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Wie kann ich meinem Partner helfen? |
baer40 | ||
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Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Ich würde vorsichtig damit sein. Ein ehemaliger OSS ist halt auch nur, wie bei einem Alkoholiker, „trocken“, d.h. solch ein gemeinsames Schauen kann nur wieder Appetit auf neues, alleiniges Schauen machen. Vor allem wenn die Abstinenz noch nicht lange her ist.Das ist meine Meinung und auch meine Erfahrung. | |
01.10.2007 10:14:26 | ||
Ai_Kisugi | ||
Gruppe: Moderator Rang: Beiträge: 55 Mitglied seit: 28.09.2007 IP-Adresse: gespeichert | Über die Antwort bin ich, glaube ich, wenn ich ehrlich zu mir bin, nicht wirklich überrascht. Und ich danke Dir für die ehrliche Antwort baer40. Es ist, glaube ich, auch eine Art Flucht, zu denken, dass alles wieder "normal" wird. Wird es nie, wenn nicht konsequent daran gearbeitet wird. Keine Videos, auch nachdem, er es geschafft hat, dass sein Verlangen nicht mehr so groß ist. Vielleicht ist es auch irgendwann wirklich nicht mehr da. Aber wir sollten nicht davon ausgehen. Ich bin heute immer noch durcheinander. Und das Thema beschäftigt mich immer wieder. Wenigstens fühle ich mich nicht mehr so leer wie letzten Dienstag. Da fühlte ich gar nichts mehr. Ich fühle wieder die Liebe zu meinem Partner, dass er mir fehlt, wenn er nicht bei mir ist, dass ich mein Leben mit ihm verbringen möchte, egal was passiert ist, dass wir es schaffen können, wenn er es will, dass ich stark sein will und werde, um ihm zu helfen, dass ich ihn auffangen werde, wenn es nicht so klappt, wie er es möchte, dass ich für ihn da sein möchte, wenn er mich braucht, auch wenn es nicht immer geht. Das alles war am Dienstag und am Mittwoch nicht da. Das Gefühl kam erst am Mittwoch Abend ganz langsam zurück, als er anfing zu erzählen was war, dass er darüber nachgedacht hat, warum er es gemacht hat, dass er mich nicht verlieren will und er alle Bilder auf seinem Laptop gelöscht hat, alte CDs schon längst aussortiert hat, aber nicht weiß, ob noch welche da sind. Da kam dieses Gefühl wieder, langsam, aber jetzt spüre ich es intensiver. Ich hoffe nur, dass ich so stark sein kann, wie bisher. Das wünsche ich mir, für mich und für meinen Partner.
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01.10.2007 11:47:30 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | Ai_Kisugi das hört sich alles so Gut an. Dein Mann kann stolz auf Dich sein ,schön das er bereit ist alles zu löschen und die Cd`s zuvernichten. Ich wünsche Euch beiden alles Gute tinitus
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01.10.2007 20:47:57 | ||
woda | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 77 Mitglied seit: 24.07.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Ai-Kisugi, da stellst Du eine schwierige Frage, über die offenbar auch die Experten streiten. Für die Anonymen Sexaholiker (AS) ist die Sache klar: absolute Abstinenz, absolute sexuelle Nüchternheit als Bedingung für den Genesungsprozess. Die anonymen Sex- und Beziehungssüchtigen (SLAA) sind da li(e)beraler, predigen zwar auch Nüchternheit, lassen aber Sexualität in einer gesunden nährenden und exklusiven Beziehung zu. Gesund und nährend ist dabei wohl der springende Punkt: Ist Pornografie gesund? Kann sie in einer Beziehung eine gesunde Rolle spielen? Ich bin da unschlüssig. Kommt vielleicht auf die Partner an, wie die das sehen. Ich würde aber, wie baer40 schon sagte, es nicht drauf ankommen lassen wollen, einen ehemaligen OSS mit solchen Verlockungen zu konfrontieren. Zumindest nicht, wenn er noch mitten im Genesungsprozess steckt. Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass Du einen oss Partner damit unheimlich triggerst - und Dir auch über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein. Es ist wirklich ein gefährliches Spiel. Und ich denke, Sex als leidenschaftliches Bekenntnis der Liebe ist auch ohne pornografische Beigaben erfüllend und wir so richtig spüren können, wie die Liebe fliesst. Ich bin andererseits der Auffassung, dass Sexualität einer unserer stärksten Triebe ist und ja auch Spaß und Lebensfreude bringt in einer tief empfundenen monogamen Beziehung. Deshalb kann ich mit der absoluten Nüchternheit nichts anfangen. Das hieße für mich, mich in meinem Sein und meinen natürlichen Bedürfnissen zu verleugnen - und wohl auch die Bedürfnisse der Partnerin zu veleugnen. Ich freue mich mit Dir, dass Du für Deinen Partner so gute und starke Gefühle empfinden kannst. Ich wünsche Euch von herzen, dass alles gut wird. Woda | |
02.10.2007 00:47:37 | ||
Ai_Kisugi | ||
Gruppe: Moderator Rang: Beiträge: 55 Mitglied seit: 28.09.2007 IP-Adresse: gespeichert | Während der Genesungszeit wollte ich das auch nicht in Erwägung ziehen, da war meine Frage wohl ein wenig unklar gestellt. Nein, es ging mir eher darum, dass wenn wir dies alles durchgemacht haben und bei ihm das Verlangen nicht mehr da ist (ich spreche hier von einem sehr langen Zeitraum) ob es dann wieder ein Option ist. Aber ich gebe Euch beiden (woda und baer40) Recht, da die Bilder vielleicht dennoch wieder dieses Verlangen erzeugen können. Unser Sexleben ist nun erfüllter als all die Jahre davor. Wir respektieren unsere Wünsche, er denkt nicht mehr an die Bilder, wenn wir miteinander schlafen, was er sonst sehr oft getan hat. Wir erleben uns neu. Das ist ein wunderbares Gefühl, dass ich nicht nocheinmal missen möchte. Wir schlafen miteinander, weil er mich will, nicht die Hormone, die seine Probleme, Sorgen, Druck oder Anspannung wegschwemmen. Ja auch mich hat er dafür benutzt, vor allem, wenn er Bilder heruntergeladen hat, während ich ebenfalls zu Hause war. Aber wichtig ist, dass er den Unterschied sieht. Er sagt mir, dass, wenn es so war, dass er mich benutzte, er nie erfüllt war, es war wie bei den Bildern, er wollte dann gleich am liebsten nochmal. Jetzt ist es anders. Er fühlt sich ausgeglichen, erfüllt. Es ist schön sich erneut zu finden, nochmal von vorn anzufangen. Die Jahre davor, will ich nicht missen, sie waren immer schön gewesen, auch wenn etwas zwischen uns stand, nun nicht mehr und wir wollen dies auch bewusst weiter so leben.
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02.10.2007 10:54:20 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | @Ai_ Am 29.09. hast du deinen ersten Beitrag geschrieben, vor paar Tagen ihn wohl beim Onanieren vorm PC erwischt... Ein klärendes Gespräch, guter Sex...und alles wieder perfekt? Wenn das alles so stimmt, dann war er entweder nicht süchtig oder du bist eine sehr gute Therapeutin, oder habt ihr da ein Schnellprogramm, das alle Süchtige und deren Partnerinnen interessieren würde! Zitat:Ich fühle wieder die Liebe zu meinem Partner, dass er mir fehlt, wenn er nicht bei mir ist, dass ich mein Leben mit ihm verbringen möchte, egal was passiert ist, dass wir es schaffen können, wenn er es will, dass ich stark sein will und werde, um ihm zu helfen, dass ich ihn auffangen werde, wenn es nicht so klappt, wie er es möchte, dass ich für ihn da sein möchte, wenn er mich braucht, auch wenn es nicht immer geht. Das alles war am Dienstag und am Mittwoch nicht da. Das Gefühl kam erst am Mittwoch Sorry, ich habe da den Satz gelesen "egal was passiert ist"...das klingt für mich bereits nach Co-Abhängigkeit von deiner Seite. Du "willst da für ihn sein, wenn es nicht mehr geht, helfen, auffangen, für ihn da sein"...Wieso, frage ich mich? Das zeigt mir, du würdest ja alles tolerieren, Hauptsache er bleibt bei dir. Sorry, das ist keine Liebe, das ich Co-Abhängigkeit. Meine pers. Ansicht...
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02.10.2007 11:13:22 | ||
Anawak | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 9 Mitglied seit: 30.09.2007 IP-Adresse: gespeichert | Dann schreib ich als der anderer Betroffe mal etwas dazu, ich weiss es geht hier eigentlich um Angehörige, aber ich überlege eh, mich in einem anderem Teil des Forums stärker einzubringen. Wir haben sicherlich kein Schnellprogram, kein Wundermittel. Ich war und bin süchtig. Sie hat mich erwischt, wir haben darüber gesprochen und es lief so, wie bei denke ich fast allen Abhängigen, ich habe ihr das Blaue vom Himmel versprochen und hinter ihrem Rücken weitergemacht. Ein paar Tage später hat sie auf dem PC wieder die Bilder gesehen, mit Datum nach dem Gespräch und dem Versprechen. Das Ergebnis ist klar gewesen, tiefe Enttäuschung. Da habe ich ehrlich gesagt, dass erste mal richtig gespürt, dass ich sie verlieren könnte und auch würde, wenn ich weiter mache. Durch Zufall bin ich am nächsten Tag über einen Artikel auf heise.de gestolpert und nachdenklich geworden. Erst dann kamen die Aktion mit dem Bilder löschen etc.. Ist natürlich eine verkürzte Darstellung. Ich habe es also eigentlich dem Zufall und einem "wachen" Moment zu verdanken, dass wir beide soweit gekommen sind, auch wenn ich weiss, dass ich erst bei den ersten, wichtigen Schritten bin. Und wir haben nicht nur ein klärendes Gespräch geführt. Wir sprechen im Moment eigentlich täglich drüber, z.T. mehrere Stunden. Mir ist klar, wir stehen erst am Anfang eines langen Weges, den ich selbst gehen muss. Sie kann mir dabei zwar helfen, aber gehen muss ich. Ich weiss auch, dass es bisher ganz gut lief, aber es werden auch noch schwere Tage auf uns zukommen, wo das Verlangen und die Gelegenheit da sein werden, die es zu überstehen gilt. Aber ich bin gewillt es zu schaffen und denke und hoffe, dass meine Kraft und meine Wille stark genug sind. Das sie hier Hilfe finden kann für Fragen und Probleme, bei denen ich ihr nicht helfen kann, ist sehr wichtig für Sie. Danke von mir an alle, hier. Auch und gerade an die manchmal kritischen oder pessimistischeren Stimmen. | |
02.10.2007 11:53:41 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | @Anawak Wie du es beschreibst ...klingt wesentlich logischer und nicht so emotional, als das, was deine Parnterin schreibt. Ich weiß nicht, ob ihr es ohne Therapie schaffen werdet, hoffe es aber. Ich wünsche jedem, dass er seine Sucht besiegt. Die Stimmen hier aber, denke ich nicht, dass sie "pessimistisch" sind. Kritisch ja, skeptisch ja. Habe ja auch extra geschrieben, dass es meine pers. Meinung sei. Vor allem, wenn ich lese, dass Onlinesüchtige über Monate/Jahre gegen die Sucht ankämpfen, Co-Abhängige bis zur Selbstaufgabe leiden, helfen...wäre es für mich pers. verwunderlich, wenn ihr es in paar Tagen hinbekommen würdet. Wünsche euch beiden viel Kraft und Durchhaltevermögen!
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02.10.2007 12:20:19 | ||
Ai_Kisugi | ||
Gruppe: Moderator Rang: Beiträge: 55 Mitglied seit: 28.09.2007 IP-Adresse: gespeichert | Vielleicht kommt meine Stimmung ein wenig anders herüber, als ich es möchte. Ich liebe ihn immer noch sehr und möchte ihm helfen. Die Zweifel sind immer noch da und sie werden auch nicht so schnell verschwinden. Ich möchte ihm vertrauen und ich weiss ebenfalls, dass wir noch am Anfang stehen, dass es noch nicht vorbei ist. Ich will mit dem was ich denke und fühle, ausdrücken, dass ich ihm bei seinem Weg stärken möchte. Er muss ihn gehen, nicht ich für ihn, und meine Grenzen habe ich ebenfalls klar definiert. Es ist nichts vorbei, das wird es auch vielleicht nie sein, wir sind am Anfang, aber meine Liebe zu ihm ist nicht verloschen. Amalia, ich kann deine Meinung auf das, was ich geschrieben habe verstehen. Nein, heil ist meine Welt bestimmt nicht und ich will sie auch nicht beschönigen. Es schmerzt immernoch, aber wir sprechen darüber, wie von Anawak schon erwähnt, wirklich über mehrere Stunden. Manchmal wünschte ich, die Zeit würde nicht so schnell vergehen, weil ich noch so viel Klärungsbedarf habe. Aber dadurch, dass wir sprechen, nichts veschweigen, alles durchgehen immer und immer wieder, hält er sich vor Augen, was sein Ziel ist und ich, dass ich ihn stärken, jedoch nicht mich selbst verlieren möchte. Ich wünschte manchmal, nur manchmal, dass ich es nicht entdeckt hätte, gerade weil es Momente gibt, die mich so sehr schmerzen, wenn er erzählt. Aber was wäre dann? Er würde so weitermachen, wie er es bisher immer getan hatte. Ich wäre unglücklich, nach einiger Zeit wüsste ich nicht warum. Weil ich es verdrängen würde, das war bei mir die Co-Abhängigkeit. Das Verdrängen, ich wusste doch was er macht, auch wenn ich es nicht mitbekommen habe. Ich wusste es und habe nicht mit ihm darüber gesprochen, dass es mich schmerzt. Jetzt aber reden wir und es wird noch viele und sehr lange Gespräche geben. Damals war ich blind, als er von alleine zu mir kam, aber nicht mehr heute. Emotional bin ich, weil ich immer noch durcheinander bin, verletzt bin, ich ihn aber dennoch liebe. Vorbei ist alles noch lange nicht, aber es ist wieder schöner geworden, durch unsere Offenheit und dass er an sich arbeitet, damit dies auch weiterhin so bleibt.
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02.10.2007 13:11:20 | ||
Ai_Kisugi | ||
Gruppe: Moderator Rang: Beiträge: 55 Mitglied seit: 28.09.2007 IP-Adresse: gespeichert | Was ich auch an meinen Beiträgen festgestellt habe, ist, dass ich diese eigentlich immer dann geschrieben habe, wenn es mir einigermaßen gut ging. Wenn ich voller Zuversicht war, dass wir das alles schaffen und habe dann meine Gefühle zum Ausdruck gebracht. Worüber ich bisher nicht geschrieben habe, ist, wenn es mir schlecht geht. Wenn ich Zeit habe, über alles nachzudenken, aufzuarbeiten, das, was mir mein Partner offenbarte, zu verarbeiten. Ich glaube das sollte ich hier mal nachholen: Wenn ich Zeit habe, so wie heute oder gestern, um über all das nachzudenken, was ich seit Mittwoch erfahre, wird mir erst so richtig bewusst, was das alle bedeutet. Ich wurde von ihm benutzt, er hat mich (so empfinde ich es jedenfalls) mit den Bildern betrogen, es schmerzt unheimlich, zu wissen, dass derjenige, den du am meisten liebst, dir etwas verheimlicht, Dich gar benutzt hat, um das auszuleben, was er gerade braucht. Ich denke nicht gerne darüber nach, aber meine Gedanken wandern immer wieder dorthin zurück. Schlimm fand ich auch, dass ich dass alles tolleriert habe, nachdem er mir schon einmal sagte, dass er sexsüchtig sei. Ich hatte nachgeforscht. Da ich jedoch die Ausmaße damals nicht kannte, die Bilder, die ich später, nachdem er es mir sagte, auf seinem PC entdeckte, waren ungefähr von der Größe eines Stecknadelkopfes im Vergleich zu einem Medizinball. Ich wusste es nicht besser, wusste nicht was es ganau ist, ich kam nicht auf die richtigen Seiten, und alles führte dazu, dass ich es ihm weiterhin erlaubt habe (!) und ihn sogar darin bestätigt habe, dass das, was er tut normal ist. Ich wusste nicht, dass er es, wenn er die Zeit hatte, sogar bis zur Schmerzgrenze tat. Das er alle erdenklichen Gelegenheiten nutzte, um zu masturbieren. Ich habe ihn unterstützt und verdrängt, dass er es tut und warum? ... Aus Angst, er könne sich für die Frauen auf den Bildern entscheiden und nicht für mich! Das ist Co-Abhängigkeit, wenn du verdrängst, deinen Schmerz verdrängst, weisst, was er tut, es dich schmerzt, dass er es wieder und wieder und wieder... Du unterbewusst merkst, er ist auch beim Liebesspiel nicht bei Dir, dass Du befürchtest, dass er auch nur die Befriedigung, den Orgasmus bei Dir sucht und nicht Dich. Ich spürte es unterbewusst, wollte es nicht wissen, verdrängte was ging. Dann habe ich ihn wieder vor dem PC erwischt, ein Schlag ins Gesicht, hey ich wusste es doch schließlich, aber ich habe es gesehen, ich konnte es nicht leugnen, nicht sagen, er macht es nicht, weil du es nicht mitbekommst. Ich sah es und ich sehe dieses Bild heute noch vor mir. Ich war fertig, fast am Ende. Ich rang ihm das Versprechen ab, dass er es nicht mehr tut. Sein Gesicht dabei, als er es versprach, sprach Bände, dass gleiche als ich damals die Bilder fand und ihn bat, diese zu löschen. Das was er so gerne hatte (die Bilder, Orgasmus) das sollte er aufgeben? Ich sah das Gesicht und ich wusste, ja ich wusste, es wird nicht lange halten, aber ich verdrängte wieder und hoffte, er hat es verstanden. Ich hoffte, er hat gesehen, wie er mich damit verletzt, aber hat er nicht. Ich fand ein paar Tage später die Bilder auf dem PC, Datum war nach dem Gespräch. Ich war enttäuscht, verletzt, so sehr wie ich es in all den Jahren nicht war, ja sogar als ich die Bilder fand, war ich nicht so verletzt gewesen, wie letzten Dienstag. Was ich in einem vorherigen Post schrieb, war wahr. Ich fühlte eine Leere in mir. Ich fühlte nichts mehr. Wenn ich in mich hineinschaute, sah ich eine weiße Wand, keine Fugen, keine Risse, keine Bilder, nur eine blanke, kahle weiße Wand. Wenn ich in mich hineinhorchte, hörte ich nichts, dort wo ich sonst die Liebe zu ihm spürte, war nichts. Nichts. Es tat so weh. Auch jetzt, wenn ich diese Zeilen schreibe, schmerzt es wahnsinnig, und mir laufen die Tränen. Aber es muss sein, damit keine Missverständnisse mehr aufkommen. Es war Zufall, das mit dem Artikel bei heise.de, sonst wäre es wohl trotzdem so weitergelaufen und es wäre erneut zu einer Entdeckung von Bildern gekommen und sehr wahrscheinlich auch zu Trennung. Aber er fand den Artikel, hatte meine Reaktion am Dienstag gesehen, er sagte mir, dass das Schlimmste am Dienstag meine leeren Augen waren. Dass das Funkeln in ihnen nicht mehr zu sehen war, die Angst bei ihm da war, mich ganz zu verlieren. Das alles hatte er im Kopf, als er den Artikel von Gabriele las. Und er sah, was er vorher nie gesehen hatte. Er gab mir den Artikel zu lesen, sagte zu mir, es ist keine Entschuldigung, aber eine Erklärung. Er sagte, er habe alle Bilder auf seinem PC gelöscht, er möchte das nicht mehr, er sieht was passiert war. Er erzählte mir, dass er seit 18 Jahren süchtig ist. Dass er das sei, soweit er zurückdenken kann. Es war einfach und eine wirksame Lösung, die zumindest für eine sehr kurze Zeit immer geholfen hatte, Probleme, Anspannung oder Druck zu vergessen. Das sei auch die ganze Zeit jetzt noch so gewesen. Wenn er mir erzählt, dass er oft die Bilder auf seinem Rechner brauchte, um zum Höhepunkt zu kommen, war der Schmerz wieder da. Das, was ich hoffte verarbeitet zu haben, brach wieder hervor. Er ist ehrlich zu mir und offen. Ebenso bin ich es, er sieht, wie es in mir arbeitet. Ich sage ihm, dass es mich wahnsinnig schmerzt. Dann weiß er nicht, ob er weitermachen soll, weil das, was er mir weiter erzählen wird, mich noch schmerzen wird. Aber wenn jetzt nicht alles besprochen wird, über alles geredet wird, dann wird es schlimmer werden. Wir müssen daran arbeiten. Er, dass er den Weg, den er nun eingechlagen hat und auf welchem er schon seine ersten und auch erfolgreichen Schritte getan hat, weitergeht und ich, dass ich nicht mehr aufhöre, zu sagen, wenn mich etwas verletzt, nicht mehr blind sein werde, dass mein Partner ein Problem hat, nicht mehr alles auf mich nehme, damit ich ja meinen Partner nicht verliere, egal wie verletzend er/es ist. Aber dennoch liebe ich ihn von ganzem Herzen. Ich möchte ihm helfen und auch ihn auffangen. Das schaffe ich, solange er ehrlich zu mir ist und den Weg, den er nun geht, weitergeht und nicht umkehrt. Dann kann ich ihm helfen, ich glaube fest daran, und dann kann ich ihn auch auffangen, wenn es nicht so läuft, wie er es sich wünscht. Offenheit ist das wichtigste, was in einer solchen Situation am meisten hilft. Diese muss aber immer von beiden Seiten ausgehen! Es wird noch ein sehr langer und ein sehr schmerzhafter Weg werden. Auch wenn mein Partner ihn gehen muss, so begleite ich ihn. Ich liebe ihn, denn alle anderen Eigenschaften, die er hat, liebe ich an ihm. Er war für mich da, als ich ihn am dringensten brauchte. Ich weiß heute, dass die Zeit für ihn damals ebenfalls nicht einfach war, und eine neue Anspannung für ihn bedeutet hatte, die er auf seinem zuverlässigen Weg abgebaut hat. Das schmerzt. Und wird es auch noch eine Weile. ich werde ihn aber auf seinem Weg begleiten, damit wir beide eine gemeinsame Zukunft haben. Dass er sagen kann, ich brauche kein OSS mehr und ich sagen kann, ich vertraue ihm. Das ist mein Wunsch und für diesen Wunsch müssen wir beide offen zu einander sein und er seinen Weg weitergehen, dann hat dieser Wunsch die Chance, dass er wahr wird.
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02.10.2007 14:57:57 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Ai_ was du durchmachst, das kenne ich. Ich kenne sogar die ewigen Gespräche: sowas kann Jahre laufen...! Ich kenne diesen Wirrwarr im Kopf: du spürst was, du ahnst was...nur das ist so schmerzhaft, dann lieber hoffen, dass es nicht so schlimm sei! Ignorieren, sich vom Süchtigen überzeugen lassen, manchmal ist es sogar einfacher mit der suggerierten Eifersucht umzugehen, als in die Tiefe zu gehen... Ich rate dir nicht zu Trennung oder dazu ihm zu helfen. Das mußt du selbst rausbekommen. Nur ich lese von dir immer, wie sehr du ihn liebst, wie sehr du ihm helfen willst. Für mich klingt das nach Co-Abhängigkeit. Hau mal mit der Faust auf den Tisch, sezte dir Grenzen, stelle dir Ultimate...wie lange du es aushältst, wie gut du mit Rückfällen klarkommst! Frage dich nicht mehr dir ganze Zeit, wie es ihm geht! Frage mal, wie geht es dir? Sage dir, dass du ein wertvoller Mensch bist, dass du es nicht verdient hast, dass man dich hintergeht, dass du so eine sexy Frau bist, die es nicht tolerieren muß, dass du betrogen werden mußt, dass du ein interessanter Mensch bist, und du nicht mit 19-jährigen Nackedeien konkurrieren mußt! Laß dich nicht mehr auf stundenlange Diskussionen ein, nur Fakten zählen! Ich habe nächtelang diskutiert, und er sagte mir wie sehr er mich lieben würde...und danach bettelte er bei andern um Dates!!! Glaube keinen Diskussionen, Versprechungen und Worten...glaube deinem Bauchgefühl, glaube Fakten. Dann hast du eine Chance auf ein gesundes Leben. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, nicht er! Dir alles Gute!
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02.10.2007 16:17:22 | ||
Aquamarin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 14 Mitglied seit: 01.10.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hi zusammen ja, AiKisugi und Anawak - das was ihr beide im Moment zusammen erlebt tönt unglaublich hoffnungsvoll und zuversichtlich und hört sich für mich nach echter Partnerschaft und viel gegenseitigem Respekt an. Ich wünschte mir so sehr, dass wir auch dahin kommen und mein Partner diese Sucht zum stoppen bringen kann. Mir ist klar, dass der Ausstieg aus einer Sucht vom Betroffenen alleine gemacht werden muss - aber ich weiss auch, dass ich, wenn ich gesund werden will, mir das entsprechende Umfeld dazu schaffen muss - umso schöner, wenn das Umfeld schon stimmt. Ist für mich wie mit Alkoholsucht: wenn ich trocken bleiben will schaffe ich mir eine alkoholfreie Zone im Haus. Kann ich das nicht, muss ich ausziehen und mir diese Zone SCHAFFEN. Aber - es ist doch viel schöner, wenn ich trocken werde, und unser Haus IST schon alkoholfrei, und mein Partner mich auf dem Weg in die Trockenheit unterstützt... Und ich wünsche mir halt, dass mein Partner diesen ersten Schritt aus der Sucht machen kann, dass er bereit ist an sich zu arbeiten. Und ich wünsche mir auch, dass ich die Kraft habe, ihn dabei zu begleiten! Ich wünsch euch beiden, dass ihr das schafft. LG Aquamarin
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02.10.2007 16:54:17 | ||
woda | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 77 Mitglied seit: 24.07.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hi Ai Kisugi und Anawak, ich weinte Tränen, als ich Eure Zeilen las und darin den liebevollen und respektvollen Umgang mitéinander spüren durfte. Vor allem vor Ai Kisugi, Ihrer Empathie und ihrer tiefen Liebe ziehe ich den Hut. Ich freue mich, dass Ihr Eure Liebe auf so wunderbare Weise neu entdecken dürft! Sie ist es wirklich wert. Woda | |
03.10.2007 01:39:50 | ||
Gast | ||
Gruppe: gesperrt Beiträge: 0 IP-Adresse: gespeichert | Was sind die Inhalte seiner Pornosucht? Auch das ist etwas, das wohl thematisiert sein will. | |
03.10.2007 02:28:03 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | er ist auch beim Liebesspiel nicht bei Dir, dass Du befürchtest, dass er auch nur die Befriedigung, den Orgasmus bei Dir sucht und nicht Dich. Ai_Kisugi Du hast es Gut beschrieben ,so handelte ich auch ,nachdem ich meine Oss auslebte.Ich nenne es mal Alibi-Beischlaf.
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03.10.2007 15:53:27 | ||
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