Hier wieder mal ein Materialthema zum Diskutieren:
Was haltet ihr von folgender Idee, die Sicherung der Handsteigklemme und die Fußschlaufe aus einer einzigen Reepschnur zu bilden? Konkret sieht das bei mir jetzt so aus: 8mm Reepschnur: (1)Achter im Maillon - (2)Mastwurf in einem kleinen Schraubkarabiner an der Handsteigklemme - (3)Fußschlaufe (mit einem Stück Gartenschlauch als Verstärkung der Trittschlaufe). Vorteil (neben der Gewichts und Platzersparnis) wäre, dass man die Reepschnur statt mit einem Mastwurf auch einfach durch den Karabiner an der Handsteigklemme legen kann und dann einen kleinen Flaschenzug zum Steigen hat. Z.B. bei schwerem oder mehreren Schleifsäcken oder im Falle einer Kameradenbergung. Es müsste dann nur die Handsteigklemme wieder gesichert werden, z.B. mit der langen Selbstsicherung. Bei einem ersten Praxistest hat alles bestens funktioniert; bei der "Flaschenzug-Variante" hat man halt demenstprechend wenig Hub, aber dafür steigts sich wirklich viel leichter.
Hört sich nicht schlecht an. Vorteil auch noch, man hat auch das lange Ende vom Kuhschwanz frei für merkwürdige Umsteigestellen oder sonstige Schweinereien, wo das kurze zu kurz ist...
sicher nicht schlecht. ich halt eh nix davon eine selbstsicherung für die handsteigklemme zu verwenden, sondern hab da auch ein eigenes schnürl. ich verwend allerdings f d fussschlinge ein dynemaschnürl (null dehnung). sonst gehn bei jedem steig-hub 5-10 cm in dehnung der steigschlinge drauf. dass darfst aber natürlich nicht f d sicherung verwenden.
Kuhschwanz als Rücksicherung für die Handsteigklemme zu verwenden taugt mir nicht, da ich die lange Selbstsicherung beim Aufsteigen manchmal gern habe (komme mit der kurzen meistens nicht nah genug an die Umsteigstelle heran...), und wenn da schon die Handsteigklemme drin hängt, ist's blöd ;) Aber die Methode vom Chris muss ich ausprobieren!
hab das im Prinzip immer schon so gemacht, allerdings nicht mit einer Reepschnur sondern mit einem 20mm Schlauchband, das geht auch gut als Trittschlinge
So, war jetzt auf dem TechSem von den Maltesern in Uhingen und habe das genannte bei einigen Teilnehmern gesehen, sowohl fest fixiert an der Handsteigklemme als auch als Umlenkung für kraftärmeres Steigen. Sah gut aus.
Was ich in dem Zusammenhang dabei noch mitgenommen habe (und ich werde meine Ausrüstung deswegen ein bisschen umbauen): Wie schon oben angesprochen Materialfrage Kuhschwanz und Trittschlingen, fast schon ein eigenes Thema wert...
Mit Kuhschwanz aus dynamischem Seilstück (anstatt aus Gurtband bzw. Energyca fertig genähnt) und weiterhin Trittschlinge ebenfalls aus Reepschnur statt Band ist man viel viel flexibler, wenn man "basteln" muß z.B. bei der Kameradenrettung (bau mal schnell mit Schlauchband-Trittschlinge oder der Energyca eine lose Rolle oder einen schnellen Flaschenzug).
edited by Matthias Mansfeld on 6/11/2007 1:31:58 PM
Aber irgendwelche bereits als Selbstsicherung oder Trittschlinge verwendeten Reepschnüre / Seilstücke dann für etwas anderes verwenden kann insofern mühsam sein, als man die nach einiger Zeit sehr fest gezogenen Knoten (z.B. den der die Trittschlinge bildet) nicht mehr auf bekommt... alles schon probiert und leicht geflucht! Also für Notfälle eine Reepschnur mitzuhaben kann nie schaden...
Ist klar. Wenn aber z.B. mein Kuhschwanz schon ein Lose-Rolle-taugliches Seilstück ist statt der sperrigen Energyca brauch ich z.B. kein Schnürl extra, wenn ich den gleichschweren "Patienten" anlupfen will, weil ich seinen belasteten Croll aufmachen muß.
also ich verwend schon immer die Rebschnürl--> problem wenn man bei engstellen (wirklich eng) die Handsteigklemme aushengen will geht das sehr schlecht bis gar nicht
ich verwende als tritschlinge eine bandleiter. und als verbindung zum gurt und als sicherung ein band. das mit der bandleiter hat sich ganz gut bewehrt. man hat halt immer eine mit wenn man eine braucht. so beim forschen kommt man ein paar meter senkrecht halt ganz gut runter und wieder rauf. wenn man das ganze zeug inkl. gurt zusammenhängt. sind so schon mal eine 7 m stufe hinunter.
Vorsicht, eine von Ernstls scheinheiligen "dummen" Fragen. Oder ist das 'ne Prüfungsfrage?
Angenommen: Der Patient ist im Aufstieg, hat ein Problem und hängt handlungsunfähig fest, ich bin unter ihm und muß ihn sachte unten am Schachtgrund ablegen.
Als erstes bin ich unter dem Patienten hochgestiegen, hab dabei alle Umsteigstellen ausgebaut, bin bis zum Patienten gestiegen, hab das Seil hochgeholt, den Pat. am Seilende in seinem Schraubglied angehängt, über uns an seiner Handsteigklemme einen Abseiler kopfüber eingebaut, das "Patientenende" eingehängt, gespannt, blockiert. Jetzt muß ich den Kerl irgendwie aus seiner Croll lupfen (Kamasutraartiges Hauruck bei kleinen Leuten oder eben mit meiner Longe über "lose Rolle" oder eben gesteigerten Flaschenzügen je nach Wampen), damit der Kerl am Abseiler hängt, dann nochmal alles überflüssige ausbauen, gut anschauen, ob irgendeine Verbindung zuviel ist, und dann kann ich ihn mit Abseiler an den Schachtgrund lassen. Richtig so? (Am Übungsturm hat's geklappt, ob ich das auf Zuruf in jeder beliebigen Schachtsituation hinbrächte will ich nicht behaupten).
Ich wäre allerdings brennend interessiert, mich mal mit Deiner hier irgendwo angedeuteten materialsparenden Methode zu befassen....
lG Matthias
edited by Matthias Mansfeld on 6/12/2007 7:55:33 PM
Was macht Ihr bei der Kameradenrettung aus dem Seil nach unten grundsätzlich anders? Ich tu mich leider etwas schwer, mal schnell bei Euch auf der nächsten Übung vorbeizuschauen..