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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Erkenntnis: Mein Partner ist OnlineSexsüchtig
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Erkenntnis: Mein Partner ist OnlineSexsüchtig
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Butterblume.

Deine Einstellung ist gesünder als meine gewesen ist.
Ich habe es ständig als MEINE Aufgabe gesehen, meinen Freund von seiner Sucht zu befreien, auf verschiedene Arten, und ich kann nur sagen, es bringt nichts, wenn man einen Süchtigen in die Enge treibt und es bringt nichts, ihn durch Liebe davon abzuhalten.
Ich habe eine Weile gebraucht, seine "Aktivitäten" nicht persönlich zu nehmen, zu begreifen ,was da eigentlich in ihm abläuft. Die Aussage deines Freundes "er sei gerne krank" könnte von meinem Freund stammen.
Diese Kicks lösen in ihnen ein Hochgefühl aus, das letztendlich Ersatz für etwas ist, das sie selbst gar nicht mehr wissen. Ich bin jedenfalls zu der Überzeugung gekommen, daß MEIN Freund unfähig war, Nähe und Vertrautheit zuzulassen und sich deshalb in die Welt der 200 Freunde (Chat) und die MMS und später Onlinesexsucht geflüchtet hat, einfach um seine Gefühle auszuschalten und nicht mehr darunter zu leiden. Er sucht sich künstliche, illusionäre Liebe und Freundschaft mit Distanz, zu einer von Dauer und Nähe ist er nicht fähig.
Die Gründe dafür liegen bei seinen Eltern. Ich habe mich nur deshalb so intensiv damit befasst, weil unsere Schicksale ähnlich waren, nur bin ich nicht Chatsüchtig geworden, doch ich bin das Gegenstück geworden, die die immer versucht zu helfen und Süchtige damit anzieht, nicht loslassen kann und "gern für sie darunter leidet".
Und da ist mir die Parallele aufgefallen. GERN etwas tun, das eigentlich zerstört! Und genau das ist die Krankheit.

Ich weiß jetzt, daß ich meine "Sucht", mich für alles verantwortlich zu fühlen, ablegen muß und ich arbeite daran.

Und das komische ist, je mehr ich mich mit der Sucht meines Freundes befasste desto mehr verstand ich mich selber.

Es ist gut daß du daran denkst, einen getrennten Haushalt zu haben. Denn er kann nicht verlangen, daß du ihm dabei zusiehst, wenn er grade seine Krankheit liebt, und wenn du in ihm noch Dinge an ihm findest, die du liebst, und dich damit zufrieden fühlst, kann er eigentlich nichts dagegen haben, daß du den "Rest" nicht ertragen willst.
Kann sein, daß ihn das mehr zum Nachdenken bringt, wenn du ihm zeigst, daß du weißt was du willst, ohne viel herumzudiskutieren, wobei er sich am Ende doch nur in die Enge getrieben fühlt,als Täter oder Opfer oder beides, und noch mehr in seine Sucht flüchtet und lügt, weil du ihm auf die Zehen gestiegen bist.
Versuchen kannst du alles, denn schlimmstenfalls verlierst du ihn an die Sucht so oder so, an SEINE ganz persönliche Sucht, die er ja liebt, wie er glaubt. Und da bist du nicht schuld daran.

Was ich damit sagen will ist, und ich kann dabei nur von mir ausgehen, daß mein Partner seine Sucht wie als Mauer um sich gebaut hatte, eine Art Schutz, und ich erkannte am Ende, daß ich ihm nie nahe genug kommen würde für eine wirkliche Beziehung, solange er diese Mauer als für ihn gut und nützlich sah und sich der Illusion hingab, sie würde seine Bedürfnisse in irgendeiner Hinsicht perfekt stillen.

Sucht ist für mich ein immer wiederkehrendes Muster zum Stopfen einer realen Leere mit virtuellen Dingen.
Nimmst du die Sucht weg, ist die Leere wieder da.
der Süchtige allein nur kann diese Muster aufgeben, den Kreislauf durchbrechen, die Leere erkennen und real beseitigen, dann braucht er auch nichts virtuelles mehr dazu. Aber solang er daran GLAUBT, das Virtuelle füllt seine Leere, kann ihm keiner helfen und er selber sich auch nicht. Ist aber nur meine Meinung.

Hoffe du entscheidest so, daß es DIR dabei gut geht.

glg Release

P.S. Wenn ich fragen darf, welcher Art war deine PC sucht damals?









bearbeitet von release1 am 14.04.2008 21:03:54
14.04.2008 18:46:17  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Gabriele,

danke dir für den technischen Hinweis. Ich werde mich bemühen....

zu den Fragen und Anmerkungen. Ich lese mit und frage mich vieles selber.

Annalie,

ich werd ja ganz verlegen: So viel Lob.

aber: Wenn ich wirklich so mutig wäre, warum versteck ich mich hier dann hinter einem Pseudonym? Wieso bequatsche ich die Dinge hier in einem anonymen Forum statt im Freundeskreis? Warum weißt du inzwischen viel mehr über meine Sucht als meine Frau?
Vielleicht könnte dein Mann mit meiner Frau reden, so wie wir hier chatten. Die Problemlage ähnelt sich, aber der Abstand ist gesichert. Sich genau diese Sucht zu suchen (statt Saufen, Spielen oder Fixen) hat etwas mit meiner Persönlichkeit zu tun und gerade einem Teil, den ich meiner immer starken Frau nicht zeigen möchte.

Release,

ich möchte deine Frage nach dem für was ich diese Sucht als Ausweg gewählt habe, gerne beantworten, wenn ich könnte...es gibt eine Gemengelage in der Vergangenheit, die Suchtdisposition mit sich bringt, die mir ein angeknackstes Selbstbewußtsein mit auf den Weg gegeben hat, absolut hohe Moral- und Leistungsansprüche, dann gibt es Verletzungen in der Beziehung (eigentlich nur kleine Konflikte), Gabriele hat meine Nase auf das Fehlen von Rückzugsräumen gestoßen, dann dieses verklemmte Lustverweigern.....Es gibt keine eine Ursache und schon gar keine Schuld. Der erste Reiz ist dann auch die Mischung aus etwas geilem und etwas verbotenem wie bei einem Pubertierenden, der das erste mal im Nebenraum einer Party am Fummeln ist. Dann kommt die Flucht vor unangenehmen Gefühlen dazu, das geht von Langeweile, über Angst, über Zukunftsängste und immer wieder dieses Gefühl, ein Versager zu sein. Ein bißchen ist es auch wie die Spielzeugeisenbahn oder der Hobbykeller das Wegtauchen aus Verantwortung. Dann kommt dazu, sich selbst zu verweigern, etwas verruchtes zu tun. Ich denke, ein Typ, der auf der Straße Frauen hinerher pfeift, ist nicht sonderlich onlinesucht-gefährdet.
Du merkst schon, das ist alles nur fragmenthaft und unausgegoren, aber ich bin einfach noch nicht so weit, erst seit Dezember am Kämpfen und auch mit zwei Rückfällen in diesem Jahr im Sumpf dabei. Vielleicht kann ich dir in ein paar Monaten mehr erzählen. Dabei ist fast immer eine große Kluft zwischen Selbst- (eher Versager) und Fremdwahrnehmung (pflichtbewußter, ordentlicher, verantwortungsbewußter Mann), Verklemmtheit in Bezug auf Sex und die Wahrnehmung der eigenen Umwelt als überlegen und stark. Das gibt zum einen Schutz und Geborgenheit und zum anderen verstärkt es ein Minderwertigkeitsgefühl. Ist das alles noch wirr in meinem Hirn...........

Butterblume

Du fragst: Wieso sollte ich die Beziehung beenden? Es ist doch seine Sucht. Release hat dir ja schon geantwortet aus ihrer Sicht. Ich finde es gerade einfach spannend, ihre Ideen und Reflektionen zu lesen, sie bringen mich selbst ins Grübeln....aber zurück zu deiner Frage:
Wenn du dich neben ihm wohlfühlst und dir eine Dreierbeziehung du-er-Sucht vorstellen kannst, ist es genau so. Es gibt keinen Anlass, die Beziehung zu beenden. Es ist seine Sucht.
Wenn dich das aber nervt, stört oder sogar krank macht, dann ist es dein gutes Recht, das zu sagen und auch Konsequenzen daraus zu ziehen, um dich zu schützen. Es ist wie mit anderen Zügen seiner Persönlichkeit: Du kannst für dich herausfinden, ob du sie gut findest (es soll auch Paare geben, die gemeinsam Onlinesex haben), sie dich nicht interessieren (meine Frau würde nie mit die Sportschau ansehen), sie für dich ein Diskussionspunkt sind, dich krank machen, ein Trennungsgrund sind. Im Endeffekt kannst nur du das für dich herausfinden. Damit konfrontiert bleibt deinem Partner aber die Freiheit darauf zu reagieren, aber erst mal geht es nur um dich und sonst niemanden. Ob du bleibst oder ihn verläßt, beides kann die Sucht verstärken oder sie beseitigen helfen. Es gibt kein richig oder falsch, sondern nur das, was dir gut tut. Dein Mann scheint offen fürs Gespräch, was sollte ihn davon abhalten mit auf diesen Weg zu kommen....

das sind erst mal ein paar erste Ideen. Vielleicht wird das ja in den nächsten Tagen noch mal etwas klarer.

lg

karamba


14.04.2008 22:30:13  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich komme noch mal zurück zu meinem Antwortversuch an Release. Ich glaube, ich muss die Frage zweiteilen: Das eine ist für mich, wehalb ich Onlinesex als "Ausweg" gewählt habe, die andere Frage ist, warum dieser "Ausweg" zur ausgewachsenen Sucht geworden ist. Die Sucht selbst war ja nie die angestrebte Situation.

Ich versuch mich mal, ohne rechtfertigen zu wollen:

Warum also hat mich Onlinesex so angezogen?
Ausgangspunkt bei mir ist eine Kluft zwischen einerseits einfach auf schöne, erotische Frauen abzufahren und einem verinnerlichten Verbot, Frauen auf ihren Körper zu reduzieren. Mir offen einen Playboyanzusehen oder eine Frau einfach nur als heiß anzusehen , wäre schon eine Untat gewesen, die ich mir selbst nicht zugestanden hätte und in meinem Umfeld zu einer Stigmatisierung geführt hätte. Dazu kam, dass ich ein ziemlicher Spätzünder war, eine Sehnsucht nach Liebe und Sex also lange Zeit unerfüllt blieb. Männer als Identifikationsfiguren gab es in meinem Leben nicht. Gleichzeitig war der Reiz da, eine Frau einfach scharf zu finden, Sex einfach pur zu sehen und zu leben. Lilo Wanders und Softpornos im Fernsehen waren dann die ersten heimlichen Vergnügungen. Im realen Leben hatte ich kurze Beziehungen, was auch O. K. war. Dort hab ich immer der Verständnisvolle. Ich hatte zwei längere Beziehungen mit Sex, aber ohne miteinander zu schlafen, weil man ja nicht fordern durfte.
In der Beziehung mit meiner Frau (wir sind jetzt fast dreizehn Jahre zusammen) gab es am Anfang ziemlich heftige emotionale Belastungen, der Sex aber war klasse; wir haben einfach experimentiert, uns ausprobiert. Dann kamen die Kinder zur Welt. Für mich ging ein Traum in Erfüllung. Eine wunderschöne, spannende, erotische Frau, zwei tolle Töchter...naja aber eben auch die ersten Konflikte, die in dieser Phase auch ganz normal sind, in denen wir beide zum einen Familie wollten und zum anderen auch unseren beruflichen Weg gehen. Während der Schwangerschaft gab es einen heftigen Konflikt, weil sie Angst hatte, mit zwei Kindern, einfach nicht mehr Fuß fassen zu können. Mir hat das während der Schwangerschaft und noch Jahre danach den Zugang zu meiner Tochter versperrt. Ich wurde schludriger im Umgang mit der Partnerschaft (die fehlenden Blumen), sie hat das Sexleben praktisch eingestellt. Ich empfand es nur noch als Gnade, wenn sie dann einmal im Monat mit mir Blümchensex hatte. Ich hatte zeitweise das Gefühl, als Erzeuger gebraucht worden zu sein, der so korrekt ist, ihr auch noch ihren Karriereweg, ihre Unabhängigkeit sicherzustellen. Mein beruflicher Werdegang führte mich in die Selbständigkeit, wobei mir meine Jobs Spaß machen, ich aber ein miserabler Geschäftsmann bin.

Die Bilder und die Chats waren da einfach eine scheinbar unkomplizierte Nebenunterhaltung: unverbindlich, auf Sex konzentriert, ohne den ganzen Alltagsmüll am Hacken. Außerdem bekam es ja niemand mit, also ungefährlich nach außen.

Wann mündete dieses "Entspannen" in Sucht? Den Knopf am Rechner zu drücken, war natürlich immer einfacher als reale und notwendige Konflikte auszuhalten und auszutragen, egal ob beruflich oder in der Beziehung. Der Druck auf den Knopf war dann auch einfacher als sich aufzuraffen, mich mit Freunden zu treffen. Der Druck auf den Knopf war dann irgendwann einfacher als mir was wirklich gutes zu tun. Außerdem war für das ja sowieso keine Zeit, da ich mich ja um Job und Familie kümmern mußte. Im beruflichen Umfeld erschien ich mit familiären Verpflichtung zusätzlich belastet, im familiären Umfeld war ich so gestreßt vom Arbeiten. Real war es so, dass sich meine Suchtzeiten im Internet immer weiter ausgeweitet haben. Dadurch wuchs der Streß, dadurch wuchs die Sehnsucht zu entfliehen in ein vermeintliches Paradies, wuchs das schlechte Gewissen, wuchs die Unfähigkeit zu streiten (Ich wußte ja, womit ich meine Zeit verbringe.....), wuchs die Heftigkeit der Konflikte, wuchs das Bedürfnis wieder zu entfliehen, wuchs diese Kluft zwischen eigenen Interessen in der Beziehung und dem schlechten Gewissen.
Dann kommen diese Situationen: Ich: "du denkst nur noch an deinen Job. Wir unternehmen nie was zusammen!" Sie: "Du hängst ja auch bis nachts im Büro."

Jetzt gibt es die Option "gesund": "Dann lass uns das ändern, mal wieder ins Kino gehen. Ich lad dich ein..."

und die Option "Sucht" nach Vorneverteidigung: "Du weißt ja gar nicht, wie hart ich darum kämpfen muss, für mich etwas auf die Beine zu stellen. Dir hab ich ja immer den Weg freigeräumt...." Die Bombe explodiert....

Hab ich deine Frage zumindest ein bißchen beantwortet oder bin ich zu weit abgeschweift? Durcheinander!Ich weiß es nicht, aber du kannst gerne nachhaken, würde mich sogar freuen.

lg

karamba




16.04.2008 11:29:02  
Butterblumefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo ihr Zwei,

sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber es gab da 2 intensivere Gespräche. Danach war ich erst einmal ausgepowert und musste das Ganze erst verarbeiten.

@ Release,

es gab auch bei mir eine Zeit, wo ich seine Sucht persönlich nahm. Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, kann ich auf eigenen Erfahrungen zurück greifen. Nein, wenn es an mir läge, hätte er ja z.B. in unserer Beziehung damit angefangen.
Er hat auch gerne Nähe und Zuwendung, die ich ihm nicht immer geben kann. Das liegt an meinen ziemlich plötzlichen Stimmungsschwankungen, die ich betreffs dieses Themas habe. Es geht mir gut, und plötzlich überkommt es mich.
Gestern Abend z.B. Er hat eine CD gebrannt. Und wollte sie noch kontrollieren bevor er ins Bett geht.
Saß vor dem PC und erst als ich den Raum verlassen habe, schaute er. Da kam es wieder hoch.
Der Gedanke, ob er jetzt wieder solche Sachen brennt. Schließlich hat er doch all seine Werke vor deinen Augen zerschnitten.
Was letztendlich drauf ist weiß ich nicht, aber der Gedanke lässt mich dann nicht los.

[Denn er kann nicht verlangen, daß du ihm dabei zusiehst,
wenn er grade seine Krankheit liebt, und wenn du in ihm noch Dinge an ihm findest, die du liebst, und dich damit
zufrieden fühlst, kann er eigentlich nichts dagegen haben, daß du den "Rest" nicht ertragen willst.}
Das hat mich zum nachdenken gebracht.
Seit unserem vorletzten Gespräch bin ich dazu übergegangen mich in der Zeit, wo ich z.B. arbeiten bin, also die Wohnung verlasse, mich irgendwie von ihm zu lösen. Ich lege meinen Verlobungsring in den Spint. Denn meiner Meinung nach liebe ich nicht den Mann der in der Wohnung bleibt und Sexseiten, Bilder und Filme anschaut...
Diesen Teil an ihm liebe ich nicht. Ich liebe den Teil, der nicht an Andere denkt, sie erotisch und anregend findet usw.
Seine Meinung dazu: Ich würde ihn also in Scheiben lieben. Das geht doch nicht. Entweder liebt man alles oder man liebt nicht richtig.

[Sucht ist für mich ein immer wiederkehrendes Muster zum Stopfen einer realen Leere mit virtuellen Dingen. Nimmst du die Sucht weg, ist die Leere wieder da.]
Ja, er ist unzufrieden. Da er arbeitslos ist hängt er den ganzen Tag in der Wohnung rum. Er ist nicht ausgelastet, hat keine Aufgabe, kein Geld.
Nur wenn er arbeiten geht ist er auch unzufrieden. Denn dann wird ihm wegen Kindesunterhalt alles weggenommen außer dem Existenzminimum. Tja, ich würde zweitere Variante wählen, aber es ist nicht meine Entscheidung.

Klar kann ich über meine Sucht schreiben. Ich war allgemein PC süchtig.
Meine Ehe war seit Jahren nur noch eine WG, da funtioniere nichts mehr. Ich war sehr unzufrieden, und so verbrachte ich so nach und nach immer mehr Zeit am PC. Chatten, alles sammeln und speichern was Einem in die Finger kommt. Immer mehr speichern obwohl man schon viel zuviel hat, und Manches auch gar nicht braucht...
Tja, und irgendwann drehten sich meine Gedanken nur noch um meine kleine "heile" Welt. Wenn ich weg war dachte ich daran wieviele EMails ich wohl habe etc. Ich stand Nachts auf wenn ich mal zur Toilette musste, und ging mal eben für so 2 Std an den PC. Ich hatte mich total zurück gezogen und fühlte mich auch noch wohl dabei.
Seine Rettungsversuche nervten mich einfach, es prallte alles an mir ab.
Als ich die Misere erkannte, haben wir auch versucht unsere Ehe zu retten, doch es war in den letzten Jahren zuviel passiert, wir hatten keine Chance mehr.
So nahm ich meinen Auszug als Zeitpunkt mein Leben auch zu ändern. Ich wollte ein reales Leben führen.



@ Karamba,

Klar geht es um mich.
Ich hatte den Wunsch mit ihm alt zu werden, doch seine Sucht ist dabei ein erheblicher Störfaktor.
Diesen Teil an ihm liebe ich nicht.
Vielleicht ist es ja die Hoffnung, dass er auch erkennt was ich damals erkannt habe, und seiner Sucht den Laufpass gibt.
Oder eben mir. Beides geht nicht. Ich finde die OnlineSexsucht als eine der schlimmsten. Es geht um Sexualität, etwas was die Partner miteinander haben sollten.
Und wenn er sich letztendlich für die Sucht entscheidet, entscheidet er gegen mich. Also beendet er die Beziehung und nicht ich.
Das war so mein Gedanke.


@ Alle,

Er hatte also den Zettel mit der URL hier gesehen und ein Gespräch angefangen. Er sieht es als Vertrauensbruch über mich und ihm zu schreiben. Ich sehe das anders. Niemand hier kennt mich, ich habe mir hierfür einen Nick ausgedacht usw.
Mich hat es ein großes Stück weiter gebracht, und es hilft mir Dinge zu verarbeiten.
Was tut er denn? Ist das kein Vertrauensbruch? Ich nenne das geistiges Fremdgehen.
Es waren zwei längere Gespräche, die jedesmal er angefangen hat.

Ich habe aus seinen Erzählungen für mich erkannt, dass seine Ex ihn an die Sucht verloren hat, und seiner Meinung die Beziehung an ihren ständigen "Heilungsversuchen" kaputt gegangen ist. Er ist dann ausgezogen und hat sich frei gefühlt.

"Ich hätte ihm Anfangs einen gewissen Freiraum verschafft.", waren seine Worte. Als er sagte, dass er hin und wieder mal schaut, meinte ich, dass das wohl jeder mal tut. Das war dann für ihn der Freiraum täglich seiner Sucht nachzukommen.
Nur als ich dahinter kam war es für mich kein hin und wieder mehr, und die Geschichte nahm ihren Lauf.
"Ich wäre auf dem Weg mich zu seiner Feindin zu entwickeln." war seine nächste Aussage. "Es würde wohl dazu kommen, dass er alles unter Verschluss machen müsste." Diese Aussage sagt mir irgendwie, dass er immer so weiter machen möchte. Notfalls eben mit Mittel und Wege, wo ich niemals die Nase dran bekomme.
Und mit Letzterem hat er wohl leider Recht. Es sei denn, ich würde täglich seinen PC kontrollieren und darauf warten das er einen Fehler macht. Aber was wäre das für eine Beziehung, wo absolut kein Funken von Vertrauen mehr da ist?
Außerdem würde er, laut seiner eigenen Aussage, sofort die Koffer packen, wenn er merkt, dass ich seinen PC kontrolliere.

Ich würde ihm unrecht tun, wenn ich behaupten würde, er würde täglich OnlineSexsucht betreiben.
Auf meine Antwort an seinen PC zu gehen und zu schauen ging er nicht ein. Nur so hätte er mich vom Gegenteil überzeugen können, Na ja, hätte er wohl nicht, denn ich weiß was ich weiß.

Er stellte mir die Frage, ob man wegen 10 % die Beziehung beenden sollte.
Für mich sind das keine 10 %.
10 % sind vielleicht viele kleine Macken, die sich zusammen setzen. 1 % für immer den WC Deckel offen lassen, plus 1 % für..... Also alles Sachen mit denen man leben kann.
Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil in einer Beziehung, und sie sollte auch da bleiben.
Die Partner sollten sie gemeinsam erleben. Dritte haben da nichts zu suchen, und erst recht nicht täglich, zu jeder sich ihm bietenden Gelegenheit.

Es tut weh sich die Erkenntnis einzugestehen. Ich habe jetzt gerade den Eindruck, dass ich schon längst verloren habe.
Das er auch in ferner Zukunft alles so beibehalten will wie es ist.
Was letztendlich kommen wird, weiß ich nicht, aber jetzt stimmt es mich traurig.

Liebgruß Butterblume


19.04.2008 09:14:43  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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QuoteDas er auch in ferner Zukunft alles so beibehalten will wie es ist.


Nach seiner Reaktion ist das wohl anzunehmen.
Frage DU Dich, ob Du das aushalten, dulden und erleiden willst. Erst wenn Du ihn verlässt, wird er vielleicht seinen A. wieder hochkriegen und sich eine Arbeit suchen, statt sich mit anderen Frauen zu vergnügen und sich seine Befriedigung darüber zu holen.

Butterblume, mach die Augen auf! Auch DIR rennen die Jahre davon. Willst Du sie an der Seite eines onlinesexsüchtigen, uneinsichtigen Partners vergeuden? Willst Du das wirklich?

QuoteIch liebe den Teil, der nicht an Andere denkt, sie erotisch und anregend findet usw.


... diesen Teil bildest Du Dir wohl leider nur ein und erträumst ihn Dir! Würde er sonst so reagieren, wie Du es beschreibst? Er ist onlinesexsüchtig, Butterblume. Das bedeutet, dass der Teil, an dem er NICHT an Sex denkt, relativ klein geworden sein dürfte. Diese Sucht hat ihn doch längst im Griff und bestimmt sein Handeln und Denken, übrigens auch, falls er dann doch nochmal mit Dir schlafen würde.

Hart, ich weiß. Aber leicht ist es halt nur im Märchen - und im Internet!

Alles Gute für Dich,
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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19.04.2008 09:32:38    
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Hallo Karamba!

Habe mir eigentlich eine Forum-Pause auferlegt, konnts aber nicht lassen..

Danke für deine ausführliche, offene Antwort, mich hat nur eins wirklich traurig gemacht:

Deine Aussage, "Sich genau diese Sucht zu suchen (statt Saufen, Spielen oder Fixen) hat etwas mit meiner Persönlichkeit zu tun und gerade einem Teil, den ich meiner immer starken Frau nicht zeigen möchte."

Für mich gibt es nur 2 wirklich enge Bindungsformen mit Vertrauen, Intimität und Nähe, die erste betrifft unsere Kindheit und unsere Beziehung zu den Eltern, die 2. ist für mich die Partnerschaft, die ich danach eingehe.

Meine Eltern haben mir zum Beispiel nie das Gefühl von Nähe gegeben. Ich war gut in der Schule wie es verlangt wurde, war gezwungenermaßen das brave Kind, das nichts mit Buben anfangen durfte, (denn das wäre ja verwerflich gewesen und ich sollte kein "Straßenmädl" werden) nur ich wurde ebenso total verklemmt und habe alles männliche abgelehnt, automatisch. Und da waren echt nette dabei..

Suchte mir dann einen Bauernsohn vom Land aus, (das soll jetzt nicht abwertend sein), weil ich meinte, auf dem Land seien sie einfach noch ehrlicher und natürlicher. Puh, was hat mich bloß dazu gebracht, so zu denken?.. Ich hielt es aus, einen Mann zu lieben, mit dem ich nie intime Probleme besprechen konnte. Aber ich war das ja gewöhnt. Ich BRAUCHTE keine Nähe mehr, ich KANNTE sie nicht.

Ich stürzte mich in seine und meine Arbeit.

Vielleicht wäre ich zu diesem Zeitpunkt auch gefährdet gewesen, süchtig zu werden, ich hatte aber kein Handy und keinen PC. Also das Angebot fehlte. Heute ist es im Überfluss da. Es schafft falsche Frauenbilder und verhindert eigentlich, seine Probleme anders zu kaschieren.

Ich habe meinem Freund ganz am Anfang so aus einem Gefühl heraus gefragt, ob er eigentlich Frauen kategorisiere. Ich meinte damit, eine Sorte "zum Anlehnen", eine Sorte zum Reden, eine Sorte zum Spaß haben, und eine Sorte für Sex.

Ich war zum Anlehnen, und reden, Und die beiden anderen Dinge wollte er von mir ja nicht, das holte er sich aus dem Chat. Nur warum konnte er nicht alle Eigenschaften mit mir ausleben? Warum konnte er mich nicht als Ganzes sehen?

Du siehst deine Frau als starke Frau und kannst ihr einen Teil von dir nicht zeigen? Also wenn mein Freund mir nur einmal halb so viel wie du geschrieben hätte, ich hätte trotz allem einen Luftsprung gemacht, viell.hat ers ja in einem Chat geschrieben.
Im Endeffekt macht die Sucht genau das, vor dem du entfliehen willst, du nimmst sie als etwas was dir gehört, und kannst im Endeffekt ja wieder nicht drüber reden, wieder damit nicht näher sein, mit der Partnerin, die es eigentlich am Meisten interessieren sollte. Eigentlich ist es ein Schnitt in Wunden die schon da sind, und das immer wieder.

Und das Messer führt man selbst. Wie ich mir zur Aufgabe gemacht habe, unter meinen Partnern eben zu leiden, weil ich sie ja sonst zu wenig lieben würde. Irgendwie denke ich mir heute, meine Gefühle sind total falsch gepolt(worden). Die therapie hat mich auf sehr unangenehme Erinnerungen gebracht, aber ich denke, nur wenn ich da nochmal durchgehe, schaffe ich es mich wieder in die richtige Richtung zu polen, weil ich sie einfach nie verarbeiten konnte und verdrängte, und ich sie jetzt nach 30 Jahren verstehen lerne.

Mich macht eigentlich auch sehr traurig, daß ich mich als Frau mehr als Bild fühlen soll als als Mensch. Ich soll dem entsprechen, was verlangt wird, und darf nicht sein was ich bin, Frau UND Mensch. Und so einen Zwang halte ich zum Beispiel nicht aus. Und ich denke, ein Partner, der seiner Frau beides zugestehen kann, macht sie glücklich und er hat jemand,vor dem er sicher nicht etliche Teile unter Anstrengungen und schlechtem Gewissen verbergen muß und damit wieder in das Muster "verklemmt" oder "beschämt" fallen braucht. Es ist doch wirklich merkwürdig. Man denkt man hat den Partner fürs Leben, baut sich eine Familie auf, und plötzlich scheiterts am Nichtmiteinander-reden können? Und Angst, die Schwächen seiner Partnerin zu zeigen? Oder sie vielleicht nur nicht ausdrücken können weil man es nie "gelernt" hat? Welchem Muster folgt man dann eigentlich? Dem der Sucht oder dem das einem hineinführt?

Vielleicht wär das Reden an erste Stelle zu setzen, und erst an 2. Stelle den Sex. Aber ja richtig, Bilder sprechen ja nicht.

Ich bin noch immer verbittert, weil mein Freund nie mit mir darüber geredet hat. Ich wünsch dir, daß du Rückfälle die drohen, rechtzeitig in den Griff bekommst, und du und deine Frau euch gegenseitig in Zukunft so unterstützen können, daß Ehrlichkeit ein Problem schon zur Hälfte auflösen kann. Denn jeder der da rauskommt, und durchschaut, was ihn hineintrieb, hat ein neues, besseres Leben vor sich, denke ich.

lg.Release








bearbeitet von release1 am 20.04.2008 01:41:29
20.04.2008 00:41:56  
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Hallo Butterblume

Ich möchte dir auch noch antworten.
Also das mit dem Vertrauensbruch, weil du im Forum schreibst, und Hilfe für EUCH suchst, zeigt schon, wie uneinsichtig er ist.
das mit dem Freiraum kenn ich zur Genüge, denn meiner hat sich mich auch ausgesucht, weil ich Nachtdienste machte, und er derweilen im Internet unterwegs war, auf der Jagd ( seine Worte)
Ich wurde auch seine Feindin, er bezeichnete mich als "Hasserzeugerin", als ich anfing gegen seine Sucht zu kämpfen.
"Unter Verschluss" machte er auch weiter, und ich durfte nicht mal danach fragen oder das Thema irgendwie anschneiden, da war ich dann die Kontrollorin und vergönnte ihm ja nichts, er nannte es dann "Hobby".

Also wenn ich Brot esse, in dem 10 Prozent Strychnin drin sind, werde ich auch sterben. Doofer Vergleich, aber wenns auch nur 10 Prozent Sucht sind (von was eigentlich, von seinem Leben?), vergiftet es doch sein ganzes Leben, und es wird schlimmer. Die Sucht legt sich wie ein Schleier über alles drüber, und während er seine 10 Prozent auslebt, kannst daneben sterben, er wirds nicht merken.
Ich bin 8 Tage auf Intensivstation gelegen, und war am eingehen, und mein Freund hing am Handy und im Internet, genoß seinen "Freiraum", weil ich war eh nicht ansprechbar.

So ähnlich kanns auch bei dir ablaufen, die Argumente, die er auf Lager hat, sprechen zumindest dafür.

Du verlierst nichts. Denn du hast von ihm nichts, um das du weinen mußt, ausser die Vorstellung, wie du es gern hättest und es sein oder werden könnte, wenn... das wenn nicht wär.
Überleg gut was du tust, und tus 90 Prozent FÜR DICH.
10 Prozent für ihn.

Ist auch meine Meinung. Sexualität wies jeder mag und will für die 2er Bezihung. Wers zu dritt oder 7. will, für den bin ich sicher nie wieder zu haben. Ich tus mir nie wieder an.

Wünsch dir Kraft und die richtige Entscheidung, mit der du am ehesten LEBEN kannst.

ganz lieben Gruß, R.



20.04.2008 01:00:09  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo release,
heute treffe ich meinen Ex, deshalb kommt das Thema wieder hoch....

Deshalb sitze ich wieder da wie eine Masochistin, lese durch und bereite mich innerlich auf das Treffen vor. Es geht nicht um mich, sondern er kommt wg. unserem Kind.

Und ich erinnere mich wieder....in der Schwangerschaft hielt er bei der Fruchtwasseruntersuchung meine Hand...war den ganzen Tag mit mir im Krankenhaus...abends mußte er dringend noch "arbeiten".... Monate später fand ich raus, dass er in einem Single-Forum angemeldet ist. Laut Gästebucheintrag herrschte rege Fluktuation...Mit einer Dame telefonierte er nachts 5 Stunden. Machte Date aus...Da sie am selben Tag beim Zahnarzt war, hatte sie den Termin aufgeschrieben...der Tag meiner Fruchtwasseruntersuchung...

Also, mein Ex hat morgens meine Hand gehalten, tat auf liebevollen werdenden Vater, nachts war er einsamer geiler Single, offen für Dates....

Und heute ist er in meinen Augen nur noch ein kriechender, sabbernder, hirnloser und charakterloser Mensch, der haufenweise Viagra schluckt um vor der Webcam und bei den Huren seinen Mann zu stehen.

Bin mächtig wütend, nicht nur auf ihn, sondern vor allem auf mich, dass ich seinen Worten, Blicken, Versprechungen jahrelang glaubte...

Scheinbar haben die Süchtigen sogar den selben Wortschatz.."ich sehe es nur als Hobby", "du bist eifersüchtig", "hat nichts mit dir zu tun".

Werde den Termin mit dem Ex vielleicht doch absagen müssen. Was ist besser für unser Kind, er verbringt die Zeit mit mir, Freunden und Bruder...und hat vielleicht ab und an Sehnsucht nach Papa, aber ein stinknormales Leben?

Oder wir treffen uns, ich raste aus, wir schreien rum, ich heule rum...und ich brauche eine Woche wieder klar zu denken...und unser Kind bekommt was mit!

Muß noch nachdenken. Wenn zu privat, kann man gerne löschen.


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
20.04.2008 10:01:18  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Amalia..

Ich denke ich weiß wie du dich fühlst. Ich war auch 15 Jahre verheiratet, und mein Mann fuhr während ich mit dem 3. Kind nach der Geburt im Krankenhaus war, ins Hurenhaus nach Tschechien. Er hat auch während der Geburt meine Hand gehalten, war bei der Fruchtwasseruntersuchung dabei. Als ich erst später draufkam, was er so treibt im schönen Nachbarland,hats mich auch aus den Socken geschmissen. Er hat mich auch gefragt, obs mir recht sei wenn er eine Hure in unser Haus einquartiere. Ich rede nicht gern drüber, und immer wenn ich dich lese, erinnere ich mich an diese Zeit der Wut, Enttäuschung und Scheidung, die sich 1 Jahr zog. Ich hatte danach nochmal eine Beziehung zu ihm aufgebaut, aber es wurde nie mehr das was es mal war, es war nur Quälerei und ein krampfhaftes Aufrechterhalten von Gemeinsamkeiten, die es nicht mehr gab.
Ich konnte auch nicht loslassen, und die einzige Lösung damals war, ihn einfach nicht mehr an mich ranzulassen.

Er holte die Kinder, ich ließ ihn nicht mehr in die Wohnung, ich trennte konsequent SEIN Leben von MEINEM.

Als einziges Gesprächsthema ließ ich die Kinder zu.
Es war eine Qual, aber ich spürte, daß es besser wurde, und eines Tages wurde ich wach und der erste Gedanke war nicht mehr ER.

Heute rede ich mit ihm wie mit einem Bekannten. Und bin nicht traurig darüber. Ich mußte ihn von dem Leben das wir gemeinsam hatten loslassen um ihn in unseren getrennten Leben wiederzufinden. Er ruft mich heute an und redet sich etliches von der Seele, will meinen Rat, nur ich brauche nicht mehr zu leiden, es ist eine ganz andere, nicht mehr verletzende Beziehungsform.

Amalia, du mußt loslassen. Erst dann hört die Qual auf, erst dann bist du nicht mehr die Gefangene deiner Vergangenheit und deiner eigenen Gedanken. Und nicht du mußt den Kindern was vorspielen und beweisen, daß er ein VATER ist, das ist allein seine Sache.

Kinder sind so feinfühlig, daß sie genau merken, wenn du leidest, zeig ihnen daß du zu ihnen stehst und den Vater nicht vorenthältst, aber wie sehr sie ihn lieben können und er zu ihnen steht, das müssen sie im Endeffekt selber spüren.

Mein Kleiner hat nie eine Beziehung zu seinem Vater aufgebaut. Wenn er sagt er möchte nicht zu ihm, ist es Aufgabe meines Ex, um seine Akzeptanz als Vater zu kämpfen, und nicht meine.

Du spürst genau was dir nicht guttut, warum machst du es trotzdem? Gerade du hast als ich ins Forum kam, mich mit deinen geradlinigen Aussagen fast schockiert, aber du hattest recht. Nun versuch, auch zu dir selbst geradlinig zu sein. Spar dir einfach den Ex eine Weile. Diese Sucht, unter ihm zu leiden mußt du beenden, um endlich DEIN Leben zu leben, und nicht SEINES!

Ich habs damals richtig gemacht, das habe ich aber erst viel später erkannt. Nur wußte ich nicht, daß ich mir danach einen Alkoholiker und einen Internetsüchtigen reinziehen würde. Und da hattest du auch recht, denn das ist kein Zufall, denn es waren Beziehungen, die ich dann unbedingt retten wollte, denn meine Ehe konnte ich nicht retten.

Ich arbeite an mir. Nur muß ich das was ich begriffen habe, auch LEBEN lernen, und nicht in die alten Muster versinken.

Ein stinknormales Leben kannst du erst haben, wenn du dem Stinkabnormalem endlich ade sagst.

Und Wut ist gut. Aber richte sie nicht auf dich, sondern wandle sie in die positive Kraft um, die du brauchst, um endlich frei zu werden.

Alles Liebe dir, R.

i






bearbeitet von release1 am 20.04.2008 12:51:39
20.04.2008 12:35:52  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Release,
mein Kind hat sich nicht den Vater (oder die Mutter ausgesucht)...hat Recht auf beide...

Habe den Vormittag mit Freunden verbracht...heute Abend kommt mein Freund ...Menschen die mich mögen, die ich mag, und vor allem: sie tun bis tief in die Seele gut!!! ;o)

Ich merke ja, meine alte Leichtigkeit ist wieder da, habe meine Moral wieder gut im Griff (zwar neu definiert und angepasst, so dass sie zu mir passt). Es gibt wieder sooo viele Kleingkeiten die ich liebe, tolle Menschen, die ich liebe. Na ja, da gibt es inzwischen auch mich, die ich ja auch verdammt gern mag ;o) Und ich bin mir sicher, ich denke meist verdammt normal, bin auch sowas von normal (also keine hysterisch eifersüchtige Frau, keine optisch unansehnliche Frau, keine frigide alte Jungfer)...

Und dann ...kommt diese alte Verletztheit, Verbitterung, Konkurrenzdenken hoch...das ich fast abdrehe. Aber nur dann, wenn mein Ex kommt. Es ist ja alles schon so lange her, fast verjährt. Nur irgendwie kann ich alles nicht in die Schublade "Vergangehnheit" deponieren. Es fühlt sich an, als wäre ich erst gestern vom Ex "seelisch misshandelt" worden. Wäre da nicht das gemeinsame Kind, würde er nicht mehr existieren für mich. Nur so, werden leider immer wieder alte Wunden aufgerissen...

So, nun habe ich mich wohl genug in romantischen alten Gedanken gewälzt. Der kranke Ex bringt gleich mein Kind zurück. Ich lasse mich auf keine Diskussionen ein. Es ist mir egal wem er seine Sehnsucht schenkt...Er darf auch nicht in meine Wohnung kommen. Ich sah heute in ihm nur noch den armen Kranken. Nur...unser Kind hatte Sehnsucht nach ihm.

Vielleicht finde ich es irgendwann raus, warum es immer noch so schmerzhaft ist. Ich trauere ja ihm gar nicht mehr nach, bin nur traurig wegen der verlorenen verarschten Jahre...und wegen meinem geknicktem Masterplan von Familie...

Werde mich noch mal zum Thema "Loslassen" informieren...Alles Liebe, Amalia



"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
20.04.2008 13:29:38  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Release,

ich nehme deine Gedanken einfach mit.....

Ich frage mich nur eins, warum macht es dich traurig zu sehen, dass ich bei Nähe und Intimität ein Problem habe? (hast du messerscharf aufgezwirbelt, denke manchmal du kommst schneller zum Kern meiner Macken als ich selbst....)

Woher nimmst du dieses Gefühl, im Endeffekt verkörpere ich doch alles negative, was du aus deiner Beziehung kennst, und die positiven Seiten kennst du nicht?

Deine Trauer rührt mich und selbst kann ich sie nicht empfinden...

Stop, das ist Butterblumes Thread!

nen schönen Sonntag noch

karamba




20.04.2008 15:40:37  
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Hallo Karamba.

Ich weiß, ich muß zu zwirbeln aufhören. Aber es hilft, Dinge zu sehen und nicht mehr Hass, Wut und Ablehnung empfinden zu müssen. Es ist so und ich kanns nicht ändern, ob das nun Co Abhängigkeit ist oder nicht, ist ein anderes Thema, doch ich denke, nicht.

Ich habe immer alle meine Partner letztendlich verstanden, meinen Ex, warum er fremdging, meinen Alkoholiker, und meinen Onlinesüchtigen. Doch zu der Zeit als es darum ging, die Beziehung zu retten, waren alle in einem Tunnel, wo einfach kein Zugang war und ich total verwirrt daß ich ständig gegen eine Mauer rannte und nicht wußte aus was die bestand.. Ich denke, ich war ihnen irgendwie unheimlich, weil ich sie so gut kannte, daß ich schon fast ihre Gedanken las. Ihnen hats Angst gemacht, daß sie trotz ihrer Lügen durchschaut wurden, sie machten sich zu und verpassten den Moment, wo alles noch zu retten gewesen wäre, indem keine einzige glaubhafte, menschliche Aussage kam, die mir Hoffnung gemacht hätte, daß sich weiter kämpfen noch lohnt.

Vielleicht sollte man als Mann auch mal aufs ganze gehen, wenn man die Partnerin wirklich liebt, und sich verstehen lassen, statt seine Schwächen zu verbergen, und nur mit den Stärken ein Bild von sich zu schaffen, weil mann denkt, Frau vertrage keine Schwächen und könnte abspringen.

Es ist umgekehrt. Ich sprang ab, weil die Vorgegebenen Stärken nicht ausreichen, um Nähe zu schaffen. Mann darf auch Schwächen haben und wenn eine Partnerin das nicht akzeptiert, ist sie sowieso keine fürs Leben.

In einer Partnerschaft sollte sich keiner in einen Tunnel begeben müssen.

Was ist schon negativ? Negatives ist ein Zeichen, daß man was Ändern sollte.
Traurig ist, daß das Problem das viele und du auch haben, meist zum Ende der Partnerschaft führen, wenn man es nicht erkennt und dran arbeitet. Auch ich habe Kinder, die ohne Vater aufwachsen. Und diese Kinder sind aus Liebe entstanden, die dann den Bach runterging, wegen???

Ja, ist Butterblumes Thread, Gabriele muß uns halt irgendwohin verschieben, wo wir nicht stören.. Zwinkern

lg, R.





bearbeitet von release1 am 20.04.2008 20:44:47
20.04.2008 19:51:46  
Annaliefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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liebe release und liebe amalie,

eure offenen worte machen mich sehr betroffen.

ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll - mein eigenes erleben ist dagegen kaum der rede wert (ich hoffe ihr versteht, was ich sagen will).

ich leide zwar, aber ich habe nicht das leid erlebt wie ihr und ich hatte wirklich bis zu meiner einkehr in diesem forum keine ahnung, was für abgründe sich in der beziehung auftun, wenn menschen sich der oss hingeben.

mir ist das ausmaß erspart gebleiben, weil ich so schnell total durchgedreht bin - ein glück, im nachhinein.

ich habe überhaupt keinen trost für euch. obwohl ich den so gerne geben würde.
allein die bitte, einfach immer weiter zu schreiben, wenn euch danach ist. ich kann mir vorstellen, die vielen schweigenden leserInnen erreicht ihr genauso wie mich.

ihr schreibt euch von der seele und anderen hilft es.

ich meine, dafür sollte dieses forum auch da ein. sich einfach alles von der seele schreiben und die leserInnen können damit machen, was immer ihnen wichtig ist.

mir wäre wichtig, mich gegen die os zu engagieren, allein ich weiß nicht wie. zeit habe ich nicht und geld auch (noch) nicht.
ich habe sogar schon lotto gespielt, aber leider nix gewonnen.

na ja, vielleicht wirds ja noch. ich denk an euch und wünsch euch weiterhin viel kraft!
annalie



20.04.2008 21:22:59  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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release und karamba,

ihr könnt ja auch mal die mail-adressen austauschen und euch direkt schreiben?

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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20.04.2008 21:58:51    
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Gabriele, ich denke das ist nicht gut. Karamba muß selbst an sich weiterzwirbeln, ich habe nur seine Gedanken weitergesponnen, und wollte ihm als Frau ein paar Denkanstöße geben. Seine Aussagen waren für mich auch oft sehr wertvoll.
Und es hat mich getroffen, daß gerade er einen Rückfall gehabt hat, ein Zeichen, daß er mit sich noch nicht ganz im Reinen ist aber es ist toll wie er seinen Weg geht.

Ich mache eine Therapie, um davon loszukommen, die Gedanken anderer zu denken, und eigentlich sollte ich gar nicht hier sein.Schüchtern!

Annalie, die Erklärung steht in dem Buch "Wenn Frauen zu sehr Lieben" , manche haben durch irgendwelche Einflüsse "gelernt", erst loslassen zu dürfen, wenn sie am Ende sind, und ich glaube, daß wir das spüren und so lange weitermachen und kämpfen und hoffen, bis wir endlich am Ende sind und dann erst loslassen können. Und dann können wir eigentlich gar nicht mehr verzweifelter sein und es ist wie eine Erlösung.
Ich würde das aber nicht als gesundheitsfördernd bezeichnen, wenn sich Verstand und Gefühl ständig in die Haare kriegen, nur irgendetwas muß unsere Gefühlswelt derart sensibilisiert haben daß wir zwar hören was der Verstand meint, aber doch dem Gefühl den Vorrang geben, auch wenn es Leid bedeutet und
wir ständig bereuen, nicht auf unseren Verstand zu hören.

Eine "gesunde" Frau macht gleich reinen Tisch, siehts von ihrer Seite, und hofft nicht und versucht zu verstehen, bis ihr die Kraft ausgeht.

Und da will ich auch mal hin. NEIN sagen können ohne mein "nein" vorher 10mal von allen Seiten zu betrachten um draufzukommem, daß ich doch auch ein "ja" meinen könnte.
Mal sehen wie gut meine Therapeutin ist.Breites Grinsen

Dachte einmal, je Älter man wird, desto einfacher ist das Leben. war ein Irrtum.

glg R.



bearbeitet von release1 am 20.04.2008 23:07:37
20.04.2008 22:49:02  
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