Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Nachdem er eingeschlafen war, hatten sie Aswin von der Trage vorsichtig auf seine Schlafstatt gelegt und dort weich und warm gebettet. "Ja, wir werden all das beachten, Maíghread. Hab vielen Dank für Dein schnelles Kommen und Deine Hilfe." Der Rich begleitete die Heilerin noch bis zur Tür. "Ich wünsche Dir für den Rest der Nacht noch eine angenehme Ruhe."
Dann kehrte er an Aswins Krankenlager zurück."Amalia, willst Du hierbleiben? Pera macht Dir schnell eine Schlafstätte fertig und dann können wir abwechselnd wachen. - Wenn Du es erlaubst, Pharamond?" Der Blick des Richs ging fragend von Amalia zu Pharamond, der die ganze Zeit schweigend dagestanden hatte.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Nachdem Aswin auf die Schlafstätte gelegt worden war, lief Maíghread mit Alarich zur Tür. "Ich werde bald noch einmal vorbeikommen. Doch er braucht jetzt viel Ruhe um sich erholen zu können. Sollte sich sein Zustand verschlechtern, dann lass mich noch einmal rufen." Die Heilerin versuchte Alarich aufmunternd anzublicken. "Aswin ist ein starker Mann." Mit einem freundlichen Lächeln blickte sie Alarich noch einmal an und machte sich dann auf den weg zurück zu ihrer Hütte.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Swana hetzte über den Dorfplatz. Sie war zu ihren Bienen unterwegs gewesen und hatte gerade von der Torwache erfahren, dass heute im Morgengrauen Aswin schwer verwundet von Kriegern aus einem der Nachbardörfer gebracht worden war. Ihre Bienen, zu denen sie eigentlich unterwegs gewesen war, waren vergessen...
Nun stand sie ausser Atem bei Alarich vor der Tür. Sie wollte und sie sollte in einer solchen Situation bei ihm sein... Swana wollte gerade klopfen, als sie sah, dass die Tür noch offen stand. Schnell schlüpfte sie hinein und ging in den Wohnbereich durch. Dort sah sie Alarich, Pharamond und Amalia an einem der Lager. Leise trat Swana heran und ihre Hand stahl sich in die von Alarich und drückte sie leicht. Sie schenkte Amalia ein aufmunterndes Lächeln und nickte Pharamond zu, "Ich habe es gerade von der Torwache gehört... Wie.. wie geht es ihm...?" Die Sorge stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie Alarich anschaute.
Nachdem Pharamond Amalia so gut geholfen hatte, wie es ihm nur möglich war, wobei ihn zunächst niemand wirklich wahrzunehmen schien. Es störte ihn nur mäßig, da Aswins schwere Verletzungen die Menschen in der Hütte gefangen hielten. Dann aber riss Alarichs Frage ihn wieder in den Moment zurück. Jetzt wollte also jemand etwas von ihm...er legte den Kopf schreg, machte einen Schritt direkt zu seiner Schwester und flüsterte ihr ins Ohr.
"Amalia? Ich werde deine Entscheidung unterstützen und wenn du bleibst, dann kannst du dir sicher sein, dass ich bei dir bleibe."
Kurz drückte er ihre Hand um ihr seine Gegenwart und Stärke zu zeigen. Hiernach ließ er ihr den nötigen Platz, von einem halben Schritt, als Freiraum. Ein leichtes Nicken, das an Alarich adressiert war und der Fragende Blick an Amalia sollte stumm seine Antwort darstellen. Swanas Ankunft nahm er erst war, als sie die Anwesenden ansprach. Auch ihr nickte er zu. Sein Schulternzucken sowie eine Kopfbewegung Richtung Amalia war seine Antwort auf ihre Frage...Sie würde es sicher wesendlich besser erklären können.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ihr Blick war fest aus Aswin gerichtet. Es sah aus als würde er friedlich schlafen, doch Amalia wusste das der Körper des Richssohn ohne unterlass daran arbeitete die Wunden zu heilen. Aswins Gesicht war so blass wie frisch gefallener Schnee und die Heilerin wollte nicht glauben dass das alles tatsächlich geschehen war. Es fühlte sich für sie mehr an wie ein schlechter Traum und sie hoffte so sehr bald daraus zu erwachen. Kurz hob sie den Kopf als Swana hereintrat und versuchte ihrer Freundin ein kleines Lächeln zu schenken. Ob ihr das gelang wusste sie nicht so richtig. "Maíghread und ich...haben seine Wunden versorgt und nun...liegt es in den Händen der...der Götter." flüsterte sie leise auf Swanas Frage.
Wieso hatte sie ihn nicht davona abgehalten zu gehen? Amalia wusste, dass Aswin trotzdem gegangen wäre, aber sie hätte es wenigstens versuchen können. Doch sie hatte es nicht getan und ihn einfach ziehen lassen. Schwach drangen Alarichs Worte an ihr Ohr. Bevor sie ihm eine Antwort geben konnte, blickte sie zu Pharamond. Er war es, der die Entscheidung für sie treffen müssten. "Ich...ich würde gerne bleiben." Ihr Platz war hier bei Aswin und sie wollte da sein wenn er aufwachen würde oder wenn... Den Gedanken dachte sie nicht zu ende, sondern stand auf und lief zu Pharamond. Kurz umarmte sie ihn und flüsterte ein leises ´Danke´. Dann drehte sie sich um und lief wieder zu Aswin. Sie nahm seine Hand in ihre und hielt sie fest. Mit der anderen Hand strich sie ihm beruhigend über die Stirn.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Heilsa, Swana", grüßte Alarich und ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Züge. Doch es konnte die Sorgenfalten nicht von seiner Stirn verbannen. Sanft erwiderte er den Druck ihrer Hand und zeigte ihr so, wie dankbar er für ihre Anwesenheit war.
Dann löste er den Griff, ebenso wie seine andere Hand zögernd die von Aswin losließ. Der Junge schlief, er würde es nicht merken. Doch lange würde er ihn nicht allein lassen. Er hatte ihm versprochen, da zu sein. Doch er mußte ja Maíghread noch verabschieden. "Hab Dank, Maíghread. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß Du gekommen bist." Er hatte sie zur Tür begleitet und blickte ihr noch einen Moment lang nach, als sie ging.
Dann ging er zurück zu seinem Sohn und betrachtete ihn sorgenvoll. Dabei schummelte sich seine Hand wieder wie zufällig in die von Swana. "Dann bleib bei ihm, Amalia. Pera wird Dir eine Schlafstatt herrichten, damit Du auch mal ausruhen kannst. - Pharamond, ich kann Dir gar nicht sagen, wie dankbar ich Dir dafür bin, daß Du es Deiner Schwester erlaubst. Ich habe Aswin versprochen, bei ihm zu bleiben, also werde ich die Hütte nicht verlassen. Pharamond, wenn Du also auch bleiben möchtest, dann sei bitte mein Gast. Soll Pera Dir auch einen Schlafplatz herrichten?"
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Heilsa...", grüsste sie leise zurück und erwiederte Alarichs Lächeln. Die Sorgen um seinen Sohn konnte sie ihm nicht nehmen, aber sie konnte da sein, und das würde sie auch, egal wie lange er sie jetzt brauchte... Besorgt hörte Swana, was Amalia über Aswins Zustand sagte ...und nun...liegt es in den Händen der...der Götter. So schlimm stand es um ihn? Sie drückte Alarichs Hand noch einmal, bevor er sie losliess, um Maíghread zu Tür zu bringen.
Amalia musste krank vor Sorge um den Mann, den sie liebte, sein. Schnell ging Swana zu ihrer Freundin und nahm sie in den Arm, "Es wird alles gut werden, Amalia. Er ist stark, er wird es schaffen. Ich werde hierbleiben und werde weder dich noch Alarich allein lassen..", meinte sie leise und strich ihr über den Rücken. Dann löste sie sich wieder von ihr und trat einen Schritt zur Seite, als Alarich wieder an das Lager von Aswin herantrat.
Ganz sacht strich Swana über Alarichs Hand, als sie diese wieder in ihrer spürte und trat wieder näher an ihn heran. "Ich werde auch bleiben, solange du mich brauchst...", meinte sie leise.
Pharamond blieb, ganz der große starke Bruder, ruhig stehen und erwiederte die Umarmung. Auf das leise 'Danke' nickte er nur mit einem aufmunternden Lächeln und wies Richtung Aswin. Besser sie würde sich um ihn kümmern, und bei ihm sein. Er war sich sicher sie zu gegebener Zeit dazu zu bewegen zu schlafen. Alarich nickte er dankend zu. Nur ein Stummes 'ja' beantwortete die Frage, denn er wollte Amalia nicht stören. Pharamond hielt sich einerseits zurück, wartete aber andererseits darauf, jederzeit Hilfe zu leisten. Seine Kiefer malten und nach kurzer Zeit ging er zu Alarich um ihn leise anzusprechen.
"Alarich? Ich denke wenn ich Amalia irgendwann zum Schlafen bringen möchte, müsste es eine Schlafstätte in der Nähe sein. Ich weiß es klingt ungewöhnlich, aber um Amalia einen ruhigen Schlaf zu ermöglichen würde ich gerne mit ihr dort schlafen. Alleine wird sie kaum die Augen zu bekommen."
Pharamond sah sehr ernst und entschlossen aus. Er kannte seine Schwester...er hatte so vieles vergessen...doch er glaubte sie nun wirklich zu kennen. Und sie würde keine Minute alleine sein, das schwor er sich.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Entschuldigend blickte die Heilerin Swana an, denn deren Umamrung hatte sie nur etwas halbherzig erwiedert. Zu sehr kreisten ihre Gedanken um Aswin. Immer wieder strich sie ihm über die Stirn, hielt seine Hand und sprach leise mit ihm. In ihren Gedanken betete sie zu den Göttern und bat sie um allen Beistand den sie aufbieten konnte. Aswin würde ihn in dieser Nacht sicher brauchen. Aus dem Augenwinkel sah sie, das Pharamond etwas mit Alarich besprach, doch sie konnte nicht verstehen um was es ging. Das ihr Bruder hier bei ihr war, verlieh ihr gleich ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Amalia wusste, das Pharamond für sie da sein würde, ganz egal was in der Nacht geschehen würde. Sie wusste es auch zu schätzen, das er ihr erlaubt hatte zu bleiben und dies selbst tat.
Wie lange sie nun schon neben Aswins Lager saß, wusste sie nicht so genau, doch allmählich wurde sie immer müder und es fiel ihr schwer die Augen noch richtig offen zu halten. Alleine der Gedanke Aswin alleine lassen zu müssen, ließ sie weiterhin wach bleiben. Als sie versuchte sich etwas bequemer zu setzen, stöhnte Aswin leise auf und Amalia verharrte in ihrer Bewegung. Doch es schien nichts mit ihr zu tun zu haben. Beruhigend strich sie ihm über die Stirn und hielt seine Hand fest in ihrer. Keine Minute lies sie Alarichs Sohn aus den Augen, denn die Angst, das sie ihn verlieren könnte, nahm ihr beinahe die Luft zum atmen.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Natürlich. Ihr bekommt eine Schlafabteilung für euch. Pera, kümmere Dich darum, ja?" Alarich schaute besorgt zu seinem Sohn. Aswin war kein leichter Charakter. Aber er liebte ihn, wie man sein Kind nur lieben konnte. "Amalia, wenn etwas ist, dann ruf mich bitte. Ich werde die Hütte nicht verlassen, ich bin immer in Rufweite." Es gab genug zu tun im Haus. Alarich würde einfach ein paar Dinge erledigen, die er schon länger vor sich hergeschoben hatte.
Nach einer ganzen Zeit begann Aswin sich zu regen. Er versuchte wohl aufzustehen. Sprach wirr in seinem Fieber. Alarich eilte zu ihm, hielt ihn sanft an der gesunden Schulter zurück. Sanft sprach er auf ihn ein. "Du bist zuhause, Aswin. Bleib ganz ruhig. Amalia ist hier." Hilfesuchend blickte Alarich Amalia an.
Beiträge: 416 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Pera nickte und lächelte Pharamond an. Zwar war der Anlaß ein schrecklicher, aber den Freund eine Weile in der Nähe zu haben, gab ihm ein gutes Gefühl. "Ja, natürlich." Er fing sofort mit der Arbeit an. Dann mußten zwar die Knechte noch ein bißchen zusammenrücken, aber irgendwie würde es schon gehen. Zur Not würde er einfach im Stall schlafen bei den Pferden.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Swana sagte nichts, sondern schüttelte nur leicht den Kopf und lächelte ihre Freundin verstehend an. Ihr war klar, dass Amalia zu sehr mit ihren Gedanken bei Aswin war, aber die Heilerin wusste ja, dass sie für die da war.
Der besorgte Blick, mit dem Alarich seinen Sohn ansah, war Swana nicht entgangen. Es zeriss ihr schier das Herz, ihn so besorgt zu sehen, denn sie wusste wie er sich fühlen musste. Als Mechthilta im Wald verschwunden war und sich dort dieses Wolfrudel herumgetrieben hatte, hatte Swana ebenfalls Todesängste ausgestanden... Tröstend drückte sie noch einmal Alarichs Hand und folgte ihm dann, um ihm gegebenfalls bei den Dingen zu helfen, die er erledigen wollte. Hin und wieder schenkte sie ihm ein paar tröstende Worte, aber angesichts der betrübten Stimmung wollte kein richiges Gespräch zustande kommen.
Swana war hinter Alarich hergeeilt, als Aswin begann im Fieber zu sprechen, sagte aber nichts, dafür verstand sie einfach zu wenig von der Heilkunst. Aber Fieber war bei solchen Verletzungen eigentlich kein gutes Zeichen. Besorgt sah sie zwischen den Dreien hin und her.
Plötzlich erschien ein fremdes Gesicht über ihm und er wurde festgehalten. Man sprach etwas zu ihm, doch Aswin verstand es nicht. Das Fieber raubte ihm den Verstand und er erkannte seinen eigenen Vater nicht. Flatternd drehte er den Kopf und da saß eine Frau, Amalia? Aswin wünschte sich so sehr, dass sie es wäre. Er wollte weiterhin aufstehen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht, da hätte es die Hand auf seiner Schulter gar nicht gebraucht. Für Aswins geschundenen Körper fühlte sie sich so schwer an, dass er glaubte darunter zu zerbrechen. Schweißnass klebten ihm einige Strähnen seiner Haare an der Stirn und er war kalkweiß. Dann vernebelte sich sein Blick wieder zusehends und er sank ohnmächtig auf sein Lager zurück. Sein Atem beruhigte sich wieder, wurde dann jedoch mit der Zeit immer langsamer, flacher und schwächer. Seine Brust hob und senkte sich nicht mehr in den regelmäßigen Abständen, wie sie es sollte. Tat sie es überhaupt noch?
~Nebelschwaden zogen sich zäh über den morastigen Boden. Hier und da hörte Aswin eine Kröte und jeder Schritt verursachte ein knatschendes Geräusch. In der Ferne schrie ein Tier und das dunstige Zwielicht jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Wo war er hier? Aswin ging langsam weiter. Er wusste nicht wohin oder von wo er gekommen war. Irgendetwas trieb ihn voran. Mit den Armen schob er die tiefhängenden, knorrigen Äste beiseite, damit sie ihm nicht ins Gesicht schlugen. "Aswin?" Erschrocken blieb der Richssohn stehen und sah sich um. Irgend jemand hatte seinen Namen gerufen, doch es war niemand zu sehen. Langsam bekam er es wirklich mit der Angst zu tun. Seine Hand griff zu der Stelle an seinem Gürtel, an der er normalerweise sein Schwert trug, doch da war nichts. Er war unbewaffnet. Noch ein Grund mehr sich unwohl zu fühlen. Langsam ging er weiter. "Aswin!" Diesesmal war der Ruf schon bestimmter und als er sich nun umdrehte, stand eine Frau vor ihm. Sie war von einem seltsamen Licht umgeben und von einer unbeschreiblichen Schönheit. Ihr blondes Haar schimmerte wie Gold und ihre Kleid war strahlend weiß. Langsam kam sie auf ihn zu und Aswin konnte sich nicht bewegen. "Du bist auf dem falschen Weg, junger Richssohn." Ihre Stimme klang wie der Gesang einer Nachtigall. Aswin sah sie entgeistert an. "Wer bist du?" Die Frau lächelte sanft. "Ich bin Hel und du bist in meinem Reich, Aswin." Dem Richsohn wurde es plötzlich ganz anders. Er taumelte zurück und stolperte über eine Wurzel. Er wollte weg von hier, wieso war er im Totenreich? Als er sich panisch umsah, sah er die Brücke, die über den Fluss Gjöll führte. Er kannte diesen Ort aus den Erzählungen der Walas und der weisen Frauen. Wenn er über diese Brücke ging, konnte er niemals mehr zurück kehren. "Das sollst du auch nicht." Die Stimme der Göttin hallte in seinem Kopf wieder und Aswin sah zu ihr. "Du sollst noch nicht in meinem Reich den Platz einnehmen, der dir zusteht. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Eine junge Heilerin mit dem Namen Amalia hat um Gnade gebeten und ich bin jetzt hier um ihr diesen Wunsch zu erfüllen." Die Göttin verschwand und tauchte direkt vor Aswin auf. Plötzlich war sie nicht mehr ganz so gütig. Ihre Augen hatten einen kalten Schimmer angenommen. "Zögere nicht zu lange, junger Richssohn. Es ist nicht meine Aufgabe dich davon abzuhalten in meinem Reich weiterzuleben." Sie packte Aswin am Arm und der Schmerz den er dabei empfand war unerträglich. Doch Aswin konnte nicht einmal schreien. Er wandt sich unter dem Griff und konnte doch nicht entkommen. Sie Sinne schwanden ihm und er spürte wie ihn die Kraft verließ. "Sofort aufhören!" Die Stimme einer anderen Frau war plötzlich zu hören und Aswin spürte, wie er hochgenommen wurde. Er war zu schwach um sich auch dagegen zu wehren. Was immer Hel mit ihm angestellt hatte, er konnte sich nicht mehr bewegen. "Aswin?" Der Richssohn sah auf und blinzelte. Er lag auf dem Rücken, diesesmal auf einer sonnenbeschienen Waldlichtung. Aswin stand sofort auf und trat ein paar Schritte von der Frau weg, doch das war nicht mehr die Göttin von eben. Diese hatte mehr rotbraunes Haar und war von der Gestalt her nicht ganz so zierlich. "Setz dich, bitte." Sie deutete neben sich. Aswin tat wie ihm geheißen, er konnte gar nicht anders. Die Frau sah ihn mit strengem Blick an, bevor sie fortfuhr. "Warum hast du das getan, Aswin? Du wärst beinahe gestorben. Warum gibst du einfach auf? Bist du denn wirklich so egoistisch, dass du nicht einmal an deine Freunde denkst? An die Frau, die dich liebt?" Aswin hob den Kopf und alles was er empfand war Trauer. Vielleicht auch ausgelöst durch die Göttin, doch er schüttelte schuldbewusst den Kopf. Vor ihm saß Friga. Aswin wusste es, ohne sagen zu können woher. Sie war die Schutzgöttin des Lebens und hatte ihn aus dem Totenreich geholt. "Du denkst du hast niemanden, dem du wichtig bist, Aswin. Dabei stimmt das nicht. Dein Vater liebt dich, Amalia liebt dich und du hast viele Freunde im Dorf. Es bist nur du, der das nicht sehen will. Du warst all die Jahre darauf versessen Respekt zu bekommen. Aber Respekt kann man nicht erzwingen, man bekommt ihn geschenkt. Wenn du die Leute wie Dreck behandelst, dann kannst du nicht erwarten, dass sie dich respektieren Aswin." Friga sprach in ruhigem Ton weiter und sah Aswin dabei die ganze Zeit von der Seite an. "Hel hatte recht, deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du gehörst noch nicht in ihr Reich, doch du hast es zugelassen, dass du überhaupt so weit gekommen bist. Du hast aufgehört zu kämpfen Aswin. Deine sterbliche Hülle stirbt." Aswin sah auf und seine Gegenüber erschrocken an. Diese nickte ruhig. "Ja Aswin, während du hier sitzt, müssen deine Freunde mitansehen wie du aufhörst zu atmen. Und das nur, weil du aufgegeben hast." Der Richssohn schüttelte den Kopf. Nein, das durfte nicht sein! Er durfte nicht sterben. Er hatte doch noch so vieles vor, ja, er wollte sich bei all denjenigen entschuldigen, denen er es schuldig war. Er wollte Amalia heiraten und mit ihr glücklich werden und er wollte seinem Vater endlich der Sohn sein, den er verdient hatte. Nein, er durfte einfach nicht sterben. Er wollte sich doch bessern! Friga nickte wieder. Es schien als wüsste sie was er gedacht hatte und im Grunde war es auch so. Schließlich war sie eine Göttin. "Geh Aswin und lebe." Sie beugte sich vor und legte Aswin die Hand auf die Stirn. In diesen Moment wurde das Licht um ihn herum plötzlich gleißend hell, die Waldlichtung verschwand und... ~
... Aswin tat einen tiefen Atemzug. Als wäre er gerade durch die Wasseroberfläche eines Sees getaucht. Der Richsohn war zwar immer noch ohne Bewusstsein, doch jeder seiner Atemzüge wurde ein klein wenig kräftiger als der Vorhergehende.
Dankbar nickte Pharamond Pera zu, der sich um die Schlafstätten kümmerte. Leise bedankte er sich auch beim Rich und stellte sich dann hinter Amalia. Eine Hand legte er auf ihre Schulter und drückte sie leicht. Seine Augen betrachteten den schwer verletzten Aswin. Er gab ihr Zeit. Doch irgendwann beugte er sich zu ihr runter.
"Amalia? Er schläft. Ich kann verstehen, wenn du ihn nicht alleine lassen möchtest. Aber bitte denk daran, dass du ihm nicht hilfst, wenn du dich nicht ausruhst. Versuch wenigstens dich zwischendurch mit etwas anderem in der Hütte zu beschäftigen. Wenn du möchtest bleibe ich solange hier und rufe dich sowie Alarich, wenn irgendetwas passieren sollte. Ich kenne mich nicht so aus, aber sicher wird er bei solch einer Verletzung lange schlafen müssen."
Ein wenig drückte er mit der Hand ihre Schulter, überließ die Entscheidung aber Amalia. Erst wenn sie sich selber schaden würde, hätte er einen Grund einzugreifen. Allerdings wusste er um die Gefühle die sie plagen mussten.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Berührung Pharamonds Hand auf ihrer Schulter, lies Amalia kurz zusammen zucken. Die Heilerin war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, das sie gar nicht gehört hatte wie ihr Bruder hinter sie getreten war. Auch wenn sie es nur ungerne zugab, so wusste sie das Pharamond recht hatte. Um sich weiterhin um Aswin kümmern zu können, würde auch sie sich zwischendurch etwas ausruhen müssen. Doch es kam ihr vor, als würde sie erst seit ein paar Minuten an seinem Bett sitzen. Nur mit Mühe konnte sie ihren Blick von Aswin lösen und sah ihren Bruder an. „Du hast recht.“ Gab sie ihm matt zur Antwort. Langsam stand sie auf, nicht ohne noch einmal nach Aswin zu sehen. Er schlief und das einzige was sie nun tun konnte war abwarten und hoffen das die Götter ihre Gebete erhört hatten.
Amalia fühlte sich als hätte ein dichter Nebel sie umgeben. Ein taubes Gefühl machte sich in ihr breit und sie wusste nicht ob sie dies dankend annehmen oder sich dagegen wehren sollte. Fürs erste entschied sie sich dem tauben Gefühl nachzugeben, denn es nahm ihr die Angst und die Sorge um Aswin. In den nächsten Stunden versuchte sie sich irgendwie im Haushalt des Richs nützlich zu machen. Ob es ihr gelang oder nicht wusste Amalia nicht. Sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern was sie getan hatte. Erst als sie jemanden ihren Namen rufen hörte, lichtete sich der Nebel für einen kurzen Moment. Es war Aswin der ihren Namen gerufen hatte. So schnell sie konnte war sie wieder an seiner Seite, doch sie hatte keine Zeit sich darüber zu freuen dass er wieder bei Bewusstsein war. Schon an Alarichs Blick hatte sie erkannt dass etwas nicht in Ordnung war und sie selbst benötigte nur einen kurzen Blick auf Aswin um zu sehen, das er Fieber bekommen hatte. Bei seinem Anblick zerriss es ihr schier das Herz, doch ihr Verstand übernahm sofort ihr handeln. Rasch hatte sie an Pera und die Mägde Anweisungen gegeben. Sie sollten schnell kaltes Wasser und Tücher herbei holen. Ihre Hände waren erstaunlich ruhig als sie Aswin über die verschwitzte Stirn strich und leise mit ihm sprach. Wie viel er davon hören würde, wusste sie nicht, doch Amalia wollte nicht das Aswin das Gefühl hatte er wäre alleine. Pharamond bat sie darum einen Becher mit Wasser zu füllen, denn Aswin musste viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Die Tücher welche die Mägde herbeigebracht hatten, hatte Amalia schnell mit kaltem Wasser getränkt und sie Aswin sowohl auf die Stirn, als auch um die Waden gelegt. Noch immer versuchte Aswin aufzustehen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen und irgendwann sank er ohnmächtig zurück auf sein Schlaflager.
Fest presste Amalia ihre Lippen aufeinander und versuchte den Tränen Einhalt zu gebieten die sich langsam in ihre Augenwinkel stahlen. In den Becher mit dem Wasser für Aswin träufelte sie vorsichtig ein paar Tropfen einer Weidenrindentinktur. In den meisten Fällen half diese gut gegen Fieber und Amalia hoffte, dass sie auch diesmal ihre Wirkung nicht verfehlen würde. Aswin war zwar Bewusstlos, aber sein Schluckreflex würde noch immer funktionieren und so hob sie leicht seinen Kopf und setze den Becher an. Ein wenig Wasser lief ihm über das Kinn und verschwand in seiner Kleidung. Nach und nach wurde der Becher etwas leere und Amalia legte Aswins Kopf vorsichtig zurück. Den Becher stellte sie erst einmal zur Seite.
Je länger sie an Aswins Bett saß umso dringender wurde der Wunsch dass dies alles nur ein böser Traum wäre und sie gleich darauf erwachen würde. Wenn sie erst einmal wach sein würde, dann würde sie so schnell ihre Beine es zulassen würden zu Aswin laufen und ihn in ihre Arme schließen. Egal was die andern im Dorf darüber denken oder sagen würden. Bei einem Spaziergang vielleicht würde sie ihm von ihrem schrecklichen Traum erzählen und dann würden sie gemeinsam darüber lachen.
Doch Aswins blasses Gesicht und sein flacher Atem machten ihr klar, dass dies kein böser Traum war. Es war die Wahrheit. Amalia saß einfach nur still da und wachte über Aswin. Sie konnte nichts weiter für ihn tun, als zu beten. Und dies tat sie reichlich. Ihre eigene Hilflosigkeit ärgerte sie. Wieso nur konnte sie nicht mehr tun? Von einer Heilerin erwartete man doch, das sie in jeder Situation zu helfen wusste und nicht, wie in diesem Fall, zum warten verdammt zu sein. Doch egal wie sehr sie in ihren Gedanken nach einem Weg suchte um Aswin zu helfen, in ihrem tiefsten Inneren wusste sie, dass sie alles getan hatte was sie tun konnte.
Wieder schien das taube Gefühl ihren ganzen Körper in Besitz zu nehmen und als sie ihre Hand nach Aswin ausstreckte, nahm sie nicht einmal wahr, dass diese zitterte. Nur dadurch dass ihre Hand auf seinem Brustkorb lag, wusste sie dass er atmete. Nach und nach, hob und senkte sich sein Brustkorb immer weniger und immer unregelmäßiger. Eisige Kälte griff nach ihrem Herz und diesmal konnte sie es nicht verhindern dass ihr die Tränen leise über die blassen Wangen rannten. Aus Angst zu schluchzen, biss sie sich fest auf die Unterlippe. Es würde Aswin nicht helfen, wenn sie an seiner Seite sitzen würde und weinte. Noch immer lag ihre rechte Hand auf seinem Brustkorb und mit der linken Hand strich sie ihm immer wieder über die blassen und erschreckend kalten Wangen. Leise sprach sie mit Aswin. Sie bat ihn darum sie nicht zu verlassen und bei ihr zu bleiben. Ihre Stimme klang beinahe schon wie ein Flehen. Er durfte sie nicht verlassen. Was sollte sie den nur ohne ihn machen? Langsam wich das taube Gefühl der Sorge, der Angst und dem Schmerz. Bei dem Gedanken Aswin zu verlieren, hatte sie das Gefühl ihr Herz würde in tausend Teile zerspringen. In diesem Moment wusste sie, wie Pharamond sich fühlte und zum ersten Mal verstand sie das Verhalten ihres Bruders voll und ganz. Ihr Blick glitt zu Pharamond und darin war eine seltsame Mischung aus Verständnis und einer Entschuldigung. Statt zu versuchen sein Verhalten zu verändern, hätten sie und Ragnar versuchen müssen es zu verstehen. Doch dazu waren sie beide nicht in der Lage gewesen…bis jetzt. Jetzt verstand sie.
Langsam drehte sie ihren Kopf wieder in Aswins Richtung. Für einen kurzen Augenblick konnte sie nicht mehr ausmachen ob sich sein Brustkorb noch hob und senkte. Sollte dies nun das Ende sein? So richtig wagte sie es nicht daran zu denken, denn noch immer hielt sie sich an einem kleinen Strohhalm fest und hoffte dass die Götter Aswin beistehen würden. Schon wollten die Trauer und der Schmerz sie in Besitz nehmen, da tat Aswin einen tiefen Atemzug der all ihre Ängste mit einem mal verjagte.
Ungeduldig wartete sie noch etwas, doch mit jeder Sekunde die verstrich wurden Aswin Atemzüge ein klein weniger kräftiger. Amalia hatte schon vieles gesehen und erlebt und sie wusste sehr wohl um die Gefahr in welcher sich Aswin noch immer befand. Doch ihr Herz glaubte daran, das er es schaffen würde. Ein hoffnungsvolles Lächeln glitt über ihre Lippen und sie beugte sich soweit nach vorne, dass sie Aswin einen Kuss auf die Wange geben konnte. „Ich liebe dich.“ Flüsterte sie ihm leise ins Ohr.