RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Rollenspielbereich » Alarichs Dorf » Vom Feuer geküsst
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Vom Feuer geküsst
Jandrikfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Jandrik jedenfalls war froh, dass Ida nicht ohne Waffe auf den Räuber losgegangen war und insgeheim dankte er Tanfana für die Eingebung, ihr das Geschenk schon nach dem Streit zu überreichen. Nun war es mehr als eine versöhnliche Geste, sondern in seinen Augen auch das, was er für seine Frau sein wollte: eine Hilfe, sich zu verteidigen. Damit sie sich niemals alleine einem Feind gegenüber sehen würde.
Er hatte nun mit eigenen Augen gesehen, dass Ida sich gekonnt verteidigen konnte, doch selbst sie hätte es nicht mit Räuber und Bär gleichzeitig aufnehmen können. Ebenso wenig wie er selbst. Sie waren ein bisschen wie die Wölfe, nämlich im Rudel viel stärker.

Ein bisschen kannte der Jäger diesen Blutrausch, den Ida gerade beschrieb und er nickte.
"So ähnlich ging es mir im Herbst, als wir in der Vorhut die Römer bekämpft haben. Irgendwann handelt man von selbst."

Gerade wegen dieser Bluttat war sich Jandrik sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie passten eben doch zusammen, dachte er für sich, schließlich waren sie beide ungewöhnlich genug.
"Ja, genau, verstümmelt von einer Frau... eine wahre Schande.", lachte Jandrik und schmiegte Ida in seinen Armen an sich. Ihren Blick erwiderte er so liebevoll wie immer, daran würde sich auch nichts ändern. Es war schön, dass sie sich deratige Zärtlichkeiten so gerne gefallen ließ, doch wusste er, dass er deswegen nicht davon ausgehen durfte, dass sich etwas ändern würde. Aber das war nun ohnehin erst einmal nebensächlich. Hauptsache, es ging ihr gut.

Schweren Herzens löste er seine Arme um sie.
"Wir müssen noch Salbe auf die Wunden tun, wenigstens auf die größten.", meinte er und nahm den kleinen Topf, den ihnen die Heilerin gegeben hatte. Er nahm ein sauberes, trockenes Tuch und strich damit ein wenig Salbe auf Idas gesäuberte Wunde an der Brust. Sie sah schon besser aus.
"Und dann müssen wir uns um den Bären kümmern." Er seufzte und unterdrückte ein leichtes Gähnen. Lieber hätte er erst einmal geschlafen, aber dann würde das Fleisch vermutlich unbrauchbar.
"Was tun wir mit dem toten Räuber?", fragte er schließlich. Sie konnten ihn den Wölfen überlassen, das wäre keine Schande, aber das lockte die hungrigen Tiere jetzt im Frühjahr auch recht nahe ans Dorf heran.


05.03.2014 15:00:38  
Idafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Jandrik kannte das Gefühl auch? „Hmmm, ja.... so ungefähr... aber es war auch so, als könnte ich besser sehen, hören und riechen.... und ich konnte nicht aufhören, bis ich Onsaker getötet hatte...“, es war immer noch nicht so, dass sich Ida deswegen schämte, auch nicht weil sie so empfunden hatte, trotzdem war es ein merkwürdiges Gefühl gewesen, „... und es war, als würde mich der Geruch des Blutes nur noch weiter anstacheln, weiterzumachen...“

Wieder knuffte die junge rothaarige Frau den Jäger in die Seite, „Mach dich nicht über mich lustig, du weißt, ja jetzt, wozu ich fähig bin...“, meinte sie lachend.
Sein Blick traf sie bis in ihre Innerstes und wieder einmal musste sie sich verlegen abwenden, um nicht wieder rot zu werden. Diese ganze Überfall- und Kampfsituation hatte sie wohl mehr verwirrt und durcheinander gebracht, als sie gedacht hatte. Was sollte es auch sonst sein...? Tanfana hatte ihre schützende Hand über sie gehalten, sonst hätte das alles auch ganz anders enden können... Wenn sie wieder im Dorf waren, würde sie Jandrik bitten, ein gemeinsames Opfer für die Göttin am Heiligtum zu bringen.

Innerlich seufzte Ida auf, als Jandrik die Umarmung löste. Oder hatte sie doch nicht nur im Stillen geseufzt? Die junge Frau war so erschöpft von der ganzen Aktion, dass sie es selbst nicht mehr sagen konnte. „Ja, du hast recht...“, meinte sie bedauernd, sie wäre gerne noch einfach so sitzen geblieben, aber sie hatten noch Einiges zu tun.
Eine leichte Gänsehaut überkam Ida, als Jandrik die Salbe auf die Verletzung auftrug, aber auch das schob sie nur auf ihre Erschöpfung und die Tatsache, dass es doch noch recht frisch war für die frühe Tageszeit. Nachdem der Jäger ihre Wunder versorgt hatte, nahm sie das Tuch, allerdings an einer anderen Stelle und trug ebenfalls etwas Salbe auf und verstrich sie vorsichtig auf der Wunde auf der Wange ihres Mannes.
„Ja, damit werden wir wohl eine Weile beschäftigt sein....“, stimmte sie ihm zu und dachte darüber nach, was sie mit Onsaker machen sollten. Es war bestimmt nicht gut, wenn er so dicht beim Lager liegen blieb, denn sehr weit war er ja nicht mehr gekommen, bevor Ida ihn eingeholt hatte. „Von mir aus kann er im Wald verrotten... aber wir sollten ihn wohl besser etwas weiter wegbringen.. was meinst du?“


07.03.2014 19:24:03  
Jandrikfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Diese Kämpfe im letzten Herbst waren nichts woran er gerne zurückdachte, aber das ging ihnen wohl im Dorf allen so. Wo am Anfang noch der ein oder andere junge Kerl angegeben hatte, dass er ja so viele Römer erschlagen wollte, war schnell der ERnst eingekehrt - manch einer hatte seine Angeberei gar das Leben gekostet. Nein, höchstens einige Krieger dachten mit Stolz an die Schlachten, aber den allermeisten ging es wohl wie Jandrik: sie wollten lieber vergessen.
Deswegen nickte er ein bisschen abwesend zu ihren Beschreibungen, während er lieber nicht an die aufkommenden Bilder in seinem Kopf denken wollte. Die Müdigkeit schwächte ihn.

Ein bisschen irritiert sah er Ida nun aber doch an als sie leise seufzte. War sie so müde, dass sie lieber sitzen bleiben mochte? Verwunderlich war das eigentlich nicht, sie hatten ja kaum ein paar Stunden geschlafen. Doch irgendwas verwirrte Jandrik zunehmend an Idas Verhalten. Über der Versorgung der Verletzungen und der ganzen Arbeit, die auf das junge Ehepaar wartete, mussten solche Gedanken allerdings warten. So lächelte er nur leicht als er das altbekannte schöne Gefühl spürte, während Ida die Salbe auf seine Wunde auftrug.
Jandrik tat sich selbst noch ein wenig Salbe auf die aufgerissene Narbe, was zum Glück nicht weiter schlimm war. Dann waren die schlimmsten Wunden versorgt und sie mussten endgültig aufstehen.

Gemeinsam gingen sie zurück zum Lager und der Jäger dachte einen Moment über Idas Vorschlag mit dem Räuber nach.
"Ja, das wäre eine gute Idee.", meinte er, "Weiter weg auf jeden Fall, aber wohin?"
Wieder überlegte er. Er hatte, wenn er ehrlich war, wenig Lust, den schweren Körper des Räubers ein paar Stunden durch den Wald zu tragen, um ein passendes Versteck zu suchen. Ihm kam ein anderer Gedanke.

"Der Kerl muss doch zu einer Bande gehören, da werden noch mehr Räuber im Wald rumrennen und wenn wir Pech haben, suchen sie den Mann.", führte er seine Überlegungen aus, "Denkst du, die Hütte hier ist überhaupt noch sicher?"
Jandrik warf einen Blick auf die hölzerne Hütte, die er gestern so mühsam repariert hatte. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich besser ein neues Versteck suchten, wenn sie nicht noch öfters nächtlichen Besuch riskieren wollten.

Doch zuerst einmal nahm er Idas Kleid aus der Hütte und reichte es ihr. So hübsch der Anblick sein mochte, so kalt musste der jungen, zierlichen Frau inzwischen sein. Noch war es nicht Sommer. Er selbst zog sich ebenfalls sein Hemd wieder über.
"Hast du dein Messer bei dir?", fiel ihm ein, "Irgendwie wäre mir wohler, wenn du es bei dir tragen würdest. Ich glaube nicht, dass nochmal einer kommt, aber wer weiß... Außerdem kannst du mir dann helfen, den Bären zu zerlegen."


08.03.2014 17:34:19  
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Auch Ida erinnerte sich nicht gerne an ihre Flucht im Herbst, als die Römer so spät im Jahr noch einen Feldzug gegen sie gestartet hatten. Tanfana sei Dank waren sie gewarnt worden und der Rich hatte die weise Entscheidung getroffen zu fliehen. Trotzdem waren sie auf ihrer Flucht noch von den Römern überfallen worden. Dabei hatte es einige Tote gegeben. Auch ihr Vater war verletzt worden und sie hatte sich mit seinem Schwert dem Römer gegenüber gestellt, als der Angriff dann plötzlich endete. Und dann noch das Drama mit Mathi, einem Jungen aus dem Dorf, der direkt nach dem Überfall unter ein sterbendes Römerpferd geraten war und dabei gestorben war. Das rothaarige Mädchen hatte damals sehr mit den Göttern gehadert, dass sie soetwas hatten zulassen können.
Alles keine schönen Erinnerungen und als Isolde dann endlich in Siegmars Dorf mit ihr hatte reden wollen, waren sie entführt worden...
Sie hatte Jandrik nie gefragt, was er alles so erlebt hatte. Soweit sich Ida erinnern konnte, war er bei der Vorhut gewesen, zusammen mit Raban und dem Bruder des Richs. Wenn sie mal ein bisschen Ruhe hatten, würde sie das nachholen...

Nachdem sie dann auf alle nötigen Verletzungen die Salbe der caledonischen Heilerin aufgetragen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück. Auch Ida dachte nach, wohin die Onsakers Leiche bringen konnten, aber ich ihr fiel nicht wirklich eine gute Lösung ein.
„Ja, er gehörte zu einer Bande... jedenfalls im letzten Herbst“, bestätigte die junge Frau Jandriks Überlegungen und dachte wieder an die Entführung zurück. Onsaker schien schon ein wenig höher in der Hierarchie zu stehen oder vielleicht sogar der Stellvertreter des Anführers zu sein... dann hatte es da noch Graubart gegeben, den alten Räuber mit dem komischen bunten Vogel auf der Schulter. Der hatte sich ganz anders benommen wie Onsaker, viel höflicher... er hatte sie nicht angefasst und begrabscht, wie Onsaker es bei Isolde getan hatte. Sein Verhalten war für einen Räuber schon merkwürdig gewesen. Nachdenklich runzelte Ida die Stirn.
„Damals waren es mindestens sieben Räuber gewesen... aber ob sie ihn suchen werden... keine Ahnung, er hat auch seine Kumpane ziemlich schikaniert...“, erinnerte sie sich, „lass uns erst mal den Bären ausnehmen...“

Dankend nahm Ida ihre Kleid von Jandrik entgegen, obwohl ihr merkwürdigerweise nicht wirklich kalt war...
„Ja, habe ich....“, meinte sie und hielt es zur Bestätigung hoch. Sie würde das Messer nun immer bei sich tragen, nicht nur, weil es ein Geschenk von Jandrik war, aber zum großen teil wohl deswegen...
„Was muss ich bei den Bären beachten, was ist anders, außer, dass er größer ist, als ein Kaninchen oder Marder?“


bearbeitet von Ida am 09.03.2014 20:16:22
09.03.2014 20:15:31  
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"Ja, kümmern wir uns erst einmal um den Bären.", stimmte Jandrik ihr zu und verschob damit die Überlegungen zu dem toten Räuber auf später. Das Fleisch und das Fell waren fürs erste wichtiger, vielleicht fiel ihnen bis sie fertig waren auch noch eine Lösung für den Räuber ein.

"Erst mal müssen wir das Vieh umdrehen.", erklärte er auf Idas Frage hin und gemeinsam machten sie sich daran, den Bären vom Bauch auf den Rücken zu drehen. Schließlich mussten sie ihn am Bauch aufschneiden und von dort an das Fell abziehen. Wobei es in diesem Fall eher ein abtrennen war, eine sehr mühsame Arbeit.
Als der Bär richtig lag, zog der Jäger sein Messer aus dem Gürtel und setzte einen Schnitt von der Kehle des Tieres bis hinunter zum Ansatz des Stummelschwanzes. Ausgeblutet war der Bär dank Jandriks Stich in die Kehle sowieso schon. Das Blut hatte einen Teil des Felles ruiniert, aber das war nicht zu ändern. Den mussten sie nachher abschneiden.

"Das Fell müssen wir mit dem Messer von dem Fleisch trennen, abziehen geht nicht.", fuhr er fort und schob die flache Klinge unter die Haut des Bären.
"Und jetzt dazwischen schneiden, aber pass auf, dass du die Klinge flach hälst, damit das Fell nicht beschädigt wird."
Das Ganze war eine wirklich mühsame Angelegenheit und würde eine Weile dauern, das wusste der Jäger. Aber zu zweit würde es schneller gehen.
"Du die eine Seite und ich die andere."
Er warf Ida ein aufmunterndes Lächeln zu.
"Dann gehts schneller."

Es dauerte wirklich lange bis die beiden jungen Leute das Fell wenigstens am Bauch abgezogen hatten, doch der Rücken musste natürlich auch noch gemacht werden. Also hieß es, das Tier auf die Seite drehen und weitermachen.
Irgendwann, die Sonne war längst hoch am Himmel, hatten sie es geschafft. Der Bär lag nackt und bloß vor ihnen, nur das Fell am Kopf und die Hälfte der kräftigen Beine waren noch dran.
Jandrik wischte sich über die Stirn.
"Erst mal was essen, ich hab langsam wirklich Hunger.", meinte er und sah zu Ida.
"Danach nehmen wir das Vieh auseinander. Ein bisschen Fleisch ist ja noch da."


10.03.2014 10:23:28  
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Der Jäger ging auf ihren Vorschlag, sich zuerst einmal um den Bären zu kümmern ein, worum Ida auch ganz froh war, sie wollte sich nicht noch länger um Onsaker Gedanken machen.
Die junge Frau half ihrem Mann das große Tier umzudrehen, damit sie den ersten Schnitt setzen konnten. Ida überließ es Jandrik, den Schnitt von der Kehle bis zum Schwanz zu setzen. Der Pelz des Bären war sehr dicht, auch wenn es wohl schon ein altes Tier war, wie sie an den vielen Narben, die an der Schnauze und den Ohren zu sehen waren, erkennen konnte und an den nicht zu übersehenden weißen Haaren, mehr am Kopf, aber auch am restlichen Körper. Gegen einen jüngeren, stärkeren Bären hätten sie wohl kaum eine Chance gehabt, so wie Ida die Situation einschätzte. Der Winter war ungewöhnlich hart gewesen, das hatten sie am eigenen Leibe erfahren und den Tieren musste es ähnlich ergangen sein.

Ganz genau schaute sie dem Jäger zu, wie er die Klinge ansetzte, ja, das war schon etwas ganz anderes, als einem Kaninchen das Fell über die Ohren zu ziehen. Jetzt erwies sich das Messer, dessen Klinge ihr Bruder geschmiedet hatte, als wirklich hervorragende Arbeit. Auch wenn sie nicht so schnell arbeiten konnte, wie Jandrik, weil er zum einem mehr Erfahrung hatte als sie und zum anderen auch ein größeres Messer, so war die Arbeit dennoch nicht so mühsam, wie Ida sie sich vorgestellt hatte. Die Schärfe der Klinge macht sich hier bemerkbar.

Zwischendurch drehten sie das Tier auf den Bauch, damit sie weitermachen konnten. Das Abziehen des Fells war kräftezehrend und Ida war sich sicher, dass sie am nächsten Tag ihre Arme nicht mehr würde bewegen können.
Als sie es endlich geschafft hatten, wischte sich auch Ida mit dem Arm den Schweiß von der Stirn und blinzelte nach oben in die Sonne. Sie hatte gar nicht gemerkt, wieviel Zeit vergangen war. Ida nickte, aber sie hoffte, nach dem essen noch weitermachen zu können. Erst die kurze Nacht, dann der Kampf mit Onsaker und dann noch das stundenlange Abziehen des Fells. Aber sie würde durchhalten, sie wollte sich vor Jandrik keine Blöße geben und vor allem wollte sie ihn nicht mit der restlichen Arbeit alleine lassen. Er hatte genauso viel durchgemacht wie sie.

Schnell waren ihre wenigen Vorräte aus der Hütte geholt und Ida reichte ihrem Mann ein Stück Fleisch, während sie sich erschöpft auf den Baumstamm setzte, der bei der Feuerstelle lag und ihnen als Sitzgelegenheit diente.
„Was machen wir mit dem vielen Fleisch?“, fragte sie leise, „Können wir das überhaupt noch essen, so alt wie der Bär war?“ Eigentlich musste sie es verarbeiten, am besten räuchern, denn es war zu wertvoll, um es wegzuschmeißen.


11.03.2014 18:27:08  
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Dankbar nahm Jandrik das Fleisch an, das Ida ihm reichte. Er war wirklich sehr hungrig und die beinahe schlaflose Nacht tat ihr Übriges. Fast ein bisschen zu hastig begann er zu essen, während sie auf dem Baumstamm saßen und Ida schließlich leise fragte, was sie denn mit dem Bären anstellen sollten.
"Hm.", macht Jandrik zwischen zwei hungrigen Bissen, "Man kann das Fleisch noch essen, der Bär war nicht krank oder so etwas, denke ich. Nur ausgehungert und alt."
Er aß den Rest seine Fleisches und nahm sich etwas Brot.

"Wir müssen das ganze Tier zerlegen und die Stücke einzeln räuchern." Er seufzte erschöpft.
"Auf einmal passt das Vieh ja nicht in die Kammer." Der Jäger sah auf den riesigen Bären. Das Fell mussten sie auch noch aufhängen und trocknen, die Reste von Sehnen und Fleisch entfernen damit nichts schlecht wurde und das Fell verdarb. Eine Menge Arbeit wartete auf sie.
"Könntest du das Fell aufhängen und alle Fleischreste entfernen, während ich das Fleisch zerlege?", fragte er und sah seine Frau bittend an.

Richtig satt war er nicht als sie schon kurz darauf wieder aufstehen und sich an die Arbeit machen mussten. Aber es half nichts, wenn sie noch vor der Dunkelheit fertig werden wollten. Um den Räuber würden sie sich so oder oder nicht mehr kümmern können an diesem Tag, das musste wohl oder übel warten.
Während Ida sich also um das Fell kümmerte, zerlegte Jandrik still das Tier und nahm es Stück für Stück auseinander. Es war nicht so viel wie gedacht, der Bär hatte sehr wenig auf den Rippen gehabt und noch viel weniger Fett.

Jandrik beließ das Fleisch größtenteils an den Knochen, denn so weit konnte er es mit einem einfachen Messer nicht zerteilen, und schon das dauert lange. Als er die ersten Stücke in der Räucherkammer verstaute - natürlich mit Idas Hilfe - war es beinahe schon Abend. Er war wirklich müde nach dem langen Tag und froh, dass nun das Meiste getan war.
Das Fell hing über dem Ständer zum Trocknen, das Fleisch räucherte und die Reste des Bären, die sie nicht essen konnte, waren in einem tiefen Loch vergraben. Sie waren tatsächlich fertig für den heutigen Tag.

Ziemlich erschöpft spießte der Jäger ein Stück des Bären auf einen Spieß und hängte ihn übers Feuer. Es war nicht viel, auch damit es nicht so lange dauerte, aber für sie beide würde es gut reichen. Er setzte sich auf den Baumstamm und zog Ida zu sich.
"Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft.", meinte er leise und zog sie in seine Arme.
"Danke für die Hilfe."


11.03.2014 23:03:20  
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Alt. Das bedeutete auf jeden Fall, dass sie etwas mit dem Fleisch machen mussten, bevor sie es essen konnten. Räuchern war bestimmt schon mal eine gute Idee. Am besten schnitten sie das Fleisch wohl auch in Streifen dafür, dann dauerte der Räuchervorgang auch nicht so lange. Das machte ihre Mutter mit großen Fischen auch so, wenn ihr Vater zuviele davon gefischt hatte und sie nicht alle sofort essen konnten. Schweigend aß Ida weiter.

Das rothaarige Mädchen nickte, „Ja, und die größeren Stücke sollten wir in Streifen schneiden, dann dauert das räuchern nicht so lange. Meine Mutter macht das mit großen Fischen auch immer so. Dann geht auch sicher mehr in die Rücherkammer hinein. Ich beeil mich mit dem Fell, dann kann ich dir noch mit dem Fleisch helfen.“
Mit reinem Seufzen erhob sich Ida und nahm ihr Messer wieder zur Hand.

Sie ließ sich von Jandrik noch sagen, wie sie mit Kopf und mit den Tatzen verfahren sollte, dann ließ sie sich auf die Knie nieder, um mit der Arbeit zu beginnen.
Das Fell lag ausgebreitet vor ihr auf der Weise, das erschien ihr einfacher, als wenn sie es an einem Ast aufhängte. Während sie akribisch daran ging, die Fleisch- und Sehnenreste zu entfernen, dachte sie darüber nach, wie man diese Arbeit erleichtern könnte. Noch war sie jung und hatte keine Probleme damit, diese Arbeit kniend zu erledigen, aber sie sah es ja bei ihrer Mutter. Sie hatte ja schon Probleme dich zur Feuerstelle hinunter zu knien und morgens das Feuer anzufachen. Es musste also eine andere Lösung her. Vielleicht eine Art Gestell, an oder in dem man ein so großes Fell aufspannen konnte? Aber all diese Überlegungen hatten noch ein wenig Zeit.

Gemeinsam hängten sie die ersten Teile des zerteilten Bären in die kleine Räucherkammer, während die Sonne schon langsam hinter den Bäumen verschwand. Einiges von dem großen Tier konnte sie hier im Wald natürlich nicht verwerten, es würde ihnen schlecht werden. Im Dorf hatten sie da andere Möglichkeiten. Den Rest vergruben sie, auch damit keine anderen Tiere angelockt wurden.

Erschöpft ließ Ida sich auf den Baumstamm sinken, während Jandrik ein Stück Fleisch von dem Bären über das Feuer hing. Nur zu gerne ließ sie sich in Jandriks Arm ziehen. Sie sah zu ihm hoch und die Müdigkeit spiegelte sich in ihren Augen wieder. „Ohne dich wäre ich jetzt nicht hier...“, sagte sie ebenso leise und schmiegt sich an ihn. Dass ihre Worte zweierlei Bedeutung hatten, wurde ihr erst bewusst, als sie sie ausgesprochen hatte. Wenn sie nicht verheiratet wären, würde sie jetzt bei ihrer Familie sein. Und ohne Jandrik wäre sie nun vermutlich tot, denn sie hätte es nicht mit Bär und Räuber alleine aufnehmen können...


13.03.2014 17:24:11  
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Eben versank die Sonne hinter den Bäumen und hinterließ den Himmel in zartem Rosa. Es wurde langsam kühl und abwesend überlegte Jandrik, ob er rasch seinen Umhang und ein Fell für Ida aus der Hütte holen sollte. Die Worte seiner Frau brachten ein müdes Lächeln auf seine Lippen.
"Und ich nicht ohne dich.", erwiderte er leise und dachte an den Räuber, der vor dem Bären geflohen war. Niemals hätte der Jäger alleine zwei so gefährliche Feinde besiegen können.

Dass sich Idas Worte auch darauf beziehen ließen, dass er sie in den Wald mitgenommen hatte, fiel ihm erst einen Moment später auf und er strich ihr mit der Hand über die Schulter. Wäre er ohne sie wirklich in den Wald gegangen? Auch dieser dumme Streit schien eine Ewigkeit her, es war eine seltsame Sache mit dem Vergehen der Zeit. Jetzt jedenfalls konnte Jandrik sich nicht mehr vorstellen, ohne sie hier zu sein, auch wenn er das jahrelang gewesen war. Nie hatte er jemanden mitgenommen.
"Ich gehe nicht mehr ohne dich.", versprach er, immer noch mit leiser Stimme. Was hätte er auch ohne sie hier tun sollen?

Eine Weile sah er dem flackernden Feuer zu, lauschte dem Knistern des Holzes, beobachtete wie das Fleisch langsam garte und ab und zu ein paar Fettspritzer in den Flammen zischten. Sonst war es still.
Der Jäger hielt seine Frau fest im Arm, völlig unwillig sie loszulassen und schmiegte den Kopf an ihr Haar. Ja, so konnte er gut leben, selbst wenn sie ihn nicht so liebte wie er sie, aber was machte das schon? Sie waren hier, sie hielten zusammen, das war das Wichtigste. Gemeinsam waren sie stark, das hatten sie heute bewiesen.

Als das Fleisch fertig war, nahm Jandrik den Spieß vom Feuer und ließ Ida sich ein gutes Stück nehmen bevor er selbst zugriff. Es schmeckte gar nicht schlecht, wenn auch ein klein wenig zäh. Aber sie hatten das Vieh selbst erlegt und zumindest er war nach der langen Arbeit sehr hungrig, da schmeckte es ihm gleich nochmal so gut.

"Wir müssen uns ein neues Versteck suchen.", meinte er schließlich und sprach einen Gedanken aus, der ihm die ganze Zeit schon durch den Kopf ging.
"Es ist nicht mehr sicher hier. Heute Nacht wird es gehen, aber wenn ein Räuber uns finden kann, können es die anderen auch...." Er seufzte. Für heute war er eindeutig zu müde zum Nachdenken.


13.03.2014 19:00:13  
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Wenn Ida nicht so müde un erschöpft gewesen wäre, hätte sie sicher darüber nachgedacht, was diese Worte eigentliche bedeuteten. Sie schweißten sie zusammen, viel mehr, als sie ahnten. Viel mehr, als wenn sie sich wie jedes Paar ganz normal kennengelernt hätten und sie beide nicht so außergewöhnlich waren. Nie wären sie dann in eine solche Situation gekommen. Jandrik hätte ein Feld bestellt, um seine Familie zu ernähren und Ida hätte sich um den Haushalt gekümmert. Sie hätten beide ein ganz normales Leben geführt. Aber sie waren beide nicht normal. Und so führten sie auch kein normales Leben.

An den Jäger geschmiegt, ließ sich Ida die Zärtlichkeit gerne gefallen. Auch wenn sie am liebsten sofort eingeschlafen wäre, so war sie nie in ihrem Leben glücklicher gewesen als jetzt. Hier draußen sein zu können, im Wald, der für sie Freiheit bedeutete, zusammen mit Jandrik... das war es was sie wollte. Aber es war auch ein großes Glück, das ihnen zuteil wurde... Tanfana hätte auch andere Pläne für sie haben können...
Und Jandriks Worte machten sie noch glücklicher. Sie schlang ihre Arme noch fester um ihn, „Und ich möchte immer mit dir hier sein...“, auch hier war es wohl der Müdigkeit geschuldet, dass das rothaarige Mädchen nicht weiter über ihre Worte und deren Bedeutung nachdachte.

Die Wärme des Feuers, das Knistern der Flammen und sie geborgen in Jandriks Arm, ließen Ida beinahe einschlafen. Auch sie hätte den Jäger im Augenblick unter keinen Umständen loslassen wollen. Im Wegdämmern kam ihr der Gedanke, dass es schön wäre, wenn sie für immer hier draußen im Wald leben könnten..., aber das war natürlich Wunschdenken. Das Dorf und seine schützende Palisade für immer aufzugeben, wäre töricht, außerdem lebten ihre Familien dort. Dennoch hatten sie heute bewiesen, dass sie es schaffen konnten. Gemeinsam waren sie stark, das hatten sie heute bewiesen.

Ida zuckte hoch, als Jandrik sich bewegte, um das Fleisch vom Spieß zu nehmen. Es hatte eine kräftigen Geschmack, aber es war schon ein bisschen zäh, was aber angesichts des Alters des Bären nicht anders zu erwarten gewesen war.

Während die junge Frau auf ihrem Fleisch herumkaute, dachte sie über Jandriks Worte nach. „Du hast recht“, meinte sie und sah ihn an, „aber heute ist es schon zu spät, woanders hinzugehen. Aber es ist auch nicht sicher, dass die anderen Räuber kommen werden... Onsaker hat auch seine Kumpane ziemlich schikaniert... die sind vielleicht froh, dass er weg ist... aber irgendwann werden sie sicher kommen, wenn auch nicht wegen ihm.“
Sie blickte wieder in die Flammen. Sollte sie ihm davon erzählen? Es war zwar ein Stück von hier weg, aber es wäre ein gutes Versteck, nicht einmal ihre Geschwister und ihre Eltern wussten davon. Und bisher hatte es niemand entdeckt... Allerdings war sie nun auch schon eine Weile nicht mehr da gewesen. Auf jeden Fall bevor die Römer kamen... Aber auch die hatten es sicher nicht entdeckt, nach sowas haben die ja nicht geguckt...
Ida richtete ihren Blick wieder auf ihren Mann, „Ich weiß vielleicht, wo wir hingehen können...“


14.03.2014 10:54:47  
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Sie waren beide müde, das war offensichtlich. Der Jäger hatte bemerkt, dass Ida beinahe in seinen Armen eingeschlafen wäre und hätte das auch nur zu gerne zugelassen. Doch nach dem harten Tag mussten sie auch etwas essen, damit sie bei Kräften blieben. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich von seiner Frau zu lösen und das Fleisch unter ihnen beiden zu verteilen.

Halb mit seinem Fleisch beschäftigt, nickte Jandrik.
"Heute ist es wirklich zu spät, ja. Die werden ihn nicht so schnell vermissen, wenn es stimmt was du sagst... Vermutlich sind die froh, dass er weg ist, und vielleicht hat er auch öfter mal Alleingänge unternommen. Morgen sehen wir weiter.", stimmte der Jäger ihr zu.

Eine Weile aßen sie beide schweigend ehe Ida wieder etwas sagte. Überrascht sah Jandrik auf.
"Was immer es ist, merk es dir bis morgen. Ich bin gespannt." Er gähnte und lächelte ihr zu.
"Für heute haben wir uns eine Menge Schlaf verdient." Trotzdem war er natürlich neugierig auf Idas Idee und fragte sich, ob sie wohl eine Höhle in der Nähe kannte oder eine verlassene Hütte.

Doch angesichts dessen dass sie eben beide fast eingeschlafen wären, löschte der Jäger nun die Reste des Feuers und stand ungelenk auf.
"Komm, wir brauchen die Kraft morgen...", sagte er zu Ida und trat vor ihr in die kleine Hütte. Drinnen schlüpfte er aus seinen Sachen, legte sie zur Seite und schmiegte sich müde in die Felle.
Als Ida zu ihm kroch, zog er sie ganz von selbst an sich. Es war eine Bewegung, über die er gar nicht mehr nachdachte, obwohl er sie in der letzten Zeit doch so gemieden hatte. Doch ohne sie hier zu schlafen schien ihm plötzlich undenkbar, vielleicht weil er sie heute beinahe verloren hätte. Das hatte ihm klargemacht wie sehr er sie hier bei sich brauchte, unerwiderte Gefühle hin oder her. Ida war nun untrennbar ein Teil seines Lebens.


14.03.2014 14:23:34  
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„Keine Ahnung...“, meinte Ida nur auf die Andeutung, dass Onsaker vielleicht auch öfters mal Alleingänge unternommen haben könnte und zuckte mit den Achseln. Es war ihr auch herzlich egal. Der Kerl hatte bekommen, was er verdient hatte. Niemand fasste ungestraft ihre Schwester oder irgendjemand anderen aus ihrer Familie an. Und jeder, der es wieder versuchen würde, würde das gleiche Schicksal erleiden wie der Räuber.

Die junge Frau grinste, als sie Jandriks Überraschung sah, „Darauf kannst du dich verlassen. Das vergesse ich nicht.“ Noch wollte sie nicht verraten, was es war, umso größer war morgen die Überraschung. Es war ihr geheimer Ort, an den sie sich immer zurückgezogen hatte, wenn sie wieder mal keine Lust auf irgendwelche Hausarbeiten gehabt hatte und sich dem entzogen hatte oder wenn sie sich wieder einmal ungerecht behandelt gefühlt hatte.. Nicht einmal Isolde wusste davon. Und jetzt war sie bereit ihn Jandrik zu zeigen!

Der Jäger hatte recht, auch morgen hatten sie einen anstrengenden Tag vor sich, denn morgen früh mussten sie zunächst noch die restlichen Teile des Bären räuchern, bevor sie aufbrechen konnten. Und schwer zu tragen würde sie auch haben, alleine das Fleisch und das Fell des Bären hatten sie einiges an Gewicht So nickte sie nur zu Jandriks Worten und erhob sich ebenfalls gähnend.
Sie folgte dem Jäger in die kleine Schutzhütte und zog ebenfalls ihr Kleid aus. Die Felle waren kühl und die Müdigkeit tat ihr übriges dazu, dass das rothaarige Mädchen fröstelte. Auch sie dachte nicht darüber nach, als Jandrik sie an sich zog. Es war gut so, wie es war und Ida wollte es auch gar nicht anders haben. Die letzte Nacht hatte gezeigt, dass sie zusammen gehörten, auch wenn ihre Geschichte eine andere war, als die von Isolde und Raban oder die von Yngve und Maíghread.


14.03.2014 19:00:36  
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Es wurde merklich wärmer und gemütlicher sobald Ida neben ihm lag, denn noch immer war es nachts ziemlich kühl. Jandrik genoss die Wärme und die inzwischen vertrauten Formen ihres Körpers, die sich an seine Brust schmiegten. Es war lächerlich gewesen, dachte er noch beim Einschlafen, zwei Schlafstätten bauen zu wollen... Hierher gehörte sie hin, sonst nirgends. Gleich darauf schlief er ein.

Irgendetwas weckte ihn. Draußen war es noch stockdunkel, trotzdem schlug er die Augen auf und brauchte einen Moment, um zu erkennen, was ihn geweckt hatte. Seine Wange tat fast nicht mehr weh, dafür fühlte sich sein Inneres nicht besonders angenehm an. Vorsichtig, um Ida nicht zu wecken, kroch er aus den Fellen und nahm sich seinen Umhang gegen die Kühle mit.
Die frische Luft ließ ihn sich gleich weniger übel fühlen. Draußen war es ruhig, nichts war zu sehen oder zu hören, was nicht in den Wald gehörte. Eine Eule schrie etwas entfernt. Langsam beruhigte sich sein Magen wieder und Jandrik atmete erleichtert aus. Vielleicht hatte er ein Stück rohes Fleisch erwischt, das verusachte manchmal solche Übelkeit...

So leise wie irgendwie möglich, kroch der Jäger nach einer Weile wieder zurück aufs Lager und zu seiner Frau. Zärtlich zog er sie wieder an sich und schmiegte sich in die warmen Felle.
Doch so recht wollte er keine Ruhe mehr finden, da er einmal wach gewesen war.
Sobald er die Augen geschlossen hatte, tauchten wieder die Bilder von dem Räuber vor seinen Augen auf und wie der Kerl Ida angesehen hatte.

In seinem Traum rannte Ida blindwütig auf den Räuber los, wie sie es auch in Wirklichkeit getan hatte, nur hatte sie ihr Messer liegen lassen. Es lag blitzend und unnütz im Gras, Jandrik konnte es mit eigenen Augen sehen, während Ida allein und schutzlos einem riesigen Räuber gegenüber stand. Jandrik selbst konnte nicht an dem Bären vorbei, der in seiner Vorstellung nun dreimal so groß war wie in Wahrheit, während Onsaker und Ida sich aufeinander stürzten.... Die zierliche, junge Frau hatte keine Chance, das wusste Jandrik, nicht gegen diesen Riesen... der Riese, der plötzlich so groß udn brutal war ein zweiter Bär... der ein Messer hatte und sich auf seine Frau warf.... Blut war überall...

Jandrik warf sich unruhig auf dem Lager hin und her, klammerte die Fäuste um ein Fell und murmelte leise im Schlaf.

Ida lag vor ihm... sie rührte sich nicht... überall war Blut...

"Nein, nein!", rief er laut, "Ida, nein!" Doch noch war er in seinem Alptraum gefangen und auch sein eigenes Schreien weckte ihn nicht auf.


14.03.2014 21:53:19  
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Es dauerte nicht lange, da war auch Ida nicht mehr kalt, aber da war sie bereits eingeschlafen, eng angekuschelt an ihren Mann, der wohl auch sofort eingeschlafen war. Dass der Jäger nach ihrem Streit vorgehabt hatte, eine zweite Schlafstätte zu bauen, hatte sie bereits wieder vergessen und egal wie sie empfand, sie hatte die Idee von Anfang an für lächerlich gehalten. Allein um sich in kalten Nächten gegenseitig Wärme zu geben, war es sinnvoll nur ein Lager zu haben.

Dass Jandrik Nachts aufwachte und die kleine Schutzhütte kurz verließ bekam Ida überhaupt nicht mit, so tief und fest schlief sie. Erst als es ein wenig kühl wurde, weil die Körperwärme Jandriks fehlte, räkelte sie sich ein wenig und zog die Decken und Felle enger um sich.
Und dann war es auch schon gar nicht mehr kalt, denn der vertraute und warme Körper lag wieder neben ihr. Im Schlaf schmiegte sie sich wieder an ihn und schlang ihrem Arm um ihn.

Schon als Jandrik anfing, sich auf dem Lager hin und her zu werfen, kam Ida langsam aus dem Tiefschlaf hoch und als der Jäger dann auch noch anfing laut ihren Namen zu rufen, war sie auf einmal hellwach.
Sie richtete sich ein wenig auf und hielt Jandrik an den Schultern fest, „Jandrik... Jandrik, wach auf, ich bin doch hier, alles ist gut...“ Sie löste eine Hand von seinen Schultern und strich im zärtlich über die Wange, dann beugte sie sich wieder vor und küsste ihn sanft.


15.03.2014 15:03:19  
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Jandrik brauchte einige Augenblicke bevor Idas Worte zu ihm durchdragngen und er die Augen aufschlug. Die Berührung an seiner Wange weckte ihn endgültig, genauso wie der Kuss, der ihr folgte und ihn ruhiger werden ließ.
"Ida...", wisperte er leise und zog sie an sich, "Es war nur ein dummer Traum... Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe..."

Schon begann das meiste des Traumes aus seinem Kopf zu verschwinden, doch das Bild von Ida, wie sie leblos auf dem Boden lag, blieb in seinem Kopf. Er wusste, dass es nicht wirklich war, schließlich hielt er seine Frau gesund und munter in seinen Armen, trotzdem war allein der Gedanke furchtbar.

"Ich hab geträumt, der Räuber hätte dich..."
Jandrik konnte es nicht aussprechen. Zu fürchterlich sah das Bild in seinem Kopf aus. Aber es war Unsinn darüber zu grübeln, was hätte geschehen können. Er wusste doch, dass Ida stark und wehrhaft war, dass nichts und niemand sie so schnell kleinkriegen konnte und dass sie es war, die den Räuber getötet hatte, nicht umgekehrt.

Langsam setzte der Jäger sich auf und auch sein Herzschlag beruhigte sie glücklicherweise schnell wieder. Es war wirklich nur ein dummer Traum gewesen, nichts Schlimmes. Trotzdem wollte er Ida nicht loslassen, sondern gab ihr seinerseits einen sanften Kuss. Die Müdigkeit lag immer noch schwer auf seinen Schultern, dennoch dachte er einen Moment darüber nach, die guten Vorsätze über das Lager teilen gleich wieder zu brechen. Vielleicht war es nur die Erleichterung, dass sie lebte und ihr wirklich nichts geschehen war, wo er sie gerade im Traum verloren hatte.


15.03.2014 17:03:40  
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