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Hilfe, mein Mann begehrt mich nicht mehr! |
neckarnixe1 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi, pferdemensch, danke für deine Zeilen. Die Kinder bekommen zwar mit, daß wir uns hin und wieder streiten, erleben aber genauso, daß wir uns wieder versöhnen und normal und liebevoll miteinander umgehen. Von unserer "Sex-Losigkeit" und seinem speziellen Problem ahnt niemand etwas. Da hab ich niemanden, mit dem ich reden könnte. Da bin ich froh, daß ich hier "abladen" kann. Meine Tochter hat einmal als sie zu schnell die Treppe runterstürmte und er zu langsam wegklickte, ein Bild auf dem PC gesehen. Später erzählte sie mir etwas irritiert, er habe sich eine "Scheide" angesehen. Ich habe ihr erklärt, daß Männer solche Bilder halt gerne sehen und es deshalb ja auch bestimmte Magazine am Kiosk mit nackten Frauen auf dem Titel gibt. Ihn habe ich später zur Rede gestellt, das tat ihm dann leid, jetzt ist er was die Kinder angeht vorsichtiger. Es ist ja nicht so, daß er ständig schlecht gelaunt herumläuft. Er ist eigentlich ein positiver Mensch und verhält sich auch so, außerdem weiß er sich überwiegend jedenfalls zu benehmen. Seine Reizschwelle ist allerdings extrem niedrig und seine Reaktionen unangemessen scharf. Ein Beispiel: Es ist normal, daß man als Eltern Kinder ermahnt, erzieht, manche Dinge auch immer und immer wieder anmahnen muß. Man kann sagen "Räum bitte dein Zimmer auf!", vielleicht auch in der Wiederholung etwas strenger, unter Ankündigung von Folgen - "Wenn du dein Zimmer nicht aufgeräumt hast, darfst du dich nicht verabreden". Er flippt dann immer aus und brüllt rum: " Hier sieht`s aus, wie im Schweinestall, willst du total versiffen ....." Dann vegißt er seine gute Erziehung und benutzt Worte, die er sonst den Kindern -mit Recht- verbietet. Wenn ich ihn dann mahne er solle bestimmte Worte nicht sagen, rastet er wieder aus. "Ich entscheide, wann ich Vorbild sein will". In Bruchteilen von Sekunden ist er von 0 auf 100 und genauso schnell wieder auf 0. Ich denke, sein Verhalten ist ganz stark Ausdruck von Unzufriedenheit. Ja, Gabrieles Rat, mich um mich zu kümmern ist sehr gut! Das tue ich auch für mich! Ich war auf der Sonnenbank, weil ich mich angebräunt schöner finde. Ich habe die unsäglichen Dessous weggworfen, die zwar scharf aussahen, aber unbequem waren, diese elenden Push-ups und diese blöden String-Tangas, die immer genau dahin rutschen und kneifen, wo man befürchtet, daß sie hinrutschen und kneifen. Ich habe mir einen zarten, weißen Spitzen-BH gekauft, mit passendem Slip, Sachen in denen ich mir gefalle und wohlfühle, von denen ich auch weiß, daß er sie langweilig findet. Ich löse mich damit allmählich -es steckt ganz schön tief! - von dem Zwang, ihm gefallen zu wollen und von ihm als erotische Frau wahrnommen zu werden, was ja doch nicht geschieht und dann nur weh tut. Ich muß erst einmal wieder Schritt füt Schritt lernen, mich mit meinen Augen zusehen. Ich habe bei vielen, was ich tat, mich zu sehr daran orientiert, ob es ihm gefällt. | |
06.10.2008 15:25:52 | ||
Füchsin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 149 Mitglied seit: 19.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Neckarnixe1 Das du deinen Blick jetzt auf dich richtest, ist sehr gut. Das du dir Sachen kaufst, die DIR gefallen, in denen DU dich wohlfühlst, dass ist sehr gut. Auch ich hatte nach der Trennung von meinem Partner, sämtliche Strapse, Sexspielzeuge und noch andere Sachen sofort entsorgt, ich brauche so etwas in meinem Leben nicht. Wenn ich mir jetzt sexy Unterwäsche kaufe, mache ich das für mich, weil ICH mir darin gefalle, weil diese Art Unterwäsche nur MEINEM Geschmack entspricht, ich kaufe mir meine Sachen, nur nach MEINEM Geschmack, Klamotten in denen ich mich wohl fühle, die meinem Typ entsprechen, ich habe eine komplette Typveränderung mit mir gemacht, jetzt bin ich endlich ICH, so wie ich immer sein wollte und wenn ein Mann zu mir sagt, das oder das ist nicht nach seinem Geschmack, dann sag ich ihm ganz einfach. ICH BIN SO WIE ICH BIN, ABSOLUT OK UND ICH WILL ÜBERHAUPT NICHT ANDERS SEIN, WEDER DÜNNER NOCH DICKER ODER SONSTWAS; ICH LIEBE JEDES STÜCK AN MIR, SO WIE ES IST. Ich war selber co-abhängig, ich weiss wie schwer es ist, den Blick wieder nur auf sich zu richten. Aber in einem Punkt gebe ich Gabriele absolut Recht! In dem du deinem Mann mit Taten zeigst, dass du NICHT auf ihn angewiesen bist, Dass du ihn NICHT BRAUCHST!!! Hast du die reale Chance ihn zum Aufwachen zu bringen, es ist kein Erfolgsrezept, aber eine Möglichkeit, treffe dich mit Freundinnen, gehe zum Frisör, tu dir selber gutes!!! Oder geh einfach mal bummeln, man muss ja nichts kaufen… aber man kommt raus..unter Menschen… Schreien, Vorwürfe usw. bringt nichts… im Gegenteil, der Mann wird noch mehr blocken… manchmal ist es wirklich besser zu schweigen und lieber zu handeln. Finde wieder zu dir selbst, und noch was…lesen hilft wirklich… ich habe seit meiner Trennung so viele Bücher gelesen… ich bin seit letztem Jahr April getrennt, ich bin heute noch in Therapeutischer Behandlung , wofür ich sehr dankbar bin, eine sehr grosse Hilfe für mich, heute habe ich auf viele Dinge eine völlig andere Sichtweise bekommen… Wissen ist wirklich Macht…. Auch ich empfehle das Buch von Robin Norwood zu lesen, àWenn Frauen zu sehr lieben Heute weiss ich, dass mir mein Leben sehr kostbar ist und ich mich allein glücklich machen kann,es für alles eine Lösung gibt, manche Lösung ist nicht wirklich so wie ich sie mir gewünscht hätte, aber es gibt immer eine Lösung. Und ich erfülle mir viele Wünsche und Träume die ich hatte und habe alle allein, ich glaube ganz fest an mich, ich vertraue auf mich, ich besitze wieder Selbstbewusstsein. Und das musst du auch wieder erkennen, dass du absolut in Ordnung bist, so wie du bist, liebenswert, attraktiv, fange wieder an, an dich zu glauben, führe dir deine Stärken und Talente vor Augen. Schreibs doch mal auf ein Blatt und hänge sie in der Wohnung mal in Augenhöhe auf, wo du immer dran vorbei musst, oder an den Badspiegel, lies sie durch und lächle dich mal dabei an. Du bist doch großartig, du hast zwei tolle Kinder, und die brauchen dich als tolle, starke Mama. Und auch der Gedanke, dass man damit nicht allein ist, gibt Kraft, lg Füchsin | |
06.10.2008 20:55:03 | ||
neckarnixe1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi, Füchsin, danke für deinen langen Brief. Der Zuspruch, den ich hier durch Dich und die anderen Teilnehmer erfahre und die Erkenntnis, mit diesem Problem nicht alleine dazustehen tun sehr, sehr gut. Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Es macht den Kopf schon deshalb freier, weil ich hier die Gedanken, die ich sonst immer gewälzt habe, aufschreiben kann. Es gibt genug neue Gedanken, die mich quälen. Mit meinem neuen Wissen um diese Sucht, und wie werde ich meinen Partner darauf ansprechen, wie wird er reagieren, ... Danke auch für den Buchtip, ich werde es ganz bestimmt lesen. Jetzt steht ein unser Urlaub vor der Tür, Sonne, Strand und Wasser werden uns gut tun. Ich fühle mich - nicht zuletzt wegen des Themas OSS - sehr ausgebrannt und angeschlagen, habe einen lästigen Ausschlag an den Händen und Unterarmen bekommen ( vegetatives Irgendwas, sagt mein Hausarzt ), schlafe zur Zeit sehr schlecht, träume wirres Zeug, fühle mich schlapp und fiebrig. Es ist im Moment alles etwas viel. Die Idee, mir meine Stärken und Talente vor Augen zu führen, ist sehr gut. Ich habe schon damit angefangen, werde es mir zwar nicht aufhängen, aber ich kann es schwarz auf weiß lesen. Ferner ziehe ich Bilanz, was ich an meinem Partner liebe, da gibt es verdammt viel zu lieben! Ja, ich liebe ihn sehr, ich werde um ihn kämpfen. Es ist nur zur Zeit so, daß diese Onlinesex- und Telefonsexsucht mit allen Begleiterscheinungen sich wie eine klebriger Depressionspudding über alles Schöne, was wir haben, legt. So kommt es mir jedenfalls vor. Gruß Neckarnixe1 | |
08.10.2008 12:08:31 | ||
Messi | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 38 Mitglied seit: 08.06.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo neckarnixe1, ich kenne das Durcheinander in deinem Kopf, die vielen Gedanken, Fragen, Ängste, diese verdammte Verzweiflung. Es wird eine kleine Zeit brauchen, bis du dich gefangen hast, aber, je mehr du liest, je mehr du erst einmal an DICH denkst, desto, wenn auch langsam, wird es Dir besser gehen. Dieses Forum beinhaltet soviel an Informationen, die Dir helfen werden, Dich selbst auch wieder zu finden. Manchmal macht es Sinn, sein Gegenüber vorsichtig an dieses Thema, durch Sensibilisierung heranzuführen. Lies ihm doch einfach mal ein paar Seiten aus den Tagebüchern vor, ohne ihn direkt drauf anzusprechen, ohne zu sagen, dass bist du, ohne zu sagen, ich meine Dich! Wird er dann wütend, bitteschön, dass ist dein Forum, etwas was Dich interessiert. Vielleicht erlangst Du so eine Aufmerksamkeit zu diesem Thema. Ich kenne bedauerlicherweise immer mehr Menschen, die in diese Welt eintauchen. Auf Zigarettenschachteln steht, Rauchen macht Krebs, Rauchen macht impotent, Rauchen schädigt ungeborenes Leben. Super Idee, jede Pornoseite, jeder Clip, müsste mit solchen Vermerken ausgestattet sein. Oder eingeblendeter Text: Sexsucht im Zusammenhang mit Internet und Phornographie wird auch in Zukunft eine enorme Sogwirkung entfalten und zwischenmenschliche Beziehungen gefährden, zerstören und töten. (Zitat aus einem Buch) Halte dir fest die Daumen. L. G. Messi | |
08.10.2008 13:51:01 | ||
neckarnixe1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Danke, liebe Messi, für die aufmunternden Worte. Dieses Forum ist in der Tat sehr hilfreich und informativ, ich bin auch dabei Anregungen aufzunehmen und umzusetzen. Unser Urlaub wird uns hoffentlich in der Weise gut tun, daß wir uns von dem tatsächlich gewesenen Stress erholen; daß ich die Kraft und den Mut haben werde, ihn danach erneut auf dieses Thema anzusprechen und er etwas weniger gereizt reagieren wird. Allein die Tatsache, daß uns dort kein Computer zur Verfügung steht, im Ausland auch keine "Handyspielchen" stattfinden können, das Familienzimmer im Hotel mit Rücksicht auf die Kinder keine "Aktivitäten" zwischen uns erlaubt, läßt mich schon entspannter werden. Wir werden dort, daß weiß ich ganz genau, superschöne Erlebnisse haben. Denn -wie gesagt- jenseits des Sexthemas und der daraus resultierenden Streits ist unsere Beziehung total schön. Viele Streits entstehen bei uns auch deshalb, weil ich ungehalten und gereizt reagiere und nicht gerade gutgelaunt bin, wenn er stundenlang am Computer sitzt. Ja, da bin ich teilweise recht unfreundlich zu ihm. Da mache ich auch ein "muffeliges" Gesicht, weil mir nicht zum Lachen zumute ist. Dir auch alles Gute, liebe Grüsse neckarnixe1. | |
09.10.2008 10:19:51 | ||
neckarnixe1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi, ich bin wieder zurück, nicht nur körperlich zurück aus einem wirklich sehr schönen Urlaub - mal abgesehen von einigen kurzen Verbalattacken seinerseits, sondern auch zurück in diesem leidigen Thema. Wenn ich gehofft hatte, daß seine Gereiztheit stressbedingt sei und der Urlaub ihm Ruhe und Ausgeglichenheit gibt, so habe ich mich getäuscht. Wir übernachteten in Flughafennähe bei langjährigen Freunden meines Partners. Die Frau hat ein starkes Alkoholproblem - man sieht ihr den Alkohol stark an, im Gesicht, die Augen verquollen, ungepflegte Haare, Gereiztheit ... es war für uns beklemmend. Mein Partner war noch angespannter als sonst. Er läßt alles, was ihm nicht paßt bei mir ab oder den Kindern. Wir gingen gemeinsam mit unseren und ihren Kindern in ein Restaurant zum Abendessen. Dort kam es zu einem zu einem lächerlichen Mißverständnis, worauf mir mein Partner am Tisch eine Szene machte. Gereiztheit dann auch im Flugzeug. Ich war am Urlaubsort entspannter, kein Handy, kein Internet. Urlaub war alles in allem doch sehr schön. Nach dem Rückflug mußten wir wieder bei diesen Freunden Station machen. Dieser Freund kennt alles Aufs und Abs im Leben meines Partners, er drückt mich beim Abschied und sagte mir: "Dein Mann kann glücklich sein, daß er dich hat". Da hat es mir fast die Kehle zugeschnürt. Zuhause war wieder alles wie vorher. "Ich muß mal eben sehen, was unser Mietwagen hier so in Deutschland kosten würde" Mir war klar, daß er nicht nur nach Autos schauen würde. Habe eher vermutet, daß er statt der nackten "Russians" vielleicht nackte "Spains" schauen würde. Ich habe mich nach unserer Rückkehr bis gerade eben "beherrscht" und nicht nach den Cookies geschaut. Da entdecke ich jetzt mehrere Cookies mit "drunk..." . Die dazugehörigen Bilder habe ich mir allerdings nicht angeschaut. Ich kann das gar nicht fassen, da sitzt dieser Mann am Computer und w.... sich einen auf die versoffene Frau seines Freundes. Ich hatte gehofft, daß ich im Urlaub eine Lösung für das Problem finden werde, wie ich ihn auf das Thema "Online-Sexsucht" ansprechen kann. Doch ich bin ratloser denn je. Wenn er schon bei kleinen Dingen, wie meiner Bitte seine teuren Poloshirts nicht wie Putzlappen zusammengedreht in die Schmutzwäsche zu geben, oder der Bitte seinen vollen Aschenbecher zu leeren, ärgerlich bis wütend reagiert. Für mich verstärkt sich der Eindruck, daß seine Online- und Telefonsexsucht mit seiner Gereiztheit einhergeht. In dem Maße, im dem die "Heftigkeit" der besuchten Seiten zunimmt, nimmt auch seine Aggressivität mir gegenüber zu. Für mich und auch die Kinder ist er inzwischen ein "Pulverfaß", das jeden Moment - auch ohne Grund - hoch gehen kann. Bislang war es noch so, daß er auf uns heftig reagierte ( z.B. umgeschüttetes Glas ). Inzwischen bekomme ich alles ab. Bei Dingen, die ich in keiner Weise zu verantworten habe, bei denen ich leidiglich die Überbringerin einer schlechten Botschaft bin,- im Urlaub war es die Schreibweise eines Wortes, das ich im Wöterbuch nachgeschlagen habe- schaut er mich mit haßverzerrtem Gesicht an, als habe ich ihm gerade eröffnet, daß ich sein Auto mutwillig zerkratzt habe. Er ist immer noch der liebevolle Mensch, bis zu dem Moment, in dem ihm etwas gegen den Strich geht. Sei es die lauwarme Dusche, der unbequeme Flugzeugsitz, das leere Feuerzeug, ... Ich weiß nicht woher diese Wut, dieser Haß, diese Unbeherrschtheit kommen. Danke, daß ich das hier "abladen" konnte.
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28.10.2008 10:16:07 | ||
fleurie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 70 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Deinen Eindruck der zunehmenden Aggressivität, die für dich oftmals grundlos erscheint, kann ich zu 100 % bestätigen. (Wie ich ja schon schrieb, scheint mein Freund ein zweites Gesicht zu haben - gehabt zu haben. Denn wir sind ja seit 18 Tagen nicht mehr zusammen.) An unserem letzten Abend sagte er noch, wie sehr er mich liebe, dass er sich eine Woche Urlaub nehmen wolle, um endlich mal meine Küche zu streichen, wir besuchten noch Hand eine Ausstellung, kuschelten bei Sternenschein auf dem Balkon. Dann plötzlich sah er mich an und ich sah wieder den Gesichtsausdruck des Sexmonsters. Plötzlich war er ein völlig anderer, der sich auf einer Seite im Internet anmelden wolle, von der er wüsste, dass ich das nicht möchte. Außerdem würde ich schlecht über seine Familie sprechen, ach außerdem habe er gar keine Lust mehr. Nach einer kurzen Auseinandersetzung packte er seine Sachen und fuhr heim zu sich. Seither sitzt er Abend für Abend vor dem PC, auf der Suche nach Sexkontakten, Fotos/Videos und natürlich sitzt er vor der Webcam. Er geht praktisch nur noch arbeiten und frönt anschließend ausschließlich seiner Sucht. Er isst nur noch Brote und Fertiggerichte, duscht wenn es hochkommt einmal die Woche, denn Sexkontakte suchen nimmt viel Zeit in Anspruch und Webcamsex macht irgendwann müde. Ich bin froh, diesen Absatz niedergeschrieben zu haben, denn dann kann ich schwarz auf weiß nachlesen, dass ich mich in so einen Mann niemals verliebt hätte. Nur frage ich mich, wo ist der andere Stephan hin? Kommt der irgendwann nochmal zum Vorschein? Aber das sollte mir letztendlich egal sein, denn wenn ich an diese ganzen Verletzungen, Enttäuschungen und vor allem Lügen denke, wird mir schlecht. Das will ich nie mehr haben. Zwischendurch vermisse ich den ersten, den wunderbaren, meinen einst so geliebten Freund sehr. Aber den gibt es ja nicht mehr. Der sitzt in einer luftleeren Blase tief auf dem Boden eines schmutzigen Sumpfes. Er lässt das Leben nicht mehr an sich heran. Ich vermute jedenfalls, dass sich das Verhalten deines Partners eher verschlimmern denn bessern wird. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. Es täte mir leid für dich. Ich habe alles aufgeschrieben, Tagebuch geführt. Die Sucht spielte eine immer größere Rolle, die angenehmen Dinge wurden immer weniger. Bis sie teilweise ganz verschwanden. Und wenn es nicht zur Eskalation führte, lag das doch immer nur daran, dass ich ausgleichend wirkte, dass ich Rücksicht nahm. Hätte ich rigoros durchgegriffen, wäre die Beziehung schon längst zu Ende gewesen. Und irgendjemand hier hatte geschrieben: Indem wir den Partner mit unserer Liebe unterstützen, unterstützen wir auch weiterhin seine Sucht. Dein Partner hat beides: Ein Familienleben und sein Suchtleben.
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28.10.2008 10:51:30 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Fleurie, du hast Recht: Du bist der Akku, der ihm Kraft gibt seiner Sucht nachzugehen. Ich wußte lange nicht, dass OSS auch Leid bedeutet. Mein Ex hatte Riesenstreß mit den Mädels im Internet!!!! Eine Dame masturbierte mit vielen anderen Männern, das ärgerte ihn maßlos, er wollte der Einzige sein. Er baute Gefühle für sie auf, und hoffte dadurch, dass er kostenlos mit ihr Cam-Sex haben dürfte. Die andere Dame wollte im Cam-Chat sein Geld...er wollte ihr seine romantischen Gefühle darlegen und ihr Einreise nach Deutschland schicken, er schrieb seitenlange Mails, über seine Sehnsucht und Liebe zu ihr: sie antwortete nur: "Ich zeig dir alles in Hardcore-Chat". Die andere Dame sagte ständig die Dates ab und veräppelte ihn ohne Ende, die andere bezahlte ihre Hochzeit in Rumänien, mit dem Geld, das sie durch ihn verdiente... Die Huren waren gefühllos und geldgeil und der Sex war für ihn scheiße...dort und kostete sauviel Geld. In Gay-Chats baute er intensive Freundschaften zu Schwulen auf. Das war eine Menge vertane Zeit für ihn, kostete Unmengen an Geld, für die Katz investiertes Gefühl....er erkannte wohl zwischendurch, dass die Damen ihn verarschten....er schrieb ihnen Mails und benutzte Wörter wie "Ehrlichkeit" und "Fairness"....;o) Solange ich davon nichts wußte, kümmerte ich mich um ihn, seine Firma, seinen nicht funktionierendes Geschlechtsteil, bekam seinen Frust ab, schluckte seine Beleidigungen, suchte Ursachen und Gründe seiner Potenzprobleme, betrachtete ihn aus allen Sichten der Psychologie...und wollte nur helfen und wohl leiden, wollte Familie retten und verstand die Welt nicht mehr. Oft kam er depressiv zu mir, erschöpft und ausgebrannt: er benutzte mich als Psychologin, er benutzte unser Kind um Frust abzulassen und zwischendurch als Animateur, der ihn zum Lachen brachte. Er "nahm" sich von uns, was er brauchte: Liebe, Sanftheit, Familie, Zusammengehörigkeit, Kraft...aber wohl auch die Bestätigung "Amalia ist böse, sie schimpft wg. Chatten und Cam-Sex, also mache ich weiter". Er ging gestärkt, abends saß er wieder vorm PC... Erst als ich seine Mails las, merkte ich, dass ich lange nur die Spitze des Eisberges sah. Heute weiß ich, ohne mich und unser Kind, wäre er schon längst unten angekommen. Inzwischen ist seine Firma pleite. Nun ist es schwierig wohl für ihn, für Cam-Sex zu bezahlen???? Mir ist es aber auch egal. Ich möchte ihn nicht wieder zurück, selbst wenn er seine Sucht therapiert hat. Auch meinem Knirps geht es besser denn je, ohne den genervten Papa und die heulende Mama. Mein neuer Partner geht mit meinem Sohn wie ein großer Kumpel um, sie toben auf dem Bett, sie spielen Fußball, sie streiten und versöhnen sich, wie Kumpels, sie fahren zu McD.... gemeinsam, wir machen Ausflüge...alles Sachen, die der Papa nie mit seinem Kind machte - er war ja ständig müde, gereizt und hatte nie Geld und Zeit übrig. Meinen Ex habe ich nun mit Sucht, oder ohne Sucht- hinter mir gelassen. Und wenn er wieder vor meiner Wohnungstür oder unten auf der Straße auf mich wartet, wird nicht mehr lange diskutiert, sondern schalte ich wieder die Polizei ein. Klingt hart, aber nur so halte ich mir den Süchtigen ohne Diskussionen, seinem Flehen nach Mitleid, seiner angeblichen Liebe und Krankheiten fern. Die Akku-Zeit ist vorbei... Leider kann ich keine positiven Gedanken mehr für ihn haben, da die Trennung eine Schlammschlacht war. Alles Liebe, Amalia
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28.10.2008 12:16:26 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo nektarnixe1, Eigentlich müsste ich schon längst unterwegs sein.......habe in mein Thread geschrieben und habe deinen hier entdeckt. Da ich von deinem ersten bericht an dachte: "Da spielt sich unsere Beziehung ab", kam ich nicht davon los, gerade alles zu lesen und komme nun viel zu spät zu meinem Termin. Egal! Das was du schreibst, spielt sich auch fast zu 100% auch bei uns ab. Die agressiven Ausbrüche, genau so wie du sie beschreibst, kenne ich nur zu gut. Meine Güte, wie lange hat es gebraucht um zu kapieren, dass sie zu der Sucht gehören!!! Was mich auch beschäftigt ist, warum lehnen die Betroffenen ihre Partner ab??? Auch ich sehne mich nach den liebevollen Händen...warum ist das, was wir an innigen Gefühlen zueinander hatten und liebten verloren gegangen? Habe ihm diese Frage auch gestellt. Als Antwort kam: Er wäre nach dem anstrengenden Tag zu k.o. Ich müsste dafür doch bitte Verständnis haben. An einen Hausfreund (wie es hier auch Thema war) habe ich auch des öfteren gedacht. Zugegeben, die Idee gefällt mir gut, denn ich fühle mich zu jung um auf Sex generell zu verzichten. Realisieren konnte ich diesen Gedanken allerdings nicht. Allein aus dem Grund der Tatsache, alles damit noch schlimmer zu machen. Ich fühlte mit so vielen Worten und Gedanken von dir (wie du leidest und verzeifelt bist)so sehr mit, denn es geht mir genauso!!! Der Frustabbau bei den Kindern, die Lügen, der gefühlte Ekel, die Liebe. Zum Thema Ekel kann ich noch hinzufügen, dasss ich "so dumm" war ihm das zu sagen. Ich sagte genau das was du geschrieben hast, was du empfunden hast. Er hatte nun wieder eine wunderbare Ausrede um mit mir keinen Sex haben zu müssen: "Was glaubst du wie ich mich fühle wenn du mir sagst, dass du dich vor mir ekelst? Ich weiß ja gar nicht, ob du überhaupt noch Sex mit mir willst?!" Naja, und dann nahm wieder eine weitere Dikussion ihren Lauf..... Habe es nicht für möglich gehalten, hier etwas zu lesen was ich selbst hätte geschrieben haben können. Deine ganzen Emotionen wie Wut, Ekel, Trauer, Enttäuschung aber auch Liebe, Sehnsucht, Hoffnung.......ist so wie bei mir. Das Verhalten deines Freundes entspricht der "Leuchte" die ich hier habe. Nur, und ich komme im Moment wieder auf meine im Moment viel gestellte Frage: Warum lehnen Sex-Süchtige ihre Partner ab????? Herzlichen Gruß Denise
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28.10.2008 13:03:07 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Denise, das tun sie gar nicht!
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28.10.2008 14:04:41 | ||
neckarnixe1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi, Gabriele, das ist so unendlich schwer zu glauben. Mein Partner liebt mich -jedenfalls Stücke von mir und meinem Wesen-, das zeigt er mir in ganz vielen Situationen. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die, daß er mich mit Worten beleidigt und zurückstößt, abwehrt, mir ausweicht, daß er so aggressiv auf mich und die Kinder reagiert. Da kann ich nur schwer glauben, daß er mich liebt und mich nicht ablehnt. Du hast mir schon einmal geschrieben, er sieht mich als seine geliebte Frau. Doch was ist das Wesen der Liebe zwischen Mann und Frau als Paar im Unterschied zu anderen "Lieben" wie Mutter-/Elternliebe, Geschwisterliebe, Tierliebe, Nächstenliebe? Nein, Sex und Erotik sind nicht alles in einer Beziehung. Sie sind ein Teil, ein wichtiger Teil, ein ganz intimer, inniger Bereich, der zur Festigung und Bindung in einer Beziehung beiträgt. Er liebt und achtet mich und vertraut mir als Mensch, wenn er mir von seiner Arbeit, dortigen Problemen berichtet und mich teilweise um Rat fragt. Derarige Dinge kann man aber auch mit einem engen Freund/Freundin, Bruder/Schwester erörten. Er liebt und achtet mich als Partnerin, wenn er mit mir berufliche Perspektiven und Ängste bespricht. Er liebt und achtet mich als Mutter der Kinder, wenn er mit mir über deren Erziehung, Förderung usw. spricht. Er nimmt mich als Frau an seiner Seite gerne mit, weil ihm meine Unterstützung gut tut und gut reflektieren kann. Aber auch weil ich gut "ankomme" gut aussehe, ein gutes Auftreten und gut aussehe. (Entschuldigung, das kann ein guter Escort-Service auch bieten.)Er macht mir dann Komplimente, schwelgt auch in den Komplimenten und der Zustimmung, die ich bekomme. Nur wenn wir zu Hause sind, wird mein "weiblicher, erotischer, sexueller, wie auch immer" Teil abgelehnt! Ich verstehe das nicht. Vielleicht kann mir ein OSS oder besser ehemaliger OSS mal erklären, wie er seine Partnerin in der Phase der Sucht erlebt und gesehen hat. | |
28.10.2008 14:54:54 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Neckarnixe, schau Dich doch hier im Forum mal im Betroffenen-Bereich um, lies ganz viel und versuche, es nachzuvollziehen, was Onlinesucht eigentlich ist. Dein Mann lehnt den Sex mit Dir so lange ab, wie DU es Dir gefallen lässt und es duldest. Er ist Dir aggressiv gegenüber, so lange DU es zulässt, usw., usw. Wenn Du ihm keine Grenzen aufzeigst, wird sich nichts ändern. Gar nichts. Verstehst Du nicht, dass er alles hat, was er braucht? Und was hast Du? LG, G.
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28.10.2008 18:15:33 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo nektarnixe1, hallo Gabriele, ja, nektarnixe, du schreibst mir wieder aus meinem Herzen, Kopf und Gefühl. Ich könnte nichts dazufügen, genauso sieht es bei uns auch aus. Und auch wie du schreibst, wenn wir ausgehen, einkaufen.....dann werden mir Liebesbekundungen gemacht, ins Ohr geflüstert wie sehr er mich doch liebt, braucht und stolz darauf ist so eine tolle und gut aussehende Frau zu haben. Er fasst mir an den Po und sagt wie gern er doch jetzt mehr haben möchte. Anfangs machte ich mir immer wieder Hoffnungen, dass DER Abend eine erotisch-verliebte Stimmung haben wird. Hatte richtig Schmetterlinge im Bauch. Du schreibst: Nur wenn wir zu Hause sind, wird mein "weiblicher, erotischer, sexueller, wie auch immer" Teil abgelehnt! Genau diese Ablehnung meine ich. Genau diese versteh ich nicht Man kommt nach Hause.....TV an....später PC....muss nochmal schnell eine Überweisung machen die dann bis Mitternacht andauert, wenn nicht so lange, dann setzt er sich vor den TV und steigt in die andere virituelle Welt ab. Allerdings gibt es auch zu Hause ähnliche Situationen. Z.B. wenn ich am Essen zubereiten bin. In der Küche...ich schnibbel Gemüse o.ä.....liebevolle Umarmung...sehnsüchtige Worte...SUPER!!!!Und ich Dummi stehe ausgerechnet in dem Moment in dem mein Mann Lust auf mich hat mit einem Kochlöffel bewaffnet in der Küche, das Essen brodelt und wartet darauf gar zu werden. Meine fatale Zeitfehlplanung!! Hmmm, Spass beiseite, diese Annäherung von Zärtlichkeit tut mitlerweile verdamt weh, denn ich KANN nichts erwiedern. Und manchmal glaube ich, dass er vielleicht gerade deshalb diese Momente nutzt in denen ich nicht groß etwas erwiedern kann. Abends, in "unserer" Zeit erlebe ich ihn nie so. Er findet immer neue Argumente wenn ich ihn nach dem WARUM fragte. Er betont immer wieder, dass es nicht an mir liegt, bringt wieder seine Lieblingsvokabel "Unsicherheit" ins Gespräch. Oder zieht einen harmlosen Satz von mir in den Vordergrund der ihn angeblich so sehr genervt hat, dass ihm die Stimmung vergangen ist. Anfangs nahm ich ihm das ab und machte mir selbst Vorwürfe. Heute denke ich, dass er selbst diese Frage nicht beantworten kann. Auch hat er mal von Bequemlichkeit geredet. Gibt es auf diese Frage überhaupt eine Antwort? Auch ich würde mich sehr freuen, wenn ex-Betroffene oder Betroffene aus ihrer Sicht dazu etwas schreiben.
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28.10.2008 18:47:31 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | ein Mann lehnt den Sex mit Dir so lange ab, wie DU es Dir gefallen lässt und es duldest. Er ist Dir aggressiv gegenüber, so lange DU es zulässt, usw., usw. Aber wir dulden es doch nicht, und lassen es und auch nicht gefallen. Wir reden mit den ihnen. Kann denn nur eine Trennung deutlich zeigen das wir es nicht dulden etc.? Erzwingen geht auch nicht, Druck auf Zärtlichkeiten ausüben bringt nichts. Deshalb versuche ich nun auch zu verstehen, WARUM diese sexuelle Ablehnung, dieses Fallen lassen? Wie sollte man sich deiner Meinung nach verhalten? Wie sollten wir ihnen das Verständlich machen, dass wir es nicht dulden? Ohje, ein verwirrendes Durcheinander in meinem Kopf nun ist. Lieben Gruß
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28.10.2008 18:57:14 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Ich bin eine absolute Gegnerin von Trennung wegen Onlinesucht. Wer bei mir eine Beratung mitgemacht hat, weiß das sehr wohl :-) Mit "dulden" und nicht "dulden", nun, Ihr seid doch FRAUEN! Wo ist Eure weibliche Intuition? Verweigert doch mal das Essenkochen, das Saubermachen, das Wäschewaschen, das Schlafen im gleichn Bett, das liebe Wort. Behandelt ihn doch mal wie Luft, ... das tut ER doch auch mit Euch, wenn er am Rechner hängt!!! Oder nicht? Geht mal alleine raus, mit Freunden, aber ohne ihn. ZEIGT ihm, dass IHR noch lebt! Real lebt! Mit den Fragen nach dem "Warum" nervt Ihr einen Onlinesexsüchtigen nur, damit erreicht Ihr gar nichts. Ganz davon abgesehen, dass ein Betroffener diese Frage SELBST nicht beantworten kann. Wie sollt er es dann Euch klarmachen können? Also hört auf zu jammern und beginnt zu handeln! Wenn Eure Partner noch nicht völlig verloren sind, dann wird ihnen die Veränderung schon auffallen. Wetten? Viel Glück, G.
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28.10.2008 20:05:24 | ||
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