Der Wunsch deines Mannes, mit dir zusammen zur Therapie zu gehen, kann ja auch folgenden, möglicherweise aber völlig unbewussten, Hintergrund haben:
Vielleicht ahnt irgendetwas in ihm, dass es sich ja in der Paartherapie eben um EUCH drehen wird - und nicht um die allerhintersten Ecken SEINER Seele. Eine Sucht kann ja durchaus dem Zweck dienen, den Blick in den eigenen Seelenkeller zu vermeiden. Eine Einzeltherapie bedeutet daher auch, dass ich in die dunklen Kellerecken schauen muss, von denen ich bis dato vielleicht noch nicht einmal ahne, was dort lauert. Das kann sehr beängstigend sein. Im Vergleich dazu kann eine Paartherapie natürlich sehr viel weniger angstbesetzt sein - und damit aber auch eine Art Ausweichverhalten.
Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
@hisbeloved Genau diesen Hintergrund(gedanken) finde ich sehr wichtig! Mensch, bist Du gut!
@Azrael habe selbst "Therapie-Erfahrung" und kann das nur bestätigen: Wäre jemand dabei gewesen, wäre ich nie an den Kern meines Problems gekommen - und es war auch so schon schwierig genug, ohne Hemmungen von mir zu erzählen, obwohl ich generell ein wirklich sehrsehr offener Mensch bin.
Kompromissvorschlag: Er macht SEINE Therapie - Du evtl. auch eine Kurzzeittherapie oder Beratung, damit Du für Dich eine gute Einstellung zu der Sache findest und auch für Dich gut gesorgt ist. Und ab und an kannst Du ja mal bei ihm mitgehen, damit Du integriert bleibst und in "gesicherter Atmosphäre" zu Wort kommst.
"Seelen" sind was Empfindliches - besonders wenn sie so genau untersucht werden...das macht verletzlich... Ihr solltet das wirklich sehr behutsam angehen. Liebe Grüße, Ratlos
Beiträge: 40 Mitglied seit: 23.01.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Azrael, also ich bin auch Oss und meine Frau hat mich auch erwischt, worauf ich mir Gedanken gemacht jhabe und feststellte das ich süchtig bin. Ich habe mir dann selber einen Therapieplatz gesucht. Auch das sollte Dein mann tun denn bei einer PaarThreapie kämen evtl. Dinge ans Tageslicht die Dich vieleicht nur noch mehr schocken würden. Lass Ihn erstmal seine Threapie machen und dann könnt Ihr ja eine Paartherapie machen.
Also ich wäre froh wenn meine Frau so gehandelt hätte. Meine Frau ist Alkoholokerin und in einer Therapie und hat sich fast ganz von mir abgewendet seit sie es weiss. Zweifelt an Ihren Gefühlen und reagiert nur noch aggressiv, was mich natürlich auch agressiv macht.
Ich finde es toll das Du Deinem Mann so helfen willst, nur muss er die Therapie alleine machen, Du kanst Ihn unterstützen mehr nicht. Aber wieterhin zu Ihm halten, was meine Frau leider nicht tut. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und alles Glück der Erde.
mir ist in dem, was du geschrieben hast noch was aufgefallen:
(Hervorhebung: Beloved)
Genau da sehe ich nämlich einen Knackpunkt: es betrifft dich in der Konsequenz, nicht aber hinsichtlich der Ursachen. Damit hat dein Mann - vielleicht auch unbewusst - bereits ganz deutlich angesprochen, was bei der Paartherapie passieren wird: ihr werdet euch hauptsächlich mit den Auswirkungen seiner Sucht auf eure Beziehung auseinandersetzen, nicht aber er sich mit den Ursachen, die ja mit dir und eurer Paarbeziehung gar nichts zu tun haben.
(Ich weiß, das ist im Prinzip das, was ich schon weiter oben geschrieben hatte, nur in grün. Mir war nur gerade aufgefallen, wie deutlich dein Mann eigentlich schon selbst das Argument gegen für eine Einzeltherapie mitgeliefert hat.)
Beiträge: 6 Mitglied seit: 01.02.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hallo ihr alle,
ich danke euch für eure Antworten. Ich bin leider nicht wirklich so Wortgewand.
Also ich versuche das jetzt einigermaßen zu erklären.
Es ist so das wir wissen woran es liegt. Ich bin ein sehr feinfühliger Mensch, kann gut zwischen den Zeilen lesen und höre sehr genau zu. Ich weiß viel von meinem Mann, mehr wie er glaubt.
Ich möchte hier nicht ausführlich darüber berichten. Es ist aber so das er sehr schlimm in seiner "männlichen Ehre" verletzt wurde. Er wurde regelrecht entmannt.
Die Frauen auf den Bildern haben nicht nein gesagt und er konnte dadurch seine Beziehung und die fehlende Sexualität kompensieren.
Er hat später bemerkt das da was nicht richtig läuft und ist zu einer Suchtberatung. Die haben ihn dann nur gesagt das eine Sucht immer daher komme das man zu wenig liebe in der Kindheit erfahren habe.
Darauf hat sich mein Mann gestützt und dachte, wenn er die richtige findet hört das dann ja auf!
Es hat aber natürlich nicht aufgehört!
Soviel dazu!
Wenn mein Mann mit jemanden redet dann mit mir! Bei einem Therapeuten würde er sofort zu machen und das würde dann auch so bleiben!
Er muss seine Sucht allein in Griff bekommen. Er weiß die Ursache und kann jetzt gezielt an die Sache ran!
Es gibt nun mal Menschen die passen in kein Schema, auch nicht in ein Therapeutisches!