Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Sieke schrieb:
=> Fortsetzung von "Der Auftrag"
Sieke ging mit Svanvith das gesamte Dorf ab, was nicht besonders viel war. Fast an jeder Hütte blieben sie stehen und Sieke tauschte ein paar Worte mit den Bewohnern der Hütte. Besonders viele Dorfbewohner waren es nicht, mit denen sie sprachen, da viele Sieke noch nicht so recht trauten. Sie waren zwar größtenteils einige Jahre mit ihr zusammen aufgewachsen, aber Sieke war halt schon immer ein merkwürdiges Kind gewesen. Und da sie erst vor ein paar Wochen in ihr Dorf zurückgekehrt war, hatten die Leute einfach noch nicht genug Zeit sich wieder an sie zu gewöhnen. Gerade gingen sie an der Hütte des Schreiners vorbei und Sieke deutete mit der Hand darauf. „Und hier lebt unser Schreiner mit seiner Frau und den zwei Kindern. Er heißt Thorbrandt und ist ein Berg von einem Mann. Einer unserer besten Krieger.“ Zumindest hatte Sieke das so von Widar gehört und Thorbrandt sah nun wirklich sehr stattlich aus.
Thorbrandt schrieb:
Wie es der Zufall wollte trat dieses 'Bild von einem Mann' gerade aus der Tür der Hütte und streckte ein Wenig die steifen Glieder als die beiden ausgesucht hübschen Frauen von der Behausung des Zimmermanns vorbeikamen. Nach den Mahlzeoten - von denen Thorbrandts Familie gerade das Abendessen beendet hatte - ging der Mann gern noch ein paar Schritte, das war gut für die Verdauung und gab seiner Frau und der Tochter Gelegenheit, das Geschirr zu spülen und aufzuräumen ohne dass der große Mann im Weg saß oder stand ... Heute wollte Thorbrandt eigentlich noch nach seinem Sohn sehen, der nach einer eilig verschlungenen Mahlzeit noch einmal verschwunden war, um irgendwo am Rande des Dorfes eine seiner 'zwingenden', kindlichen Ideen auszuprobieren. Bis Sonnenuntergang würde er wie üblich zurück sein, aber der Hüne war etwas beunruhigt wegen der 'Fremden' im Dorf und wollte lieber nach dem Rechten sehen. Nun stand eine der Besucher vor ihm ... "Heilsa Sieke, und Dir auch ..." grüßte Thorbrandt die beiden Frauen. "Wie geht es dem Mann - Wala?" (Das Wort schien ihm nicht so leicht über die Lippen zu kommen, immerhin kannte er das Mädchen schon seit es gerade 10 Sommer zählte - und dann waren da noch ihre besonderen 'Vorlieben' ...) Aber Thorbrandt war - meist - ein besonnener, toleranter Mann, und so akzeptierte er Sieke - solange sie seiner Frau oder Tochter nicht mit 'kruden Ideen' kam ...
Svanvith schrieb:
Mit immer größer werdenden Augen starrte Svanvith diesen Mann an. Bei den Römern war sie selbst recht groß, aber hier kam sie sich plötzlich sehr klein vor. „Mmein Name ist Svanvith….“ Und schon viel ihr nichts mehr ein, was sie noch sagen könnte, oder wollte. Total eingeschüchtert ging ihr Blick zu Sieke als ob sie sagen wollte; ‚Können wir bitte gehen.’
Sieke schrieb:
Wie Sieke es gehofft hatte, kam Thorbrandt auch grad aus seiner Hütte als sie mit Svanvith davor stehen blieb. Lächelnd grüßte Sieke zurück. „Heilsa Thorbrandt. Ich hoffe ihr habt gut zu abend gegessen.“ Da Svanvith sich schon selbst vorgestellt hatte, brauchte Sieke dies nicht zu tun und verfolgte einfach das Schauspiel, welches Svanvith’s Gesicht bot, als sie Thorbrandt erblickte. Ja, genau das hatte Sieke beabsichtigt. Es war nicht leicht gewesen, genau diesen Moment abzupassen um vor Thorbrandt’s Hütte zu stehen. „Oh, du meinst Svanvith’s Mann… Dem wird es morgen schon wieder ganz gut gehen. Jetzt schläft er erst ein mal um dem Körper die Kraft zur Heilung zu geben. Wie geht es der Frau und den Kindern. Alle wohl auf?“
Thorbrandt schrieb:
Dem erfahrenen Mann fiel der unsichere, ja schon fast ängstliche Blick der Besucherin durchaus auf. Leicht amüsiert hob er die gewaltigen Augenbrauen - mit denen ihn die Natur wahrhaft reichlich gesegnet hatte - und versuchte ein beruhigendes Lächeln - obwohl es ihm gelegentlich gefiel mit seiner Statlichkeit zu beeindrucken ... Doch schon unterbrach Sieke sein Bemühen mit einer Frage nach der Familie. "Hm, ja - soweit alles wohlauf, Mensch und Tier, ich bin zufrieden. Sogar mich hat es diesen Winter mit dem Gliederreißen verschont, hat wohl was geholfen, Dein Kräuterfett zum Einreiben." Mit einem Nicken in Richtung der Wala wandte sich der große Mann dann wieder an die Fremde: "Und wie ist es Euch ergangen auf der Reise - Svanvith? Ein Überfall oder hungriges Raubzeug? - Ward ihr schon beim Rich, Sieke?"
Svanvith schrieb:
Als dieser Thorbrandt Svanvith nun anlächelte und sie freundliche ansprach, konnte Svanvith sich endlich aus ihrer Erstarrung lösen und lächelte Thorbrandt an. „Ja, wir wurden tatsächlich von einem Wolf angegriffen.“ Antwortete Svanvith überrascht auf Thorbrandt’s Frage. Woher wusste er das? „Unser Feuer war herunter gebrannt und da schlich er sich in unser Lager. Als wir ihn endlich erlegt hatten, kam ein Fremder, der uns überfallen wollte, und wir…. mussten ihn erschlagen.“ Svanvith geriet kurz ins stocken, da sie sich daran erinnerte, dass sie es gewesen war, die den Mann erschlagen hatte. Und das war erst heute früh gewesen.
„Bitte Sieke, können wir zurück zur… Hütte gehen? Ich bin sehr geschafft von dem ganzen Tag und kann mir eh keine Namen mehr merken. Vielleicht können wir morgen noch mal durch das Dorf gehen?“ Bittend schaute Svanvith zu Sieke und gleich wieder zurück zu Thorbrandt.
„Bitte entschuldige Thorbrandt, ich würde wirklich gerne deine Frau und deine Kinder? kennen lernen, aber vielleicht darf ich an einem anderen Tag noch mal bei euch vorbei kommen?“
Sieke schrieb:
Sieke war erfreut zu hören, dass die Tinktur Thorbrandt gut geholfen hatte und auch der Rest der Familie wohl auf war. Es war so wie so nicht ihre Leidenschaft, sich um Kranke zu kümmern. Viel lieber hielt sie sich in dem heiligen Hain auf und meditierte, in der Hoffnung auf aussagekräftige Visionen. DAS war die Berufung einer Wala. Nicht das pflegen der Kranken. Obwohl Sieke dadurch ein gutes Auskommen hatte und es ihr selten an etwas mangelte. Erst letzten Winter hatte sie von einem Händler wertvolle Kräuter aus fernen Ländern erstanden. „Natürlich war ich schon beim Rich und habe ihm Bericht erstattet von der Ankunft unserer beiden Gäste.“ Ein etwas hochnäsiger Ton war in der Beantwortung von Thorbrandt’s Frage enthalten. „Der Rich wünscht sie erst morgen zu sehen. Solange bleiben sie bei mir in der Hütte.“ Wieder vermiedt Sieke es die Hütte, in welcher sie wohnte, als die Hütte ihres Bruder zu bezeichnen. Überrascht blickte Sieke dann Svanvith an, als diese ihren Wunsch äußerte, in die eigene Hütte zurückkehren zu dürfen. Das ging aber schnell. Sie hatte ihr noch gar nicht das ganze Dorf gezeigt und eigentlich hatte Sieke auf eine Einladung von Thorbrandt gewartet, damit sie Svanvith getrennt von Ludger hätte befragen können. „Nun gut, wenn du wirklich lieber nach Hause möchtest, dann können wir gehen.“ Deutlich war die wenige Begeisterung in Siekes Stimme zu hören.
Thorbrandt schrieb:
Der große Mann 'zuckte mit keiner Wimper' als Svanvith davon sprach, dass sie und ihr Mann sowohl von einem vierbeinigen als auch von einem zweibeinigen Räuber angegriffen worden waren. "Hmhm", brummte er nur. "War das weit weg von hier, das mit dem Wolf und dem Toten?" Doch als die junge Frau dann meinte, dass sie lieber gehen wollte hob Thorbrandt die Schultern und verzichtete auf eine Antwort. Siekes 'schnippischer' Ton ließ den älteren Mann lediglich die monumentalen Augenbrauen heben und brachte ein spöttisches Lächeln auf seine Lippen. "Na dann geht mal, Ihr Mädchen ..." An Svanvith gewandt meinte er zum Abschied noch: "Sicher, wenn Ihr noch ein paar Tage hier seid, dann kommt nochmal vorbei - dann muss ich den neugierigen Frauen meines Hauses nicht alles selbst erzählen."
Svanvith schrieb:
Erfreut stellte Svanvith fest, dass dieser Thorbrandt doch sehr nett war. Sie musste sich selbst rügen für ihr Vorurteil wegen seiner doch so beeindruckenden Erscheinung. Sie sollte nicht so sehr auf die äussere Erscheinung achten. Aber wenn sie den Leuten hier zu viel Vertrauen entgegen bringen sollte, dann lief sie Gefahr, sich und Lucanus zu verraten, weil sie vielleicht unvorsichtig werden würde. Ach her je, dass war wirklich schwieriger als sie es sich vorgestellt hatte. Hoffentlich ging alles gut hier und Ludger würde schnell alles erfahren was er für seinen Auftrag brauchte und sie könnten wieder zurück nach Mogontiacum reisen.
„Vielen Dank Thorbrandt. Und wenn ich noch mal vorbei komme, dann erzähle ich nicht nur deinen Frauen alles.“ War das tatsächlich ein keckes Lächeln welches Sieke Thorbrandt schenkte? Ja, sie fing langsam an aufzutauen. Sie schaute zu Sieke, welche ein wenig bissig auf Svanvith’s Bitte reagiert hatte und blickte sie entschuldigend an. „Wenn du noch hier bleiben möchtest, dann kann ich auch alleine zurück gehen. Du musst nicht meinetwegen mitkommen.“ Ein kurzes Lachen. „So viel habe ich mir schon von eurem Dorf gemerkt, dass ich deine Hütte wieder finde.“ Na, wenn Svanvith da mal nicht zu viel versprach. Die Hütten hier sahen alle so gleich aus.
Sieke schrieb:
"Ach...." Sieke stöhnte kurz auf. Nun gut, wenn es wirklich nicht anders ging, dann würden sie jetzt zurück zur Hütte ihres Bruders gehen. "Dank dir für die nette Unterhaltung Thorbrandt. Und wenn was ist, dann sag ruhig Bescheid." Noch ein kurzes Lächeln, ein letztes winken und weg waren die Mädels
=> Fortsetzung bei "Der Auftrag"
Thorbrandt schrieb:
Thorbrandt sah den beiden jungen Frauen noch einen Moment nach bis diese zwischen den Hütten verschwanden. Er versuchte sich noch klar zu werden, was er von dieser Besucherin hielt - hatte sie nicht vermieden den Grund ihrer Reise zu nennen, oder hatte er nicht gefragt? - Ich werde langsam alt! dachte der Zimmermann mit einem Kopfschütteln. Morgen würde er wohl mal zu Widar gehen müssen um zu hören, was der Rich von den Besuchern hielt ... (t
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
=> am nächsten Tag, Vormittags
Sieke schlenderte mit Ludger durchs Dorf und stellte ihm den ein oder anderen Bewohner vor. Meist waren es die alten Leute, denn die Männer waren auf den Feldern und die Frauen in ihren Grubenhäusern, wo sie ihrer Webarbeit und ihrem Dorftratsch nach gingen.
Schließlich kamen sie dort an, wo Sieke ursprünglich hin wollte. Thorbrandts Hütte. Kräftig klopfte Sieke an die Tür, hatte dabei aber nicht viel Hoffnung, dass sie Thorbrandt wirklich antreffen würden. "Erschreck dich bitte nicht wenn du Thorbrandt gleich sehen solltest." grinste Sieke Ludger an. "Deine Frau war gestern abend recht sprachlos als ich sie vorgestellt habe."
Mit Freude begleitete Lucan die liebliche Sieke durch dass Dorf. Er unterhielt sich hier und da mit ihm fremden Leuten, dabei aber immer auf seine Rolle als Germane bedacht. Niemals zuvieles verraten. Dann kamen sie vor einer Hütte an, und Siekes Worte ließen ihn kurz schlucken.
"Aber ich bitte dich, sehe ich wie jemand aus, der sich erschrecken könnte?"
Lucanus versuchte dabei etwas größer und stärker auszusehen, als er es eigendlich war. Sicher, er war ein groß gewachsener Römer... aber als Germane machte er eher einen kleinen Eindruck. Dennoch würde ihm seine nicht gerade unbeeindruckende Körperkraft dabei helfen, ... angemessen auszusehen. Gespannt wartete er darauf, wer wohl öffnen würde.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Tatsächlich war es Frija, die halbwüchsige Tochter des Zimmermanns, welche rasch vom Stall herüberkam um die Tür zu öffnen. http://i1.fastup.de/show.asp?file=Frija.jpg Das junge mädchen war dünn und etwas blass, schien aber nicht krank - zumindest hatte die Wala nicht den Eindruck oder wußte davon. Frija sah die Besucher unsicher an, besonders den Fremden. "Heilsa ..." kam es etwas verspätet. "Mutter ist mit Rutger in den Beeten hinterm Haus und Vater in der Werkstatt - wen soll ich rufen?" Es war offensichtlich, dass das Mädchen mit den Besuchern nicht allein bleiben wollte. "Kommt Ihr herein Wala?" fragte sie aber doch noch.
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Heilsa Frija.“ Grüßte Sieke freundlich die Tochter von Thorbrandt zurück. „Ich würde gerne ein paar Worte mit deinem Vater sprechen, wenn er Zeit für uns erübrigen kann. Ach ja, und dies ist übrigens Ludger. Er ist auf der Durchreise.“ Da Sieke das Unbehagen des Kindes spürte, fügte sie noch schnell hinzu. „Wir können ja schon mal ums Haus gehen, in Richtung der Werkstatt.“
Irritiert schaute Lucanus zwischen den beiden hin und her. Das junge Mädchen schien irgendwie krank zu sein, doch Sieke sagte nichts dazu. War es bekannt? Bevor er noch ein unliebsames Thema anfangen würde, blieb er lieber ruhig, und nickte zu ihren Worten. Als sie dann seinen Namen sagte, lächelte er Frija freundlich an.
"Heilsa, Frija. Freut mich dich kennen zu lernen."
Anscheinent war es von Sieke aber nicht gewünscht, sich länger mit ihr zu unterhalten. Hatte er etwas nicht mitbekommen? Nun, er war dafür bekannt, nicht immer die Feinheiten mit zu bekommen. Aber dafür konnte er sicher sagen, dass Sieke eine sehr besondere Frau war ... was waren dass denn bitte für Gedanken? Rasch versuchte er sie zu verdrängen und folgte Sieke dabei brav, wohin es auch gehen mochte. Neugier ergriff den Römer dabei, da er noch nicht sehr viel von germanischen Bauweisen wusste. Wo war die Werkstatt? Er musste sich so viel wie möglich einprägen.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Frija nickte zu Siekes Vorschlag und brachte sogar ein zartes Lächeln zustande, vielleicht vor Erleichterung? Den Mann der die Wala begleitete sah sich das junge Mädchen nun doch etwas selbstsicherer an und das Lächeln vertiefte sich etwas, wobei auch ein neugieriges Glitzern in ihre Augen trat ... Das musste der Besucher sein, der mit dem Wolf gekämpft hatte - Mutter hatte es von Vater gehört ... Lutger war wohl sein Name - fast wie Rutger. HihiBeim Gedanken den Fremden mit ihrem kleinen Bruder zu vergleichen musste Frija schmunzeln - und gleich wirkte siue viel fröhlicher und 'lebendiger'. "Geht einfach um die Hütte herum. Warscheinlich wird Euch gleich mein Bruder sehen und Vater rufen - er wird schon Zeit finden ..."
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Dank dir Frija.“ erwiederte Sieke noch freundlich. „Komm Ludger.“ Und schon ging sie um die Hütte herum, auf einen Anbau hinter der Hütte zu. Daraus konnte man Sägegeräusche hören. „Wie es scheint, ist Thorbrandt beschäftigt, aber wir wollen ihn ja eh nicht lange stören.“ Sprach Sieke verschwörerisch zu Ludger. Als sie nah genug am Eingang des Anbaus war rief Sieke laut. „Thorbrandt? Dürfen wir kurz herein kommen?“
Lucanus bemühte sich sehr, um einen nicht ganz so festen und geraden Gang, wie er es als tribun gelernt und gewohnt war. Es viel ihm schwer, doch es war nötig, um nicht allzusehr aufzufallen. Dem Mädchen lächelte er nocheinmal freundlich zu, bevor er Sieke um die Hütte herum folgte. Wieso nur war es so wichtig, diesen Man kennenzulernen? Aber gut. Wenn Sieke es wollte. Rasch schaute er wieder von ihr weg, als er feststellte, in welcher Weise er sie angeblickt hatte. Schweigend wartete Lucanus gespannt darauf diesen Thorbrandt kennenzulernen, von dem Svanvith angeblich so beeindruckt war.
Erst einmal kam den beiden Besuchren von der Seite her ein kleiner Junge in die Quere, der von den Beeten her Sieke und den Fremden erspäht hatte und jetzt natürlich neugierig wissen wollte, was da vorging ...
"Heilsa! grüßte der Kleine und lächelte die schöne Wala bewundernd an.
Da wurden die Geräusche aus dem Inneren der Holzwerkstatt auch schon unterbrochen und ein großer Mann - nicht mehr ganz jung - kam heraus. Er hob die imposanten Augenbrauen als er den Besucher betrachtete. Irgendetwas kam ihm an der Körperhaltung dieses Ludgers 'bekannt' vor ... und auch das Minenspiel - eigenartig... Thorbrandt schüttelte leicht den Kopf um die yseltsamen Gedanken zu vertreiben. "Heilsa Sieke und heilsa Fremder - sei in Freundschaft willkommen in Widars Dorf!" Mit leichtem Stirnrunzeln aber auch einem Schmunzeln um die Mundwinkel betrachtete der Mann, wie die Augen seines Sohnes die Wala anstrahlten. "Nun, was führt Euch an meine Schwelle?"
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Sieke lächelte dem Jungen von Thorbrandt freundlich entgegen, als dieser auf sie und Ludger zugelaufen kam. Im selben Moment öffnete sich die Tür zur Werkstatt und auf einmal ging alles ganz schnell. Siekes Blick würde unscharf und richtete sich nach innen. Sie streckte noch schnell die linke Hand aus um sich am Türrahmen der Werkstatt abzustützen und gab sich dann völlig ihrer Vision hin.
Sie sah einen jungen Mann. Zu Fuß. Mit schulterlangen Haaren. Sie sah viel Sand. Hunger und Durst. Eine lange Reise…..
Die Bilder schossen schnell auf sie ein… und waren auch gleich wieder weg. Etwas benommen schaute Sieke wieder zu den drei Männern / Jungen auf. „Ich…. Hrrghmm… ich muß leider gleich wieder weg.“ Ein kurzer, bittender Blick zu Thorbrandt. „Kann ich Ludger kurz bei dir lassen?“
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Holla! Da kippte ihm die schöne Wala ja fast im Eingang zur Werkstatt um! Thorbrandt war einen Moment unschlüssig, ob er auffangen sollte - immerhin war sie eine 'heilige Frau' - aber dann hatte sie sich schon selbst am Türholz abgestützt und er kam um die Entscheidung herum. So schnell es gegangen war, dass der Blick der Wala 'ins Leere' ging, so schnell war sie auch wieder bei ihnen - auch geistig. "Äh selbstverständlich, ja ..." kam es fast automatisch von Thorbrands Lippen als Sieke ihn bat den Fremden bei sich zu behalten. Wer weiß was jetzt schon wieder mit ihr ist ... ließ der Zimmermann zumindest gedanklich den Respekt vor der Wala vermissen. "Tretet doch ein - Ludger! ... Und Du mein Sohn gehst wieder der Mutter helfen, hier gibt es nichts mehr zu sehen." Liebevoll wuschelte Thorbrandt seinem Sohn den braunen Schopf, dann machte er eine einladende Geste in die Werkstatt. Der Holzarbeiter würde auf jeden Fall nach seinem Gast den Raum betreten, denn er wandte Fremden nie den Rücken zu ...
Beiträge: 289 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ein kurzer, entschuldigender Blick zu Ludger. „Danke.“ sagte Sieke noch, ehe sie sich schnell, aber ohne zu laufen, erneut auf den Weg zur Hütte des Richs machte.
Brav hinter Sieke hergehen erfreute sich Lucanus ob diesen schönen Tages... der Junge schien recht net, so lächelte er ihm erfreut zu..aber ..Thorbrandt? Der war schon ... groß. Sicher hatte Lucanus als Tribun schon vieles gesehen. Aber hier und jetzt, ohne Legion. Ohne den Schutz Römer zu sein? Nein, ganz im Gegenteil, es war besser, Germane zu sein...Ludger! Ludger! Dachte er angestrengt, als er sich Thorbrandt mit germanischem Namen vorstellte. Noch immer von der imposanten Gestalt seines Gegenübers beeindruckt bemerkte er nur am Rande wie Sieke fasst zusammenbrach. Viel zu spät reagierten seine Hände darauf. Zum Glück war er nicht gezwungen sie auf zufangen. Seine Augen auf Thorbrandt gerichtet nickte er nur beeindruckt und leistete der Einladung ohne Widerstand folge. Irgendwie glaubte Lucanus, dass es nicht gut war Sieke zu widersprechen und schon gar nicht Thorbrandt. So ging er forsichtig an ihm vorbei in die Werkstatt. Es war mehr als nur beklemment, den Germanen in seinem Rücken zu wissen. Kaum eingetreten, wand er sich ihm auch schon zu.
"Du bist also der Zimmerman? Vieleicht könnte ich etwas erwerben? So wären wir nicht ganz mit leren Händen unterwegs. Ich besitze nur leider nicht mehr viel zum tauschen, seit wir...Svanvith, meine Frau, und ich überfallen wurden. Aber ich glaube einige Felle sind noch da, von denen wir sicher das eine oder andere entberen könnten."
Lucanus hoffte aus tiefstem Herzen, keine Fehler gemacht zu haben. Aus irgendwelchen Gründen konnte Lucanus Thorbrandt nicht direkt anschauen. Er hatte ein seltsames Gefühl. Als wenn dieser Germane es sofort erkennen konnte, dass er Römer war, wenn er ihm nur zu lange in die Augen schaute.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thorbrandt wies erst einmal auf einen der dreibeinigen Schemel, die in der nähe des zentralen Werktisches standen bevor er auf Ludgers 'Geschäftsvorschlag' einging. "Ich kann Dir nur einen Krug mit Wasser anbieten - bei der Arbeit trinke ich nichts anderes!" kam es fast entschuldigend von dem großen Mann mit den grau-blonden Haaren. "Setz Dich doch." Der Zimmermann holte aus einer Ecke des Raumes einen zweiten Becher - natürlich aus Holz - und stellte ihn neben sein eigenes Gefäß und den halbvollen Wasserkrug. Er musterte den Besucher während er sich selbst auf einen zweiten Hocker niederließ. "An was hättest Du denn gedacht? - ich meine als Werkstück?" Thorbrandt sah Ludger fast streng an: "Wenn man nicht mehr viel hat sollte man seinen restlichen Besitz umso besser zusammenhalten, was also könntest Du brauchen?"
bearbeitet von Thorbrandt am 02.01.2009 20:44:27
29.12.2008 19:49:45
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