VING TSUN KUNG FU SCHULE BIELEFELD

www.vingtsun-bielefeld.de
SearchSearch CalendarCalendar GalleryGalleryAuction-PortalAuctions GlobalGlobal Top-ListTopMembersMembers StatisticsStats
get your RSS-Feed
Language/Sprache:  Admin  
 Login: ChatChat (0) new User-MapUser-Mapsend Passwordsend Password RegisterRegister

Forum Overview » Wu Yi - Schule / KK-Kooperative Bielefeld / Lehrgänge » Taijiquan » Das Taiji Prinzip
Pages: (1) [1] »
Registration necessaryRegistration necessary
Das Taiji Prinzip
seanno Access no Access first Post cannot be deleted -> delete the whole Topic 
Group: Moderator
Level:

Posts: 71
Joined: 8/19/2004
IP-Address: saved
offline


Das zentrale Prinzip des Taijiquans ist eines der wichtigsten (und ältesten) in der traditionellen chinesischen Kultur; ein Kontezpt das zum ersten Mal in dem Yi Jing erschien, circa 1000 BC. Wir haben, denke ich, fast alle davon gehört: Das Taiji Prinzip.

Nach dem Taiji Prinzip ist alles im Universum aus dem Wuji entstanden. Wuji beschreibt den elementarsten Zustand des Universums, einen Zustand bevor unterschiedliche Materie zustande gekommen ist; quasi vor dem Urknall. Als das Universum aus diesem Zustand heraus entstanden ist, entstanden auch yin qi und yang qi oder yin und yang Energie. Diese sind nicht voneinander zu trennen, sondern existieren nur in dieser Dualität. Dem Taiji-Zustand folgt Liangyi, wo Yin und Yang als getrennte Konztepte existieren, von Liangyi folgt Si Xiang, oder die vier Formen/Gestalten und von Si Xiang folgt Ba Gua, die acht Trigrame. Diese acht Trigrame können dann kombiniert werden in 64 Hexogrammen. So entsteht die Komplexität im Universum aus dem Nichts (Wuji). Alles ist generiert aus der Entstehung der zwei wechselnden Energien Yin und Yang.

Taijiquan als Kampfkunst versucht diese Philosophie ganz praktisch im Kampf umzusetzen. In den Taiji-Klassikern ist geschrieben: "Taiji, von Wuji geboren, hat das Potential für Dong (Bewegung) und für Jing (Stille), das Potential für einen Zustand, der entweder dynamisch oder statisch ist. Taiji ist die Mutter oder Quelle von Yin und Yang." Das Potential, d.h. die Gelegenheit für Bewegung und Stille sollte dem Taijiquan-Übenden immer ganz bewußt sein. Dafür muss man vermeiden, einen vorgefassten Plan zu haben. Jeder Aktion muss spontan entstehen; man muss dem natürlichen Lauf der Dinge folgen. Wenn man im Kampf einen bestimmten vorgefassten Plan oder Technik unbedingt durchsetzen will, kann man nicht effizient auf Änderungen reagieren. Mann kann nicht „go with the flow“ wie wir auf Englisch sagen.

Steht man am Anfang einer Taijiquan Form ruhig und zentriert, ist das der Zustand von Wuji. In Wuji existiert das Potential für Bewegung in der Stille. Mit Bewegung entstehet Yin und Yang; dynamische Veränderung. Wird die Taijiquan-Form durchlaufen, bleibt man in diesem Taiji-Zustand. Man wechselt zwischen Yin und Yang, voll und leer, nachgeben und rangehen, verteidigen und attackieren. Wichtig zu verstehen ist, dass es in Yin immer einen Teil des Potentials von Yang gibt und im Yang immer einen Teil des Yin. Im Kampf heißt das, dass in jeder Verteidigung auch das Potential für eine Attacke steckt und vice versa, in jeder Attacke das Potential für eine Verteidigung. Ying und Yang, Attacke und Verteidigung, sind voneinander nicht trennbar.

So gesehen, sind die verschiedene Techniken, die in einer Taijiquan-Form zu sehen sind, äußerst unwichtig. Wichtig ist eher dem Taiji-Prinzip zu folgen. Man könnte sogar sagen, daß es keine Techniken in Taijiquan gibt. Nur ein Prinzip. Das Prinzip von Yin und Yang. Und wenn man diesem Prinzip folgt, kann jede Art von Angriff und Verteidigung Taijiquan sein.

„The Secret of Yin and Yang“

Few have truly cultivated the yin and yang of Taiji;
Swallowing and spitting, opening and closing
give expression to hard and soft.

Controlling the cardinal directions and corners,
drawing in and issuing forth,
let the opponent do what he will;
All is but the transformations of action and
stillness, so what need is there to worry?

Offence and defence must be intimately coordinated;
evading and attacking must be sought in every action.
What is the meaning of light and heavy, full and empty?
As soon as we discover lightness within our opponents heaviness,
we must attack without hesitation.” –Wu Meng-hsia

Cheers,
Sean


11/1/2006 6:27:01 PM   
Kaybeeno Access no Access no Access 
Group: Moderator
Level:

Posts: 538
Joined: 7/17/2004
IP-Address: saved
offline


Hey, Sean! Guter Text. Taichi als durchaus kämpferisch und nicht nur als Bewegungstherapie für steife Schreibtischgeschädigte. Breites Grinsen Hab zwar nicht soviel Ahnung von dieser Kunst, aber man erkennt auch Sichtweisen aus dem Ving Tsun wieder. Zwinkern

Gruß, Kai


11/1/2006 6:45:49 PM    
seanno Access no Access no Access 
Group: Moderator
Level:

Posts: 71
Joined: 8/19/2004
IP-Address: saved
offline


Danke Kai. Die sogenannte Taiji Klassikern stellen Taijiquan auch ganz praktisch da. Zum Beispiel, in den Manuskripten der Yang Famillie Taijiquan Tradition ist geschrieben:

"Outer technique without inner principle is simply the brute courage of physical strength. However, when one is no longer in the prime, bullying an opponent will not work. Those who possess inner principle without outer technique, who think only of the arts of quietism and know nothing of the practice of combat, are lost as soon as they commit the slightest error."

Die frühere Taijiquan Meistern(Chen Wanting, Yang Luchan, Yang Banhou, Sun Lutang, usw.) waren alle Kämpfer. Die waren keine esoteriker und "chi huggers".


11/1/2006 7:55:07 PM   
Registration necessaryRegistration necessary
Pages: (1) [1] »
all Times are GMT +1:00
Thread-Info
AccessModerators
Reading: all
Writing: User
Group: general
sean
Forum Overview » Wu Yi - Schule / KK-Kooperative Bielefeld / Lehrgänge » Taijiquan » Das Taiji Prinzip

.: Script-Time: 0.172 || SQL-Queries: 7 || Active-Users: 981 :.
Powered by ASP-FastBoard HE v0.8, hosted by cyberlord.at