Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Das Arbeitszimmer war einfach und praktisch eingerichtet. Einige Regale standen an den Wänden und waren mit verschiedenen Schriftrollen und Wachstafeln, sowie Schreibmaterial gefüllt. Der Raum wurde beherrscht von dem schweren Schreibtisch, hinter dem für gewöhnlich der Hausherr zu finden war.
Vor dem Schreibtisch standen zwei einfache Stühle für eventuelle Besucher, wie zum Beispiel Pächter oder auch mal der eine oder andere Klient.
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Maximus schrieb:
Maximus brütete gerade über den Monatsberichten seiner Landgüter, als der Sklave anklopfte und nach kurzem Brummen seines Herrn eintrat. "Bitte verzeih die Störung, Dominus. Da ist ein Junge in Begleitung einiger Sklaven und die wollen zu Dir. Dieser Brief der Mutter des Jungen soll alles erklären." Der Sklave übergab die Schriftrolle und wartete dann geduldig.
Der Blick von Maximus wurde nicht unbedingt froher, als er die Schriftrolle entgegen nahm. Was, um alles in der Welt, hatte das nun zu bedeuten?
Er brach das Siegel, entrollte den Papyrus und begann zu lesen:
Mein lieber Maximus,
obgleich es nun bald zehn Jahre her ist, hab ich nie die Nacht vergessen, in der wir beide mehr als nur unsere Gedanken geteilt haben. Seither hab ich mich jeden Tag mit Freuden an unser wortloses Verständnis erinnert, denn mein Sohn, Caius Inuius Magnus, ist dieser Verbindung entsprungen. Auch wenn er dich nicht kennt, der Junge hat einiges von dir - allen voran sein Wunsch, Krieger zu werden. Dieser brennt so stark in ihm, daß er sich in letzter Zeit, trotz meiner Verbote und Strafen, immer wieder über sämtliche Regeln hinwegsetzt. Selbst Standesunterschiede ignoriert er, was, wie du dir vorstellen kannst, bereits zu einigen Turbulenzen geführt hat. Ich denke, es ist an der Zeit, daß Magnus eine stärkere Hand als die meine braucht, und vor allem seinen Vater als Vorbild. Deshalb schicke ich ihn zu dir, in der Hoffnung, daß er bei dir eine altersgerechte Erziehung genießen kann. Ich bitte dich, Geduld mit ihm zu haben. Selbst wenn sich anfangs aufmüpfig geben wird, sucht er im Grunde wohl nur nach dem Vater und Mentor, den er nie hatte.
In tiefer Freundschaft
Iunia Octavia
Maximus runzelte die Stirn und las den Brief ein weiteres mal. Der Junge sollte sein Sohn sein? Aber warum hatte sie ihm nie davon geschrieben? Daß der Brief von Iunia war, daran zweifelte er nicht. Doch daß der Junge wirklich sein Sohn sein sollte, das wollte ihm noch nicht ganz einleuchten.
"Führe den Jungen und den Wortführer der Sklaven zu mir, in diesen Raum." Er machte eine fortwinkende Handbewegung und der Sklave beeilte sich, dem nachzukommen.
Maximus schrieb:
Wieder klopfte der Sklave an die Tür, wartete dieses mal aber keine Erwiderung ab, da er ja erwartet wurde. "Hier sind die beiden, Dominus." Er gab den Weg frei und zog sich dann selbst zurück, während Syrus und Magnus eintraten.
Maximus blickte den beiden nicht ohne Neugierde entgegen. Die Schriftrolle hielt er dabei noch immer in den Händen.
Magnus schrieb:
(pp Porta)
"Salve", höflich nickte Syrus dem Legaten zur Begrüßung zu, was Magnus, wenn auch bedeutend leiser und steifer, ihm gleichtat. Mir wurde von meiner Herrin aufgetragen, Euren Sohn wohlbehalten zu Euch zu bringen, damit Ihr fotan seine Erziehung übernehmt. Natürlich liegt die Entscheidung bei Euch, ihm Eure Gastfreundschaft - oder mehr - zu gewähren, faßte Syrus das Anliegen seiner Herrin nochmals in Worte. Die ganze Zeit über regte Magnus sich kaum, nur bei dem Zusatz oder mehr huschten seine Augen kurz von dem Sklaven hinüber zu dem Mann, der sein Vater sein sollte.
Maximus schrieb:
"Salvete", grüßte Maximus ruhig zurück und musterte die ganze Zeit den Jungen, während der Sklave sprach. Natürlich hörte er zu, doch er versuchte eben gleichzeitig auch, Ähnlichkeiten zu entdecken. Und ja, in gewisser Weise sah er seinen anderen Söhnen ähnlich. Doch dann auch wieder nicht. Gut, er hatte ja auch eine andere Mutter. Doch ganz überzeugt war Maximus noch nicht. Und so ließ er sich mit seiner Antwort ein wenig Zeit.
"Nenn mir doch mal Dein Geburtsdatum, Magnus. Du willst also tatsächlich mein Sohn sein?" Für den Jungen dürfte das alles andere als angenehm sein, doch ein Patrizier durfte eben nicht zu großzügig sein, wenn es darum ging, jemanden in die Familie aufzunehmen. Noch immer fragte sich Maximus, warum Iunia ihm nie etwas mitgeteilt hatte von der Existenz des Jungen.
Magnus schrieb:
Wollen? Von wollen konnte keine Rede sein - er war es eben einfach. Zumindest, wenn man nach den Erzählungen seiner Mutter ging ... klar, und nach seinem Geburtstag. Doch das Mißtrauen des Legaten sagte ihm alles andere als zu. Und obwohl er auf seine Mutter wütend war, wollte er diesbezüglich nichts über sie kommen lassen! Das wäre ja noch schöner ... Nachdem er, rein vom Prinzip her, eine kurze Schnute gezogen hatte, nannte Magnus seinem Vater wie verlangt sein Geburtsdatum. Dann wußte Maximus zumindest auch gleich, daß er bald 10 Winter alt war! Verstohlen musterte er dabei den Legaten, der in seiner Rüstung schon ziemlich beeindruckend wirkte. Wenn er tatsächlich sein Vater war, dann ... vielleicht konnte er ja sogar stolz auf ihn sein. Dies hing jedoch davon ab, wie Maximus weiter reagierte.
Maximus schrieb:
Maximus nickte bedächtig und rechnete schnell nach. Ja, das kam ziemlich genau hin. Es entging ihm natürlich nicht, daß der Junge eine Schnute zog. Eine ziemliche Unart in dieser Situation, aber das würde er schon noch lernen. "Deine Mutter wünscht, daß ich Deine Erziehung übernehme, Magnus. Ich halte sie nicht für eine Lügnerin, was die Vaterschaft angeht. Doch überprüfen muß ich es immerhin, denn eine Patrizierfamilie nimmt nicht einfach irgendwen auf. Bevor ich Dich also als meinen Sohn anerkennen kann, wird es noch etwas dauern. Solange aber bist Du mein Gast. Und ob mein Sohn oder nicht mein Sohn, ich werde Deiner Mutter den Wunsch erfüllen und mich um Dich kümmern." Zum ersten mal, seit das Gespräch begonnen hatte, lächelte Maximus. Er ahnte zwar, daß das ein schweres Stück Arbeit werden würde, aber das würde er schon hinbekommen.
Nun wandte der Legat sich an den Sklaven. "Und was ist mit Dir? Bist Du der persönliche Sklave von Magnus? Oder wirst Du nach Mantua zurückreisen?"
Magnus schrieb:
Syrus deutete eine leichte Verbeugung an, bevor er dem Legaten antwortete: "Ich bin Iunia Octavias Sklave und mußte mich nur manchmal um Magnus kümmern, wenn meine Herrin ihrem Handwerk nachging, als er noch jünger war. Ihr Wusch ist es, daß ich nach Mantua zurückreise", bestätigte er Maximus' Frage. Außerdem war es ja noch zuständig für das Wohlergehen der anderen Sklaven, die sie begleitet hatten, doch dies gehörte nicht hierher.
"Ich ... danke dir." Magnus hatte Maximus' Lächeln sichtbar befangen erwidert. Trotz seiner an den Tag gelegten Kaltschnäutzigkeit war er schon ganz schön nervös, denn da er nun wirklich im Haushalt des Legaten aufgenommen werden sollte, mußte er sich wirklich von Syrus trennen. Da half es auch nichts, daß er sauer auf ihn und seine Mutter war, der Sklave war immerhin die letzte vertraute Person aus seinem bisherigen Heim ...
Maximus schrieb:
Maximus runzelte die Stirn. Der Sklave sollte nicht bei Magnus bleiben? Das würde aber ziemlich schwer für den Jungen. Naja, er würde sich schon eingewöhnen. Der Legat rief nach einem Sklaven und trug ihm auf, Syrus und die beiden anderen für die Nacht unterzubringen und zu versorgen. Und natürlich auch, für Magnus ein Zimmer herzurichten, das Gepäck hereinzubringen und die Pferde zu versorgen.
"Nun, Magnus, es dauert ohnehin noch eine Weile, bis Du Dein Zimmer beziehen kannst oder auch nur das Essen fertig ist. Bis dahin kannst Du mir ja mal ein bißchen was von Dir erzählen." Er deutete auf einen Stuhl und füllte einen Becher mit Wasser, den er vor den Jungen stellte, damit er wenigstens schon mal zu trinken bekam. Die Sklaven hatten den Raum mittlerweile verlassen.
Magnus schrieb:
Wie es von ihm erwartet wurde, nahm Magnus Platz, nur um zunächst unruhig auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Maximus wollte also etwas über ihn wissen ... Na gut, das wichtigste stand ihm schon zu, zumal er mit ziemlicher Sicherheit sein Vater war. "Also ... richtig heiß ich Caius Inuius Magnus und werd bald Zehn", begann er zögernd. "Ich war bisher bei einem Viehzüchter in der Lehre und hab daheim auf den Feldern geholfen, weil meine Mutter ja auch einen kleinen Hof hat. Aber ich will lieber was ... spannenderes lernen." Die letzten Worte sprach er eher vorsichtig aus. Er konne sich denken, daß seine Mutter wahrscheinlich irgendwas von seinen 'Schandtaten' in ihrem Brief erwähnt hatte ... "Und ich kann das auch", fügte er mit Nachdruck hinzu. "Calvinus hat gesagt, ich hab Talent, und der ist schon zwölf!"
Maximus schrieb:
Maximus hatte Mühe, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Ein Zwölfjähriger hatte also das Talent eines knapp Zehnjährigen mit einer ungeheuren Sicherheit erkannt. "Etwas spannenderes also als die ehrenhafte Tätigkeit eines Viehzüchters oder Farmers. - Was genau schwebt Dir da vor? Und was glaubst Du, tun und können zu müssen, um dieses Ziel zu erreichen?" Natürlich war Maximus klar, daß ein Junge in diesem Alter noch nicht im Detail und zuverlässig wissen konnte, was dafür nötig war. Doch es konnte nicht schaden, die Gedanken des Jungen kennenzulernen.
Magnus schrieb:
"Mindestens Krieger", sagte Magnus sofort. "Natürlich muß ich viel üben ... Reiten kann ich schon etwas, aber da will ich besser werden, und Kämpfen auf jeden Fall!" Er legte kurz den Kopf zurück, um besser nachdenken zu können. "Also ... und ... Karten lesen wär wohl nicht schlecht", gab er zu. Wahrscheinlich hatte das seine Mutter bei seinem unangekündigten Ausflug am meisten erschreckt - daß er sich verirren könnte, das konnte im Gebiet außerhalb des römischen Imperiums richtig gefährlich werden ... Aber es hatte sie ja noch nicht mal beruhigt, daß sie besonders vorsichtig gewesen waren.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Maximus schrieb:
"Krieger?" Maximus runzelte sichtlich die Stirn, obwohl er durchaus amüsiert war über die Äußerungen des Jungen. "Was genau verstehst Du unter einem Krieger?" Die meisten Kinder hätten Soldat gesagt. Und vielleicht noch von der Legion gesprochen. Oder von der Flotte oder auch den berittenen Hilfstruppen, auch wenn die natürlich weit weniger angesehen waren wie die Legionen. Krieger... Das hörte sich eher nach Barbaren an.
"Was hast Du denn bis jetzt gelernt? Bist Du bei einem Lehrer zum Unterricht gegangen? Wer hat Dich Reiten und Kämpfen gelehrt?" Wie sollte er sich ein Bild von dem Jungen machen, wenn er so wenig über ihn wußte? Und offenbar hatte der Junge, wie die meisten Kinder, ein völlig verklärtes Bild vom Beruf des Soldaten.
Magnus schrieb:
"Jemand, der das römische Imperium mit seinen Truppen vor den Feinden verteidigt. Das Reiten hat mir Syrus gezeigt", Magnus biß sich nervös auf die Unterlippe. "Und Mutter hat sich immer meine Fortschritte angesehen. Das Kämpfen -", hier machte er eine Pause. Das war der Grund, weshalb sie in letzter Zeit so oft gestritten hatten, sogar Calvinus' Eltern wollten ihm verbieten, mit ihrem Sohn zu spielen, weil er ihn angeblich nur ablenkte und auf dumme Gedanken brachte. "Calvinus, mein bester Freund. Und er hat's von seinem Vater." Ein unwilliges Füßescharren deutete an, daß der Junge hier am liebsten gar nicht weitergeredet hätte. Doch ihm war klar, daß die eigentlichen Fragen wohl erst noch kommen würden ...
Maximus schrieb:
"Der Zwölfjährige?", das war mehr eine Feststellung, denn eine Frage. Maximus blickte den Jungen an und meinte dann. "Und was ist mit meiner Frage nach dem Unterricht? Kannst Du Lesen und Schreiben? Was ist mit Rechnen? Mit den Errungenschaften der Literatur? Mit der Philosophie, die zu ergründen versucht, wie die Welt funktioniert?" Er beobachtete die Miene des Jungen ganz genau. War er wirklich so einseitig in seinen Interessen? Das konnte er sich kaum vorstellen, denn der Junge sah durchaus pfiffig aus. Hatte man versäumt, seine Bildung voranzutreiben? "Was tust Du, wenn es draußen furchtbar schüttet? Wie vertreibst Du Dir dann die Zeit?"
Magnus schrieb:
"Klar kann ich das!" erwiderte Magnus fast schon empört. Das war für ihn so selbstverständlich wie die Abfolge der Jahreszeiten! "Balladen les ich ganz gern. Vegils Aeneis zum Beispiel. Der kam ja auch aus Mantua, so wie ich." Das machte das Lesen seiner Werke nur noch spannender! Der Junge konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. "Rechnen ist ganz in ornung, aber ich mag lieber Geometrie. Ich mal dann Sachen ab, das, was ich vorm Fenster seh ... Einmal hab ich versucht, Mutters Lieblingsvase mit Blumen von allen Seiten zu zeichnen, das war schwer! Hab's leider nicht so hingekriegt, wie ich wollte ..." Unwillkürlich hielt Magnus inne, da ihm bewußt wurde, daß er ins Plappern gekommen war. Genau das wollte er ja eigentlich nicht, denn im Grunde war er auf seinen Vater ja auch sauer, daß Maximus nie nach seiner Mutter geschaut hatte, wenn er schon von ihm nichts wußte ...
Maximus schrieb:
Nun konnte Maximus ein Lächeln wirklich nicht mehr unterdrücken. Außerdem machte sich Erleichterung breit, der Junge war also nicht völlig ungebildet. Das hätte ihn bei Iunia Octavia auch sehr gewundert.
"Nun, wenn Du tatsächlich mein Sohn bist, dann steht Dir die Offizierslaufbahn offen. Und als Offizier brauchst Du einen wachen Verstand und taktisches Geschick. Und vor allen Dingen Verantwortungsgefühl. Denn die Männer, die Dir folgen, vertrauen Dir ihr Leben an. Ein kleiner Fehler von Dir kann schon ihren Tod bedeuten. Außerdem ist es besser, zweigleisig zu fahren. Also auch die Ämterlaufbahn zu absolvieren. Denn ein Soldat muß immer damit rechnen, verwundet zu werden. Und könnte dann dienstunfähig sein. Es ist besser, auch dann einen guten Platz im Leben zu haben." Das war ein langer Vortrag und einer, der dem Jungen vermutlich nicht gefiel.
"Mit zehn habe ich von diesen Dingen auch noch nichts wissen wollen. Du wirst es lernen. Nach und nach. Was ist mit Spielen wie Mühle zum Beispiel? Spielst Du so etwas? Bist Du gut darin?"
Magnus schrieb:
"Ich bin dein Sohn", antwortete Magnus nun hörbar genervt, ließ dann jedoch Maximus ausreden, wie es sich gehörte. Das, was der Legat ihm sagte, klang ziemlich kompliziert. Allein das mit dem Verantwortungsgefühl hörte sich eher wie ein Vortrag seiner Mutter oder von Syrus an ... Das mit der Ämterlaufbahn klang eigentlich ganz vernünftig, aber war wohl bedeutend langweiliger als das Leben eines Offiziers! Mit nachdenklich verzogenen Lippen starrte Magnus vor sich hin und ließ die Worte seines Vaters auf sich wirken. Nun gut, beim Reiten war es am Anfang auch oft langweilig gewesen, dauernd im Schritt oder im Kreis ... vielleicht war es mit dem Berufe erlernen ähnlich. Nach und nach, bestätigte Maximus gleich darauf seine Gedanken, bevor er ihn auf Spiele ansprach. "Mühle besser als Schach", erklärte der Junge, nicht ohne Stolz. "Einmal hab ich Syrus dreimal hintereinander besiegt!"
Maximus schrieb:
Maximus mußte unwillkürlich schmunzeln, als der Junge derart darauf bestand, sein Sohn zu sein, doch er ging nicht weiter auf diese Bemerkung ein. "Gut. Solche Spiele sind wichtig, sie schulen das taktische Denken. Und außerdem machen sie Spaß. Wir werden sicher hin und wieder Gelegenheit haben, gegeneinander zu spielen. Du wirst ab jetzt richtigen Reitunterricht erhalten. Und auch in der Handhabung der wichtigsten Waffen ordentlich geschult - und ebenfalls im waffenlosen Kampf. Doch zudem wirst Du auch Unterricht erhalten in Griechisch, in allen mathematischen Künsten, Literatur und Philosophie. Ich erwarte, daß Du allen Unterrichtsfächern die gleiche Aufmerksamkeit schenkst." Er ahnte natürlich schon, daß der Junge das zumindest am Anfang zu umgehen versuchen würde. Aber damit würde er ganz sicher nicht durchkommen.
"Das sind die Dinge, die ich von Dir erwarte, abgesehen von Gehorsam und Ehrlichkeit. Und nun... was würdest Du Dir wünschen für Dein Leben hier?" Maximus war durchaus bereit, dem Jungen das eine oder andere zuzugestehen. Wenn er es mit seinen Wünschen nicht übertrieb.
Magnus schrieb:
"Alles auf einmal?" fragte er perplex. "Wie geht denn das?" Magnus starrte den Legaten mit großen Augen an. Was er alles lernen sollte, klang nach entsetzlich viel ... und dann auch noch bei allem die gleiche Aufmerksamkeit? Dann sagte sein Vater etwas, das ihn auf ganz andere Weise erstaunte. Was er sich für sein Leben hier wünschte? Eigentlich wollte er ja gar nicht hierher, darum hatte er darüber auch nie nachgedacht. "Ich - " Der Junge schluckte. Sein Vorsatz, weiterhin bockig zu sein, hatte sich aus irgendeinem Grund verflüchtigt, den er selbst nicht so genau benennen konnte. Er wußte nur, daß er sich plötzlich viel kleiner als sonst fühlte ... "Ich weiß nicht so recht", gab er betroffen zu. "Kann ich darüber nachdenken?"
Maximus schrieb:
"Oh, das geht. Das ging auch, als ich in Deinem Alter war. Und es blieb trotzdem noch genug Zeit..." um allerlei Blödsinn anzustellen, hätte er fast gesagt, schluckte es aber schnell hinunter, "zum spielen", beendete er den Satz und hoffte, daß der Junge es nicht bemerkt hatte.
"Ja, natürlich darfst Du darüber nachdenken. Es genügt, wenn Du es mir morgen sagst. Wie schaut es aus, hast Du Hunger? Das Essen sollte bald soweit sein."
Er rief nach einem Sklaven, der auch bald darauf erschien. "Aulus wird Dich jetzt in Dein Zimmer führen, damit Du Dich waschen kannst. Danach kannst Du dann gleich ins Triclinium kommen und die anderen Familienmitglieder kennenlernen."
Magnus schrieb:
Magnus lächelte befangen, als Maximus ihm versichertet, daß er trotzdem noch genug Zeit zum Spielen haben würde und er ebenfalls Zeit hatte, über sein künftiges Leben hier nachzudenken. "Danke, M -", das Kind zögerte. "Wie soll ich eigentlich sagen?" fragte er unsicher. "Und ... wieviele sind das?" erkundigte er sich nach dem Rest der Familie. Schließlich war er von Zuhause her einen recht bescheidenen Haushalt gewöhnt, bestehend aus Mutter, Syrus, ihm, zwei Pferden und einem kleinen Feld. "Und, äh ... wo lang geht's zum Triclinium?" Er kratzte sich verlegen am Kopf. In diesem Gebäude war alles so viel größer und weiter als daheim ...
Maximus schrieb:
"Sag erst einmal Maximus zu mir." Noch war der Junge nicht anerkannt. Außerdem mußte ein Vater-Sohn-Verhältnis ja auch erst einmal wachsen.
Der Junge bewahrte jedenfalls gut Haltung, dafür, daß er einfach so in die Fremde geschickt worden war. Ein gutes Zeichen! "Nun, im Moment leben außer mir nur meine Schwester Annalis und mein Mündel Claudia Senecia hier. Mein Neffe Lucanus ist in einem Sonderauftrag unterwegs - er ist Tribun, daher wäre er ohnehin im Castellum untergebracht. Und meine Kinder sind in Rom und Griechenland zur Ausbildung - und zum Teil auch schon, um ihre Karriere voranzutreiben. Du siehst, hier ist im Moment nicht so sehr viel los. Keine Kinder vor allen Dingen, sieht man von den Kindern des Personals ab. Aber in der Nachbarschaft wohnen die Iulier, also Angehörige der Kaiserfamilie. Dort gibt es Kinder. Die sind zwar jünger als Du, aber vielleicht magst Du Dich ja trotzdem mit ihnen anfreunden?" Zwingen wollte er Magnus nicht dazu, er konnte sich erinnern, wie schrecklich es war, als sein Vater ihn einmal zu einer Freundschaft zwang, die dann eher zu einer Feindschaft wurde.
"Aulus wird vor Deinem Zimmer auf Dich warten und Dich dann zum Triclinium führen. Du wirst Dich hier bestimmt bald gut auskennen." Er erhob sich und trat dann an die Tür, denn jetzt galt es noch, einige Anweisungen an das Personal zu erteilen, die den Jungen betrafen. Doch das mußte Magnus ja nicht gerade mitbekommen. "Wir sehen uns dann gleich zum Essen."
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Magnus schrieb:
Gehorsam nickte Magnus. Also hatte er noch eine Tante und eine ... so etwas ähnliches wie eine Schwester? hier. Zusammen mit den anderen, nicht anwesenden Familienmitgliedern ziemlich viel zu merken, aber solang er sie nach und nach kennenlernte, war dies wohl zu schaffen. Dennoch blieb ein leicht flaues Gefühl in seinem Magen. Immerhin kam sein Auftauchen für die beiden Frauen, und überhaupt für alle im Haus, ebenso unerwartet wie für Maximus! Dennoch nickte das Kind abermals auf die Aufforderung seines Vaters hin. "Bis dann!" Jedenfalls blieb ihm genug Zeit, die staubige Reisekleidung loszuwerden.