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| Forschungswoche „Hochangern 2007“
Aufgrund der Ergebnisse der Forschungswoche 2006 wurde im Zeitraum von 18. - 25. August 2007 nochmals ein VHO-Forscherlager im Bereich der Hochangern durchgeführt. Das Basislager wurde wieder nördlich des Gruber-Koppen auf einer Seehöhe von 1920 m errichtet. Insgesamt konnten sieben Höhlen bearbeitet werden. Teilnehmer: Heidrun André (München), Ernest Geyer (Altenmarkt bei St. Gallen), Sebastian Kogler (Bad Mitterndorf), Franz Schmidt (Weißenbach bei Liezen) und Robert Seebacher (Bad Mitterndorf). Ergebnisse: Drei bekannte Höhlen wurden erstmals bearbeitet: Superdoline (1634/51; 129 m, -33 m). Die Höhle war stark bewettert und besitzt eine ca. 20 m Tiefe Schachtfortsetzung, die aufgrund von Seilmangel nicht mehr befahren werden konnte. Teilbereiche des Horizontalganges sind mit Eis bedeckt. Hochangerschacht 2 (1634/57; 129 m, -33 m). Bei diesem Schacht handelt es sich mehr oder weniger um einen größeren Einbruch an einer markanten geologischen Störungslinie. Über eine 15 tiefe Abseilstrecke erreicht man einen eiserfüllten Raum. Eine mögliche Gangfortsetzung ist zugeeist. Hochangerschacht 3 (1634/58). Der Schacht hat eine Verbindung mit Hochangerschacht 2. Bei drei Höhlen konnte die Vermessung fortgesetzt werden: Torkoppeneishöhle (1634/100; 811 m, -105 m). Am Ende der bekannten Teile wurde ein ca. 30 m hoher Eiswall erklettert. Die Höhle setzt sich entlang der Kluftrichtung weiter fort und teilt sich später in mehrere sehr enge bzw. unschliefbare Gangpassagen auf. Diese Höhlenteile sind stark bewettert. Der Eisstand hat im Vergleich zu anderen Eishöhlen, wo in den letzten Jahren ein verstärktes Abschmelzen bemerkbar ist, leicht zugenommen. (Beobachtungszeitraum 2000/2007) GRUB-Schacht-109 (1634/109; 1793 m, -274 m). Bei diesem Objekt handelt es sich um die größte und tiefste Höhle im Hochangergebiet. Von den 2006 entdeckten weitläufigen Horizontalteilen ausgehend, gelang es über einen Seilabstieg einen weiteren, sehr geräumigen steil abfallenden Gang zu erreichen. Leider endet dieser bis zu 8 m breite und über 10 m hohe Gang nach etwa 100 m an einem Sedimentverschluss. Bemerkenswert für diese Höhlenteile sind die mächtigen Boden- und Wandversinterungen. Die Hauptfortsetzung in diesem Bereich der Höhle bildet ein stark bewettertes Schacht- und Canyonsystem, welches bis in 274 m Tiefe befahren werden konnte. Dieses Gangsystem bildet einen viel versprechenden Ansatzpunkt für weitere Tiefenvorstöße. Echoschacht (1634/123; 395 m, -246 m). Der Schneepfropfen in -65 Tiefe war soweit abgeschmolzen, dass die enge Fortsetzung gegenüber der Echokluft befahren werden konnte. Die anschließenden Schachtstufen führen bis in eine Tiefe von -246 m Tiefe und enden dort unschliefbar. Im Mittelteil gibt es noch eine Fortsetzung. Im Schacht leben Fledermäuse, auf -116 m Tiefe wurde eine Feldermausmumie gefunden. Eine Höhle wurde neu entdeckt und ins österreichische Höhlenkataster aufgenommen: Nachtschacht (1634/142; 124 m, -99 m). Der Schacht befindet sich in der Nähe des GRUB-Schacht 109 und wurde am vorletzten Tag der Forschungswoche entdeckt. Der Schacht setzt sich in mehrere bis zu 30 m tiefe Schachtstufen in die Tiefe fort und endet unschliefbar. Am Boden der zweiten Schachtstufe wurden größere Knochenstücke gefunden. 1.292 m konnten insgesamt in dieser Forschungswoche vermessen werden, wobei die Ganglänge der bearbeiteten Höhlen 1.290 m beträgt. Zwischen GRUB-Schacht-109 und Echoschacht wurde Außenvermessung gelegt. Die Lage der bearbeiteten Höhlen wurde mittels GPS eingemessen.
edited by Proteus on 9/11/2007 10:00:30 AM
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