Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Auch wenn Maíghread versicherte, dass es ihr egal war, was Yngve getan hatte, so blieben doch noch gewisse Zweifel. Sie war nicht dabei gewesen, hatte nicht gesehen, in welches Monster er sich verwandelt hatte. Hätte sie es gesehen, hätte sie mit Sicherheit Angst vor ihm gehabt...
Als Maíghread ihre Armen um seinen Hals schlang, schob der Schmied diese Zweifel beseite. Ganz fest hielt Yngve seine Frau im Arm, spürte ihre Wärme. Sacht strich er über ihrem Rücken, "Es tut mir leid, m'annsachd. Es tut mir so leid...", flüsterte er noch immer in Maíghreads Muttersprache, "ich verspreche es... es wird nie wieder passieren..."
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Zwar hörte sie das Versprechen ihres Mannes, doch hatte sie das Gefühl das er es nicht ganz ernst meinte. Nicht das er sie absichtlich anlog, sondern vielmehr weil er nicht wusste ob das was geschehen war wieder geschehen würde. Maíghread hoffte sehr, das Yngve nicht wieder in eine solche Situation kommen würde, denn sie glaubte zu wissen, dass er es nicht verkraften könnte, würde er sich noch einmal so fühlen. Langsam löste sie sich wieder aus der Umarmung ihres Mannes und blickte ihn liebevoll an. "Es braucht dir nicht Leid zu tun. Du darfst es nur nie wieder tun. Yngve, du weißt du kannst mit mir über alles sprechen, egal was es ist. Ich liebe dich von ganzem Herzen und es gibt nichts das du tun könntest, was diese Liebe zu dir schmälern könnte."
Während sie mit Yngve in der Sprache ihrer Heimat sprach, strich sie gedankenverloren über ihren Bauch. Sie würde so gerne mehr für Yngve und die Menschen hier im Dorf tun, doch sie konnte nicht. Seit sie hier im Dorf angekommen waren, quälten sie immer wieder Schmerzen und egal wie oft sie sich ausruhte, fühlte sie sich danach nicht besser. Manchmal träumte sie in der Nacht von dem Römer der auf den Wagen gesprungen kam um Isolde an sich zu nehmen. Dann spürte sie meist, wie ihre Hand nach dem Schwert ihres Vater griff und das Blut in ihren Ohren rauschte. Doch bevor sie auch nur die Gelegenheit hatte den Römer zu vertreiben, erwachte sie aus diesen Träumen. "Sag mir, was kann ich tun um dich von deinen trüben Gedanken abzulenken." fragte sie um sich selbst von ihren Gedanken abzulenken.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eigentlich wollte Yngve seine Frau noch gar nicht wieder loslassen, viel zu sehr genoss er ihre Wärme und Nähe. "Oh doch, Maíghread. Es muss mir leid tun. Es muss mir leid tun, dass ich dir und deiner Liebe zu mir nicht vertraut habe und dass ich daran gezweifelt habe, dass du mir verzeihen kannst, was ich getan habe. Ich schwöre dir, dass ich dir nie weider etwas verheimlichen werde, m'annsachd." Der Schmied hatte die Worte mit großem Ernst gesprochen, während er seiner Maíghread ebenso ernst in die Augen sah.
Sacht legte Yngve seine Hand auf die von Maíghread und streichelte ebenfalls ihren wunderschönen gerundeten Babybauch. "Ciamar a tha thu?", fragte er leise, denn er hatte den Eindruck, dass sie noch irgendetwas bedrückte, "Geht es dem Baby gut?"
Yngve lächelte und schüttelte leicht den Kopf, "Du kannst nicht mehr für mich tun, als du es ohnehin schon tust, m'annsachd." Zärtlich strich er Maíghread über die Wange, "Du bist für mich da, wenn ich dich brauche, egal wie es dir geht. Du teilst meinen Schmerz über den Verlust von Alans Tod mit mir, du verzeihst mir, was ich auf dem Schlachtfeld getan habe, was ich mir selbst kaum verzeihen kann. Alle anderen Wunden wird die Zeit heilen..."
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Was dort auf dem Schlachtfeld gesehen ist, muss schrecklich für dich gewesen sein. Zu sehen wie ein guter Freund von dir grausam getötet wird..." Maíghread konnte sich nicht vorstellen wie es sein musste so etwas zu sehen und sich gleichzeitig so hilflos fühlen zu müssen, weil man nichts dagegen tun konnte. "...das du dich danach verschlossen hast ist nur natürlich. Und ich wünschte ich hätte es länger ertragen können dich so zu sehen. Aber es ging nicht, denn ich wollte nicht dass du mit deinem Schmerz alleine bist. Mit jemandem darüber zu sprechen kann den Schmerz manchmal schon lindern. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht." liebevoll strich sie ihm über die Wangen und war froh als er ihr versprach sich nicht wieder vor ihr zu verschließen.
Lächelnd betrachtete sie ihn, während er mit seiner Hand über ihren Babybauch strich. "Dem Baby schon, der Mutter weniger." entgegnete sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, denn sie wollte nicht das Yngve sich Sorgen um sie machte. "Der Weg hier her war einfach lange und anstrengend. Ich bin müde und erschöpft, hab meine Füße seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen mein Rücken schmerzt." Das alles hatte sie in einem ruhigen Ton gesagt um Yngve und auch sich selbst ein wenig zu beruhigen. Denn tief in ihrem inneren hatte sie unglaubliche Angst davor ihr Kind zu verlieren. Die Schwangerschaft war für sie sehr schwer, es hatte lange gedauert bis es so weit gewesen war und die Worte von Furhild die darüber gespottet hatten, waren noch gut in ihrem Gedächtnis. Sie hatte schon viele Schwangere Frauen betreut und wusste das es normal war sich nicht immer gut zu fühlen, aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, bei ihr sei es etwas anderes.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Besorgt schaute Yngve seine Frau an, als diese meinte, dass es Baby gut ginge, nur ihr nicht. Da konnte auch ihr Lächeln als Abwiegelung nicht ausreichen, um dem Schmied die Sorge zu nehmen. Auch wenn es im Vergleich zu Anderen, die schwere Verletzungen davon getragen hatten, eher banale Dinge waren, die Maíghread zu schaffen machten, so war es bei ihr doch etwas anderes... Sie erwartete ihr erstes Kind und es war ihr während der ersten Monde der Schwangerschaft nicht gut gegangen. Liebevoll streichelte er über den Bauch seiner Frau und überlegte, was er ihr Gutes tun konnte.
Den Gedanken Amalia zu holen, verwarf Yngve sofort wieder, da es seiner Freundin nach Aswins Tod vermutlich noch schlechter ging als ihm selbst und Arnia würde er erst holen, wenn Maíghread über etwas Schwerwiegenderes wie Rückenschmerzen klagen würde... "Wo schmerzt dein Rücken denn, m'annsachd?", fragte der Schmied leise, "Nur der Rücken oder die Füsse auch?" Wenn sie jetzt zuhause wären, hätte er Maíghread einfach kurzerhand in ihre caledonische Schwitzhütte entführt, damit sie dort hätte entspannen können... aber sie waren nicht zuhause und so musste sich Yngve etwas anderes überlegen.
"Leg dich mal auf die Seite...", meinte er, denn er glaubte nicht, dass sie noch auf dem Bauch würde liegen können. Dann begann der Schmied Maíghread zu massieren. Kurz beugte er sich noch zu ihr herunter und sagte besorgt in ihr Ohr, "Wenn es zu fest ist, musst du es sagen..." Wehtun sollte es nicht, sie sollte sich unter seinen massierenden Händen einfach nur entspannen.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Schau bitte nicht so besorgt, Yngve." Genau das hatte sie geahnt, doch sie konnte ihm nicht verschweigen wie sie sich fühlte, wenn sie ihm gerade vorgeworfen hatte seine Gefühle nicht mit ihr zu teilen. "Das sind nur Kleinigkeiten und sie werden sicher irgendwann vorrüber sein." Sie wollte nicht, dass Yngve sich um sie sorgen musste, denn es gab wichtigeres und er litt so sehr unter dem Tod von Alan.
Lächelnd blickte sie Yngve an, als er sie fragte wo ihr Rücken denn Schmerzen würde. Die Heilerin deutete auf den unteren Rücken. Hier zog und zerrte es am meisten, egal ob sie stand oder oder saß. "Nein nein, nur der Rücken. Die Füße sind einfach nur...verschwunden." entgegnete sie mit einem Lächeln und einem Schulterzucken. Tatsächlich taten ihre Füße nicht wirklich weh. Es war eher der Rücken der er ihr Schmerzen bereiten.
Auf Yngves Aufforderung hin, legte sie sich vorsichtig auf die Seite und strich kurz über ihren Bauch, denn dort zog es kurz unangenehm. Die Heilerin schloss die Augen und genoss die schmerzlindernden Berührungen ihres Mannes. Sie war den Göttern so dankbar, das Yngve heil zu ihr zurückgekehrt war. Maíghread wollte und konnte sich nicht vorstellen wie es sein würde, wenn die Götter Yngve zu sich geholt hätten. Erst jetzt wo sie lag, spürte sie erst wie müde sie wirklich war. Die letzen Tage hatten ihre ganze Kraft und Aufmerksamkeit gebraucht, sodass sie gar nicht wirklich über sie selbst hatte nachdenken können. Maíghread schüttelte leicht den Kopf. "Nein, das ist gut so." Und das war es wirklich.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lächelnd schüttelte Yngve den Kopf, "Du weißt, dass ich mich immer um dich sorgen werde, m'annsachd, vor allem jetzt. Diese ganze Flucht vor den Römern hat weder dir noch dem Baby gutgetan. Und ich möchte nicht, dass einem von euch beiden irgendetwas passiert." Es hatte so lange gedauert, bis Maíghred endlich schwanger geworden war und Yngve wusste, wie sehr sie darunter gelitten hatte, dass sie noch keine Kinder hatten. Wenn sie sich jetzt überanstrengte und das Baby verlieren würde, würde sie sich das nie verzeihen...
"Also gut, nur der Rücken...", meinte der Schmied und musste lachen, als sie meinte, ihre Füße seien einfach nur verschwunden, "ich kann dir versichern, dass sie noch da sind." Mit diesen Worten griff er sacht hinunter zu ihren kleinen zierlichen Füßen und streichelte diese. Irgednwie konnte er sich nicht vorstellen, dass ihr die Füße nicht wehtaten, wo sie doch soviel mehr Gewicht mit sich rumzuschleppen hatte...
Yngve beobachtete, wie Maíghread sich hinlegte und die Augen schloss. Sie sah so unendlich müde aus...Wenn sie bei der Massage einschlief, umso besser. Dann würde sie endlich ihre wohlverdiente Ruhe bekommen. Mit gleichmäßigen Bewegungen massierte der Schmied in der gleichen Intensität weiter, nachdem seine Frau bestätigt hatte, dass es so gut war.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Wie gerne würde sie Yngve nun wiedersprechen. Aber er hatte Recht. Die Flucht vor den Römern war wirklich sehr anstrengend gewesen, sie hatte es schon am ersten Tag bemerkt und dennoch hatten sie nicht rasten können, denn die Römer waren ihnen dicht auf den Fersen gewesen. "Ich werde auf uns acht geben." murmelte sie schläfrig. Sie würde wirklich besser auf sich acht geben müssen. Die Angst das etwas passieren können hatte sich wie eine Hand fest um ihr Herz geschlossen und würde sie erst wieder loslassen, wenn ihr Kind auf der Welt sein würde. Niemals hätte sie gedacht, das sie so lange dafür kämpfen musste endlich Mutter zu werden und es dann so schwierig sein würde. Sie wünschte sich von ganzem Herzen Yngve ein gesundes Kind schenken zu können, aber sie hatte so große Angst davor, das ihrem Kind etwas passieren könnte.
Maíghread lachte auf, als Yngve meinte, das ihre Füße noch dort waren, wo sie diese zuletzt gesehen hatte. Verstohlen wischte sie sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. "Das ist gut zu wissen, wirklich." Es tat so gut einfach normal mit Yngve zu sprechen, ein wenig zu scherzen und sich nicht fürchten zu müssen, dass gleich ein Römer um die Ecke kam und dieses friedliche Beisammen sein beenden würde.
Noch immer lag sie mit geschlossenen Augen auf der Seite und genoss die Berührungen ihres Mannes. Sie konnte schon spüren wie die Schmerzen in ihrem Rücken ein wenig besser wurden. "Danke." murmelte sie müde und es dauerte nicht sehr lange, da war ihr Atem gleichmäßig und kündete davon das sie eingeschlafen war. Waren die ersten Minuten des Schlafes noch erholsam, so kamen bald die Bilder des Römers der Isolde entführen wollte vor ihr inneres Auge.
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Yngve hoffte, dass Maíghread ihre eigenen Worte beherzigen würde, denn meistens dachte sie zuerst immer an das Wohlergehen anderer und erst zum Schluss an sich selbst. Er nahm sich vor, in der nächsten Zeit noch mehr darauf zu achten, dass Maíghread sich schonte, wenn sie es schon selber nicht tat.
Es war schön, Maíghread wieder lachen zu sehen, die letzte Woche hatte dazu wenig Anlass gegeben. Selbst wenn das fliehende Dorf einem Angriff der Römer entgangen wäre, so wussten sie doch ganz genau, was mit den Zurückgebliebenen passiert war, nachdem in der Nacht nach ihrem Aufbruch der Feuerschein zu sehen gewesen war und was am Heiligtum geschehen war...
Es dauerte nicht lange, als auch Yngve das leichte und gleichmäßige Atmen von Maíghread hörte. So ließ er die Massage mit streichelnden Berührungen ausschleichen und beoachtete lächelnd seine Frau noch eine Weile beim Schlafen. Doch schon nach ganz kurzer Zeit, bemerkte der Schmied, dass ihr Schlaf unruhiger wurde. Vermutlich verarbeitete sie die ganzen Ereignisse der letzten Tage im Schlaf. Sollte ihr Schlaf noch unruhiger werden und er den Eindruck gewinnen, dass sie einen Alptraum hatte, würde er sie umgehend wecken.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der Traum war wirklich unangenehm. Der Römer war wieder auf dem Wagen und hatte bereits nach Isolde gegriffen. Alles lief genauso ab, wie es tatsächlich passiert war und dennoch war irgendetwas anders. Maíghread fragte sich die ganze Zeit über ob sie nicht mehr hätte tun können, was geschehen wäre, wenn der Römer Isolde tatsächlich hätte vom Wagen ziehen können. All diese Gedanken führten, dazu das ihr Schlaf immer unruhiger wurde, bis sie schließlich daraus erwachte. Sie wusste nicht wie lange sie geschlafen hatte, aber lange konnte es nicht gewesen sein. Müde rieb sie sich die Augen und strich ein paar vereinzelte Haare aus ihrem Gesicht. Sie hatte auf dem Wagen getan was sie konnte und dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, das sie mehr hätte tun können. Den Göttern sein dank war nichts schlimmes passiert.
Langsam drehte sich Maíghread um und blickte Yngve an, der noch immer neben ihr saß. Sie hatte also wirklich nicht sehr lange geschlafen. Eine Hand lag auf ihrem Bauch und strich leicht darüber. "Hat dir Isolde erzählt was auf dem Wagen passiert ist?"
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ein wenig besorgt beobachtete Yngve den unruhigen Schlaf seine Frau. Gerade wollte er sie wecken, da die Unruhe nicht vergehen wollte, als Maíghread sich wieder zu ihm umdrehte und sich verschlafen die Augen rieb.
"Schlecht geträumt?", fragte er leise und strich ihr ein widerspenstige Strähne ihres langen roten Haares aus der Stirn. "Auf dem Wagen?" Ein wenig verwirrt sah der Schmied seine Frau an und schüttelte den Kopf, "Sie hat nur erzählt, was mit Mathi geschehen ist und wie sehr Ida darunter leidet, dass sie ihm nicht helfen konnte. Ich denke, ich werde mit den beiden später über die Ereignisse reden. Früher sind sie immer zu mir gekommen, wenn sie etwas auf dem Herzen hatten", fügte Yngve mit einem Lächeln hinzu. Er hatte immer ein sehr inniges Verhältnis zu seinen drei Schwestern gehabt und es hatte sich auch nichts daran geändert, obwohl er solange weg gewesen war. "Erzähl mir, was passiert ist, m'annsachd...", bat er Maíghread leise, während seine Hand ebenfalls sacht über den Bauch seiner Frau strich.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Maíghread legte sich etwas bequemer hin und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Ihr Herz schlug noch immer schnell und sie spürte wie ihr Kind unruhiger wurde. "Als die Römer den Tross überfielen kam einer sehr nahe an den Wagen deiner Eltern. Ich weiß nicht was er eigentlich wollte, ob er nur den Wagen plündern wollte..auf jedenfall kam er auf den Wagen deiner Eltern, schlug deine Mutter so dass sie hinfiel und wollte Isolde mit sich nehmen." Die Heilerin hielt kurz inne und sah vor ihrem inneren Auge noch einmal die Bilder. Es war alles so schnell gegangen, es hatte vielleicht nur ein paar Minuten gedauert und dennoch war es ihr unendlich lange vorgekommen. "Ich hab nach dem Schwert meines Vater gegriffen, als dieser Römer auf einmal vor uns gestanden hatte. Er hatte ....sein Gesicht, es hatte diesen seltsamen Ausdruck. E...er hätte sicher nicht davor zurückgeschreckt mich anzugreifen, doch dann ertönte dieses Signal und alle beganen sich zurück zuziehen." Nicht auszudenken was geschehen wäre, wenn er tatsächlich Isolde auf sein Pferd gezogen hätte. "Bertrada und Eila kamen mit ihrem Wagen noch hinzu und auch dein Vater war wenig später bei uns, doch der Römer wollte deine Schwester nicht los lassen, sondern sie noch immer auf sein Pferd ziehen. Also...also habe ich ihm mit dem Schwerknauf eines übergezogen. Ich habe so gehofft das es reichen würde, das er von Isolde ablassen würde, denn ich wollte nicht richtig gegen ihn kämpfen. Nicht jetzt." Wäre sie nicht schwanger gewesen, dann hätte sie dies sicher in betracht gezogen.
"So schnell alles geschehen war, so schnell war es auch wieder vorrüber. Vielleicht....vielleicht solltest du einmal mit Isolde darüber reden. Sie sah so erschrocken und hilflos aus. Dieses Bild will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen."
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Aufmerksam hörte Yngve Maíghread zu, als diese von dem Überfall der Römer auf den tross erzählte, während seine Hand weiterhin zärtlich über ihren Bauch strich. Ab und an konnte er ganz deutlich die Tritte des Babys gegen die Bauchdecke spüren. Ob das wehtat? Ein paar Mal musste der Schmied seine Wut über das Verhalten des römischen Soldaten herunterschlucken, denn jetzt, im Nachhinein, hatte er sowieso keine Möglichkeit mehr, diese Tat zu rächen.
Stolz war in seine Augen zu sehen, als Maíghread sagte, wie sie den Römer vetrieben hatte, da war es unwichtig, ob dieses Rückzugssignal ertönt war. Es wäre auch so das Beste für den Römer gewesen abzuhauen, um einigermaßen heil aus dieser Situation herauszukommen, nachdem seine Frau zum Schwert gegriffen hatte. "Meine tapfere Frau...", meinte Yngve liebevoll und zog Maíghread in seine Arme, "Du hast alles richtig gemacht, m'annsachd. Es wäre diesem Hund nicht gut bekommen, wenn er nicht von Isolde abgelassen hätte, nachdem du ihm den Schwertknauf übergezogen hast."
Yngve brauchte nicht lange über Maíghreads Worte nachzudenken, nachdem er erfahren hatte, was mit beinahe mit seiner Lieblingsschwester geschehen wäre. "Ja, das ist eine gute Idee. Und auch mit Ida werde ich reden, wegen des Unglücks mit Mathi. Isolde ist so empfindsam und auch wenn Ida immer so tut, als könne ihr nichts und niemand etwas anhaben, so ist sie Isolde ähnlicher als sie es zugeben möchte."
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Alles Yngve zu erzählen war als würde sie alles noch einmal selbst erleben. Die Bilder dieses Ereignisses traten wieder vor ihr geistiges Auge und die Heilerin hatte das Gefühl als wäre sie wieder mittendrin. Als die Erinnerungen zu klar wurden, schüttelte sie kurz den Kopf um die Bilder wieder loszubekommen. Ihre Hand ruhte noch immer auf ihrem Bauch und auch die von Yngve lag darauf. Es war seltsam ihr Kind so unruhig zu erleben, denn so unruhig war es noch nicht einmal gewesen, als die Römer sie angegriffen hatten. Noch während sie darüber nachdachte, schien das leichte streicheln das Kind wirklich zu beruhigen, denn es wurde mit einem mal immer ruhiger. Maíghread atmete ein paar Mal tief ein und aus um das beklemmende Gefühl in ihrer Brust los zu werden.
Nur zu gerne ließ sie sich in Yngves Arme ziehen, auch wenn sie sich gar nicht so tapfer fühlte wie er sie wohl gerade sah. Das hätte jeder getan, noch dazu für die Familie des Mannes. Isolde war doch noch ein Kind, genau wie Ida und ihnen durfte einfach nichts geschehen. "Deine Schwestern sind sich alle drei sehr ähnlich. Ida und Yelva sind nach außen hin vielleicht ein wenig stärker und gefestigter als Isolde, aber im Grunde sind sie alle sehr einfühlsam." Maíghread legte ihren Kopf auf Yngves Schoß und schloss kurz die Augen. Sie war so froh das sie nun nicht mehr vor den Römern auf der Flucht waren und auch wenn schreckliche Dinge geschehen sind, so hatten sie noch sehr großes Glück gehabt. Nachdenklich rieb sie sich den Rücken, denn das viele Gehen und Stehen hatte ihr nicht gut getan und so zog es immer wieder sehr unangenehm im Rücken. "Ich bin den Göttern so dankbar das dir nichts geschehen ist."
Beiträge: 627 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Das sanfte Streicheln schien das Baby zu beruhigen, jedenfalls wurden die Tritte deultich weniger. Als er nichts mehr spürte, ausser der Wärme, die durch Maíghread Kleid drang, fragte er leicht verwirrt, "Was ist jetzt los? Schläft unser Kind?"
Yngve strich Maíghread übers Haar, die sich gerne in sein arm ziehen liess und lauschte ihren Worten, "Ja, das sind sie. Alle drei", meinte er mit einem Lächeln. Seine drei Schwestern waren ganz besondere Menschen für ihn und das Verhältnis der Geschwister war schon immer sehr innig gewesen und so würde Yngve alles tun, damit es seinen Schwestern wieder gut ging. Als Maíghread sich erneut den Rücken rieb, fragte der Schmied besorgt, "Ist es immer noch nicht besser?"
Erneut zog er Maíghread an sich, "Ich bin den Göttern auch dankbar, dass sie ihre schützende Hand über dich gehalten haben, nicht nur jetzt bei dem Überfall der Römer, sondern auch schon früher...", zärtlich strich er über ihre Wange und küsste sie sanft. Er konnte sich ein Leben ohne diese wundervolle Frau einfach nicht vorstellen.