Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Von Auf der suche nach Lucans Vergangenheit
Erschöpft und müde ritten die drei auf das Tor zu, das zu Siegmars Dorf führte. Sie wußten, Alarich war hierher gezogen. Doch sie wußten noch nicht, ob er nicht noch weiter gezogen war. Horus hatte sich wie immer davon gemacht, als sie sich dem Dorf näherten. Fremden Orten konnte er nicht viel abgewinnen. Die Hunde liefen ein wenig voran, wurden dann aber von Grimoald zurückgepfiffen. Nun hielten sie sich eng bei ihrem Herrn.
„Heilsa“, grüßte Grimoald die Männer, die am Tor Wache standen. „Mein Name ist Grimoald und ich gehöre zum Dorf des Alarich. Ich hörte, er sei hier oder zumindest hier gewesen. Stimmt das?“
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Auf der suche nach Lucans Vergangenheit)
Endlich waren sie da! Kaum daß sie standen, vergrub der Junge seine Hand in die Mähne des treuen Vangios. Lobend und zugleich haltsuchend kraulte er das Pferd ausgiebig, klopfte ihm den Hals und flüsterte ihm freundlich ins Ohr. Als Grimoald dann zu sprechen anfing, verstummte Lucan. Wie auch der Blick seines Papas richteten sich auch seine blauen Augen nun fragend auf die Torwachen. Lucan hatte ein ekliges, beklommenes Kloßgefühl im Hals. Hoffentlich, hoffentlich sind sie hier! Er wollte nichts sehnlicher, als endlich wissen, was passiert war! Was hier überhaupt gerade passierte! Und er wollte zu seiner Mama, sie ganz fest in den Arm nehmen und auch Marwin und Roald und Eila!
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Livia wanderte ziellos durch das Dorf. Sie wollte nirgends hin, hielt es aber in der Hütte nicht mehr aus. All die Angst und all die furchtbaren Bilder, die sie quälten, waren für Livia leichter zu ertragen, wenn sie in der Natur war. Das Dorf zu verlassen, wäre leichtsinnig und dumm gewesen, aber sie wusste, dass sie ein wenig frische Luft brauchte. So strolchte sie in der GEgend herum.
Allmählich sah man der jungen Römerin den Schlafmangel an. Sie brachte es des Nachts einfach nicht fertig, wirklich zu schalfen, so wild gingen ihre Gedanken. Wohl zum tausendsten Mal blickte Livia zum Tor. Irgendwie hatte sie immer die Hoffnung, zwei Pferde mit einem Mann und einem Jungen auf dem Rücken auftauchen zu sehen. Grim und Lucan mussten sie einfach finden!
Und als sie an diesem Tag zum Tor blickte, tat ihr Herz einen Sprung. Ja, es waren zwei Reiter! Livia wusste, dass es närrisch war, sofort zum Tor zu laufen, aber sie konnte nicht anders.
Und endlich, endlich war es keine enttäuschte Hoffnung. Es waren tatsächlich Grim und Lucan! In ihrer Erleichterung, die beiden zu sehen, übersah Livia die fremde Frau völlig, was eigentlich gar nicht ihre Art war. Tränen schossen der jungen Frau in die Augen. All die in den letzten Tagen mühsam unterdrückten Gefühle, versuchten sich nun Bahn zu brechen. "Grim! Lucan!" Livia stürzte in Richtung Tor, so schnell es ihr doch ordentlich gewachsener BAuch zuließ. Nur mühsam kontrollierte sie ihre Stimme so weit, dass sie den Torwachen erklären konnte: "DAs sind mein Sohn und mein Mann!" Nur Augenblicke später stand sie bei Lucans Pferd. Die Tränen liefen ihr mittlerweile die WAngen hinunter, als sie ihrem Ziehsohn die Arme entgegenstreckte.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Obwohl er brav auf seinem Pferd sitzen blieb, huschte Lucans Augenmerk unruhig auf das Geschehen hinter den Torwachen, in der Hoffnung, in diesem ihm fremden Dorf jemanden zu sehen, den er kannte. Eigentlich sind das ja jetzt zwei Dörfer in einem Dorf - vor Schreck unterbrach er seinen gerade angebrochenen Gedanken. Denn weiter hinten war eine Frau erschienen, die seiner Mama ziemlich ähnelte.
Verblüfft riß er die Augen auf, als die Gestalt nun plötzlich näher eilte. Die Frau sah Livia nicht nur ähnlich, nein, sie war es! "Mama!" rief Lucan, erst unsicher, dann aber mit einemmal umso lauter. "MAMA!!!" Mit einem Satz war er von seinem Pferd runtergesprungen und warf sich Livia in die Arme. Ganz ganz fest schmiegte er sich an sie, vergrub das Gesicht in ihrem Kleid. Jetzt, wo eigentlich alles wieder gut war, konnte er die Tränen plötzlich nicht mehr zurückhalten. Erleichterung, Angst, Freude, Trauer und Geweißheit, all die aufgestauten Gefühle brachen nun aus ihm heraus.
Beiträge: 110 Mitglied seit: 12.05.2010 IP-Adresse: gespeichert
Die Anspannung hüllte sie wie in einen Mantel. Es war ihren beiden Begleitern deutlich anzusehen, dass sie sich Sorgen machten. Auch sie verspürte Furcht, doch nicht eben um Menschen die sie nicht kannte, sondern vielmehr um sich selbst. Was würde passieren, wenn sie Römern begegnete. Würden diese in ihr eine entlaufene Sklavin sehen, einfangen und dann wieder irgendwo hin verschleppen? Ihr weiter versuchen Gehorsam beizubringen. Lieber würde sie sich dann freiwillig in ein Schwert stürzen. Es war erst wenige Tage her, dass sie den Sklavenhändlern entkommen war und sie hatte nicht vor, den Römern ein zweites Mal in die Hände zu fallen.
Grimoald wollte so schnell wie Möglich seinen Weg fortsetzen und sie erhob dagegen keinen Protest. Er wollte wissen wie es seiner Familie ging und sie wollte nur bloß nicht zu lange an einem Ort bleiben. Wer wusste denn schon, hinter welchen Büschen die Römer lauerten. Das Tempo wurde angezogen und auch wenn ihr ganzer Körper empört aufschrie, so ertrug sie es einfach stumm. Sie wollte den Jäger und den Jungen jetzt nicht auch noch mehr zur Last fallen. Nach einigen Stunden erreichten sie schließlich das nächste Dorf, auch hier war die Anspannung fast spürbar. Die Angst vor den Römern stand allen ins Gesicht geschrieben, die Kinder waren seltsam still und die Männer fingerten immer wieder nervös an ihren Waffen herum. Zumindest aber schien die Gefahr nicht mehr ganz so groß zu sein, die Straßen waren anscheinend wieder sicher, kurz befürchtete sie, dass sie nun gleich weiter ziehen würden, aber am Ende wurde entschieden, dass sie die Nacht bleiben würden. Dafür war sie dankbar, sie fühlte sich furchtbar geschunden und ausgelaugt. Doch in der Nacht fand sie nur wenig Ruhe. War sie die ersten Nächte zu erschöpft gewesen zum Träumen, so suchten sie nun doch die vergangenen Ereignisse heim. Immer wieder rannte sie atemlos durch den Wald und fand sich dann irgendwann wieder am Boden liegend wieder. Immer wieder wurde sie gestellt und erwachte jedes Mal, wenn sie ihr Leben aushauchte. Als sie im Morgengrauen wieder aufbrachen, fühlte sie sich keineswegs erfrischt und erholt. Eher so, als hätte sie gar kein Augen zubekommen. Aber auch ihre Begleiter machten nicht dein Eindruck als hätten sie eine erholsame Nacht hinter sich. Umso eiliger hatten sie es dann, sich wieder auf den Rücken der Pferde zu schwingen. Zumindest bereitete ihr das Reiten nicht mehr ganz so viele Schwierigkeiten.
Sie waren Schweigsam und Aufmerksam unterwegs. Jedes Mal zuckten sie nervös zusammen, wenn ein Ast knackte oder es raschelte. Fürchteten sie doch, dass irgendwo doch noch Soldaten lauerten um Reisenden einfach die Kehle durch zu schneiden. Doch die Hunde schlugen nicht an und sie erreichten doch noch unbehelligt das Dorf, zu dem die Freunde und Familie von Grimoald und Lucan geflohen waren. Áine blieb im Hintergrund während, der Jäger sich nach seinen Leuten erkundigte. Sie kam sich seltsam Fehl am Platz vor. Sie gehörte nicht zu diesen Menschen, sie war eine völlig Fremde und zum ersten Mal fragte sie sich, ob man sie überhaupt aufnehmen würde. Ohnehin war sie wohl erst einmal vergessen, als eine Frau am Tor erschien und ihren Mann und Sohn in die Arme schloss.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Mardall hatte an diesem Tag Torwache. Neben ihm stand der etwas jüngere Garmon. Er war nicht der Hellste aber eine Seele von Mensch. Mardall mochte es mit ihm Wache zu halten, denn sie verstanden sich recht gut. Es galt erhöte Wachsamkeit, sodass sie Kampfbereit waren als sie in der Ferne Reiter sahen. Natürlich hatten sie bereits das Signal der weiter entfernten Außenwache gesehen. Sie schlossen nicht die Tore, denn es schien nur ein Krieger in Begleitung eines Jungen und einer Frau zu sein... nicht der typische Römer...
Dennoch hielten sie die drei etwas vor dem Einritt in das Dorf mit Handzeichen an. Die Hunde schienen gut erzogen. Mardall schmunzelte und bewunderte die schönen Tiere. Seine Frau hatte ihm untersagt weitere Tiere in das Haus zu holen... aber noch ein Hund... Gerade als er reden wollte geschahen so viele Dinge und er sah sich verdutzt um. Eine Frau kam angerannt,....wieso rannte sie? In ihrem Zustand? Seine Gesten mahnten zur Ruhe..aber alles umsonst. Dann der Junge der sich ihr in die Arme warf... in ihrem Zustand... sofort schubste er Garmon zu ihr, um ihr behilflich zu sein. Der junge Krieger stolperte zu ihr und bot helfende Hände an.
Währenddessen nickte Mardall den drei zu und wandt sich dem Mann zu. Was für eine Ankunft... da seine Frau die ältere Schwester des Richs war, wusste er von denen, die noch erwartet wurden. Grimoald... der Name sagte ihm was...der Jäger...
"Heilsa, Grimoald. Ich bin Mardall...ich schätze deine Frau hat gerade deine Frage beantwortet...kommt rein. Ihr wurdet bereits erwartet. ... Garmon, bitte sag Siegmar und Alarich, das der Jäger, Grimoald gerade angekommen ist."
Mardall machte eine einladende Geste. Dann sah er alle drei nocheinmal an. Die Frau wurde gar nicht erwähnt. Lächelnd warf er ihr einen fragenden Blick zu.
"Heilsa hübsche Dame... darf ich fragen wer du bist?" Oh, seine würde ihm dafür jetzt vermutlich die Ohren lang ziehen...wie gut das sie nicht da war... war sie doch nicht...oder? Kurz blickte er sich um. Nein...gut.
Garmon war leicht überfordert. Helfen, nicht helfen, lieber zum Rich? Es würde einige Augenblicke dauern, bis er der Anweisung folgen würde, was Mardall durchaus verstand. So war es eben. Schließlich hatten sie gerade Zeit... da musste man nicht hetzen.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Livia! Grimoald fühlte sich, als würde ein ganzes Bergmassiv von seinem Herzen fallen. Am liebsten hätte er es wie Lucan gemacht: Einfach vom Pferd springen und ihr um den Hals fallen. Es kostete ihn eine Menge Willenskraft, es nicht zu tun und vernünftig zu sein. Der Wachposten am Tor fände es sicherlich nicht erbaulich, wenn er einfach losrennen würde. „Hab Dank für Dein Willkommen, Mardall. Du glaubst, nicht, wie froh ich bin, meine Frau gesund und munter zu sehen. Die junge Frau hier heißt Áine. Sie ist ein Flüchtling vor den Römern wie wir alle und war allein unterwegs, verletzt noch dazu. Deshalb nahmen wir sie kurz entschlossen mit. Wenn Du erlaubst, würde ich jetzt gerne meine Frau begrüßen.“ Er ließ sich nun doch vom Pferd gleiten. Vorsichtig, denn seine Wunde machte ihm durchaus zu schaffen. Den Hunden befahl er, zu warten. Dann trat er zu Livia und Lucan, um beide in die Arme zu schließen und Livia einen Kuß auf den Scheitel zu drücken, während sie den weinenden Jungen tröstete.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Es ist alles in Ordnung, Gamon!", die junge Römerin hatte ihre Gastgeber schnell kennen gelernt. Livia drückte ihren Sohn ganz fest an sich. Immer wieder küsste sie ihn auf den Scheitel. Sie konnte sich vorstellen, dass er wohl einiges durchgemacht hatte. Livia versuchte, ihre eigenen Tränen zurückzuhalten, aber sie gab diesesn Versuch rasch auf, als Grimoald sie in die Arme schloss. Erleichtert lehnte sie sich an ihren Mann. "Ihr Götter, ich hatte solche Angst um euch!", flüsterte sie. Auch in Livia brachen sich nun all die aufgestauten GEfühle Bahn. All die Qual der letzten Zeit machte sich Luft. Livia brauchte eine ganze WEile, bis sie sich so weit gefasst hatte, dass sie wieder sprechen konnte. Ihr Gesicht wurde traurig, als sie Grim ansah: "Ganz hat uns das Unglück nicht verschont, Grim... Alan, ... ach Grim, es tut mir so Leid... er ist tot!" Sie wusste ja, dass der Schreiner der beste Freund ihres Mannes gewesen war.
Nahc einiger Zeit wischte sie sich jedoch energisch die Tränen ab. Sie hatte die Frau doch irgendwie wahrgenommen und auch gehört, dass Grim und Lucan sie aufgegabelt hatten: "Heilsa, Áine! Entschuldige bitte meine Unhöflichkeit... Ich bin Livia." Obgleich sie nun wieder wirkte, wie normal, sah man ihr doch an, was die junge Frau in den letzten TAgen durchgemacht hatte. Ihr Gesicht war bleich und vom Schlafmangel gezeichnet und in ihren Augen sah man wieder jenen dunklen Schatten, der in der Zeit im Marserdorf verschwunden war. Jene Traurigkeit, die sie ausgestrahlt hatte, als sie im vergangenen Jahr in das Dorf kam.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Verwirrung um Áine bekam Lucan im ersten Moment gar nicht mit. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich in Livias Armen auszuweinen. Immerhin drückte er sich nicht mehr ganz so fest an sie, denn er wollte natürlich seiner Mama und dem kleinen Geschwister in ihrem Bauch nicht weh tun. Dennoch tat es gut, ihre Umarmung und ihre Küsse im Haar zu spüren, es war völlig vergessen, daß er schon acht Jahre alt war und sich manchmal schon zu groß dafür fühlte.
Dann stieß Grimoald zu ihnen und Lucan kuschelte sich erleichtert an seine Eltern. Seine Schluchzer verebbten langsam, nur die Tränen flossen weiterhin, unterbrochen von leisen Schniefern. "Ganz hat uns das Unglück nicht verschont, Grim... Lucan schniefte und schluckte gleichzeitig, als er diese Worte hörte. Er wußte es schon, bevor seine Mama aussprach, was es zu sagen gab. Alan war tot und Eila war jetzt allein. Wie auch so viele andere aus dem Dorf. Wortlos preßte Lucan die Lippen aufeinander, als er die Bestürzung sah, die sich auf das Gesicht seines Vaters malte. Doch er wußte, hätte er es ihm vorher gesagt, der Schmerz wäre dadurch nicht besser geworden - sondern die Angst um seine Freunde und Familie nur größer.
Er selbst hatte diese Angst ja auch gespürt, wenn auch irgendwie anders ... Doch jetzt, als die Worte seiner Mama die Ahnung zur Gewißheit werden ließen, wußte er gar nicht so recht, was er fühlen sollte. Oder sagen. Er mußte plötzlich an dieses fremde Kind denken, von dem er letzte Nacht genauso geträumt hatte, wie von Alans Tod. Mathi war auch gestorben, aber dieses fremde Mädchen war gerettet worden. Ein Bild, das ein merkwürdiges Gefühl in seinem Bauch hervorrief. Genauso wie vor ein paar Tagen die Warnung des anderen Richs, daß die Römer den Fluß überquert hätten. Es war ein Gefühl, das sich kaum greifen, geschweige denn deuten ließ. Als ob alles gut war, obwohl doch alles so schrecklich war. Wie konnte denn so viel auf einmal zusammenpassen ...? Und wieso träumte er Sachen, die später wirklich passierten?! Wie hätte er denn irgendwas daran ändern können, wenn Grimoald und er doch so weit weg gewesen waren? Im Reflex kniff Lucan die Augen zusammen, hielt damit gleichzeitig die neu aufkommenden Tränen zurück. Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Wichtig war nur, daß die Familie wieder zusammen war. Leise vor sich hin weinend, kuschelte sich erneut in die Arme seiner Eltern, drehte nun den Kopf zu Áine, als Livia sich der jungen Frau vorstellte.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ruhig hörte Mardall dem Jäger zu und lächelte dabei unaufhörlich. Es war schön zu sehen, wie eine Familie in solchen Zeiten zusammen fand. Er nickte... und wie er es glaubte, das Grimoald überglücklich sein musste... er wäre es sicher. Áine also? Er schenkte der jungen Frau ein Lächeln. Diese Information reichte ihm um davon auszugehen, das sie zu den Flüchtlingen gehörte. Sie war verletzt? Besorgt sah er sie an. "Ich werde euch eine Heilerin in die Hütte schicken" Sagte er mehr als Entscheidung denn als Frage. Er nickte. Natürlich erlaubte er. Seine Hand griff wie nebensächlich nach dem Pferd von Grimoald, damit es nicht einfach los lief.
Livia war wirklich eine gute Frau, das wusste Garmon. Also nickte er und lief sodann los, um den beiden Richs bescheid zu geben und vorallem die Tochter des Richs zu holen..eine Heilerin sollte zu der Hütte in der Grimoalds Familie war...das hatte er durchaus verstanden und wollte mal zeigen, das auch er gar nicht so dumm war, wie andere glaubten.
Währenddessen wartete Mardall geduldig ab und beobachtete die liebevolle Begrüßung der Familie. Dabei lächelte er verständnisvoll.
Beiträge: 110 Mitglied seit: 12.05.2010 IP-Adresse: gespeichert
Die Anspannung, welche sie bereits den ganzen Weg hier her begleitet hatte, hing auch über diesem Dorf. Die Angst vor einem neuerlichen Angriff war deutlich zu spüren und gab dem ohnehin grauen kalten Tag etwas Düsteres. Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken während Áine ihren Blick schweifen ließ. Für den Moment schien sie völlig vergessen zu sein, was nicht weiter hin schlimm war, sie fühlte sich ohnehin völlig Fehl am Platze. Grimoald und Lucan waren nun wieder im Schoss ihrer Familie angekommen und sie selbst, war fern der Menschen die sie liebte. Sie wusste ja nicht einmal wirklich wo sie war. Den blick auf irgendeinen Punkt gerichtet und in ihre eigenen düsteren Gedanken versunken, zuckte sie dann leicht zusammen, als sie angesprochen wurde. Sie hatte es irgendwie geahnt, man würde sie nicht so ohne weiteres aufnehmen. Nicht in solchen ungewissen Zeiten. Hübsche Dame? War der Mann etwa betrunken? Hübsch sah sie sicherlich nicht aus mit den kurzen Haaren und blass und abgekämpft war sie obendrein. Hübsch fühlte sie sich nicht. Im Gegenteil, sie fühlte sich furchtbar zerschunden und erschöpft und hätte sich am liebsten irgendwo ein Lager gesucht und dann sich unter Decken und Fellen versteckt. Kurz hielt sie es für einen Scherz, aber anscheinend meinte er es ernst und wollte wohl nicht nur nett zu ihr sein. Antworten brauchte sie nicht, Grimoald kam ihr zuvor. Sie hatte ohnehin ja nur halb zugehört.
Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Fest umarmte Grimoald seine Frau und seinen Sohn. Er war so unbeschreiblich erleichtert, dass er gar nicht darüber nachdachte, dass es auch Opfer geben könnte, die ihn direkt betrafen. Und so traf die Nachricht über Alans Tod ihn unvorbereitet. „Alan? Aber… er war doch gar nicht da! Er war doch fortgeritten! Wie… wo… wie ist das möglich?“ Es war führ ihn unfassbar, dass der Freund tot sein sollte. Und es brachte ihm in Erinnerung, dass es auch weitere Opfer geben könnte. „Ist Marwin gesund? Roald? Pharamond? Überhaupt….? Nein, so hat das keinen Sinn. Liebes, wo und wie seid ihr untergebracht? Ist noch Platz für uns? Auch für Áine? Sie hat viel durchgemacht und braucht einen Platz, wo sie erst einmal bleiben kann. Bist Du einverstanden, sie bei uns aufzunehmen?“ Das war etwas, das Livia auf jeden Fall mitentscheiden musste. Immerhin war sie es, die den Haushalt führte. Das arme Mädchen schien völlig durcheinander und überfordert zu sein. Vielleicht machten ihre Verwundungen ihr auch allzu sehr zu schaffen.
Kurz wandte sich Grimoald noch an Mardall. „Vielen Dank, das wird uns sehr helfen. Meinst Du, es ist möglich, kurz mit Deinem Rich zu sprechen? Sicher wird er wissen wollen, er da noch in sein Dorf geschneit ist.“
Áine half er vom Pferd, bevor er seinem Sohn Anweisungen erteilte. „Versorge Du die Pferde, Lucan. Du weißt, ich kann es im Moment nicht so gut.“
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Sie hielt Lucan immer noch fest in ihren Armen, aber Livias GEsicht verdüsterte sich: "Genau weiß ich es nicht ... Er kam zurück...Er holte den Tross ein und muss zusammen mit der Nachhut gekämpft haben..." Auf die wahre Fragenflut ihres Mannes musste livia erst einmal schlucken: "Marwin, Roald und Pharamond sind gesund, aber das Dorf hat herbe Verluste erlitten..." Sie schluckte erneut und blinzelte, um das Bild des toten Mathi zu vertreiben. Der Junge, der unter dem Römerpferd den Tod gefunden hatte, hatte Livia heftigst mitgenommen.
Sie holte tief Luft und bemühte sich, ihrer Stimme einen normalen Klang zu geben: "Wir wohnen in einer der Gästehütten. Wir sind in diesem Falle Marwin, Roald, Yelva, Ariald, Eila, Sala, Furhild, Godwina und ich. Für euch hat es natürlich noch Platz und auch für Áine finden wir noch Platz, auch wenn Furhild sicher zetern wird... Aber damit werden wir schon fertig werden!" Sie schenkte Áine ein ein wenig gequältes Lächeln: "Einen Platz für dich finden wir auf alle Fälle!" Nein Livia würde es nicht zulassen, dass eine junge, ganz offenbar erschöpfte Frau wieder in die von Römern nur so wimmelnde Wildnis gestoßen wurde.
Auch Livia wandte sich kurz an Mardall: "Vielen Dank auch von mir! Ihr helft uns unwahrscheinlich!"
Bei den nächsten Worten Grims wurde sie jedoch wieder sehr ernst: "Grim! Was ist geschehen? Bist du verletzt?" Erneut packte Livia wieder die Angst. Zu real war die Angst, ihre Familie zu verlieren für sie.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lächelnd bedachte er Aine mit einem freundlichen Blick. Sie schien es zu brauchen. Dieses Zusammenzucken... Ihr musste etwas schlimmes geschehen sein, doch er war trotz ihres momentanen Äußeren dennoch der Meinung, das sie wunderschön sein musste. Das zeigte er auch. So offen wie er es als verheirateter Mann durfte. Ein kurzes aufmunterndes Zwinkern und er musste sich auf seine Aufgabe konzentrieren.
Wie gut das Grimoald und seine Familie sich gerade ausgiebig zu begrüßen schien. Sein Lächeln wurde etwas gedämpft als er mitbekam, das sie sich über einen Verlust zu unterhalten schienen. Mardalls schon berühmt berüchtigtes Lächeln erstarb. Ernst sah er sie alle an. Er nickte zur Bestätigung, das genug Platz war, auch wenn die Frage nicht an ihn gegangen war. Nur um seine Unterstützung irgendwie nach Außen hin zu zeigen. Er selbst würde Siegmar wohl sagen müssen, das noch eine Unbekannte Frau hinzu gekommen war. Doch wie er den Rich kannte seinen Schwager gut genug um zu wissen, das dies keinerlei Problem darstellen würde. Als der Jäger sich an ihn wandte, sah Mardall ihm freundlich, doch um einiges ernster entgegen. "Das ist kein Problem. Ich werde Arnia, unsere Heilerin zu eurer Hütte schicken. Siegmar, unser Rich wird gerade von Garmon unterrichtet. Die beiden Richs haben sich bereits Sorgen um dich gemacht. Es wird sie freuen, das du und dein Sohn wohl auf seid. Gehe zu ihm, wann immer du angekommen bist. Er wird es verstehen."
Dann lächelte er noch einmal Aine an. Er wollte ihr etwas gutes, etwas aufmunterndes sagen. "Aine... glaube mir, du bist ebenso willkommen wie Alarichs Dorf. Du bist hier in Sicherheit."
Larcias Dankbarkeit nahm er mit einem nun wieder breiteren Lächeln an. Mardall nickte und zwinkerte nur kurz. Schließlich konnte ihr Mann das auch falsch verstehen. Oh ja, damit kannte er sich aus...viele verstanden sein Lächeln falsch. Dabei war es nur seine Art zu zeigen, wie sehr er die Menschen mochte.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Den Kopf gegen Livias Oberarm gelehnt, eine Hand fest um die ihre geschlungen, verfolgte Lucan stumm den Wortwechsel seiner Eltern. All die Fragen, die Grimoald nun stellte, brachten ihn innerlich nur noch mehr durcheinander. Vor allem der Schmerz, den er aus der Miene und den Worten seiner Mutter heraushörte, tat auch ihm innerlich weh. Nicht zuletzt deswegen, weil niemand etwas dagegen hatte tun können. Alle fragten sich, wie so etwas schreckliches geschehen konnte, aber keiner wußte die Antwort ... außer die Götter, wahrscheinlich ...
Wieder mußte Lucan an seinen Traum denken, und seine freie Hand fand unbewußt den Weg in seine Locken. Völlig in Gedanken versunken, zwirbelte der Junge seine Haare. Schon im Traum selbst hatte er irgendwie gewußt, daß die Antwort auf all seine Fragen dort lag, wo das helle Licht hergekommen war. Wie eine Wand aus gleißendem Nebel, den man mit bloßem Auge unmöglich durchdringen konnte. Als sein Papa ihn unerwartet ansprach, drehte Lucan im ersten Moment verwirrt den Kopf zu ihm. Pferde versorgen? Ach ja ... Schweigend nickte er zur Antwort, obwohl er sich nur ungern von Livia löste. Während der Torwächter noch zu seinen Eltern sprach, griff Lucan nach den Zügeln, die dieser immer noch in der Hand hielt. Mit leiser, lockender Stimme und bestimmtem, aber nicht zu festem Griff brachte er die Pferde in Bewegung. Gleichzeitig glitt sein Blick fragend zu Mardall. "Zu welcher Gästehütte muß ich denn?" Es schien ihm am besten, die Pferde gleich dort unterzubringen, anstatt auf dem Dorfplatz noch unnötig für Rummel zu sorgen. Lucan wollte jetzt einfach nur nach Hause zu seiner Familie ... auch wenn dieses Dorf hier eigentlich gar nicht sein Zuhause war ...