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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Ich bin endlich hart aufgeschlagen
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Ich bin endlich hart aufgeschlagen
maja060866fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo!
Seit ein paar Tagen lese ich in diesem Forum. Es tut gut zu lesen, dass es irgendwo da draußen Menschen gibt, die so fühlen wie ich, die ähnliches erleben oder erlebt haben.
Meine Geschichte ist so schrecklich lang. Ich weiß nicht, ob ich sie aufschreiben will.
Vor ein paar Tagen bin ich hart aufgeschlagen. Alles was seit Jahren wie in einem Nebel immer da war, ist plötzlich sichtbar geworden, hat mich umgehauen und mir eiskalt ins Gesicht geschlagen.
Wer bin ich? Warum habe ich so lange ertragen, was ich doch nicht hätte ertragen müssen? Warum habe ich mich vor der Wirklichkeit so oft umgedreht, weggeschaut? Wie kann man so sehr verdrängen, wo doch mein Kind schon mit hinein gezogen wurde?
Meine erste Ehe dauerte 10 Jahre. Wir waren schon ein paar Jahre verheiratet, da hat mein Mann mir unter Tränen von seinem Problem, seiner Sucht erzählt. Er müsse ständig Pornos ansehen, Kataloge, späte Filme im Fernsehen ansehen und sich dabei befriedigen.
Für mich war das alles unfassbar, aber seine Offenheit hat mir geschmeichelt. Er hatte Vertrauen zu mir und wollte davon los kommen. Wie schwer das in Wirklichkeit ist, wusste ich damals noch nicht und habe es auch nicht geahnt.
Er hat sich nie wieder mir anvertraut. Hatte schnell einen Rückfall. Gespräche waren aber nicht wieder möglich mit ihm.
Sexuell war es zwischen uns immer schwierig gewesen. Er hatte nur selten das Verlangen, mit mir zu schlafen. Ich fühlte mich irgendwann abgelehnt, nicht begehrt.
Mit dritten Personen war es zu der Zeit noch nicht möglich zu reden. Dieses Thema war unbekannt, Internet gab es zu der Zeit noch nicht. Unsere Ehe war für mich eine Tortur.
Nach 7 Ehejahren wurde ich dann schwanger. Als unser Sohn 2 war, haben wir uns getrennt.
Zu dem Zeitpunkt war das Internet in unseren Haushalt eingezogen. Er ging kaum noch mit mir zur gleichen Zeit ins Bett, war lange auf und saß vor dem PC. Damals war mir der Zusammenhang zwischen seiner ständig beschmutzten Wäsche und den langen Abenden vor dem PC noch nicht klar. Jetzt weiß ich, wie tief er drin hing. Er hat dann eine andere Frau kennengelernt und mich verlassen.
3 Jahre später heirate ich wieder. Dieses Mal wusste ich vorher, worauf ich mich einlasse. Unter Tränen habe ich mir wieder angehört, was doch eigentlich nichts mit mir zu tun hat. Und wieder dieses starke Gefühl, schon fast Stolz, mir wird es anvertraut, ich kann an seiner Seite stehen und es mit ihm durchstehen.
Das diese Nummer heftiger war, hat mich nicht beunruhigt.
Zu Pornographie kamen Besuche bei Huren und Männern an Homotreffpunkten. Ich habe ihn trotzdem geheiratet, bereits schwanger mit meinem 2. Sohn.
Zuversicht hat mir allerdings gegeben, dass er eine Therapie angefangen hat.
Sexuell haben wir uns vor unserer Ehe gut verstanden. Er war der beste Liebhaber, den man sich vorstellen kann.
Kaum waren wir verheiratet, war das vorbei. Er hatte kein Verlangen mehr. Auch veränderte sich seine Persönlichkeit. Er wurde ungeduldig, Besitz ergreifend, einengend. Seine Stimmungsschwankungen waren enorm: von super einfühlsam und zuvorkommend bis aggressiv und verletzend war alles dabei.
Ich habe in den 8 Jahren immer mal wieder seine Internetaktivitäten entdeckt, er versprach jedes Mal, damit aufzuhören. Vielleicht war das auch so- für eine gewisse Zeit. Ich habe es lieber vorgezogen, dieses Problem zu verdrängen. Ich konnte mich einfach nicht der Frage stellen: Was passiert hier mit mir? Was lasse ich da zu?

Im 3. Ehejahr bekam ich eine schwere Depression. Fast 5 Jahre ging es mir sehr schlecht.
Ich fühlte mich von ihm abgelehnt, minderwertig, mein Leben ergab keinen Sinn.
In meiner Therapie habe ich wieder zu mir selbst gefunden.
Seit einigen Monaten geht es mir wieder besser. Ich habe viel über mich herausgefunden, kann mich wieder annehmen.
Vor ein paar Tagen habe ich auf seinem Handy eine Seite entdeckt: Mobile Ladys in unserer Stadt. Da bin ich endlich hart auf dem Boden aufgeschlagen. Der Gedanke, er könnte wieder Huren besuchen, war bis dahin erfolgreich verdrängt worden. Aber mit einem Mal war alles anders.
Ich kann es nur so beschreiben: In mir ist etwas gestorben.
Was ich da jahrelang zu meinem Problem gemacht habe, hat nichts mit mir zu tun. Plötzlich kann ich das so sehen.
Ich stehe davor mich zu trennen. Er bat mich unter Tränen, einen Neustart zu wagen, hat einiges unternommen, um endlich heile zu werden. Er hat einfach Angst, mich und seine Familie zu verlieren. Das er uns liebt, glaube ich ihm.
Ich kann schwer beschreiben, wie es mir geht, weil es jeden Tag anders ist. Gestern hatte ich Kraft, nach vorne zu schauen. Heute bin ich traurig und frage mich ständig, wie konnte mir das passieren.
Wie es weiter geht, weiß ich noch nicht.
Vielleicht hilft es, dass ich alles einfach aufgeschrieben habe, - mir und anderen.
Es muss Ordnung in meine Gedanken und ich will für mich sorgen, mehr als ich das in den letzten Jahren getan habe.

maja



20.01.2012 01:32:33  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Maja!

Es ist sehr gut, dass du dir Hilfe suchst und auch hier liest. Damit tust du dir auch was gutes.

Du schreibst, dass dein Kind bereits involviert ist. Darf ich fragen inwiefern? Ist nur ein Sohn betroffen und der zweite nicht?
Ich würde deine Entscheidung davon abhängig machen, wie sehr dein Kind nun mittlerweile schutzbedürftig ist. Wie alt sind denn deine Kinder nun?
Ohne die genaue Situation zu kennen, ist es schlecht etwas zu raten.
Du musst mir hierauf keine Antwort geben, aber du solltest für dich ehrlich beantworten, wie es denn nun um dein/e Kind/er steht.

Liebe ist die eine Sache und das einem versprochen wird, dass sich was ändert, aber man hat auch die Pflicht darauf zu schauen, dass es den Kindern gut geht.

Du machst das mittlerweile 8 Jahre mit. Man muss abwägen können und sich selbst prüfen. Weißt du, es kann nun Klick gemacht haben bei ihm, aber es kann auch noch heimlich so Jahre weitergehen und er verspricht nur, um dich zu besänftigen.
Wie stabil schätzt du dich selbst ein?

lg





Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
20.01.2012 04:18:12  
maja060866fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Dormath!
Danke für Deine Antwort.
Meine Kinder sind 8 und 13 Jahre alt.
Vor zwei Jahren kam ich nach einem Wochenende von meiner Freundin nach Hause und fand folgende Situation vor: Mein kleiner begrüßte mich mit den Worten: Mama, ich durfte das ganze Wochenende fernsehen. Mein Großer hatte sich in seinem Zimmer verkrümelt und war erschreckend still, mein Mann kam mir in Schlabberklamotten und sehr ungepflegt entgegen.
Ich habe mich gewundert, aber mein Verdrängungsmechanismus funktionierte bis vor kurzem perfekt.
Später am Abend kam dann mein großer Sohn und hat mir erzählt, was am Wochenende war. Mein Mann hatte sich wohl die meiste Zeit in seinem Büro eingeschlossen. Der Blick durchs Schlüsselloch mit Sicht auf dem Bildschirm war dann zuviel für meinen Sohn.
Da mein Mann auch nicht dafür gesorgt hat, dass andere, die seinen PC mal benutzen (so wie mein Großer), es wenigstens am Verlauf nicht gleich sehen, hat er es immer mal wieder entdeckt (und mir dann erzählt). Später hat er diese Seite dann selber auch mal angeklickt.
Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Sohn, daher können wir, wenn er sich mir anvertraut, auch immer gut darüber sprechen.
Es war, seit dem wir verheiratet sind,immer eine unentspannte Atmosphäre zwischen uns, in letzter Zeit gab es auch viel Streit. Und das berührt und belastet unsere
Kinder. Ich finde das ist zu viel für zwei Jungs, die es eigentlich verdient haben, in einer positiven, sicheren Atmosphäre aufzuwachsen.
Du fragst, ob ich stabil bin? Ja, dass bin ich. Ich mache seit 2 Jahren eine Therapie (wegen meiner Depressionen) und mir ist klar geworden: Ich will nicht mehr weg sehen. Ich will hinsehen und herausfinden, ob ich diesen Weg an seiner Seite gehen will und kann oder nicht. Dann heißt es Trennung, aber davor habe ich keine Angst mehr.
In den vergangenen Jahren habe ich mich Stück für Stück verloren. Mein Kontakte/Freunde nahmen ab, ich habe nichts mehr alleine unternommen, hatte keinen Spaß mehr an irgendwas.Ich fühlte mich betrogen, nicht richtig und nicht geliebt.
Alles drehte sich in meinem Kopf um die eine Sache.
Ich will endlich frei werden. Machen was mir gut tut, leben so wie ich es schön finde, unabhängig davon, was er gerade macht.
Ob ich hier bleibe an seiner Seite, weiß ich noch nicht. Vielleicht brauche ich für so eine Antwort noch mehr Zeit.
Mein Mann war heute Abend das erste Mal bei einer Selbsthilfegruppe (S-Anon), er will auch eine Therapie anfangen und glaubt fest daran, dass er es schafft. Er will eine heile Beziehung.
Das tut gut, sowas zu hören, aber mehr passiert bei mir grad nicht.
maja




21.01.2012 00:16:17  
amelyyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo maja,

vielen Dank für deine "Geschichte". Ich kann mich in der Beschreibung deines Gefühlslebens sehr wiederfinden.

Hauptsächlich dieses Verdrängen kommt mir bekannt vor. Irgendwie ist das eine Mischung aus Todesangst vor der Wahrheit und der Notwendigkeit, daraus dann auch unbequeme Konsequenzen ziehen zu müssen.

Dafür reicht oft die Kraft (vermeintlich) nicht mehr aus, da man (frau) so zerstört und demoralisiert ist, sich nichts mehr zutraut und sich immer weiter zurückzieht. Letztlich endet das in einer zombiehaften Schockstarre. Ich kenne das auch.

Dazu kommt dann noch diese Falle der Hoffnung ala "wird schon besser, jetzt weiss er ja, dass er auf mich zählen kann und hat garkeinen GRUND mehr mich zu belügen, ausserdem strengt er sich ja an".

Und das Gemeinste von allem die eigene Eitelkeit, die einen dazu zwingt, das eigene Selbstbild nach aussen aufrecht zu erhalten: Vertrauen, Toleranz, Eigenständigkeit und partnerschaftliches Verständnis für die "Schwächen" des Anderen sind ja die Basics, nach denen wir Frauen uns ja gefälligst zu verhalten haben, um nicht als spießige, zickige, eifersüchtige, DOMINANTE, überfordernde Monsterhorrordrachen dazustehen...

Bei mir war das so, dass ich das alles jahrelang alleine durchgemacht habe und immer noch dabei bin, allerdings ohne Kinder. Es ist immer leicht gesagt, aber ich denke wenn Kinder im Spiel wären, wäre ich SOFORT weg, SCHEISSEGAL was dabei alles materiell auf der Strecke bliebe. - Arschamt, Jugendamt, Caritas, Frauenhaus, das volle Programm wäre mir wichtiger, als die Kindheit meiner eigenen Kinder noch 1 Tag länger allein durch die Anwesenheit des Verursachers eines gravierenden Traumas abzuschalten. Die Kinder haben ein RECHT auf KINDHEIT! Kinder haben hundertfach feinere Antennen, sind hundertfach verletzbarer. Wer, wenn nicht Du soll ihnen denn ihre Kindheit zurückgeben und die Möglichkeit, ihren Schock (den dein ältester garantiert hat) zu verarbeiten?

Meine Meinung: Für die Liebe zu deinen Kids schmeiss den Kerl raus und zwar SOFORT. Es spricht Bände, dass er nicht selbst längst das Weite gesucht hat, um zumindest seine/eure Kinder genesen zu lassen und nicht mehr in Gefahr zu bringen.

Schmeiss ihn RAUS! Du kannst ja ausserhalb Deines Familienlebens (ER hat sich selbst disqualifiziert und gehört erstmal nicht mehr dazu!) Kontakt zu ihm haben, wenn Du das möchtest. Aber bitte denke zuerst an die Kids, die sind hilflos und brauchen Deinen Schutz.

Ich kann auch immer wieder das Buch "die Wolfsfrau" empfehlen. Es geht da um die Verführbarkeit und die Fallen der Selbstlüge und um die 1000 Arten, auf denen man/frau ihnen immer wieder begegnet. Total schön geschrieben in Märchenanalogie.

Alles Gute für Dich und viel Kraft
amelyy


21.01.2012 11:47:50   
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Maja!

Ich möchte dich nicht verunsichern, aber soviel ich weiß ist S-Anon für Angehörige von Sexsüchtigen und nicht für Betroffene. Durcheinander!
Möchte er denn keine Therapie beginnen?
Ich finde Selbsthilfegruppen gut zur weiteren Unterstützung. Noch besser finde ich eine Therapie und Selbsthilfegruppe.

Ja, du hast recht. Dein Großer ist 13 und ich empfinde sowas als zu früh, um das auch noch am Computer zu entdecken. Vermutlich stößt er ja sowieso mal von selbst drauf (Freunde, Werbung,...) und da muss das nicht noch im eigenen Heim begünstigt werden.
Was hat denn dein Mann dazu gesagt?

Ich wäre da auch vorsichtig. Hätte es meine Tochter betroffen, wären zumindest mal getrennte Wohnungen angesagt gewesen.



Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
21.01.2012 12:42:01  
amelyyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo maja,

wenn ich nochmal was anmerken darf: du hattest sinngemäß geschrieben "es ist etwas in mir gestorben."

Ich finde diesen Satz sehr bemerkenswert. Für mich hat das in dem Moment, in dem ich das festgestellt habe, erstmal Unbehagen ausgelöst. ich habe wochen- und monatelang rumgerätselt WAS da genau in mir gestorben sein mag.

Ich war dann tieftraurig, weil ich erkennen musste, dass diese RIESENGROSSE LIEBE, die ich bis dahin für diesen Mann empfunden habe, SO wie sie war, nicht mehr existierte. Da ist was von meinem Kopf nach "unten" gewandert und endlich in meinem Bauch, meiner Seele, nenn es wie Du willst, angekommen. Ganz tief in mir und erschreckend klar;

Diese Art von Gefühl ist auch bis heute nicht mehr rückholbar. Einerseits schlimm. Aber gleichzeitig auch ein offensichtlicher Befreiungsschlag meines Körpers, der mich zwar erstmal haltlos stellt. Ich habe dann gespürt, dass plötzlich tonnenweise Ballast von mir und meiner Seele abfällt. Ich bin noch im Prozess, mit diesem neuen Zustand umgehen zu lernen.

Ich werde nicht in die Falle laufen, mir selbst diese neue "Freiheit" selbst zu verbauen sonst geht alles wieder von vorne los. Ich vertraue in die Entwicklungsfähigkeit meiner Selbst, auch wenn ich nicht immer alles erklären kann. Ich halte diesen Zustand der Schwebe im Vertrauen auf weitere Entwicklung und Reifung lieber aus als die Höllenqualen aus alten Zeiten.

Auch wenn das einiger Disziplin und Radikalität bedarf und auch manchmal Angst macht.

LG
amelyy


21.01.2012 13:16:39   
maja060866fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo amelyy!
Ich habe mich sehr gefreut, Deine Antwort zu lesen. Ich hatte eine so große Sehnsucht, mich mitzuteilen und Kontakt zu Leuten zu bekommen, die Ähnliches erleben.
Es ist ja so, dass man sich nicht zu erkennen gibt im privaten Umfeld. Und wenn man es doch tut (2 Freundinnen habe ich mich vor ein paar Jahren schon mal anvertraut), dann erntet man nur Hilflosigkeit.
Bist Du noch in der Beziehung? Ich konnte das Deinen Zeilen nicht entnehmen.
Du sagst: Schmeiß den Kerl raus. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen in den letzten Tagen und dabei festgestellt, dass es möglich sein kann, mit dieser Sucht (auch wenn er clean ist, er bleibt suchtkrank, wahrscheinlich für immer) eine Beziehung zu führen. Oder anders formuliert: Bevor ich jetzt alles hinschmeiße, und glaube mir,das war mein erster Wunsch nach diesem Aufprall, möchte ich mich der Herausforderung stellen.
Aber nicht der Herausforderung mit seiner Sucht zu leben, oh Nein! Sondern der Herausforderung endlich mit MIR zu
leben! Und von dieser Perspektive aus möchte ich eine Beziehung mit ihm führen.
Ich bin schon vor ein paar Monaten aus unserem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen (damals aus Trotz, Wut,Trauer). Ich werde auch jetzt nicht wieder und vielleicht bleibt das für immer so, wieder dort einziehen. Egal, ob er sich verändert.
Er war gestern bei einer Selbsthilfegruppe und will sich einen Therapeuten suchen. Ein paar Schritte dahin hat er schon getan, Vorgespräche gleich geführt, sich Personen anvertraut. Er sagt, er will mich und seine Familie nicht verlieren und jetzt alles tun, um heile zu werden.
Ja, ich weiß was Du (und alle,die das jetzt lesen, denken... Und das habe ich ja immer erlebt: es war halbherzig und nicht war. Eine Zeit war Ruhe und dann wieder der Schock, wenn man 'Was' entdeckt hat.
Er will mit mir schlafen, ist zärtlich und liebevoll nach diesem Aufprall. Und Scheiße nochmal in meinem Bauch geht gleich was ab (wie sonst immer)und ich könnte mich sofort drauf einlassen.
Nein. Mein Kopf ist endlich hellwach. Eine Illusion (Du schreibst es auch) ist gestorben. Die Illusion, dass ich ihn brauche, um leben zu können. Ich brauche erstmal mich selbst. Und dafür muß ich allein sein. Auch, wenn wir noch zusammen sind, ich habe mich innerlich getrennt.
Und jetzt bin ich dran. Und meine Jungs!
Zum Glück bin ich noch in Therapie und hab Begleitung beim Neuaufbau von mir.
Wenn ich Deinen 2. Beitrag lese, könnte ich heulen. Das was Du beschreibst, kommt meinen Gefühlen so nah.
Kurz zu meinen Jungs: Der Große ist ja in Kontakt gekommen mit diesem Scheiß. Er hat letzte Woche endlich eine Kinder und Jugendtherapie anfangen können. Im Vorgespräch habe ich die komplette Situation erzählt. Ich warte erstmal ab, was jetzt geschieht, denn alle 4 Wochen müssen mein Mann und ich zum Gespräch dorthin! Das Thema kommt dort auf den Tisch. Ich muß meinem Mann die Chance geben, sich damit auseinander zu setzen und reagieren zu können. Dann kann ich handeln.
Bis später vielleicht, maja


21.01.2012 21:12:19  
amelyyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Maja,

habe ich das richtig verstanden: der Mann, der Deinen Sohn (btw DICH und Deinen Lütten) höchst traumatisiert hat, lebt noch in euren 4 Wänden?

Du lobst Dich selbst dafür, ENDLICH ein Zimmer geräumt zu hAben?

Bitte maja wach auf und handele.

amelyy


21.01.2012 22:47:53   
amelyyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Maja, ich will ja nicht schräg rüberkommen aber bei mir hört halt das ganze psychorumgesäusele bei Kindern auf.

Ich selbst habe eine derart schlimme Kindheit erlebt, so dass ich selbst keine eigenen Kinder habe. - Haben hätten können SCHON, tatsächlich ABGETRIEBEN, weil eben die m.E. falschen Voraussetzungen da waren - entweder der falsche Zeitpunkt und/oder der falsche Mann. Wollte mich oder mein potentielles Kind halt niemals von einem unsicheren Leben und/oder MANN abhängig machen oder diesem Kind das zumuten womit ich selbst aufgewachsen bin: Einzelkind von vollzeitberufstätiger sex- und beziehungssüchtiger Mutter.

Das bedeutet beilebe nicht, dass ich so cool bin um nicht mal was empfunden zu haben für einen *Mann*. Ich sehe das halt erstmal ein wenig kritischer als so manche Zeitgenossin.

Trotzdem schreit alles in mir: MAJA, bitte zeige deinen Jungs, dass du was auf der Pfanne hast und schmeisse den Typ sofort raus.

Bitte, tu es einfach, Du wirst es nicht bereuen.

LG
amelyy


21.01.2012 23:16:27   
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Hey!
Du bist lieb, Danke für Deine direkten Worte.
Ich will die Möglichkeit haben, ihm zu erzählen, was ich gefühlt habe und jetzt fühle. Und mein Sohn muß auch die Möglichkeit haben, das Erlebte zu verarbeiten und dazu gehört meiner Meinung nach auch das Gespräch mit ihm. Das geht nur mit Hilfe.
Ein Rausschmiss hat weitreichende Konsequenzen. Und da ist auch noch unser gemeinsamer Sohn(8)... Eine Trennung mit allen Kosequenzen hat dann auch für seelische Folgen. Von den finanziellen Holpersteinen (Haus mit Schulden,ich Hausfrau) mal ganz zu schweigen.
Vielleicht sehe ich das ja mal anders.Bin dazu sofort bereit, wenn sich kein Weg findet (wie immer der aussehen mag). Habe in 2 Wochen bei einer Beratungsstelle für Scheidungsfragen einen Termin, damit ich vorbereitet bin...

maja


21.01.2012 23:18:01  
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Hallo Dormath!
Zu Deinen Fragen: Die Gruppe heißt AS-Gruppe. S-Anon, da hast Du Recht, ist das Gegenstück dazu, also für die Angehörigen.
Habe letzte Woche nach dem Knall in Panik versucht irgendwo Hilfe zu bekommen, von Seelsorgetelefon,Suchtberater beim Diak.Werk unserer Stadt usw. habe ich alles durchtelefoniert. Ohne wirklichen Erfolg. Die wußten noch nicht mal,wo von ich rede, hatte ich den Eindruck. Erfolg hatte ich dann beim Gesundheitsamt . Die haben mir dann diese Anlaufstelle (für mich) genannt, mein Mann hat sich selber gekümmert. Es gibt noch Gruppen für Co-Abhängige (CoDa). Aber da habe ich niemanden erreicht. Mal ehrlich:Da wird man doch kirre und bringt alles durcheinander.
Getrennte Wohnungen is nich so einfach: Haus, Schulden, hab keinen Job...Wem hilft denn Kopflosigkeit? Meinen Kindern sicherlich nicht. Das weiß ich durch meine erste Scheidung.
maja


21.01.2012 23:30:36  
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amelyy,
ich denk so oft am Tag darüber nach. Zurzeit bin ich bei diesem Thema, das Richtige tun zu wollen ständig online.
Aber ich muß sicher sein, dass ICH das auch will. Sonst schaff ich das kein zweites Mal. Diesmal geh ich wahrscheinlich auch noch in die Insolvenz. Da ist gutes Überlegen angesagt...
maja


21.01.2012 23:35:31  
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ein letztes Wort:

spiele deine Jungs nicht gegen den Erzeuger aus. Das werden sie Dir niemals danken.

Es gibt nichts schlimmeres für Kinder, als ständig von Eltern gegeneinander ausgespielt zu werden.

Ich weiss nicht was es bedeutet wenn Du sagst, dass Dein Sohn sich irgendwo noch öffentlich irgendwozu äussern soll...

MAJA, lasse bitte deine Kinder da KOMPLETT raus. Mache mit Dir selbst klar, was DU für Dich/Euch willst, besprich das mit Deinem erwachsenen Mann. Streite dich von mir aus mit ihm bis sich die Balken biegen, beleidigt Euch beide bis aufs Blut, KILLT euch, wenn es sich nicht vermeiden lässt...

Nur tu mir einen einzigen Gefallen: lasse / lasst währenddessen eure Kinder bitte komplett raus.

Danke im Vorfeld
amelyy


21.01.2012 23:49:23   
amelyyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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zudem, wer hier groß rumtönt und seine Kinder hinter die eigenen finanziellen Vorteile stellt, braucht sich hier m.E. nicht über Männer zu beschweren, die einem das eigene bequeme Leben ermöglichen. Oder wie soll die Jammerei (bin nur Hausfrau) etc. interpretiert werden...

neenee meine liebe Lady in keiner Weise auf eigenen Füssen. Da wird´s mit dem Mitleid ein wenig eng ;-)





22.01.2012 01:31:59   
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Moin!
Du wirst Deinen eigenen, ganz persönlichen, mit DEINER Vergangenheit und Erfahrung verknüpften Hass auf Männer und die Wut über das was DU erlebst hast nicht los, indem Du mir solche Antworten schreibst. Das hilft weder mir noch anderen, die das hier lesen und vielleicht verzweifelt sind, weil dafür weißt Du zu wenig über die Gesamtsituation (alles läßt sich einfach nicht schreiben). Das Schreiben hier hat für mich und bestimmt für viele das Ziel, sich endlich etwas von der Seele zu schreiben. Antworten sollten hilfreich, tröstend oder zustimmend sein. Nicht Hass versprühn. Jeder von uns möchte aus dieser seelischen Kriese raus, wieder stabil werden und vor allem sich selbst wieder positiv anschauen können!
Kann man das, wenn man voller Hass ist?
Lies mal meine Beiträge genauer. Es steht nichts davon drin, dass ich alles so weiter ertragen will, weder für mich noch für meine Kinder.
Wenn man soetwas durchmacht, dann ist das ein Prozess, jeder Tag sieht anders aus. Die Frage, die man sich alle 24 Stunden stellen sollte: Wo bin ich heute? Bin ich voran gekommen?
Habe mich übrigens nicht über Männer beschwert. Ich habe berichtet. Und das nicht voller Hass und herabwertend. Wenn das so geklungen hat, dann hier für alle: Ich hasse den Menschen nicht, der auch viele gute Zeiten mit mir verbracht hat und ich werte ihn vor allem nicht ab.
Bitte schreib mir nicht mehr. Ich glaube das tut niemandem gut. Dir nicht, mir nicht und keinem der dies ließt. Es ist Deine Wut .Und die gehört in ein eigenes Thema.
Trotzdem alles Gute maja


22.01.2012 13:34:34  
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