Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 927 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Weil du mein Bruder bist. Jetzt war Roalds Lächeln offen und ehrlich. „Danke, Grim.“ Dann schaute er ihm noch nach bis er um die Hausecke verschwand. ‚Lass die Vergangenheit ruhen…, das war leichter gesagt als getan. Sicher, er hatte sich mit seinem steifen Knie zurecht gefunden, aber an manchen Tagen würde Roald auch gerne wie die jungen Welpen von Anda durch die Gegend springen. Aber es hatte keinen Sinn, und Grim somit Recht. Er musste an das heute denken, und vielleicht noch an morgen.
Roald wand sich ab um in den Stall zu gehen und etwas Stroh zum ausbessern der Delle im Dach zu holen. Wenn er es geschickt anstellte, dann würde keiner etwas merken. Leider war das Stroh vom Dach schon um einiges älter als das aus dem Stall und zurück blieb eine helle Stelle im Dach. Schulter zuckend ließ Roald es so und ging zurück zum schärfen seiner Sense. Wenn Grim und Lucan noch da waren, dann konnte er ihnen beim Training zu schauen.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Verwirrt zuckte Lucan mit den Schultern und ließ Grimoald erstmal gehen. Er selbst suchte sich an einer schattigen Stelle etwas feuchtes Gras zusammen und begann damit, die restlichen Spinnweben von den Übungswaffen abzureiben. Anschließend nahm er den lockeren Haltegriff und die ausgefransten Lederriemen genauer in Augenschein. Als Grimoald wenig später zurück kam, sah der Junge auf. "Wir müssen Marwin nach einem guten Stück Holz fragen, für den Haltegriff, der hier ist ganz locker und splittert an einer Stelle." Mit schiefgelegtem Kopf schaute er seinen Papa fragend an. "Was ist den los mit Roald?"
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Nachdenklich kehrte Grimoald zu Lucan zurück und setzte sich in Lucans direkter Nähe auf einen von Marwins Baumstämmen. "Er wird sicher ein passendes Stück finden, Lucan. In wenigen Tagen ist das ausgebessert. Bis dahin können wir schon mal ein wenig üben, worauf man achten muß und welche Attacken sinnvoll sind und welche nicht. Ich werde Dir nicht alles vorher verraten. Weil Du es Dir viel besser merkst, wenn Du es selbst probierst und merkst, was richtig und was falsch ist."
Als der Junge dann nach Roald fragte, zuckte Grimoald mit den Schultern. "Er hat nichts genaues gesagt, aber weder Du noch ich haben etwas falsch gemacht, soviel ist sicher." Er legte Lucan eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. "Ich glaube, wir haben ihn einfach an etwas schmerzvolles erinnert. Vielleicht etwas, was er gerne vergessen wollte."
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Oh", meinte Lucan betroffen und senkte den Blick zu Boden. "Sowas kenn ich ... manches erinnert mich auch an früher. Das Üben hier zum Beispiel auch. Früher haben Vater und Falco und Raban mit mir geübt ... also nicht richtig, das war mehr Spiel. Aber trotzdem ..." Der Junge lehnte sich seitwärts gegen Grimoalds Schulter. "Aber ich üb gern mit dir", lächelte er zu ihm auf. "Und auch mit Marwin ..." Für einen Moment verstummte er. "Eigentlich ist das komisch. Ich war früher der jüngste bei uns, und jetzt bin ich für Mechthilta wie'n großer Bruder, und Marwin war der jüngste bei sich und ist jetzt mein großer Bruder ...", wieder einen Moment Stille. "Meinst du, das macht ihm vielleicht was aus?"
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grimoald lächelte, als Lucan diese jüngerer-älterer-Bruder-Sache auseinanderklamüserte. Es war schon merkwürdig, wie wichtig es für ein Kind war, an welcher Stelle es stand. Er war immer der Älteste gewesen, hatte immer auch Verantwortung für die Jüngeren übertragen bekommen. Deshalb war er auch so viel ernster als Roald, der immer schon alles etwas lockerer sehen konnte, denn wenn etwas schief ging, war der Große ja da, um ihn aufzufangen. Sicher, inzwischen war Roald vollständig selbstverantwortlich und brauchte niemanden mehr, der ihn absicherte. Aber diese lockere Art hatte er dennoch beibehalten.
"Ich weiß es nicht, Lucan. Gesagt hat er es nicht, aber so furchtbar viel redet er ja ohnehin nicht. Es wird schon eine große Umstellung sein, denn als großer Bruder hat man eine ziemliche Verantwortung. Man muß die kleineren Geschwister beschützen, man muß ihnen ein gutes Beispiel sein, es wird vom Ältesten immer am meisten erwartet. Das ist sicher nicht leicht, vom Jüngsten auf einmal zum Ältesten zu werden. Vielleicht sprichst Du einfach mal mit ihm darüber?"
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Mach ich", Lucan nickte leicht. "Ich find's aber auch toll, daß ich jetzt Mechthilta ganz viel beibringen kann!Früher hat es viel zu oft geheißen, 'für das und das bist du noch zu klein'", erzählte er grinsend. "Und meine Brüder haben mir auch manchmal ganz schönen Unsinn gezeigt. Einmal ha'm wir eine Maus gefangen und wollten damit unsere Schwester erschrecken, und weißt du was dann passiert ist? Sie ist uns in der Hütte abgehauen, und als es dann kalt wurde, haben wir sie in Falcos Schuh wiedergefunden, da hatte sie lauter Körner drin versteckt", kicherte Lucan. "Was war eigentlich der größte Unsinn, den du gemacht hast?" fragte er dann Grimoald und legte den Kopf schief.
Beiträge: 927 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Nachdem das Loch im Dach repariert war, ging Roald zu seinem Sitzplatz zurück, griff nach der Sense und machte weiter damit sie mit dem Schleifstein zu schärfen. In gleichmäßigen Zügen glitt der Stein über das Eisen und er lauschte dem Gespräch zwischen Grim und Lucan. Was war das gerade? Eine Maus die ihren Vorrat im Schuh von Lucan’s Bruder gesammelt hatte? Roald grinste. Oh ja, es gab bestimmt einiges in Grim’s und seiner Jugend, was sie angestellt hatten. Grimoald war häufig mit Pharamond unterwegs und Roald und Ragnar waren ein gerade zu schreckliches Gespann. Oh ja, das waren bessere Erinnerung.
„Hey ihr zwei!“ rief Roald dazwischen. „Wolltet ihr nicht trainieren?“ Ohne unterlass schliff er dabei weiter die Sense.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Für manches bist Du auch noch zu klein", neckte Grimoald den Jungen, lächelte ihn aber an. Es war nicht leicht, ein Kind zu sein, daran erinnerte er sich noch sehr gut. Und er lachte sogar auf, als Lucan von der Maus im Schuh erzählte. "Da hat er seinen Schuh aber lange nicht gebraucht. Mäuse sind schlaue Tierchen. Bei uns in der Hütte haben sie aber wenig Überlebenschancen. Die Hunde sind nämlich auch nicht dumm."
Roald war mittlerweile zurückgekehrt und hatte die Sense wieder vorgenommen. Die Schleifgeräusche hatten für Grimoald etwas anheimelndes. Wie oft hatte ihr Vater hinter der Hütte gesessen und sich mit der Sense befaßt?
Lucans nächste Frage ließ Grimoald noch breiter grinsen. "He, das ist aber eine Fangfrage. Ich glaube fast, es ist besser, mit solchen Beichten noch ein paar Jahre zu warten. Sonst bringen wir Dich nur auf dumme Ideen." Da war es doch eigentlich ganz gut, daß Roald dazwischen rief. Er warf dem Bruder einen dankbaren Blick zu. "Ja, wollten wir nicht eigentlich trainieren?", fragte er Lucan also sichtlich scheinheilig.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Du längst vom Thema ab!" kicherte Lucan und stubste Grimoald keck den Zeigefinger in die Seite. "Aber ja, trainieren ist wichtiger!" erklärte er mit einem ebenso gewichtigem Nicken. Flink war der Junge aufgesprungen und hatte sich das kleinere der Holzschwerter geschnappt. Er pustete sich eine Locke aus den Augen, die vor Vegnügen und Herausforderung funkelten. "Wer von euch will anfangen?" es klang schon ein bißchen gönnerhaft, wie er das sagte, doch nach wie vor blitzte der Schalk aus seinen blauen Augen.
Beiträge: 927 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Ich hab die größere Reichweite, dass wäre nicht gerecht, also musst du mit Grim vorlieb nehmen.“ erwiederte Roald grinsend auf Lucan’s kecke Frage. Dabei deutete er mit der Sense in die Richtung der zwei Kontrahenten. „Wenn Grim dann mit dir fertig ist, schauen wir mal ob du noch genug Puste hast um es mit mir lahmen Onkel aufzunehmen.“ Roald hatte seine gute Laune wieder gefunden. Was vergangen war sollte auch vergangen bleiben.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grimoald lachte und zeigte sich nicht im Mindesten beeindruckt von dem piekenden Finger. "Natürlich lenke ich ab, was dachtest Du denn?" Er lachte wieder, als er Lucans Eifer sah. Zwinkernd blickte er zu Roald. "Hat ja auch funktioniert, die Ablenkung", raunte er ihm zu, während er das größere Holzschwert zur Hand nahm und seinem Bruder einladend hinhielt. Doch der sagte gleich, er wollte es erst später versuchen. Also blieb es erst einmal an Grimoald hängen. "Also gut, greif mich einfach mal an", forderte Grimoald seinen Sohn auf und beobachtete den Jungen genau, während er das Schwert abwehrbereit hielt.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lucan grinste noch einmal frech, machte dann aber schlagartig ein ernstes Gesicht. Nachdenklich ging er erstmal drei Schritte rückwärts, nahm dabei die Holzwaffe fester in die Hand. Aufmerksam betrachtete er die Haltung seines Vaters, nur um plötzlich auf diesen zuzurennen. Gleichzeitig holte er mit dem Schwert zunächst von der rechten Seite her aus, machte dann aber mit der Hand eine Drehung, so daß die Holzklinge senkrecht heransauste und die andere über Kreuz traf.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grimoald beobachtete, daß der Junge seine Haltung studierte. Ja, das war sehr gut. Man konnte viel lernen durch Imitation. Je mehr Kämpfe man sah, umso besser konnte man es am Ende selbst. Doch ausprobieren übte natürlich noch viel mehr. Plötzlich rannte der Junge auf ihn zu. Er täuschte einen Schlag von rechts an, hieb dann aber letzendlich von vorne zu. Das Holzschwert glitt an der von Griomald leicht schräg gehaltenen Holzklinge ab. Er hatte das Schwert kaum bewegt, doch er machte einen blitzschnellen Schritt vor, hakte mit seinem Bein um Lucans Unterschenkel und zog diesen ruckartig vor. Dabei achtete er darauf, daß seine "Klinge" für die nötige Deckung sorgte. Wenn der Junge nun nicht rechtzeitig das Gewicht verlagerte - und das erforderte große Körperbeherrschung, - dann würde er rücklings zu Boden fallen.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Plumps. Verdutzt verzog Lucan das Gesicht, als er sich schon wieder am Boden fand. "Och Mann", maulte er vor sich hin. Jetzt hatte er schon wieder nicht aufgepaßt! Das war aber auch überraschend gekommen ... Nun gut, die Römer kündigten ja auch nicht groß an, wenn sie einen Überraschungsangriff starteten. Irgendwie mußte er plötzlich an etwas denken, was Falco mal zu Raban gesagt hatte. "Papa?" fragte er, während er sich aufrappelte. "Stimmt das, man muß versuchen vorauszusehen, was der Gegner vorhat?"
Beiträge: 927 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Grim war ein sehr guter Lehrer und auch wenn Lucan versuchte die Lage einzuschätzen, war Grim ihm noch um einiges überlegen. Und schneller als Lucan angreifen konnte, hatte Grim ihn abgewehrt und auf den Hosenboden befördert. Roald musste lachen. Lucan machte ein total verdutztes Gesicht das zu komisch aussah. „Komm, lass mich doch mal. Gegen mich hat der Junge wenigstens die Möglichkeit eines Erfolges.“ Roald stand auf und ging auf Grim zu, um von ihm das etwas größere Holzschwert geben zu lassen. Das war das Schwert, dass ihr Vater immer genommen hatte, und nun lag es in Roalds Hand. Er schaute kurz drauf und ging dann in Angriffsstellung.
Roald wartete, bis Lucan sich aufgerappelt hatte, dann schlug er spielerisch gegen die Holzklinge von Lucan’s Schwert. „So, und jetzt mach deinen Onkel mal so richtig fertig.“ stachelte er den Jungen an.