übermäßige Aufmerksamkeit hier). DU bist der Alleinverantwortliche. DU entscheidest, was Du an Rat annehmen magst und was nicht. Aber wenn DU eben doch alles besser weißt, dann wird Dir eines Tages auch niemand mehr seinen Rat geben wollen.

Steh auf und überdenke Deine Situation und Haltung noch einmal! Therapeuten sprechen nicht von einem "Rückfall", sondern von einem "Vorfall", und das nicht ohne Grund (steht alles in den Büchern und Broschüren erklärt).

Alles Gute,
G.


bearbeitet von gabriele_farke am 09.05.2012 18:32:46
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.05.2012 18:28:01    
Andi72fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Wind, Frau Farke hat sowas von 100% Recht, du solltest ihren Rat und ihre Unterstützung annehmen.

Ich will dich nicht entmutigen aber persönlich bin ich - nach Lektüre deines bisherigen Tagebuchs der Meinung - dass du doch noch einiges zu Lernen hast und - natürlich abhängig von deiner Persönlichkeitsstruktur, deiner Suchtgeschichte und der Intensität deiner Sucht - noch ein relativ langes Stück Weg vor dir hast...


bearbeitet von Andi72 am 09.05.2012 21:17:37
09.05.2012 21:12:10  
Wind23fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@ Sarabande und Hopeful: Vielen Dank für euer Verständnis und eure UnterstützungLächeln Ich werde es schaffen !

09.05. Tag 2

Ich spüre, dass mich bei diesem Anlauf eine stärkere Entschlossenheit begleitet und eine tiefere Einsicht darin, dass ich süchtig bin und dagegen kämpfen will.
Ich habe gespürt, dass es geht, dass ich ohne Pornographie und Internet auskommen kann und ich habe gespürt, dass mein Leben dadurch nicht ärmer ist. Es ist auch nicht weniger aufregend. Ich suche mir meine Tätigkeiten bewusster aus, bin klarer im Geist und gehe verantwortungsvoller mit mir selbst und anderen um, bin geduldiger.
Der Rückfall hat mir nichts gebracht, außer das Bewusstsein darüber, dass die Sucht immer noch eine große Macht hat, die sich zu besiegen lohnt, denn ich will nicht Sklave meiner Sucht sein.
Jetzt am zweiten Tag habe ich immer noch den Sog gespürt, der mich in Richtung Pornographie reißen wollte. Ich versuche es mit einer astronomischen Metapher auszudrücken: Tage an denen ich meiner Sucht nachging sind wie schwarze Löcher in der Zeit. Sie bahnen sich einige Tage vorher an – also ich spüre die Sucht langsam stärker werden – meinen Geist schwächer werden – und nachdem ich Pornographie konsumiert habe, zieht die Sucht weiterhin an mir, wie ein schwarzes Loch, an dem ich eigentlich schon vorbei bin. Jedoch wird die Kraft des „schwarzen Loches“ mit der zeitlichen Entfernung immer kleiner, bis ich zum potentiell nächsten schwarzen Loch komme. Ich muss jetzt einen Weg finden, nicht in neu ankommende schwarze Löcher eingesogen zu werden. Eines ist das Wegschauen was mir hilft, dann das genaue distanzierte Hinschauen und beobachten, aber vielleicht muss ich auch ein inneres Licht in mir entwickeln, dass den schwarzen Löchern entgegen steht, dass es neutralisiert, entmächtigt.
Was ich begrüße, ist, dass mir, trotz des Rückfalls bezogen auf die Pornographie, diese schwarzen Löcher nicht in Bezug auf Emails-Checken oder Internet-surfen begegnen. Es mag sein, dass mir da selten „Objekte mit kleiner Anziehungskraft“ begegnen, aber mein Bewusstsein vermag sie ohne Mühen abzuschmettern.



10.05.2012 07:58:03  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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moin wind

als erstes möchte ich mal sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass andi und frau farke auch verständnis für dich haben. frau farke weiß aber aus erfahrung, dass das alleine nicht immer hilft. wärst du in einer therapie, würde der therapeut dich auch nicht immer nur hätscheln. im gegenteil, er wird dich provozieren und an deine grenzen stoßen, aber er wird dich immer auffangen. ;)

du scheinst ein ziemlicher einzelkämpfer zu sein und alles aus eigener kraft schaffen zu wollen...

vielleicht gelingt es dir... ausnahmen bestätigen immer die regel... und es ist DEIN weg, du alleine entscheidest, wie du ihn gehen willst...

ich wünsche dir, dass du es schaffst, ein licht in dir anzuzünden, damit du die dunklen löcher rechtzeitig umgehen kannst...

lg
sarabande


bearbeitet von Sarabande am 10.05.2012 08:41:16
10.05.2012 08:38:13  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Wind,

ich habe mir überlegt, ob ich mir überhaupt noch eine Minute Zeit für Dich nehmen soll, sie scheint ja vergeudet zu sein. Doch, ich möchte Dir noch etwas mit auf den Weg geben: Ignoranz muss man sich leisten können!

Es grenzt an Überheblichkeit, dass Du Dich hier auf die Seiten von www.onlinesucht.de begibst, das Angebot in Anspruch nimmst, ein Tagebuch anzulegen und alle Beiträge, in denen Dir gut gemeinter Rat von Usern und Experten zuteil wird, ignorierst. Es ist ja Deine Sache, wenn Du denkst, Du schaffst es allein und auf alle Ratschläge pfeifst. Aber dann lege doch ein manuelles Tagebuch an, da kannst Du Dich in Deinem Leid suhlen und wirst nicht "gestört". Ich möchte Dich darauf aufmerksam machen, dass wir hier nicht im Knuddelforum sind und es nicht Sinn dieses Forums ist, Mitleid zu erhaschen, denn nichts anderes tust Du. NULL Veränderungen in Deinem Verhalten, außer dass Du glaubst, Du könntest Deine Sucht einfach so mal ablegen, indem Du nicht mehr onanierst oder auf Pornoseiten gehst. Das trifft es aber nicht, Wind, denn ich unterstelle Dir mal: Du meinst Deinen Ausstieg gar nicht ernst!

Wie gesagt, wenn Du gar keine Hilfe suchst, dann bist Du hier falsch. Übers Köpfchen streicheln lassen kannst Du Dich in anderen Foren, dafür brauchst Du onlinesucht.de nicht. Komm doch einfach wieder, wenn Du soweit bist, dass Du einsiehst, Hilfe annehmen zu wollen. Für die Aufzeichnungen eines Abhängigen, der nichts wirklich verändern will, sind die Ausstiegstagebücher jedenfalls nicht ins Leben gerufen worden!

GF

P.S. Hier erwartet sicher niemand Dank für einen Tipp oder einen Beitrag, den er für Dich hier hinterlässt. Du weißt, alle sind ehrenamtlich tätig und helfen gern. Aber es gehört doch irgendwie zum guten Ton, dass man Beiträge, für die der Absender sich Zeit für DICH genommen hat, nicht offensichtlich ignoriert und die Beiträge/Personen damit missachtet, denkst Du nicht? Hat man Dir das nie beigebracht? Was tust Du, wenn Deine Freundin Dir einen Rat gibt? Drehst Du Dich um und machst trotzdem das, was DU für richtig hältst?


bearbeitet von gabriele_farke am 10.05.2012 13:41:42
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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10.05.2012 09:26:09    
Wind23fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@ Fr. Farke: Ich fand ihre Ausdrucksweise von anfang an grenzüberschreitend und nicht wertschätzend. Ich will mir nicht über den Kopf streicheln lassen, wie Sie das so nett ausdrücken. Ich möchte einfach nur ein Feedback, das mit Würde geschrieben ist. Es mag ja sein, dass Sie einige Erfahrungen mit Suchterkrankungen haben, aber jemanden zu sagen: Entweder du machst es so und so oder es ist falsch ist einfach unprofessionell. Ich finde es schade, dass ich mich diesem Forum anvertraue und von Ihnen als Person in meiner Kompetenz untergraben werde, meine Sucht auf meine individuelle Weise besiegen zu können. Ich habe, wie mir empfohlen wurde, ihre Beiträge als Empfehlungen verstanden, die ich aber, um eine hitzige Diskussion über Ausdrucksweisen zu vermeiden, weitestgehen nicht beantwortet habe. Wenn das ihr Selbstwertgefühl verletzt haben sollte, tut mir das Leid. Ich finde einfach hier geht es nicht darum, dass ich mich vor Ihnen rechtfertige oder Sie gegenüber mir, sondern um meinen Ausstieg aus der Sucht.

10.05. Tag 3

Heute war ein sehr schöner Tag. Ich war beim Arzt zur Kontrolle, dann war ich in der Bücherei und habe schließlich einen Musikladen besucht, der leider bald schließt. Danach bin ich nach Hause gegangen und habe Musik gemacht. Nur irgendwann nachmittags wurde es etwas langweilig, weil ich mich einfach um ein paar Aufgaben drücken möchte, die momentan anstehen.
Auch wenn mich die leicht bekleideten Frauen auf der Straße immer noch leicht erregen, und ich diese Nacht einen sexuellen Traum hatte, bin ich aus dem Sog des hinter mir liegenden schwarzen Loches heraus. Und es hat begonnen ein Licht in mir zu wachsen.



11.05.2012 09:41:34  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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moin wind!

frau farke hat ihre sichtweise dargstellt und du deine... ich finde, das ist auf beiden seiten ok...

und es freut mich, dass du hier bleibst und weitermachst, denn ich habe deinen willen, die sucht zu beenden, ernst genommen, auch wenn du das auf deinem individuellen weg schaffen willst.. es kann ja sein, dass du irgendwann so nicht weiterkommst und dann doch das ein- oder andere angebot in anspruch nimmst... das ist alles eine frage deiner entwicklung...

weiterhin viel licht und kraft!

lg
sarabande


11.05.2012 09:56:03  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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QuoteEntweder du machst es so und so oder es ist falsch ist einfach unprofessionell


Das wäre es in der Tat, aber ich kann mich nicht erinnern, so etwas jemals gesagt oder geschrieben zu haben? Bitte keine Unterstellungen, die einfach nicht wahr sind!

Ich werde mich jetzt aus Deinem Tagebuch fernhalten, das ist wohl für Dich die bessere Lösung. Alles, was ich eigentlich wollte, war eine Hilfestellung zu geben. Aber wie gesagt, niemand ist gezwungen, diese anzunehmen. Es ist halt nur schade, dass Du sie völlig ignoriert hast. Letztlich ist das aber auch DEIN Ding.

Viel Erfolg weiterhin, Wind,
GF


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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