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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Hilfe, mein Mann begehrt mich nicht mehr!
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Hilfe, mein Mann begehrt mich nicht mehr!
lingfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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bearbeitet von ling am 08.01.2013 12:17:24
25.09.2008 14:55:46  
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi, eines muß ich eben noch loswerden. Daß ich zum ersten Mal über dieses Thema sprechen bzw. schreiben kann und erfahren habe, daß ich mit diesem Problem nicht allein dastehe, befreit ein wenig. Ich war gerade eben im Fitnessstudio und auf der Sonnenbank und habe 20 Minuten gedöst, ohne an dieses Problem zu denken. Sonst habe ich an solcher Stelle immer besonders unter den Gedanken daran gelitten und mich zermartert. Habe die anderen Frauen angeschaut und mich teilweise ernsthaft gefragt, was sie anders machen als ich, daß ihre Männer sie noch erotisch finden oder ob die eine oder andere auch dieses Problem hat. Heute habe ich auch mein Yoga ganz anders genossen. Ich war eine von mehreren normalen, attraktiven, witzigen, intelligenten Frauen, die mit sich und ihrem Körper im Reinen sind und zum Teil auch kleine Röllchen und Fältchen haben.
Erst auf der Rückfahrt im Auto im Stau holte es mich wieder ein, und ich überlegte, welche der Dessous, Strapse, halterlosen Strümpfe ich als nächstes in den Altkleidersack stecke. Mach` ich jetzt gleich noch. Die Damen von der Caritas werden sich wundern.


25.09.2008 16:44:43  
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ist eigentlich die zunehmende Gereiztheit, diese urplötzlichen
Ausbrüche schon aus nichtigem Anlaß -und während man selbszt noch nach Worten ringt oder mit den Tränen kämpft, geht er schon wieder zu seinem normalen liebe vollen Ton über- charakteristisch für "OSS". Gestern Abend schmiß er voll Wut mit einem Feuerzeug um sich, weil ich auf einem Notizblatt einen Eintrag nicht schnell genug gefunden habe.
Wenn ich lernen muß für mich, daß es nicht an mir liegt, wie
sieht der "OSS" seine Partnerin? Hält er sie für "schuldig"?
Bemerkungen wie "laß Dir halt mal was Witziges einfallen",
"überrasch Du mich doch mal", "mach mal Vorschläge" - die dann jedesmal als langweilig und wenig intelligent abgeschmettert wurden, lassen mich schon annehmen, daß er mir die Schuld für sein Desinteresse an mir gibt.



26.09.2008 11:46:08  
lingfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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bearbeitet von ling am 08.01.2013 12:17:16
26.09.2008 13:25:14  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,
ich glaube nicht, dass eine Partnerin die Seele des Süchtigen erforschen muß und soll. Auch ist die Partnerin keine Therapeutin, die ihn "heilen" soll/kann/muß. Das sind klare Anzeichen von Co-Abhängigkeit, wenn das eigene Glück, von anderen abhängt.

Man kann sich als Partnerin wochenlang damit beschäftigen: was denkt er, wie hat er sich verändert, liebt er mich noch, bin ich attraktiv genug, was kann ich verändern um ihm besser zu gefallen....seine schwere Kindheit ist schuld, seine Verklemmtheit spiele eine Rolle...sein stressiger Job, mein Alter oder ähnliches...

Man sollte als Partnerin der Wahrheit ins Auge sehen: Sucht ist Sucht. Es geht nicht darum den Süchtigen zu verstehen, oder ihn zu ändern. Denn das muß er selbst.

Die Situation muß sich ändern. Und da zählen nur Fakten. Nicht was "er" gerade denkt, was "er" fühlt zählt: sondern was fühle ICH als Partnerin des Süchtigen. Warum gebe ICH mir das solange, warum habe ICH keinen Stolz mehr, warum suche ICH ständig ihn zu entschuldigen, warum lasse ICH mich erniedrigen, warum leide ICH wg. seiner Sucht???

Wenn man sich die Fragen selbst beantwortet, lernt man sich selbst besser kennen...anstatt ständig versuchen einen anderen zu verstehen, der womöglich sich selbst nicht mehr versteht?!

Liebe Grüße, A.


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
29.09.2008 10:39:32  
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi,
zunächst muß ich mich aber trotzdem der Situation stellen.
Ich muß damit leben, daß mein Partner diese Sucht entwickelt hat. Die beiden letzten heftigen Streits deswegen sind mir noch sehr präsent. Ich habe im Moment nicht die Kraft, den Mut, was auch immer, um auf totale Konfrontation zu gehen.
Ich merke, daß in mir eine Veränderung vorgeht. Am vergangenen Wochenende hat er sich von allen gemeinsamen Familienaktivitäten zurückgezogen. Am Samstag war er geschlagene drei Stunden am Computer, während ich mit den Kindern mit viel Lachen und Spaß im Garten unsere Äpfel ( knapp 30 kg!) geerntet, zwei Körbe Kastanien gesammelt
und den Rasen fast "besenrein" geharkt habe. Am Sonntag
ging er direkt vom Frühstückstisch an den PC, wir gingen zum Herbstfest mit Erntedankmesse in den Nachbarort ohne ihn. Als wir nach ca 3 1/2 Stunden zurückkamen, war er grantig und unfreundlich. Ich finde es abstoßend, wenn er vom Computer kommt und sich seine Boxershort noch wölbt!
Im Badezimmer fand ich dann einen zusammengeknüllten Notizzettel, d.h. er hat wieder am Telefon "gespielt".
Auch diese Vorstellung ist mir widerwärtig, er liegt in unserem Bett, w....., schickt MMS seines S..... an irgendwelche Männer!
Haben nach einer unerklärlichen Schimpfattacke durch ihn Pizza bestellt und die Bayernwahl geschaut - das war wieder total nett, wir haben gelacht, er hat den Kindern geduldig und altersgerecht Wahl, Hochrechnung, Landtag,
Ministerpräsident und Parteien erklärt. Das sind Momente, in denen ich vor Glück jubeln möchte . Auch deswegen liebe ich ihn, wie er mit den Kindern umgeht. Auf sie eingeht und ihnen die Welt erklärt. Nachdem die Kinder beizeiten im Bett waren, zappte er noch alle Fußballergebnisse rauf und runter und ging kurz nach 21 Uhr ins Bett. Im Vorbeigehen umarmte er mich, küßte mich, ich solle ihn fester umarmen,
da stieg in mir zum ersten Mal ein heftiger Ekel auf - die Umarmungen habe ich als "Überbleibsel" unserer stürmischen Liebe sonst immer genossen. Als ich später zu Bett ging, fühlte ich mich neben ihm so verlassen, so unendlich allein, seine ruhigen Atemzüge auch sein spezielles, leichtes Schnarchen, das ich sonst so liebe, Geräusche, denen ich sonst so gerne lauschte, konnte ich gestern nicht ertragen. ( Ich bin in erster Ehe ganz jung verwitwet, ich weiß wie bedrückend die Atemlosigkeit - die Stille neben einem ist! Die Kinder sind aus einer späteren Beziehung, die übelst in die Seife ging .) Ich wich in unser "Schnarchzimmer" aus.

Bilder verfolgen mich. Auf der einen Seite ein sehr gut aussehender, strahlender, intelligenter, niveauvoller,
gebildeter Mann, der in sehr verantworlicher, angesehener Position Anerkennung hat, der nach eigenem Bekunden und dem seiner Geschwister und engen Freunde nach eigenen Schicksalschlägen glücklich ist, mich gefunden zu haben, setzt dieses Glück auf`s Spiel, indem er sich zu einem pornosüchtigen "Monster" verkommen läßt.

Ein Ästhet, ein sehr gepflegter Mann, der bei sich und uns auf ein ansprechendes Äußeres achtet. Mich mal sehr verletzt hat, als er ganz unvermittelt sagte, ich habe drei Kilo zuviel um die Taille, schaut sich Bilder an, geilt sich daran auf, bei denen ich mich übergeben mußte.

Das Erlebnis gestern- mein Ekel, meine Gefühle, ich mußte wirklich würgen - haben in mir erstmals Gedanken an eine andere Zukunft entstehen lassen.
Nämlich :

Wie gehe ich damit um?

Wie und wann spreche ich ihn erneut auf dieses Thema an?
Habe ich die Kraft, den zwangsläufig entstehenden Streit durchzustehen, mit allen Konsequenzen?

Wird er überhaupt in der Lage sein, sich und mir die Sucht einzugestehen?

Werde ich die Kraft haben, mit ihm diese Sucht durchzustehen?

Diese ganzen negativen Gefühle, unsere Streits haben Wunden geschlagen. Dieser unglaubliche Ekel, der mich gestern so ungestüm packte. Es ist zum ersten Mal der Zweifel da, ob sie heilen können, ob ich verzeihen kann und will. Meine Kinder haben ein Recht auf eine "funktionierende" Mutter,
auf eine unbeschwerte Kindheit. Werde ich für sie genug Kraft haben, um ihren berechtigen Ansprüchen gerecht zu werden.

Dieser Mann ist mit seiner Sucht und seinen speziellen, sexuellen Vorlieben in unsere Beziehung gegangen, hat sich mein Vertrauen und meine Liebe auch damit "erschlichen", indem er mir den erotischsten, zärtlichsten ...... Liebhaber vorspielte. Seit wir zusammengezogen sind, war es damit vorbei! " Ach ja, das war neu, das war ganz nett...." Er hat sich mein Vetrauen und das meiner Kinder, die ihn sehr lieben, erworben, hat sich auf uns alle eingelassen.

- Nein, damit tue ich ihm Unrecht, er hat seine Sucht verschwiegen, seine seine Lieb zu mir/uns ist ehrlich.

Ich weiß nicht, ob ich die Kraft dazu habe und ob bei uns gegenseitig die körperliche Anziehung wieder kommen kann. - Ich habe ja gelernt, daß mein schöner Körper nicht zwanglaufig auch Lust macht, wenn die Bilder im Kopf zu stark sind.

Heute Vormittag ist einfach nur Ekel, Abscheu, Wut, Trauer,
........




bearbeitet von neckarnixe1 am 18.02.2009 15:56:42
29.09.2008 12:47:07  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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... ist Liebe nicht über jeden Ekel erhaben? ...

Frage Dich, ob Du Deinen Partner noch liebst. Wenn ja, dann beginne zu verzeihen, sonst bist DU es letztlich, die diese Beziehung zerschlägt. Dein Mann ist krank, er braucht jetzt Deine Hilfe, keine Ablehnung. Sonst packt Ihr es beide nicht.

Alles Gute,
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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29.09.2008 13:44:59    
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi, Gabriele,

diese Antwort ist mit Verlaub gesagt für mich völlig unakzeptabel.

Ja, ich liebe diesen Mann noch!

Ja, ich empfinde da Ekel. Und Ekel schließt Liebe nicht aus! Wäre es zielführender, wenn ich hier MITLEID empfände? Einem Angehörigen eines Alkoholkranken wird auch angeraten, sich auf keine Gespräche einzulassen, solange der "Patient" alkoholisiert ist. Ich möchte nicht umarmt werden, wenn ihm der Dings steht, weil er sich gerade an krankhaft perversen Bildern aufgegeilt hat, oder weil er sich nach seiner ganzen Pornoseherei leer und sonstwie fühlt!
Ich als seine Frau darf auch nein sagen!

Wenn eines meiner Kinder bei einer Krankheit das Bett vollgespuckt hat, liebe ich mein Kind nicht weniger, aber
ekelig finde ich das Saubermachen trotzdem.

Ich habe vor vielen Jahren als ganz junge Frau meinen schwerst krebskranken Mann bis zu seinem Tod gepflegt,
ihn gewickelt, gewaschen, gebettet auch in den Phasen, wenn er im Krankenhaus war. Ich habe es aus LIEBE getan, weil es das Einzige war, was ich ihm noch Gutes tun konnte, die einzige Zärtlichkeit, die er bei all seinen Schmerzen noch ertragen konnte konnte. Aber wenn es zu schlimm war, habe ich mich übergeben müssen ( das hat er allerdings nie gemerkt!)

Liebe schließt Ekel nicht aus, sie hilft nur den Ekel zu ertragen und nicht schreiend davon zu laufen!

Ich werde es auch nicht mehr zulassen, daß mein Mann mich in seiner Sucht/Krankheit beleidigt!

Er ist - zur Zeit - ich hoffe, das ändert sich mal - für dieses Thema nicht empfänglich, reagiert aggressiv und beleidigend.

Und ich muß nicht jede seiner Verhaltensweisen mit dieser Sucht/Krankheit entschuldigen. Auch ein OSS wird ja wohl wenigstens zeitweilig Herr seiner Sinne sein.

Ich habe für seine Probleme in seiner Firma Verständnis,
bin ihm liebevolle Krankenschwester bei seinen diversen Schmerzen, vermittle auch, wenn er anderen vor den Kopf gestossen hat. Nehme es stillschweigend hin, wenn er nach Ärger im Büro zuhause lospoltert und mich beschimpft, weil ich gelernt habe dann zu schweigen, bis dieser Wutausbruch vorrüber ist. Aber irgendwo darf auch ich meine persönliche Schmerzgrenze ziehen!

Gruß Neckarnixe.





29.09.2008 15:42:22  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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natürlich darfst Du ...

Hast Du Deinem Mann mal gesagt, dass Du Dich vor ihm ekelst?




Gabriele Farke (HSO e.V.)

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29.09.2008 15:45:29    
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nein, das wäre in diesem Moment auch äußerst unklug gewesen.
Wie ich in meinem sehr langen "Ausbruch" von heute Vormittag
deutlich gemacht habe, ist dieses Ekelgefühl gestern Abend bei dieser Umarmung erstmalig so heftig in mir hochgekommen,
deshalb habe ich auch in einem anderen Zimmer geschlafen und
war bis heute noch so aufgewühlt.

Daß ich seine Telefonspielchen abstossend und es demütigend
finde, daß er mich so ablehnt und lieber Pornos schaut, das habe ich ihm allerdings schon vorgehalten.

Erst nach dem letzten heftigen Streit deswegen, habe ich mich ja an den Computer gesetzt und bin auf dieses Forum gestossen.
Das ist grad´ mal zwei Wochen her.

Ein Gespräch war über mein neu errungenenes Wissen, daß es überhaupt Online-Sex-Sucht gibt noch gar nicht möglich.
Ein ruhiges Gespräch über sein zunehmendes sexuelles Interesse an mir habe ich in den zwei Jahren seit unserem Zusammenziehen einige Male versucht, da kam es ja immer zu den Verbalattacken, jetzt, wo er mich teilweise als Hausfrau erlebt, sei das so abturnend; er glaubt, er kriegt Pickel von mir, wenn wir so heftig Sex haben; die Kinder stören ihn, zwei Wochen Urlaub alleine reichten nicht aus,
um so zu regenerieren, daß er wieder Sex haben kann.
Wenn ich ihn sagte, ich wolle nicht jedesmal mit dem Handy spielen, kam der Vorwurf, ich sei spiessig; ....

Die Situation, daß es eine krankhafte Sucht ist, ist für mich ganz neu!



bearbeitet von neckarnixe1 am 18.02.2009 16:04:59
29.09.2008 16:23:56  
fleuriefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich denke mal, genauso wenig wie man Liebe "erzwingen" kann, kann man sexuelles Interesse "erzwingen". Wenn man sich wiederholt an den anderen "anbiedert", obwohl der nicht will, erzeugt man wohl eher das Gegenteil. Die vernachlässigte Ehefrau muss sich wohl damit abfinden, dass der Mann nicht mehr will. Erstmal jedenfalls.

Wenn ich richtig gelesen hat, interessiert sich dein Mann neuerdings für Männer? Du schriebst doch, er würde seine Fotos an Männer schicken?

Eine Frage an Gabriele: O.k., die Partner muss jetzt helfen. Aber mir wird immer unklarer, wie man helfen kann. Vor allem wenn der Süchtige nicht reden will, nichts zugeben will und womöglich noch aggressiv wird.

Im Grunde besteht die einzige Tat der Frau doch im Nichtstun? Bzw. sich um sich selbst zu sorgen, damit sie nicht untergeht?



Tiefe Brunnen muß man graben, wenn man klares Wasser will.
29.09.2008 18:38:46  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe fleurie,

ja, ich weiß, es ist schwierig. Ich mache mich immer stark dafür, dass Angehörige so lange ganz konsequent sind, bis der Betroffene endlich erkennt, wie seine Situation ist.

Das dauert, ich weiß. Und das kostet Kraft. Es funktioniert wohl am besten, wenn die Angehörigen genau das tun wie der Süchtige: Sich um sich selbst kümmern, das stimmt wohl. Es ist wie ein Theaterstück, fleurie. Ausgehen, hübsch machen, Verabredungen mit Freundinnen, evtl. mal eine Woche mit ihnen verreisen, Muttern oft besuchen, zum Friseur gehen, lächeln (auch wenn dir zum Weinen wäre), nett sein (anderen gegenüber), neue Klamotten kaufen, fürs Kino verabreden, auch mal woanders übernachten, viel telefonieren. Fragt ihn doch mal, ob er einen Tanzkurs mit Euch machen möchte (oder ein anderes sportliches Hobby), und wenn er (erwartungsgemäß) ablehnt, dann geht mit ner Freundin hin, aber verzichtet nicht! Zeigt ihm, dass Ihr ihn nicht braucht!

Glaub mir, das ist der einzige Weg, der einem Angehörigen bleibt, und ich denke, das ist wirkliche Hilfe! Wenn er eines Tages mal wach wird, dann wird er vieles einsehen, was heute für ihn absolut kein Thema ist.

Ich weiß, wie schwer das ist. Aber ich weiß auch, dass Ekel etwas ist, das kein kranker Mensch verdient hat, ob er nun säuft oder fixt oder onlinesexsüchtig ist :-(

Alles Gute Euch allen,
G.


bearbeitet von gabriele_farke am 29.09.2008 19:16:52
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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29.09.2008 19:15:38    
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi, fleurie, hi, gabriele,

zur Zeit bin ich einfach noch ratlos.

Es gelingt mir ja noch nicht einmal ihn zu überzeugen, zum Allgemeinarzt/Orthopäden zu gehen. Über dieses Thema kann ich mich ja unverfänglich mit meinen Freundinnen austauschen. Auch hier stehe ich nicht alleine da. Wir Frauen gehen regelmäßig zu unserem Gynäkologen, halten die Vorsorgetermine ein. Männer meiden hingehend Ärzte, sie leiden lieber, schlucken Tabletten, jammern, lassen sich im Akutfall (-wenn ihre Frauen sie zwingen-) lieber eine Spritze geben. Der weitere Arzttermin, in dem es darum gehen soll, wie man die Ursache behandelt( im Fall meines Mannes Physiotherapie und regelmässiges Muskeltraining ) wird nicht wahrgenommen. Ach nein, es geht mir ja schon wieder besser, wie soll ich das denn machen, ich hab doch keine Zeit usw. Schon hier ist eine ganze Menge Zündstoff drin.

Wie bitte soll eine Frau da ihrem Mann begreiflich machen, daß er möglicherweise süchtig/krank ist und sich dringend therapieren lassen muß.

Ich weiß es jedenfalls nicht.

Ich muß mein Selbstbewußtsein wieder stärken. Ich will mich selbst wieder schön finden.

Ich bleibe dabei, für mich war dieses Ekelgefühl heilsam.

Ich liebe ihn, finde ihn erotisch, seine Brührungen wirken bei mir immer noch sehr stark. Wenn er mich in den Arm nimmt, habe ich Sehnsucht nach Sex und Zärtlichkeit mit ihm. Wenn diese Sehnsucht, dieses Verlangen aber immer und immer wieder erstickt und enttäuscht wird, macht einen das auf Dauer kaputt.

Bis irgendwann.




bearbeitet von neckarnixe1 am 18.02.2009 16:03:31
30.09.2008 09:19:56  
neckarnixe1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bin immer noch ratlos. Ruhig und sachlich können wir nicht reden. Wenn ich etwas sage, was ihm nicht paßt, wird er gleich wütend und laut.

Er muß wohl seit geraumer Zeit auch in seinem Job so sein. Es haben mich schon einige Leute angesprochen, "Dein Mann ist Choleriker", "Sagen Sie mal Ihrem Mann, laut schreien und Türenschlagen kommt nicht so gut an!". ... .

Sogar kleine Hinweise, Bitten von mir, werden ganz barsch und ärgerlich abgewiesen. "Ich mach das, wie ich will",
"Ich schreie, wann ich will", "Ich fahre so schnell, wie
ich will". Manchmal kommt er mir vor wie ein trotziges, verzogenes Kind, das gleich losbrüllt.

Er hatte in seinem Leben wenig Kontinuität, was Frauen, Jobs und Wohnorte angeht. Auch hier zeigt er kindische,
pubertäre Verhaltensweisen eines verwöhnten Kindes, das jedes tolle neue Spielzeug haben muß und dann sehr schnell das Interesse daran verliert. "Das macht mich nicht mehr an!"

Unser Zusammenziehen war für uns beide ein kompletter Neubeginn. Inzwischen findet er seinen Job nicht mehr so interessant, den Ort, in den wir gezogen sind, nicht inspirierend, die Umgebung, Leute, usw. langweilig. "Unser Haus ist so fertig, da kann man gar nichts mehr gestalten." Das Interesse an mir ist ja auch - wie bereits ausführlich beschrieben - verebbt.

Unsere erste Zeit sehe ich nun auch mit anderen Augen. Ich bin überzeugt, daß seine Aufmerksamkeit, sein Interesse an mir nicht geheuchelt war. Daß er ehrlich um mich geworben hat. Ich war für ihn interessant, er wollte mich haben, das hat seinen "sportlichen" Ehrgeiz angestachelt, dafür hat er einige Mühe in Kauf genommen.

Es ist schlimm, daß mir solche Zweifel und Gedanken kommen, aber ist es nicht nachvollziehbar. Er hat auch schon mal, ganz am Anfang,als wir hierhergezogen sind, mir gegenüber laut nachgedacht, mit wem er ausgehen wolle, wenn es mich nicht gäbe oder ich tot sei. An dem Abend bin ich total ausgerastet. Diesen Ausraster hält er mir in Streits immer noch vor.

Es nagt mehr und mehr! Muß ich nicht die Angst haben, daß er - wenn sich die Gelegenheit bietet - mich abschiebt, wie schon die ein oder andere meiner "Vorgängerinnen". Ich habe ihn einmal, direkt darauf angesprochen. Er beteuerte, wie sehr er mich liebe, wie glücklich er sei, daß wir uns haben und mit mir wolle er den Rest seines Lebens verbringen.

So wie er mich in seinem Verhalten einerseits mit Füssen tritt ( Sex, Zärtlichkeit ) und andererseits auf Händen trägt ( Ausgehen, Geschenke, ... ) , macht er mich mit Worten nieder ( im Streit "geh` doch zurück in dein armseliges Leben", oder in Nebensätzen - nichts gegen deine Freunde ) oder er hebt mich in den Himmel.

Diese Wechselbäder sind nur ganz schwer auszuhalten.
Ich will nicht mehr Jojo mit mir spielen lassen.

Das Wochenende ist immer besonders schwer zu ertragen, weil dann das Gleichgewicht kippt. Er stundenlang vor dem PC sitzt, im Bett mit dem Handy spielt usw. . Während der Woche mit Arbeitsalltag, Job, Schule, Haushalt, Garten, Abendterminen ist auch das Theme Sex nicht so präsent, da ist es normal, daß man abends müde ins Bett fällt und sich "nur" im Arm hält.

"Was hat die Zeit mit uns gemacht
Was ist nur aus uns geworden
Was hat die Zeit mit uns gemacht
Ein eisiger Wind treibt uns nach Norden
In so ein Land, wo weit und breit
nichts ist als Schweigen oder Streit
Da will ich nicht hin - das macht mich kaputt

.....

Was haben wir beide falsch gemacht
ich lieb`dich immer noch
.....

Ein Song von Udo Lindenbergs neuer CD.











bearbeitet von neckarnixe1 am 18.02.2009 15:59:37
06.10.2008 11:55:24  
pferdemenschfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo neckarnixe,

ich wünsch Dir echt große Kraft. Bin selbst OSS-Austeiger, habe zum Glück nicht diese Beziehungsproblematiken, sehe aber an Deiner Geschichte wie schlimm das werden kann, wenn andere Menschen bzw. Partner da voll involviert sind.

Wie kommen Deine Kinder mit der Situation klar? Die kriegen das doch mit. Ich frag deshalb, weil ich meine Probleme, die letzlich auch zur OSS geführt haben, durch die Scheidung meiner Eltern und all der Folgen (wie neue Lebensparnter etc.) daraus für ein Kind, verusacht sehe.

Dein Mann ist krank, der muß das erkennen, aber so wie es zur Zeit aussieht braucht er noch mehr "Lebensschläge" um das zu begreifen. Denn die Alarmzeichen sind ja schon recht stark, zumal auch aus der Firma Deines Mannes schon derbe Kritik zu seinem Verhalten kommt.

Wahrscheinlich ist der einzige Weg für Dich was Gabriele vorschlägt, kümmere Dich um Dein Leben, mach was mit den Kindern und Freunden etc. Las ihn quasi links liegen, wenn er auf keine Vorschläge von Dir eingeht.

So makaber das jetzt von mir klingt, aber Deine Geschichte hilft mir, führt mir nochmal vor Augen wo OSS hinführen kann und ich will da mit noch mehr Konsequenz raus. Das ist echt der Vorteil von diesem Forum.

Vielleicht schafft es Dein Mann hier mal zu lesen, um seine Augen zu öffnen für diese Krankheit und das es auch nicht schlimm ist diese Krankheit zuhaben, das man sie durchaus eingestehen kann, wennn man endlich lernt damit umzugehen.

Nochmals viel viel Kraft für Dich.


bearbeitet von pferdemensch am 06.10.2008 13:00:57
06.10.2008 12:58:28  
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