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| Die Verarbeitung eines Verlusts durch den Tod erfolgt in der Regel in verschiedenen Phasen (n. Verena Kast):
Phase 1: Schock und Verneinung -Nach dem Verlust eines geliebten Menschen reagieren die meisten von uns mit Schock und Verneinung. Wir können es einfach nicht fassen und deshalb "kann nicht sein, was nicht sein darf". Diese Phase kann kurz sein, aber auch über Wochen, ja sogar Monate andauern. Phase 2: Aufbrechende Gefühle - Während für die erste Phase eine Empfindungslosigkeit typisch ist, brechen nun die Gefühle des Hinterbliebenden hervor. Wut, Verzweifelung, Schuldgefühle, Schmerz - alle möglichen Gefühle können nun spürbar werden und uns überwältigen. Phase 3: Suchen und Trennen - In dieser Phase sucht der Hinterbliebende den Kontakt zum Verstorbenen - sei es durch Rituale, wie das Mitdecken des Tisches für den Toten, durch Tagträume oder ähnliches. In dieser Phase ist ein Wechselbad der Gefühle zwischen Verneinung, Trauer, Trost, Ernüchterung und Annehmen typisch. Phase 4: Entstehen eines neuen Selbst- und Weltbezugs -Erst in dieser Phase erfolgt die tatsächliche Akzeptanz des Todes. Der Hinterbliebende beginnt, seinen Lebensrhythmus neu zu gestalten, die Gewohnheiten, die mit dem Verstorbenen geteilt wurden, werden aufgegeben. Eine Form von Neuanfang wird möglich. In der Praxis sind diese Phasen keineswegs deutlich voneinander zu trennen und sie stellen auch kein gradliniges Nacheinander dar. Vielmehr mischen sich die einzelnen Phasen, gehen ineinander über und wechseln sich ab. Es gibt auch bei Personen, die glaubten, über den Verlust hinweggekommen zu sein, immer wieder heftige Gefühlsausbrüche und man kann auch noch nach Jahren heftig schmerzende Trauerphasen erleben
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