Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Ismar hatte die Worte seines Sklaven genossen. Hund war so wundervoll unterwürfig, ohne dass der Sklavenhändler ein schlechtes Gewiisen haben musste, wegen der Behandlung...So lächelte er sogar Fara an, als diese eintrat. Doch sie schaute nicht zu ihm, verdeckte sogar ihre Augen und ging gleich nachdem sie ihre Nachricht losgeworden war. Nun schaute Ismar leicht verwirrt zu Hund. Grübelnd ging er richtung Ausgang und strich dabei über Hunds Kopf.
"Flavius? Mit einer Sklavin? Na dass wird sicher sehr interessand. Komm Hund. Und...dann werden wir dir etwas ...besseres zum anziehen suchen. Aber ich denke das Leder passt dir recht gut."
Mit einer herrischen Bewegung befahl er seinen Sklaven zwar neben sich, achtete aber auf dessen unterwürfige Haltung. Draußen angekommen blickte er zu Fara und nickte ihr zustimmend zu. Sie hatte richtig gehandelt und ihre Worte waren anders als gewohnt...sie waren...anders. Ismar ging direkt auf seinen Geschäftspartner zu. Einer der wenigen Römer die er als Stammkunde bezeichnen würde. Ismar vollführte eine verbeugende Geste, die allerdings sehr gezwungen war und sicher nicht unterwürfig war...nicht wie bei Maximus. Ein düsteres Grinsen erschien auf seinen Lippen als seine Augen die Sklavin im Hintergrund sah. Er kannte sie nicht.
"Salve Flavius. Was verschlägt dich zu mir? Offensichtlich hast du bereits mit jemand anderem geschäfte getätigt."
Ja, auch hier liebte er den schmalen Grad von Diener und Herrscher zu begehen. Allerdings war es bei weitem gefährlicher mit einem römischen Mann als mit einer Frau, wie er fand. Doch Flavius war weniger einflussreich als all die anderen Kunden, und so wagte Ismar gerne das Spiel mit dem Feuer.
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ismars Blick hatte sie nur kurz erwiedert. Versucht ihn freundlich zu erwiedern. Immer wieder musste sie sich in Gedanken rufen das sie es für Hund tat. Wenn sie jedoch gewusst hätte, wie schwierig das für sie werden würde, hätte sie sicher nicht so selbstbewusst behauptet dies alles tun zu können. Es war eine beinahe schon verstörende Erfahrung für sie gewesen, das Wort Herr in den Mund zu nehmen und es dann auch noch an einen Mann zu richten, der auf ein Menschenleben nicht viel Wert zu legen schien. Wie hielt ein Sklave so etwas nur aus? War es Hund am Anfang etwa auch so schwer ergangen wie ihr? Während sie an den Wagen gelehnt saß und starr nach vorne blickte, nahm sie sich fest vor dieses Wort nie wieder in den Mund zu nehmen. Es fühlte sich fremd an, erniedrigend und einfach falsch. Niemand konnte von einem Menschen verlangen so etwas zu sagen.
`Du hast es versucht, du hast es immerhin versucht. Niemand kann dir also vorwerfen, dass du versagt hast.´ Selbst ihre eigenen Gedanken wollten sie nicht so recht beruhigen. Sicher...sie hatte es versucht. Doch war es nicht versagen, gleich beim ersten mal aufzugeben? Wieso aber auch hatte sie vorhin aufstehen müssen und nicht einfach gewartet bis Ismar von alleine gekommen wäre? So war sie einfach, das musste sie sich in diesem Moment wohl oder übel eingestehen. Vielleicht würde irgendwann einmal jemand etwas gutes daran entdecken. Im moment jedoch war sie ganz froh, das Ismar hier war und sich nun um Flavius und dessen Sklavin kümmerte. Sie selbst wollte einfach nur ihre Ruhe.
Ihre Knie fühlten sich noch immer butterweich an und ihre Hände zitterten leicht. Fara holte tief Luft und versuchte das wild schlagende Herz in ihrer Brust etwas zu beruhigen. Ein paar Minuten noch, nur ein paar Minuten, dann würde sie sich wieder unter Kontrolle haben und zu Ismar treten können, sollte er dies wünschen. Auch wenn sie es tun würde, Hund zuliebe, hoffte die Richtochter, dass Ismar sie einfach in Ruhe lassen würde.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 12.03.2009 IP-Adresse: gespeichert
Beinahe schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck von Flavius. War selbiger zuerst noch kalt, legte sich auf seine Züge bei Faras Worten eine Art gelinde Neugierde, mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken nahm er ihre Aussage zur Kenntnis.
Als jedoch Ismar endlich aus dem Wagen kam, strahlte Flavius, als wäre soeben die Sonne aufgegangen. Salve Ismar. Eine gewisse Art von Gönnerhaftigkeit lag in seinem Tonfall, während er den Sklavenhändler betrachtete und sich erhob. Ah … wie immer ohne zu Zaudern zum Kern, gefällt mir. Nun … Das da … Ein kurzes Nicken in Richtung verhüllter Frau … bekommt man, wenn man nicht mit dir Geschäfte macht. Hab sie von einem fahrenden Händler gekauft oder besser gesagt meine Frau war es. Aus seinem Tonfall konnte man überdeutlich heraushören, was er davon dachte.
Flavius packte Thenia hart am Oberarm und zerrte sie heran, so, daß sie mit dem Rücken zur restlichen Welt standen. Wir … sind … nicht zufrieden mit ihr und so dachte ich, als sozusagen alter Handelsfreund, du könntest sie uns abnehmen. Ein sachtes Nicken untermalte ein weiteres Mal seine Worte, sein Blick war diesmal ernst, während seine Hand sich wie eine Stahlklammer um ihren Oberarm schloß.
Thenia erholte sich von dem Schlag, auch wenn das Atmen im Moment nicht gerade das war, was man einfach nennen mochte, ehe sie auch schon wieder am Arm gepackt und herumgezerrt wurde. Sie hatte den Blick wieder auf den Boden gerichtet, als gäbe es nichts interessanteres auf der ganzen weiten Welt als dieses Fleckchen Erde, ihre Haltung drückte Demut aus, allerdings konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, das auch Resignation in den gebeugten Schultern lag.
Die Sklavin hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, warum. Sie hatte sich bemüht, hatte versucht, eine gute Dienerin zu sein … aber offenbar genügte dies ihren Herren nicht. Der Grund blieb ihr verborgen. Da Thenia wußte, daß aufgrund ihres Makels sie so oder so keinen hohen Preis erzielen würde, wartete sie auf jenen Moment, in welchem man ihr den Schleier vom Gesicht zerrte.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Etwas besseres zum Anziehen suchen? Hund wunderte sich sehr über seinen Herrn, genoß aber das Tätscheln seines Kopfes. So etwas kam schließlich nicht allzu oft vor. Und natürlich folgte er demütig an der Seite seines Herrn. Doch auf dem Weg wagte er es nicht nur, Fara ein anerkennendes und aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen, sondern streifte im Vorbeigehen sogar kurz ihren Arm. Sie war so unglaublich mutig! Und hatte solch einen starken Willen! Ob ihr Vater überhaupt ahnte, was für ein Schatz seine Tochter war? Hoffentlich gab er sie eines Tages in die Hände eines guten Mannes.
Leider blieb kaum Zeit und Gelegenheit für Hund, Fara wenigstens durch Blicke zu danken. Denn schon standen sie vor dem Kunden. Hund kannte den Mann. Er hatte schon oft bei Ismar gekauft. Und war eigentlich immer zufrieden gewesen. Und nun bot er Ismar eine Sklavin an? Noch dazu pries er sie an wie saures Bier. Da konnte er einen guten Preis von vornherein vergessen. Was war wohl mit ihr, daß ihr Herr sie so unbedingt loswerden wollte? Was hatte sie wohl angestellt? Und warum trug sie diesen Schleier? Hund vergaß nicht, seine demütige Haltung beizubehalten, doch er musterte die Sklavin dennoch neugierig.
Fara hatte sich wirklich ausgesprochen gut benommen, so ließ er sie in ruhe sich zurückziehen. Während er seinem Geschäftspartner zuhörte strich er ab und zu über Hunds Kopf, wie einem Haustier, nur um zu zeigen, dass er ihm gehörte. Sein Grinsen zeigte ein wenig von der alten Kälte und er betrachtete nur kurz die verhülte Gestald.
"Nun,Flavius. Das freut mich zu hören, das meine Ware doch die beste ist. Auch wenn es mich nicht wirklich überrascht. Sie sind einfach gut erzogen. Was ist mit ihr? Wenn sie so schlecht ist, kann ich dir anbieten sie für dich zu erziehen, oder ich kaufe sie dir für den Vorteil ab, einen besonders guten Preis zu machen, wenn ich mit meiner Ware das nächste mal hier bin. Wenn du möchtest suche ich dir ein Schmuckstück in den Wäldern."
Die letzten Worte hatte er leise ausgesprochen, da es ja verboten war freie Menschen zu versklaven. Wie gut, das Germanen nicht viel Wert waren. Dann nickte er zu der Frau.
"Komm mal her, Sklavin! Ich will dich begutachten!"
Ismars dreckiges Grinsen wurde von seiner Hand untermald, die nun auf Hunds Kopf ruhte. In seinen Augen stand der alte Wahnsinn, der ihn so oft hat unmenschlich reagieren lassen.
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Hunds Berührung an ihrem Arm, jagte Fara einen kleinen Schauer über den Rücken. Nur kurz hatte sie seinen Blick mit einem leichten nicken erwiedern könne. Wenn sie jemanden etwas versprach dann würde sie dies auch halten. Sie hatte Hund versprochen sich zu behemen und den Mund zu halten und sie hatte ihm versprochen dafür zu sorgen, das Ismar nichts geschehen würde, wenn sie zurück im Dorf waren. Wie sie das bewerkstelligen wollte, war ihr allerdings noch ein Rätsel. Ihr Vater würde rasend vor Wut sein,d as wusste sie und sicher würde diesmal auch ihre Mutter nichts daran ändern können. Früher hatte ihre Mutter immer den Ärger ihres Vaters ausbaden müssen. Das hatte sie getan um ihre Tochter zu schützen. Doch dies hier hatte sie sich selbst eingebrockt und würde die Wut ihres Vaters auf sich nehmen. Wenn sie konnte, würde sie Ismar nie erwähnen. Sie würde sich eine Geschichte ausdenken und diese ihrem Vater erzählen. Vielleicht würde er ihr glauben. Fara hoffte so sehr, dass er ihr glauben würde, denn anders könnte sie wohl kaum ihr versprechen einlösen, das Ismar nichts geschah.
Die Worte welche der Sklavenhändler mit Flavius wechselte, verstand Fara nicht. Doch es interessierte sie auch nicht wirklich. Ismar würde einen neue Sklavin bekommen...wieder ein Opfer an dem er seine Wut auslassen konnte. Die Sklavin hatte schon ihre Neugier geweckt, gerade weil sie diesen Schleier trug, doch sie würde alles zur gegebenen Zeit erfahren. Und das würde ihr genügen, denn jetzt wollte sie einfach nur ihre Ruhe und in gewisser Hinsicht war sie Ismar sogar dankbar, dass er ihr diese Zeit alleine zugestand.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 12.03.2009 IP-Adresse: gespeichert
Flavius Augen nahmen bei Ismars Worten einen seltsamen Glanz an, ein Lächeln nistete in dessen Mundwinkel, jener Art das davon sprach, daß das, was der Händler ihm unterbreitet hatte, wohl sehr zusagte. Jedenfalls eine weitaus bessere Aussicht bot, als sie zu behalten. Was mit ihr ist ? echote der Römer und warf einen kurzen Blick auf die dürre Frau, wobei sich seine Hand fester um ihren Oberarm schloß, sodaß dessen Knöchel weiß hervortraten.
Das war eine gute Frage, eine ausgezeichnete geradezu. Flavius wußte nicht wie er sie beantworten sollte. Wie sollte er es Ismar begreiflich machen ohne dazustehen wie ein kompletter Vollidiot ? Am besten … lügen. Ja, ja lügen. Sie ist ein wenig kompliziert … sagen wir mal. Hört zeitweise nicht auf das, was man ihr sagt und hat eine sehr wertvolle Amphore zerbrochen. Der Druck auf den Oberarm der Sklaven erhöhte sich sogar noch offenbar um ihr zu zeigen, daß sie besser den Mund hielt.
Thenia's Nasenflügel blähten sich leicht unter dem Schleier und die freie Hand, welche nicht Flavius zugewandt war, ballte sich ganz ganz leicht, die einzigen Zeichen, was sie von den Worten ihres Noch-dominus hielt. Der Druck auf ihrem Oberarm allerdings war es, der sie ihre Hand wieder entspannen ließ, es machte keinen Sinn in irgend einer Form aufzubegehren, aber daß sie nur wegen einer Lüge verkauft wurde …
Ich will sie nicht mehr, von daher würde ich auf deinen Vorschlag bezüglich des Vorteils beim nächsten Kauf eingehen. Ein sachtes Nicken unterstrich Flavius' Worte, ehe er den Arm der Frau freigab, sodaß sie Ismars Befehl entsprechen konnte. Thenia widerstand dem Drang, ihren Oberarm zu massieren - bestimmt würde bald ein hübscher Kranz an blauen Flecken selbigen zieren -, ehe sie zwei Schritte nach vor, zu dem Händler und dessen Sklaven hin machte.
Für die Dauer einiger Herzschläge lang blieb die Frau regungslos ehe sie die Hände hob und ihre palla von ihrem Haupte zog. Dunkles, langes, seidiges Haar wurde sichtbar, welches in der späten Sonne warm leuchtete, ähnlich wie Ebenholz. Ein weiteres Mal verharrte Thenia kurz ehe sie letzten Endes den Schleier abnahm.
Die Haut ihres Antlitzes war wie Alabaster, man konnte direkt spüren, wie weich sie sich unter den Fingerspitzen anfühlen mußte. Ihre vollen, fein geschwungenen Lippen erinnerten an Kirschen und wirkten nachgiebig, wie für Küsse geschaffen. Die langen dunklen Wimpern ließen keinen direkten Blick auf ihre lindgrünen Augen zu.
Ihre linke Gesichtshälfte, angefangen bei den Wagen hin zu den Schläfen, ein Teil der Stirn, ihre Ohren, hinab zum Hals bestand aus rohen, roten, häßlichen, dicken Brandnarben, ließen das, was vielleicht so mancher als hübsch bezeichnen mochte, wie einen schlechten Witz aussehen, lenkten davon ab, wirkten wie ein Hohn. Die Narben waren augenscheinlich alt, nichts desto trotz wirkten sie abstoßend und verliehen der Frau etwas von einer Fratze. Thenia hatte - nach wie vor - den Blick zu Boden gerichtet, wartete, harrte. Was blieb ihr auch schon anderes übrig ?
Das da war schon, wie wir sie gekauft haben. Dürfte irgendwo mal höchst ungeschickt gewesen sein oder so etwas auf die Art. meinte Flavius und deutete mit dem Finger auf die Narben. Sie kann recht passabel kochen. fügte er noch hinzu. Das war auch gelogen, sie konnte sogar hervorragend kochen. Allerdings würde dies wieder die Frage aufwerfen, warum er Thenia nicht selbst bestrafte sondern gleich verkaufte. Und ihr Name ist Thenia. schloß Flavius schließlich.
Er ließ Ismar ein wenig Zeit, um die Sklavin zu begutachten, ehe er ein Nun ? Sind wir im Geschäft ? hinterherschob.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Was für ein widerlicher Mann war dies doch! Auch wenn Ismar ein grausamer Herr sein konnte, so war er doch dieser schleimigen Schlange tausendmal vorzuziehen. Hund war froh, daß er das Wort Ismars hatte, nicht verkauft zu werden. So einem Kerl wollte er wirklich nicht in die Hände fallen. Bei dem konnte man sich bestimmt noch so viel Mühe geben, alles richtig zu machen, und würde doch nur bestraft. Dieser Mann log über die junge Frau. Hund konnte es sehen, wie sie die Faust ballte. Doch was konnte sie schon tun? Niemand würde ihr glauben, sie war ja nur eine Sklavin.
Sie war schön, diese Thenia. Zumindest, wenn man nur die eine Seite sah. Was ihr wohl zugestoßen war, daß sie so entstellt wurde? Sie mußte davor eine wahre Schönheit gewesen sein. Ein seltenes Juwel. Wer ließ denn zu, daß ein solches Juwel derart entstellt wurde? Und wie sie zu Boden starrte. Dieser Moment, in dem sie wie Vieh gemustert und über sie gefeilscht wurde, mußte gräßlich für sie sein. Hund blieb stumm und behielt einfach Augen und Ohren offen. Der Mann war ein Dummkopf. Ismar würde es schon so hindrehen, daß er diesen Bonus einfach vor dem Angebot auf den Preis aufschlug. Dieser Flavius würde seine Sklavin praktisch verschenken. Na, selbst schuld...
Ohne eine Regung zu zeigen begutachtete Ismar die Sklavin und hörte den Worten des Herren zu. Als er ihr wunderschönes Gesicht sah, musste er düster grinsen, vorallem, da er ihre Verletzungen fast als schön bezeichnen würde. Seine Hand griff nach ihrer vernarbten Gesichtshälfte, um sie sich zuzuwenden und genauer zu betrachten. Dabei berührete sein Daumen sachte ihre Wange. Doch sein Gesicht war nur die widerliche Maske des Sklavenhändlers, der seinen möglichen Gewinn ausrechnete.
"Nun gut. Ich nehme sie und du erhälst einen guten Preis bei deinem nächsten Kauf. Ich werde dir eine schöne Sklavin suchen, im wilden Germania."
Kurz lachte er kehlig auf, nur um ihn dann ernst anzuschauen. Seine Hand stieß die Sklavin von sich und ein Wink bedeutete Hund sich um diese zu kümmern. Ein Kopfnicken deutete auf seinen Wagen.
"Geh und höre auf Hund...Sklavin! Erkläre ihr die Regeln!"
Damit wand er sich erneut seinem Geschäftspartner zu und reichte ihm die Hand, um einzuschlagen. Kaum jemand der besseren Gesellschaft tat dies, vorallem nicht mit ihm. Doch bei Flavius wagte er den Versuch.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 12.03.2009 IP-Adresse: gespeichert
Es lag wohl an der jahrelangen Erziehung die Thenia 'genossen' hatte, daß sie nicht zurückzuckte, als der Sklavenhändler ihr ins Gesicht faßte. Allerdings schien es, als würde sie zu einer Salzsäule erstarren, sobald sie die Wärme von Ismars Finger an ihrer vernarbten Haut fühlte, sie mochte es nicht, haßte es regelrecht wenn man sie anfaßte, allerdings wußte die Sklavin auch sehr genau, wo ihr Platz war, wußte, wann man besser still hielt.
Thenia strauchelte leicht, als Ismar sie von sich stieß, hatte sich jedoch schnell wieder gefangen, legte ihren Schleier wieder um und bedeckte auch ihr Haar mit der palla. Man konnte aufgrund der Schnelligkeit, mit der sie dies tat, vermuten, daß sie es auch nicht mochte angesehen zu werden. Aber ob dem so war oder nicht blieb zumindest im Moment dahingestellt.
Die Sklavin wandte sich nun … Hund zu, allerdings blieb ihr Blick auf den Boden gerichtet und folgte sie ihm gleich, wie sie es zuvor Flavius getan hatte. Ähnlich einem Schatten. Thenia hatte in den Häusern, wo sie ihre Arbeit verrichtet hatte, feststellen müssen, daß es auch bei Sklaven so etwas wie eine Hierarchie gab.
Flavius hatte gespannt die Reaktion Ismars abgewartet und wirkte nun unglaublich erleichtert, als der Händler die Sklavin annahm. So erleichtert, daß er den - willentlich oder unbewußten - Fauxpas Ismars gar nicht richtig mitbekam und ohne nachzudenken einschlug. Gut gut … sei versichert, daß ich dich wieder aufsuchen werde.
Mit einem Nicken ließ er die Hand des Händlers los, drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen. Nun … Gehen war relativ, man konnte fast annehmen, Flavius würde die Flucht ergreifen, so schnell, wie er sich vom Stand des Sklavenhändlers entfernte, offenbar in der Angst, daß es sich Ismar anders überlegen könnte.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
"Ja, Herr", erwiderte Hund unterwürfig und machte eine Geste, mit der er Thenia bedeutete, ihm zu folgen. In den Wagen sollte sie also. Als er an Fara vorbeikam bedeutete er ihr mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung seiner Hand, ihm doch auch zu folgen. Zwar hatte Ismar das nicht befohlen, aber er hatte auch keine gegenteilige Anweisung gegeben. Und vielleicht würde ja die Anwesenheit einer Frau das alles für Thenia ein wenig leichter machen?
Er ging voran in den Wagen. Erst dort ergriff er das Wort. "Thenia... vermutlich wird der Herr Dich nicht mit Namen ansprechen. Am Anfang hat kein Sklave einen Namen. Wenn Du Glück hast, gibt er Dir irgendwann einen. Schau ihm nie direkt in die Augen. Und gehorche ansonsten einfach. Jeder Fehler hat Prügel zur Folge und dabei ist unser Herr nicht zimperlich. Und ich fürchte, den Schleier wird er Dir auch nicht erlauben." Wie wahr Hunds Worte waren, davon zeugte schon seine Kleidung: Ein Konstrukt aus Leder, das nur das allernötigste verdeckte. Und natürlich somit die Striemen für jeden sichtbar machte. Nein, Ismar war wahrhaftig nicht zimperlich.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 12.03.2009 IP-Adresse: gespeichert
Thenia' Blick huschte für die Dauer eines Wimpernschlages zu der jungen Frau, die ihren vormaligen dominus und auch sie selbst in Empfang genommen hatte, ehe sie still, stumm dem Sklaven namens Hund ins Innere des Wagens folgte.
Dort blieb die Sklavin schließlich stehen, lauschte den Worten des Mannes, aber ob sie irgendwelche Wirkung auf sie hatten, konnte man im ersten Moment nicht erkennen. Doch schließlich hob Thenia den Blick und fixierte Hund. In ihren lindgrünen Augen stand eine Art von Ruhe, die man bei Personen finden mochte, die weitaus älter waren als die Skalvin selbst, gleichwohl hatte man das unbestimmte Gefühl, sie könne in das Innerste blicken, jedes Geheimnis würde nackt, brach, enthüllt, jeder Gedanke bereits erkannt bevor der Betreffende überhaupt davon wußte, die Vergangenheit einem offenem Buche gleich vor ihr liegen.
Bis zu einem gewissen Grad mochte dieser intensive Blick unangenehm sein, aber nur für jene, die etwas zu verbergen suchten. Thenias Blick sprach aber auch von einer Art Stärke, jener, die für das Überleben als Skalve unabdingbar war, selbige schien wie ein Stück Eisen, welches in tiefen Gewässern lag und für die Dauer eines Wimpernschlages das Licht der Sonne reflektierte.
Einige Herzschläge lang schien die Sklavin nicht einmal zu atmen, schien sich nur auf das zu konzentrieren, was sie sah, als wäre Hund das einzige, was in ihrem kleinen Universium existierte, ehe sich ein zaghaftes, vorsichtiges Lächeln - dem Flügelschlag eines Schmetterlings gleich -, aber auch gelinde Neugierde in ihren Blick schlich.
Ein sachtes Nicken zeigte, daß sie wohl seine Worte verstanden hatte, ehe sie die Hände und ihren Schleier abnahm, ihre palla jedoch blieb an Ort und Stelle. Wie lautet dein richtiger Name ? Leise ihre Worte, jedoch klar wie Glas, kultiviert, rein und von angenehmer Natur. Thenia hörte Schritte hinter sich und wandte sich an die junge Frau, derer sie ebenfalls diese seltsame, intensive Aufmerksamkeit schenkte, das zaghafte Lächeln jedoch schien sich bei ihr ein wenig zu vertiefen.
Sie war freundlich gewesen, wirkte von friedfertiger Natur, auch wenn die Sklavin ihren Namen nicht kannte hatte sie doch das unbestimmte Gefühl, daß ihr diese nicht irgend etwas über den Schädel ziehen wollte. Vielen Dank für das Wasser. Thenia wußte nicht einmal mehr, ob sie überhaupt eines bekommen hatte, aber der Gedanke war es, der zählte. So war es immer beim Verkauf, sie selbst schaltete vollkommen ab und tat nur dies, was man von ihr verlangte.
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die kleine Aufforderung von von Hund war ihr nicht entgangen und so erhob sich Fara langsam und trat hinter Hund und Thenia in den Wagen. Hier drinne fühlte sie sich nicht wirklich wohl und am liebsten würde sie wieder gehen. Jedoch wollte Fara erst einmal abwarten was Hund sprach. Seine Worte klangen so...Fara wusste es nicht genau zu beschreiben, doch sie glaubete so etwas wie Macht und Stärke daraus zu hören. Mit verschränkten Armen stand sie im hinteren Teil des Wagen und blickte Thenia an. Die Augen der jungen Sklavin waren wunderschön und ihr Blick so bestechend. Fara jedoch hielt diesem Blick stand und nickte nur als sie sich für das Wasser bedankte. Durch das Versprechen an Hund waren ihr die Hände so ziemlich gebunden, doch das was sie tun konnte würde sie tun wollen. "Ich würde gerne draußen warten." meinte sie an Hund gewandt. Je länger sie hier stand umso unwohler fühlte sie sich. Entschuldigend zuckte sie mit den Schultern und schenkte den beiden noch ein kleines Lächeln ehe sie den Wagen wieder verlies.
Die frische Luft tat ihr wirklich gut und das unwohle Gefühl war beinahe verschwunden. Noch immer hatte sie die Arme um den Körper geschlungen und atmete tief ein und aus. Wie lange sie wohl noch hier in der Stadt bleiben würden?
Der Sklavenhändler nickte seinem Kunden nur stumm zu und sah ihm noch eine Weile nach, bis er sich umwand und die Arbeitersklaven beobachtete. Doch ihm fiel nichts auf, was eine Bestrafung rerechtfertigt hätte. Seltsam früher brauchte er doch auch keinen wirklichen Grund. Die Sklaven versuchten ihr möglichstes so beschäftigt auszusehen, wie es nur ging. Wo es etwas an den Wagen zu reparieren gab, zögerten sie nicht es auszubessern, und die Reinigung schien bereits beendet zu sein. So blieb Ismar nichts anderes übrig als zu seinem Wagen zu gehen. Auf dem Weg dorthin sah er Fara draußen stehen. Kurz verharrte er und gehorchte dann ausschließlich seinem Bauch, als er schweigend zu ihr trat und die Umgebung musterte. Er wollte der neuen etwas Zeit zur Eingewöhnung geben. Schließlich konnte Hund dies recht gut. Der Sklavenhändler war schon gespannt auf die erste richtige Begegnung mit der Sklavin.
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Überrascht blickte sie auf, als Ismar plötzlich neben ihr stand. Wollte er nicht gleich nach Thenia schauen? Oder wollte er es erst Hund überlassen sie ´einzuweisen´? Im Grunde war es ihr egal was Ismar wollte oder nicht. Aber sie hatte Hund ein versprechen gegeben und so versuchte sie bei ihrem nächsten Satz wirklich interessiert zu klingen. "Bist du mit deiner neuen Sklavin zufrieden?"