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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch Karamba68 (OSS) - Start 05.01.2008
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Tagebuch Karamba68 (OSS) - Start 05.01.2008
Nubifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Karamba,

ich kann dich gut verstehen, auch wenn wir keine Kinder hatten und vermutlich auch nicht so lange zusammen waren. Aber die Trennungspunkte, die ich dieses Jahr mit ihr hatte, haben es jedes mal einfacher gemacht und ich traue mir langsam selber nicht mehr, als ich vor zwei Wochen wieder gesagt habe: "es ist endgültig aus". Aber manchmal ist das vielleicht auch besser. Irgendwann muss man jedenfalls eine Entscheidung treffen und Nägel mit Köpfen machen, denke ich.
Und dennoch habe ich ein ähnliches Gefühl, dass es doch hätte klappen können, wir uns doch eigentlich beide lieben.
Ich hoffe jedenfalls, dass ihr auch eine gute Freundschaft behaltet. Dein letzter Eintrag hörte sich ja gut an. Ich finde es einfach zu schade, wenn man so lange Zeit, so intensiv miteinander geteilt hat, das nicht komplett zu kappen...

Ich wünsche dir viel Orientierung, Kraft und gute Freunde!




03.12.2008 00:10:29  
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Micha,

das macht echt sprachlos, auch wenn es nicht gänzlich auszuschließen war, daß sich eure Beziehung so entwickeln könnte.
Tja leider ist es manchmal oder öfter? so, daß man erst miteinander reden kann, wenn die "Fronten" wieder geklärt sind, wenn eine wichtige Entscheidung gefallen ist. Das nimmt Druck, es ist ausgesprochen, was zuvor vielleicht unausgesprochen zwischen euch stand. Weißt du, selbst nach 14 Jahren und dem eigentlichen Wissen, daß wir am Ende nichtmal mehr miteinander redeten oder stritten, und meine Ex seit vielen Jahren wieder verheiratet ist, hatte ich gelegentlich solche Anwandlungen, daß ich dachte, es hätte ja vielleicht doch zwischen uns auch ganz gut werden können.
Es ist traurig, daß es so gekommen ist, ich hoffe, du bist dennoch so stabil, daß du nun nicht wieder einen oder mehrere Rückschritte machst.
Ich wünsche Euch als Familie, daß ihr diese neue Situation gut für die Kids geregelt bekommt.

lg
Aldo


bearbeitet von Moralapostel am 03.12.2008 00:40:52
03.12.2008 00:39:00  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Grüße euch...

Hi Aldo, ja das mit den Rückschritten. Ich hatte in den letzten Tagen irgendwann auch solche "Sch...egalphasen", in denen ich auch nach altbekannten Seiten gesucht habe. Keine Ewigsessions, aber die Gefahr war da. Bei einem Chat habe ich, glaube ich fünf mal den Zugang gelöscht.

Es wird Zeit für Parentsfriend, um einen größeren Abstand zwischen mich und den Risikobereich zu schieben, aber mein Virenprogramm läßt mich das Programm nicht installieren. Daran bastle ich jetzt noch ein bißchen.

Gruß

Micha


03.12.2008 21:36:13  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Karamba,
habe nicht alles über dich gelesen, aber ich habe gelesen, dass deine Frau scheinbar gegangen ist.

Es ist echt schade, denn du hast so hart an dir gearbeitet. Aber das hast du primär für dich gemacht, nicht vergessen.

Aber jedes Ende kann auch ein Neubeginn sein...?!

Habe viel über Suchtbeziehungen gelesen (auch viel erlebt). Und es ist wirklich so, diese Suchtbeziehungen sind intensiver als normale Beziehungen, dramatischer, inniger...und sie funktionieren als Sucht-Beziehung mit der ganzen Dramatik nur dann: WENN BEIDE WEITER KRANK BLEIBEN.

Wenn der Süchtige gesund ist, hat der Co-Abhängige ja keine Arbeit mehr, kein Futter für die eigene Sucht, kein Leid, keine Opferrolle, keine Kontrolle, keine Macht. Also wird der Ex-Süchtige zu langeweilig und der Co-Abhängige sucht sich den nächsten Problemfall (Alk-Sucht, Drogen-Sucht, Arbeits-Sucht oder einen Partner mit einer anderen Störung der Persönlichkeit), denn nur so, kann der/die Co-Abhängige die eigene Sucht weiter ausleben.

Wird aber der Co-Abhängige Part gesund, hat er keine Lust mehr auf den Süchtigen, mit seinen Lügen, Versprechungen, Schwächen. Ein Co-Abhängiger Mensch kennt keinen Stolz mehr, hat keinen eigenen Willen, ist Marionette der Sucht seines Parters/erin und versucht die Traumwelt der "happy Familie" nach außen zu bewahren. Aber kaum ist der Co-Abhängige gesund, läßt sie/er sich nichts mehr vormachen, schönreden, versprechen. Dann kommt auch der gesunde Egoismus wieder, der gesunde Verstand auch (meist).

Deshalb ist es auch ratsam, dass beide Partner immer eine Therapie machen. Ob dann die Beziehung aber noch so "prickelnd" und dramatisch ist, ist die Frage. Viele schaffen es ja aus der Sucht rauszukommen.

Ich weiß ja nicht von welcher Dauer eure Trennung sein wird? Ist bei allen Suchtbeziehungen ein ewiges Hick-Hack...

Aber wenn sie endgültig sein sollte, dann hast du die Chance auf eine gesunde Beziehung mit einem anderen Menschen - und dein Frau auch.

Als ich in meiner tiefsten Phase der Co-Abhängigkeit war, dachte ich, die Welt würde nicht mehr funktionieren ohne genau diesen Mann...ich habe ihn so vermisst, dass ich dachte man hätte mir Teile vom Körper amputiert...Das war keine Liebe, denn Liebe tut nicht weh...das war Sucht.

Dir suchtfreie 24 h!

Alles Liebe Amalia


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
04.12.2008 11:30:24  
alleswirdgutfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hey karamba,
gerade hab ich mal wieder in Deinem Tagebuch gelesen und kann Dir nur von Herzen sagen, daß ich Dir viel Kraft wünsche, DEINEN Weg weiterzugehen. Du hast so viel erreicht, so viele Entscheidungen getroffen - Steh dazu! Ich glaube, Du machst das schon!
In diesem Sinne: Alles Gute,
Martin


"Der Mensch ist im Grunde ein zielstrebiges Wesen. Nur strebt er meist zu viel und zielt zu wenig."
04.12.2008 19:51:25  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke dir Martin! Ich wünsche dir auch viel Kraft und stehe dazu, was passiert im Guten wie im Schlechten.

Amalia...nur 24 h suchtfrei? Mal ernsthaft: Ich werde nie ein suchtfreies Leben führen, höchstens eines, in dem ich keiner Sucht nachgebe und jeden anderen Suchtstoff extrem kontrolliert konsumiere. Ich schaffe es aber wieder ein normales Leben zu führen, sprich nicht wie vor einem Jahr permanent mit der Überlegung durch die Gegend zu springen, wo ich wohl als nächstes online gehen könnte. Ich hatte Rückfälle die letzten Tage; ich möchte die nicht kleinreden. Gleichzeitig hat es nicht die Sumpfqualität wie noch vor gar nicht allzu langer Zeit.

Ich weiß was Co-Abhängigkeit bedeutet, durfte bis zu meinem Auszug zuhause 14 Jahre lang meine co-abhängige Mutter erleben. Ich glaube ich habe ihr damals ein Buch geschenkt, das hieß "Wenn Frauen...", aber das kennst du ja selbst.

Ich weiß wie meine Frau unterwegs ist: Sie ist traurig, verletzt, müde, aber co-abhängig ist sie, denke ich, nicht. Sie hat sich Sorgen gemacht und war wütend, aber hat zu keinem Punkt ihr Leben an meiner Sucht ausgerichtet. Die Sucht ist nur ein Punkt, an dem in dem Fall ich einen Keil zwischen uns getrieben habe; da kommen noch einige andere Dinge dazu; und Ihre Keile sind auch nicht ohne.

Meine Frau ist dann auch nicht gegangen, auch ich bin nicht gegangen, keiner hat den anderen rausgeschmissen, sondern im Gespräch habe ich gesagt, dass ich mir dann wohl eine Wohnung suche. Wenn wir uns gerade nicht bekriegen, können wir richtig lieb und vernünftig miteinander umgehen.

In der Paartherapie haben wir im Endeffekt unsere Paartherapeuthin ausgeknockt. Nach positivem Anfang hat meine Frau im Juni eine (und damit die letzte) Sitzung dort genutzt, sich von mir zu trennen. Danach sind wir wieder zusammen gekommen und jetzt getrennt. Uns glaubt das schon niemand mehr mit diesem Hin und Her.

Das mit dem eigenen Weg mag stimmen; ich werde den auch meistern und auch meine Freude daran finden. Im Moment ist mir aber nicht nach dem getrennten Weg. Ich will ihn nicht und damit wird die Altenative nur zum schwachen Trost. Was ich gerade anstrengend finde, ist mich einerseits gerade schwach, ausgelaugt und müde zu fühlen und auf der anderen Seite den überzeugenden Verkäufer, den klar strukturierten Chef und den völlig straighten Berater mimen zu müssen. Morgen noch und danach kann ich bis Weihnachten meine Zeit einteilen.

Genug für heute. Ich will schlafen und morgen ist noch mal ein tougher Tag.

micha


04.12.2008 23:02:13  
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Amalia,

noch eins zu Therapie...da hast du aber auch Vorurteile und den verkopften Psychiater im Kopf....

Ich habe Therapie immer als Begleiten auf einem Weg zu sich selbst wahrgenommen, und was kann es schöneres geben als wenn zwei authentische, zufriedene und in sich ruhende Menschen aufeinander zugehen? Ich glaube, dass in jedem Menschen Energie schlummert, die erst mal Leben lebenswert macht, die sich aber auch gegen sich selbst und andere richten kann (wie in der Sucht). Therapie läßt diese Energie fließen und hilft die Fließrichtung wohltuend mitzubestimmen.

Fließende Energie nimmt kein Stück Prickeln, sondern ermöglicht ein viel umfassenderes. Drama hatte ich mehr als genug in meinem Leben.

Grüße micha


04.12.2008 23:13:20  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Micha,
ich habe meine Meinung über Therapien auch etwas geändert!

Aber mir persönlich halfen Bücher, Freunde und das Forum...wesentlich mehr.

Fließende Energie...klingt gut! Mein neuer Freund ist etwas esotherisch angehaucht...d.h. Karma, Düfte, guter Mensch sein, intensiv genießen, schädliche Menschen meiden...früher hielt ich solche Menschen etwas ga-ga.

Aber es geht mit gut mit ihm - bisher dramafrei.

Ok, dann wünsche ich dir "trockene 24 h". Und danach wieder und wieder...(das mit den 24 h ist von Co-Da, 12-Schritte-Programm).

Gruß Amalia


bearbeitet von Phoenix am 05.12.2008 00:51:22
"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

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05.12.2008 00:46:10  
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Totalrückfall 5 stunden


05.12.2008 23:16:52  
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Micha,

ich sag dir was ich denke...
Ich hatte mich mal entschieden das Rauchen aufzuhören. Kurz nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, wurde mir mitgeteilt, daß ich auf eine andere Wohngruppe versetzt werde. Sofort war der Gedanke da, zur Beruhigung erst mal eine Zigarette zu rauchen, denn das war zu viel. Wieso wollen die mich versetzen? Abgeschoben, Strafversetzt, so kam ich mir vor. Daß das die richtige Entscheidung war, weil ich nicht wirklich zurecht kam mit den Bewohnern dort, wollte ich mir erst nicht eingestehen.
Nun, das ist schon über 20 Jahre her. Ich hab nicht mehr angefangen zu rauchen, also damals nicht, 3 Jahre später dann in der Altenpflegeschule, kurz vor dem Ende der Ausbildung wurde ich doch noch schwach :(
Sicher kann man das nicht vergleichen mit dem was du grad durchmachst.
Das andere was mir spontan einfällt ist Ostern 2008. Da war es bei mir so, daß ich abstürzte. Ich bin danach zu nem Seelsorgegespräch und der setzte mir die Pistole auf die Brust. Entweder PC sicher machen oder PC weg, für Wochen od. Monate.
Mir machte das deutlich, wo ich stand, was nun ich zu tun habe. Ich kann mich nicht hinterher damit fertig machen, daß ich es nie schaffe, bzw. mir Gott nicht hilft u.ä., wenn ich selbst nicht die nötigen Schritte unternehme, die eben an mir sind zu gehen.

Weißt du, es ist so schade, wie es gekommen ist mit deiner Frau, nur das alles ist keine Rechtfertigung dafür, was man vielleicht versucht vor sich selber zu rechtfertigen, und eigentlich selber weiß, daß man sich in die eigene Tasche lügt damit.

Geh raus, wenn dich der Reiz überkommt, zieh den Stecker, ruf jemand an, sei konsequent, und mach deinen PC sicher wie irgend möglich, sperre lieber viel zu viel wie eine Seite zu wenig.

Vielleicht wäre es ja auch ein Versuch wert, mal wieder anzufangen zu beten ... überstülpen kann man das keinem Menschen, will ich auch nicht.

Dir Alles Gute, geh Deinen Weg, der hoffentlich ins Licht führt. Übrigens: Bald ist ja Weihnachten. Jesus kam in die Finsternis und nicht in den Sonnenschein, kam im Stall zur Welt, nicht bei den Reichen, die alles hatten. Vermutlich hat man erst Sehnsucht nach Gott, wenn es einem dreckig geht, wenn man ganz unten ist im Stall beispielsweise...

Weißt du, ich wollte dir auch gerne was zu deinen Vorlieben schreiben, ich hatte es vermutlich schon mal erwähnt, meiner Meinung nach muß ich nicht alles ausleben, was mir mein Hirn vorgaukelt, was toll und richtig und wichtig sein soll für mich. Hätte ich die Wahl würde ich mich hoffentlich für die Frau entscheiden statt für meine Wünsche. Pauschal kann man das sicher nicht sagen, aber vielleicht mal überdenken. Wir sind alle vermutlich jedenfalls viel zu viel Egoisten und schauen immer erst auf uns, daß wir nicht zu kurz kommen ...

aber genug ...
auch darum ist es nicht verkehrt, immer "nur" für 24 Std. zu gucken, daß man auf dem rechten Weg bleibt, das ist schon Aufgabe genug.

liebe Grüße
Aldo


bearbeitet von Moralapostel am 05.12.2008 23:54:32
05.12.2008 23:51:21  
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Hi Aldo,

danke dir für deinen einfühlsamen und langen Beitrag.

Ich suche keine Rechtfertigung. Vor wem soll ich denn was rechtfertigen. Ich bin nachhause gefahren und habe meiner Frau gesagt, dass ich einen Rückfall hatte. Ich brauch ja nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich schaue mir dennoch an, wie es dazu gekommen ist und wo ich die Unterbrecher, Schutzfunktionen einbauen kann. Gestern war es einfach gnadenlose Dummheit: zwei erfolgreiche Treffen hinter mir, eine harte Woche hinter mir, Nikolausgeschenke eingekauft, nen Kollegen zum Bahnhof gebracht....eigentlich Zeit nachhause zu gehen....aber schadet ja nichts die Arbeitssachen im Büro zu lassen...und noch mal kurz die mails zu checken....und dann mußte ich noch kurz was für zuhause über den Scanner ziehen...ein bißchen surfen nebenher kann ja nicht schaden....zuhause wartet ja eigentlich auch nichts und niemand...jetzt ist es sowieso schon spät und der Talk auf dem Channel ist ja auch keine Sextalk sondern nur plaudern.

Die Kette kennt ihr alle...Ich suche gerade nach den möglichen Bremsklötzen. Die letzte Stunde habe ich dann auch mit Parents Friends zugebracht. Mein Virenprogramm fängt konsequent die zugehörige *.exe weg. Das spricht fürs Virenprogramm und gegen meine computertechnischen Fähgkeiten. (Bin für Tips dankbar).

Was mich eher stört ist, dass ich dachte, genau das überwunden zu haben, dieses Wegsacken in Sessions, dieses Zurechtlegen von Begründungen, um es vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich ärgere mich heute und bin auch enttäuscht von mir, heute auch unansprechbar und schlechtlaunig.

Macht es besser.

Gruß

Micha


06.12.2008 16:31:29  
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Hallo lieber Micha,

tut mir leid, aber ich hab mich schon lang gedrückt Dir zu antworten.

Ich glaube keiner von uns kann Dir in irgendeiner Weise einen Vorwurf machen. Ich weiß nicht, vielleicht wäre ich in Deiner Situation völlig untergegangen. Desto mehr freut es mich, dass Du trotz aller Widrigkeiten weiter dran bleiben willst. Das zeigt doch, dass Du in Deinem persönlichen Prozess schon sehr weit voran gekommen bist.

Ich freue mich, über jeden Eintrag von Dir.

Viele liebe Grüße
Jörg



11.12.2008 22:05:02  
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Hi Jörg,

danke für deine Antwort:

Ich pendle zwischen Fatalismus und absolutem Kopfschütteln über mich selbst und kann dennoch nicht ablassen. Suche die alten Communities, habe sie im Kopf, erkenne, welcher Schwachsinn das ist und doch zieht es mich immer und immer wieder dort hin. Meine eigenen Bremsklötze versagen.

Ich bin weiter hier und ich gehe zur Selbsthilfegruppe, hab gerade wieder die Hausaufgabe Parantsfriend zu installieren, um eine Hürde mehr zu haben und kriege jetzt täglich irgendwann Kontrollanrufe.

Ich habe einfach gedacht, dass so was wie Rückfälle passieren können, aber dieses Durchknallen sämtlicher Sicherungssysteme und das nach einem Jahr hätte ich noch vor drei Wochen für unmöglich gehalten. Wie durchgeknallt bin ich eigentlich? Seit Freitagabend bin ich wieder voll in der Sucht, sehe in jedem Computer eine Verheißung des Glücks.

Gerade ist da das Gefühl, dass die ganze Arbeit für mich an mir im letzten Jahr für die Katz war, eine Illusion, die Entscheidung, wie vor allem Release mir immer wieder geschrieben hat, einfach noch nicht gefallen war. Hier bin ich dann so vernünftig, aber sobald ich eintauche, kenne ich mal wieder kein Bremsen mehr.

Kein Jammern, die Maus betätige ja immer noch ich. Jetzt gilt es einfach erst mal ERste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen, Hürden zu bauen....und dann im nächsten Schritt einen sicheren Halt zu finden.

Es bleibt dabei, macht es besser

micha


12.12.2008 00:25:04  
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Hallo Karamba.

Also eines solltest du nicht tun: Denken, dass alles was du getan hast, für die Katz war. Dann müsste ich auch sagen, 15 Jahre Ehe für die Katz, 3 Kinder für die Katz, alles für die Katz.
Und dann schaufel ich mir auch ein wunderbar schwarzes Loch das Depression heißt und mich runterzieht. Das hatte ich schon und wills nicht mehr haben, denn es bringt nichts.

Traurig sein ist gut, zornig sein ist gut. Aber das hat seine Zeit, seinen Sinn, dann sollte es wieder aufwärts gehen, man den Willen haben, dass es weitergeht, denn nur dann hat man daraus gelernt und will daraus lernen..

Das Leben hat seine Phasen, manche rennen, manche gehen langsam. Wer befiehlt dir, das du rennst?

Verheissung des Glücks? Ist das für manche nicht schon eine Zigarette, für die sie jetzt gerade "sterben würden" ?

Für mich ein Zeichen dass du tiefunglücklich bist. Was kannst du daran ändern, einiges, alles? Am besten gleich.

Ich habe jetzt einen neuen Job, und dadurch wurde mir erst bewusst, wie unglücklich ich in dem alten war.

Man getraut sich oft nicht loszulassen, aus Angst vor dem Fallen, doch im Endeffekt ist man schon tiefer gefallen, als man merkte. Und es kann nur noch aufwärts gehen, nicht von heut auf morgen, aber deine Chance ist JETZT am besten!

Das einzige was dich wirklich halten wird, bist du selber, und musst auch du selber sein, und das nur dann wenn du deine Entscheidung getroffen hast und alle Hintertüren endlich zumachst.
Ein Blinder kann sich auch führen lassen, aber gehen muss er selber! Wenn er vertraut auf das was ihn führt, braucht er nicht schon an erste Hilfe denken, und an Hürden auch nicht. Wünsche dir deinen Mut den du irgendwo versteckt hast, und dass du es so GUT machst wie dir möglich ist, dann brauchst du dich nicht zwingen, es BESSER machen.Lächeln

Gib dich nicht auf. GlG, E.




12.12.2008 15:11:45  
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Hallo Leute,

nur mal so ein Zwischenstand: Dank Parents Friend wird jeder Versuch zurückgeschlagen, auf einschlägige Seiten zu gehen. Dazu kommen noch diese nicht vorhersagbaren Kontrollanrufe. Ohne diese Hilfen wäre es gerade schlecht bestellt um mich. Ich danke da den Menschen aus meiner Selbsthilfegruppe, die mich mit allen Möglichkeiten in die Mangel nehmen.

Ich habe gerade nicht die Kraft für große Veränderungen, bin froh, wenn ich die Sucht von mir fernhalte und meinen Alltag irgendwie gemeistert bekomme. Zufriedenheit sieht anders aus, aber ich beiße mich durch.

Grüße Karamba


17.12.2008 22:37:43  
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