Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
1. Nachtlager spät in der Nacht Thyra und Dagny
Dagny... eigentlich hätte Thyra es wissen müssen! Das Mädchen würde seine Gabe noch nicht kontrollieren können. Bereitete das alles doch Thyra schon fast mehr Schmerz, als sie ertragen konnte. Was also musste es Dagny erst antun, die Tod und Sterben noch nicht so hinnehmen konnte, wie Thyra, die zwar selbst noch eine junge Frau war, aber eine ausgebildete Wala! Im Dorf kannte man Thyra als ernste, kühle Frau, die sich weder von Tod noch von Krankheit umwerfen ließ. Aber so war Thyra auch nicht immer gewesen und ihr Herz weinte ebenso sehr um die Toten, für die ihre Warnung zu spät gekommen war, wie DAgny, nur dass die Wala ihre GEfühle schon lagne nicht mehr offen zeigte. Menschlichen Trost gab es jedoch in einer solchen situation nicht. Sie konnte nur versuchen, ihrer Schülerin Halt zu bieten. So legte sie die Arme um das Mädchen und ließ Dangy weinen: "Ich weiß... ich weiß... ich habe es auch gesehen... und auch ich verstehe es nicht!"
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
(~Schattenlager)
Dagny schluchzte weiter, sie ließ nicht nur ihre Trauer und den Schmerz über das Gesehene hinaus, sondern auch die Angst, die sie schon den ganzen tag über in Klammern hielt und hier am Lager so richtig ausgebrochen war. Sogar Mathi und Jandrik hatten versucht ihr zu helfen, Jandrik hatte es zumindest geschafft, sie für den Moment zu beruhigen... Doch was dann kam...das konnte niemand lindern. Thyra würde ihr vielleicht helfen können, mit ihrem Wissen, ihrer Erfahrung... Dagny brauchte die Wala so sehr! Noch eine Weile weinte sie, es tat so gut, umarmt zu werden von jemandem der wusste, was sie durchmachte! "Thyra...ich steh nicht noch so einen tag durch...bleibst du morgen bei mir und kannst mir helfen, wenn die Angst wiederkommt? Ich habe eine fürchterliche Angst, schon die ganze Zeit...ich kann nichts dagegen tun...ich habe Tanfana versucht zu erreichen..ich habe es nicht geschafft..." Mit Tränen im Gesicht, die ihre Wangen hinunterliefen und vom Kinn tropften, sah sie Thyra an und erhoffte sich sehnsüchtig, die Hilfe, die sie schon seit Stunden brauchte...seit so vielen Stunden...
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Beinahe körperlich spürte Thyra Dagnys Angst. Noch etwas, was zu der Bürde, die sie ohnehin schon mit sich herumtrug, dazukam. Noch etwas, was die Wala ertragen musste. Aber wer den Keulenhieb ertrug, brach nicht unter dem Nadelstich zusammen!
Das mehr oder minder hilflose "Wein doch nicht!" würde man von Thyra nie zu hören bekommen. Die Wala wusste, dass es im Leben für alles eine Zeit gab, auch für Kummer und Tränen. Und auch wenn ise alles, ja ihr Leben, dafür gegeben hätte, in diesem Moment die Tränen ihres Volkes zu trocknen, so wusste sie doch auch, dass sie nicht dazu bestimmt war. Es war ihre Aufgabe, jenen Menschen Halt zu geben, denen sie Halt geben konnte.
So wartete sie, bis Dagnys Tränen von selbst versiegten und ignorierte ihre eigene Müdigkeit. Auf die nächsten Worte hin lächelte die Wala, auch wenn man es im Dunkeln kaum sah: "Auch eine Wala braucht hin und wieder Rat und Hilfe. Ich war bei der Obersten meines Zirkels, meiner Lehrerin und bin erst vor Kurzem zurückgekehrt. Aber ab sofort bin ich hier im Tross, Dagny und ich werde nun auch da sein, wenn du mich brauchst. Ich bin bei Eilas Wagen. Und dort wirst du mich wohl auch finden. Ansonsten, kannst du dort warten, wenn ich gerade im Tross unterwegs bin."
Einen Moment lang schwieg die Wala, dann sah sie Dagny so eindringlich an, dass diese es wohl auch im Dunkeln spüren würde: "Hör zu, Dagny, ich fürchte, unsere Zeit ist knapper, als ich es geahnt habe, als ich dich ins Heiligtum gebracht habe. Du musst dich schnell entscheiden, welchen Weg du gehen willst. ICh will dich ungern drängen, aber ich brauche spätestens morgen früh deine Entscheidung, dass ich in dem Fall, dass du meine Schülerin werden willst, mit deinen Eltern sprechen kann oder dir einen Weg zeige, wie man sich vor dem zweiten GEsicht verschließt!"
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Dagny erschrak. Sie musste sich entscheiden, noch in dieser Nacht? Neue Angst und Ratlosigkeit stieg in ihr auf...sie musste sich sofort entscheiden, in wenigen Stunden würde die Wala die Antwort wissen wollen! Sie als Schülerin...oder die Gabe ganz verlieren und ein Leben ohne diese Bürde leben... Fast schien es, als wäre die Entscheidung leicht, sher leicht sogar, sie hätte Thyra am liebsten sofort gesagt sie will es nicht, sie will die Gabe nicht. Aber sie war klug genug, es nicht zu tun...sie würde darüber jetzt nachdenken müssen, und zwar ganz intensiv und genau...bevor sie noch eine Entscheidung traf, die sie später einmal bereute...sie würde versuchen, Tanfana zu fragen... Sie nickte stumm und wischte sich ein paar verbliebene Tränen vom Gesicht... "Ich....verstehe...ich...werde es dir dann sagen...morgen früh..." Ihre Augen blickten jetzt starr...sehr starr. Wenn man es so betrachtete...dann musste sie eigentlich die Schülerin der Wala werden, denn sie brauchte Thyra, sie brauchte ihre Hilfe, und das würde auch das Verschließen vor der Gabe nicht wirklich ändern..in Thyra hatte sie irgendwie eine Art Ersatzmutter gefunden, auch wenn sie das nicht bewusst wahrnahm...irgendwas sagte ihr, dass sie zu ihr musste...und sie kam nicht drauf, warum das so war. Dieses Ereignis hatte sie nicht vorausgesehen, aber irgendwas sagte ihr, dass es wohl so sein sollte...noch sagte sie es nicht, sie wollte trotzdem noch sehr genau nachdenken...schon war ihre Angst etwas weniger...allein durch Thyras Anwesenheit... "Danke....für deine Hilfe...ich.....ich gehe jetzt wieder zu meinem Schlafplatz....ich...treffe dich dann am Morgen...und sags dir dann..." Ihre Stimme klang leise...und zittrig. Sie drückte sich noch einmal kurz an die Wala und ging dann einen Schritt zurück.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Wala seufzte. Ihr war diese Entscheidung damals durch den drohenden Wahnsinn abgenommen worden. Sie hätte nicht überleben können, ohne erst Auriane und dann Helgrune zu folgen und deren Schülerin zu werden. Und dennoch hatte es in ihrer Anfangszeit unzählige Nächte gegeben, in denen sich Thyra in den Schlaf geweint hatte, in denen sie die Götter angefleht hatte, das zweite Gesicht von ihr zu nehmen, ja Nächte, in denen sie für ein Leben ohne das zweite Gesicht gestorben wäre. Egal in welche Richtung sie sich entschied, dieser WEg würde in der einen oder anderen Richtung vor Dagny liegen. Und Thyra empfand nun das gleiche Mitleid mit dem Mädchen, das sie damals bei ihren Lehrmeisterinnen gespürt hatte.
"Es tut mir Leid, Dagny!", sagte die Wala leise, "Ich wünschte, ich hätte dir mehr Zeit geben können! Und ginge es nach mir, du hättest sie. Aber leider bin ich gegen diese Umstände ebenso machtlos wie jeder andere hier!" Sie legte Dagny eine Hand auf die Schulter. "Die Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen. Ich kann dir nur eines anbieten. Du kannst zu jeder Stunde dieser Nacht zu mir kommen, auch wenn ich schlafe. Ich werde dir nicht böse sein, wenn du mich weckst. Wenn du also Fragen hast, oder einfach nur verzweifelst und deinen Weg nicht mehr siehst, dann komm!" Sie lächelte Dagny aufmunternd an und berührte den Anhänger, den sie ihr gegeben hatte: "Tanfana segne dich, DAgny!"
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Dagny nickte und versuchte auch zu lächeln. Es fiel etwas sher klein aus, aber es war das erste Lächeln, dass sie am heutigen Tage überhaupt fertig brachte. Dass die Wala ihr so nah war...ihr eine solche Hilfe anbot...und nur sie Dagny verstehen konnte, produzierte ein Band, das sie immer mit der Wala verbinden würde, egal wie sie sich entscheiden würde. Tief drinnen wusste sie die Antwort bereits...aber sie hatte Angst davor, sie auszusprechen, weil das dann irgendwie entgültig war... "Ich....werde mich dran erinnern, sollte ich in dieser Nacht noch einmal deine Hilfe brauchen...schlafen werde ich bis zum Morgen nicht mehr...ich werde...Tanfana versuchen zu erreichen..vielleicht schaffe ich es dieses Mal..." Sie flüsterte nur, und sie wirkte dadurch irgendwie unheimlich, fremdartig, anders als die liebe undschuldige Dagny, die sie noch vor ein paar Monaten war. Sie hatte ein Wissen, eine Erfahrung in sich, das sie verändert hatte. Sie war sehr schwach und brach sehr oft innerlich zusammen, aber sie wusste...was das alles bedeuten mochte, die Götter hatten sie erwählt...es musste so sein. Auch sie berührte das Amulett und sah Thyra dann an, ihr Blick ein wenig gesicherter und fester als noch vor 5 Minuten. "Ich weiß die Antwort schon...glaube ich...aber ich warte damit bis zum Zeitpunkt, wenn es hell wird...bis dann..."
Dann ging sie...legte sich hin und starrte in die Dunkelheit. Ihre hand umfasste den Anhänger... Ihre Augen blickten nach einer Weile in eine immer weitere Ferne....immer mehr.... Doch sie gab keinen Laut von sich, nur ihr leiser Atem konnte man wahrnehmen, wenn man sich direkt bei ihr befände.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Versuch trotzdem, auch noch zu schlafen, Dagny, du hast in jedem Fall einen schweren WEg vor dir. Bete zu Tanfana, vielleicht wird sie dir den Weg weisen." Dass Dagny flüsterte, nahm Thyra gar nicht richtig war. Sie war längst über den Punkt hianus, an dem man noch differenziert einordnete, welches Geräusch wie beschaffen war. Nur ihre lang geübte Disziplin hielt Thyra nun noch so eisern aufrecht.
"Wenn die Nacht dem Morgen weicht, ist es ein guter Zeitpunkt, Neues zu beginnen!", erwiderte sie sanft auf Dagnys Worte. Ja, ihre Worte waren mehrdeutig, aber das waren sie häufig. Und genau dieser Vergleich traf nun auch die momentane Situation. Die Nacht war dunkel, aber die Marser würden sich auch wieder zum Licht durchkämpfen, wie sie es oft getan hatten, das wusste Thyra.
"Mögen die Götter deinen Schlaf behüten!" Mit diesen Worten wandte die Wala sich dem Lager ihrer Familie zu. Ein Lächeln huschte über ihr sonst so ernstes Gesicht. Die schlafenden Kinder zeigten, dass wenigstens sie noch voll Hoffnung waren und das gab der erschöpften Wala neue Kraft. Wo noch Hoffnung war, da gab es auch einen Weg. Mit diesen GEdanken streckte Thyra sich unter ihrer Decke aus. Eine Plane hatte sie keine gespannt und wollte auch Bertrada und Eila nicht stören. In wenigen Augenblicken schlief die übermüdete Wala ein.
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Eine Stunde später war Dagny noch immer im selben Zustand...sie spürte Tanfana, sie hatte die Verbindung zu ihr hergestellt, sie hatte es geschafft. Und sie hielt die Verbindung, um die Antwort zu finden, oder vielmehr, um die Antwort bestätigt zu bekommen... Allein die Anwesenheit von Tanfana erfüllte sie mit Hoffnung...Trost... Auch die Worte der Wala hallten in ihrem Kopf wider... Wenn die Nacht dem Morgen weicht, ist es ein guter Zeitpunkt, Neues zu beginnen... Sie wusste es...sie wusste es schon vorhin, als sie noch vor Thyra stand...aber sie hatte so eine große Angst davor. Aber die Worte der Wala hatten ihr gezeigt, dass es auf jeden Fall ein schwerer Weg würde, egal, wie sie sich entschied. Dann wählte sie lieber den, der ihr half und bei dem sie Thyra bei sich hatte. Sie verstand Dagny, sie war die einzige die sie verstand...und das würde auch so bleiben... Niemand sonst konnte das Ausmass des Schmerzes und der Bürde nachvollziehen, das auf ihr lastete...stets und unaufhaltsam. Und was ebenfalls wichtig war..sie wollte die Geborgenheit und die Liebe und die Hoffnung, die von Tanfana ausging, nicht missen..sie brauchte das. Und sie wollte ihr und den anderen Göttern noch näher sein, und das konnte sie nur, wenn sie lernte...bei Thyra. Auch erinnerte sie sich, dass man ihr versicherte, dass sie als Schülerin der Wala nicht die Verpflichtung hatte, auch Wala zu werden und niemals einen Mann zu haben. Sie konnte jederzeit sich neu entscheiden... Tief im Inneren wusste sie, dass da jemand war...jemand, den sie ebenfalls brauchte, vielleicht einmal genauso sehr wie Thyra...vielleicht sogar noch mehr. Aber das nahm sie nicht bewusst wahr...doch es brachte sie zu der Entscheidung, dass sie zwar Schülerin der Wala, wohl aber nicht selbst eine Wala werden wollte...
Nachdem sie diese Antwort hatte, fiel sie in einen Schlaf, der wahrlich von Tanfana selbst gesegnet war...
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08.03.2010 23:52:49
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