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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch von Biberle85 (OSS) - Start 20.11.07
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Tagebuch von Biberle85 (OSS) - Start 20.11.07
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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das stimmt. aber wie erlange ich das verständnis dafür?
ich meine wissen tue ich das alles sehr genau und es auch als richtig zu bewerten fällt mir nicht im geringsten schwer. was fehlt ist das innere klicken, die plötzliche emotionale umstellung die entsteht, wenn man etwas verstanden hat. mir fehlt der aha effekt der dazu führt, dass ich nicht mehr darüber nachdenken muss, sondern mit absoluter konsequenz diesen schritt nehme.
warum bin ich nicht wirklich überzeugt?





18.09.2008 15:40:06  
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Weil ich im Gegenteil davon überzeugt bin, dass ich mein Leben mit der Droge meistern kann.

Tja, so siehts aus.

Und nun?

Sollte hier eine Wand sein, an der es nicht weitergeht. Es müsste, beschränkt gedacht, einmal richtig BUMM machen und mit dem BUMM sollte eine Einsicht kommen.

Problem: Wenn die Geschwindigkeit schon so hoch ist, dass alles aus dem Ruder läuft, es richtig kracht, hat man schon viel verloren.


Als erstes mal muss ich mich schuldig bekennen: Ja, ich bin suchtkrank.

Problem: ich schäme mich dafür.

Ich habe die Einbildung, dass es unmöglich ist offen damit umzugehen. Ich habe Angst vor dem, was die Menschen von mir denken könnten. Ich habe Angst davor, mich schuldig zu fühlen. Ich habe Angst, unheilbar krank zu sein. Ich kann es mir nur nicht eingestehen. Ich verdränge es lieber.

Durch meine Sucht trenne ich etwas von mir, das dadurch ein gefährliches Eigenleben führt.

Ich habe Angst es zu integrieren.

Weil dieser Teil durch die Sucht immer stärker wird, fange ich an mich dagegen zu wehren. Ich fange an, mich gegen mich selbst zu wehren.

Dadurch baue ich Agression auf, die nicht abgeführt werden kann.

Es kommt zum Rückfall.


Hier würd ich gern raus. Ich möchte diesen Kreislauf bitte durchbrechen.


Ich sehe ein, dass die Sucht ein Teil von mir ist, dem ich nicht gewachsen bin.

Ich möchte diese Last hier bitte abgeben. Ich möchte diese Last Gott in die Hände geben.

Ich weiß, dass dies eine große Bitte ist.

Ich verspreche treu zu sein, ehrlich, ich verspreche alles was ich auf meinem Weg lerne, immer nur für das Gute einzusetzen.

Ich bitte darum, mir manchmal etwas Zeit zu lassen, um Wut, Trauer, Enttäuschungen zu verarbeiten.

Diese Zustände versetzen mich in Angst. Ich muss lernen damit umzugehen.

Ich habe Angst, meine gesamte Sexualität zu verlieren. Ich habe die Eibildung, dass es für mich keine Erfüllte Sexualität geben kann. Ich habe die Einbildung das ich etwas geben muss um etwas zu bekommen. Gleichzeitig empfinde ich das, was ich zu geben hab, als wertlos.

Wer bekommt schon etwas, wenn er nichts zu geben hat, ist mein Gedanke.

Ich betrachte mich selbst als wertlos. Deswegen geb ich mich leichtfertig hin.

Plötzlich betrachte ich es aber doch als wertvoll und will es wiederhaben.

(diese Erkenntnis bringt mich gerade zum Lachen)

Nur leider ist das nicht lustig.

Dafür gibts im deutschen Sprachraum einen religiösen Begriff: Teufelskreis.

Ich möchte diesen Kreislauf bitte durchbrechen.


09.02.2009 00:28:40  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Biberle, an Gott diese Last abzugeben, KANN keine Lösung sein! ER nimmt uns nichts ab, sondern ER gibt uns Aufgaben, die wir auf Erden zu meistern haben!

Hast Du schon mal etwas gegen Deine ANGST getan? Ich denke, Dir würde eine Therapie (Angst- und Verhaltenstherapie) gut tun! Dadurch wirst Du auch wieder zu einem gesunden Selbstbewusstsein finden! Das alles zusammen hat nämlich auch mit Onlinesex oder mit Sucht generell zu tun. Beseitige diese Wurzeln Deines Problems, denn nicht DU bist das Problem!!

Ich wünsche Dir für diesen ersten Wochentag ein Lächeln, das Dich durch den Tag trägt!

LG, G.




Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.02.2009 07:21:48    
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Biberle, liebe Gabriele,

jetzt muß ich Dir doch ganz entschieden wiedersprechen. Wieso nimmt uns Gott nichts ab??? Wozu hat Gott seinen Sohn in die Welt geschickt - um uns noch mehr "Aufgaben" zu verteilen? Nein, das ist für mich eine völlig falsche Sicht.

"Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben." (Matthäus 11,28). Das ist doch eine ganz klare Auffoderung von Jesus, dass wir unsere Lasten zu ihm bringen sollen.

Das mit einem Gebet, nicht meine Lasten plötzlich weg sind, das ist real. Aber mit einem Gebet kann ein Anfang gemacht werden, damit diese Lasten leichter werden. Gott bürdet uns nicht mehr auf als wir tragen können.

http://bibelblog.twoday.net/stories/4434452/

Unter diesem Blog steht ein Liedtext von dem Liedermacher Manfred Siebald "Jesus zu Dir kann ich kommen wie ich bin". Das sagt wirklich alles aus, besser kann ich es nicht wiedergeben.

Bieberle, ich wollte Dir nur sagen, Du kannst Deine Last in Gottes Hände legen!!! Deine Probleme werden damit nicht weg sein, aber vielleicht geht so manches leichter zu tragen. Gott stellt auch keine Bedingungen, Du kannst immer und mit allem zu ihm kommen, egal was war, ist, oder sein wird!
Ich weiß jetzt nicht ob Du gläubig bist, ob Du den Satz nur so dahergesagt hast. Kennst Du (echte) Christen, mit denen Du Dich darüber unterhalten kannst?
Das ist vielleicht jetzt nicht das Thema fürs Forum, wenn Du willst können wir uns darüber aber gerne näher über PN austauschen.
Ich wünsch Dir voll den Erfolg. Du kannst aus dem Teufelskreis ausbrechen! Such Dir Menschen, denen Du vertrauen kannst. Eine begleitende Therapie, oder Seelsorge wird Dir helfen das zu schaffen, um an Deine Wurzeln zu kommen. Denn Du selbst bist wirklich nicht das Problem.

Liebe Grüße
Littlegeorge


bearbeitet von littlegeorge am 09.02.2009 14:41:01
09.02.2009 14:33:41  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Littlegeorge,

ich will hier jetzt keine religiöse Diskussion vom Zaun brechen, aber ich verstehe das Christentum eben doch eher so, dass wir unser Leben geschenkt bekommen, um bestimmte Aufgaben auf Erden zu meistern, auch und vor allem, wenn sie schwierig sind. Dass uns der Herr dabei helfen und Halt geben kann, steht außer Frage!!

Aber die Prüfungen des Lebens wären keine, wenn wir in Konfliktsituationen die Last und eigene Verantworung abgeben würden in Gottes Hand. Ich halte diese Einstellung für nicht richtig, denn sonst würden wir es uns ZU einfach machen und womöglich vergessen, die Krisen selbst mit aller Entschiedenheit bewältigen zu wollen (und müssen)!

Aber bitte lasst uns dieses Thema hier nicht vertiefen, es gehört allenfalls in einen eigenen thread.

LG, G.



Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.02.2009 15:42:55    
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich vermute, dass ein Großteil meiner Probleme aus der Beziehung zu meiner Mutter stammt. Ich muß das jetzt hier niederschreiben, da mich die Gedanken vom Einschlafen abhalten.

Mein Vater ging aus dem Haus als ich vier oder fünf war. Danach übernahm meine Mutter die Erziehung. Ich habe das Gefühl, dass sie auch heute noch (ich bin über 30) mein Leben, stark beeinflusst. Zum Beispiel habe ich ein schlechtes Gewissen, mir Dinge von meinem eigenen Geld zu kaufen oder zu erzählen, dass ich in den Urlaub fliege. Tue ich solches, dann bekomme ich nähmlich die Phrase "Ich denke du hast kein Geld?" zu hören, obwohl das nicht stimmt. Ich war früher oft pleite, dass stimmt, aber seit geraumer Zeit stehe ich auf eigenen Füßen und beschwere mich auch nicht.

Meine Mutter schleicht sich auch immer irgendwie in meine finanziellen Angelegenheiten, um mir dann Vorschriften machen zu können. "Ich spare von meinem wenigen Geld für dich und du wirfst es so zum Fenster raus, dass ist ja wirklich schön!" <-- Dabei hab ich sie nie gebeten, für mich zu sparen.

Wenn ich bei ihr zu Besuch bin, habe ich das Gefühl, besser gesagt das reale Erleben, dass sie emotional auf mich einschlägt solange, bis ich aus meiner Mitte gerate und mich wirklich elend und auch innerlich gespalten fühle. Ich verliere dann die Kontrolle über mein Körperempfinden und habe sogar Missmpfindungen.

Ich glaube, dass sich die agressiven Aktionen meiner Mutter gegen zwei entscheidende Umstände richtet:

erstans dagegen mich erwachsen werden zu lassen und zweitens gegen meine Männlichkeit die sich phallisch ausdrücken möchte. Dabei meine ich nicht grundlegend das sexuelle Verhalten, sondern das Auftreten und Erleben eines männlichen Menschen.

All diese ständigen Angriffe haben auch dazu geführt, dass ich mich nicht wie ein Mann fühle, Angst habe homosexuell zu sein, nicht mit Frauen in Kontakt treten kann wie ein Mann. Ich habe einige "gute Freundinen", aber keine von denen sieht mich wirklich als potentiellen Gefährten. Da kommen solche Sachen wie, "Ne, du bist für mich eher wie ein Bruder", usw. Im Grunde aber ist mir klar, dass ich definitiv zu wenig männlich auf Frauen wirke.

Das letzte Jahr habe ich versucht meine Persönlichkeit deswegen "umzumodelieren". Ich habe versucht mich männlicher zu geben, meine Stimme tiefer zu machen, härter, stärker, mehr das "Arschloch" zu sein, auf das die Frauen fliegen. "Ein bisschen Arschloch ist gut, schließlich will Frau sich ja auch ein wenig reiben", hab ich neulich von einer Bekannten gehört.

Jedenfalls ging der Versuch sich männlicher zu geben ein bisschen in die Hose. Ich hab nämlich versucht grundlegende Anteile meiner Person einfach zu unterdrücken bzw auszuschalten. Das Ergebnis war Unwohlsein. Jetzt häng ich fest und hab auf der einen Seite Angst so zu sein wie ich bin und auf der anderen Seite will ich nicht so sein wie ich bin.

Meine Mutter war und ist auch sexuell übergriffig gewesen. Nicht direkt, aber unterschwellig im Alltag. Zum Beispiel ging es das letzte mal darum ein Geschenk einzupacken, für einen Bekannten. Ich saß auf der Couch und sie kam, damit ich ihr helfe, eine Schleife um das Paket zu machen. Dazu stellte sie das Paket auf mir ab, aber nicht auf den Knieen, wie man das als respektvoller Mensch tun würde, sondern direkt auf meinem Schoss/Penis. Dabei hatte sie auch irgendwie einen eigentümlichen Gesichtsausdruck, so wie mit einem somnabulen Lächeln. Ich glaube auch wirklich, dass in ihrem Unbewussten einfach eine Menge Programme ablaufen, die mir schaden und die sie einfach runterspult wenn ich da bin.

Es gab noch viele viele Vorfälle mehr, die oft darauf hinausliefen, dass sie ein emotionales oder soziales Problem hatte, mit dem sie nicht klar kam und das sie auch nicht losgelassen hat. Dann verstrickte sie mich in ein Gespräch in dem ich mich dann ganz plötzlich als einer ihrer Konfliktpartner wiederfand, denen sie real nicht gewachsen war. Nun dauert es nur ein paar Millisekunden und sie entlud diese Konflikte irgendwie auf mich. Dann verwschwand sie schnell ins Bad oder was weiß ich, und ich stand völlig verdattert da und wusste gar nicht wie mir geschah.

Ich gehe davon aus, dass sie diesen Mechanismus schon seit Jahren benutzt, nur dass ich das vorher nie bemerkt habe. Kein Wunder, dass ich so ein schräger Vogel geworden bin. Ich bemerke auch, dass ich diese negative Eigenschaft, Menschen zum eigenen Wohlbefinden zu missbrauchen, weitertrage. Leider Enttäuscht

Durch die Beziehung zu meiner Mutter habe ich totale Ängste vor Frauen. Ich kann sie gar nicht emotional an mich heran lassen. Tritt eine Frau an mich heran, weil sie wirklich etwas von mir will, dann verkrampfe ich, mach zu, fühl mich wie eine Fliege im Spinnennetz. Die merken das dann und lassen mich taktvoll in Frieden. Lediglich unmoralische oder rein sexuell orientierte Beziehungen geben mir Sicherheit. Ich habe totale Probleme mich fallen oder einzulassen.

Zur Zeit träume ich sehr intensiv. Frauen spielen dabei eine große Rolle. Als ich erkannt hatte, dass ich mit meiner versuchten Männlichkeit ein Teil von mir abtöte, hatte ich einen Traum von eine Frau auf einer Krankenliege, die reanimiert wurde. Sie war schon tot, wurde aber plötzlich wieder lebendig. Sehr symbolträchtig. Vorhin gerade träumte ich von einer Frau, wieder auf einer Krankenliege, die Dement war und sich anschließend in die Luft gesprengt hat. Ich konnte noch rechzeitig flüchten. Ich hoffe nicht, dass sich meine weibliche Seite als "Bombe" herausstellt (war jetzt eine spontane Assoziation).

Fakt ist, dass meine weibliche Seite von meiner Mutter geprägt wurde. Das macht mir zu schaffen. Mir passiert es oft, das ich unbewusst irgendwelche sozialen Fehltritte mache, wo ich mir hinterher an den Kopf schlage und mich frage, wie man nur so bescheuert sein kann. Das verstärkt wiederum mein Bedürfnis mich zu kontrollieren und die Angst vor dem unbewussten, auf sich selbst vertrauten Handeln.

Ich glaube, daher kommt auch das Gefühl der eigenen Minderwertigkeit. Ich trau mir selbst nicht, bzw halte einen Teil von mit für krank und gefährlich. Da dies scheinbar der unbewusste, weibliche Teil ist, stecke ich grad ganz schön in der Klemme.....

Naja, jetzt schlaf ich mal weiter.
Gute Nacht Schüchtern!


08.04.2009 04:18:31  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bibele, es ist gut, dass Du Dich reflektierst und es schaffst, den Wurzeln Deiner Probleme ins Auge zu schauen! Ich denke, Du solltest es Dir einfach wirklich gönnen, eine Therapie zu machen! So wie Du es beschreibst, klingt es, als würdet Ihr in einer Art Symbiose leben. Schau Dir dazu mal an: http://www.psychology48.com/deu/d/symbiose/symbiose.htm

In jedem Fall ist dies therapiebedürftig, wenn Du nicht für den Rest Deines Lebens darunter leiden möchtest und womöglich von einer Sucht in die nächste rutscht.

Alles Gute!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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08.04.2009 07:57:50    
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Dank dir GabrieleLächeln

Leider bin ich Privatversichert und die Kasse übernimmt nur wenige Stunden und die nur zu 80%..... Ich müsste mich vll mal schlau machen und es durchrechnen. Frage ist, ob man mit so wenigen Stunden weit kommt....

PS: das Thema Symbiose klingt sehr interessant. Hättest du dazu eventuell eine oder mehrere Buchempfehlungen für mich?

lg Biberle


08.04.2009 16:36:16  
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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ich war jetzt eine woche im urlaub und habe mich sehr gut erholt. sb oder oss waren in der zeit gar kein problem.
jetzt, zu hause, juckt es mir wieder in den fingern. ich hatte gerade schon die adresse von os seiten eingegeben, aber grad noch zugemacht, bevor sie aufgegangen sind. wäre dumm jetzt wieder den alten trott zu fahren.

ich denke, ich lasse es einfach sein.




16.04.2009 17:15:16  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das war wirklich eine gute Entscheidung die Du getroffen hast.

Weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

Liebe Grüße
Littlegeorge



16.04.2009 20:12:18  
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Ich bin wirklich wütend! Gestern ist mir bewusst geworden, dass mich viele Menschen in meinem Umfeld mißbrauchen, um ihren Dreck bei mir abzuladen, weil sie wissen, dass ich ständig versuche gute Energie zu produziernen und immer gutmütig die Lasten von anderen nehme. Ich hatte eine Weile mit einem Typen in einer WG gewohnt, von dem ich eigentlich denke, dass er ein guter Kumpel ist. Der Typ leidet aber unter extremen Minderwertigkeitskomplexen. Er erzählt mir dann immer wie toll er ist und was er alles kann und will. Damit versetzt er mich in Schwingung und wenn ich darauf reagiere, stülpt er mir seine Rolle über und ist befreit.

Gestern auch wieder. Ich war mit ihm auf einer Party am Wochenende. Eigentlich war ich gut drauf und ausgeglichen, wollte Spass haben und mich amüsieren, aber im Verlauf der Party war ich immer schlechter drauf und benahm mich schließlich so, wie ich eigentlich gar nicht bin. Was er mir gestern untergeschoben hat, hängt mir richtig doll nach. Ich fühl mich total aus meiner Mitte geworfen, in der ich gestern, bevor ich ihn traf, noch war. Natürlich hab ich schön Selbstzeifel und frag mich welchen Anteil ich daran habe, blablabla. Aber fakt ist, dass es mir in der Zeit, wo ich mit ihm zusammenwohnte, wirklich oft richtig scheiße ging und ich jetzt weiß warum.

Ich fühl mich jetzt irgendwie hilflos, zurückgelassen mit seelischen Impressionen, die mich wie emotionale Fremdkörper belasten. Ich führe Selbstgespräche, in denen ich ihm erzähle, er soll mich in Ruhe lassen usw, aber natürlich ist er als Gegenüber nicht dabei und ich werde den Schrott nicht los. Und Nun? Von meiner Mutter habe ich nur gelernt, den Seelenmüll möglichst unbemerkt an andere weiterzuschieben. Toller Kreislauf. D.h. entweder bin ich der Arsch, der ich nicht sein will, oder schleppe den Scheiß mit mir rum, halt es irgend wann nicht mehr aus, mache Oss oder SB (die natürlich dann aggressiv und schmutzig sind, wie der Müll den ich in mir trage). Dann die Sebszweifel, was für ein kleiner Wurm ich bin. Damit wäre der Seellenmüll dann wieder einmal verinnerlicht.

Dabei bemühe ich mich so sehr, ruder und kämpfe, versuche gute innere Werte zu schaffen und meine Seele sauber zu halten. Begebe mich mit großer Kraftanstrengung in positive Rollen und verliere das immer wieder auf so dämlichen Wegen.

Diese Art von Menschen verfolgen mich schon mein ganzes Leben lang. Sie leben in meinem Umfeld, sind Singel und unzufrieden und benutzen mich als Trittbrett. Nach einer Weile in meinr Umgebung (so scheint es mir), finden sie dann eine Partnerin und haben das, was ich mir wünsche und für das ich so engagiert an mir arbeite.

Ich könnte heulen, wenn ichs könnte......


bearbeitet von biberle85 am 27.04.2009 18:04:58
27.04.2009 06:42:37  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Biberle,

beim lesen kam mir so der Gedanke, warum tust Du Dir das an? Warum lässt Du Dich fremd bestimmen und von anderen was überstülpen? Das bist Du nicht und mußt Du auch nicht tun! Grenze Dich ab und sage Dir ein emotionales Stopp!

Du fragst wohin mit dem Müll. Ich kann Dir sagen was ich damit tue. Nun ich bin Christ und den ganzen Müll, den mir andere Aufladen darf ich abgeben an Jesus Christus, ablegen am Kreuz, denn dafür ist er dort gestorben. Klingt vielleicht total blöd, komisch für Dich, ich weiß nicht wie es auf Dir wirkt. Aber bei mir funktioniert das ganz gut und somit kann ich Leben.

Ich wünsch Dir, dass Du Deinen Weg finden mögest. Falls Du offen bist für Religion kannst Du dass natürlich auch damit versuchen. Du kannst zu Gott (Jesus) beten und das alles aussprechen was Dich bedrückt. Dazu mußt Du in keine Kirche gehen, sondern das kannst Du genauso gut in Deinem Kämmerlein daheim machen. Besser ist es aber, wenn man das vor einer 2. Person im Gebet ausspricht, dann hat man noch einen zusätzlichen halt. Vielleicht kennst Du jemanden der Dein Vertrauen hat, einen Freund der Christ ist oder auch einen Pfarrer, oder ....

Alles Gute Dir und liebe Grüße
Jörg


27.04.2009 09:14:59  
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Danke Jörg, für die netten Worte. Ich glaube, hier ist nicht nur etwas, das ich abgeben will und muß, hinter diesen Begebenheiten steckt auch eine große Lernerfahrung, zu erkennende Konflikte und etwas, das es für mich zu lösen gilt. Ich muß endlich lernen die Warnsignale zu erkennen und zu beachten, mich aus einer vergiftenden Atmosphäre rauszuhalten, wenn sie sich zusammenbraut. Trotz des Schmerzes ist auch eine Erkenntnis dabei. Ich mißbrauchte mich immer wieder selbst, wenn ich in Oss zurückgefallen war und hab nie verstanden warum. Jetzt weiß ich es. Es ist wie eine unterschwellige Botschaft, die von anderen in mich eingepflanzt wird. Sie schaden mir und geben mir den Auftrag auch mir selbst zu schaden. Dadurch werde ich kleiner, ungefährlich und sie können sich über mich stellen und ihre eigene Minderwertigkeit verdrängen. Damit ist jetzt Schluß. Ich werde daran arbeiten!



War grad beim Sport, fühl mich wieder halbwegs in der Mitte....


bearbeitet von biberle85 am 27.04.2009 21:49:58
27.04.2009 18:11:14  
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So, also ist doch die Hälfte gelöscht, schade. Es waren bestimmt eine Menge netter Texte dabei. Naja, so ist das Leben und nun geht es eben ohne dem weiter....

Ich gehe weiter meinen Weg. Moral und mein Verhalten ist denk ich ein entscheidendes Bindeglied zwischen Zukunft und Vergangenheit.

Ich trage viele unmoralische Gedanken in mir, Gedanken, die meinem strengen inneren Richter völlig kontrovers gegenüberstehen.

Ich denke, dass der Alltag wie ich ihn Lebe oft eine Inszenierung meiner Konflikte darstellt. Wie ich mich gebe, verhalte usw. Das bestimmt, wie die Umwelt auf mich reagiert und damit habe ich auch den Schlüssel in der Hand mir meine Realität selbst zu gestalten.

Ich habe schon immer gebundene Frauen als attraktiv und begehrenswert empfunden. Auch die Frauen von Freunden. Was steckt dahinter? Wahrscheinlich das Bedürfins dem Vater eins auszuwischen und die Mutter zu erobern.

Ich schrieb in den verlorenen Posts davon, dass das voyouristische Verhalten eine Art des Eindringes ist. Es ist, wie ich meine, vor allem der Versuch in des Eindringens in den tabuisierten Bereich der elterlichen Sexualität, da, wo ich früher immer ausgeschlossen war. Dort will ich hinein.

Das ist der geheimnissvolle Raum, der mich in Erregung versetzt, der verboten ist, über den nicht geredet wird. Wenn ich heimlich daran teilhabe, dann kann ich triumphieren. Ich bin dabei und habe eine Grenze überwunden. Ich habe Macht!


10.12.2009 23:26:50  
biberle85fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich habe mir vorgenommen, wieder öfter hier zu schreiben.

Seit dem letzten Mal hatte ich zwei schwere Rückfälle, wobei der eigentlich der Erste so eine Art Wiedereinstieg war. Der ereignete sich als ich bei meiner Mutter zu Weihnachten war und dort in die alten Rollen zurückgedrängt wurde.

Jetzt muss ich erst mal wieder einen Einstieg zum Ausstieg finden und einen festen Standpunkt. Ausserdem würde ich hier gern meine Erlebnisse weiter formulieren und analysieren.



Der zweite "Rückfall" war gestern. Ich habe bemerkt, wie er sich angekündigt hat. Dabei war mein Körperempfinden im Alltag derart, dass ich mich gegen äussere Reize schutzlos gefühlt habe. Ich konnte die Grenze zur Umwelt nicht mehr richtig wahrnehmen, es war, als wäre ich mit allem emotional verschmolzen.

Komisch ist, dass ich dann auf einen Frauentypus abfahre, der weder meinem sozialen noch meinen intelektuellen Status entspricht, sondern weit unter diesem liegt. Das mein ich jetzt nicht verächtlich.

Aus meiner letzten gescheiterten Beziehung hatte ich ein sehr viel stärkeres Ich-Empfinden mitgenommen, dass mir wirklich Spass am Bearbeiten der Alltagsspannung eingebracht hatte, aber durch einen Umstand ist dieses Empfinden stark zurückgegangen.

Der Umstand war, dass ich etwas gestohlen hatte. Ich wusste, dass das falsch war und habe mich auch schlecht gefühlt. Es war, als wäre durch diese Schuld meine emotionale Körperhülle gesprengt worden, ich fühlte mich damals sehr schutzlos und depersonalisiert.

Dieser Zustand hat sich fortgesetzt, als das alte Leiden. Ich weiß jetzt woher diese Schutzlosigkeit kommt. Meine Mutter rennt bis heute mit aller Gewalt gegen mich als Person an. Sie verurteilt mich, redet mir Schuldgefühle ein, macht mich für ihre Leiden verantwortlich.

Das ist eine starke Kraft, der ich kaum zu widerstehen vermag. Die Impulse zur Selbstzerstörung sprechen da für sich. In meiner Sexsucht und den seelischen Inhalten spiegeln sich zwei Kernkomponenten wider.

Erstens die Tendenz zu glauben was die Mutter immer sagt: das ich schlecht und schuldig bin. Ich sehe mich auch gezwungen diese "Tatsache" zu beweisen, indem ich schlechtes tue. (Pornos, masturbieren, stehlen, lügen usw.) Obwohl ich weiß, dass es falsch ist muss ich es tun, um die über Jahre verbal eingeprügelte Realität zu erhalten.

Zweitens ist die Art des Materials, das ich konsumiere, ein Akt der Rache an der Mutter. Ich will dort sehen, dass nicht ich es bin der schmutzig und schwach ist, sonderen ich will sehen das es die Frauen sind. Dort soll der Kontrollverlust sein, sie sollen Dinge tun, über die sie sich schämen sollen. Wenn ich das sehe, erfasst mich ein rauschvoller Triumph. Der Orgasmus ist dann der befriedigende Lohn für die Gewissheit, dass die Frauen schlecht, schmutzig und wehrlos sind, nicht ich.

Das ist die Sucht, welche mich immer dann wie ein Dämon überfällt, wenn ich in meinem Selbstwert geschwächt oder verletzt bin. Rache an sich selbst und an den Frauen, vereint in einer Handlung.

Mir muss es gelingen, mich vom Mutterbild zu trennen, mich als eigenständige Person wahrzunehmen. Ich will es schaffen die Mutter in ihrem Bestreben mich zu zerstören abzulehnen. Das ist schwer, denn die Mutter hat einen sehr ideellen Stellenwert und es besteht eine große Angst davor sie abzulehnen.

Als Kind kann man sich das nicht leisten, denn es ist klar, dass man ohne die Eltern stirbt. Der Vater hatte mich verlassen als ich vier war, damit stand für mich sicher fest, dass ich ohne die Mutter nicht überleben konnte. Da arrangiert man sich mit vielem.


Ich lese zur Zeit viel und werde versuchen, meine Gedanken und Reflektionen festuzhalten.

Für mich ist weiter klar, dass ich den Ausstieg aus der OSS schaffen will, aber ich möchte nicht einfach Triebe unterdrücken, sondern frei von ihnen werden. Damit meine ich nicht den Sexualtrieb sondern das Bedürfniss mir selbst und anderen zu schaden. Vielleicht finde ich eine neue Form oder einen neuen Raum für diese Impulse.

Bisher war es so, dass ich etwas aufgebaut hatte, um es dann wieder einzureißen.


17.01.2010 21:16:29  
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