RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Alarichs Dorf-Archiv » Friede den Trieben
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Friede den Trieben
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Hunger. Qualvoll. Triebhaft. Unersättlich. Es konnte jeden treffen. Tagein. Tagaus. Mal mehr. Mal weniger. Doch es würde einen treffen. Zwangsläufig. Das war der Preis des Lebens. Suchen. Finden. Sammeln. Jagen. Man musste etwas dafür tun. Sich sein Leben erhalten. Ob man nun wollte. Ob nicht. Es gab schließlich schönere Arten dem Tod zu begegnen. Ein Schnitt durch die Kehle, Hiebe auf den Kopf, ein Stich ins Herz. Kurz. Schmerzlos. Ohne Qual. Dagegen Siechtum? Dahinvegetieren? Nein danke. Dafür würde er schon sorgen. So war Berengar also unterwegs. Die Jagd sein Ziel. Freude. Entspannung. Zu selten vollführt. Und doch. Es juckte in den Fingern. Ohne Fallen. Mann gegen Tier. Jäger. Beute. Der Lauf der Dinge. Sein Bogen war gespannt. Im Kampf den Trieben.

Einen Haken gab es allerdings noch. Fallen rund um seine Hütte gab es zu genüge. Das Gefühl des Jagens nicht präsent. Es bedurfte anderer Jagdgründe. Jenseits des Dorfes. Er musste dort vorbei. Ob wohl. Ob übel. Blicke. Murmeln. Er konnte es schon fühlen. Noch bevor er es erreichte. Sie würden ihn beobachten. Argwohn. Misstrauen. Er war es gewohnt. Ging dem aus dem Weg. Gänzlich vermeiden jedoch ausgeschlossen. Höhle des Bären. Es war ihm egal. Sollten sie ihn beäugen. Sollten sie nur murmeln. Sie wussten nichts. Rein gar nichts. Nicht beachten. Das war das Credo. Wie man in den wald hinein ruft, schallt es heraus. Das Tor war nah. In Sichtweite. Das Leben blühte. Stimmenwirrwarr allenthalben. Er selbst in Gedanken. Ihn würde niemand stören. Er hatte Ruhe...


24.04.2009 23:43:45 
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Wachdienst am Tor war wirklich das langweiligste, das einen erwischen konnte. Grimoald hatte heute Dienst. Und dabei war das Wetter ideal für die Jagd. Naja, man konnte eben nicht alles haben. Seufzend lehnte er sich gegen den Torpfosten und ließ aufmerksam seinen Blick über die Umgebung streifen. Na, wer kam denn da? Berengar hatte er auch schon lange nicht mehr gesehen. Er sah ziemlich in Gedanken versunken aus. Trotzdem war es einfach nur höflich, ihn zu grüßen. "Heilsa, Berengar", rief er und hob grüßend die Hand.


25.04.2009 12:21:05   
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Berengar musste an seine erste Jagd denken. Als Bursche noch. In Begleitung seines Vaters. Gerade noch 6 Sommer alt. Ein kühler Morgen. Frühsommer. Raureif über den Wiesen und Wäldern. Vorfreude. Nervosität. Angst. Adrenalin in seinen Adern. Er hatte unruhig geschlafen. Mehr von der Nacht gesehen, als gut war. Doch das war nun vergessen. Im Angesicht des Todes. Der junge Hirsch im Visier. Erst zuckend. Dann sterbend. Es war etwas Besonderes. Die erste Beute. Maßgeblich natürlich vom Vater geschossen. Doch auch er hatte getroffen. Nur das zählte. Stolz. Erfolg. Einstweilen ein Sieg. Gegen die Übermacht der Triebe.

Er schreckte für einen Moment aus seinen Gedanken. Das Tor des Dorfes auf seiner Höhe. Eine Stimme. Sein Name. Blicke. Grüße. Was war hier los? Grimmig blickte er sich um. Achtsam. Gefasst. Die Hand am Sax. Nicht schon wieder... Sein Blick erfasste Grimoald. Höflich. Freundlich. Wache haltend. Berengar blieb stehen. Musterte den Mann. Versuchte Gründe zu finden. Er war es nicht gewohnt gegrüßt zu werden. Aus dem Dorf schon gar nicht. Was wollte er? Hilfe? Neuigkeiten? Tratsch? Wieso traf es immer ihn? Er fixierte ihn. Die Hand noch immer am Sax. "Kann ich dir helfen?" knurrte er.


26.04.2009 21:13:39 
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Als Grimoald sah, wie Berengar aus seinen Gedanken hochschreckte, bereute er schon fast, ihn gestört zu haben. Doch seiner Meinung nach gehörte es sich, einen Nachbarn zu grüßen. Zumal er in schon länger nicht gesehen hatte. "Helfen? Ja, das vermutlich auch. Eigentlich wollte ich Dich nur freundlich grüßen, Berengar. Willst Du zur Jagd? Sag, wie geht es Dir? Ich habe Dich schon lange nicht mehr gesehen." Gut, Berengar schien auch normalerweise niemanden sehen zu wollen. Und schon allein die Geste mit der Hand auf dem Sax sprach wieder für sich. Als wäre er ein Fremder oder gar eine Bedrohung für Berengar. Grimoald tat so, als bemerkte er es gar nicht. Und ignorierte auch die Tatsache, daß Berengar nicht gegrüßt hatte und sein knurriger Ton auch alles andere als freundlich wirkte.


27.04.2009 18:33:18   
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Nein für wahr. Das hatte er doch nun wirklich nicht verdient. Weibertratsch. Sinnloses Geplapper. Unnötiges Geschwätz. Und das von einem stattlichen Manne. Was musste die Wache langweilig sein. Grimoald. Er kannte ihn. Hatte neben ihm gekämpft. Damals. In der Großen Schlacht. Gegen römisches Gesindel. Grund vernünftig und doch so falsch. Ein schlaues Kerlchen. Vielleicht ein wenig zu schlau. Ein guter Kämpfer. Vielleicht ein wenig zu gut. Und Flausen. Flausen im Kopf, wie sie nur die Jugend haben konnte. So war sie schließlich. Die Jugend. Ihren eigenen Kopf. Wider der Weisheit und Vernunft. Aber wieso all die Aufregung?

"Freundlich grüßen....." murmelte er. Da war etwas im Busch. Ganz klar. Ganz sicher. Er spitze die Ohren. War auf alles gefasst. Was wollten sie von ihm? Eine Falle? Am Tor? Hatten sie auf ihn gewartet? Was musste er auch zur Jagd? "Wie du siehst, lebe ich wider aller Gerüchte noch. Ich muss dich also enttäuschen." Ablenken. Sich dem Geschwätz hingeben. Zeit schinden? Er sollte weg hier. Schnellstens. Ohne Hadern. Ohne Zweifeln. Doch HIntergründe ließen auf sich warten. Warten... Nun denn... "Allerdings weiß ich nicht, was der Bär vorhat, mit dem ich mich heute treffen werde. Vielleicht wird es das also schon gewesen sein." Sarkasmus. Zynismus. Das war seine Parade. Sollte er doch denken, was er wollte.


27.04.2009 21:53:58 
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Grimoald verkniff es sich, den Kopf zu schütteln. Sondern blieb einfach gleichbleibend freundlich. Daß Berengar nicht mehr ganz richtig im Kopf war, wußten ja alle im Dorf. "Es gab Gerüchte, daß Du nicht mehr am Leben seist? Die müssen irgendwie an mir vorbeigelaufen sein, denn so etwas habe ich nicht gehört. Nun, schön zu hören, daß es Dir gut geht." Das hatte Berengar zwar nicht gesagt, aber er hatte ja auch nicht gesagt, daß es ihm schlecht ginge. "Ich würde gerne in den nächsten Tagen bei Dir vorbeikommen und Dir etwas Bier abkaufen. Was möchtest Du dafür haben?"


28.04.2009 18:19:08   
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Lucan hatte die Zeit nach Achodis' Unterricht dazu genutzt, am Flußufer mit der Schleuder zu üben, weil es dort so schöne abgerundete Steine gab.
Jetzt, eine halbe Stunde nach seinem Unterricht, kam der Junge aufgeregt zum Tor gerannt.
"Papa", schrie er ihm schon vom Weitem fröhlich entgegen. "Ich hab's geschafft!"
Ziemlich außer Atmem blieb er schlitternd vor Grimoald stehen und hielt ihm mit beiden Händen den gelbschwarzen Salamander hin. "Ich hab ihn getroffen!"
Erst jetzt fiel ihm auf, daß noch jemand dort war, den er noch nicht kannte.
"Oh, Heilsa!" grüßte er den älteren Mann verspätet. Die blauen Augen des Jungen musterten den Fremden neugierig.

(ooc: Stellt sich der Salamander nur tot? *gg*)


28.04.2009 18:46:49   
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Nun wusste wieder niemand etwas. Nichts gehört. Nichts gesehen. Die Welt war so berechenbar. Schuld. Fehler. Kaum im Gespräch. Abweisen. Ausschließen. Verdrängen. So simpel. So einfach. Wie sonst sollte man sich mit der Wirklichkeit arrangieren? Wie sonst dem Leben trotzen? Unkompliziert. Problemlos. Dem Schwierigen entfliehen. Was waren die Menschen berechenbar? Was war aus ihnen geworden? Einst stolze Kämpfer. Heute Feiglinge. Die Wirklichkeit verleugnend. Vor dem Leben davonlaufend. Das waren ihm die Liebsten.

"Mein Bier ist für den Eigengebrauch. Ich handle nicht." Kurz. Knapp. Schmerzlos. Noch immer grimmige Blicke. Das wäre ja noch schöner. Ignoranz. Verachtung. Tagelang. Mondelang. Aber handeln. Wie verschroben war die Welt? Wie verrückt die Menschen? Wer sollte das verstehen? Berengar sicher nicht. Er war zu alt für so einen Mist. Eindeutig. Er merkte. Immer wieder. Gerade jetzt wieder. An ihm war definitiv etwas vorbei gegangen. Vielleicht sollte er einmal das Bier weglassen? Oder anderen doch etwas abgeben?

Er seufzte. Kaum hörbar. Die Nornen. Kreativität war schon lange nicht mehr ihre Stärke. Einer für alle. Alle gegen Einen. Ihn. Selbst sie machten es sich einfach. Ob wohl. Ob übel. Er hatte sich ihnen bereits ergeben. Ob mehr. Ob weniger willig. Plötzlich. Schreie. Doch ein Funken Neues? EIn Knabe. Ein Wunder. Er konnte gerade laufen. Berangar musterte ihn. Von Scheitel zur Sohle. Strenge Blicke. Nase gerümpft. Papa? Nicht doch... Grimoald? Bei den Göttern.... Das arme Tier.


28.04.2009 23:36:23 
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Grimoald zuckte mit den Schultern. "In Ordnung, dann eben nicht." Zwar war Berengars Bier das beste, das in der Gegend zu bekommen war, doch er würde sich ihm kaum aufzwingen. Es war da fast gut, daß Lucan angerannt kam. Er strubbelte dem Jungen über den Kopf. Trotzdem ermahnte er ihn. "Töte, wenn Du Fleisch brauchst - oder Dein Leben bedroht ist, Lucan. Nicht aus Spaß... Wenn meine Wache beendet ist, kannst Du mal versuchen, das Federspiel zu treffen, das ich für Horus gebastelt habe." Es wurde überhaupt Zeit, dem Adler die Schiene abzunehmen und ihn fliegen zu lassen. Grimoald war schon gespannt, ob der Vogel bei ihm bleiben würde.


29.04.2009 19:01:11   
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Daß Grimoald mit Lob und Ermahnung zugleich reagierte, verwunderte Lucan ein wenig. Hatte sein Papa nicht gemeint, er sollte ihm bescheid sagen, sobald er bewegliche Ziele traf?
Das Kind zog eine nachdenkliche Schnute, hob den leblosen Salamane am Schwanz hoch.
"Meinst du, Horus frißt sowas auch?" fragte er, doch im nächsten Moment quietschte er erchrocken auf, da der gelbschwarze Lurch plötzlich wieder zu zappeln begann. Vor Schreck ließ Lucan ihn los, so daß er zu Boden plumpste.
"Was soll das denn?" entfuhr es ihm erstaunt.


30.04.2009 02:41:05   
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Unsinn. Irrsinn. Wahnsinn. War es das, was die Kinder nun ausmachte? War es das, was ihnen nur noch gelehrt wurde? Spielen. Mit Tieren. Quälen. Foltern. Ein Leben dafür? Um ein Haar tat ihm der Balg Leid. Er wusste nicht. Nichts anderes. Nur das. Ein Instrument eines Größeren. Ein Vehikel der Welt zum Trotz. Ein Mittel ohne Sinn. Ohne Zweck. Und doch. Gleichgültigkeit. Ein Junge. Einer von vielen. Aus dumpfer Masse. Naiv. Wissbegierig. Dumm. Wie ein jeder es war. Ob er wollte. Ob er nicht. Was kümmerte ihn das? Sollten sie tun.

Dem Lurch sah Berengar nicht hinterher. Er würde es schaffen. Wiedereinmal. Glück. Kalkül. Lebenskünstler. Er hatte nichts anderes erwartet. Er fixierte den Jungen. Noch immer. Wie ein Wurm. Auf dem Bauch des Ungeheuers. "Was würdest du tun? Geqüält? Gefoltert? Solange malträtiert, bis du die grauenvollsten Schmerzen nicht mehr spürst. Sie dich betäuben. Sie dich zeichnen. Sie dir Grenzen zeigen. Was würdest du tun? Im Käfig präsentiert zu werden. Als Objekt herumgereicht zu werden. Und dann. Eine Chance in Sicht. Würdest du den Schmerzen weiter fröhnen wollen?" Seine Blicke durchdrangen ihn. Bohrten. Er würde wohl nichts verstehen. Was erwartete er auch?


01.05.2009 12:19:17 
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Grimoald mußte grinsen, als der Salamander sich auf und davon machte. Das Tier hatte Glück gehabt. Lucans Gesichtsausdruck war natürlich entsprechend verblüfft. Die Worte Berengars allerdings mußten fur den Jungen verstörend sein. Und Grimoald hatte unwillkürlich das Gefühl, Lucan zeigen zu müssen, daß er sicher war. Er legte ihm die Hände auf die Schultern und zog ihn schützend ein wenig heran. "Berengar... So etwas würde Lucan nie tun", erklärte er ernst und mit fester Stimme. Wenn ein Kind tierlieb war, dann war es Lucan. Doch es mußte auch alles im richtigen Verhältnis bleiben, auch die Tierliebe. Außerdem war Lucan noch ein Kind. Und lernte noch. Beim Lernen machte man eben Fehler. So lernte man sogar am besten.


01.05.2009 13:03:41   
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Lucan starrte Berengar verwirrt an, als dieser so komisch anfing zu sprechen. Seine blauen Augen verengten sich vor Konzentration.
Und ein bißchen glaubte er sogar, zu verstehen. Dieser Mann wußte schließlich nicht, wer er war und was er schon alles erlebt hatte. Wo er gewesen war, bevor er zu Grimoald kam.
Daß sein Papa ihm mit seiner Berührung Mut geben wollte, nahm der Junge mit einem kurzen Lächeln zur Kenntnis. Dann, in merkwürdig ruhigem Tonfall, sagte er zu Berengar:
"Hab ich doch schon", drehte sich um und hob für einen Moment sein Hemd an, so daß die narbigen Striemen sichtbar wurden, die einst Constantinus' Peitsche an seinem Rücken hinterlassen hatte.
"Ich bin vor den Römern geflohen", erklärte er, den alten Mann geradeheraus ansehend. Trotzdem kuschelte er sich leicht gegen Grimoald, weil mit den Worten natürlich wieder alte Erinnerungen hochkamen. "Und bei dem Salamander hab ich nur Jagen geübt. Falls ich mal wieder alleine im Wald bin, muß ich sowas doch können ... und auch so! Ich weiß nämlich, daß Hunger richtig eklig sein kann. Außerdem will ich mal Rich werden!" Und da mußte er noch eine ganze Menge lernen. Manches davon konnte er sich noch nicht mal richtig vorstellen, und manches davon ängstigte ihn sogar ein bißchen. Aber es gehörte dazu, und sein Instinkt sagte ihm, daß er schon noch in diese Aufgaben hineinwachsen würde. Für gewisse Dinge mußte er eben einfach noch älter werden. So wie er alt genug geworden war zum Schwimmen lernen, zum Kämpfen üben und zum Reiten lernen.


06.05.2009 02:00:11   
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