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Wie lange kann ich mir das noch zumuten? |
Vacuitatis | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 60 Mitglied seit: 22.11.2011 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Denise, Du hast Recht, ich bin wirklich aus meinem eigenen Fokuss gerutscht. Bzw. das was mich ausmacht. Über ihn und seine Sucht denke ich kaum noch nach, eher darüber, wie schlecht es mir geht. Man könnte wahrscheinlich sagen, dass ich in Selbstmitleid zerfließe. Mir ist in den letzten Wochen tatsächlich oft ein "mir geht es sehr schlecht" über die Lippen gekommen. In meinem Kopf spukt es ständig herum. Dabei bin ich sonst ein völlig positiver Mensch, der wenn andere am Boden zerstört wären, noch gut drauf ist. Ich habe mich in den letzten Wochen schon gefragt, ob ich langsam beginne mich in dieser Opferrolle gemütlich einzurichten. Daher auch die Frage, ob ich in eine Depression rutsche. Ich kann den ganzen Tag damit verbringen, mir selbst zu erzählen, wie schlecht es mir geht. Das ist eigentlich das drängenste, was ich mir von der Therapie erhoffe, einfach diese trüben Gedanken etwas zu vertreiben und diesen dumpfen Schleier wieder los zu werden. Die Spielregeln waren hier eigentlich immer klar. OSS und Heiraten und Kinder schließen sich aus. Punkt. Das war quasi das oberste Beziehungsgebot. Darum gab es beides auch erst nachdem er seine erste Therapie gemacht hat und es durchgehalten hat. Trotz all des Wissens und meiner Einstellung dazu, hat er aber nach einem Rückfall etwa ein Jahr weitergemacht. Und hätte es sicher auch noch länger, wenn es nicht rausgekommen wäre. Will sagen, dass Aufstellen von Regeln bringt mich hier nicht weiter, da nicht nach ihnen gehandelt wird. Dass er nach dem letzten Crash vor vielen Wochen clean ist, dessen bin ich mir sicher, aber das führt diesmal nicht dazu, dass es mir besser geht. Es baut sich auch kein Vertrauen auf. Es baut sich nicht auf, weil ich diesmal einfach kein Interesse daran habe. Kontrollieren tue ich ihn aber auch nicht. Es ist, als würde es mich einfach nicht mehr interessieren was er macht. Ich bin so in meiner Trauer um mein Leben gefangen, dass ich ihn gar nicht mehr sehe. Er spiel fast keine Rolle mehr. Ich denke also hauptsächlich an mich und sehe eigentlich nur noch mich selber, aber auf eine ziemlich destruktive Art. Ich hoffe, dass mir die Therapie einen kräftigen A...tritt verpasst, damit ich aus dieser Trauerklosszeit wieder herauskomme! Wie geht Ihr denn mit den Ausrutschern um? Vertraust Du ihm, dass es nur kleine Schritte ab vom Weg sind oder beichtet er es Dir? | |
06.01.2012 07:19:43 | ||
derbergruft | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert | Denise hat es perfekt auf den Punkt gebracht. Ich hatte Dir schon einmal gesagt, Du kannst ihn nicht heilen sondern ihm nur beistehen. Wenn er das nicht selber schafft, kannst du gar nix machen. Weil ich jetzt auch sehe wie sehr du dich runter ziehen lassen hast ist meine Empfehlung auch wie Denise schon sagte: konzentriere dich auf dich, überlege dir was dir Freude und Spass machen würde und mach es. Du musst jetzt auf dich selber schauen, in dem Zustand der Negativität hilfst du weder dir selbst noch deinem Mann. Du musst es ihm nur sagen. Sag ihm dass du nicht mehr so weiter machen magst sonder jetzt mal auf dich selber schauen willst. Dann wird er es verstehen. Ihr habt ja immer noch die Thearapie und die Kinder zusammen. Die Therapie würde ich auf jeden Fall mit machen, das kann wirklich Wunder bewirken, in alle Richtungen. Den Rest der Zeit nimmst du für dich und neue, positive Gedanken. Viel Glück und Kraft Christian | |
06.01.2012 10:50:55 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Vacuitatis, danke für deine Antwort, sie hilft mir noch etwas besser zu verstehen wie du dich momentan fühlst. Ich gebe dir wieder mal einen Rat, den ich mir zu eigen gemacht habe und zwar: Ein Selbsthilfeprogramm aufbauen. Richte deine Gedanken positiv auf dich selbst. In deinem tiefen innern gibt es nicht nur Enttäuschungen, Verletzungen und Versagen. Was du entdecken wirst, ist eine wunderbare Person die mit ihren Anlagen und Gaben ihr Möglichstes tut. Sehe auch, wie du innerlich wächst! Werde dir darüber klar was DU tun willst und dann mach genau das was nötig ist. vergeude keine kostbare Zeit (Jahre) mehr mit einer halbherzigen Entscheidung wenn du gleichzeitig eine Entscheidung treffen kannst, hinter der du wirklich stehst. Überlege: Was willst du wirklich erreichen? Werde positiv aktiv und hör auf in Selbstmitleid zu zerfließen. Wenn du selber schon spürst, dass dich deine Opferrolle in Depressionen zieht, dann zieh die Notbremse und zwar ganz bewusst für dich UND für deine Kinder! Lao-Tse sagte einmal: Wer keine Ziele hat, kann auch keins erreichen!! Setze dir DEIN Ziel wieder glücklich zu sein, wieder dein Leben zu genießen und dich wohl zu fühlen! Auch dein Mann wird deine innere positive Wandlung mit Sicherheit wahr nehmen, bei mir / uns war es genauso. Sage dir, dass du ab nun ein neues Leben beginnen willst und setze dir deine Ziele entsprechend deines wunderbaren Wesens. Mir hat auch sehr geholfen, dass ich anfing die Dinge mal von einer ganz anderen Seite zu betrachten.... das war anfangs nicht ganz einfach aber alles was ich in mein "Selbsthilfeprogramm" auch aufnahm wurde immer selbstverständlicher und half mir wieder der Mensch zu werden, der stolz auf seine Eltern ist, wenn er in den Spiegel schaut ;-))) Heute bin ich "nur" noch sauer, wenn mein Mann meint mir mal wieder etwas vormachen zu können. Das berührt aber nicht mehr meine Seele oder legt mir den Schleier der Verzweiflung und Hilflosigkeit vor. Eine dumme Lüge.... nichts weiter.... und schon bald nur eine Erinnerung .... und nichts weiter! Puh, deine letzte Frage an mich ist irgendwie schwer zu beantworten, aber ich versuch es gern ;-) : Nein, was die Oss betrifft traue ich ihm keinen Zentimeter weit über den Weg! Ja, ich vertraue ihm mein Leben und das meiner Kinder an! Ich glaube, mir geht es wie fast allen Angehörigen: Ich HOFFE, dass er mir alles beichtet und mir vor allem sagt, welche seiner Fantasien er denn gern mal ausleben möchte. Zu erfahren, was ihm wichtig ist und ich ihm auch von meinen Wünschen erzählen kann, dass ist mein Ziel das ich mir / uns gesetzt habe. Wird er diese Hand die ich ihm reiche (und ich reiche sie ihm gern, da dieses intensivierte Thema Erotik auch mir Spaß macht) auch mit Füssen treten, ist mein weiteres Ziel das (mein) Leben ohne ihn - also die Trennung. Sollte es so negativ kommen, dann ist es halt so, Angst habe ich davor nicht! Fazit: Auch wenn ich momentan über Null Vertrauen (was die Oss betrifft) verfüge, habe ich dennoch Vertrauen, was unsere Erotik betrifft. Klingt das nun paradox ?? Ich richte halt meinen Fokus nicht (mehr) auf die Oss - es gibt auch keinen Grund, denn süchtig ist er sicher nicht (mehr)!! Aber er hat Wünsche, Fantasien und die kann und will ich ihm auch nicht nehmen.....wo kämen wir hin? Hier geht es ja um OnlinesexSUCHT, die m. E. nicht ausschließt Wünsche, Fantasien und Träume haben zu dürfen....... Nur allein real das auszuleben, sofern andere Personen ins Spiel gebracht werden, ist für mich ein absolutes NO GO!! Ich bin relativ offen für neues und auch bekanntes ;-), wenn ihn mein Weg den ich mit ihm innerhalb seiner Fantasien und Wünsche gehe nicht ausreicht, dann soll es so sein und wir müssen uns trennen. Erotik ist kein wesentlicher Bestandteil einer Beziehung, aber auch nicht gerade unwichtig. Es tut halt weh, wenn der andere fremd geht...egal ob am Handy, Pc, oder schlimmsten Falls auch real. Hmmm, verstehst du etwas unsere jetzige Situation? Wir bewegen und mitterweile auf einer ganz anderen Ebene als der vorherigen --> Oss. Mann muss sich einfach nur mal ein Pärchen vorstellen, das ein gesundes, erotisches Gleichgewicht anstrebt. Auch hier kann es immer wieder zu Missverständnissen kommen und zu Meinungsverschiedenheiten. (Spiel)-Regeln müssen eingehalten werden, Vertrauen muss vorhanden sein und und und..... Jeder hier im Forum ist ein Individuum, aber vielleicht hilft dir unser Beispiel bei deiner eigenen Zielsetzung etwas und zwar im positiven Sinne. Es kann auch bei euch wieder alles gut werden, das ist auch jetzt in eurer doch sehr verfahrenen Situation absolut nicht ausgeschlossen!! Ihr müsst es nur beide wollen! Das ihr es beide wollt--- ist erkennbar! Jetzt heißt es nur den richtigen Weg zu gehen und dazu gehört deinerseits, dass du seelisch wieder auf festen, positiven Grund stehst! Redet ausreichend --- aber auch nicht zu viel über das Thema und lasst euch Luft und Raum, um auch mal Zeit zu haben an sich selbst zu arbeiten. In diesem Sinne Liebe Grüße Denise
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06.01.2012 18:39:58 | ||
hexe61 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 254 Mitglied seit: 11.11.2010 IP-Adresse: gespeichert | hallo Vacuitatis! auch mir ging es so wie dir. ist schon ne weile her.ich hab umgedacht und alles gemacht,was mir spass gemacht hat. hab dabei mit ironischen mitleid an ihn gedacht.und mir gings nach einer gewissen zeit wieder gut. hatte zwar paarmal kontakt mit ihm,wo alles schön war,wieder grosse versprechen kamen,die nicht gehalten wurden. nach x-mal,hab ich beschlossen,keinen kontakt mehr zu haben. durch den kontakt wurde nämlich wieder alles aufgewühlt und es hat gedauert,bis es mir besser ging. diese fehler werde ich nicht mehr machen. ich sehe einfach die positiven seiten meines singlelebens. aber es ist ein langer weg dahin. sei ganz lieb gegrüsst hexe | |
07.01.2012 00:21:30 | ||
amelyy | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 31.12.2011 IP-Adresse: gespeichert | hallo. wie gut meine ich dich verstehen zu können....wie so viele andere hier auch... ich weiss selbst aus eigener erfahrung, dass worte einfach wichtig sein können aber auch nur DAS. DURCHDRINGEND können worte einfach nicht sein. Diese ganzen Quälereien führen einen letztendlich auf einen SELBST zurück, so ist meine Erfahrung. In diesem pROZESS bin ich irgendwie gerade selbst. verstrickt. verdammt. das ist so, meiner meinung nach, manchmal im LEBEN, da führt ums verrecken nochmal nichts und niemand dran vorbei. alle, alle, alle müssen "wir" da durch. p.s.: wollte nicht oberlehrerhaft klingen, nur mein momentaner Stand der DINGE. | |
07.01.2012 01:23:32 | ||
immer_wieder | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 10 Mitglied seit: 10.11.2011 IP-Adresse: gespeichert | @ Verwünscht Ich lese deine beiträge immer gerne. Eine Frage beschäftigt mich. Und zwar hast du folgendes geschrieben: Heute bin ich "nur" noch sauer, wenn mein Mann meint mir mal wieder etwas vormachen zu können. Das berührt aber nicht mehr meine Seele oder legt mir den Schleier der Verzweiflung und Hilflosigkeit vor. ...... ist mein weiteres Ziel das (mein) Leben ohne ihn - also die Trennung. Sollte es so negativ kommen, dann ist es halt so, Angst habe ich davor nicht! -------------------------------------- Ist die Liebe zu deinem mann durch das alles geringer geworden? Ich meine das was du geschrieben hast hört sich sehr vernünftig und gesund an. Ich verstehe nur nicht ob die Liebe zum Partner geringer wird um diese Einstellung zu bekommen. Oder ist es einfach so das man den Partner noch genauso liebt, aber sich einfach nicht mehr so emotional abhängig von ihm und seinem verhalten macht? | |
07.01.2012 23:11:20 | ||
Sarabande | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 252 Mitglied seit: 01.08.2011 IP-Adresse: gespeichert | hi immer_wieder ich bin zwar nicht "verwünscht", aber ich möchte aus meiner sicht sagen, dass die liebe nicht weniger wird, denn liebe, wenn sie wahr ist, vergeht nicht... aber man darf sich nicht davon kaputt machen lassen, denn die liebe zu sich selber sollte stärker sein... nur wer sich selber liebt, kann auch andere lieben... | |
07.01.2012 23:37:29 | ||
Vacuitatis | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 60 Mitglied seit: 22.11.2011 IP-Adresse: gespeichert | Vielen Dank für Eure Beiträge, sie tuen mir wirklich gut und ich bekomme viel Anregungen! Es scheint ja tatsächlich so zu sein, dass viele von uns den gleichen Weg nehmen müssen (Christian, Dich schließe ich hier kurz aus ;-)). Gabeln tut er sich wohl erst recht weit hinten, wo man entscheiden muß ob man bleibt oder geht. Ihr habt absolut Recht damit, dass ich mich weniger auf unser "Eheunglück" und viel mehr auf den positiven Rest meines Lebens konzentrieren muß! Bisher war es aber so, dass ich mein vermeintliches Eheglück zum Zentrum meines Lebens gemacht habe, hieraus habe ich die Kraft für mein in letzter Zeit sehr anstrengendes Leben gezogen. Das war auch das Ziel, für das ich gekämpft habe. Nach all diesen Anstrengungen sollte endlich wieder eine schöne Zeit kommen, mit mehr Partnerschaft und Familie. Aus meiner momentanen Sicht haben sich diese Ziele zerschlagen und ich weiss nicht, was jetzt mein Ziel sein soll. Denise schreibt: das eigene Glück. Das fällt mir schwer, da ich bisher glücklich war, wenn ich etwas geschafft habe. Das Glück als Ziel ist schwer zu fassen. Aber es ist einen Versuch wert! Denise ich finde auch, dass Du (vernünftig) distanziert klingst. Während ich "wahre Liebe vergeht nicht" so nicht mehr unterschreiben kann. Wofür liebt mein einen Menschen denn? Ich für meinen Teil für das, was er mir gibt, für seinen Charakter, seine Eigenschaften. Für sein Wesen. Um jemanden zu lieben, muss ich ihn bewundern, hinter ihm stehen. Ich muss ihn respektieren. Die sexuelle Anziehung spielt natürlich auch eine Rolle. Durch das, was hier vorgefallen ist, hat sich der Blick auf meinen Mann durchaus verändert. In diesem Punkt erkenne ich rein gar nichts, was leibenswert ist oder auf einen guten Charakter hindeutet. Damit meine ich jetzt nicht die Sucht an sich, sondern den Zeitpunkt des Wiedereinstiegs, das Lügen, dass er nicht von selbst dagegen vorgegangen ist und dass er mich hat das Haus kaufen lassen, obwohl ihm klar war, dass ich dass, hätte ich um sein Verhalten gewußt niemals getan hätte (ich habe ihn gefragt). Er ist ein erwachsener Mann mit Verantwortung. Dass er mich so hat in mein Unglück rennen lassen, ist für mich verantwortungslos. Das Übernehmen von Verantwortung für Frau und Kinder ist aber wichtig in einer Familie. Ich muss mich darauf verlassen können, dass mein Partner für mich und die Kinder das Beste will und nicht zu seinem eigenen Vorteil (hier wohl Selbstschutz) handelt. Das hat für mich nichts mit "wahrer Liebe" zu tun. Er wollte immer heiraten und Kinder. Kaum hat er beides geht es wieder los. Einen Mann, der nur seinen eigenen Arsch (sorry für den Ausdruck) retten will, kann ich nicht aus tiefstem Herzen lieben. Mir feht der Respekt, das Aufschauen und Bewundern. Dass es zwischen uns weiterhin ein schönes Sexualleben geben kann, glaube ich auch, aber ganz anders als vorher und auch nur mit einer gewissen (innerlichen ;-)) Distanz. Es ist schwer zu beschreiben. Ich finde ihn immer noch sehr anziehend, aber nicht mehr als Partner mit einer tiefen Verbundenheit, sondern eher zur Befriedigung meiner Bedürfnisse. Ich fühle mich auch eher ungehemmter und es fällt mir leichter, meine Wünsche zu äußern. Frei nach dem Motto "wenn er 100e Frauen mit ins Bett bringt, muss ich mich auch nicht mehr zusammenreißen". Es ist schön, aber es ist nicht mehr der reine, der innig liebende Sex für mich. Eher wie mit einem Fremden, aufregend, aber ohne diese intensive Nähe. Vielleicht fällt es mir gerade deshalb leichter, etwas offener zu werden. | |
08.01.2012 08:44:39 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ja, wie liebe ich meinen Mann? Gute Frage ;-) Vacuitatis, hat es sehr gut und treffend beschrieben und ich finde mich in fast allen Punkten wieder. Jedoch sind unsere "Fälle" individuell (und das ist auch gut und richtig so) Ich schrieb es bereits: Was die Oss betrifft, vertraue ich meinem Mann wohl nie wieder zu 100%, dafür ist zu viel (Negatives) passiert. Aber, ich differenziere meine Sichtweise auf ihn. Die Oss ist eine Krankheit, die Narben in uns beiden hinterlassen hat und jeder trägt nun seine eigenen mit sich. Ich z.B. habe sicherlich noch sehr lange mit Schlüsselreizen zu kämpfen, die mir ab und zu im Alltag begegnen. ...... Mein Mann z.B.fühlt sich kontrolliert, wenn ich nur mal kurz nachfrage, was er denn am PC macht oder machen möchte. Wir fühlen beide noch die Nachwehen einer jahrelangen (beziehungszerstörerischen)Sucht in uns. Auch mein Mann muss seine Sichtweise auf mich differenzieren, um meine "gereizten / emotionalen" Reaktionen richtig zu bewerten und richtig damit umzugehen. Ich denke, wenn einmal das Thema Oss in der Beziehung Thema war, wird die Liebe nie wieder so sein können, wie wir es zu Beginn der Beziehung gefühlt haben und es für die ganze weitere gemeinsame Zukunft erhofft haben. Aber, könnte und würde es das denn ohne Oss? Gibt es in Beziehungen überhaupt eine Garantie für eine baustellenfreie Zone? Gibt es nicht auch oft andere Hinternisse in den Beziehungen, die zeitweise das Liebesglück aus dem Gleichgewicht bringen?!?! Wie geht man danach dann mit der Liebe um? Wie definiert man Liebe "danach"? Differenziert man also nicht auch in anderen Situationen und hinterfragt, was denn noch bleibt, wenn man die Baustelle mal unbeachtet lässt?? Ich liebe meinen Mann auf eine andere Art und Weise als am Anfang unserer Beziehung. (Wir sind jetzt 14 Jahre zusammen, beide aus erster Ehe geschieden. ) Alle guten Eigenschaften der Bewunderung, Respekt, Charakter die du liebe Vacuitatis aufzählst sehe auch ich in meinem Mann, aber differenziert von der Oss. Nun spielt aber auch eine große Rolle bei uns, dass mein Mann nicht mehr Oss ist! Wäre er JETZT immer noch nicht clean (nach 10 Jahren Oss) hätte ich definitiv keine Lust mehr auf die vielen Lügen und das ständige Hintergangenwerden. Ich rede also doch von einer etwas anderen Sichtweise über unsere Liebe, als Angehörige, deren Partner noch zu 100% aktiv, oder sich im beschwerlichen Ausstieg befinden! Die Liebe kommt m.E. nie so wieder wie sie mal war, aber anders, mit anderen Sichweisen auf andere Schwerpunkte. Ich habe mich ja auch verändert, bin mit meinen Aufgaben gewachsen, so soll es ja auch sein! :-) Es ist sicher wie Sarabande es mitteilt: Die Liebe zu sich selbst sollte immer die Stärkste sein, um sich zu schützen und um sich selbstbewusst im menschlichen Miteinander zu behaupten. Die Liebe zu meinem Mann ist etwas ganz besonderes.....besonders schönes...... (auch wenn ich ihn manchmal nach Timbuktu schiessen könnte ;-))) Fazit: Jede Beziehung ändert ihren Stellenwert mit der Sucht. Mann muss seinen Fokus erst ganz liebevoll auf sich selber richten, schauen, dass wir unser Leben lieben, auch ohne das Zutun unseres Partners......dann, wenn er den Suchtausstieg geschafft hat, oder auf einem guten Weg ist, sollten wir , nein ich denke dann MÜSSEN wir auch unseren Blickwinkel auf unseren Mann, die damit verbundene Liebe und das Miteinander ändern. Gleiche Sichtweise würde m.E. auch nur wieder gleiche Probleme aufzeigen...... damit hatten wir aber schlechte Erfahrungen gemacht und unser Unterbewusstsein würde uns wieder warnen ..... Also Mut zur Veränderung! Mut zu sich selbst und auch wieder seinem Herzen zu vertrauen!! Die Sucht hat uns gezwungen rational und fast ausschließlich mit wachen Verstand denken zu lassen.....um uns vor Unwahrheiten zu schützen, um uns nicht zum Deppen machen zu lassen. Nach der Sucht, oder in einem erfolgreichen Ausstieg ist es ein schönes Gefühl auch wieder mit dem Herzen auf den Partner zu schauen. LG Denise
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09.01.2012 00:37:01 | ||
immer_wieder | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 10 Mitglied seit: 10.11.2011 IP-Adresse: gespeichert | Ich danke euch fürs Antworten... :) und wünsche euch alles Gute. | |
09.01.2012 15:48:13 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Liebe "immer-wieder", Dir auch alles Gute und viel Kraft!
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09.01.2012 18:11:28 | ||
Dormarth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 225 Mitglied seit: 27.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Genau. So erging es mir auch. Ich verlor die sexuelle Intimität. Dieses innig, liebende, hingebungsvolle. Nur bin ich nicht offener geworden, sondern habe mich zurückgezogen. Wie eine schön erblühte Blume, habe ich mich Oss-ernüchtert verflüchtigt. Für mich hat Sex etwas Verletzliches, was durchaus antastbar ist. Immerhin gibt man sich einem Menschen vollkommen hin bis zur Ekstase und das ist ja nicht gerade etwas, was jeder von mir zu sehen bekommt. Sondern nur mein Partner. Ich öffne mich meinem Gegenüber vollkommen und bin in dem Moment ungeschützt. Ich muss vertrauen und eine Nähe zulassen können. Und natürlich das sich mein Gegenüber mir auch so hingeben kann. Ich empfinde das als erfüllend. Und ich glaube da empfindet jeder eine sexuelle Begegnung anders. Männlein wie Weiblein. Dann kommt noch die Quizfrage hinzu, wer Liebe und Sex trennen kann. Macht auch nochmal einen Unterschied in der Begegnung. Ich bin defintiv jemand, der das Gesamtpaket bevorzugt. Sympathie alleine reicht nicht für mich, um Sex haben zu können. Nicht wollen, sondern können. Das ist halt alles individuell und für manche Angehörige schlimmer. Durch die Oss habe ich auch unsere Liebe durch den Dreck gezogen gefühlt. Vacuitatis, du schreibst das es zwischen Euch wieder ein schönes Sexualleben geben kann. Darf ich fragen, ob es für dich erfüllend so ist im Moment oder nimmst du es einfach als Bedürfnisbefriedigung hin? Bist du so zufrieden, dass du nun einerseits offener, gelassener bist? Ich frage, weil für mich lange Zeit die Frage war..was ist denn Sex nun eigentlich noch für mich, wenn diese Faktoren wegfallen? Und diese Frage ist noch nicht so wirklich beantwortet. Es wird auch niemand anders für mich beantworten können. Es würde mich interessieren, wie du das denn nun empfindest. lg Dormarth
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20.01.2012 03:35:29 | ||
Vacuitatis | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 60 Mitglied seit: 22.11.2011 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Dormarth, natürlich ist der vorher/ nachher Vergleich ernüchternd! Aber von schlechtem Sex ist es auch weit entfernt. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich auch lieber eine vertrauensvolle Hingabe wählen. Aber die Zeiten sind - zumindest für mich - (erstmal) vorbei. Ich bin von Hause aus nicht gerade der lockere Typ, dass es mir jetzt leichter fällt, etwas offener zu sein rührt daher, dass mir bei jemandem, der sich mir gegenüber so verhalten hat, rein gar nichts peinlich oder unangenehm sein kann. | |
20.01.2012 16:38:59 | ||
amelyy | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 31.12.2011 IP-Adresse: gespeichert | Hallo vacuitatis, sorry, wenn ich mich einmische, aber ich kann Deine Haltung irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du durch deinen Erlebnisprozess evtl. Deine wahren Sex-Bedürfnisse erkannt hast und sie jetzt endlich *schamlos* - in positivem Sinne - ausleben kannst? Oder ist es so, dass Du dich selbst aufgegeben hast und selbst missbrauchst, um nur wenigstens *einen Zipfel* - im wahrsten Wortsinn - Deines zutiefst geliebten Menschen zu erhaschen? Die 2. Variante geht meiner Meinung nach nicht nur nicht lange gut sondern fürhrt geradezu in eine selbstzerstörerische Negativspirale. Sollte man/frau sich nicht den Glauben an ein erfülltes liebevolles und vertrauensvolles Liebesleben aufrechterhalten und dafür kämpfen? Weil es sich lohnt? amelyy | |
21.01.2012 12:30:01 | ||
amelyy | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 37 Mitglied seit: 31.12.2011 IP-Adresse: gespeichert | also wenn schon, dann würde ich die neu erkannte sexuelle Freiheit auch frei ausleben wollen - ohne emotionale Vorbelastung - das würde für mich persönlich "frei" bedeuten. Sexuelle Freiheit: Es dann auch mit jedem/r so zu treiben wie´s mir gefällt........... da könnte in mir schon die ein oder andere gelüstige Gedankenwelt frei spriessen ;-))) - Aber bei diesen Phantasien noch den *ollen* dabei zu haben????????????? sei es auch nur gedanklich???!!! Ohje, ich glaub da stell ich mich lieber wieder schweigend an meine Töppe und spiele mit dem Kater ;-) -> nix für Ungut... LG amelyy | |
21.01.2012 20:04:36 | ||
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