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Ausstieg von SixteenYears |
Fallen | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 12 Mitglied seit: 23.04.2017 IP-Adresse: gespeichert | Lieber sixteenyears, aus der Sicht einer nicht-oss-betroffenen Frau kann ich dir sagen, dass ich überzeugt bin, dass es sowas wie Frühlingsgefühle gibt Die Tage werden länger, die Sonne scheint und irgendwie möchte man die aufgestaute Winterenergie loswerden. Nennt sich nicht umsonst Paarungszeit. Und wenn man keinen Sex hat, dann denkt man eben drüber nach und verstrickt sich in Tagträumen. Wie normal deine Fantasien sind? Keine Ahnung, aber haben wird sie jetzt wohl jeder vermehrt. Schön, dass du trotzdem konsequent in Bezug auf die oss bist! | |
06.05.2017 16:14:19 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Fallen, danke für deine Sicht der Dinge! Das beruhigt mich schon ein wenig. Die Frage, inwiefern meine Fantasien und Gedanken normal sind, ist für mich natürlich weiterhin offen, aber vielleicht auch gar nicht so wichtig. Gedankenwelten, vor allem sexuelle, stelle ich mir bei Menschen ohnehin sehr individuell vor. Sicherlich gibt es noch einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Vielleicht aber auch nicht?? Jedenfalls ein interessantes Thema. Neben den Gedanken, die mich und zum Glück auch andere jetzt wohl vermehrt in der Frühlingszeit umtreiben, war, und ist es jetzt in meiner OS-freien Zeit, spannend zu wissen, welchen Stellenwert Sex/sexuelle Fantasien etc. bei anderen nicht-süchtigen, haben. Vermutlich ist auch das sehr individuell und hängt von der Persönlichkeit, den Lebensumständen, dem Alter etc. ab. Aber im Prinzip unterstelle ich mi der selbst schon mein ganzes Erwachsenenleben, dass ich ein sehr "versexter" Mensch bin. Damit meine ich, dass ich es einfach nicht lassen kann an das eine zu denken. Wie bereits geschildert hat sich der Gedankenstrom seit ich mit OS aufgehört habe drastisch reduziert, verstärkt sich aber jetzt wieder. Letztlich wünsche ich mir in meinem Leben einen Weg zu finden, das Thema Sex, nicht nur OS, proaktiver leben zu könne, statt davon gedanklich bestimmt zu werden.
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07.05.2017 08:25:39 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Jubiläum! 6 Monate sind geschafft!! Ich bin etwas stolz, aber - wie bei anderen Zielerreichungen auch - immer noch misstrauisch. Ich traue dem Frieden nicht so ganz. Erst kürzlich sprangen mir im Web beim Surfen mehrere Anzeigen mit sexuellem Inhalt entgegen. Kein Porno, aber nah dran. Obwohl ich versucht habe die Anzeige zu ignorieren, ich sie quasi nur aus dem Augenwinkel betrachtet habe, habe ich sofort körperlich reagiert. Mein Puls ging rasant nach oben, die bekannte Ausschüttung von Dopamin. Erregung im gesamten Körper, schwitzige Hände und Herzklopfen. Der ganze altbekannte Mist. Meine körperliche Reaktion entsprach der zu Zeiten maximaler Abhängigkeit. Der einzige Unterschied ist, dass es früher expliziterer Inhalte bedurft hätte. Verbunden mit den körperlichen Erscheinungen waren Gedanken wie: "Ich könnte ja doch nochmal" / "Das wärs jetzt" / "Wow, ich hab vergessen, wie viel Spaß das immer gemacht hat" / "Endlich mal was aufregendes". Diese Sätze habe ich irgendwo in der hinteren Ecke meiner Gedanken gehört, sie aber gleichzeitig mit Willensstärke versucht zu übertönen. Auf jeden der obigen Sätze folgte eine laute Antwort wie "Nie wieder machst du das" / "Du weißt wohin das führt" / "Das ist nicht echt" usw. Ich habe natürlich nichts angeklickt. Das wäre ein klarer Rückfall gewesen. Dennoch hat sich obiges abgespielt und ich musste erkennen, dass trotz 6-monatiger Abstinenz die ganze Abhängigkeit nach OS noch tief in mir zu stecken scheint. Der einzige Unterschied scheinen die Art der Inhalte zu sein, die für eine solche Erregung früher und heute notwendig sind. Ich bin etwas planlos, wie ich das loswerden soll. Ich setze auf Zeit. Nach 1, 2 oder 5 Jahren Abstinenz sollte das doch nicht mehr passieren?! Andererseits zitiere ich ja selbst in meiner Signatur: "Recovery is more than abstinance". Vielleicht brauche ich noch ein Therapie? Oder ist es das Los von trockenen Süchtigen so zu reagieren? Wenn ich als Exraucher (vor 3 Jahren aufgehört) heute eine Zigarette sehe, lässt mich das allerding völlig kalt. Vermutlich ist es eher nicht normal so zu reagieren. ToDo: 1. Überlegen, ob Therapie für notwendig ist 2. Neues Ziel: 1 Jahr Abstinenz (erreicht am 29.11.2017)
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29.05.2017 09:37:27 | ||
Creamy | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 96 Mitglied seit: 24.10.2015 IP-Adresse: gespeichert | Ahoi! Na das läuft doch wie geschnitten Brot! Ich hab in den letzten 2 Tagen auch etwas mehr zu knabbern gehabt als sonst. Gut das du am Ball bleibst! Mit dem Verlangen ist so ne Sache, ich glaube das das Verlangen etwas ganz natürliches ist. Nur die Auslebung gehört in die Realität. Ein riesen Fortschritt das die Thematik von dir doch schon abgeschwächt wurde! (Bezieht darauf das du früher explizierterer Inhalte brauchtest!) Ein paar Gedanken: Ich denke ganz werden wir es nicht abschalten können, diese Werbung zielt ja genau auf unsere Triebe ab. Also würde ich hier schon differenzieren was Trieb ist und was Abhängigkeit bzw. Sucht. Für mich ist es wichtig meine Sexualität auszuleben, aus zu leben.. und da ist der Knackpunkt, hat ja was mit Leben zu tun. Im Hier und jetzt. Und nicht vor einem Bildschirm oder sonst wo versteckt. Zum Thema Therapie, das kommt ganz darauf an wie es um das Thema Psyche allgemein bei dir bestellt ist, also ich bin wegen einer Kindheitsgeschichte in Behandlung und kann nur gutes sagen über die Fortschritte die ich bis jetzt gemacht habe. Wenn dich die Thematik zu sehr quält ist drüber reden mit jemandem der da Ahnung von hat eine gute Lösung denke ich. Hast du eine Partnerin/Partner? Alles Liebe, und viel Kraft! | |
15.06.2017 18:38:41 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Mit dem heutigen Tag bin ich seit genau einem Jahr clean!!! JUHUUU!!! Das heutige Datum ploppte in den vergangenen Wochen regelmäßig in meinem Kopf auf und ich muss gestehen, dass ich aufgeregter wurde, je näher es kam. Ganz ähnlich wie ich das nahende Weihnachten als Kind empfunden habe. Seit grob geschätzt mindestens 3 Monaten hatte ich jedoch keinen Zweifel, dass ich das Datum erreichen würde. Es glich einem Spaziergang. Von "durchstehen", "aushalten", "schaffen" konnte nicht mehr die Rede sein - Ich fühle mich von dieser Sucht geheilt. Fast. Mein Weg wird hier nicht enden, die Sucht, die mich 16 Jahre lang nicht losgelassen hat, wird wohl noch lange Teil meines Lebens sein. Ich werde weiterhin nicht leichtsinnig mit pornographischen Inhalten umgehen, denn ich weiß aus Erfahrung, wie schnell ich wieder der Sucht verfallen kann, da ich innerhalb der 16 Jahre bereits 2 mal 1 Jahr clean war bevor ich wieder rückfällig wurde. Vorerst wird es aber nicht mehr notwendig sein, mein Ausstiegstagebuch weiterzuführen. Rückblickend war natürlich die Anfangszeit am härtesten, die Zeit danach einfacher aber nicht minder gefährlich, weil man leichtsinnig wird. Erst nach einem halben bis dreiviertel Jahr verschwand der Satz "ich könnte doch nur mal ganz kurz" aus meinem Kopf. Eine wichtige Erkenntnis aus dem vergangenen Jahr ist die: Man darf nicht erwarten, dass das Leben ohne die Sucht zu einer einzigen Glückssträhne wird. Alltag bleibt Alltag, aber ohne Sucht besitze ich die zeitlichen und körperlichen Ressourcen, das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit eben diesen Alltag zu meistern. Ich wünsche allen Mitstreitern genau diese Erkenntnis. Ohne Sucht wird eine Leere entstehen, plötzlich ist viel Zeit da, man ist ideenlos was man mit sich und der Zeit überfordert und möchte in alte Gewohnheiten verfallen. ABER: Diese Zeit wird sich früher oder später mit sinnvollen Dingen füllen, man braucht nur Kraft seine Gewohnheiten zu ändern oder lange genug durchzuhalten, so dass sich die Gewohnheiten von ganz alleine ändern.
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29.11.2017 10:23:40 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | Glückwunsch! Vegiss aber nicht danach zu schauen, was hinter deiner Sucht liegt. Der Ausstieg ist erst der Anfang einer langen Reise..... | |
08.12.2017 16:25:38 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Da hast du Recht und es ist mir bewusst und es ist eine offene Baustelle in meinem Leben. Noch genieße ich regelmäßig meinen Erfolg und freue mich, dass ich nur noch geringstes Verlangen nach OS habe.
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12.01.2018 20:50:58 | ||
saulus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 26 Mitglied seit: 11.01.2018 IP-Adresse: gespeichert | Hallo SixteenYears, ich habe gerade dein Tagebuch gelesen und fand es sehr interessant Unterschiede und Gemeinsamkeiten festzustellen. Du hast recht, dass für einen Aussteiger überall Gefahren lauern. Zu der Frage, die du dir gestellt hat: Ich glaube wir werden nie ganz clean. Es wird immer Versuchungen geben. Überlegt doch mal: Wir sind damals auch süchtig geworden, obwohl wir vorher noch nie Kontakt zu Online-Sex hatten. Warum sollte das nach 10 Jahren nicht wieder passieren können? Wenn ein Mensch 16 Jahre (oder 14 Jahre wie in meinem Fall) ein Verhaltensmuster, eine Bewältigungsstrategie so exzessiv eingeübt hat wie wir, bleibt die Option so zu handeln für immer in deinem Gehirn abgespeichert. Es passiert eher, dass wir irgendwann zum Online-Sex zurück kommen, als jemand, der das noch nie gemacht hat. Denn wir kennen die ganzen Abläufe schon. Die Sucht wird dann stark, wenn wir schwach sind. Wenn wir müde, gestresst, gelangweilt sind. Also denke ich, ist es essenziell eine gute Work-Life-Balance, nein eine gute Balance im ganzen Leben zu haben: Essen, Bewegung, Schlaf, Sex, Partnerschaft, Freunde, Familie, Job, Hobbies. Ist das so bei dir, bist du zurfrieden mit deinem Leben? Beantworte dir die Frage ehrlich, du Hintertürchen-Meister ;-) | |
13.01.2018 00:10:00 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Hallo saulus, danke für dein Feedback. Du hast bestimmt mit allen Punkten recht. Erst kürzlich bin ich wieder nah an den Abgrund geschlittert. Dazu mehr in einem separaten Post demnächst. Tatsächlich bin ich häufiger unzufrieden mit meinem Leben. Ich habe noch keine Balance zwischen Arbeit, Partnerschaft, Hobbies, Sport etc. gefunden. Ich konzentriere mich zu häufig auf einen Aspekt und vernachlässige die anderen umso mehr. Höchste Zeit das zu ändern!
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09.03.2018 20:20:43 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Meine Güte, das OSS-Thema kann ich nicht so leicht abschütteln, wie erhofft. Kurz die Fakten: * Von 12/2016 bis 02/2018 war ich vollstädig clean * Im März bin ich wieder Stück für Stück in die Sucht geschlittert. * April durchgehalten * Jetzt, Anfang Mai wieder Rückfälle Das sind die traurigen Fakten, nachdem ich schon so siegessicher war und mich quasi schon aus dem Forum verabschiedet hatte. Was ist passiert? Das übliche: Einsamkeit, Frust, Abgeschlagenheit und Müdigkeit führten eines Abends wieder dazu mich über die längst bekannten Hintertürchen an OS heranzuschleichen. Dabei habe ich mir natürlich selbst etwas vorgemacht und belogen. Ich sah mich auf Seite der Guten, der Cleanen, die das nur mal kurz zur ABwechslung machen. Nach den ersten Anbahnungen, ging alles wie immer rasant. Ich könnte meine Entgleisungen jetzt verharmlosen, weil sie ja immer nur kurz waren, es nur um ein Video ging etc. aber das ist alles Augenwischerei. Es war Rückfall. Punkt. Und auch gestern und heute: 2 neue Rückfälle. Die Rückfall-Geschichten sind ja nix neues. Es ist die selbe Leier, die ich und viele andere hier im Forum schon hunderte Male geschildert haben. Mir wird klar. Das ist ein langfristiges Thema. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich es Ende 2016 für immer los geworden wäre. Jetzt erst mal zusammenreisen und wieder an die cleane Zeit anknüpfen.
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06.05.2018 11:37:09 | ||
Bienemaja1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 61 Mitglied seit: 27.03.2013 IP-Adresse: gespeichert | Ja, Mist.....aber Rückfälle bedeuten nicht, dass Du es jetzt nicht mehr schaffst. Du siehst es ja selbst ein, dass es falsch war, "nur mal so"...ist nicht mehr, nie mehr!! Es gibt einen US Arzt, die Amis sind eh weiter in dem Thema) der macht sehr anschauliche Videos, ich such mal raus.. So versteht man richtig gut WAS genau im Hirn passiert. Es gibt sogenannte Suchtstrassen, die sich im Laufe der Sucht eingegraben haben, Wegweiser der Handlungen, wie eine Schlucht in Utah. Dort dreht der Amidoc seine Videos. Wenn also diese neuronalen Sucht-Strassen noch nicht zugewuchert (rebootet) sind und Du klickst wieder auf ein Bild etc. ....zack, der liebe Frontalkortex schaltet auf Sucht. Du solltest nie wieder auf etwas klicken, diese Strassen verblassen, aber ganz weg sind sie nie. Es gibt Dopamin und Glutamat, das Erinnerungsneuron. Dopamin will haben, Glutamat sagt wo es ist. | |
09.05.2018 19:35:30 | ||
Bienemaja1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 61 Mitglied seit: 27.03.2013 IP-Adresse: gespeichert | Ich mache dazu mal etwas Neues auf, mit einem längeren Text über Phantasien während Reboot. Hier erstmal der USA Bericht von Ami-Doc (Name weiss ich jetz nicht mehr, steht ja drunter, auch weitere Videos von ihm.) Man kann ich YT auch die Untertitel anklicken, falls das Englisch zu schnell geht. Dopamine & Glutamate in Addiction https://www.youtube.com/watch?v=op0XqgWQn7E&list=PLA8F89537FD4C3FD1&index=4 | |
09.05.2018 19:39:55 | ||
SixteenYears | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 15.03.2015 IP-Adresse: gespeichert | Danke für dieses gute Video. Der letzte Satz vom Ami ist natürlich nicht sehr erbauend, wenn er sagt, dass man für immer anfällig bleibt für die Sucht. Aber es gibt ja keine Alternative. Daher habe ich mich jetzt wieder auf meinen Ausstieg begeben. Morgen Abend bin ich 3 Wochen sauber. Mögen meine Pfade überwuchern. Auf ein Neues!
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13.08.2018 21:43:22 | ||
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