Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 55 Mitglied seit: 05.06.2010 IP-Adresse: gespeichert
~Unmittelbar nach *Richgespräche*
Siegmar sah hinaus auf den Weg, der zu seinem Dorf führte. Er schickte Siegesmund, seinen ältesten Sohn, rasch fort, um sich um die Wagen zu kümmern. Die würden einen guten Platz hinter den Gemeinschaftshütten finden. Aber das Abladen würde ebenso koordiniert werden. Dafür meldete sich Clodwig umgehend freiwillig. Siegmar nickte zufrieden. Dann spürte er eine kleine Hand in der seinen. Als er hinunter sah, blickten ihn zwei große Augen an. Er lächelte seinen eher schweigsamen Sohn an. Siegher hatte den Rich der anderen Gaue offensichtlich in sein kleines Herz geschlossen. Ihn fort zu schicken wäre aussichtslos gewesen.
ooc: Es soll keine Verpflichtung sein, hier zu schreiben. Aber wer mag kann *G*
Beiträge: 626 Mitglied seit: 11.02.2009 IP-Adresse: gespeichert
~ ein bis zwei Tage nach den Beerdigungen
Der Tross hatte gestopt, da nicht weit voraus die spärliche Palisade eines Germanendorfes zu sehen war. Alarich ritt alleine vor und kehrte eine ganze Weile später wieder zurück. Daraufhin setzte sich der Tross wieder in Bewegung und sie wurden in das Dorf des Siegmar eingelassen und aufgenommen.
Athina und Pharamond ritten zusammen mit Thore als letzte in das Dorf. Die Kinder hatten die Tiere so weit unter Kontrolle, dass Athina nur einmal kurz mit ihrem Pferd ausbrechen musste, um eine verstörte Kuh durch das Tor zu drängen, ehe sie außen an der Palisade entlang verloren gegangen wäre. Auf dem Dorfplatz war es durch die ganzen Wagen und Menschen, sowohl aus Siegmars als auch aus Alarichs Dorf unblaublich voll. Athina schaute kurz zu Pharamond und Thore. „Wir sollten besser zu unserem Wagen gehen.“ schug die Kriegerin vor, denn ansonsten könnten sie den Anschluss an die Familie leicht verlieren, bei dem Durcheinander, dass hier gerade herrschte. Mit Absicht schaute die Amazone woanders hin, während Pharamond von seinem Pferd stieg. Sie selbst schwang nur ein Bein auf die andere Seite und ließ sich vom Rücken ihres Pferdes gleiten. Automatisch ging ihre Hand zum Zügel, damit sie Hera zum Wagen von Pharamond führen konnte. „Kommst du Thore?“ Athina ging selbstverständlich davon aus, dass der junge Krieger weiterhin bei Pharamonds Familie untergebracht war.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
~wenige Tage nach den Beerdigungen (1 oder 2)
Thore ritt mit Athina und Pharamond so ziemlich mit als letzter in das Dorf und sah sich um. Gastfreundschaft schien groß gschrieben zu sein, und alles wirkte auch recht freundlich. Hier würden sie also die nächste Zeit über wohnen...sollte er auch bleiben dürfen? Er erspürte im Augenblick jedenfalls nicht das Bedürfnis, weiterzuziehen und nach Römern zu suchen. Er fühlte sich kraftlos und leer, nachdem er das Gemetzel gesehen hatte und selbst mittendrin war. Thore folgte Athina nach ihrer Anweisung. Er sollte offensichtlich weiter bei ihr und der Familie von Pharamond unterkommen, was ihm auch ganz gut gefiel. Athina kannte er wenigstens, und auch wenn Pharamond ihn manchmal etwas sehr forsch ansah, es würde schon nichts passieren. Mittlerweile fühlte er sowas wie Vertrauen zu ihnen allen. Und noch etwas fühlte er. Zum ersten Mal seit langem fühlte er sich...zuhause. Auch wenn es so gesehen für diesen Stamm im Moment kein eigenes Zuhause gab... "Ich folge Euch...", sagte er zu Athina und Pharamond gleichzeitig. Er hatte sich sogar angeeignet, seinen Stolz etwas in den Hintergrund zu rücken und seinen Platz anzuerkennen.
Pharamond war mit Athina und Thore hinten geblieben. Das war gut so, denn er wollte nicht das seine Schwester sehen würde, das er schmerzen hatte. Der Verband, den Athina ihm angelegt hatte, hielt gut. Doch er musste vorsichtig sein. Ab und zu verzog er das Gesicht, wollte es aber niemandem zeigen. Als die Kriegerin nicht hinsah, stieg Pharamond ab. So konnte er sein Gesicht machen lassen, was es wollte, als seine Rippen sich beschwerten. Zuvor war er schweigsam gefolgt. Er sah zu Thore. Ja, er war seiner Familie anvertraut. Er war für seine Sicherheit letztendlich verantwortlich. Pharamond nickte ihm ernst aber nicht unhöflich zu. Gleich was er von dem Anderen als Krieger glaubte zu denken, er war ein Germane und er war sein Gast. Bevor sie beim Wagen seiner Familie ankamen wandte er sich dem Mann zu, während er eine Hand kurz aur dessen Schulter legte.
"Thore? Willkommen in meiner Familie. Du wirst wie Athina und Achodis unter meinem familiären Schutz stehen."
Das war schon viel für ihn. Aber er fand das es mal gesagt werden musste. Seine Mundwinkel zuckten und es pochte dort auch kurz auf. Der Germane verbannte sofort alle Anzeichen von Schmerz aus seinem Gesicht und bemühte sich zu Athina zu kommen. Trotz das er Notkar nur halbherzig hielt, folgte der Hengst ihm treu und gemächlich. Er berührte sie am Arm, damit Athina sich ihm zuwenden würde.
"Athina? ... Danke."
Mehr sagte er nicht. Er hatte noch nicht ein Wort über die Hilfe in der Nachhut, über den Verband oder ihren Schutz auf dem Weg gesagt. Nun war es raus und er versuchte es mit einem Grinsen sofort wieder abzutun.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Auch Pharamonds jüngerer Bruder hielt sich mit seiner kleinen Familie bewußt im Hintergrund. Seine Schwester saß außerhalb seines Blickfelds ganz hinten auf dem Wagen, jedoch war Pharamond bereits in Sichtweite, und das war gut so. Obwohl er es nicht zeigen wollte und es selbst gegenüber Larcia nicht aussprach - er hatte Angst. Angst vor dem Ungewissen, Angst davor, erneut auf Ablehnung zu stoßen, weil seine Frau und sein Sohn römischer Abstammung waren. In den letzten Nächten hatte er vor lauter Sorge und all den schrecklichen Traumbildern kaum geschlafen. Noch dazu kamen seit gestern in unregelmäßigen Abständen diese verdammten Kopfschmerzen wieder. Romaeus' Schreiattacken, das stumme Mädchen, seine eigene Hilflosigkeit gegenbüer Amalias Schmerz - dies alles wuchs ihm buchstäblich über den Kopf.
Ragnar war regelrecht dankbar dafür, daß Romaeus von den Geschehnissen der letzten Tage so übermüdet war, daß er nun tief und fest im Tragetuch seiner Mutter schlief. Unwillkürlich schlang sich sein Griff fester um Larcias Hand, je näher sie dem Tor kamen. Immer wieder glitt sein Blick verunsichert zu Pharamond, doch dieser schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Kein Wunder, schließlich hatte er noch zusätzlich die Verantwortung für Athina, Achodis und Thore übernommen. Soeben trat Pharamond an den jüngeren Krieger heran und legte ihm väterlich die Hand auf die Schulter. Was genau zwischen den beiden gesprochen wurde, konnte er auf die Entfernung nicht verstehen.
Wortlos zog er Larcia in eine kurze Umarmung, gab ihr mit einem Blick zu verstehen, daß es besser wäre, wenn sie auf Pharamond und die anderen warteten. Nachdem er den Wagen angehalten und die Zügel an Achodis übergeben hatte, half Ragnar Larcia vom Kutschbock runter. Den Arm um ihre Schultern gelegt, trat er an Larcias Seite zurück zu den übrigen Mitgliedern seiner Familie. Kurz nickte er ihnen zu, doch ein richtiges Lächeln wollte ihm nicht gelingen. Zu sehr lasteten Tod und Schrecken noch über ihm, zu groß war die Angst vor der ungewissen Zukunft, die sie erwarten mochte. Für einen Moment blieb Ragnar einfach nur stehen und schloß die Augen. Tief durchatmend versuchte er, den Schmerz und die Angst aus seinem Kopf zu verdrängen.
Beiträge: 626 Mitglied seit: 11.02.2009 IP-Adresse: gespeichert
Interessiert verfolgte Athina die paar Worte und Gesten von Pharamond, als dieser Thore seinen Schutz gewährte und ihn somit in der Familie willkommen hieß. Wie viel diese Geste und auch die Worte bedeuteten, wusste die Griechin inzwischen, hatte sie es schließlich recht schwer gehabt, einen Platz in Pharamonds Familie zu bekommen. Noch heute hatte sie manchmal das Gefühl, nicht ganz dazu zu gehören, was mehr auf ihre eigene Zurückhaltung, und ürsprüngliche Absicht, dass Dorf zu verlassen, zurück zu führen war. Durch die Flucht vor den Römern und dem plötzlichen Überfall auf den Tross, hatte sich für die Griechin einiges geändert. Sie lächelte Thore aufmunternd zu. „Du kannst dich geehrt fühlen.“ fügte sie leise an und schlug dem jungen Krieger kameradschaflich auf die Schulter. Immerhin war Thore soweit unverletzt.
Als sie schon beinahe zu Pharamonds Wagen aufgeschlossen hatten, kamen ihnen Ragnar, Larcia und Romaeus entgegen. Ragnar nickte lediglich zur Begrüssung und sein Lächeln war mehr ein Unfall als alles andere. Besorgt zogen sich die Augenbrauen der Amazone zusammen. „Heilsa.“ grüßte sie möglichst normal und musterte Ragnar aufmerksam, als dieser auch noch die Augen schloss und tief durchatmete. Ein kurzer Blickwechsel fand zwischen Pharamond, Athina und Larcia statt und dann trat die Kriegerin neben den Bruder von Pharamond. Nur ganz leicht berührte sie den Marser mit zwei Fingern am Arm, damit er sie anschauen mochte. „Alles soweit in Ordnung, Ragnar?“ In ihrer anderen Hand hielt Athina noch immer die Zügel ihres Pferdes und da Hera bestens für den Kampf ausgebildet war, verhielt sich das Tier auch völlig ruhig, obwohl rundherum ein leichtes Chaos herrschte.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
Thore hörte innerlich etwas erstaunt die freundlichen Worte von Pharamond und zeigte daraufhin ein Lächeln. Als auch noch Athina ihm verriet, dass er sich dafür geehrt fühlen konnte, wurde dieses Lächeln etwas breiter. er wandte sich Pharamond zu und nickte.
"Ich danke Dir, Pharamond... ich werde Euer Vertrauen nicht enttäuschen...
Wieder nickte er lächelnd und sah noch einmal zu Athina, bis sein Blick auf die anderen traf, Larcia, Ragnar und einen kleinen Jungen. Dieser Anblick zauberte ein neues Lächeln auf sein Gesicht, denn er fühlte sich wohl in gegenwart von Kindern, wenngleich diese auch Nerven kosten konnten. Doch sie erfüllten sein herz stets mit einer art Leben, das andere Menschen nicht in der Lage waren, zu erzeugen...
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
pp: Schattenabschied (1-2 Tage später)
Als sie in Sichtweite eines Dorfes kamen, hielt der Tross an und Alarich ritt alleine in das Dorf, um mit den Rich zu sprechen. Es dauerte eine ganze Weile bis er wiederkam und kurz mitteilte, dass Siegmar, der Rich dieser Gaue bereit war, sie aufzunehmen. So setzte der Treck der Flüchtlinge sich wieder in Bewegung und fuhr durch das offene Tor ins Dorf hinein.
Als sie drinnen angekommen waren, wies Swana einen der Knechte an, sich um die Unterbringung des Wagens zu kümmern. Sie kletterte vom Kutschbock und half Marik und Mechthilta ebenfalls herunter. Zusammen mit den beiden Kindern an der Hand ging sie auf den Mann zu, den sie schon beim hereinfahren gesehen hatte und der eine kleinen Jungen an der Hand hielt. Die Autorität, die dieser Mann ausstrahlte, war nicht zu übersehen, deshalb ging Swana davon aus, dass dies der Rich des Dorfes war.
"Heilsa", begrüßte die junge Richfrau den Mann mit den kleinen Jungen. Die Erschöpfung und die Anstrengungen der letzten Tage standen der Imkerin deutlich ins Gesicht geschrieben, dennoch lächelte sie Siegmar und den Jungen freundlich an, "Ich nehme an, du bist Siegmar. Ich bin Swana, Alarichs Frau. Das ist unsere Tochter Mechthilta und dies der Enkel von Alarich. Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass du uns so freundlich in deinem Dorf aufnimmst. Das ist nicht selbtsverständlich, bei so vielen Menschen. Du nimmst Alarich damit eine große Last ab."
Beiträge: 55 Mitglied seit: 05.06.2010 IP-Adresse: gespeichert
Die Menschen kamen näher. Allen voran Alarich, den er nocheinmal herzlich begrüßte. Siegher sprang dem Mann entgegen. Siesht du? Alarisch? Mein Papa macht das. Siegmar zog seinen Sohn durchaus mit nachdruck wieder an sich. Der Kleine gab nur ein Jauchzen von sich. Aber er kannte das schon von seinem Vater. Er war ein liebevoller Mann. Aber manchmal gab es keine Widerrede. Das war auch gut so. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern. 'Kinder' sagte er stumm. Er verstand, das der Rich erst einmal unter seinen Leuten sein wollte. Sie zu koordinieren war sicher nicht leicht. Dann entstand trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein kleines Chaos. Sein Sohn fasste die Hand des Vaters fester. Der Kleine winkte kurz noch dem Alten Mann zu, als er ihn mal zwischendurch glaubte zu sehen.
Siegmar begrüßte, wen er konnte. Beantwortete Fragen und verwieß an die jeweilige Familie oder die Hütte um die es sich handelte. Mestens aber musste er an seine Frau verweisen, von der er nicht wusste, wo sie genau war.
Dann trat eine Frau auf ihn zu. Er lächelte sie an, als sie bereits auf dem Weg war. Sie war durchaus jung und hübsch. Natürlich lange nicht so hübsch wie seine Ariane aber welcher Mann schaute nicht gerne mal hin?
Heilsa, Swana. Grüßte er zunächst freundlich zurück. Ja, das ist richtig. Dies ist mein Sohn Siegher. ... Er ist etwas verschwiegen. Er pausierte kurz. Dann sah er sie verblüfft an und musste breit grinsen. Alarichs Frau? Freut mich sehr. Wir haben uns geeinigt und ich sehe es als unsere Pflicht an. Und wir alle kommen dieser Pflicht auch Tanfana gegenüber gerne nach. Während er sprach machte er eine umfassende Geste. Dann sah er sich weiter um. Das Chaos gefiel ihm nicht. Die Kinder. Er nickte Clodwig zu und dieser verstand. Die Kinder mussten von den Wagen und den Tieren weg. Alles musste seine Ordnung haben. Die Wagen mussten rasch hinter die Hütten und die Tiere auf die Weiden am besten.
Dann wandte er sich wieder Swana zu. Euer Wagen kann hinter diese Hütte dort. Es ist die Meine. Dort werdet ihr alle euren Platz finden...bitte folge mir.
Er machte eine weitere einladende Geste und machte sich mit seinem Sohn zusammen auf den Weg.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ariane kümmerte sich um so vieles, wie sie nur konnte. Vor allem musste sie darauf achten, das die Hütten gerecht verteilt wurden. Ihr Mann hatte ihr kurz einige Informationen gegeben. Aber damit hatte sie nicht gerechnet. So viele Menschen. So viele Verletzte. Sie sorgte dafür das ja alle Decken bekamen. Das Essen und Trinken wurde an drei verschiedenen Plätzen verteilt, damit jeder der etwas haben wollte nicht zu lange würde warten müssen.
Die Richfrau suchte ab und zu mit den Augen ihren Mann. Nicht um sich Sicherheit zu holen sondern vielmehr um ihm diese zu geben. Sie wusste das er es nicht so mit Menschenmengen hatte. Nicht so. Aber sie musste sich rasch wieder auf ihre Aufgabe konzentrieren, da ein Kind seine Mutter suchte. Nachdem sie auch diese Zusammenführung geschafft hatte, sah sie einen Wagen, der leider etwas ungünstig zum stehen gekommen war. Ein etwas fremdartig anmutender Mann saß darauf. Der Kopf verbunden. Nachdem dieser sie freundlich auf einen Mann aufmerksam gemacht hatte, welcher wohl das Familienoberhaupt war, ging sie zu diesem. Er stand nicht alleine. Offenbar hatte er eine große Familie. Sie lächelte jeden an und den kleinen Jungen besonders freundlich.
„Heilsa, meine Freunde. Ich bin Ariane, Siegmars Frau. Braucht ihr etwas? Decken vielleicht? Oder eine Heilerin?“
Der Wagen konnte im Notfall auch warten. Sie sah besorgt den verletzten Mann an, der wohl in der Nähe des Auges etwas abbekommen hatte. Sie besah sich jeden. Und winkte eine Magd aus ihrem Haushalt herbei, das sie Decken bringen sollte. Sie sprach nicht hektisch, sondern vielmehr langsam und ruhig, um die Anspannung dieser Menschen nicht noch zu verstärken.
Zufrieden stellte sie nebenbei fest, das sich die Männer des Dorfes darum kümmerten, den Dorfplatz Tier und wagenfrei zu bekommen. Sie übernahmen alles, soweit die Gäste dies zuließen und kümmerten sich darum, das nichts verloren gehen mochte.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Als Siegmar seinen kleinen Sohn vorstellte, lächelte Swana auch diesen freundlich an, "Heilsa auch dir, Siegher", begrüßte sie auch noch den Jungen, bevor sie sich wieder an Siegmar wandte. "Das macht nichts. Jeder Mensch ist auf seine Weise besonders und jedes Kind ist ein Geschenk, welches die Götter uns geben." Mechthilta winkte dem Jungen, der in etwa ihr Alter hatte, ein wenig schüchtern zu und Marik grinste Siegher breit an.
"Auch wenn du es als deine Pflicht ansiehst, haben wir zu danken, Siegmar. So kurz vor dem Winter... ein ganzes Dorf...", sie schüttelte den Kopf, "Pflicht hin oder her, du hättest es nicht tun müssen. Niemand hätte es dir übel genommen. Du musst auch an deine Leute denken und sehen, dass die Vorräte über den Winter reichen. Wir stehen tief in deiner Schuld, Siegmar"
Auch die junge Richfrau ließ ihren Blick über den vollgestellten Dorfplatz gleiten. Es war eine außerordentliche Belastung für dieses Dorf, sie hier aufzunhemen, selbst wenn es nicht für lange sein sollte... Als Siegmar ihr sagte, wo der Wagen abgestellt werden konnte, gab sie dem Knecht einen Wink und dieser machte sich sogleich an die Arbeit. "Danke Siegmar, das ist sehr großzügig", mit diesen Worten folgte Swana, mit den beiden Kindern an der Hand, dem Rich in seine Hütte.
Da Athina und Pharamond mit als letzte in das Dorf hinein geritten waren, brauchte er einen Moment um festzustellen wo sich denn nun sein Wagen befand. Es war in der tat ein wenig durcheinander. Wobei der Krieger feststellen musste, das die Gastgeber sich sehr viel Mühe gaben das Chaos zu minimieren. Sicher würde es noch etwas dauern, bis sich alles aufgelöst haben mochte. Aber es war bereits abzusehen, das sie bald die nötige Ruhe würden finden können.
Er hatte seinen Bruder durchaus wahrgenommen! Allerdings schien dieser zu diesem Zeitpunkt nichts Dringliches zu haben. Sonst hätte dieser sich sicher bemerkbar gemacht. Pharamond sah zu allen Familienangehörigen, die er erspähen konnte. Sie sollten besser zusammen bleiben. Wobei er ersteinmal davon ausging, das Amalia sich um Verletzte kümmern würde. So war sie. Sie würde sich sicherlich in ihrer Arbeit vertiefen um den Schmerz zu verdrängen. Das war nicht gut. Doch er selber war nicht anders.
Der krieger sah das Achodis beim Wagen blieb. Gut. Obwohl er sich ernsthaft fragen musste, ob der Grieche nicht überfordert wäre, den Wagen zu lenken. Aber er wollte es nicht laut sagen. Achodis war bestimmt froh über diese Aufgabe. Und er wollte sie ihm nicht einfach so nehmen. Erst einmal galt zu klären wo alles hin sollte. Er selber wollte erst Essen oder trinken zu sich nehmen, wenn dies geklärt wäre.
Bei allen Überlegungen kam er Ragnar näher und sorgte dafür, das sie sich etwas näher zusammen stellten. Natürlich an einem Ort, an dem sie nicht zu sehr im Wege stehen würde. Pharamond stand dabei direkt neben Athina. Ab und zu lehnte er sich unauffällig an sie. Niemand anderem wollte er seine Schwäche zeigen. Er war das Familienoberhaupt. Schwächen konnte und durfte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht leisten. Hätte er auch nur geahnt, an was Athina dachte, er hätte ihr sicher den Kopf gewaschen. Sie gehörte zu seiner Familie. Für ihn gab es keinen Zweifel mehr. Nach dem was sie unterwegs geantwortet hatte war für Pharamond alles geklärt. Kurz grinste er Thore zu. Ja, er konnte sich etwas drauf einbilden. Leichtfertig sagte Pharamond so etwas nicht.
„Heilsa.“
Grüßte auch Pharamond alle. Er sah seine anwesende Familie abschätzend an. Und musste dabei einiges feststellen. Zu Athinas Frage nickte er ihr nur sehr eindeutig zu. Niemand hatte zu erfahren, das er dieses kleine Problem mit seinen Rippen hatte. Auch wenn langsam der Rücken dazu kam. Auch er sah die Frage eher an Ragnar gerichtet. Das war eindeutig. Und sicher würde der Bruder nicht ehrlich sein. Oder? Nachdenklich schätzte er die Optionen ab.
Notkar ließ sich von Heras Ruhe anstecken. Nun gut, er war nie besonders schreckhaft. Obwohl es stark darauf ankam, wie hungrig er gerade war. „Ich weiß, Thore“
Hatte er dem Krieger noch zugeflüstert, bevor sie zusammen standen. Dabei fand seine Hand noch einmal kurz die Schulter des Anderen. Dann musste er sich um die Probleme kümmern, die offensichtlich und auch weniger offensichtlich vor ihnen lagen.
Noch bevor Ariane bei ihnen ankam, sah Pharamond in die Runde. Kurz schwieg er, bis er sprach. Unabhängig von Ragnars eventueller Antwort hatte Pharamond eine Entscheidung getroffen.
„Larcia. Du wirst mit Romaeus etwas Essen und Trinken gehen. Bitte achte darauf, das auch Achodis etwas zu sich nimmt. Ragnar, du wirst dich versorgen lassen. Aber nicht von Amalia. Sie macht sich sicher genug Sorgen. Danach kümmerst auch du dich um deinen Hunger. Athina und Thore wir werden uns zuerst um den Wagen und unsere Sachen kümmern. Verpflegen können wir uns später. Fragen?“
Er sah sie alle ernst an. Amalia würde er leider erst später suchen können, damit auch sie sich endlich mal Ruhe antun würde. Dann sah er wie eine Frau zu ihnen Trat. Umgehend wand er sich ihr zu. Pharamond lächelte so gut es eben ging, auch wenn seine Mundwinkel etwas dabei zuckten.
„Heilsa, Ariane. Vielen Dank... für alles. Mein Name ist Pharamond. Dies ist meine Familie und die mir anvertrauten Menschen. Athina, die Kriegerin.“
Er pausierte kurz. Und meine Frau...setzte er nur im Gedanken dazu. Allerdings begannen seine Augen zu leuchten. Was viele Gründe würde haben können.
„Ragnar, mein Bruder. Larcia, seine Frau. Und der Kleine hier ist Romaeus ihr gemeinsamer Sohn.“
Das sie eine Römerin war und der Junge damit ein halber, erwähnte Pharamond nicht. Denn es war nicht wichtig. Sie gehörten beide zu seiner Familie. Damit war die Herkunft für den Krieger ohne Bedeutung.
"Dieser junge krieger hier ist Thore, mein Gast, seit er uns auf dem Weg traf und im Kampfe beistand.
Amalia, meine Schwester und Heilerin des Dorfes, wird sicher gerade unterwegs sein, um den Menschen zu helfen. Dort drüben ist unser Wagen. Dieser Mann dort ist Achodis. Wär er nicht Grieche, würde ich sagen er ist unser Gode. Und mir anvertraut. Bei ihm sitzt unser Großvater, Smorrgund.
Es wäre angenehm, wenn du uns sagen könntest, wo unser Wagen hin kann. Vor allem aber wo wir unter kommen können. Und gleich was mein lieber Bruder sagt... eine Heilerin wäre von Vorteil.“
Bei seinen letzten Worten grinste er Ragnar kurz an. Dabei verzog sich kurz sein Mundwinkel. Doch mehr ließ er sich nicht anmerken. Er war nicht verletzt. Sein Bruder brauchte dringender Hilfe. Auch das war seine Aufgabe als Oberhaupt der Familie... allen musste er die rechte Hilfe zu kommen lassen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Als er auf einmal die leichte berührung spürte, dachte Ragnar im ersten Moment, es wäre Larcia. Doch als er die Augen öffnete, sah er zu seiner Überraschung Athina neben sich stehen. Im ersten Moment blinzelte er leicht irritiert. "Was? Ich ... Ja, ich - bin nur nervös ..."
Im ersten Moment schien es so, als wäre Athinas Frage damit geklärt, doch kurz darauf traf Pharamond dann doch eine gegensätzliche Entscheidung. Leicht unwillig warf Ragnar seinem Bruder einen Seitenblick zu. Daß er Kopfschmerzen hatte, war seiner Meinung nach gerade fehl am Platz. Es gab beiweitem schlimmere Verletzungen, die Vorrang hatten. Später würde er Maíghread oder die hier ansässige Heilerin nach einem Aufguß fragen, der würde das lästige Ziehen hinter seiner Stirn bestimmt vertreiben.
Stumm zog er Larcia näher zu sich, als Pharamond schließlich die Vorstellung der Familie übernahm. Zwar nickte er Ariane zur Begrüßung in freundlichem Ernst zu, überließ jedoch lieber seinem großen Bruder das Reden. Das offene Lächeln der Richfrau, auch gegenüber Romaeus, sorgte immerhin dafür, daß dieses mulmige Gefühl in seiner Magengegend allmählich zurück ging.
Als Ariane nun anbot, eine Heilerin hinzuzuholen, nahm Pharamond das Angebot ohne Zögern an, noch dazu mit diesem ... typischen Ich-bin-der-Ältere-Grinsen! Doch Ragnars Augenrollen ging zu seinem Leidwesen in einer neuen Schmerzwelle unter, so daß er nur leicht die Augenbrauen verzog und umso abwehrender mit einer Hand in Pharamonds Richtung wedelte. Einen Augenblick wartete er, bis das schmerzhafte Ziehen vorüberging, dann trat er etwas näher an seinen Bruder heran. "Vielleicht sollten wir beide hingehen, dann sehen wir ja, wer von uns dringender versorgt werden muß", raunte er ihm ins Ohr. Wider Willen mußte auch Ragnar nun leicht schmunzeln. So wie er Pharamond kannte, stellte der nur wieder seine eigenen Belange, wie auch mögliche Verletzungen zurück, nur weil er als Familienoberhaupt der Meinung war, sowas aushalten zu müssen. Doch nach all der Ungewissheit und Angst der letzten Tage mußte Ragnar insgeheim zugeben, daß es guttat, sich ein wenig mit seinem Bruder zu foppen.
Beiträge: 257 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Schattenabschied, 1-2 Tage zuvor)
Eila hatte die Dinge getan die getan werden mussten, sie hatte sich darum gekümmert, dass der Wagen in Ordnung gebracht war, hatte Thyra den zweiten Ochsen überlassen, damit die Wala ein Zugtier für den Karren ihrer verwaisten Schülerin hatte. Kochen, essen, waschen - alles erledigt. Sogar mit Bertrada, den Kindern und ihrer eigenen Familie hatte sie gesprochen, auch mit Yelva und Isolde, ihrer besten Freundin ... doch all dies war mechanisch geschehen - ohne große oder innere Anteilnahme. In Gedanken weilte Eila im vergangenen Frühling und so kam es vor, dass ein unpassendes, frohes Lächeln ihre Züge zierte und an die Bedeutung ihres Namens 'die Leuchtende' erinnerte - gänzlich nicht angemessen für eine junge Witwe.
Nun hatten sie also íhr erstes Ziel erreicht, ein befreundetes Dorf, welches ihnen zunächst Schutz und Notunterkunft bieten sollte. Als die Eintönigkeit des Fluchtweges, das langsame Dahinrumpeln der schwer beladenen Wagen und das müde Trotten der Vertriebenen auf dem Handelsweg in den Osten somit unterbrochen wurde hob die Töpferin den Blick vom Hinterteil ihres Zugochsen und sah sich Siegmars Dorf an. Ihr seit einigen Stunden unablässiges Summen eines alten Liedes verstummte und der neben dem Wagen laufende Wolfshund hob erwartungsvoll den Kopf. Akeela ließ ein fragendes Winseln hören und Eila antwortete ihm matt: "Nein, Du bleibst schön hier! - Nicht dass Dich auch noch jemand tötet, die Jäger hier kennen Dich nicht." Mit einem schnellen, ein Pfeifen erzeugenden Schwung des Treibstocks über dem Hintern des Ochsen trieb sie den hoch mit Hausrat, Fellen und Kindern beladenen Wagen weiter auf den Dorfplatz, bemühte sich aber gleich, das Gefährt an einen der Ränder zu dirigieren, der der Anfahrt entgegengesetzt lag, den Trubel der weiter hinten kommenden und der schon Versammelten nach Möglichkeit meidend. "Bertrada? - Ich glaube wir sind für's Erste da ..." meinte die junge Frau und stieg langsam und ein Wenig steif vom Wagen. Sie lehnte sich an die Flanke des Zugtiers und klopfte diesem den massigen Hals. "Brav gezogen, gutes Tier! - Akeela ... hierher, sofort!" Dann sah sich Eila mit müdem Blick um, ob sich jemand aus diesem Dorf um sie kümmern würde.
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eilas Wagen und Clodwig
Clodwig hatte als Stellvertreter des Richs und sehr angesehener Krieger nun viel zu tun. Nachdem er sich darum gekümmert hatte, das die Kinder des Dorfes sich von Wagen und Tieren fern hielten und die Männer schickte, alle Wagen unter zu bringen, sah er sich nun langsam um. Das Chaos schien nur langsam abzunehmen. Aber alle Dorfmitglieder taten ihr besstes, um den Gästen zu helfen. Die Hütten wurden geöffnet, das Essen und Trinken weiter verteilt, ebenso wie Decken. Er sah auch Die älteste Tochter des Richs, Arnia in ihrer Funktion als Heilerin die Menschen versorgen.
Dann sah er einen ... Wolf? Langsam kam er näher und war verblüfft, wie sehr dieser anscheinend an einem Menschen hing. Eine sehr hübsche junge Frau, die eine schwere seelische Last zu tragen schien. Schief lächelte der Krieger, als er weiter näher kam. Dabei achtete er weiterhin auf das wilde Tier.
Sie war nicht alleine. Aber er sah nicht den Mann, der wohl für sie verandwortlich sein müsste. Er winkte nach einem jungen Mann, dass dieser sich gleich um den Wagen würde kümmern können. Der Mann kam rasch, denn man hörte auf Clodwig, blieb aber knapp hinter dem älteren Krieger stehen.
Der Stellvertreter des Richs sah die Frauen an und wurde ein wenig verlegen. Er musste schlucken, bevor er sprechen konnte. Darum...genau darum, dachte er, ist es besser wenn Siegesmund seinem Vater nachfolgen würde.
"Heilsa...alle zusammen. Ich bin Clodwig. Dies ist...ähm..."
Der junge Mann grinste etwas verschmitzt und neigte leicht den Kopf zum Gruß. "Goran" Sein Grinsen wurde breiter und er formte nur tonlos ein Heilsa an alle gerichtet.
Clodwig sah den jungen Mann kurz verwirrt an. Dann schlug ber sich andeutungsweise auf die Stirn. Namen...er hatte einfach kein Gedächniss für Namen. "Genau..dies ist Goran. Er kann euren Wagen hinter die Hütte fahren. Wer... mit wem muss ich denn sprechen, damit ich weiß mit wem ihr zusammen kommt. Ich müsste wissen in welche Hütte ... also um euch... vernünftig..."
Na toll! Er hatte es nicht mit reden. Und dabei sprach er so viel. Warum hörten eigentlich so viele auf ihn? Warum sah man auf ihn auf? Er war sehr beliebt...warum verstand er nicht, aber er würde immer versuchen die Erwartungen zu erfüllen, die man in ihn setzte. Wo war er? Goran unterbrach ihn leicht schmunzelnd und sah die Frauen gleichermaßen an. "Was Clodwig wissen möchte ist... Wer euer Familienoberhaupt ist und wie groß eure Familie ist."
"Genau." Bestätigte Clodwig mit einem nervösen Grinsen. Zu viele Frauen, zu wenige Männer. Damit konnte er nicht so gut umgehen. Er hatte einen ungefähren Plan, wieviele Menschen wo hin kamen und welche Familie Platz hatte. Das er selber genügend Platz in seiner Hütte hatte, wollte Siegmar nicht einmal wissen. Der Rich hatte Clodwig nicht belasten wollen. Eine viel zu übertriebene Maßnahme. Er selber würde sich schon Leute in die Hütte holen. Am besten... ihm wurde bewusst das er etwasunsicher wurde, ob er es wirklich so einfach schaffen mochte.
Aber diese Gedanken mussten nun in den Hintergrund, denn diese Menschen brauchten einfach nur Hilfe. Und er wollte dabei unterstützend eingreifen. Nun wartete er ersteinmal, was er erfahren würde.