Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Alarich lächelte seine Frau an, soweit man es ein Lächeln nennen konnte. Eigentlich sah es eher gequält aus. Aber sie erwies sich wieder einmal als große Hilfe, als sie Arvid beruhigte wegen der Kinder. "Ja, natürlich lasse ich meinen Arm versorgen. Mach Dir keine Sorgen. Doch die Schwerverletzten müssen zuerst versorgt werden, bei ihnen geht es vielleicht ums Leben." Er ließ seine Hand für einen Moment auf Swanas Rücken liegen und streichelte sie kurz sanft, als er die Hand wegzog.
Pera ritt heran und Alarich wandte sich seinem Knecht sofort zu. Merkwürdigerweise sah er ihn in diesem Moment gar nicht als Römer. "Pera! Reite den Troß entlang, schick die Verwundeten hierher, denn hier können sie versorgt werden. Ein paar Frauen sollen mitkommen, Wasser und sauberes Verbandsmaterial mitbringen. Sorge auch dafür, daß ein Wagen komplett leer gemacht wird, wir müssen die Toten unterbringen. Wir dürfen uns hier nicht zu lange aufhalten, wir müssen weiter! Beauftrage jemanden damit, nachzusehen, ob alle da sind oder jemand vermißt wird. Beeil Dich!"
Nachdem der junge Römer wieder losgeritten war, wandte sich Alarich an Marga, die ein wenig hilflos aussah. "Marga, sorg für Decken, Wasser und Verbandsmaterial, es werden weitere Verletzte hierher gebracht. Es macht mehr Sinn, die Verletzten zusammenzuholen, als die Heilerinnen von hier nach da zu schicken. Bereite alles vor." Der Rich fuhr sich mit der Hand über die Augen. Es war zu viel. Zu viel. Viel zu viel. Er schwankte leicht, fing sich aber wieder. Sein Blick fiel auf Aswin, der immer noch auf dem Pferd saß. Und auf Amalia. Wie sehr mußte sie leiden! Langsam trat Alarich auf sie zu und legte sanft die Hände auf ihre Schultern. Sie sollte jetzt nicht allein sein. Sie sollte spüren, daß auch andere trauerten, daß andere sie liebten und für sie da waren.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
„Natürlich, du hast recht...“, meinte Swana und erwiderte Alarichs Lächeln, welches aber ebenso misslang, wie das ihres Mannes. Auch wenn er sie versuchte zu beruhigen, indem er sie bat, sich keine Sorgen zu machen, sie sorgte sich um ihn und das würde sie immer tun... „Ich werde dann mal nach Verletzten schauen und sie herbringen...“, mit diesen Worten machte sie sich, wenn auch widerstrebend, denn sie wollte Alarich eigentlich in seiner Trauer nicht allein lassen, auf den Weg.
Die Imkerin war erst wenige Schritte weit gekommen, als ihr Marik und Mechthilta entgegen kamen. Swana rannte auf die beiden Kinder zu und schloss sie erleichtert in ihre Arme, „Tanfana sei dank....“, flüsterte sie und die Tränen liefen ihr nun über die Wangen, „... euch ist nichts passiert...“ Die Kinder schlangen ihre Arme ebenfalls um Swana und Mechthilta schluchzte leise "Mama..." „Sssccchh... alles ist gut, mein Schatz...“, beruhigend strich Swana ihrer Tochter übers Haar und Marik über den Rücken. Das ganze Chaos, welches hier herrschte, die Verletzten, die Toten... hoffentlich war das nicht zuviel für die beiden Kinder. „Marik....“, begann sie und sah den Jungen mit einem leichten Lächeln an, „dein Vater ist ist hier und möchte dich sehen... und“, sie schaute nun beide Kinder an, „da ist noch ein kleines Mädchen, sie heißt Ansa, sie hat Angst. Könnt ihr zwei euch ein bisschen um sie kümmern?“
Mit den Kinder zusammen ging Swana die wenigen schritte zurück um den Wagen herum und erstarrte... „Mechthilta... Marik...“, sagte sie tonlos, als sie Amalia bei Aswin stehen sah und Alarich, der ihr tröstend die Hände auf die Schultern gelegt hatte, „... da drüben sind Ansa und dein Vater. Geht doch bitte zu ihnen...“ Sie selbst ging langsam auf Alarich und auf ihre beste Freundin zu. Sacht legte sie sowohl Alarich als auch Amalia eine Hand auf den Arm. Die Tränen liefen nun unaufhaltsam über ihre Wangen, ein Kloß schnürte ihr die Kehle zu. Trauer und Schmerz wüteten in ihrem Herzen, aber ihr Blick sagte stumm, Ich bin für euch da...
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Thyra wusste nur zu gut, dass Dagnys Worte der tiefen Trauer um ihre Eltern entsprangen, aber auch wenn sie das wusste, schmerzten sie Dagnys Worte tiefer, als das verzweifelte Warum, das sie auf ihrem Weg zum vorderen Trossteil zu oft gehört hatte. Denn durch Dagnys Worte fühlte Thyra sich zutiefst schuldig. War es tatsächlich ihre Entscheidung, das Mädchen ausbilden zu wollen, gewesen, die DAgnys Eltern in den Tod getrieben hatte? Sie selbst hatte die Eltern früh verloren, im Alter von Dagny, um genau zu sein und die meisten Walas, die sie kannte, hatten das Selbe erlebt. War es also ihre Schuld? Und hätte sie das Dorf nicht retten können, wenn sie in der Nacht energischer darauf bestanden hätte, mit Alarich zu sprechen? Wären sie früher aufgebrochen, wären dann vielleicht wenigstens die Trossangehörigen noch alle am Leben? War es nicht am Ende auch ihre Schuld, dass ihr Bruder nicht mehr lebte? All diese Fragen drohten Thyras eiserne Selbstbeherrschung zu sprengen. Doch irgendwie gelang es der Wala erneut, sich zusammen zu reißen und Dagnys Blick mindestens äußerlich ruhig zu begegnen: "Ich kann dir nicht sagen, warum deine Eltern sterben mussten! Vielleicht ist es eine Prüfung, ja. Vielleicht ... ", hier geriet die sonst so ruhige Stimme ins Zittern, "...Vielleicht konnten oder wollten sie uns aus irgend einem Grund auch nicht helfen! Dass es weh tut, weiß ich, DAgny, ich war so alt wie du, als meine Eltern starben." Die Wala schluckte schwer: "Du magst es nicht als fair betrachten, Dagny, aber um wie viel weniger fair wäre es, wenn ein kleines Kind an deiner Statt wäre? Oder wenn du hier liegen würdest und deine Eltern gezwungen wären, dich zu begraben? Ich weiß, meine Worte sind hart, ja grausam, aber ich muss die Wahrheit sagen, Dagny!" Die Wala vermochte es nicht mehr, den Schmerz in ihren Augen zu verbergen. Ihr Gesicht wirkte ruhig, war aber blutleer und ihre Augen verrieten sie. Thyra trauerte selbst um die Toten, um all die Leben, die nicht zu Ende gelebt wurden. Aber sie wusste auch, dass sie jetzt nicht zusammenbrechen durfte. "Dagny, ich weiß, dass dir das, worum ich jetzt bitten werde, als Unmenschlichkeit vorkommen wird, aber ich schaffe das nicht alleine! Wir können die Toten nicht beerdigen, noch nicht! Aber wir müssen den Seelen helfen, ihren Weg ins Totenreich zu finden! Wir dürfen uns jetzt nicht umwerfen lassen!" Sie blickte zu Alarich hinüber. Dass sein Sohn tot war, wusste sie, auch ohne, dass sie den toten Aswin hatte sehen müssen. Und Thyra wusste, dass es für Eltern schrecklich war, ihr Kind begraben zu müssen, auch wenn sie im Falle Alarichs noch einen weiteren Sohn behielten. Das war jedem Menschen zu viel. Und Thyra fühlte, wie der allgegenwärtige Kummer, die Trauer und die Angst der Menschen um sie herum, ihr ins Herz schnitten und sie um Fassung ringen ließen.
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Dagny hörte sich die Wort Thyras genau an. Im ersten Moment wollte sie wütend werden...doch sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte. Sie traf keine Schuld, genauso wenig wie sonst jemanden... Nur die Götter hatten Schuld...und die Römer. Die Römer waren ihr Hassobjekt schlechthin, die Götter hatten vielleicht einen Plan für Dagny. Doch warum auf diese Weise? Warum konnten sie nicht friedlich sterben? Dagny bemerkte, wie ihre Trauer von etwas anderem verdrängt wurde: Kälte. Etwas unheimlich kühles machte sich in ihr breit. Sie woltle nicht weinen...sie wollte nicht traurig sein, sie hasste dieses Gefühl. Und doch tat sie es. Allerdings immer weniger und weniger...bis es ganz aufhörte. Aus entschlossenen Augen sah sie Thyra nun an. "Ich weiß..." Die Worte des Mädchens klangen wirklich kalt, unnahbar geradezu. Sie hatte eine Eigenschaft Thyras angenommen, ohne es sich von ihr abzuschauen. Sie sah natürlich auch den Schmerz in ihren Augen, verspürte ihn selbst immernoch...plus dem von allen anderen, dank ihrer Gabe. "Ich will nicht mehr weinen...ich hasse dieses Gefühl...ich HASSE es..." Wie sie das Wort "hasse" aussprach glich beinahe einem knurren, als würde sie über irgendeinen Menschen sprechen, den sie hasste. Aber sie hasste nur dieses Gefühl... "Ich werde mein bestes tun, um dir zu helfen....ich weiß nicht wie es geht, aber ich versuche es...ich...ich..." Schon bröckelte die Mauer wieder...es war vorbei mit der Kälte, und sie brach beinahe zusammen. Sie versuchte sich tapfer zu halten, aber die Tränen begannen erneut zu rinnen... "Ich möchte, dass meine Eltern zuerst dran sind...ja?" Bittend sah sie Thyra an.
Sie waren an diesem Tag spät aufgebrochen, denn Ismar hatte den Morgen genutzt um etwas Zeit mit Hund zu verbringen. Er hatte durchaus bemerkt, das diesem etwas beschäftigte. Aber er fragte nicht. Sie verbrachten Zeit und in Ismars Augen musste dies reichen, auch wenn es hier und da nicht ganz schmerzfrei für den Sklaven war. Der Neue würde mit zusammengebundenen Händen hinter dem Wagen her gehen müssen. Ein Seil verband ihn mit dem Ende des Wagens. Fara hatte er die Wahl gelassen, ob sie im Wagen oder neben ihm würde reisen wollen. Die Neue würde im Wagen bleiben müssen. Er wollte sie am liebsten einschließen, nur für sich haben. Aber allein der Gedanke fühlte sich falsch an. Warum, konnte er nicht ergründen.
Hund hatte wortlos von Ismar an diesem Morgen ein Pferd überreicht bekommen. Jenes, was er bei Esel 'eingetauscht' hatte. Inzwischen aber trug es das Brandzeichen des Sklavenhändlers. Er erwartete von seinem Lieblingssklaven, das er besser noch als Germane die Wagen und Sklaven beaufsichtigte und vor oder zurück ritt. Ismar sah ab und zu zu Hund und merkte das es ihm gefiel, wie dieser sich machte. Er, Ismar hatte ihn geformt und nun wurde der Sklave zu mehr als nur einem Vertrauten. Zu mehr als Germane jemals zuvor.
Sie bogen auf die Handelsstraße der Germanen ein und mussten feststellen, das sie stehen bleiben mussten. Langsam kamen also zewi Wagen...ein geschlossener Reisewagen und ein Gatterwagen, der mit Holzplatten von innen verschlossen war. Seitlich gingen einige Männer nebenher. Auf dem vorderen saßen Ismar und Fara, sofern diese es wollte. Der Neue würde hinter dem ersten Wagen hergehen müssen. Den Zweiten wurde von einem der Sklaven gelenkt, der sich gerade etwas verdient hatte, indem er besonders ergeben gewirkt hatte, als Ismar vorbei ging. Dieser Posten wechselte seit dem Germane verkauft war. Normalerweise würde Hund neben diesem Wagenlenker sitzen. Doch so blieb der Platz frei. Denn niemand sonst verdiente in Ismars Augen diesen Platz. Mit schmalen Augen befahl er Hund zu sich, nur um ihn sofort wieder weg zu schicken. Ismar wollte wissen, was da vorne los war. Sie waren viel zu nah, aber vielleicht würde Hund einen Unterschied machen. Aber er ließ ihn nicht sofort los reiten.
„Hund. Bei Gefahr wirst du nicht versuchen einen Helden zu spielen.“
Er selbst verlangsamte die Fahrt. Ismar ging davon aus, das Hund genau wusste, wen er zu beschützen hatte. Kurz stand er auf und gab zeichen. Die Männer waren gewarnt würden aber erst bei einem weiteren Zeichen die Knüppel ziehen. Oder sich andere Waffen suchen, da nicht alle die Erlaubniss hatten Waffen zu tragen. Nur Hund durfte ein Schwert tragen. Ismar kontrollierte den Sitz seiner Waffe. Dann sah er fragend und gleichzeitig zu Fara.
„Halte deinen Bogen bereit.“
Ismar war alamiert, doch er zeigte seine Angst nicht. Er hatte Hund und er hatte Fara.... das gab ihm die Kraft, die er brauchte.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf Schattenerkundung)
Gemäß Almarius' Befehl hatte Ragnar sich, sobald er sein Pferd wiederhatte, mit dem kleinen Mädchen und in Jandriks Begleitung auf den Rückweg gemacht. Im flotten Schritttempo ließ er Volla am Rand des Weges gehen, nur um sie vor jeder Biegung zu zügeln und auf etwaige Geräusche zu lauschen. Im Grunde erwartete er hinter jeder Kurve, die ersten Wagen des Dorftrosses zu erblicken. Ab und an erhob er leise seine Stimme, um der Kleinen, die sich während des Ritts müde an ihn geschmiegt hatte, zu erklären, weshalb Alarichs Dorf eigentlich auf der Flucht war. "... und Dank der Warnung von Tribun Valerius konnten wir rechzeitig fliehen. Und jetzt müssen wir uns ein neues zu Hause suchen." Daß die Alten und Kranken ihres einstigen Dorfes zurückgeblieben waren und wohl alle ums Leben gekommen, verschwieg er ihr lieber. Immer wieder suchte er Blickkontakt zu Jandrik, bis dieser ihm plötzlich das Zeichen gab, stehen zu bleiben.
Ragnars Augen verengten sich leicht, als er ein ganzes Stück weiter vor ihnen den Grund dafür entdeckte. Zwar waren dort in der Ferne wie erwartet Wagen und Zugpferde aufgetaucht, doch es waren keineswegs die Wagen, wie sie den Troß von Alarichs Dorf ausgemacht hatten. Dennoch kam ihn die Bauart der beiden Wagen irgendwie bekannt vor. Unwillkürlich zog er das Mädchen näher zu sich heran, während er Volla parallel zu Jandriks Tier seitwärts an dem fremden Troß entlang laufen ließ. Bis er schließlich durch den Regen den hinteren der beiden als besonders auffälligen Wagen ausmachte, ein Gefährt, wie er es zum ersten Mal gesehen hatte, als er damals auf dem Weg nach Mogontiacum diesen merkwürdigen Handel abgeschlossen hatte. Je näher Ragnar ritt, desto klarer wurde er sich, weshalb dieser Troß ihm so bekannt vorkam. Er kannte nicht nur den hinteren Sklavenwagen, sondern auch die Gesichter um sich herum. Nicht alle, aber einige. Das hier war Ismars Troß! Und er war in entgegengesetzter Richtung zu ihrem Troß unterwegs, wobei allerdings zu bezweifeln war, daß Ismar dies wußte ... Die beiden Trecks würden sich mit Sicherheit gegenseitig in die Quere kommen. Vielleicht waren sie das auch schon, das würde zumindest erklären, weshalb Alarichs Troß nicht weiter vorwärts gekommen war. "Das ist Ismar, der Sklavenhändler", rief er gedämpft Jandrik zu, ehe er eindringlich der Kleinen ins Ohr flüsterte: "Du bleibst bei mir! Und auch wenn ich absteige, du bleibst auf dem Pferd!"
Angespannt griff Ragnar fester nach den Zügeln, ließ Volla langsam zu dem vorderen Reisewagen aufschließen. Aus alter Gewohnheit legte er eine Hand auf den Griff seiner Axt, während er sein Pferd nun zur Spitze des Sklaventrosses trieb. "ISMAR!" brüllte er durch den Regen, als er endlich in Hör- und Sichtweite zu Fara - Bei den Göttern, Fara?!- und dem Sklavenhändler war. Kaum hatte er die Aufmerksamkeit der Wagenlenker erregt, ließ er Volla antraben. In sicherem Abstand zu Ismars Reisewagen, umrundete er diesen halb, immer darauf bedacht, daß Jandrik im gleichbleibenden Abstand mithalten konnte. "Ismar!" schrie er ihm abermals zu. "Ihr solltet besser anhalten, ihr reitet direkt in den Troß von Alarichs Dorf rein!" Das Mädchen drückte sich ängstlich an ihn, und Ragnar legte die Hand, welche den Zügel hielt, schützend um sie. Die blauen Augen des Kriegers jedoch maßen aufmerksam den Sklavenhändler, während er seine Reaktion abwartete. Bei Ismar mußte man auf alles gefaßt sein, soviel hatte er damals gelernt. Und daß er deutlich sichtbar verletzt war, wenn auch nur leicht, könnte der andere möglicherweise ausnutzen wollen ...
Beiträge: 122 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Fara war ganz froh das sie an diesem Morgen erst etwas später aufgebrochen waren. Die letzen Tage waren sehr anstrengend für sie gewesen, denn sie hatte sich nicht wirklich wohl gefühlt und die meiste Zeit im Wagen verbracht gehabt. Heute war der erste Tag an dem sie sich wieder etwas wohler fühlt. Die Bauchschmerzen waren beinahe verschwunden und die Blässe wich auch allmählich aus ihrem Gesicht. Als Ismar ihr angeboten hatte vorne neben ihm Platz zu nehmen, hatte sie dieses Angebot gerne angenommen. Etwas frische Luft würde ihr sicherlich gut tun und in den letzen Tagen hatte sie die Innenseite des Wagens ausgiebig mustern können.
Neben Ismar sitzend, verbrachte Fara die Fahrt eher schweigend. Ihre Hände ruhten auf ihrem leicht schmerzenden Bauch und ihr Blick ging starr nach vorne. Das ruckeln des Wagens machte ihr etwas zu schaffen und sie war ausgesprochen froh, dass Ismar nicht so viel sprach. Doch das Schweigen zwischen ihnen war kein unangenehmes Schweigen. Aufmerksam musterte Fara die Umgebung, die sich stetig zu ändern schien. Endlich hatte sie das was sie sich sehnlichst gewünscht hatte. Sie war endlich weg aus dem Dorf ihres Vaters und konnte endlich etwas mehr von alledem entdecken was es außerhalb des Dorfes gab. Hin und wieder ging ihr Blick dorthin wo Hund war und Fara schenkte ihm ein kleines Lächeln, sobald er ihren Blick erwiderte. Ismar und Hund waren zu ihrer Familie geworden und um nichts auf der Welt würde sie die beiden alleine lassen wollen. Natürlich vermisste sie ihre Mutter und ihren Bruder sehr, schämte sich für das was sie ihnen beiden angetan hatte und trotzdem wusste sie das es nicht anderes gegangen wäre. Fara hoffte sehr, dass ihre Mutter den Verlust ihrer Tochter irgendwann verschmerzen würde und wusste, dass ihr Bruder ihr dabei helfen würde. Beinahe jeden Abend dachte sie an die beiden, doch sie durfte nicht zulassen das ihr Heimweh so groß wurde, das sie den Wunsch hegte zurück zukehren.
Weiter konnte sie diesen Gedanken nicht verfolgen, denn der Wagen wurde langsamer und sie erkannte, dass vor ihnen ein anderer Wagen zu erkennen war. Rasch setze sie sich aufrecht hin und wartete was wohl geschehen würde. Aufmerksam lauschte sie den Worten Ismars, als dieser Hund befahl nachzusehen was dort vorne geschehen war. Schon oft hatte sie von Räuberbanden gehört die große Straßen blockierten um die heranfahrenden Wagen zu plündern. Hoffentlich waren sie nicht auf eine solche Bande gestoßen. Kurz blickte sie Hund hinterher, dann wandte sie sich wieder Ismar zu. Auf seine Aufforderung hin, nickte sie nur knapp und griff nach dem Bogen. Wieder einmal wunderte sie sich darüber das Ismar ihr diesen gelassen hatte und ihn ihr nicht genommen hatte, denn es war trotz allem eine Waffe. Ihre Finger schlossen sich um das weiche Holz und Fara zog einen Pfeil aus dem Köcher. Vorsichtig fuhr sie mit den Fingern über die weichen Federn am Ende des Pfeiles und spannte diesen in den Bogen. Da man im Sitzen nicht schießen konnte, richtete sich Fara auf und nahm eine Position ein, die es ihr erlaubte auf eventuelle Feinde zu schießen. Ihr Herz klopfte schnell in ihrer Brust, doch ihrem Äußeren war die Aufregung nicht anzumerken. Ruhig hielt sie den Bogen in den Händen und blickte auf das was vor ihnen geschah.
Überrascht zog sie eine Augenbraue nach oben, als einer der Männer auf dem Weg Ismar kannte und ihm zurief. Es dauerte noch einen kurzen Moment bis Fara den jungen Mann erkannte. Sie wusste nicht mehr genau wie er hieß, doch sie hatte ihn schon einmal gesehen. Damals war er noch Sklave bei Ismar gewesen und sie gerade erst frisch zu dem Sklavenhändler gestoßen. Was tat er hier? Auch wenn sie den Mann ein wenig kannte, so senkte Fara nicht den Bogen. Sie wartete, wartete darauf das Ismar reagierte.
Occ:: Ismar hätte vorher mal den Verkehrsfunk hören sollen, dann würden wir jetzt nicht im Stau stehen
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Marik und Mechthilta
Hand in Hand waren die beiden Kinder am Tross entlang gegangen. Was sie dort gesehen hatten, hatte ihre Angst nur noch größer werden lassen. Hoffentlich war ihrer Familie nichts geschehen. Mechthilta hielt mit der anderen Hand ihre Puppe fest und drückte sie an ihre Wange. Das kleine Mädchen bemühte sich darum sich nicht zu sehr umzusehen, denn sie wollte nicht sehen was den Menschen im Tross passiert war. Viel lieber wollte sie so schnell wie möglich zurück zu ihrer Mama. Wollte ihr Gesicht in ihr Kleid drücken und ihre Arme um sich spüren. Eine kleine Träne kullerte ihre Wange entlang, bei dem Gedanken an ihre Mama. Marik war nicht entgangen, dass Mechthilta sehr traurig war und auch die kleine Träne auf ihrer Wange hatte er gesehen. Etwas hilflos sah er der kleinen Träne zu, wie sie über Mechthiltas gerötete Wange lief und schließlich in ihrem Kleid versickerte. Gerade als er ein paar aufmunternde Worte sagen wollte erblickte er Swana. Hastig zog er an Mechthiltas Arm und deutete nach vorne. Das kleine Mädchen blickte in die Richtung in welche Marik deutete und erkannte ihre Mama. „Mama….“ Rief sie ihr entgegen und rannte mit Marik an der Hand los. Kaum bei Swana angekommen warf sie sich ihr in die Arme und drückte sich fest an sie. „Mama….“ Schluchzte Mechthilta leise und die Anspannung der letzen Stunden fiel von ihren kleinen Schultern.
Marik hatte sich rasch wieder von Swanas Umarmung gelöst und als sie ihm sagte dass sein Vater hier war, strahlte der kleine Junge über das ganze Gesicht. Hastig wischte er sich ein wenig Dreck aus dem Gesicht, denn er wollte nicht das sein Vater glaubte er wäre ein kleiner Schmutzfink. Noch während Swana sprach, sah sich Marik nach seinem Vater um und erblickte ihn schließlich ganz in der Nähe auf dem Boden sitzen. Der kleine Junge bekam gar nicht mehr mit, wie Swana die beiden Kinder wegschickte, sondern rannte direkt auf seinen Vater zu. „Papa, Papa, Papa…“ rief der kleine Junge laut und rannte mit offenen Armen auf Arvid zu. Die dunkelbraunen Locken des kleinen Jungen hüpften mit jedem Schritt auf seinem Kopf auf und ab. Endlich war er bei seinem Vater angekommen und warf sich ihm in die Arme. Marik schlang seine kleinen Arme um Arvids Nacken und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Auch wenn er sehr froh war seinen Vater wieder zu sehen, würde er trotzdem nicht weinen. Immerhin war er schon ein großer Junge. „Du bist ja ganz schmutzig.“ Meinte er mit einem frechen Lächeln auf den Lippen und wischte seinem Papa etwas Dreck aus dem Gesicht.
Mechthilta wollte sich nicht wieder von ihrer Mama trennen und wollte schon protestieren als Swana sie und Marik wegschickte. Doch dann folgte sie dem Blick ihrer Mama und erkannte Alarich der bei einer Frau und einem Pferd stand. Sie verstand nicht genau was geschehen war, doch sie spürte, dass sie nicht dorthin sollte. Also wandte sie sich um und suchte nach dem kleinen Mädchen von dem Swana gesprochen hatte. Rasch hatte sie dieses erblickt und lief auf sie zu. Mechthilta setze sich neben Ansa und blickte sie aus ihren großen Augen an. „Ich heiße Mechthilta und das hier ist Rosalie.“ Bei diesen Worten deutete sie auf die kleine Puppe, die sie nun neben sich gelegt hatte.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der junge Mann hatte viel Blut verloren, denn es viel ihm offensichtlich schwer die Augen auf zu halten. Nachdem sie die Wunde notdürftig gesäubert hatte und das kleine Mädchen zu Arvid hinüber gegangen war, rückte Maíghread ein wenig auf. Sie hatte ein sauberes Tuch auf die Wunde gelegt, denn bevor sie diese weiter versorgte, wollte sie erst nachschauen ob der junge Mann noch eine weitere Verletzung hatte. Sorgsam untersuchte sie ihn und entdeckte noch ein paar Schrammen, Prellungen und ähnlichere kleinere Wunden, die allesamt allerdings nicht so schlimm waren. „Ansgar…“ Gut dass das kleine Mädchen vorhin den Namen des Mannes erwähnt hatte. „Wenn es dir zu schwer fällt die Augen auf zuhalten, dann schließe sie. „ Maíghread konnte ihn nicht daran hindern das Bewusstsein zu verlieren. Auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, das der junge Mann wach blieb so wusste sie, dass es sehr anstrengend für ihn war. Und was sein Körper nun brauchte war Ruhe und Entspannung. Notdürftig versorgte sie die Wunde und verband diese fest mit einem neuen und sauberen Verband. In den nächsten Tagen und Wochen würde sie die Wunde noch weitere Male versorgen müssen. Erschöpft strich sie sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah sich kurz um. Es gab noch so viel zu tun, sie durfte es sich nicht erlauben erschöpft zu sein.
„Ansa...“ Die Heilerin drehte sich zu dem kleinen Mädchen um, das zu Arvid hinüber gegangen war und lächelte freundlich. „Ansgar braucht jetzt viel Ruhe und Entspannung. Meinst du, du kannst dich neben ihn setzen und ein wenig auf ihn Acht geben, während ich mich um Arvid kümmere?“ Das schlimmste was es in so einer Situation gab, war es nichts tun zu könne. Maíghread wollte dem kleinen Mädchen etwas zu tun geben. Als Marga sie ansprach, blickte die Heilerin auf und deutete auf Ansgar. „Kannst du bitte bei ihm und dem Mädchen bleiben, während ich mich um Arvid kümmere? Behalte ihn bitte gut im Auge und falls dir etwas komisch vorkommt, dann sag mir bitte gleich Bescheid.“
Die schwangere Heilerin ging hinüber zu Arvid und ließ sich neben ihm auf den Boden. Wieder spürte sie diesen seltsamen Schmerz in der Magengegend, doch sie schob es darauf, dass sie sich viel zu oft hatte hinknien müssen, viel gelaufen war und die Aufregung der letzen Stunden ihr auf den Magen geschlagen hatte. Maíghread atmete erst einmal tief durch und blickte dann freundlich zu Arvid und Marik, der am Hals seines Vaters hing. „Heilsa, ihr beiden.“ Knapp musterte sie Arvid und hatte schon eine Stelle erkannt, an der das Hemd am meisten kaputt und blutverschmiert war. Darum würde sie sich wohl als erstes kümmern müssen.
Beiträge: 92 Mitglied seit: 17.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
„Heilsa Ansa.“ Arvid bemühte sich, trotz seiner Schmerzen, dem kleinen Mädchen ein Lächeln zu schenken. Als sie ihm etwas zu trinken anbot, nahm er dankend an. Nicht etwa weil er sehr durstig war, sondern weil er dem kleinen Mädchen diesen Gefallen gerne tun würde. Sie bemühte sich offensichtlich darum sich um die anderen zu kümmern. Es war schlimm, dass kleine Kinder wie Ansa und auch sein eigener Sohn den heutigen Tag hatten miterleben müssen. Dieser Tag würde sie von nun an ihr ganzes Leben lang begleiten. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte, blickte er das kleine Mädchen dankbar an. „Das ist wirklich sehr nett von dir, Ansa. Dankeschön.“ Mehr konnte er nicht sagen, denn schon hörte er die Stimme seines Sohnes und erblickte den Lockenkopf von Marik als dieser mit ausgebreiteten Armen auf ihn zugerannt kam. Ohne an seine Verletzungen zu denken öffnete Arvid seine Arme und schloss seinen Sohn in diese, als dieser ihm um den Hals fiel. Wie sehr hatte er Marik vermisst. Schweigend hielt er seinen Sohn in den Armen, strich ihm über den Kopf und den Rücken und drückte ihn fest an sich. Die Schmerzen konnte er für einen Moment ignorieren, denn die Freude darüber das sein Sohn wieder bei ihm war, überwiegte.
Als Marik bemerkte, dass er dreckig sei, konnte Arvid sich ein Lachen nicht verkneifen. Er schob Marik ein wenig von sich weg, um ihm ins Gesicht schauen zu können. Er war froh, dass seinem kleinen Jungen nichts passiert war. Aus dem Augenwinkel sah er wie sich Maíghread neben ihn und Marik setze. Ihm entging nicht wie sie ihn musterte. Arvid wusste welche Wunden er davon getragen hatte und er wusste auch dass sich einige davon entzündet hatten. Doch das war etwas, dass sein Sohn nicht sehen wollte. Und dennoch wollte er Marik nicht wegschicken. „Marik, magst du vielleicht Mechthilta ein wenig Gesellschaft leisten, während ich mich mit Maíghread unterhalte? Ich verspreche dir, dass es auch nicht lange dauern wird.“ Die Müdigkeit war mit voller Wucht wieder zurückgekehrt und es fiel ihm schwer überhaupt noch einen vollständigen Satz herauszubringen.
Marik musterte seinen Papa einen Moment und nickte dann. Er stand auf und ging hinüber zu Mechthilta und Ansa, nicht jedoch ohne seinem Papa vorher noch einen Kuss auf die dreckige Wange zu geben.
„Er soll das nicht sehen.“ Presste Arvid zwischen den Zähnen hervor, als er sein Hemd soweit nach oben schob, dass Maíghread die Wunde an der Seite sehen konnte. Sie blutete schon eine ganze Weile nicht mehr, doch die Wunde war rundherum gerötet und nässte an einigen Stellen. Ein untrügliches Zeichen dafür das sie entzündet war.
Beiträge: 126 Mitglied seit: 05.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
Hund hatte es kaum fassen können, daß er reiten sollte. Er war ewig nicht geritten und es war wirklich eine Freude, mal wieder ein Pferd unter sich zu haben. Das machte die Schmerzen vom Morgen bei weitem wieder wett. Und das trotz des Regens, der nur langsam nachließ. Auch wenn es ein wenig unangenehm war, jetzt im Sattel. Stolz widmete der Sklave sich seiner neuen Aufgabe. Er ritt immer wieder vor und wieder zurück. Behielt sowohl die eigenen Leute als auch die Umgebung im Blick, so gut es ging. Trieb an, wo es nötig war und gab die notwendigen Befehle, wenn sich ein Hindernis auftat. Es tat gut, sich so kümmern zu können.
Sie hatten die Handelsstraße gerade erst erreicht, als sich vor ihnen ein neues Hindernis auftat. Eine ganze Reihe von Wagen und viele Menschen zogen dort entlang. Nein, eigentlich zogen sie gar nicht, sondern standen da. Er sah nun Menschen neben den Wagen liegen. Hier war also etwas vorgefallen. Es war also gar nicht falsch, die Waffen bereit zu machen. Was immer diesen Leuten begegnet war, konnte auch ihnen begegnen. Ismar befahl ihn zu sich, um ihn zum Ausspähen zu schicken. Und ihn zu ermahnen. Diese sorgenvollen Worte ließen den Sklaven strahlen. Sein Herr sorgte sich um ihn! Und wer sich sorgte, dem war das Objekt der Sorge wertvoll! Ein gutes Gefühl! Ein sehr gutes Gefühl! "Jawohl, Herr. Ich werde keine unnötigen Risiken eingehen." Aber er würde auch nicht zulassen, daß seinem Herrn oder Fara etwas zustieß. Auf keinen Fall!
Mit der einen Hand bereit auf dem Griff des Schwertes ritt Hund voraus, auf die Menschen zu, die um die vorderen Wagen standen. Daß sich auch von hinten Leute (Ragnar und Co.) näherten, konnte er nicht sehen oder hören. Er war schon nahe heran an dem ersten Wagen und sah, daß neben dem Weg die Verletzten zusammengebracht wurden, vermutlich, um sie zu versorgen. Er sprach einfach die erste Person an, die auf seinem Weg stand. "Heilsa. Wir sind reisende Händler, auf dem Weg, um in den Dörfern unsere Waren feilzubieten. Was ist denn hier geschehen? Und wer seid ihr?"
Beiträge: 34 Mitglied seit: 29.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Diokles hielt sich im Hintergrund. Noch immer war an den ersten Wagen gefesselt und noch immer hatte man ihm keinen Namen gegeben.
Solange ihn niemand rief, würde er sich garantiert nicht in den Vordergrund drängen. Er konnte ohnehin nicht eingreifen, denn nach wie vor war der junge Grieche an den ersten Wagen des Händlertrosses gebunden und durfte nachlaufen.
Seine Füße schmerzten höllisch. Da halfen auch die leichten Schuhe nichts, die er außer der simplen Tunika tragen durfte, die ihm beinahe bis zum Knie fiel.
Angesichts dieser Situation, die er überblicken konnte, als er ein Stück neben den Wagen trat, um an diesem vorbei zu sehen, fröstelte er jedoch. Irgend etwas furchtbares war dort vorgefallen.
Beinahe ängstlich sah er zu Hund, der sich anscheinend gerade ebenso wie Ismar kampfbereit machte.
Einer der Arbeitssklaven stieß ihn zurück hinter den Wagen und der junge Grieche sog Luft ein, um den Schmerz wegzuatmen, der ihn gerade überkam.
Wie sehr er seinen neuen Herren doch hasste, für die Schmerzen, die dieser ihn hatte erleiden lassen.
Beiträge: 132 Mitglied seit: 21.04.2010 IP-Adresse: gespeichert
Ansa nahm den Schlauch zurück und hielt ihn Angar wieder hin, der jedoch erneut den Kopf schüttelte, da er nun wirklich nichts trinken wollte. "Lass gut sein, Ansa... Ich brauch ein wenig Ruhe..." sagte er so freundlich wie nur möglich zu seiner kleinen Schwester.
tbc ~ Verwundetensammelplatz (OOC: Ich mag net doppelt den Verletzten schreiben, der verarztet wird, wenn es schon den Sammelplatz gibt)
Beiträge: 416 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ernst hörte Pera die Anweisungen des Richs und nickte dazu. So bekam er wenigstens etwas zu tun und mußte sich nirgends lange aufhalten. Und vielleicht... vielleicht konnte er kurz nach Achodis sehen.
Er lenkte das Pferd zurück und ritt los, um die Menschen zu informieren.
Beiträge: 3608 Mitglied seit: 11.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Was hast du? Warum weinst du?" wieder hallte Aswins Stimme in ihrem Kopf und alles um sie herum schien ein weiteres Mal zu verschwimmen. "Es ist nur so... du hast eben selbst gesagt, dass du Kämpfer bist und ein guter noch dazu. Was ist, wenn es wieder zu einer Auseinandersetzung mit den Römern oder mit sonst wem kommt? Dann wirst du kämpfen und womöglich das gleiche Schicksal erleiden, wie mein Vater und mein Bruder. Ich weiß nicht ob ich das verkraften könnte. Der Gedanke daran macht mir Angst." Hörte sie sich selbst sagen. Hatte sie damals schon geahnt was passieren würde? Wohl kaum. Es war letztendlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Römer sie erneut angreifen würden und viele Menschen ihr Leben lassen müssten. "Ja, ich habe gesagt, das ich ein Kämpfer bin. Doch nur weil deiner Familie solch ein schlimmes Schicksal zuteil wurde, muss es das für mich ja auch nicht bestimmt sein." Aswin hielt sie im Arm und versuchte sie auf seine Art zu trösten. "Keine Angst, so leicht bekommen die Römer mich nicht." Längst hatte sie es aufgegeben sich gegen ihre Erinnerungen zu wehren und ließ sie einfach zu. "Versprich mir, dass du auf dich Acht gibst." Wenn die Römer ihm irgendetwas antun sollten, wüsste sie nicht, wie sie reagieren würde. "Nicht dass ich noch mit Sack und Pack in das Römische Lager einfallen muss, um dich zu retten." Was sie damals zu Aswin gesagt hatte, hatte sie auch genauso gemeint. Wenn sie es hätte verhindern können, sie hatte alles getan. Und wenn sie dafür wirklich bei den Römern hätte einfallen müssen. Es wäre ihr egal gewesen. Ein Schmunzeln huschte über seine Züge, als er sich Amalia mit Sack und Pack in ein Römerlager einmarschierend vorstellte. Es war nicht erklärbar, doch Aswin glaubte ihr das in diesem Moment sogar. "Ich verspreche es dir." Zärtlich drückte er Amalia etwas an sich und hielt sie dann einfach weiter im Arm.
„Du hast es versprochen.“ Murmelte sie so leise, dass sie sich gar nicht mehr sicher war, ob sie wirklich etwas gesagt hatte oder ob sie es nicht nur gedacht hatte. Die Heilerin zuckte leicht zusammen als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Es fiel ihr schwer ihren Blick von Aswin zu nehmen. Langsam wandte sie ihren Kopf ein wenig und erkannte Alarich der neben sie getreten war. Doch er war nicht alleine. Mit ihm war auch Swana gekommen, die nun neben ihnen beiden stand und sie sachte am Arm berührte. Nur kurz blickte sie ihre Freundin an, ehe ihr Blick wieder zu Aswin glitt und dann zu Alarich. Auch wenn er noch immer der Rich war, sah sie in ihm in diesem kurzen Augenblick viel mehr. Hier stand nicht Alarich, der Rich der Gaue vor ihr, sondern ein Vater der um seinen geliebten Sohn trauerte. Es kam ihr vor, als wären seine Augen trüb geworden und hätten diesen majestätischen Glanz verloren die sie immer ausgestrahlt hatten. Langsam drehte die Heilerin auch ihren Körper, bis sie Alarich direkt in die Augen sehen konnte. Wie gerne hätte sie nun etwas gesagt, etwas das seinen Schmerz lindern konnte, etwas das ihnen Aswins Tod erklärlich machen würde. Doch kein Wort kam über ihre Lippen. Stattdessen trat sie einen Schritt näher an den Rich heran und schlang ihre Arme um ihn. Ein Sturm aus Gefühlen tobte im inneren der Heilerin und es gelang ihr nicht diesen zu beruhigen. Noch immer kam kein Wort über ihre Lippen, keine Träne über ihr Gesicht. Wieder schien die Zeit still zu stehen. Bis sie irgendwann leise Worte über ihre blassen Lippen brachte, die nur Alarich verstehen konnte. „Aswin war ein guter Mensch. Er hat dich sehr geliebt.“ Langsam löste die Heilerin die Umarmung wieder. Einen Moment lang blieb sie noch stehen und erwiderte Alarichs Blick. Alle anderen um sich herum hatte sie längst vergessen. Sie waren im Augenblick nicht wichtig.
Amalia war versucht sich ein letztes Mal zu Aswin umzudrehen, doch ihr Herz würde diesen Anblick kein zweites Mal verkraften können. So ging sie einen Schritt zur Seite, verharrte kurz und entschied sich dann dazu zu gehen. Mit jedem Schritt den sie ging, ließ sie etwas von sich zurück. Bei Aswin.
Tbc.: über ein paar leicht verletzte hinüber zur Verwundetensammelstelle