Suchen Kalender Galerie | Auktionen | Mitglieder Stats |
Admin |
Chat (0) new User-Map | Passwort zusenden Registrieren |
---|
Forum Übersicht |
erkentnisse |
biberle85 | ||
---|---|---|
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | dies ist ein beitrag aus meinem tagebuch. vll hilft er euch ein bisschen weiter, deswegen schreibe ich ihn auch hier ins öffentliche forum. ich habe zwei interessante dinge herausgefunden. 1. ich glaube ich habe etwa im ansatz verstanden, warum ich dieses verhalten der sucht an den tag lege. es mag zwar jetzt etwas abstrakt erscheinen, aber das verhalten der sb mit dem hilfsmittel der oss ist ein selbstschutzmechanismus. klingt erst einmal ungewöhnlich, ist aber plausibel, wenn man hinter die kulissen schaut. meist treten solche situationen oder rückfälle auf, wenn ich frustriert oder gelangweilt bin. oft rühren diese empfindungen daher, dass die welt uns beeinflusst, eben sowohl positiv als auch (und im falle von süchtigen) oft auch negativ. wir stehen unter druck, müssen leistung bringen, erleben frustrierende zurückweisungen, werden gekränkt, schämen uns für verhalten, das wir an den tag legen, aber nicht kontrollieren können (zb lästern wir über andere und wissen innerlich doch, dass es sowohl uns als auch dem anderen ncht gut tut usw). damit hängen wir in einem netz aus unangenehmen empfindungen und verpflichtungen, die normalerweise an der oberfläche der "seele" (oder äusseren hülle des empfindens) liegen und dort mit einem gesunden selbstwertgefühl und einer starken persönlichkeit gehalten werden können. ist man instabil wie süchtige eben sind, dringen diese äusseren umstände sozusagen in die innenwelt ein und erzeugen ein chaos und eine fürchterliche spannung im inneren erleben (gefühl, empfinden, vor allem im kopf als unkontrollierbare bilder die sich aufzwingen usw). aus dieser situation heraus habe ich (und vll auch andere) einen mechanismus entwickelt, um das ganze emotionale system wie einen computer herunterzufahren. in dem ich sb betreibe, nabel ich mich praktisch von meiner umwelt ab, ich trenne die verbindung zu ihr und schütze mich so vor den einflüssen, gegen die ich (meinem empfinden nach) keine chance habe, aber nur, weil mir alternativen fehlen, damit umzugehen. mir ist das bewusst geworden, weil ich heute, dem tag danach, wirklich das gefühl habe, ich bin von der umwelt abgenabelt, als wäre zwischen mir und meinem gefühl zur umwelt ein kleiner spalt, der mich autonom macht (aber nicht glücklicher, im gegenteil). und damit komme ich noch mal auf das zurück, was ich gestern geschrieben habe. es ist völlig falsch, sich hinterher zu bestrafen und als einen schuldigen zu sehen. das gleich wäre, wenn ich meine hand auf eine heisse platte lege und dann die hand aus reflex zurückziehe und mich anschließend dafür bestrafe, dass ich die hand zurückgezogen habe. so blöd es auch klingt, aber das verhalten des oss und der sb hatte bisher eine funktion in meinem leben, es hat mich (als kind vermutlich) vor etwas geschützt, nämlich vor der verdammt heissen herdplatte des lebens, in dem ich mich befunden habe und von dem ich nicht verbrannt werden wollte. in erster linie muss ich also mit mir selbst liebevoll und dankbar umgehen, erstens dankbar, dass ich unbewusst einen weg gefunden hatte um zu überleben und zweitens, liebevoll, dass ich nun erwachsen bin und nach und nach andere wege erlernen kann um die situation zu meistern und zu handhaben. ich kann jetzt um die herdplatte einen bogen machen :), sie herunterdrehen, vll sogar abschalten, handschuhe benutzen usw. wir alle sind wertvolle menschen und niemand von uns will wirklich böse sein. 2. ich lebe in einer gemeinschaft mit anderen einer sogenannten wg. wir sind vier leute (zwei f und zwei m) aber ohne sexuelle beziehungen zueinander, sondern eben als zweckgemeinschaft. gestern nach dem rückfall habe ich dann abends noch mit einer der frauen zusammengesessen und den abend gemütlich verbracht. natürlich war ich innerlich aus dem ruder, durch die vorhergegangenen situation des sb, aber das wusste ja niemand ausser mir. heute früh jedenfalls meinte diejenige mit der ich gestern abend noch zusammengesessen hatte, dass sie heute früh ganz schwer aus dem bett gekommen ist und sich matt und erschlagen fühlt (so wie ich mich früher immer nach sb gefühlt habe). ich glaube, die menschen die uns mögen und lieben tragen einen großen teil der last mit uns. das tun sie unbewusst und sie wissen oft nicht, was sie sich damit antun, und auch wir wissen oft nicht, was wir den anderen antun, indem wir dinge und probleme auf sie übertragen, die eigentlich unsere sind. wir alle hängen irgendwie zusammen, nicht nur sozial, sondern auch emotional und in der lebenskraft. wir können kraft schenken, aber auch abziehen und die batterie des anderen leer machen ohne, dass wir bei uns einen großen unterschied spüren, denn wir leben ja von der kraft des anderen, aus einem seperaten stromkreis sozusagen, wie eine lampe, die sich nicht dafür interessiert, woher die energie kommt, die sie zum brennen verbraucht. hier liegt die gefahr und die pflicht den menschen gegenüber die uns umgeben. wir merken oft nicht, wie wir sie verletzen, weil wir uns eben gut dabei fühlen. die liebe und die freundschaft der anderen sorgt dafür, das wir uns gut fühlen und so sein dürfen wie wir sind, mit allen höhen und tiefen des eigenen erlebens. sie gehen mit uns mit und fangen uns auf. und bluten dabei aus. deswegen ist es wahrscheinlich auch so wichtig, dass sich co-abhängige abnabeln, ihre batterie vom stromkreis des andern lösen, denn eine lampe ohne bewusstsein brennt solange bis sie aus strommangel erlischt.........
| |
06.02.2008 10:37:36 | ||
Ratlos | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Biberle, ich hatte Deinen Beitrag heute mittag gelesen und finde das alles sehr schön zu lesen! Ich glaube, Du befindest Dich auf einem ziemlich guten Weg! Sehr viel mehr will/kann ich gerade nicht schreiben - ich habe mich gerade in einem anderen Beitrag "verausgabt". Nur so viel noch: Nicht immer oder nur der Süchtge zieht Energie vom Partner ab. Manchmal ist es auch ein gemeinsamer fataler "Energie-Raub". Ich weiß das, weil ich meinem Exfreund durch mein ewiges Misstrauen (zu wohlgemerkt höchstwahrscheinlich auch cleanen Zeiten) sicherlich auch einiges an Hoffnung und Kraft "abgezogen" habe. Übrigens: Ein super Bild, dass Du da entworfen hast! Ich wünsche Dir Alles Gute!!! Ratlos
| |
07.02.2008 22:51:16 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | biberle85 Danke für Deinen starken Beitrag aus deinen Tagebuch! So können auch viele User die nicht Mitglied der HSO sind, deine bewegenden Ansichten mit verfolgen. Alles Gute wünsche ich Dir weiterhin. tinitus
| |
11.02.2008 20:45:59 | ||
release1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo biberle.. Bin der Meinung, daß jede Sucht eine absichtlich gelegte Falle ist, von Rauchen über OS, OSS, egal was. Die, dies erwischt hat und erwischen sollte, suchten grad irgendwas, hatten Hunger nach irgendwas, sehnten sich nach irgendwas.. Schnapp, Falle zu, und die Illusion beginnt. Die Illusion die vorher schon eingetrichtert wurde und als genial, super, als Stütze und Hilfe, schön, toll, und und .. gepriesen wurde, zu einem Zeitpunkt, als von Sucht noch keine Rede war.. Wenn es möglich wäre, diese ganze Gehirnwäsche, die ihr da mit euch machen habt lassen, umzukehren, gäbs keine Sucht mehr. Nur die Lösung müsst ihr selber finden.. Währenddessen untersuchen Psychologen und Experten weiter das "Konsumverhalten" der Menschen.. warum wohl? Um neue Opfer zu finden. Ich bin stocksauer auf das Ganze, seit ich meinen Freund auf diese billige Art verloren habe. Auch er hat als Maus nach dem Käse geschnappt und hängt nun in der Falle.. Ich befasse mich seitdem damit, um zu verstehen und nicht nur zu verurteilen.. Aber wie du sagtest, meine Batterie ist auch mal leer. Aber derjenige, der die Falle erkannt hat, in die er tappte, ist schon auf dem Weg sie zu eliminieren und unwirksam zu machen. Ich wünsche dir die nötige Erkenntnis und Mut, dich zu befreien, das wünsche ich eigentlich jedem.. glg Release | |
11.02.2008 23:19:32 | ||
release1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Und noch etwas: Die Sucht ist niemals ein Schutzmechanismus, denn dann wäre sie ja etwas POSITIVES..!! Die Sucht schaltet deine natürlichen Schutzmechanismen AUS, sie verändert Wahrnehmungen, Empfindungen und lenkt dich damit in eine bestimmte Richtung, eben das MEHR WOLLEN oder besser gesagt MEHR ZU WOLLEN GLAUBEN.. und sie erzeugt die ANGST in DIR, daß dir etwas ohne sie fehlen würde und du könntest nicht mehr so glücklich sein, wie es dir vorgegaukelt wurde.. Ist ein Süchtiger WIRKLICH glücklich und zufrieden, oder lösen sich nur Probleme damit, die vorher sowieso gar nicht da waren? Sorry, wenn ich mal anfang zu denken, dann bin i nimma zu stoppen.. Alles Gute..Mach das richtige.. | |
11.02.2008 23:46:28 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Sucht ist keine Ableitung von Suchen, release, es stammt von SIECHTUM. Und Siechtum ist krank! Es ist also wirklich nicht so, dass die, die mal gerade was suchen, in die Suchtfalle tappen. Vielmehr trägt jeder Mensch wohl Suchtanlagen in sich, aber bei dem einen sind sie mehr ausgeprägt als bei dem anderen. Aus dem Grunde wirst Du auch kaum Abhängige finden, bei dem nur eine einzige Sucht vorhanden ist. Meist handelt es sich bei der OS um eine Parallelsucht, eben aus o.g. Gründen. LG, G.
| |
12.02.2008 08:07:11 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, für mich beginnt Sucht mit dem Kick, dann wiederholte Kicks, später Gewohnheit, dann Sucht... Hier ein Zitat aus www.wdr.de: Der Begriff „Sucht“ leitet sich sprachlich nicht von „Suchen“, sondern von „siechen“ bzw. „Seuche“ ab (vgl. engl.: „sick“). Sucht ist eine Krankheit und gehört zu den Verhaltensstörungen: Süchtige suchen zwanghaft Erfüllung in verschiedensten Ersatzhandlungen – oftmals bestimmt die Sucht ihren kompletten Lebensalltag. Typische Merkmale sind Kontrollverlust, Suchtdruck sowie die Verleugnung der Sucht vor sich selbst und vor anderen. Jeder Mensch kann süchtig werden und aus praktisch jeder Form menschlichen Verhaltens kann sich eine Sucht entwickeln. Na, hat dann doch nicht immer was mit der Kindheit zu tun?! Ich denke Sucht an sich ist schon eine schlimme Krankheit, mit Veränderungen des Charakters, der Denkweise, der Moral, aber wenn dann noch Charakterlosigkeit, Dreistigkeit, Boshaftigkeit, Münchhausen-Syndrom, Stalking dazu kommt, dann kann es für Angehörige die Hölle sein. (spreche hier rein von meinem "Fall" und meiner Erfahrung). Alles Liebe, A.
| |
12.02.2008 09:09:04 | ||
release1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo ihr.. Ich weiß daß Sucht von Siechtum kommt... Veranlagungen sind nur Ausreden. Denke, es kommt darauf an, wie gut jedem was anzudrehen ist. Und wie intensiv er bearbeitet wird - sich bearbeiten lässt..und von wem. Das fangt schon beim unkontrolliertem TV Konsum an.. Der der glaubt, alles zu haben, wird sich weniger was andrehen und einreden lassen.. Klar soll die Falle bei gewissen Leuten besser zuschnappen, klar soll die Falle so aufgebaut sein, daß es zumindest anfangs "angenehmes" vermittelt. Nur wenn man mal drinsitzt ist die Gehirnwäsche wirksam, es wird dann auch noch teuer, und die Sucht tut ihren Zweck. Man wird krank. Ich rauche . Wißt ihr wie ich es hasse zu rauchen?? Doch es ist Sucht. Eine Zigarette programmiert schon die nächste.. Ich bildete mir ein es macht entspannt, konzentriert, macht erwachsen, schmeckt, und und,.. alles eingeredet.. und wenn mir die Zigaretten ausgehen.. dann bin ich nimma cool.. Ich versuche es jetzt mir umgekehrter Gehirnwäsche, das heißt ich sage mir jeden Tag, was an dem Rauchen Mist ist,stinkt, tötet, und und... und daß ich es nicht BRAUCHE, habe mir einfach meinen Wunsch nach einer Zigarette total ins Gegenteil verwandelt. Vorläufig wirkts. Mit Verstand der funktioniert kommt man denk ich weiter als mit eisernem Willen, den man nicht versteht. Ich befass mich jedenfalls damit, meine Kinder so vorzubereiten, daß sie niemals von irgendetwas abhängig sein müssen. Die Maus ginge auch nie in die Falle, wenn sie wüßte, daß der leckere Käse, der da drin für sie wartet, tödlich ist, oder??.. Ausser sie will Selbstmord begehen.. glg Release | |
12.02.2008 12:47:05 | ||
biberle85 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | hallo ihr lieben danke für eure zahlreichen beiträge, die alle sehr gehaltvoll sind und wohl jeder in sich eine spezielle sichtweise und damit auch eine ansichtsfläche der wahrheit tragen. ich möchte noch anmerken, dass es wichtig ist, die sucht vom darunterliegenden suchtmittel zu trennen, denn beide sind unterschiedlich. die sucht ist ein sich entwickelnder prozess des siechens, aber das mittel der sucht ist anfänglich das mittel zum zweck und das heißt oft weltenflucht, druckabbau, problemlösung usw. das meinte ich mit schutzmechanismus. die sucht an sich ist natürlich die ausgeprägte krankheit, nicht der mechanismus selbst. sie entsteht aus der sich entwickelnden abhängigkeit von der unterstützenden wirkung des suchtmittels. versteht ihr was ich meine? lg | |
12.02.2008 15:48:05 | ||
Alexa | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 40 Mitglied seit: 26.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo biberle, ich finde deine Erkenntnisse hochinteressant und war in meinen Überlegungen...also mich selbst betreffend...auch schon dort angekommen. Allerdings würde ich mich nicht als "instabil" bezeichnen, sonst wäre ich sicher auch schon in früheren Jahren in schlimmere Süchte abgedriftet. Ich akzeptiere diese Zeiten, in denen ich mich abnabeln will/muss einfach als einen Teil von mir, sonst würde ich durchdrehen. Es ist keine Krankheit sondern eine Veranlagung. Ich denke es ist sogar genetisch bedingt, wenn ich so an meine Blutsverwandten denke. Mit dieser Spielweise meines Wesens muss ich nunmal leben und halt nur aufpassen, womit ich mich ablenke oder das Gehirn auf Sparflamme setze. Würde ich mich in mein Bett zurückziehen und ein Buch lesen, würde mich niemand als lesesüchtig bezeichnen, obwohl ich das tue, weil ich mit "Etwas" gerade nicht klarkomme, weil ich also unsicher oder überfordert bin. Setze ich mich aber an den PC und spiele ein Onlinegame, kümmere mich nicht um meine Umwelt und drifte ab...dann bin ich onlinespielsüchtig. Also gilt es einfach aufzupassen in sozusagen "gefährlichen Zeiten" ... das Ablenken ansich wird nämlich bleiben und ich halte es für falsch dagegen anzukämpfen...es ist wie es ist und ab und zu muss man auch mal aufhören zu denken und zu bekämpfen. Ich halte jedenfalls die Tatsache, dass ich bin wie ich bin, nicht für mein persönliches Siechtum, welches unausweichlich nach dem nächsten grauenvollen Suchtmittel sucht (ich weiß, dass Sucht sich nicht von suchen ableitet...aber es passt nun mal sprachlich dort hin) sondern für einen Teil meines Daseins. Ich komme so ganz gut klar und denke auch nie mehr ONS zu werden, allerdings gibt es ja auch genug andere Gefahren die auf einen lauern. Schneller als man denkt, sucht(!) sich der Geist andere Auswegsmöglichkeiten. Sowas wie Alkohol würde man schnell merken, aber leider gibt es da auch gemeine und versteckte Varianten. Jedenfalls scheinst du ein sehr intelligenter Mensch zu sein und ich bin sicher, du bekommst das in den Griff Gruss Alexa | |
12.02.2008 22:37:58 | ||
Füchsin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 149 Mitglied seit: 19.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo alle zusammen, finde das Thema sehr gut und absolut interessant!!!! geb mal meine eigene persönliche Meinung auch dazu.. Egal was für eine Sucht es ist, man rutscht rein, wenn man dafür prädestiniert ist, ich rauche, was gibt mir das rauchen??? Es gauklet mir einen Zustand von immerwährender Leistungsbereitschaft vor, ebenso wie kaffe mit seinem Koffein, man kann immer Leistung bringen…. Ich habs für mich rausgefunden…, deswegen kann ich nicht aufhören damit…, noch nicht…., die OS oder OSS ist für mich Flucht vor der Relität, Flucht vor Problemen mit denen ich mich in der Realität ernsthaft auseinandersetzen müsste, es bringt Befriedigung, Beruhigung….., Ablenkung…; je mehr es funktioniert… umso öfter gebrauch ich es…. Ich habe eine Zeitlang bis zu drei schachteln am Tag geraucht, in meinen schlimmsten zeiten, bin jetzt auch dank der Klinik runter auf bis zu eine schachtel am Tag, natürlich bin ich immer noch süchtig danach…, deswegen bin ich noch nicht suchtfrei, aber iach rauche nicht mehr so viel, das ich die Kontrolle darüber verlier. Ich kann auch im Moment damit nicht aufhören, das weiss ich… und so ist es mit jeder anderen Sucht auch….aber ich bin auch nicht mehr co-abhängig, bin nicht mehr süchtig nach Anerkennung und Zuwendung…, Lob, geliebt zu werden um jeden preis, gebe mir alles alleine…habe diese Sucht besiegt. Lg, Füchsin | |
12.02.2008 22:57:19 | ||
biberle85 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | hi Alexa du sprichst mir aus dem herzen vielen dank, für diese klaren worte, das war genau was ich meinte..... lg biberle | |
13.02.2008 11:09:08 | ||
biberle85 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | hi Füchsin du bist auf dem weg und das ist das einzige was zählt, wenn du immer versuchst, dein bestes zu geben und dich nicht für deine fehler bestrafst, sondern selbst als wertvoll betrachtest, wirst du auch noch den rest schaffen, du musst nur das ziel im auge behalten. süchte haben auch oft etwas damit zu tun, dass die süchtigen eine botshaft ihrer umwelt aufnehmen und umsetzen, sie versuchen sich nämlich stellvertetend für ihre umwelt zu zerstören. oft wissen wir gar nicht mehr, wann wir diesen "auftrag" erhalten haben, aber wir versuchen ihn oft auf das bedingungsloseste umzusetzen und verstehen gar nicht warum wir das tun und wieso wir es nicht lassen können, obwohl es uns doch so augenscheinlich schadet. dieser trieb der selbstzerstörung steht dem der selbsterhaltung völlig kontrovers gegenüber. sehr genau beobachten kann man das auch bei sexuell missbrauchten kindern oder vergewaltigen mädchen und frauen (auch jungs und männer), die im späteren erwachsenenalter den missbrauch an sich selbst weiterführen. sie fühlen sich schuldig, nehmen die botschaft des vergewaltigers auf und richten die erfahrene aggression gegen sich selbst. sie fühlen sich beschmutzt, schuldig und vieles mehr. darum reite ich auch sosehr auf diese selbstliebe herum, weil das die wichtigste "waffe" ist die wir gegen diese botschaften haben. früher, heute und auch in der zukunft werden menschen versuchen uns weiß zu machen, wir wären nichts wert oder seien durch unsere fehler schlechte oder minderwertige menschen. das ist völlig falsch und in der regel die einstellung, die diese menschen sich selbst gegenüber haben, die sie verdrängt haben und andere jetzt stellvertetend für sie ausleben lassen. die botschaften kommen unterschwelig und gehen über die gefühlswelt und ich glaube die meisten hier sind sehr emotionale menschen und darum wirken diese botschaften dort auch am besten. das erklärt nämlich auch die schuldgefühle und die wut gegen uns selbst, die wir nach solchen suchtatacken oder rückfällen haben...... wir alle hier wissen also, wie schwer es ist ein verhalten herunterzufahren und schließlich ganz aufzugeben..... von drei schachteln auf eine ist immerhin schon zwei drittel des weges geschafft jetzt musst du nur drann bleiben, damit sich der weg auch gelohnt hat. viel kraft und liebe grüße biberle
| |
13.02.2008 11:38:02 | ||
release1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo.. Genau das ist was ich meine Biberle.. Wir lassen zu,aus welchen Gründen auch immer,daß etwas unser Selbst verändert, unsere Eigenliebe, unser Selbstvertrauen, unseren Selbstwert. Unsere Urteilsfähigkeit, wir verlernen, was für uns gut ist und was nicht. Wir verschieben unsere eigenen GRENZEN soweit daß wir keine Kontrolle mehr haben. Wir GLAUBEN auch sicher eine Zeitlang daß uns das GUT tut. Die Frage ist nun, wenn wir merken, daß uns das letztendlich schadet, was anfangs so verheißungsvoll und schön erschien, weil es beginnt, unser Leben negativ zu verändern, warum ist es so schwer, diese Selbstkontrolle wiederzuerlangen? Warum sitzen wir in der Falle ? Man kann jetzt weiter lügen und sich einreden, es ist cool wies ist, man ist zufrieden.. Doch ich kann mir nicht vorstellen, wenn man merkt daß man in einen regelrechten Strudel geraten ist, der einem nur noch runterzieht und einem so gar nicht dorthin bringt, wohin man am Anfang glaubte, daß man sich da noch wohlfühlt.. Gewohnheit allein kanns nicht sein. Wir können jede Gewohnheit normalerweise einfach ändern, indem wir sie mit unserem Verstand erklären. Jede Sucht ist einfach zu einzigartig, sie ist nicht zu ersetzen. Man kann sie nur loswerden. Und sicher ist auch eine gewisse Aggression dabei, ich denke, unsere ganze Gefühlswelt wird verändert. Aber wann braucht man die Kicks? Bei Freude, bei Enttäuschung, bei Langeweile, kann man das überhaupt noch definieren? Und warum braucht man so enorme WILLENskraft, um sich dem zu wiedersetzen? Es spielt sich ja letztendlich "nur" im Kopf ab.. Ich glaub fast, daß sich da jeder sein eigenes Rezept zurechtbasteln muß, wie man loskommt, das heißt er muß erst mal in sich hineinschauen und rausfinden, wo seine Stärken und Schwächen liegen und wie er seine ungelebten Sehnsüchte anders ausleben kann, wie er sich Kicks aus dem realen Leben holen kann, das heißt, auch die Grenzen müssen zurückgeschraubt werden.. Ich versuchs grad mit malen. Sport müßt auch gut sein, aber in der kalten Jahreszeit nicht so attraktiv. Sucht ist aber, glaub ich, auch oft nur der einfachere Weg, und später der gezwungenermassen einfachere Weg. Tja, auch mit Rauchen net einfach.. Fehlt mir scho ganz viel die Qualmerei. Aber ich hab ja nix zu verlieren. oder? Wünsch euch allen netten, zufriedenen Tag.. glg Release | |
14.02.2008 11:13:31 | ||
biberle85 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 131 Mitglied seit: 19.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | tja, ist schon sehr zynisch witzig, oder? wir zersetzen und zerstören uns selbst und stehen wie gebannt da und schauen zu, fühlen uns handlungsunfähig und ertrinken in scham und schuld..... aber damit ist jetzt schluss oder? jetzt heiße es den kreis durchbrechen und die müden glieder zu bewegen. vll erst mal langsam, weil ja noch alles eingerostet ist und die kraft fehlt, aber mit der zeit zunehmend sicherer und stärker, denn wie heißt es so schön: übung macht den meister..... und wir werden meister unseres lebens! sport ist sehr wichtig und wenn dus ausprobierst, wirst du auch merken warum am besten finde ich sportarten wie yoga, tai chi oder auch einige "unagressive" kampfkünste (zb aikido) dort wird nicht nur unser körperbewustsein und unser selbstempfinden geschult, das oft durch die süchte ziemlich deformiert oder in den kopf gewandert ist, sondern auch das selbstwertgefühl und die innere stärke.... lg biberle | |
14.02.2008 12:23:33 | ||
Thread-Info | |
---|---|
Zugriff | Moderatoren |
Lesen: alle Schreiben: Benutzer Gruppe: allgemein | keine |
Forum Übersicht |