IM STURM DER ELEMENTEStell dir vor…
…Du stehst in einem Wald. Hohe Baumwipfel ragen über deinen Kopf in den Himmel. Durch das dichte grüne Blätterdach dringen nur vereinzelte Sonnenstrahlen auf den erdigen Boden und lassen die gefallenen Blätter in verschiedenen Farben leuchten.
Stell dir vor…
…Dass noch nie ein Sturm dieses mächtige Waldstück heimgesucht hat. Nie toste ein Orkan durch dieses Gebiet und entwurzelte die Baumriesen. Niemals wurde ein Baum anhand einer Naturkatastrophe geschädigt.
Das alles nur wegen den vier WächternStell dir vor…
…Du stehst am blauen Meer. Sanft rauschen die an der Spitze weiß getünchten Wellen an den Sandstrand, spülen einzelne Körner mit sich fort, schlagen gegen die Klippen, um sofort danach wieder in der Ferne zu verschwinden.
Stell dir vor…
…Dass noch nie eine dieser Wellen höher als vier Meter war. Nie entfesselte das Meer seine ganze Kraft und überflute den Strand und die Umgebung und Dörfer, die dahinter liegen. Niemals erreichte das Wasser Land und ertränkte es mit seinen Massen.
Das alles nur wegen den vier WächternStell dir vor…
…Du stehst am Fuße eines Berges. Hoch über dir erstreckt sich grauer Stein, bildet eine Felsspitze mit einem tiefen Schlund. Im Inneren rumort es und im Kern des Berges fließt altes, glühendes Magma. Es wartet.
Stell dir vor..
…Dass noch nie jemand den Vulkan dazu brachte mit seiner unbändigen Wut auszubrechen. Nie entströmte Lava seinem reißenden Schlund. Niemals schoss Feuer aus ihm hinaus und verbrannte die Wälder und Dörfer, die ihm zu Füßen liegen.
Dass alles nur wegen den vier WächternStell dir vor…
…Du stehst auf einer leeren Ebene. Trotz der Rarität an Pflanzen und Lebewesen ist das Felsplateu noch völlig intakt. Nicht ein breiter Riss durchzieht seine Oberfläche. Keine Steinbrocken sind vorzufinden.
Stell dir vor…
…Dass noch nie eine Steinlawine ausgelöst wurde, die die Geschöpfe unter sich vergrub. Nie überraschte ein Erdbeben die Geschöpfe unten im Tal. Niemals durchzogen die Risse die Oberfläche und bildeten tödliche Schluchten.
Das alles nur wegen den vier WächternMakani. Phirun. Aidan. Tuwa.
Vier göttliche Wesen. Jahrhunderte alte Wächter, einer für je ein Element. Makani, Wächterin der Luft, des Windes und seinen Gewalten in Form von Orkanen und Tornados.
Phirun, Wächter des Wassers, der Ozeane, des Meeres und seinen Gezeiten, seinen Fluten und unbändigen Wellen.
Aidan, Wächter des Feuers, der Hitze und der Glut, der Vulkane und ihrer versengenden Lava.
Tuwa, Wächterin der Erde, ihrer Beben und Grollen, der Lawinen und der Stollen und unterirdischen Gängen.
Und die Welt war in Ordnung, hatte ihr Gleichgewicht gefunden. Alles gedieh prächtig und nichts störte es dabei.Doch die Bewohner der Welt entwickelten ein Gefühl von Neid. Sie glaubten an ihre Götter, verehrten auch die vier Wächter für ihre Taten. Doch ihre Götter lebten woanders, waren nicht reell. Und so konnten die Wesen ihre Kräfte nicht mit den ihren messen und gehorchten.
Die Wächter jedoch waren Geschöpfe aus Fleisch und Blut und so kam es, dass die humanen Wesen ihre Kräfte mit denen der Wächter messen wollten. Aber im offenen Kampf unterlagen die Weltler den vier Elementardämonen. Aus Schmach planten sie einen großen Verrat und nahmen zwecks Bannmagie jeden der vier Wächter innerhalb ihres eigenen Elementes fest. Ihre Kraft reichte nicht, um die Wächter endgültig zu besiegen und so machten sie es sich zur Lebensaufgabe fortwährend über die vier Zellen zu wachen, auf dass sie bis zur Endgültigkeit unter Bewachung stehen.
Stell dir vor…
Du stehst in einem Wald. Nur wenige Baumwipfel ragen über deinem Kopf in die Höhe. Dichte Wolken zieren den Himmel, ab und zu fegen eisige kräftige Sturmböen durch die lichten Bäume.
Stell dir vor…
Dass jeder der Baumstämme, die noch stehen, nur ein einziger von vielen ist. Dass die Baumriesen, die auf dem Boden liegen, nur durch den Wind den Halt im Boden verloren. Noch immer besteht die Gefahr, dass weitere Bäume kippen und Leben unter sich begraben.
Stell dir vor…
Du stehst am blauen Meer. Einzig der Gipfel, auf dem deine Füße Halt finden, ist von den Wassermassen verschont geblieben, die den Sandstrand aufgespült und restliches Leben fortgespült haben.
Stell dir vor…
Dass jedes der Holzüberreste einmal eine Hütte war. Dass in diesen Menschen und andere Wesen ihr Zuhause fanden. Das Meer überflutete das Gebiet und nahm dort Leben, wo es zuvor nie hinkam.
Stell dir vor…
Du stehst am Fuß eines Berges. Über dir erstreckt sich ein gewaltiger Felsschlund. Neben dir und hinter dir im Tal sind nichts weiter als Aschefelder, niedergebrannte Hütten und verbrannte Lebewesen.
Stell dir vor…
Dass nach etlichen Jahren der Stille Lava aus dem riesigen Vulkanschlund hervor schoss und hinunter in das Tal floss, um dort alles zu verbrennen, was sich ihr in den Weg stellt. Der Boden wird einzig und allein durch Asche genährt.
Stell dir vor…
Du stehst auf einer leeren Ebene. Über dir ist nichts, keine Felswand, kein Gipfel, nur der blaue Himmel. Unter deinen Füßen liegt zerbrochenes Gestein und die Erde ist mit Rissen und Spalten durchzogen.
Stell dir vor…
Dass es nicht lange dauerte, bis die Felsspitze brach und auf dem harten Boden zerbarst. Steinlawinen lösten sich von Hängen und zerschlugen sowohl Pflanzen als auch Lebewesen unter ihrer festen Masse.Das alles nur, weil man aus Neid und Eifersucht beschloss, die Wächter gefangen zu halten.Noch immer folgt eine Naturkatastrophe auf die andere und raubt dort Leben, wo es zuvor friedlich und geborgen war. Doch die Menschen und anderen Bewohner der Welt weigern sich, die Wächter freizugeben, aus angst, dass sie in ihrer unbändigen Wut darüber, dass ihnen die Freiheit genommen wurde, noch mehr Schrecken und Leid ins Land streuen.
Die vier Elementarhüter, enge Gehilfen der Wächter, setzen in ihrem freien Leben alles daran, um die Wächter zu befreien, obwohl sie jederzeit gejagt und festgenommen werden können. Der ganze Tumult bleibt nicht unbemerkt, nein, sogar versuchen viele Wesen Profit aus dem heillosen Durcheinander zu schlagen, sich auf eine höhere Position herauf setzen zu lassen, um dann das ganze Chaos perfekt zu machen.