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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Es denkt in mir....
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Es denkt in mir....
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Stufen"...
An das Gedicht habe ich auch immer wieder gedacht - ich glaube auch einmal in Amalias Thread erwähnt. Mich berührt es auch immer wieder sehr.
Füchschen, Du hattest mich um Rat gebeten - es tut mir ehrlich Leid, dass ich nicht geantwortet habe... aber ich "kann" nicht. Es gibt keinen "wirklichen" Rat.
Evil hat aber absolut Recht mit dem, was er schreibt - Angst vor'm Alleinsein, vor der anschließenden Leere (die die Angehörigen ohne Partner empfinden ... und die Süchtigen ohne "Suchtmittel". Es ist paradox - aber in Wirklichkeit sind wohl beide ganz ähnlich einsam.)

Die Trennung ist natürlich ein Schnitt, der ungeheuerlich weh tut! Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Es war ein einziges Elend, ich hatte Heulkrämpfe, seltsame körperliche Symptome wie Dauerzittern, Frieren, Schlaflosigkeit, konnte kaum essen, hatte ein ENDLOSES Redebedürfnis, musste SEHR aufpassen, wem ich was erzähle ...seltsame "Hoffnungsschübe"...ich denke, ich war selten SO durchgeknallt und durcheinander.

Also/aber: Stark (wie Du mich einschätztest) war ich NULL! Ich habe mich ja nicht einmal getrennt (das kannst Du in Sammys "altem" Thread nachlesen), sondern ER sich! Ich hätte dazu noch viiiiel, viel länger gebraucht!!! Ich bin leider jemand, der - in allem - recht spät knallharte Konsequenzen zieht.
Im übrigen war bei der Trennung einer seiner Sätze: Wenn ich das jetzt NICHT tue, dann nur aus Feigheit, aus Angst dann wieder Single zu sein und lange allein zu bleiben. (siehe Hesse...UND evils kluge Worte! Es ist auf beiden Seiten ähnlich...).

Und daran kann man ziemlich gut erkennen, was passiert, wenn zwei Ertrinkende (so sehe ich das mittlerweile in weniger emotionalen Momenten) sich aneinander klammern: Beide gehen unter - und einer von beiden muss irgendwann die schwierige Entscheidung treffen, loszulassen.
In dem Fall bist DU es - und dafür bewundere ich Dich.

Füchschen, das wird alles nachlassen. Ich habe auch immer noch meine "dunklen Momente" - und merke wie die Gedanken kreiseln. Ich bin auch immer noch nicht "fertig" damit. Und ganz ehrlich: Würde er sich jetzt dauernd melden und winseln... keine Ahnung, wie ich reagieren würde...ob meine Sehnsucht nach dem einen gesunden (!!!) absolut liebenswerten Teil von ihm nicht doch zu groß würde. Aber er hält sich an mein Kontaktverbot und lässt mich auf ihn zukommen, wenn ICH möchte. Und meistens möchte ich nicht. Einfach, weil ich mich beschützen muss - zum Teil vor mir selbst und meinen fürchterlichen "Denk- und Grübelsessions".

Ich hab' sicherlich noch immer irgendwelche Gefühle für ihn - er fehlt mir "als Mensch", es fehlt mir (ganz selten!!! Aber ab und an überkommt's mich), abends zu ihm ins Bett zu krabbeln. Ich habe ihn verdammt gerne! ABER ich würde SOFORT wieder nur nachdenken, ich würde wieder kontrollieren, wieder Angst haben, wieder jede Geste/jeden Gesichtsausdruck deuten..., ich wäre WIEDER nur mit ihm beschäftigt. Ich wäre sofort wieder drin in all dem, was ÜBERhaupt nicht gut für mich ist. Fakt ist: Es würde wieder schiefgehen.

Und das weißt Du für Dich doch auch ganz genau, oder, Schwester? Zwinkern

Es gibt da ZWEI Faktoren.
Der eine ist natürlich: Wie geht ER damit um? Will er was ändern? Lügt er weiter oder möchte er es WIRKLICH angehen? Und der andere sind "wir"! Die Partner, die sich selbst vergessen!
Ich habe soooo oft über mein Bauchgefühl geredet - dabei aber immer nur SEINE Sucht im Kopf gehabt. Mein Bauchgefühl für MICH hätte mir viel früher sagen können: Ratlos, das packst Du einfach nicht. Es ist fast egal, was er jetzt tut, DU kannst nicht mehr! Und Du MUSST auch nicht mehr können! Weder so richtig verzeihen, noch alles "gelassener sehen", noch einfach dein Leben leben während er kämpft/nicht kämpft/dich hasst/dann doch wieder liebt/irgendwie braucht/trotzdem wegschubst/verspricht/selber so ganz und gar in Konflikten steckt und dich kaum mehr wahrnimmt..., geschweige denn vertrauen.
Ich denke echt, es gibt da (und wie gesagt, ich hätte es eigentlich merken sollen - da habe ich mich sträflich vernachlässigt!! Das muss ich MIR erstmal verzeihen, denn das war MEIN Fehler, und das ist auch nicht sooo leicht) durchaus diese EINE Lüge oder Verletzung/Demütigung zu viel. Und dann KANN man nicht mehr! (Da hilt auch sich selbst belügen [wollen] nicht...)
Und dafür muss man sich nicht entschuldigen - ich meine damit eben genau die Grenze, die ihr angesprochen habt. Da ist es dann - und das ist SO furchtbar schwer zu kapieren! - auch egal, ob und wie sehr man den anderen liebt. Wenn einen etwas nahezu "kaputt" macht, dann MUSS man gehen/wegbleiben!*
Und es ist sehr gesund, wenn man seine eigenen Grenzen endlich erkennt, respektiert und dann entsprechend handelt - egal wie sehr andere jammern, anklagen oder flehen! Ich wollte immer sehr "intellektuell" damit umgehen... alles "besprechen", ihm sagen, was ich über Sucht weiß und über Dynamiken bpsw. in der Familie. Und das war schlicht falsch. Denn, was ICH sehe spielt für ihn keine Rolle - ER muss es sehen (lernen).
Wenn ich hier so "kämpferisch" schreibe, dann nur weil ich mir selbst Mut "zufächel". Weil ich meinem nahezu dämlichen Harmoniebedürfnis und "Gelobt- und Geliebtwerdenwollen" endlich mal MEINE Bedürfnisse entgegensetzen will. Ich möchte das lernen!
Ratlos gibt Acht auf ... Ratlos!
Ich fände es ganz falsch, wenn jeder so durch die Welt ginge ("erst ICH, dann der Rest"... Aber ich gehöre leider zu denen, die es WIRKLICH knallhart lernen müssen - egal, was mir in meinem Leben jemals passiert (ist): Nur ich kann gut auf mich aufpassen! Ich muss die Verantwortung übernehmen!))
Herrgottsackra - ich schreib mich hier wund und evil hat alles in drei Sätzen gesagt, was wichtig ist :-)
(nun gut, ich rede mir einfach ein, dass ich der Typ für's Anschauliche bin... Zwinkern)

Füchschen, wenn Du (gute) Freunde hast - nimm sie in Beschlag! Sag ihnen, es geht dir nicht gut. Überlege, ob Du ein oder zwei findest, denen Du "alles" erzählen kannst, ohne dass es "politisch schwierig" wird.
Bei mir gab es zwei, drei Kandidaten - die haben viel mitgemacht in dieser Zeit mit mir... und das meiste musste ich trotzdem für mich ganz alleine klar kriegen. Aber es war mehr als schön zu hören (auch wenn das jetzt den "Süchtigen" hier im Forum gegenüber nicht sehr nett ist! Entschuldigt bitte!!!): Mensch, das musste dir doch nicht antun, das haste gar nicht nötig! Dass Du da durchhältst, dafür bewundere ich Dich! Oder sogar: Das tut mir weh, dich so zu sehen - das ist doch nicht gut für Dich - ich hab' Dich so verdammt gern, ich möchte dich nicht so leiden sehen...

Ich habe selten (heißt nicht nie!) jemandem erlaubt, über ihn zu lästern, ihn über die Maßen anzugreifen oder schlecht zu machen. Aber jedes Wort in meine Richtung tat verdammt gut! Ich hatte (und habe manchmal noch) das furchtbar (fast beschämend heftig) nötig! Also geh dir davon so viel holen, wie Du kannst.

Und dann noch eins - ich merke es nur ganz leise an, denn das musst DU wissen - Füchschen, Du solltest das "-chen" abtrennen.
Nenn mich eine Erbsenzählerin Lächeln, aber sobald der Moment da ist, solltest Du Dich in "Füchsin" oder etwas ganz anderes umbenennen. Vielleicht steh' ich damit ja alleine da, aber "-chen" und "-lein" - das macht klein!
Und wenn ich lese, was Du durchgestanden hast, dann bist Du genau das nicht!
(Achso: Ich heiße ratlos, weil ich mir eingestehen wollte/will, dass ich genau das nunmal oft bin - dass ich nicht alle Probleme lösen kann, nur weil ich irgendwelches Therapie-Wissen angehäuft habe. Nur falls Du jetzt denkst: Na, die heißt doch selber "schwach"/"klein".)

So, nachdem ich hier tausendmal unterbrochen wurde (nicht nur "Hier" ;-), sondern auch "real" ... schicke ich das jetzt einfach ab, OHNE - inhaltlich/rechtschreibtechnisch -Korrektur zu lesen :-)

Liebe, irre müde Grüße und Gute Nacht.
Ratlos
(die nun doch nochmal korrigiert hat)

* Mir hat damals sehr geholfen mir (ihm in Gedanken) zu sagen: Ich liebe Dich immer noch und das sogar sehr. Das kann mir keiner wegnehmen und das muss ich mir auch gar nicht komplett aus dem Herzen reißen. Alles, was ich nicht "darf" ist lediglich, mit dir zusammen zu sein - denn das macht mich krank - und dich auch - und das werde ich keinem von uns beiden erlauben. (keine Ahnung, ob das in irgendeiner Form nachvollziehbar ist... aber mir hat es geholfen).


bearbeitet von Ratlos am 08.04.2007 10:44:43
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06.04.2007 02:38:10  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Ratlos,

wie so oft, koennte ich Dich auch hier und jetzt wieder einmal umarmen! Du schreibst so innig und so vielen Menschen aus der Seele!

Ich persoenlich habe gelernt, Ratlos und "Fuechsin" (!!), dass die richtige, wahre Liebe auch im Verzicht emfunden werden kann. Ich glaube, dass dies eine gesteigerte Form der Liebe ist. Einen Menschen, den Du liebst und der stirbt, den wirst Du auch immer lieben. Auch wenn Du ihn nicht mehr beruehren und kuessen kannst, wenn Du keine Gegenliebe mehr empfinden kannst. Liebe endet nicht, nur weil derjenige, an den unsere Liebe gerichtet ist, sie nicht erwidern kann oder will. So dankbar wir auch sind, wenn es so waere! Liebe ist DEIN Gefuehl, nicht das, was Du unbedingt und immer auf einen anderen Menschen projezieren kannst. Sie ist ein Teil von UNS!

Kaempft nicht gegen dieses Gefuehl an, es wird bleiben. Mal mehr, mal weniger. Es bleibt, denn niemand kann es herausoperieren wie eine Geschwulst.

Aber Liebe hat eben auch damit zu tun, nichts Falsches zu unterstuetzen und Unrecht an sich selbst zu dulden.

Alles Liebe,
G.




Gabriele Farke (HSO e.V.)

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06.04.2007 08:02:07    
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Danke danke liebe Ratlos

Habe deinen Rat sofort befolgt u. mich umbenannt, genau es sind die kleinen eigenen Schritte die einen voran bringen. habe mich auch meinem bekanntenkreis anvertraut, einen mehr dem anderen weniger, das tat gut, alle haben gesagt, es ist der richtige weg den ich gehe, alle waren geschockt, es tat sehr gut es mal rauszulassen, es ist auch immer ein stück raus aus dem ganzen, man verbietet sich damit auch selbst alles rückgängig zu machen u. wieder dem partner zu verfallen, hatte wieder einen rückfall, er hatte sehnsucht nach mir bin zu ihm hin, haben wieder drüber gesprochen, tut ihm alles unendlich leid, hatten wieder xxx, habe wieder festgestellt, das er keinen einfachen blümchenxxx mehr kann, muss ständig nur nach seinen phantasien gehen u. extrem sein damit er überhaupt noch kann, danach ging es
mir wieder total schlecht, zweifel, wut, trauer, grübelsessions, hautbrennen am ganzen körper, tiefe seelische zerissenheit, er will mir helfen(!)habe ihm auch gesagt, das ich es meiner besten freundin erzählt habe alles, die wohnt auch noch in seiner nähe, kostete mich extrem überwindung, er wollte das wir im bekanntenkreis sagen wir hätten uns wegen der kinder getrennt(streit wegen erziehung)
hat mir das extrem übel genommen, aber wenn man sich v. einem alkoholkranken trennt steht man auch dazu,meine verwandschaft weiss auch bescheid, wenn ich dorthin fahre u. sei es nur für ein paar stunden, so hilft mir das, es wieder klarer zu sehen, u. der mutzuspruch tut mir auch gut, das mich immer wieder jemand anstösst u. sagt du machst es richtig, schau nicht zurück sondern nach vorn, du hast ja auch verantwortung du hast ein kind, das dich braucht, wenn ich lese wie es dir so geht u. ging, erkenne ich mich in allen einzelheiten wieder. auch die reaktionen der freunde, waren genau die selben, die sagten, schau dich an wie du aussiehst, du lachst nicht merh, du bist nicht mehr der mensch der du mal warst, ich will dich nicht in zwei jahren auf dem friedhof besuchen müssen, das hast du nicht nötig usw...
Ja ich liebe ihn als mensch weiter u. will auch die schöne gemeinsame zeit nicht vergessen, das lass ich mir nicht nehmen, dein beitrag hat mir seher sehr geholfen und mut gemacht, brauch sowas immer wieder, sind alles hier stufen einer leiter die ich erklimmen muss und immer wenn ich mal stolper kommt eine neue stufe, die mich wieder auffängt u. nicht ganz runter fallen lässt.

muss jetzt leider anfangen zu arbeiten, melde mich sobald ich kann wieder

danke , danke ,danke ich bin froh, das ich damit nicht allein bin

wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein lichtlein her...


09.04.2007 10:23:19  
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Hallo Füchsin! Lächeln

Das klingt alles schon viiiiiel besser.

Was den Rückfall angeht: dein ganzer Körper scheint ja drunter zu leiden und dagegen zu protestieren! Hör auf ihn - er "spricht" ja regelrecht mit dir.
Und verstell dir weiter den Weg zurück - so habe ich es auch gemacht, das hilft wirklich. Wenn es ZU schlimm wird kannst Du dir auch sagen: Es muss ja nicht für immer sein, aber JETZT und für die nächste Zeit ist es das Beste für alle Beteiligten.

Viel Kraft wünsch' ich Dir - udn jetzt muss ich auch wieder was arbeiten Lächeln

Alles Liebe,
Ratlos




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11.04.2007 10:12:14  
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Hallo liebe Ratlos

war bei ner psychologin, war schlimm, die hat mir erst mal den kopf gewaschen, das ich erst mal an mich denken muss, soll auch erst mal bücher lesen, habe mir auch alle gleich besorgt aus d. bibliothek, wenn frauen zu sehr lieben u.
ich befreie mich v. deiner sucht, usw. habe schon fleissig gelesen, bin sehr erschrocken, erkenne mein verhaltensmuster genau in diesen büchern wieder, bin wirklich co-abhängig mit allen übeln und ENTZUGSERSCHEINUNGEN
die furchtbar sind, jeder tag ist ein neuer kampf, aber ich muss da durch. Ich habe festgestellt, das es wirklich besser ist, wenn man keinen kontakt mehr pflegt, um selber aus diesem kreisel rauszukommen und sich nicht in endlose grübelsessions wieder zu verlieren, aber ab u. zu gibt es jeden tag doch wieder momente wo ich zu grübeln anfange, über das leben, ob ich überhaupt nochmal eine partner finden werde oder ob ich bis an mein lebensende alleine bleibe.., sollte man nicht tun ich weiss, aber ich hoffe auch es wird besser.
aber erst mal muss Ich gesund werden, ich bewundere auch diejenigen die sich hier outen und ehrlich dazu stehen das sie OSS sind, hätte mir das so v. meinem partner auch gewünscht, aber nun ja er ist da ja anderer meinung,
ich finde es sehr gut, das man hier meinungen austauschen kann, u. erfahrungen anderer mitgeteilt bekommt. mir hilft das auch das ganze zu verstehen und was ganz wichtig ist, man ist damit nicht allein!!

Lieben gruss euch allen, eure Füchsin!


bearbeitet von Füchsin am 14.04.2007 18:43:22
13.04.2007 21:00:38  
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Oh ja... "Wenn Frauen zu sehr lieben" - in einer dumpfen Ahnung, dass mit mir einiges nicht mehr in Ordnung ist, habe ich mir das Buch damals von meiner Mutter ausgeliehen....und nach 20 Seiten erschrocken weggelegt!
Ich WOLLTE das nicht lesen, weil ich Angst bekommen habe, ich dumme Nuss - da standen Dinge, die mich SO erschrocken haben! Und es war so ähnlich wie mit dem "Endlich-Nichtraucher-Buch" - das habe ich auch weggelegt, als mir klar wurde, dass ich Konsequenzen ziehen muss, wenn ich weiterlese.
Sobald ich hier nicht mehr so irre viel für die Uni lesen muss, werde ich aber genau das endlich tun: den Buchtipp von Gabriele besorgen...und herausfinden, was sich bei mir bewegt, wenn ich es lese.

Ich wollte noch etwas zu dieser höheren Form von Liebe sagen. Das was ich da geschrieben habe, ist leider nur die eine Seite. Die andere ist immer wieder hochkochender, fürchterlicher und ganz sicher ungesunder Hass.
"Hassliebe" - das ist daraus geworden. Jedes Mal, wenn ich ihm dann doch begegne, möchte ich ihn schütteln und anbrüllen - egal wer es hört oder sieht - und ihn fragen, ob ihm eigentlich klar ist, was für Konsequenzen das alles hatte und noch hat. Ob er auch nur die geringste Ahnung über die Tragweite hat - sowohl für sich selbst als auch für mich. Dieses Gefühl ist derartig heftig, dass ich wirklich Angst habe, dass ich es vielleicht irgendwann tatsächlich tue!
Aber weil das sinnlos, nieder und erbärmlich wäre und so gar nicht die Ratlos, die ich sein möchte, schlucke ich es (klopfaufholz!) runter, halte Abstand und mich an anderen Gesprächspartnern fest. Und JEDES VERDAMMTE MAL geht eine durcheinandere Ratlos nach Hause, die einerseits einen schönen Abend unter Freunden erlebt hat (und das BRAUCHE ich auch sehr!), andererseits wie betäubt ist, während es im Kopf in abartigem Tempo rattert.
Ich bin verdammt froh, dass viele der gemeinsamen Freunde meine Schwäche/Verwirrtheit in solchen Situationen zu spüren scheinen und sich dann sehr um mich bemühen und mich "abschirmen".

Ach Füchsin, das freut mich, dass Du dir Unterstützung holst!
Die Gedankenkreisel kenne ich...(siehe oben) und es WIRD besser! So traurig oder wütend ich oft klinge - es gibt viele Dinge, die mir endlich wieder Spaß machen und ich fange an, mich nach und nach wieder zu mögen - so ganz vorsichtig und mit x Pannen und Ausrutschern. Ich bemerke erst jetzt, wie sehr ich die Verachtung (und Hass war bei ihm auch dabei), die mir mein Ex gegen Ende entgegengebracht hat (hat sich in ganz vielen Kleinigkeiten offenbart, die sich kaum merklich summiert haben - eine seltsame "Kälte" insgesamt...) übernommen hatte.
Und damit ich nicht wie ein "jammerndes Opfer" klinge, sei zur Sicherheit nochmal betont: JA, ich habe mich auch durchaus verachtenswert und nicht besonders erwachsen oder weise verhalten! Ich bin an ganz vielem schlicht selbst schuld! Ich bin "Mit-Täter".
Trotzdem sitzt da noch dieser Hass in mir rum... wenn es ginge, würde ich ihn gerne in eine Schachtel packen und ihm die ohne jeden Kommentar schicken - soll er sich doch um ihn kümmern, der versteht sich sicher auch ganz hervorragend mit dem Berg Lügen unter dem Teppich - ich würd' gern einfach nur so vor mich hin leben...

Also Füchsin: selbst eine eingestandene Sucht (so weit kamen wir ja immerhin!) ist immer noch eine ordentliche Belastungsprobe für eine Beziehung - das Geständnis ist noch lange nicht das Happy End... Von daher ist es wirklich das allerbeste was Du tun kannst, dich einigermaßen liebevoll um dich zu kümmern und erst einmal dich selbst zu durchschauen. Ich glaube, Du bist da wirklich auf einem sehr guten Weg!

So - wie immer nach einem Eintrag hier - ist mir leichter um's Herz.

Liebe Grüße
Ratlos


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15.04.2007 11:34:34  
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Hallo liebe Ratlos

es ist doch erstaunlich, wir sind zwei total unbekannte menschen und haben doch die gleichen empfindungen, gedanken, gefühlsausbrüche, hasstiraden usw. die bücher sind gut, es ist wirklich ein hartes stück arbeit was vor einem liegt, aber ich will es schaffen, und das mit der hassliebe, genauso habe ich heute vormittag schon drüber nachgedacht, genauso...ist doch verrückt oder?
und mit der MITschuld, da hast du auch recht, irgendwann wurde aus gesunder liebe kranke liebe.
habe ihm auch einen Brief mit meinen ganzen gedanken und gefühlen mitgegeben, dass ich sowas nie wieder mit mir machen lasse, er hat mich angerufen und geheult, er wäre nicht so wie ich von ihm denke, aber mir hats grosse erleichterung gebracht, ihm das so schriftlich nochmal mitzugeben, wir wollen auch nicht mehr streiten. und kontaktverbot gibts auch, gut für mich und für ihn auch, er gab mir insgeheim recht, schadet nur uns beiden. es gibt auch bei mir momente, aber wirklich nur momente wo ich ihn für alles hasse, aber ich sage ihm das nicht, im gegenteil, er lies mich zum schluss so seine kleinen hasstiraden spüren, aber von mir keine gegenreaktion, danach merkte ich tat es ihm selber leid, u. man konnte kurz wieder normal respektvoll miteinander reden, da wir noch einiges zu klären haben, formalitäten und solchen kram.

und nochwas deine leitsätze, fand ich irre gut hab ich sofort auch zu meinen gemacht. Füchsin passt auf Füchsin auf!

@Ratlos
* Mir hat damals sehr geholfen mir (ihm in Gedanken) zu sagen: Ich liebe Dich immer noch und das sogar sehr. Das kann mir keiner wegnehmen und das muss ich mir auch gar nicht komplett aus dem Herzen reißen. Alles, was ich nicht "darf" ist lediglich, mit dir zusammen zu sein - denn das macht mich krank - und dich auch - und das werde ich keinem von uns beiden erlauben. (keine Ahnung, ob das in irgendeiner Form nachvollziehbar ist... aber mir hat es geholfen).

HÄNGT BEI MIR AN DER PINNWAND IN DER KÜCHE!!!!!!

und mit der selbstliebe gehts mir genauso, so ganz langsam fange ich wieder an mich so zu lieben wie ich bin und mir selber auch mal was gutes zutun, z. b. war ich mit meiner tochter in der schwimmhalle 2 stunden, die erste stunde war noch schlimm, konnte keinen menschen ansehen, danach wurde es immer besser und zum schluss hatte ich nach langer langer zeit mal wieder ein total entspanntes gefühl, das tat soooo gut, mache ich jetzt öfters.

und das mit den freunden mache ich auch bereits genauso wie du, lasse mich immer wieder anspornen und aufbauen, das braucht man wirklich.

und lies wirklich irgendwann mal diese bücher, man muss ja nicht alles mitmachen, was dadrin steht, z. b. würde ich nicht zu einem gott beten wollen, "man soll es an eine höhere macht z.b. gott abgeben, wenn man sorgen hat um sich zu erleichtern" oder so ähnlich, nix für mich, meine höhere macht ist jetzt ein tagebuch was ich angefangen habe zu schreiben, wo ich mich von sorgen,nöten,zweifeln,
hassgedanken erleichtere oder auch gute sachen reinschreibe
hätte nie von mir gedacht, das ich sowas mal mache, vor fünf jahren noch undenkbar, aber ES HILFT, ich gebe es ans buch ab, schliess es ab u. leg es beiseite und ich fühle mich erleichtert.

so wie hier immer nach dem lesen und schreiben

lieben gruss Füchsin


bearbeitet von Füchsin am 15.04.2007 15:58:57
15.04.2007 15:57:14  
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