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Tagebuch von ravemaster (OSS) - Start: 10.08.07 |
ravemaster | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | 9.10.2008 heute hab ich das Gefühl ich muss doch mal wieder was in mein Tagebuch schreiben. Eigentlich weiß ich gar nicht viel zu erzählen, da ich krank bin, grad etwas Langeweile habe, doch bevor ich anfange das Loch mit Internet zu füllen schreib ich lieber hier was. Das letzte Wochenende war etwas hart, wir waren von Donnerstag auf Freitag bis in die Morgenstunden unterwegs und von Samstag auf Sonntag nach nur wenig Schlaf in Dortmund in der Westfalenhalle. Das war vielleicht zuviel des Guten, weshalb ich nun krank bin. Egal. Aufgefallen ist mir, das dieses mal nach einem durchzechten Wochenende, mit wenig Schlaf, überhaupt keine Gefahr bestand Rückfällig zu werden. Keine Bilder im Kopf oder sonst was, die mich oft in solchen Situationen, wenn man schwach ist, verleiten. Dasselbe heute. Seit heut Mittag lieg ich hier im Bett rum, zappe mich durch das anspruchsvolle mittägliche Fernsehprogramm und habe das Gefühl zu verdummen. Dazu bin ich total schläfrig, mein Kopf brummt und ich will mich irgendwie davon ablenken. Aber das Gefühl jetzt nach irgendwelchen Videos googlen zu müssen hab ich nicht. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich das erst vor 10 Tagen getan und dabei sich die Sucht wieder mal gemeldet hatte. Im Moment ist aber lediglich ein Gefühl da, das mir befiehlt irgendwas "zu tun", was nützliches, aktives. Aber nicht nur trielend rum zu liegen und sich das dämlich Tv Programm anschauen zu müssen. Was solls, ich mach mir einen Tee und schaue mir ne DVD an. Euch allen wünsch ich einen aufregenderen Abend ;-) | |
09.10.2008 20:04:29 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | 12.10.2008 Seit Samstag Abend bin ich vom deutschen Fernsehen desillusioniert. Ich war das Wochenende daheim um mich vollends aus zu kurrieren, hab das Fußballspiel angeschaut, gegen später etwas zu essen gemacht und etwas rumgezappt. Nun wird doch im Fernsehen wirklich jeder Action-,Horror-, oder sonst-was-Film zwecks FSK weitestgehen geschnitten, zensiert. Gestern lief aber im Deckelmantel einer "Doku" eine Sendung, die tatsächlich die Geburt eines Kindes in Nahaufnahme und Farbe gezeigt hat! Ohne abzublenden! Ohne Schnitte! Ich war geschockt, mir ist erstmal das Essen im Hals stecken geblieben. Die Ärtze mussten sich noch einem Skalpel bedienen, um.... Ach ist ja egal, aber wie kann das sein das jeder gute Kriegsfilm (was ja auch mal echt war) geschnitten wird und hier solche Sachen gezeigt werden??? Also manchmal versteh ich die Gesetztgebung nicht... | |
12.10.2008 19:27:28 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | 13.1.2009: Nach knapp 3 Monaten auch von mir mal wieder ein kurzes Statement. Wie erging es mir die letzte Zeit? Im Großen und Ganzen unverändert. Den kompletten Oktober (35) Tage clean, im November gab es 2 eher kurze Zwischenfälle die ich nicht richtig bewerten kann. Ebenso Ende Dezember. Aber kein Abtrifften mehr stundenlang im Sumpf. Kein zielloses Suchen mehr. Der Browser geht 1 Stunde, danach ist schluss. Ich bin im Moment in der Phase ohne fremde Hilfe, bzw ohne "eigene Therapie" meinen Weg zu gehn. Daher ziehe ich mich auch hier etwas zurück. Ab und an stöbere ich hier noch rein. Prinzipiell aber versuche ich daheim nur das nötigste im Internet zu erledigen und selten benötige ich mehr als eine Stunde dazu. Aber ich weiß auch wie schnell und vor allem wie stark mich die Sucht wieder in ihren Bann ziehen kann. Da reicht es irgendwo drüber "zu stolpern" und plötzlich drängen sich Gedanken, Filme vor dem inneren Auge, stark in den Vordergrund und lassen erst nach, wenn man den "Stolperstein" untersucht hat. Aber soweit es nicht dazu kommt, ist das Leben erträglich und so wie es die letzten Monate läuft, bin ich weitestgehend zufrieden. Aber bei Zeit werde ich mal wieder mehr schreiben. Ich hoffe ihr seit alle gut in das neue Jahr gekommen und wünsche eucht allen viel Kraft eure Vorsätze zu erfüllen, vor allem aber die Sucht aus eurem Leben zu verbannen! | |
13.01.2009 21:32:56 | ||
Jurek | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 98 Mitglied seit: 24.10.2007 IP-Adresse: gespeichert | Mensch Ravemaster, lange nichts mehr von dir gelesen (aufgrund eigener abwesenheit) aber schön zu hören, dass du auf einem guten weg bist, das freut mich. Mach weiter so und alles Gute. LG derjurek | |
15.01.2009 09:36:53 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Mein Leben 2.0 Nach längerer Abseitsphase will ich nun mal etwas ausführlicher berichten wie es mir in letzter Zeit erging. Ich kann eigentlich nur positives berichten. Ich finde allmählig wieder in ein normales Leben zurück. Ich hatte nach langer Zeit wieder Sex und es hat geklappt - keine Bilder im Kopf, keine Videosequenzen - und auch keine Errektionsprobleme. Aber vielleicht ganz von vorne: Ich habe beim Fasching eine doch um einies ältere Dame kennengelernt, was dem ganzen aber keinen Abbruch getan hat. Da ich selbst mehr als Angetrunken war an jenem Abend war ich am nächsten Tag dann doch etwas geschockt als sie mir erzählte sie sei gut 15 Jahre älter als ich, was ich niemals geglaubt hätte (sie konnte gut 10 Jahre jünger durchgehen). Zwar spürte ich wieder diese Erwartungshaltung und damit verbundenem Druck aber dafür konnte ich diesesmal die Situation gefühlstechnisch klar abgrenzen. Es war einfach die perfekte Möglichkeit auszuprobieren und den Spaß an der eigentlich schönsten Sache der Welt wieder zu erlernen. Und ich dachte mir, ich wäre blöd wenn ich das nicht tun würde. Ich blieb also dran, wir haben uns ein zweimal einfach so getroffen, nur etwas rumgeknutscht und das wars. Das ganze steigerte sich allmählig, was mir sehr recht kam, weil es für mich ja nach der ganzen Onlinesexsucht Geschichte und den damit verbundenen Pannen doch eine sehr aufregende Sache war. Ich muss dazu sagen, dass ich habe mich bei den ersten Malen helfender Mittelchen bedient habe und ich denke ohne diese hätte es wahrscheinlich auf Anhieb nicht geklappt. Beim erten mal bin ich auch nicht gekommen, es hat zwar riesen Spaß gemacht aber es war mir mittlerweile sowas von fremd und mit der Situation "Bett" habe ich einfach nichts erotisches mehr verbunden. Zu lange liegen die wenigen positiven Erfahrungen zurück und zusehr dominierte die Versagensangst und dadurch aus alten Verhaltensmustern nicht raus zu kommen. Bei unserem 2. Treffen bin ich gekommen und plötzlich ist es, als wäre ein Schalter umgeklappt. Die Angst wird mit jedem mal weniger, ja, es scheint sogar als würde sich langsam eine Art "Vorfreude" entwickeln! Ein für mich völlig neues Gefühl! War bisher die Assoziation mit Sex doch immer nur Versagen und die daraus resultierenden Folgen. Im Moment ist es jedenfalls als würde eine große Wand, welche mir jahrelang das Licht aus dem Leben genommen hat, langsam aber sicher einbrechen. Es schleicht sich eine allgemeine Ruhe in mein Leben ein (was wohl nicht nur mit dem entspannten Stundenplan zu tun hat dieses Semester), ich habe das Gefühl ich müsste vor (fast) nichts mehr aufgeregt sein oder Angst haben. Auch habe ich das Gefühl, das ich mit diesen typischen Situationen (Sammy, da denke ich an dich falls du das noch lesen solltest;-), in welchen ich immer am Rad gedreht habe weil ich nicht wusste woran ich bin, nun ganz locker umgehen kann. Frei nach dem Motto: was kann mir passieren?! Das mag für normale Menschen alles etwas befremdlich klingen aber ich denke einige wissen doch noch wo ich damals (Anfang 2007) begonnen habe. Wie es jetzt weiter geht weiß ich nicht, wann und ob wir uns nochmal treffen. Aber ich sehe dem entspannt(er) entgegen. An dieser Stelle möchte ich auch allen nochmals von ganzem Herzen danken, welche mir stets mit Rat zur Hilfe standen: Sammy, Gabriele, Ratlos (so viele Dinge die du geschrieben hast, kann ich mittlerweile real bestätigen), amalia, tinitus, Bear40, Reisebear, Tobs, Jurek, Keylo, Karamba68, littlegeorge, noisepicker, Herfried, Moralapostel, ina und alle die ich vergessen haben sollte. Ich habe hier nicht nur vieles über mich gelernt, sondern mir diente dieses Forum auch lange als ein "Auffangbehälter", wenn es mir schlecht ging nach Rückfällen oder ich frustriert vom Leben war. Ohne dieses Forum, ohne die Posts von Sammy wäre ich vielleicht niemals auf diese Seite gekommen und konnte mich als Onlinesexsüchtig identifizieren. Und ich würde jetzt noch.... Nein, das Kapitel ist vorbei.
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22.03.2009 22:11:00 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | ravemaster, ich glaube, wir stehen hier alle mit glänzenden Augen und freuen uns unendlich für Dich!!! Toll!! Ganz toll! Es ist sooo schön, dass Du nun die Schallmauer durchbrochen hast, ich gratuliere Dir von ganzem Herzen!!! Alles Liebe für Dich und bleib auf diesem Weg, G. PS... Alter ist völlig irrelevant, wenn es um Gefühle geht!
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22.03.2009 23:19:07 | ||
tobs | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 132 Mitglied seit: 08.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | da freut man sich doch natürlich .und den wichtigsten punkt hast du ja auch schon beschrieben.wir alle........nein nicht allein versuchen wir die sucht zu besiegen sondern alle gemeinsam.und da muss man sich auch für nix mehr schämen denn man ist ja nicht allein.mach weiter so und lass dich von deinem weg nicht abbringen. | |
25.03.2009 16:40:37 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | 27.4.2010: Nach nun über einem Jahr habe ich Gabriele doch noch einmal gebeten mein Gästebuch zu öffnen. Für den folgenden langen Beitrag will ich mich schon mal entschuldigen. Es fällt mir schwer ihn zu strukturieren, da ich meine Gefühle nicht ordnen kann, sondern einfach nur schreiben kann, wie es kommt. Die Situation, in der ich stehe, habe ich so noch nicht erlebt. Aber ganz von vorn. Ich hatte ja noch von der Affäre geschrieben, welche ich im Frühjahr hatte. Es war unkompliziert, der Sex war super. Das ging eine Weile, dann war Schluss, weil sie jemand anderen hatte. Soweit so gut. Nicht allzu lange Zeit danach hatte sich eine gute Freundin von mir von ihrem Freund getrennt, mit dem sie bereits zusammen wohnte. Wir haben uns angenähert. Gleich Klartext gesprochen. Sie wolle sich nicht gleich wieder binden, und mir war das auch recht, da sie ohnehin nicht so in mein Klischee Frau gepasst hat. Wir begannen eine Affäre. Sozusagen als Überbrückung, bis jemand was Neues hat. Sie war nie öffentlich, viele merkten aber die Nähe und das Verhalten von uns. Es wurde mit der Zeit immer mehr. Der Sex war nicht so spektakulär wie bei der Frau Anfang des Jahres, aber er war schön, zärtlich und gefühlvoll. Kein Leistungsdruck. Es gab auch Zeiten da hatten wir nur sehr wenig oder gar keinen Sex, hatten uns lediglich gestreichelt etc. Aber auch das war ok. Wir hatten denselben Freundeskreis und haben immer mehr unternommen. Wir hatten ein großes Spektrum an Gemeinsamkeiten. Es wurde immer privater (Mithilfe beim Umzug, Familie usw.) . Es gab allerdings manches was mich genervt hat. Ich habe sie oft abgewertet, bzw hab nicht zu ihr gestanden (innerlich und Bekannten gegenüber, denen ich von der Affäre erzählte). War froh, wieder meine Ruhe gehabt zu haben. Sie war mir manchmal zu einfach gestrickt. Bei den Gesprächen kam nicht viel Neues bei rum. Es gab Zeiten, da war sie mir zu aufgedreht, dann gab es Momente, da war sie mir zu passiv (zb im Bett). Jetzt, nach einem ¾ Jahr ist alles vorbei, sie hat einen Neuen und ich merke erst jetzt, was mir eigentlich fehlt. Es ist für mich eine völlig neue Situation. Ich bin die ersten Wochen durch die Hölle gegangen, noch nie habe ich die körperlichen Auswirkungen davon so gespürt. Ich konnte nicht mehr Essen, schlafen, hatte eine innere Anspannung das ich fast explodiert bin, mein Gesicht hat sich angefühlt wie eine Maske. Der Verlust wurde mir erst jetzt klar. Sie war der beste Mensch, den ich bis jetzt in meinem Leben hatte. Noch nie hatte ich eine, die so selbstlos war, so aufopferungsvoll. Und das auf eine Art, als sei es nie anstrengend für sie gewesen. Sie war immer da, hat sich gekümmert. Gab mir Aufmerksamkeit. Alle negativen Dinge wirken plötzlich verschwindend klein. Optimierbar. Mir fehlt die Sicherheit, die Wärme, Zuneigung und Aufmerksamkeit. Das Vertrauen, das sich so langsam aufgebaut hatte. Die Angst vor der Zukunft, sowas wieder aufbauen zu müssen und dann zurück gewiesen zu werden. Alles im Leben ist im Moment so anstrengend. Ich war oft und lange Sinlge. Immer habe ich die Einsamkeit verkraftet, habe sie mir selbst zu geschrieben, wegen meiner Sucht. Hatte oft Liebeskummer, aber noch nie in dieser Form! Nun ist alles anders. Ich komme mit dem Gefühl nicht mehr klar, einsam zu sein! Mir fehlt sie als Person. Gar nicht mal der Sex (so gesehen hatte ich besseren). Aber diese Grundsicherheit, die sie mir gegeben hat. Es hat einfach alles gepasst, es war nicht wie all die Trennungen früher, aufgrund meiner Sucht, bzw Errektionsproblemen. Es hätte alles noch so toll werden können, es war eine gute Grundlage. Im Moment schiebe ich wieder vieles auf die Sucht, auch wenn diese ansich im Moment kein Thema ist. Nicht die Trennung, aber dieses schreckliche Verlustgefühl beziehe ich auf die Sucht. Komme mit der Situation einfach nicht klar, obwohl es nun schon fast ein Monat her ist. Woher plötzlich all diese Gefühle? Wieso habe ich nie innerhalb dem halben Jahr was davon gemerkt, wie gut sie mir tat? Wieso war ich immer so ambivalent? Nur weil sie nicht in mein Klischee passte?? Ist es normal, das wir, die diese Sucht in uns tragen, immer das wollen, was wir nicht kriegen können? Immer habe ich nach anderen geschaut, sie war halt da. Besser wie nichts. Jetzt ist sie weg und alles ist anders. Ich habe Angst vor der Zukunft, nicht nochmal einen Menschen mit diesen Charakterzügen kennen zu lernen. Angst davor, mich wieder zu spät zu öffnen. Bzw. mich jetzt noch mehr vor Gefühlen zu verschließen. Diese Art von Verlustgefühl ist ganz neu für mich. Ich frage mich nur wieso ich damit nicht klar komme. Spielt hier die Sucht wieder mit rein? Die Minderwertigkeitsgefühle, Selbstmitleid? Ich kann es gar nicht benennen. Ich denke nur oft an ihre Charaktereigenschaften, an unsere Zeit und an das sichere Gefühl das ich die ganze Zeit hatte. Und natürlich an das Bild: sie und er. Im Bett. Das ist das, was mir dann den Schlaf raubt. Und ich mich frage: Wie würde ich das jetzt verkraften, wenn ich nie OSS geworden wäre? Es hat mir aber auch die Augen geöffnet. Es kommt auf so vieles an, so viele Dinge, die sich erst im Laufe einer Beziehung bilden. Die ich vorher nie für Möglich gehalten hätte. Dinge, die mir Pornos nie geben könnten, das sehe ich so klar wie nie. Es ist nicht der Sex, sondern das Vertrauen, das sich aufgebaut hatte, die Sicherheit, die mir so sehr fehlt. Dazu das schmerzliche Gefühl, was nun alles kaputt ist, es hing so viel dran. Die gemeinsamen Parties, der Freundeskreis, unsere Aktivitäten. Das Gefühl, etwas seit langem nicht aufgrund meiner Sucht verloren zu haben. Oder doch??! Ich weiß es nicht. Wir hatten oft über die Situation im Allgemeinen gesprochen. Was wäre, wenn sich einer in den anderen verliebt? Ich hatte es lange Zeit immer abgewehrt. Nun hatte sie mir gestanden, das sie es lange Zeit war. Aufgrund meiner Reaktion (die ich nun selbst nicht verstehe) sich aber gelöst hatte. Sie hat es nie dirket angesprochen, da sie Angst hatte, das es dann ganz vorbei wäre mit uns. Im Prinzip bin ich selbst schuld, hätte ich mich geöffnet, wäre vieles anders gekommen. Wir haben praktisch aneinander „vorbei geliebt“. Es ist ein riesen Gefühlschaos in mir ausgebrochen und ich weiß grad weder ein noch aus. Ich habe viel drüber gesprochen, aber es war mir auch nochmal wichtig es hier zu posten. Gerade im Zusammenhang mit der Sucht, falls es diesen Zusammenhang hier gibt, den ich aber irgendwie nicht greifen kann… Ich habe gerade den Text nochmal durchgelesen und mir fällt schon beim Beschreiben auf, das ich mich im Kreis drehe. Es sind immer dieselben Dinge. Aber diese lassen mich nicht los.
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27.04.2010 17:21:37 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Ravemaster, Ich habe mal gehört: Inneres Wachstum ist der Zweck des lernens! So ist es doch, dass wir in einigen Lebenslagen genau richtig liegen. Der Grad der Entwicklung, der Reife den wir erreicht haben, ist genau so wie er sein sollte und wir erreichen Stufen, die Menschen unseres Alters noch vor sich haben. Auf anderen Gebieten ist das nicht der Fall. Liegt das nicht daran, dass wir komplexe Wesen sind und unser Verhalten naturgemäß nicht gleichmäßig sondern schwankend ist?!! In jedem von uns!! gibt es Schichten des Gefühls die noch unter einer dicken Eisschicht verborgen sind und gleichsam noch mit keiner (befreienden) Wärme in Berührung kamen! Wir können von uns nicht erwarten, dass wir alles auf einmal in den Griff bekommen. Ich finde, es ist nicht nur in Ordnung, dass wir uns manchmal langsam weiter bewegen, es ist auch oft die einzige Möhlichkeit. Verwirrungen, Streitigkeitem oder auch Leid haben vielleicht dazu beigetragen, Erinnerungen und Gefühle sicher einzufrieren. Wir sollten uns immer eine Zeit eingestehen, die dann zur Heilung gehört. Es hat m.E. nichts mit der OSS zu tun, dass du nun in diesem Gefühlskarussel steckst! Warum? Du hast das Thema hinter dir gelassen und nun bringe es nicht mit Lebenserfahrungen in Verbindung, die wahrscheinlich auf einer ganz anderen Ebene gewachsen sind. Ich frage mich, welchens Ziel du jetzt hast? Loszulassen von deiner großen Liebe, oder um sie zu kämpfen? Wunden lecken, Opferrollen einnehmen hat noch niemandem geholfen! Das habe ich als Angehörige eines OSS auch sehr schnell lernen müssen. Versuch dir darüber klar zu werden, was jetzt für dich jetzt wichtig ist, ohne irgendwelche Selbstzweifel zu haben! Was du geschrieben hast ist alles Vergangenheit. Lerne daraus, aber grübel nicht über irgendwelche vergangene schuldige Tatsachen nach (OSS), das bringt doch nichts! Kopf hoch, ich wünsche dir alles Gute LG Denise
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27.04.2010 23:36:50 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Danke. Ja es stimmt. Ich lebe in der Vergangenheit. Denke an die Zeiten, die wir zusammen hatten und wie schön sie waren, ohne das mir das aufgefallen ist. Kämpfen kommt nicht in Frage. Sie hat sich entschieden und dafür viel aufs Spiel gesetzt. Viel ist jetzt kaputt. Was ist mein Ziel? -Nicht mehr in alte Verhaltenmuster zurück zu fallen. -Nicht mehr nach einem Ideal zu suchen, das mir nicht gut tut, wie die Vergangenheit zu oft gezeigt hat. -Das Gefühl der emotionalen Einsamkeit, wie ich es so noch nie erlebt habe, nicht durch Pc, ONS, oder sonstiges zu verdrängen. Im Moment habe ich das Gefühl so offen zu sein wie noch nie. Aber ich habe auch die Angst, mich wieder zu verschließen, dass es bei der nächsten vielleicht wieder so lange dauern wird, bis ich mich öffne und Gefühle zulasse. Vielleicht wieder zu lange... Außerdem die Angst, wieder so ambivalent zu sein. Wieder voreingenommen von Zweifeln, was nicht alles passen könnte. Und dadurch mich verschließe. Es gibt also genug zu tun. | |
02.05.2010 18:06:24 | ||
biberle85 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | Du hast Recht, denn das Ideal, dem wir hinterherjagen, ist im Grunde schon Träger des Schmerzes, nach dem wir so intensiv suchen. Ich habe durch Lektüre eine ganz andere Sichtweise gelernt. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich bisher immer die Frauen als attraktiv empfunden habe, die in mir ein Gefühl von schmerzhaftem Begehren ausgelöst hatten, was ich fälschlicherweise als Verliebtheit missdeutet habe. Und genauso waren auch fast alle meine bisherigen Beziehungen. Entweder habe ich Frauen ausgebeutet und mich auf ihre Kosten emotional ausgelebt, oder ich war in der Position, dass ich nur gegeben habe und nichts zurückkam. Dieses Spiel war mir aber bisher nicht so bewusst gewesen. Es war wohl einfach die Art von Beziehung, die ich aus dem Elternhaus gewohnt war. Da war es nicht üblich sich gegenseitig zu stärken, sonder voneinander zu nehmen und den anderen als Kraftquelle zu missbrauchen. Schade, dass es bei deiner letzten Beziehung zu Ende gegangen ist. Oft ist der Schmerz dann so gross, dass er uns den Blick trübt, aber wenn einige Zeit ins Land gegangen ist, dann bemerken wir, dass uns die Zeit mit diesem Menschen auch stärker gemacht hat. Ich denke wir gehen einfach weiter voran oder? Vielleicht hat die Zukunft auch für uns den einen oder anderen Sonnenstrahl übrig! Lg Biberle | |
03.05.2010 00:08:29 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ja lieber Ravemaster, es gibt immer viel zu tun, wenn man im Leben zufrieden und emotional ausgeglichen sein möchte. Das zumindest sind meine eigenen Erfahrungen, die mich diese Erkenntnisse gelehrt haben. Mein Mann war 8-9 Jahre(wir sind uns da nicht so sicher) OSS. Erst vor 3 Jahren, als ich hier in das Forum kam, begann ich konstruktiv und hart an mir zu arbeiten. Es vergingen gut 2 Jahre, als ich spürte, das meine positiven Veränderungen zur Selbstverständlichkeit in meinem ganzen Wesen geworden sind. Ich habe gelernt, nicht mehr über alles sinnlos nach zu grübeln was entweder nichts positives mit sich bringt oder mich aktiv emotional negativ beeinflusst. Ich denke, das wäre nun auch für dich ein wichtiger Punkt. Du schreibst, dass du wieder Angst hast ambivalent zu sein. Mir ist in dem nicht ganz eindeutig klar, ob du die voluntäre Ambivalenz (Wünsche) meinst, die intellektuelle Ambivalenz ( Berurteilungen) oder die affektive Amivalenz (Gefühle)? Ich denke, den Unterschied zu erkennen ist nicht ganz irrelevant. Zum einen ist es doch so, wenn du Angst vor etwas hast, ziehst du genau DAS wie einen Magneten an. Denn du denkst genau darüber oft nach und deine Gedanken, dein Unterbewusstsein wird dich auch genau dort hin bringen. Wenn du etwas positives, schönes, erfolgreiches erleben willst, wirst du dich auch sehr viel mit diesen entsprechenden Gedanken beschäftigen müssen, damit du dein Ziel erreichst. Und nicht durch immer wiederkehrende Ängste und Selbstzeifel dir sämtliche Baustellen in den Weg zum Erfolg stellst. Hab keine Angst, sondern sag dir selbstbewusst und positiv, was du dir in Zukunft in deinem Leben wünschst. Denk z.B. darüber nach, wie schön eine Beziehung mit einem Mädel deines Herzens sein wird und schau nicht gleichzeitig wieder in den negativen Sog deiner Gedanken. Für mich war das eine Zeit lang wie ein positiv-denken-lernen-Training geworden. Ich war mir sehr bewusst, wie wichtig positives denken / positive Gedanken für mich ist. Mit der Zeit ging es mir immer besser und dich fühlte mich in meinem Leben immer wohler. Ich erkannte, dass nicht "nur" mein Mann mit seiner OSS mir das Leben schwer machte, sondern dass ich es auch selbst war, die für mein aktiv - positives Leben verantwortlich ist. So habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich sämliche Ängste, die mich am vorwärts kommen hindern, verliere, wenn sich meine Gedanken immer weiter, ganz selbstverständlich, ins Positve drehen. Natürlich sollte man weiterhin in bestimmten Situationen abwägen was gut und weniger gut ist, natürlich gibt es Situationen immer mal wieder im Leben, die uns Angst bereiten, das ist nicht nur normal sondern auch ein wichtiger Prozess! Du schreibst: Wieder voreingenommen von Zweifeln, was nicht alles passen könnte. Zweifel nicht an dir!! Du bist ein wunderbarer Mensch mit Ecken und Kannten du dir zustehen mit Herz und Verstand, was dich liebenswert macht! Überschatte das nicht mit sinnlosen Selbstzweifeln! Du schreibst: Und dadurch mich verschließe. Bleibe jetzt bitte hier ;-) und halte den Kopf oben. Wie sagt man so schön: Man(n) kann auch in einem Keller aufrecht gehen! ;-) Ich wünsche dir viel Erfolg du bist ein Kämpfer und wirst auch diesen positiven Weg gehen. Du wirst sehen / spüren, wie wunderbar er sich anfühlt, wie emotional ausgewogen und gut du dich fühlen wirst. Ich wünsche dir alle Gute! LG Denise
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03.05.2010 00:35:40 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Danke Verwünscht u Biberle für eure Beiträge. @Biberle: Genauso lief es auch auch oft bei mir. Entweder das schmerzliche Begehren (oder einfach nur Sex?) missinterpretiert als Liebe. Und die letzte Beziehung war nun genau von der anderen Art. Es ging mir gut, ich habe nicht viel investiert und viel mehr herausbekommen. Aber jetzt weiß ich, das es sich mehr lohnt, in diese Art von Beziehung zu investieren. @Verwünscht: mit Zweifel meinte ich weniger die Zweifel an mir, als die Zweifel an meinen Gefühlen. Das ich mir etwas wünsche, es dann irgendwann habe, dann aber nicht schätzen kann. Bzw daran zweifel ob es doch das war, was ich gesucht habe. Mit Ambivalenz die entsprechende Unentschlossenheit der Frau gegenüber, die aus dem Zweifeln resultiert. Also die affektive Ambivalenz. Ein Problem ist auch manchmal, DAS ich geradezu schnell zu positiv denke. Zuerst geht es mir schlecht, dann tut sich was und ich klammere mich daran. Male mir aus, wie schön es sein könnte. Bin im Kopf weiter als es die Realität ist - und werde dann enttäuscht. Aktuelles Bsp: Vor einer Weile habe ich eine im club kennengelernt, die genau meinen "Vorstellungen" entspricht. Ich habe mit ihr Kontakt aufgenommen, uns ab und an in den clubs wiedergesehen, inzwischen ihre Chat Nummer bekommen. Kürzlich haben wir gechattet und sie zeigt sich sehr offen. Es geht mir plözlich wieder viel besser, ich denke darüber nach. Nur positiv. Dadurch entsteht eine Erwartungshaltung. Ich klammere mich an Kleinigkeiten. Und hier kommt die Angst ins Spiel, wieder enttäuscht zu werden. Wie in der Vergangenheit. Wieso sollte es jetzt plötzlich mit einer klappen, die genau so wie sie ist, für mich perfekt wäre? Das hat es noch nie. Ich will solche Sachen unbewertet und unbefangen angehen. Ihnen nicht die übertriebene Bedeutung beimessen. Aber das kann ich nur mit solchen, die mir eigentlich (zumindest anfangs) nichts bedeuten. So wie die Letzte. Und dann klappt es eher... | |
03.05.2010 18:02:14 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Wow, wie die Zeit vergeht. Und schon sind 2 Jahre vergangen. eine leere email von Gabriele hat mich animiert, doch mal wieder vorbei zu schauen. Es hat sich so viel geändert in meinem Leben. Zum positiven: feste Beziehung, Job, Karriere. Aber auch negatives: Rückfälle, fehlende Zeit, (gefühlte) Überforderung. Prinzipiell verläuft alles in festen Bahnen. Die Oss spielt zwar noch eine Rolle, dominiert aber kaum noch meine Einstellung/Auffassung von Sex. Zwangsgedanken/Bilder im Kopf sind kaum noch verknüpft mit Befriedigung. Die Beziehung läuft gut. Kein Problem wenns im Bett mal nicht so läuft. Keine Vorwürfe oder schlechte Stimmung. Zeit ist das wertvollste Gut geworden. Für mich und meine Liebsten. Gerne würde ich mal wieder mehr schreiben. Aus oben genanntem Grund aber nur so kurz. Ich habe etwas von euch "alten" gelesen (Karamba, Biberle, littleorange). Schön das es euch noch gibt und ihr euch weiter reflektiert und an euch arbeitet. Das finde ich so wichtig. | |
07.09.2012 06:58:49 | ||
Dormarth | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 225 Mitglied seit: 27.01.2010 IP-Adresse: gespeichert | Vielleicht ein Virus. Denn ich habe diese Mail auch erhalten und bin aktiv. Vorallem die Überschrift Re: lässt nichts gutes vermuten^^
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07.09.2012 11:08:49 | ||
Thread-Info | |
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