Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
(OOC: Zeitlich vor dem Domus Iulia und dem Angriff auf dem Tross. Dafür kurz nach dem Ableben von Diokles' Herren.)
Traurig war der junge Grieche schon, als er mitten im Castellum stand und erfuhr, dass sein Herr gefallen war, aber zum Weinen zu Mute war ihm auch nicht wirklich. Es war zwar ein gütiger Herr gewesen, aber diesem Dominus hatte er gerade einmal ein Jahr gedient. Von ihm hatte er gelernt, dass es durchaus Menschen gab, die ihm auch andere Qualitäten zutrauten. Er hatte gelernt, was er als Leibwache können sollte. Sein Dominus war diesbezüglich kein schlechter Lehrmeister gewesen und Diokles war überzeugt, dass sein Herr noch leben würde, wäre er dabei gewesen. Nun jedoch war er herrenlos und niemand fühlte sich wirklich für ihn zuständig. Da der junge Mann nicht wusste, was alle anderen hier im Lager über ihn wussten, stand er nun da und wartete auf Anweisungen. Immerhin musste sich ja irgendwer für ihn zuständig fühlen.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Svanvith war gerade dabei, vor dem Haus des Tribun Valerius Lucanus zu fegen, als sie einen jungen Mann ziemlich verloren herumstehen sah. Sie hielt in ihrer Arbeit inne, lehnte sich ein wenig auf den Besen und musterte den Jüngling. An seiner Kleidung war deutlich zu erkennen, dass er kein Soldat war und außerdem erschien er ihr viel zu jung dafür. Oder irrte sie sich? Wer er wohl war?
Da Svanvith zusammen mit ihrem Herrn, dem Tribun, für längere Zeit fort gewesen war, war sie, was den Klatsch und Tratsch im Castellum anging, nicht mehr ganz auf dem Laufenden. ‚Na komm schon. Fragen schad nix.’ Gesagt, getan.
Die blonde Germanin lehnte den Besen an die Hauswand und ging zielstrebig auf den Sklaven zu, der sichtlich nicht wusste, was er tun sollte. „Salve.“ grüßte sie ihn zunächst auf Latein, denn noch wusste sie nicht, woher er stammte. “Kann ich dir irgendwie helfen? Suchst du wen, oder hast du dich verlaufen?” fragte sie freundlich und musterte den jungen Mann durchaus neugierig.
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Diokles sah auf und blickte mit seinen dunklen Augen direkt in die der jungen Germanin, die ihn angesprochen hatte. "Nein, ich habe mich nicht verlaufen. Mein Herr ist gestorben und irgendwie gehöre ich jetzt niemanden und keiner weiß, wohin mit mir." erklärte er ihr leise. Auf Details ging er nun nicht gleich zu Beginn des Gespräches ein. Solange sie nicht fragte, wollte er ihr nicht mehr erzählen, als das was Fakt war. "Vielleicht weiß... ähm... wie heißt er doch gleich? ... Ach ja. Germanicus... Vielleicht weiß der, wo ich nun hin soll. Testament gibt es nämlich keines und irgendwie bin ich jetzt gerade etwas... herrenlos.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die blonde Germanin schaute betreten drein. „Dein Herr ist verstorben? Einfach so? Wie... ich meine... Also ich war ein paar Monate nicht hier. Wer war dein Herr?“ Vielleicht würde ihr der Name seines Herrn mehr sagen, so dass sich die weiteren Fragen, die der jungen Frau auf der Zunge lagen, selbst beantworten würden.
Ein Sklave der herrenlos herum lief? Wo gab es denn sowas? „Wann ist denn dein Herr verstorben?“ wollte Svanvith dann doch noch wissen. Ob sie mit dem jungen Mann zur principia, dem Verwaltungsgebäude des Castellums gehen sollte?
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Ernst blickte der junge Grieche die Germanin an. "Lucius Octavius Corvinus ist verwundet worden und ... gefallen." erklärte er der blonden Frau. "Ich habe es vor ein paar Stunden erst erfahren und irgendwie... stehe ich hier jetzt herum und keiner weiß etwas mit mir anzufangen. Ich weiß nicht, ob mein Herr ein Testament hatte. Ich weiß nicht, an wen ich jetzt übergeben werden soll. - Ich bin als Sklave geboren. Ich kenne die Welt da draußen nicht. Also wird er mich sicherlich nicht post mortem freigesprochen haben. Ich vermute eher, dass ... naja... irgendeiner wird mich schon nehmen oder verkaufen oder so... Mein Herr hatte weder Frau noch Kinder. - Mein Name ist übrigens Diokles." Wenn sie ihn schon nicht kannte, dann sicherlich seinen Namen. Es gab einige Legionäre, die sich durchaus sehr über ihn lustig gemacht hatten. Über ihn und seine "Aufgaben" um genau zu sein.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Erkenntnis, zu wissen wer ihr nun gegenüber stand, war auf Svanviths Gesicht nicht zu sehen. Genauso wenig änderte sich ihr Verhalten dem jungen Mann gegenüber nicht. „Gibt es auch sonst keine nahen Verwandten? Ansonsten würdest du demjenigen zugesprochen. Doch am besten läst sich das in der principia klären. Komm, ich bring dich hin.“ schlug die praktisch veranlagte Frau vor und ging die wenigen Schritte zurück zum Haus, wo sie den Besen an der Hauswand anlehnte und wieder zu Diokles zurück kehrte.
„Komm!“ forderte sie ihn freundlich auf und gemeinsam gingen sie die wenigen Schritte zur principia, denn Lucanus' Haus lag direkt gegenüber des großen Verwaltungsgebäude. Zwei Wachen standen vor dem Eingang des Gebäudes und Svanvith wußte, dass diese sie gleich fragen würden, wohin sie wollten.
„Wer bist du und zu wem willst du?“Kaum hatte einer der Soldaten sein Sprüchlein gesprochen, erklärte sie sich ihm. „Mein Name ist Svanvith, Leibsklavin von Tribun Valerius Lucanus. Ich habe eine Nachricht für den ehrenwerten Statthalter Germanicus.“ Die Wache nickte in Richtung von Diokles. „Und wer ist der da?“ wollte der Soldat weiter wissen. Die Germanin schaute kurz zu dem herrenlosen Sklaven. Sie konnte sich einen kleinen Scherz nicht verkneifen und lächelte den Wachsoldaten freundlich bei ihrer Antwort an. „Das ist die Nachricht.“
Für den Bruchteil einer Sekunde zeigte sich Erstaunen auf dem Gesicht des Soldaten, ehe seine Mundwinkel zuckten und er die blonde Sklavin scharf anschaute. Diese schien jedoch wenig beeindruckt. Da er aber ihren Herrn kannte, trauter er der Frau nichts böses zu und gab somit den Weg durch die Porta frei. „Ihr findet sein Officium geradeaus durch.“
Sehr schön. Ein leichtes Nicken, zum Zeichen das sie alles verstanden hatte und die Sklavin trat mit ihrem Leidensgenossen zusammen in die principia ein. Drinnen saßen an unzähligen Schreibtischen die Soldaten und gingen ihren Arbeiten nach. Vor dem Officium des Statthalters saß sein Scriba der fragend aufschaute als die hübsche, blonde Frau mit dem ebenso hübschen Jüngling vor seinem Schreibtisch stehen blieb. Wieder leiherte Svanvith ihr Sätzlein herunter, noch ehe der Scriba Zeit gehabt hatte zu fragen. „Mein Name ist Svanvith. Ich bin die Leibsklavin von Tribun Valerius Lucanus und dies ist Diokles, ebenfalls Sklave. Wir möchten den ehrenwerten Statthalter Geramincus in einer wichtigen Rechtsfrage sprechen.“ Hoffentlich hatte sie ihrem Gesuch genügend Dringlichkeit verliehen, so dass der Statthalter sie tatsächlich empfangen würde. Der Scirba nickte. „Wartet hier, ich werde den Statthalter fragen ob er für Sklaven Zeit erübrigen kann.“ Er erhob sich von seinem Platz und klopfte kurz an die Tür zum Officium.
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Diokles wunderte sich ehrlich darüber, dass Svanith ihn nicht zu kennen schien, aber eigentlich konnte ihm das ja egal sein. "Ich weiß nichts von irgendwelchen Verwandten. Ich glaube, er hatte keine Familie. Er hat mir nie irgend etwas dergleichen erzählt und wir sprachen... über vieles." erklärte er der Germanin freundlich.
Dann folgte er ihr auch schon und es erstaunte ihn, wie selbstverständlich sie sich durch das Lager bewegte wo er selbst doch nach wie vor eher wie ein scheues Reh umherlief und niemandem in die Augen sehen wollte.
Sie war allerdings selbstbewusst und trat einfach jedem entgegen, der sie nach ihrem Begehr fragte und ehe er sich versah, standen sie vor dem Officium.
Beiträge: 412 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Diokles tat ihr unendlich leid. Seine Situation war mehr als nur unangenehm und Svanvith konnte seine Verwirrtheit nur zu gut verstehen. Aus dem alltäglichen Sklavenleben heraus gerissen, würde auch sie ziemlich desorientiert sein und nicht wissen, was als nächstes zu tun wäre. Doch in der principia würden sie eine Antwort finden.