Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Zu gerne würde sie dem glauben schenken was Swana ihr da gerade sagte, aber sie konnte es nicht. Es zählte hier nicht was sie wollte, es zählte was andere wollten und in diesem Moment zählte nur was Swana wollte. Diese wollte mit allen Mitteln helfen mit der Situation besser zurecht zu kommen. Unter normalen Umständen wäre sie gerührt gewesen von dem Eifer ihrer Freundin, doch unter diesen Umständen war es ihr ein gräul sich all dies anhören zu müssen. Amalia beschloss lieber keine Antwort auf das zu geben, was Swana gerade gesagt hatte. Sollte sie doch glauben was sie da sagte, Amalia tat es jedenfalls nicht. Sie wusste das sie tun und lassen konnte was sie wollte und niemand würde sie von irgendetwas abhalten können, außer man würde sie in der Hütte anbinden. Doch die Heilerin zweifelte daran, das irgendjemand dies tun würde.
Wenigstens das schien sie ihr zu glauben und anstandslos zu akzeptieren. Immerhin etwas. Mehr konnte sie anscheinend gerade nicht erwarten. Amalia zweifelte daran das Swana immer da sein würde, wenn der Schmerz schlimmer werden würde oder wenn er sogar drohte sie innerlich zu zerreissen. "Wie willst du das denn machen, Swana?" fragend blickte sie ihre Freundin an und war schon sehr gespannt auf deren Antwort. "Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann wirst du sehen dass du das nicht tun kannst. Du hast eine Familie um die du dich sorgen musst. Ein Mann der neben deinen tröstenden Worten jemanden braucht der für ihn da ist, eine Tochter die ihre Mutter braucht und in ein paar Monden wird ein zweites Kind deine Aufmerksamkeit benötigen. Was du sagst...kannst du nicht halten."
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia hatte ihre Frage nicht beantwortet und daraus schloß Swana, dass sie recht hatte. Ihre Freundin würde, wenn es andersherum wäre, nicht zulassen, dass sie sich etwas antun würde, denn dann müsste Amalia ja zugeben, dass es falsch war, diesen letzten Weg zu gehen. Und dennoch konnte Swana ihre Freundin nur zu gut verstehen. In ihrer Situation hätte sie das Gleiche gewollt...
Aufmerksam hörte Swana zu, was Amalia sagte und ihre Argumente waren ziemlich gut. Aber die junge Richfrau wollte nichts unversucht lassen, um ihr Versprechen zu halten. Ja, das Baby würde eine Großteil ihrer Aufmerksamkeit fordern, aber das war erst in ein paar Monden, wenn sie richtig gerechnet hatte, waren es bis dahin allerdings noch gut fünf Monde und sie hoffte, dass Amalia bis dahin das Schlimmste überstanden hatte, und wenn nicht...? Ja, wenn nicht, würde Swana schon einen Weg finden, wie sie ihr Versprechen halten konnte.
"Du hast recht, dass ich eine Familie habe, für die ich da sein musss, Amalia. Aber Mechthilta ist ein liebes und verständiges Mädchen, das sich schon allein im Wald durchgeschlagen hat und sie reagiert sehr sensibel auf die Bedürfnisse anderer, Ich hab schon oft bemerkt, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt, wenn es einem anderen schlecht geht", meinte Swana und ein liebevoller Unterton schlich sich in ihrer Stimme, bevor sie fortfuhr, "Und Dinge, die im Haushalt erledigt werden müssen, müssen dann halt von den Mägden mit übernommen werden...", man merkte ihr an, dass ihr dies wesentlich unangenehmer war und dass dies eigentlich gar nicht ihre Art war, alles von den Knechten und Mägden erledigen zu lassen, aber hier ging es schließlich um Amalia. "Und für Alarich werde ich auch genug Zeit haben, überlass das ruhig mir", sie hoffte, dass diese Worte ihre Freundin überzeugen würden, den sie wusste im Moment auch nicht, wie sie dem Mann, den sie über alles liebte, helfen konnte, denn noch immer hatte er nicht mit ihr geredet, noch immer verschloß er sich vor ihr und ließ sie nicht an seinem Schmerz teilhaben...
Nichts würde sie lieber tun, als ihn zu trösten und für ihn da zu sein. Swana trauerte auch um die Menschen, die bei dem Angriff der Römer getötet worden waren, besonders um die, die zu ihrer Familie gehörten. Aber diese Männer waren einen ehrenvollen Tod gestorben, sie waren nun in Walhalla, das höchste Ziel, was ein Krieger ansrebte und erreichen konnte. Diese Männer hatten gekämpft, damit sie alle leben konnten und dieser Mut erfüllte die junge Richfrau mit Stolz, auch wenn der Verlust schmerzte. Aber noch mehr schmerzte es Swana, Amalia und Alarich so leiden zu sehen. Sie war von dem Verlust, den die Heilerin erlitten hatte, Tanfana sei Dank, verschont geblieben und die Imkerin mochte gar nicht daran denken, wenn ihr das gleiche Schicksal widerfahren wäre... Dann würden sie vielleicht hier sitzen und beschließen einen letzten gemeinsamen Weg zu gehen, um bei denen zu sein, die ihrem Leben erst einen Sinn gaben, die ihnen aber auf so grausame Art und Weise genommen wurden...
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia wusste das ihre Argumente gut waren und genau das machte die ganze Situation ja so unwirklich. Sie wusste das Swana alles mögliche tun würde um ihr zu helfen, aber wenn sie genauer darüber nachdachte würde ihre Freundin nicht in der Lage sein ihr Versprechen zu halten. Kinder waren etwas wunderbares, aber sie brauchten viel aufmerksamkeit und auch wenn Mechthilta ein verständiges kleines Kind war, so würde Swana ihr nicht mehr zumuten wollen als sie es ohnehin schon tat. Das kleine Mädchen hatte vieles durchmachen müssen und verdiente es nun eine glückliche Kindheit zu haben und dazu gehörte eben auch die Mutter. Und das zweite Kind ihrer Freundin würde eben sehr viel Aufmerksamkeit benötigen. Amalia wollte nicht mit Swanas Kindern 'konkurieren' müssen. Ihre Freundin sollte sich lieber um ihre Familie kümmern. Sie würde auch ohne sie zurecht kommen.
"Das musst du nicht tun, Swana." Auch wenn es sehr deprimiert klang, so meinte es Amalia durchaus ernst. "Du hast eine Familie um die du dich kümmern muss, Kinder die deine aufmerksamkeit brauchen, die eine Mutter brauchen. Auch wenn du nun sagst das du nach einem Weg suchen wirst, so weiß ich das du keinen finden wirst. Aber das ist in Ordnung." Die Heilerin rang sich ein Lächeln ab und blickte zu ihrer Freundin, welche sie durch die tränenverhangenen Augen kaum erkennen konnte. "Es ist wirklich in Ordnung." Wieder war ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Es war gut, dass Amalia ihre Gedanken nicht laut aussprach, denn sonst hätte Swana ihr gehörig den Kopf gewaschen. Niemals würde ihre beste Freundin mit ihrer Familie konkurrieren, aber es gab eben Zeiten, da brauchte der eine mehr Aufmerksamkeit als der andere und umgekehrt.
Swana schüttelte den Kopf. Auch wenn Amalia es ernst meinte, so war dies für die Imkerin keine Option. "Doch Amalia. Das muss ich tun, sonst könnte ich nicht mehr mit ruhigem Gewissen abends schlafen gehen, wenn ich meine beste Freundin im Stich lassen würde, wenn sie mich am Dringendsten braucht." Sie strich ihr kurz und ganz sacht über die Wange, "Und mach dir um meine Familie, um Mechthilta und um Alarich keine Sorgen. Ich werde genug Zeit für sie haben", davon war die junge Richfrau vollkommen überzeugt und das hörte man auch ihrer Stimme an.
Sacht griff sie nach den Händen ihrer Freundin, "Ich werde für dich da sein, Amalia, egal wann, egal wo. Denn wenn ich das nicht wäre, dann wäre unsere Freundschaft nichts wert." Amalia war schon so oft für sie dagewesen, zuletzt, als Berengar Alarich so schwer verletzt hatte, war sie Tag und Nacht dagwesen. So konnte Swana ihr wenigstens ein kleines bisschen davon zurückgeben.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Schweigend blickte sie ihre Freundin an und war darüber erstaunt wie ernst sie es zu meinen schien. Ihre Worte klangen so als ob sie tatsächlich glauben würde das sie diese Zeit für sie erübrigen könnte. Amalia hatte keine Kraft mehr ihr zu wiedersprechen und ließ sie einfach gewähren. Sie wollte ihr nicht den Glauben rauben ihr beistehen zu können. Vor wenigen Tagen hatte sie selbst erfahren müssen wie es war, wenn einem der Glaube an alles genommen wurde. So sollte es Swana nicht gehen. "Wie...wie geht es Alarich." fragte sie stattdessen und hoffte so von sich selbst ablenken zu können.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ein kleines Lächeln erschien auf Swanas Lippen und sie drückte noch einmal aufmunternd Amalias Hände, um ihr Versprechen für sie da zu sein, noch einmal zu bekräftigen. Sie würde für Amalia da sein, sie würde es einfach möglich machen, das war sie ihrer besten Freundin einfach schuldig.
Swana stutze für einen Moment, als Amalia nach Alarich fragte, denn eigentlich ging es hier um die Heilerin und nicht um ihren eigenen Mann. Aber die junge Richfrau hatte ihrer Freundin zugegsagt, dass sie nicht jetzt und sofort über Aswin und ihre Gefühle über dessen Tod reden müsse, so meinte sie mit einem leisen Seufzen, "Um ganz ehrlich zu sein, Amalia... Ich weiß es nicht", sie schüttelte leicht den Kopf, "ich sehe, wie sehr er unter dem Tod von Aswin und Alrich leidet, aber er redet nicht mit mir. Ich weiß, wie er sich fühlen muss nach einem solchen Verlust", Swana machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr, "Alarich hat die Verantworutng für alle diese Menschen hier und ich glaube, er gestattet es sich aus diesem Grund nicht zu trauern... es... es tut so unglaublich weh, ihn so leiden zu sehen und nichts für ihn tun zu können, weil er es nicht zulässt."
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Während Swana ihr davon erzählte wie es Alarich ging, blickte Amalia wieder nach vorne, auf die glänzende Oberfläche des Wassers. Auch wenn sie ihrer Freundin nun gerne etwas anderes gesagt hätte, so konnte sie gut verstehen warum Alarich sich so verhielt wie er es nun tat. Es spielte sicher eine große Rolle das er Verantwortung für ein ganzes Dorf übernehmen musste, aber Amalia konnte sich auch gut vorstellen, das er einfach nicht darüber sprechen konnte. Sie wie sie auch. Es konnte für einen Vater wohl kaum etwas schlimmeres geben als miterleben zu müssen wie sein eigenes Kind starb. "Vielleicht...vielleicht redet er irgendwann mit dir. Vielleicht aber auch nicht. Ich kann mir denken, dass ...das es für dich sehr schwierig ist ihn einfach machen zu lassen. Aber du solltest ihm den Raum geben, den er nun braucht. Alarich weiß tief in seinem Herzen sicher, dass er sich immer an dich wenden kann, aber je mehr du nun nachfragst umso mehr engst du ihn ein. Jeder...jeder muss auf seine Weise mit dem was geschehen ist umgehen."
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Oh ja, wie sehr hoffte Swana, dass Alarich mit ihr reden würde und sie wusste nicht, ob sie es würde ertragen könne, wenn er es nicht tun würde und sie zusehen musste, wie er langsam aber sicher an seiner Trauer, die er nicht zulassen wollte, zugrunde ging...
"Aber das tue ich doch gar nicht, Amalia. Ich habe nur nach der Beerdigung zu Alarich gesagt, dass ich immer für hn da bin und er jederzeit mit mir sprechen...", die junge Richfrau hielt kurz inne, als sie noch einmal über die Worte ihrer Freundin nachdachte, "...enge ich dich ein, weil ich versuche für dich da zu sein?"
Das war nun wirklich nicht ihre Absicht gewesen. Die Imkerin hatte nur helfen wollen und ihrer besten Freundin, in der wohl für sie schlimmsten Zeit, beistehen wollen. "Wenn das so ist, dann sag es mir bitte, Amalia, denn ich mööchte nicht, dass es dir noch schlechter geht. Ich möchte dir nur helfen und für dich da sein, wenn du mich brauchst."
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Überrascht blickte die Heilerin ihre Freundin an. So waren ihre Worte nicht gemeint gewesen, aber wenn sie nun mehr darüber nachdachte, hatte sie tatsächlich das Gefühl etwas eingeengt zu werden. Doch nicht nur von Swana, sondern auch von ihrere Familie. Amalia wusste das sie in letzter Zeit sehr abwesend gewesen war und das ihre Familie sich ein wenig um sie sorgte. Im grunde war sie es ihnen schuldig über ihre Gefühle zu sprechen, doch sie konnte und wollte nicht. Dennoch stand die stumme Bitte ihren Brüdern immer ins Gesicht geschrieben, so wie nun auch bei Swana. Die Heilerin hatte einfach das Gefühl, das man sie zu etwas bringen wollte, das sie im Augenblick weder konnte noch wollte. "Alle verlangen von mir das ich über das spreche was geschehen ist, das ich meinen Gefühlen ausdruck verleihen sollte und jeder glaubt zu wissen was das beste für mich sei. Aber niemand scheint darüber nachgedacht zu haben, dass es für mich das beste ist einfach erst einmal zu schweigen und mich zurückzuziehen."
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Beschwichtigend lächelte Swana Amalia an. Sicher waren die Worte ihrer Freundin in dem Moment, als sie sie ausgesprochen hatte, nicht auf sich selbst bezogen gewesen, aber nur wenn man selbst so empfand, konnte man nachempfinden, wie sich jemand, der in einer ähnlichen Situation war, fühlte. Aber die junge Richfrau nahm es der Heilerin nicht übel, sie waren beste Freundinnen und konnten sich alles sagen.
"Ist schon gut, Amalia", meinte Swana sanft, "ich möchte dich zu nichts zwingen, was du nicht möchtest und wenn du erst einmal Zeit brauchst und dich zurückziehen möchtest, dann werde ich dir diese Zeit geben. Aber irgendwann wird es soweit sein, wo es besser sein wird zu reden. Die Menschen, die dich lieben, sorgen sich um dich, Amalia und möchten dir helfen, mit diesem schlimmen Schicksalsschlag fertig zu werden."
"Du sollst nur wissen, dass ich für dich da bin, egal wann, egal wo, selbst in den dunkelsten Stunden der Nacht, wenn du glaubst, es wird nie wieder einen einzigen Lichtblick geben und die Hoffnungslosigkeit dich wieder einmal zu überrennen droht. Du bist nicht allein, Amalia. Ich werde da sein", fügte Swana voller Überzeugung hinzu. Es war ihr sehr ernst damit, sie würde Amalia nicht noch einmal allein lassen, sie hatte sie in den letzten Tagen schon viel zu viel vernachlässigt...
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia bezweifelte, dass Swana oder sonst wer es lange aushalten würde, wenn sie einfach ein paar Wochen oder sogar Monate nicht über das sprechen wollte was geschehen war. Aber sie rechnete es ihr hoch an, das sie es zumindestens versuchen wollte. "Wieso? Was sollte denn passieren, das ich es besser finden würde darüber zu sprechen?" Fragend sah sie ihre Freundin an, weil sie es nicht verstand. Die Heilerin bezweifelte das sie irgendwann einmal den Mut oder die Stärke haben würde über das zu sprechen was geschehen war. Es würde nichts geben, das es ihr leichter machen könnte über Aswins Tod zu sprechen. Amalia verdrängte die letzen Bilder von Aswin aus ihren Gedanken und konzentrierte sich weiterhin auf die glänzende Oberfläche des Wassers. Sie wollte bei ihm sein, wollte nicht mehr diese Schmerzen und diese Trauer spüren und sie wollte nicht länger das Elend sehen das über ihre Heimat hereingebrochen war.
"Ich weiß, ich weiß Swana. Danke." Die Heilerin wandte ihren Kopf in die richtung ihrer Freundin und lächelte leicht. Sie wusste das Swana immer für sie da sein würde, doch diesmal konnte sie das nicht sein. Vielleicht war es egoistisch was sie da dachte, aber sie wusste das sie all die Menschen in guten Händen zurück lassen würde. Ragnar hatte eine Frau und Kind, Pharamond und Athina hatten sich, Smorrgund hatte seine Enkel und seinen Urenkel, Swana hatte ihre kleine Familie und würde bald Mutter werden und Yngve hatte seine Maíghread und würde bald Vater werden. Alle Menschen die ihr am Herzen lagen, würden nicht alleine sein, sie alle waren gut versorgt und das war ihr sehr wichtig. Kurz schweiften ihre Gedanken hin zu Almarius. Doch sie war sich sicher, dass Swana sich auch um ihn kümmern würde.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Leicht schüttelte Swana den Kopf. Es war nicht leicht zu erklären und noch schwieriger zu verstehen, warum man nach einiger Zeit besser über den Verlust, die Trauer, die Wut und welche Gefühle sonst noch in einem brodelten, sprechen konnte. Aber vermutlich war das alte Sprichwort 'Die Zeit heilt alle Wunden' wahrer, als man es glauben mochte.
"Das ist nicht so einfach zu erklären, Amalia", meinte Swana leise. Sie würde nicht zu ihr sagen, dass die Zeit alle Wunden heilt, denn das glaubte man in einer solchen Situation sowieso nicht. "Aber es ist irgendwie einfach so. Du wirst erkennen, wann der Zeitpunkt für dich dazu gekommen ist, um über all das hier zu sprechen, sprechen zu können. Und so lange werde ich warten."
Swana strich ihrer Freundin sanft über die Wange und erwiderter das Lächeln. "Du musst mir nicht danken, Amalia. Dafür sind Freunde doch da..." Es war gut, dass die junge Richfrau keine Gedanken lesen konnte, denn sonst hätte sie alle Maßnahmen ergriffen, die nötig gewesen wären, um Amalia an ihrem Vorhaben zu hindern, auch wenn sie nur zu gut verstehen konnte, warum die Heilerin sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich bei Aswin zu sein...
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Mit dieser Antwort hatte sie eigentlich schon gerechnet. Es war klar gewesen, das Swana ihr darauf keine Antwort geben konnte. Zu erklären warum mit der Zeit die Trauer weniger werden sollte, war beinahe unmöglich. Amalia zweifelte nicht daran das der Schmerz irgendwann vergehen würde, nur fragte sie sich wann dieses irgendwann sein würde. War es in wenigen Wochen oder Monaten, in einigen Jahren oder vielleicht erst in ein paar Jahrzehnten? Sie wusste es nicht und sie wollte es auch gar nicht wissen. Jeden Tag den sie ohne Aswin leben musste war ein schlechter Tag und sie hatte nicht mehr die Kraft diese Tage zu durchstehen.
Freundlich blickte sie Swana an und nickte leicht, als diese ihr versprach dann für sie da zu sein wenn es soweit sein sollte. Doch in ihrem tiefsten inneren wusste sie das dieser Zeitpunkt niemals kommen würde. Sie konnte es nicht länger ertragen, sie wollte es nicht länger ertragen. Es tat ihr in diesem Moment beinahe ein bisschen Leid all diese Gedanken vor Swana geheim zu halten, denn sie wusste wie schwer es für ihre Freundin werden würde. Aber Swana hatte eine Familie die immer für sie da sein würde und das war es was sie beruhigte.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Erneut erwiderte Swana das Lächeln ihrer Freundin, als diese nickte. Sie wusstte zwar, dass es Amalia schrecklich ging, aber die wahren Gedanken der Heilerin blieben ihr dennoch verborgen. Die junge Richfrau hoffte, dass sie Amalia, durch ihr Versprechen für sie da zu sein, wenigstens ein ganz kleines bisschen Halt und Kraft hatte geben können, damit sie ihr Vorhaben, sich etwas anzutun, um bei Aswin zu sein, nicht in die Tat umsetzte...
Sanft legte Swana einen Arm um Amalias Schultern und zog sie ein wenig an sich. Sie sagte nichts, sondern lehnte sich unbewusst ebenfalls ein wenig an die Freundin und blickte schweigend über die glatte Oberfläche des kleinen Sees.
Es war wirklich nicht viel, was sie für Amalia tun konnte, sie konnte nur für sie da sein, ihr zeigen, dass sie in dieser schweren Stunde nicht allein war. Wie gerne hätte Swana ihrer Freundin diese Last, den Schmerz über den Verlust von Aswin abgenommen... und wie gerne hätte sie dies auch für Alarich getan... aber er schloss sie aus, sprach nicht mit ihr... das machte der junge Richfrau mehr zu schaffen, als es ihr bewusst war. Es machte ihr das Herz schwer und sie litt Seelenqualen, weil sie nichts tun konnte, um Alarich seinen Schmerz leichter zu machen. So tat auch Swana die Nähe der Freundin einfach gut und so sass sie einfach nur schweigend neben Amalia und blickte über das Wasser.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Amalia wusste nicht mehr was sie sagen sollte. Es gab nichts mehr zu sagen, zumindestens kam es ihr so vor. Sie hatte gesagt was es zu sagen gab, hatte geschwiegen über das was sie nicht aussprechen konnte und ihre Gedanken gehörten nur ihr alleine. Die Heilerin blickte hinüber zu ihrer besten Freundin und dachte kurz nach. Es tat ihr Leid Swana so weh tun zu müssen und auch ihrer Familie. Aber im Augenblick erschien es ihr als die einzige richtige Lösung. Wenn sie daran dachte weiterhin ohne Aswin leben zu müssen, war es als würde sich eine Hand um ihr Herz schlingen und dieses zerdrücken. Doch bei dem Gedanken daran bald bei Aswin zu sein verschwand diese Hand rasch wieder und sie fühlte sich mit einem mal viel besser. Wohlmöglich hätte sie sich auch so gefühlt wenn ein paar Monate vergangen waren und sie endlich über das gesprochen hätte was ihr auf dem Herzen lag. Aber soweit konnte sie noch nicht denken, oder wollte sie nicht.
"Es tut mir Leid, Swana." murmelte sie leise und ließ offen was sie damit meinte. Genauso gut hätte sie damit meinen können, dass es ihr Leid tat, das Alarich nicht mit ihr sprach, das es ihr Leid tat das sie nicht mit Swana sprach. All das traf zu, aber das war es nicht was sie meinte. Schweigend blieb sie neben ihrer Freundin sitzen und legte ihren Kopf leicht auf die Schulter von Swana. Zusammen saßen sie da und betrachteten die funkelnde Oberfläche des Wassers.