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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Sucht-Die absolute Freiheit?
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Sucht-Die absolute Freiheit?
release1fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Mich verfolgt noch immer ein Satz, den mein süchtiger Freund in seiner letzten E-Mail an mich geschrieben hat: Er sehe Beziehung als Gefängnis, und wählte die Sucht (Chat- und Onlinesex) als absolute Freiheit.

Ich habe darüber nachgedacht, gelesen und meine eigenen Gedanken darüber verfasst, die ich einfach loswerden möchte.

1. Jeder Mensch sehnt sich in seinem Leben nach realer Anerkennung, Liebe, Vertrauen, sowie auch dem Gefühl der Freiheit, die darin besteht, etwas wählen zu können und Entscheidungen zu treffen, die ihn positiv bestätigen.

2. Diese "gesunden" Sehnsüchte bestimmen unser Bewußtsein aber auch Unterbewußtsein, und gelingt es nicht, sie zu unmittelbar zu erfüllen, so suchen wir "Umleitungen" dahin, haben eben unsere Komplexe und Minderwertigkeitsgefühle, denen wir mehr oder eben weniger Herr werden.

3. Jeder Mensch hat andere Voraussetzungen, Erfahrungen von Kindheit an, ob nun positiv oder negativ, ausschlaggebend ist, wie ich damit umgehe, sie erkenne, dazu stehe, weiß was ich will und welchen Weg ich einschlage. Will ich sein, was ich bin mit meinen Schwächen und Stärken, oder nur das, was andere in mir sehen wollen?? wer hält meinen Spiegel??

4. Jeder Mensch lebt in einer gewissen Abhängigkeit, der er sich nicht entziehen kann, diese betrifft Familie, Beruf, Freunde, Partnerschaft.
Doch ich meine, daß es eine "gesunde" Abhängigkeit gibt, eine, in der Sicherheit, Liebe, Respekt, Vertrauen, Erfolg enthalten sind und die ich frei wähle.
Innerhalb dieser "gesunden " Abhängigkeit habe ich die Fähigkeit, Probleme zu lösen, Kompromisse zu schließen, und mich im Geben und Nehmenkönnen zu entwickeln.

5. Ich denke, daß die meisten Entscheidungen aus Angst getroffen werden.
Mit Ängsten sind wir ständig konfrontiert. Wir fragen uns, ob wir attraktiv, witzig, selbstbewußt, kompetent genug sind und ob wir entsprechen, was verlangt wird, wir sammeln "Freunde" um uns die keine sind, aber wenigstens eine Zeitlang applaudieren.
Kein Mensch ist perfekt, kein Bild und kein Handeln.
Aber ich habe die Wahl, entweder zu erkennen, was ich erreichen kann und will, oder kann mich an Ideale und Vorstellungen klammern, die ich niemals erreichen werde.
Das heißt man muß auch loslassen können von Zielen, die sowieso nicht erreichbar sind.

Mein Freund dachte, er hat frei gewählt, doch für ihn wählte die Sucht. Er hatte keine Gelegenheit, mich kennenzulernen. Und ich habe auch nicht frei gewählt, weil die einzig mögliche Antwort für mich ein NEIN zu einer Beziehung voll Lüge und Null Vertrauen war.

Wenn wir nicht mehr kennen was wir wählen können, oder es nur eine Möglichkeit gibt, gibt es keine freie Wahl.
Lasse ich mich von Illusionen leiten, bin ich nicht frei, denn auch die Freiheit bleibt eine Illusion.

Ich kann nur lieben, was ich kenne, und was wahr ist, also nicht perfekt ist, und wenn jemand lügt, sich versteckt und nicht er selber ist,
nimmt er jedem die Möglichkeit, ihn zu kennen und ihn um seiner selbst willen zu lieben., Nur, ist gerade das nicht das, was wir eigentlich wollen?









31.03.2008 14:02:18  
michifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das fatale ist, dass ich als Mann biologisch in der Lage bin, meine Lust in den Mittelpunkt zu stellen. Darauf baut ja auch das Geschäft mit der Lust auf. Ob es Freiheit ist, mich dem "wahren" Leben zu entziehen, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich bin auch aus der Beziehung geflüchtet, weil sie mir unbequem erschien, habe aber die OSS genauso als Zwang empfunden.


31.03.2008 15:04:49  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo..

Danke für die Antwort..Nur warum war die Beziehung unbequem?
Meinst du als ebendiese oder als zweites "Leben" neben der Sucht?

glg Release


31.03.2008 19:27:11  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Mich beschäftigt nur die Frage, warum süchtige Menschen überhaupt eine Beziehung nebenbei eingehen, wenn die Sucht doch im Endeffekt diese Beziehung nicht einmal leben läßt und sie früher oder später sowieso zerstört..

P.S. Sie lügen müssen um sie aufrecht zu halten und sich selbst dem Partner nie zu erkennen geben können..

glg Release


bearbeitet von release1 am 31.03.2008 20:26:09
31.03.2008 19:51:07  
michifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Mich stört jetzt die Reihenfolge. Für mich war die OSS eine Flucht aus Schwierigkeiten, die sich in der Beziehung ergaben, spät kennengelernt (beide 45), total verschiedene Vorstellungen von Innigkeit, Verkrampfungen.
Genaues im Eingangsposting von
OSS - ab heute wird alles anders



31.03.2008 20:56:10  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke für die Antwort.

Habs gelesen..Besonders 2 Sätze sind mir aufgefallen:

"Ich hatte die Einstellung, egal, wo die Lust herkommt, hauptsache sie ist da."

"Am Nullpunkt angekommen begannen die vorsichtigen Versuche, doch die Nähe aufzubauen, die mir seinerzeit zu anstrengend war."

Weibliche Körperteile, die In Bilderform Lust hervorrufen sollen, sind eben nur Objekte. Sie haben kein Eigenleben und kein Gefühl.

Wenn eine Partnerin sich nur als Objekt des sexuellen Begehrens fühlen muß, und nicht als geliebte Frau, verletzt sie das zutiefst.

Der Unterschied ist dir klar geworden, das heißt du bist auf dem richtigen Weg.

Ich wünsche Dir daß du und deine Frau erreicht was ihr anstrebt, alles Gute!

glg Release











31.03.2008 21:56:56  
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von release1 am 31.03.2008 19:51:07
Mich beschäftigt nur die Frage, warum süchtige Menschen überhaupt eine Beziehung nebenbei eingehen, wenn die Sucht doch im Endeffekt diese Beziehung nicht einmal leben läßt und sie früher oder später sowieso zerstört..

P.S. Sie lügen müssen um sie aufrecht zu halten und sich selbst dem Partner nie zu erkennen geben können..

glg Release

Tja, das ist eine berechtigte Frage. Das Problem bei Onlinesexsüchtigen ist, - und da spreche ich absolut aus eigener Erfahrung - dass sie sich nach Liebe und Nähe sehnen, wie jeder andere Mensch auch, aber dass sie eine völlig falsche Sexualität erlernt haben. Du kannst jeden Onlinesexsüchtigen fragen, er würde alles dafür geben, seine Online- und Porno-Sexualität gegen eine normale auszutauschen. Es ist nicht wirklich toll so zu leben. Aber es ist einfach. Denn das Problem ist: Seine Sexualität "umzupolen" ist vermutlich das Schwerste, was ein Mensch überhaupt versuchen kann. Vor allem benötigt das verdammt viel Zeit. Und warum auf eine normale Sexualität wechseln, wenn man doch eine viel härtere, vermeintlich geilere Sexualität im Internet frei Haus geboten bekommt? Das "Herunterkommen" von dieser Sexualität ist sehr schwer.

Du merkst, ich nenne das Ganze bewusst schon "Sexualität", weil genau das ist es, zumindest ein Ersatz dafür. Ein Onlinesexsüchtiger kann ein Leben ohne jede sexuellen Gefühle gegenüber wem anders führen. Die Sexualität im normalen Sinne wird praktisch komplett auf Eis gelegt. Sex und Leben sind getrennte Dinge, die nicht gleichzeitig stattfinden. Ziel muss es sein, dass man das synchronisiert, und das ist verdammt schwer. Ich persönlich hätte immer gerne jede Hilfe und Gelegenheit dazu genutzt, denn eine verständnisvolle Partnerin, die einem da heraushilft, ist Gold wert. Was Besseres kann einem da eigentlich nicht passieren. Von daher ist es sehr bedauerlich, wenn jemand lieber in seiner Sucht hängen bleibt, anstatt sich helfen zu lassen. Verstehen kann ich das persönlich auch nicht.


31.03.2008 22:49:02  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Sammy.

Ich verstehs jetzt endlich schon. Weils eben einfacher ist und das Aufhören zu umständlich.

Vielleicht sollte ich nicht ständig versuchen, Fragen auf die ich von IHM keine Antwort bekam, hier zu beantworten.

Aber ich verstehe jetzt auch, warum ein Mann zu seiner Partnerin nicht mehr ehrlich sein kann, denn welche Frau würde gerne hören, daß sie ihr Partner sexuell nicht interessant findet und Pics und Clips viel geiler findet..

Und sie nur als Kuschelstreicheltier und Lebensbegleiter vorgesehen ist..

Deshalb hat mein Ex versucht, beides zu vereinen, wie er sagte. Ich war nie für Sex vorgesehen, nur für die restlichen Angelegenheiten. Er hatte eigentlich nicht mal mehr den Rest eines Charakters. Das ist der Unterschied.

Tja, er hatte halt nie vor, aufzuhören. Wenigstens das ist mir jetzt klar. Ich hätte mich auf den Kopf stellen können, ihm 100mal meine Liebe beweisen..es wäre umsonst gewesen.. Er hätte mich weiter verheizt..Weil es für ihn nichts anderes wertvolles mehr gibt. Er tut mir nur noch leid.

Danke für die ehrliche Antwort!

Ich weiß jetzt daß er mir nicht mehr zu fehlen braucht.

Ich glaube es ist so wie mit rauchen aufhören. Man muß einfach jede Zigarette durch etwas anderes angenehmes ersetzen. Ich arbeite aber auch noch immer dran. gg

glg Release














31.03.2008 23:33:09  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Eigentlich bin ich von meinen Schuldgefühlen noch immer nicht ganz los gewesen. Ich habe eine Zeitlang gedacht, er hat mich als Partnerin gewollt weil er sah daß ich stark und gut war, und von mir erwartet, daß ich ihm irgendwie da raushelfe, damit er wieder ein normales Leben führen kann.

Doch warum dann der Abschiedssatz: Ich war Gefängnis und er brauche die Freiheit? der kam, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon ahnte, daß er süchtig war und ihn die Angst befallen hatte, er könnte seine geliebten Gewohnheiten verlieren.

Ich konnte einzig die Erwartungen nicht erfüllen, in denen er annahm ich würde ihn genug lieben, um mit seiner Sucht nebenbei leben zu können.

Wenn er davon losgewollt hätte, hätte er sich irgendwann in den 3 Jahren offenbaren müssen, es gab Gelegenheiten genug, in denen wir allein waren.

Danke nochmal.

glg Release



31.03.2008 23:57:55  
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es hat keinen Zweck, wenn er das nicht einsieht und was ändern will. Du kannst sein Leben nicht für ihn leben. Es war demnach völlig richtig und konsequent, die Sache zu beenden. Man steckt da selber immer mit Gefühlen drin, deswegen fällt es einem schwer, aber nüchtern von außen betrachtet ist es meistens klar, welche Konsequenzen zu ziehen sind.

Du hast dich richtig verhalten. Wenn er die Chance nicht nutzen will, "normal" zu werden, ist das seine Wahl. Es ist traurig, dass er sich dazu erst jemanden sucht, dessen Gefühle er dann damit auch noch verletzt.

Du scheinst eine einfühlsame, hilfsbereite Person zu sein, denn sonst würdest DU dich nicht im Internet über SEINE Probleme informieren. Er weiß gar nicht, was er für eine Chance leichtfertig verspielt, aber das ist sein Problem.


01.04.2008 00:02:18  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bingo Release!!!! Du hast es!

[Und...siehste... sie sind NICHT alle gleich ;-)]

Ich hoffe, es geht dir mit der Erkenntnis jetzt ganz bald besser. Sich das zu verinnerlichen ist wirklich entscheidend auf dem Weg raus aus dem Leiden und Grübeln.


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01.04.2008 00:02:19  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ja Sammy. Ich hätte alles für ihn getan. Hab ihn fast schon um die Wahrheit angebettelt.. Damit ich mich für einen Weg mit oder ohne ihn entscheiden kann.. Bekam nie eine Antwort. Deshalb hab ichs ja auch nicht verstanden.

Ja Ratlos. Ich war noch immer nicht sicher. Mußte nochmal hier "quälen" Aber es wird. Ja, sie sind nicht alle gleich.Und ich freue mich darüber, denn ich brauche kein Einsiedler werden..
Und mein ganzer Respekt denen hier, die wissen was sie wollen und nach dem Weg fragen und ihn suchen.

Es rentiert sich ins wahre Leben zurückzukommen und innerhalb seiner neuen Grenzen zufrieden zu sein.

Denn ich kann mir nunmal nichts schöneres vorstellen, als zwei Menschen, die zusammenstehen und sich aneinander weiterentwickeln. Das ist kein ideal, denn das ist erreichbar.

Denn es gibt auch noch normale, gute Frauen!

glg Release


01.04.2008 00:16:06  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hey, das freut mich für Dich! :-)

Es ging mir doch nicht großartig anders als Dir und ich weiß, dass es echt eine unglaubliche Erlösung ist, wenn dieser eine, ganz bestimmte Groschen gefallen ist. Man wird um Tonnen leichter.

Immer schön, wenn der Austausch hier solche Früchte trägt - dann weiß man wieder, wofür das hier gut ist /sein kann.
(Muss gerade regelrecht nostalgisch an meine Anfänge im Forum denken - Huhu, Sammy! Wir waren wirklich ein gutes Team. ;-)

Liebe Grüße
Ratlos


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01.04.2008 00:23:03  
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Oh ja, Ratlos, das waren (und sind!) wir. Lächeln


01.04.2008 00:32:39  
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Ja, bin um eine Tonne leichter. Wollte mich nicht mehr im kreis drehn und habe viel gelesen. Nur kam ich auch davon nicht los,alle Männer als bloß triebgesteuerte Wesen in einen Topf zu werfen.

Die Bildchen sind mir egal und ob er heute wieder vor dem PC täglich rubbelt ebenso, aber die Aussagen, die er mir persönlich an den Kopf warf, wollten nicht verschwinden.

Ich wußte nicht, ob dieses mich verwirren ein Hilferuf oder bloße Ausnutzerei war. Aber wenn im Grunde jeder Süchtige doch diese Sehnsucht nach einer wahren Beziehung in sich spürt, dann wird er die Gelegenheit ergreifen, wenn er einer Frau wie mir begegnet, von der Sucht wegzukommen, vorausgesetzt, er WILL.

Meiner wollte einfach nicht. Danke nochmal Sammy und Ratlos..

Werde heute besser schlafen.. Gute Nacht.. Lächeln




01.04.2008 00:34:21  
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