RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Umgebung - Archiv » Schattenerkundung
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Schattenerkundung
Marafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Mara hielt sich die Augen zu, wollte die Welt um sich herum aussperren. Wo waren ihre Eltern? Die anderen Leute aus dem Dorf? Wo waren sie? Sie öffnete die Augen wieder und sie sah zur Seite. Einen Augenblick hörte der Fuß auf zu zappeln, den sie mit von Schrecken geweiteten Augen beobachtete. Von draußen ebbte der Lärm langsam ab, undeutliche Worte waren zu hören. Ein stummer Schrei entkam ihr, als der Fuß sich erneut bewegte und durch das Holz brach. Sofort schloss sie zitternd die Augen, doch nichts passierte. Es dauerte einen kurzen Augenblick, ehe sie es wagte doch wieder hin zu sehen. Doch der Fuß...und wer immer da auch dran gehangen hatte...war weg. Sie versuchte erneut sich zu bewegen, war aber immer noch irgendwo ein geklemmt und konnte sich kaum rühren. Sie wollte etwas sagen, bewegte die Lippen und doch kam kein Ton heraus. Sie hörte erneut Schreie...dann wurde es ruhig. Nur noch ein paar Stimmen waren zu hören und sie versuchte nach draußen zu gucken um etwas zu sehen. Würden diese Menschen ihr helfen? Wer waren sie? Freunde? Die Räuber waren nicht ihre Freunde gewesen, soviel stand fest...Aber er waren die Fremden.

Einen kurzen Augenblick sah sie nichts, doch dann tauchten erst ein paar Füße vor ihr auf, dann war eine Axt zu sehen und dann jemand, der hinein sah. Mara sah ihn erschrocken an, öffnete den Mund...doch noch immer kam nichts heraus. Nicht mal ihr Flehen, das man ihr doch nichts tun möge....die Frage, wo ihre Eltern waren...oder wer er war. Das Kind verzog das Gesicht und sah sich um, auch wenn gerade nicht wirklich hier drinnen etwas zu sehen war. Sie entdeckte ein abgebrochenes Stück Holz, an das sie heran kam. Es war nicht groß...aber da sie sich nicht rühren konnte, ging es nicht anders. Sie schob das Stück Holz ein Stück durch die Lücke hindurch, um zu signalisieren, dass sie hier war...war das dumm? Nun, Mara wusste es nicht. Sie hatte Angst...und sie ahnte, wenn sie hier bleiben würde, würde sie den Tod finden. Also blieb nichts anderes übrig...sie musste hier raus und dann gucken, was eigentlich passiert war. Inzwischen liefen ihr die Tränen übers Gesicht, es war ihr alles zu viel. Da war ja nicht nur die Tatsache, dass sie durchnässt war, fror und auch verletzt war. Nein...die ganze Situation war ja wirklich alles andere als gut...und sie sehnte sich nur nach ein wenig Ruhe, warmen und vor allem Trocknen Sachen und einer Decke...mehr wollte sie gerade doch gar nicht...


04.06.2010 20:38:42  
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Almarius und Raban würden sich nun also um den Schutz der anderen beiden kümmern. Dabei sah der Präfekt ab und zu über die Schulter und sah Ragnar vor dem Wagen knien. Noch immer war der Regen sehr unangenehm und nahm leicht die Sicht. Es sah aber so aus, als würde dort wohl noch jemand leben. Kurz überlegte der Präfekt, einzuschreiten. Doch dann entspannte er sich wieder und entschied sich dazu, dem Krieger in diesem Falle erst einmal die freie Handlungswahl zu überlassen.
Vertrauen war sehr wichtig und so wartete er darauf, was Ragnar wohl gefunden hatte.
Er konzentrierte sich wieder auf die wichtige Aufgabe, nach möglichen Gefahren ausschau zu halten.


05.06.2010 10:18:44 
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Verblüfft und auch etwas erschrocken zuckte Ragnar im ersten Moment rückwärts, als da plötzlich ein Holzstück durch die Lücke geschoben wurde.
Eine etwas ungewöhnliche Antwort, die darauf schließen ließ, daß derjenige, der da unten drin gerade Lebenszeichen von sich gab, wohl verletzt war. Sicherheitshalber hob er seine Axt nun ein wenig an, beugte sich nun ein Stück weiter vor, um richtig durch die Lücke schauen zu können.

"Ach du Scheiße!" Was er dann zu sehen bekam, ließ ihn prompt erstmal losfluchen. Diese verfluchten Feiglinge hatten tatsächlich ...!
"Hier ist'n Kind drin, ich brauch 'ne Decke!" brüllte er über die Schulter zurück zu den anderen, bevor er sich wieder dem klitschnassen, bibberndem Mädchen zuwandte.
Augenscheinlich war sie halb begraben unter den Balken und Brettern, die einmal Teil des Wagens gewesen waren. Leider ließ das Halbdunkel im Inneren nicht erkennen, ob die Kleine verletzt war. Hier mußten überhaupt erstmal Licht und genügend Platz her, damit er sich die Sache genauer ansehen konnte ...

Nachdenklich wischte er sich Blut und Haarsträhnen aus dem Sichtfeld, umfaßte mit beiden Händen den Griff seines Beils. Das Kind stand bestimmt unter Schock, und zudem blieb immer noch die Frage, ob das Mädchen ihn überhaupt verstand. Am besten würde sein, er erklärte ihr, was er vorhatte, und sei es auch nur um mit ihr zu sprechen zum Zeichen, daß er ihr nichts böses wollte.
"Hör zu, wir holen dich da raus, in Ordnung?" Ruhig suchte er ihren Blick, soweit dies durch das Loch möglich war. "Aber wir brauchen erstmal Platz, und dazu brauch ich meine Axt." Ganz sachte schob er das Blatt seiner Waffe vorwärts, so daß er schließlich das Verbindungsstück zwischen Schneide und Griff am Rand der Lücke einhaken konnte.
"Siehst du? Ich brauch sie nur zum Ziehen, ja? Dir passiert nichts, versprochen!" Einen Moment lang zögerte er noch, hielt den Blick auf die Kleine gerichtet, um sicherzugehen, daß sie zumindest sein Vorhaben verstanden hatte.
Mit festen, entschlossenen Griffen setzte er schließlich die Axt an und machte sich daran, die oberste Trümmerschicht abzuräumen. Lautes Krachen und Knacken zerriß das regelmäßige Prasseln des Regens, als das Holz unter seiner Klinge nachgab und wenig später ganz herausbrach.




05.06.2010 13:49:18   
Marafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Mara starrte nach draußen, versuchte etwas zu erkennen und sah doch eher undeutliche Schemen. Doch sie bemerkte, dass da jemand stand, der nun ebenfalls ins Innere sah und sie zu sehen schien. Sie wusste nicht was er wollte und die Worte kamen teilweise durch eine Wolkenwand zu ihr durch, so das sie nur die Hälfte verstand. Was wollte er? Ordnung machen? Aber sie war doch noch hier drinnen! Er konnte doch jetzt nicht den Wagen weg räumen! Panisch öffnete sie den Mund, doch immer noch war nichts zu hören und sie versuchte sich zu befreien. Natürlich rührte sich das ganze immer noch nicht und die Tränen liefen nur noch. Dann sah sie wieder zu Ragnar, der versuchte ihr etwas zu sagen. Von oben fiel der Regen immer noch auf sie herab und sie drehte leicht den Kopf, als etwas kurz auf blitzte und ihre Aufmerksamkeit erhaschte. Der Marser hatte die Axt ins Innere geschoben, und hakte sie ein. Skeptisch sah sie auf das was er tat, die Panik in den Augen. Doch dann zog der ältere an der Axt, ehe es laut krachte und knackte und das Holz zerbrach. Mara kniff die Augen zusammen, schrie immer noch lautlos und hielt sich die Hände über den Kopf. Sie schien sich gar nicht mehr zu trauen auf zu sehen, wie sollte sie hier nur heraus kommen? Sie schluckte hart, die Hände waren mittlerweile vor ihre Augen gewandert und sie schien sich immer noch verstecken zu wollen. Die Frage war nur vor was?


05.06.2010 22:21:20  
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Almarius hörte Ragnars Rufen und sah sich kurz um. Sie hatten keinerlei Ausrüstung dabei. Er selbst hatte einen Sattel über der Decke, die auf seinem Pferd lag und die anderen Reitdecken würden sicher sehr nass sein und nicht angenehm riechen... Er überlegte... ein Kind? Nun wies er Raban und Jandrik an, wache zu stehen und machte sich rasch auf den Weg zu Ragnar.
Dort angekommen sprang er vom Pferd und spürte nur ein Stechen in der Seite. Er wurde einfach zu alt, ließ es sich aber nicht anmerken. Er hockte sich schräg hinter den Anderen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Seine Stimme war ruhig, dumpf und doch von angenehmer Festigkeit.

"Wir haben keinerlei Ausrüstung mit, die dir im Entferntesten helfen würde, Ragnar. Wie kann ich dir helfen, guter Ragnar?"

Almarius sah in die Dunkelheit und nahm eine Bewegung wahr. Kurz wechselte er einen Blick mit Ragnar.

"Reich die Hand hinein. Und wenn du dich hineinzwengst, Ragnar. Du musst für das Kind da sein. Es kommt nicht von selber. Und wenn der Wagen verschwinden würde nicht. Und rede. Rede die ganze Zeit. Ruhig und versuche eine Antwort zu erhalten. Frage nach dem Namen, nach der Herkunft, nach belanglosem. Nichts was hierran erinnert...los"

Da Ragnar grade den ersten Kontakt hergestellt hatte, wollte Almarius das Kind nicht übervordern und hielt sich lieber etwas zurück.


08.06.2010 22:15:54 
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Er mußte ganz schöne Kraft aufwenden, doch nach ein paar Minuten schaffte er es, das Holz soweit wegzubrechen, bis das Mädchen praktisch 'freigelegt' war. Oder besser, ihr Oberkörper, viel mehr konnte man von ihr nicht sehen.
Ab den Knien der Kleinen war da nämlich wieder Holz. Sie steckte unter einem großen Balken fest, der verdächtig danach aussah, als sei er mal die Deichsel gewesen. Was bei allen Göttern, war hier nur passiert?!
Hoffentlich ist da nichts gebrochen ... Oder schlimmeres, dachte Ragnar im Stillen, während er langsam neben dem Kind in die Hocke ging und unter dem Balken nach einer Lücke zum Boden hin tastete. Der Regen machte das weitere Bergungsunterfangen ziemlich gefährlich. Er mußte in jedem Fall verhindern, daß das Gewicht des Balkens sich während des Hochstemmens verlagerte und das nasse Holz durch den schlammigen Boden ins Rutschen geriet.

Als Almarius schließlich hinzukam hielt Ragnar einen Moment lang zögernd inne. Dann aber nickte er ihm zu. Eigentlich hätte ihm das selbst einfallen können, schließlich war er der Bruder einer Heilerin - allerdings war das hier eine sehr unerwartete und alles andere als alltägliche Situation. Ohne viel Federlesens drehte er den Griff der Axt nach vorne und reichte sie seinem Anführer.
Nachdem er sein Schwert ebenfalls abgelegt hatte, ging erneut in die Hocke, diesmal jedoch, um sich mit dem Kopf voran bäuchlings Stück für Stück vorwärts zu schieben. Er mußte höllisch aufpassen, das durchnässte Gerüst der hölzernen Überreste nicht erst recht zusammenfallen zu lassen.
Endlich hatte er das kleine Mädchen halbwegs erreicht. Als er sah, wie sie sich vor Angst ganz klein machte und sich die Augen zuhielt, mußte er erstmal schlucken. Tief ein und wieder ausatmend, zwang er seine Stimme so weit es ging zur Ruhe. Sich selbst mit einem Arm am Boden abstützend, streckte er vorsichtig eine Hand nach dem Kind aus.
"Hey", sprach er sie leise an, beinahe so sanft, wie er immer mit seinem schlafenden Sohn sprach. "Hab keine Angst, wir sind Freunde. Wir sind Marser aus Alarichs Dorf", redete er einfach weiter, was ihm auf Anhieb einfiel. "Ich bin Ragnar. Magst du mir deinen Namen sagen?"


bearbeitet von Ragnar am 08.06.2010 22:45:04


08.06.2010 22:44:02   
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Mara hörte nur die Geräusche, hörte das Knacken von Holz und traute sich nicht, weiter nach zu gucken, was da eigentlich geschah. Sie hatte Angst...Todesangst um genau zu sein. Die Schreie der Räuber, ihrer Eltern...sie hallten in ihren Ohren wieder und dann war da nur noch Dunkelheit gewesen. Was war geschehen? Irgendwie war da dunkel etwas...Schreie, Blut, Metall gegen Holz, Metall gegen Metall und Knochen...Doch sie wollte vergessen, sie wusste sie würde es nicht können, aber sie wollte es. Dann hörte das Knacken des Holzes auf, sie drückte sich weiter in die Ecke und hielt sich immer noch die Ohren zu. Von draußen tauchte eine weitere Stimme auf und sagte etwas, was sie nicht verstehen konnte. Doch dann spürte sie etwas. Etwas bewegte sich und bildete sie es sich ein, oder wurde es ein wenig wärmer hier? Vorsichtig spreizte sie ihre Finger ein wenig, um da durch zu sehen und entdeckte Ragnar, der sich gerade neben sie zwängte. Immer noch musterte sie den anderen durch ihre Finger hinweg, vor allem da der Fremde auch nicht gerade gut aussah. Er blutete, war offenbar verletzt. Als er anfing zu sprechen, gingen die Finger ganz schnell wieder zusammen, ehe der Sinn der Worte langsam durch drang. Marser? Aus Alarichs Dorf? Das waren doch Freunde, oder? Hatte sie da nicht was gehört? Konnte sie ihnen trauen? Vorsichtig gingen die Finger wieder auseinander, als sie den anderen einen Namen sagen hörte. Doch noch immer war kein Ton zu hören, während sie ihn beobachtete und nicht so recht zu wissen schien, was sie jetzt sagen, geschweige denn tun sollte...


12.06.2010 21:47:20  
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Keine Antwort. Die Kleine schien sich regelrecht in 'ihre' Ecke zu drücken und hielt sich gleichzeitig Augen und Ohren zu. Ragnar seinerseits legte im ersten Moment ratlos den Kopf schräg und betrachtete das menschliche Häufchen Elend. Zumindest verstand sie wohl, was er ihr sagte, denn ihre Finger schlüpften neugierig ein Stück weit auseinander, als er sagte, woher sie kamen und wer er war.
Immerhin ein Punkt, an dem er anknüpfen konnte. Nachdenklich rieb er sich mit dem Handrücken erneut das Blut aus der Augengegend weg, suchte nach Worten.
"Weißt du ... Ich hab auch ein Kind, einen Sohn. Aber Romaeus ist viel kleiner als du, erst einen Sommer alt. Er lernt gerade erst das Laufen und Sprechen." Die Erinnerung an seinen kleinen Jungen half Ragnar dabei, dem Mädchen ein weiteres aufmunterndes Lächeln zu schenken.
"Kannst du mir zeigen, wie alt du bist? Ich bin vierundzwanzig ... Also zweimal soviel", er hielt ihr beide Hände offen entgegen, "und einmal soviel." Er zeigte ihr noch vier Finger, ehe er sie abwartend ansah.




12.06.2010 23:43:20   
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Mara lag immer noch dort, den Rücken an das nasse Holz gepresst, durchnässt, zitternd, ängstlich. Sie wünschte sich, ihre Eltern wären hier...und nicht dieser Fremde, auch wenn er freundlich wirkte. Aber die Räuber da draußen, waren es nicht gewesen, sie waren nicht freundlich...sie waren...böse! Das Klirren der Schwerter, die Geräusche des Kampfes, die Schreie...alles hallte in ihren Ohren wieder und sie fühlte sich doch allein. Immer noch vorsichtig ging ihr Blick zu dem Mann hindurch, der sich neben sie gezwängt hatte und nun von einem Sohn erzählte, der noch klein war. Mara hätte auch gerne einen kleinen Bruder gehabt...oder einen großen...aber sie hatte nichts in der Richtung. Aber in ihrem Dorf lebten noch genug andere Kinder...sie hatte also immer jemanden zum herum toben gehabt, wenn die Zeit dafür da war. Der andere lächelte aufmunternd, ehe er wissen wollte, wie alt sie war. Es dauerte ein paar Minuten, in den sie zu überlegen schien, was sie sagen sollte. Doch schließlich löste sich eine Hand vor dem Gesicht und sie hielt fünf Finger hoch. Ihr Mund bewegte sich, doch es kam kein Laut heraus. Die Hand jedoch wurde schnell wieder zurück gezogen, fest an den Körper gepresst, während sie den anderen ängstlich musterte. Auch die zweite Hand wurde vom Gesicht genommen, doch achtete sie darauf, dass nichts in die Nähe des anderen kam.


15.06.2010 09:59:11  
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Ragnars Augen verengten sich für einen Moment verwundert, da das Mädchen scheinbar sprechen wollte, ihm jedoch zugleich tatsächlich nur zeigte, wie alt sie war. Immer noch kauerte sie sich ängstlich zusammen, aber wenigstens hatte er ihr eine Reaktion entlockt.
"Fünf", wiederholte er anerkennend. Dann war sie also so alt wie Swanas Ziehtochter Mechthilta.
"Die beste Freudin von meiner Schwester hat auch ein Mädchen in deinem Alter." knüpfte er sogleich an seinen Gedankengang an. "Und mein bester Freund hat zwei Neffen, der Jüngere ist jetzt ... acht. Er mag Pferde unheimlich gern." Der junge Mann quasselte einfach weiter, was ihm so einfiel, doch eine Hand schlich sich nun zu seinem rechten Unterbauch, tastete prüfend nach der Schnittwunde. Das gegnerische Schwert hatte Hemd und Haut zerfetzt, doch der Stoff hatte das meiste Blut aufgesogen und so wie es sich anfühlte, den Blutfluß inzwischen auch gestoppt. Zwar brannte es unangenehm, aber als er seine Finger wieder zurückzog, waren diese kaum mehr mit ein paar roten Schlieren bedeckt.

Ragnar hoffte, mit dem Thema Pferd etwas angesprochen zu haben, das dem Mädchen gefallen könnte.
"Weißt du, mein Pferd, Volla, die hat sich vorhin erschreckt und ist mir weggelaufen. Vielleicht kannst du mir ja suchen helfen?" schlug er der Kleinen behutsam vor. "Sie hat Kinder gern, manchmal setz ich auch meinen Sohn auf ihren Rücken und halt ihn fest, damit er ein bißchen reiten kann." Er zwinkerte dem Mädchen zu und senkte verschwörerisch die Stimme: "Aber meine Frau darf das nicht wissen, sie macht sich da immer viel zu viele Sorgen. Sie heißt übrigens Larcia."
Wieder musterte er das Kind nachdenklich. Vorhin hatte es ausgesehen, als wollte die Kleine ihm antworten, aber aus irgendeinem Grund war kein Laut über ihre Lippen gekommen. Vielleicht lag es daran, daß sie so unter Schock stand, vielleicht aber auch, weil sie hören konnte, aber bloß nich reden? Er mußte sich in jedem Fall vorsichtig an den kleinen Blondschopf herantasten.

"Ich hab auch noch 'n großen Bruder, Pharamond. Er ist der beste Krieger aus Alarichs Dorf ... und meine kleine Schwester Amalia ist Heilerin." Er zögerte einen Moment. Lag das am Zwielicht oder hatten die Augen der Kleinen gerade freudig aufgeleuchtet? "Sie wird nachher bestimmt mit mir schimpfen, wenn ich ihr zeige, was mit meinem Auge passiert ist", gab er mit einem fast schelmischen Grinsen zu, während er mit den Fingerspitzen wieder nach der Wunde tastete. Trotz des Regens schien auch diese Verletzung allmählich aufzuhören zu bluten.
Allerdings fragte Ragnar sich mittlerweile, ob es heute überhaupt noch aufhören würde zu regnen! Mitleidig betrachtete er das bibbernde Mädchen. Ihm selbst ging es auch nicht viel besser, und doch wollte er der Krümeline zumindest ein bißchen helfen. Mit langsamen, bedachten Bewegungen, um sie nicht zu erschrecken, entledigte er sich seines Mantels und legte ihn zwischen sich und das Kind.
"Ich weiß, der ist auch naß", meinte er fast ein bißchen schuldbewußt zu ihr. "Aber vielleicht wird dir ja ein klein bißchen wärmer, wenn du ihn nimmst."


bearbeitet von Ragnar am 23.06.2010 00:10:22


15.06.2010 22:48:31   
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Almarius hatte die kleine Axt von Ragnar entgegengenommen und machte diese an seinem Gürtel fest. Ansonsten hockte er an den Überresten des Wagens und duckte sich im andauernden, unangenehmen Regen. Mit zusammengekniffenen Augen sah er sich um. Die Männer sicherten wohl noch und er selber horchte auf das was gesprochen wurde. Er hörte nur Ragnar. Die Augen verengten sich, doch er griff nicht unmittelbar ein.

Nach einiger Zeit veränderte sich nicht viel. Als er sprach klang seine Stimme ruhig und gedämpft, ohne Hektik, auch wenn er diese verspürte.

"Ragnar? Wir müssen so bald es denn gehen mag unseren Weg fortsetzen. Der Wagen sollte ebenfalls baldigst aus dem Wege gebracht werden."


23.06.2010 17:12:49 
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Mara starrte Ragnar immer noch an, fasste langsam vertrauen. Sie wusste nicht mal warum...aber der Mann vor ihr schien ihr freundlicher zu sein als die Räuber eben. Seine Stimme war vertrauenserweckend...irgendwie. Sie legte den Kopf leicht schief und lächelte leicht, als Ragnar von einem Mädchen in ihrem Alter erzählte, was sie kannte. Erneut formten ihre Lippen ein 'wer?', aber es kam kein Ton über ihre Lippen. Sie runzelte die Stirn und ihre Augen blitzten wieder auf, als er von Pferden und einem Sohn erzählte. Ein wenig abwesend schlich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie sah ihn an, blieb aber noch immer wo sie war.

Als Ragnar meinte, sie könnten das Tier ja suchen, nickte sie, wurde dann aber wieder ernst. Doch sie hatte keinen erneuten Versuch gestartet zu reden, auch nicht, als sie weiter redete. Als er jedoch auf die Wunde am Auge zu sprechen kam, hob sie kurz ihre rechte Hand in seine Richtung, als wolle sie die Wunde berühren....sah ihn dann jedoch erschrocken an und überlegte es sich offenbar anders, die Hand wurde zurück gezogen und die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst. Doch dann zog der andere seinen Mantel aus, was sie zusammen zucken ließ. Als der Mantel jedoch in ihre Richtung gereicht wurde, ergriff sie ihn zögernd und zog ihn zu sich, hielt sich daran fest wie an einem Anker, der einen über Wasser hielt. Scheu sah sie ihn an. 'Danke' Wieder kam kein Wort über ihre Lippen, als sie jemanden draußen hörte. Die Stimme war ebenfalls ruhig und sie sagte, der Wagen müsse weg...und die Gruppe zu der vermutlich auch Ragnar gehörte müsse weiter. Mara sah Ragnar mit weit auf gerissenen Augen an, presste den Mantel an sich. 'Geh nicht' Wieder kam nichts über ihre Lippen, doch eine Hand löste sich vom Mantel und griff nach Ragnars Kleidung, wo sie sich erschrocken fest hielt.


23.06.2010 18:06:07  
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Während er unablässig mit der Kleinen gesprochen hattenm, waren seine Augen immer wieder über die Balken um sie herum gehuscht. So hatte er stumm für sich hatte er ermessen, wie er das Mädchen am besten dort raus bekommen konnte.

Erfreut darüber, daß sie der Pferdesuche sofort begeistert zustimmte, lächelte Ragnar die Kleine an. Automatisch hielt er still, als sie ihre Hand für einen Moment nach der Wunde ausstreckte, fast so, als ob sie ihn streicheln wollte. So wie Kinder eben ihre 'Auas' mit Pusten und Streicheln heilten.
Doch allzu rasch wurde die Hand wieder zurückgezogen, was Ragnar abermals mit einem Lächeln beantwortete.
Nicht schlimm, hieß es und er war sicher, daß das Kind ihn verstehen würde.

Erneut lächelte und nickte er ihr zu, als sie zaghaft seinen Mantel zu sich zog. Dann aber gefror das Lächeln unwillentlich, als Almarius plötzlich zu ihnen rief, sie müssten weiter.
Ragnar war klar, daß sein Anführer recht hatte, verdammt recht sogar! Und doch verfluchte er ihn innerlich einen Augenblick lang, als er spürte, wie sich die kleinen Finger panisch in seinem Hemd festkrallten. Zwar konnte Almarius nichts dafür, aber er hätte mit einem einzigen Satz das Fünkchen Vertrauen, welches das Mädchen ihm entgegenbrachte, fast wieder zunichte gemacht.

"Ist gut!" Die ruhige, überraschend sachliche Antwort war sowohl an Almarius, als auch an das Mädchen gerichtet. Wie zuvor, suchte Ragnar ihren Augenkontakt, umfaßte beruhigend ihre Hand, die sich an ihm festhielt.
"Keine Angst, wir lassen dich nicht alleine! Hör mal, du mußt mir jetzt helfen, damit wir dich da raus kriegen." Er wartete einen Moment, bis abermals ihr Nicken kam. Vorsichtig löste sich seine Hand von ihrer und griff nun nach dem kleineren Holzprügel, den sie zuvor dazu benutzt hatte, auf sich aufmerksam zu machen. Ein weiterer, etwa von der Größe seines Unterarms, fand auch seinen Platz neben ihm. "Ich werd' jetzt den Balken hier hochstemmen und die zwei andere Holzstücke darunter schieben. Und du mußt versuchen, deine Beine da rauszuziehen. Aber vorsichtig, du mußt mir zeigen, wenn dir was weh tut, verstanden?"
Ragnar konnte nur hoffen, daß sie sich nichts gebrochen hatte. Langsam stemmte er sich ein wenig zurück, stützte einen Ellbogen auf den Boden. Arm und Schulter als Gegengewicht einsetzend, hievte er Stück für Stück den Balken von ihren Beinen hoch. Rasch hatte er mit der freien Hand die anderen Holzstücke in die Lücke geschoben, damit das Gewicht des Balkens nicht länger auf den Beinen des Mädchens lastete. Sicherhaltshalber umfaßte er das Ende des Balkens nun mit beiden Händen, sah fragend und zugleich auffordernd die Kleine an.
"Jetzt versuch mal, ob du's schaffst, ganz langsam, ja?."


bearbeitet von Ragnar am 27.06.2010 00:02:10


23.06.2010 18:58:48   
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Auch wenn es beim hocken unangenehm in der Seite zog, blieb Almarius wo er war. Abwartend beobachtete er das Handeln von Ragnar. Aber er konnte nur ihn hören. Die Antwort auf sein Drängen schien recht angestrengt.
Nervös sah er sich um. Es gefiel ihm nicht. Er würde ihm noch wenige Augenblicke geben, dann würde er das Holz zerlegen, wenn es nötig wäre.
Es klang als würde das Kind fest stecken. Prüfend sah der Präfekt sich immer wieder um. Ein ganz schlechter Moment für soetwas. Dann sah er in die Richtung aus der sie kamen. Er überschlug die Zeit...

"Da stimmt etwas nicht."


Ungewohnt knapp murmelte er seine Gedanken heraus. Er zog nun sein Schwert und deutete den anderen beiden Männern an ihre Aufmerksamkeit zu erhöhen. Ragnar war verletzt...Almarius dachte bereits über die folgenden Schritte nach.


24.06.2010 18:26:42 
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Mara sah Ragnar immer noch mit einem entsetzten und fast panischen Blick an, auch als dieser meinte, es sei alles gut, schüttelte sie den Kopf und wollte ihn nicht los lassen. Doch dann sah er sie wieder an, umfasste ihre kleine Hand und redete weiter auf sie ein, presste die Lippen zusammen, ehe sie langsam nickte. Er sagte, er wolle ihr helfen und sie nicht alleine lassen...hoffentlich tat er das auch. So ganz glaubte sie das ja noch nicht, vor allem nicht nachdem der andere da draußen zur Eile drängte. Aber bisher hatte Ragnar den Eindruck gemacht, als wenn er helfen wolle...also musste sie wohl darauf hoffen. Doch als er ihre Hand von seinem Hemd löste, sah sie ihn wieder einen Augenblick panisch an. 'Bleib!' wieder bewegten sich nur ihre Lippen, sonst blieb sie stumm.

Doch der andere griff nun nach den Holzstücken und erklärte ihr, was er nun tun würde. Sie sah nach hinten zu dem Holzbalken, der sie gefangen hielt und dann wieder nach vorne und nickte dann. Sie beobachtete, wie ihr Gegenüber langsam daran arbeitete den Balken hoch zu bekommen und diesen dann abstützte. Sie rührte sich nicht vom Fleck, ehe er sagte, sie solle es probieren. Sie hörte Geräusche von draußen und bekam wieder Angst. Kurz sah sie wieder zu Ragnar, der den Balken immer noch fest hielt, damit sie die Beine heraus ziehen konnte. Langsam bewegte sie sie, auch wenn sie nicht wirklich mehr ein Gefühl dafür hatte. Das Gesicht verzog sich vor Schmerz, dennoch zog sie sich langsam vorwärts und aus der Gefahrenzone, bis sie die Beine frei hatte. Sie wusste, sie musste hier aus dem Wagen raus und die Lücke war ja dank den Marsern nun groß genug. Sie wusste nicht wie, aber irgendwie schaffte sie es ins Freie, wo sie erschöpft und wieder am heulen liegen blieb. Doch dann ging ihr Blick zu Almarius, der sein Schwert gezogen hatte und erneut zeigte sich die Panik in ihren Augen und sie sah nach hinten, wo sie Ragnar noch vermutete und erneut bewegten sich ihre Lippen...und doch kam immer noch kein Laut über sie.


27.06.2010 11:36:43  
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