RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Widars Dorf - Archiv » Augenblick der Menschlichkeit
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Augenblick der Menschlichkeit
Widarfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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occ.: Reserviert

Widar wusste gar nicht genau was er hier eigentlich wollte. Eigentlich hatte er sich nur ein wenig die Beine vertreten wollen. Die letzen Tage, vielleicht auch Wochen, er wusste es nicht mehr genau, hatte er meistens in seiner Hütte verbracht. Dementsprechend war seine Erscheinung nicht mehr die, die er selbst gewohnt war. Bevor er die Hütte verlassen hatte, musste er sich erst einmal rasieren, denn würde er so vor die Türe gehen, würde er sicher einige Dorfbewohner verschrecken. Nicht dass er diesen Gedanken nicht ein wenig amüsant fand, dennoch musste er als Rich noch immer eine vorbildliche Erscheinung darstellen. Wer würde ihn schon ernst nehmen wenn er aussah wie ein betrunkener Bieber und auch dementsprechend roch? Diese Antwort brauchte ihm keiner geben, denn das wusste er ohnehin. Nachdem er sich rasch rasiert und anständig gewaschen hatte prüfte er noch einmal sein Spiegelbild, zog sich anständige Kleidung an und verließ die Hütte.
Es überraschte ihn wie kühl es zu dieser Stunde schon war, doch es störte ihn nicht. Eine ganze Weile war der Rich einfach nur hin und her gelaufen, hatte einige Winkel seines Dorfes abgesucht, unbewusst und dann war er auf einmal da.
Überrascht blickte Widar auf und erkannte das er vor Smillas Hütte stand. Smilla, Siekes Schwester. Die Schwester seiner Sieke. Seit die Wala verschwunden war, hatte er mit niemandem darüber gesprochen und eigentlich hatte er dies auch nicht vorgehabt. Doch nun war er da. Seit er Sieke näher kennen gelernt hatte, hatte er begonnen zu verstehen wie die Götter gelegentlich in ihr Leben eingriffen. Auch wenn er einen Groll gegen sie hegten, weil er ihnen die Schuld an Siekes Verschwinden gab, so glaubte er aus irgendeinem Grund daran, dass sie ihn zu Smilla geführt hatten. Kurz zögerte er noch, doch dann hob er die Hand und klopfte fest an.


bearbeitet von Widar am 22.07.2010 21:33:50
22.07.2010 21:25:00  
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Überrascht blickte Smilla zur Tür als es klopfte. Wer konnte das sein? Ihre Söhne waren unten am Fluss unterwegs und Jaale hatte noch allerhand Arbeit. Sie war gerade dabei gewesen die Kleidung ihrer Kinder ordentlich wegzuräumen. Rasch legte sie eines der Hemden von Dagobert zur Seite und eilte zur Tür. Die junge Frau öffnete und staunte nicht schlecht als Widar davor stand. Smilla hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit dass der Rich vor ihrer Tür stand. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er selbst nicht genau zu wissen was er hier überhaupt tat. „Heilsa Widar.“ erwiderte sie freundlich nachdem sie sich vom ersten Schock erholt hatte und trat beiseite um ihn in die Hütte zu bitten.
Noch wusste sie nicht was sie von dem seltsamen Besuch halten sollte. Der Rich hatte sich nie sonderlich für ihre Familie interessiert. Wenn sie es recht bedachte interessierte er sich für kaum eine Familie hier im Dorf, außer für die von Fraomar. Umso seltsamer war es das der Rich nun vor ihrer Tür stand. „Bitte komm herein und setz dich.“ Bat sie den Rich und wartete bis dieser eingetreten war, ehe sie die Tür hinter ihm Schloss.


22.07.2010 21:25:20   
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Kurz bevor Smilla die Tür öffnete wollte Widar schon wieder gehen. Es war dumm hier her zu kommen, zumal er gar nicht wirklich wusste warum er überhaupt hier war. Was wollte er nur von Siekes Schwester? Glaubte er etwa, dass sie etwas über das Verschwinden ihrer Schwester wusste? Es war unwahrscheinlich und trotzdem glaubte er, dass dies der Grund für sein Hiersein war. Als die junge Frau die Tür öffnete blieb Widar für einen Moment die Luft zum atmen weg. Nie war ihm aufgefallen wie ähnlich sich die beiden Schwestern sahen. Auch wenn Smilla älter als Sieke war, so sah sie ihrer kleinen Schwester sehr ähnlich, oder war es umgekehrt? Auch Smilla hatte diese wunderschönen langen blonden Haare, die im Sonnenlicht beinahe golden strahlte. Ihre grünen Augen hatten die gleiche Intensität wie die ihrer Schwester und er glaubte sogar eine gewisse Ähnlichkeit in ihrem Gesicht zu erkennen. Natürlich war da eine Ähnlichkeit, schimpfte er sich selbst. Immerhin waren die beiden Schwestern. „Heilsa Smilla.“ Der Rich musste sich zusammen nehmen um sich nicht für sein kommen zu entschuldigen. Das hätte gerade noch gefehlt. Es gab nichts für das er sich entschuldigen musste. Immerhin war er der Rich und er konnte kommen und gehen wann immer es ihm passte. Als Smilla ihn hereinbat nickte der Rich nur kurz und trat in die Hütte. Das erste was ihm einfiel war das es sehr ordentlich dort war. Widar hatte schon viele ordentliche Hütten gesehen und seine zählte sicher auch dazu, doch diese hier war noch um einiges ordentlicher. Hatten die junge Frau und ihr Händlergatte nicht Kinder? Glücklicherweise war von ihnen nichts zu sehen. Mit Kindern konnte er nun wahrlich nicht umgehen. Bei seinen beiden hatte er kläglich versagt. Sein Sohn hasste ihn und seine Tochter war weggelaufen. Wenn das kein Zeugnis seiner schlechten elterlichen Qualitäten war.
Der Rich setze sich auf den dargebotenen Stuhl und nahm dankbar den Becher an, welchen Smilla ihm reichte. Sie setze sich ihm gegenüber und sah ihn fragend an. Offenbar wollte sie wissen wieso er hier war. Das würde er auch gerne wissen. Um den Moment des Schweigens zu überbrücken, nahm er einen Schluck aus dem Becher und stellte enttäuscht fest, dass es lediglich Wasser war.
„Wie es scheint habe ich dich bei nichts wichtigem gestört.“ Da war er wieder, der Widar der er schon immer gewesen war. „Ich will auch gar nicht lange bleiben. Ich bin her gekommen um zu fragen ob du etwas über Siekes verbleib weißt. Es ist nicht ratsam für ein Dorf so lange ohne Wala zu sein und ihr plötzliches verschwinden lässt mich vermuten, dass sie längere Zeit weg sein wird. Weißt du etwas darüber?“
Seine Stimme hatte kalt und hart geklungen, so wie sie es immer tat. Nichts in seinen Augen oder seinem Tonfall würde vermuten lassen, dass er sich schmerzlich nach Sieke sehnte und seine Frage mehr privater als beruflicher Natur zu sein schienen.


22.07.2010 21:25:56  
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Nachdem der Rich eingetreten war, hatte sie die Tür geschlossen und ihm einen Becher mit Wasser geholt. Dann hatte sie ihm diesen gereicht und sich ihm gegenüber gesetzt. Smilla wusste nicht warum, aber sie fühlte sich stets unwohl in seiner Gegenwart. Dieser Mann war gefährlich, das wusste sie. Aber sie wusste auch, dass es dem Dorf sehr gut ging seit Widar Rich war und aus diesem Grund nahm sie sich zusammen und brachte ihm den nötigen Respekt entgegen. Smilla wusste nicht genau was sie sagen sollte, denn sie wusste nicht wieso Widar hier war. Also wartete sie geduldig ab bis der Rich selbst das Wort ergriff. Auch wenn es ihm gegenüber vielleicht etwas unfair war, so war sie dennoch sehr froh das Dagobert und Ludwig in diesem Moment nicht im Haus waren, Sontje friedlich schlief und Jaale auch nicht zugegen war. Sie wusste dass ihr Mann nicht viel von dem Rich hielt, also würde er es auch nicht gutheißen das er bei ihnen in der Hütte war. Als Widar dann zu sprechen begann, musste sich Smilla wirklich bemühen nicht verächtlich aufzuschnauben. Er hatte sie sehr wohl von wichtigen Dingen abgehalten, denn ein Haushalt ordnete sich nicht von selbst. Doch sie wagte es nicht ihm zu wiedersprechen, zumal er ihr keine Gelegenheit dazu gab, sondern gleich zum wesentlichen kam. Es ging um ihre Schwester, um Sieke.
Smilla seufzte leise und blickt gleich darauf entschuldigend zu Widar. Sie dachte einen Moment darüber nach was sie nun sagen würde, denn sie wusste nicht viel und hatte Angst den Rich damit wütend zu machen.
„Ich kann verstehen dass du besorgt bist, Widar und ich kann dir versichern, dass Sieke niemals gegangen wäre, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.“ Sie war eine schlechte Lügnerin, eine sehr schlechte sogar und dennoch hoffte sie das Widar ihr Glauben schenkte. Sie wusste nicht wieso ihre Schwester gegangen war. Das Verhältnis der beiden Frauen war nicht gerade das beste gewesen, auch wenn sich Smilla sehr darum bemüht hatte alles wieder gut zu machen was in ihrer Kindheit so schrecklich schief gelaufen war. Sie liebte ihre kleine Schwester und nicht zu wissen wohin Sieke gegangen war, hatte sie schon um so manche Nacht gebracht. „Es tut mir Leid. Ich hätte dir gerne mehr gesagt, aber ich weiß nicht mehr.“


22.07.2010 21:26:22   
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Irgendwie hatte er mit dieser Antwort gerechnet. Was hatte er denn erwartet das sie ihm sagen würde? Wohin Sieke gegangen war? Wohl kaum. Selbst wenn sie es wissen würde, würde sie es ihm sicher nicht verraten. Der Rich hatte seinen Blick wieder gesenkt, noch einen Schluck des Wassers genommen, das wie Gift seine Kehle entlang lief und zwang sich dann dazu Smilla aus kühlen Augen anzuschauen.
Es fiel ihm nicht leicht, denn mit jeder Minute die er mit ihr verbrachte sah sie ihrer Schwester ähnlicher. Bildete er sich zu mindestens ein. „Das ist wirklich bedauerlich.“ Erwiderte er knapp. In gewisser Weise war es unfair Smilla gegenüber, denn sie konnte nichts dafür das ihres Schwester verschwunden war und noch viel weniger dazu das er sein Herz an die hübsche Wala verloren hatte. „Nun, dann müssen wir uns wohl darum bemühen eine neue Wala zu bekommen.“ Wie sich das anhörte, als könnte er sie einfach bei einem Händler kaufen. Doch so war das nicht. Walas waren besondere Menschen und Sieke war noch einmal besser als sie alle gewesen. Nicht nur für ihn, sondern auch für das Dorf.
„Wie kommt es das du nichts über deine Schwester weißt, das du nicht weißt wohin sie gegangen ist?“ Er wollte nicht wieder gehen, wollte Smilla nicht nach so kurzer Zeit verlassen. Er hatte das Gefühl das wenn er in ihrer Nähe war, wäre er auch Sieke näher. Dass dies Blödsinn war, wusste er wenn er etwas darüber nachdachte. Aber das war ihm im Augenblick egal. Sieke würde nur gehen wenn es wichtig war, wenn es notwendig war. War das wirklich so? Gab es etwas das so bedeutsam war das Sieke gehen musste? Wieso hatte sie ihm nichts davon gesagt, er hätte sie unterstütz bei allem was vor ihr war. Dass er der Grund ihres Verschwindens war wollte er sich noch nicht eingestehen.


22.07.2010 21:26:47  
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Das ganze wurde immer seltsamer. Sie hatte Widar eine Antwort gegeben. War so ehrlich gewesen wie sie sein konnte. Smilla wusste nicht wo ihre kleine Schwester war und sie hätte vieles dafür gegeben es zu erfahren. Das der Rich mit dieser Antwort nicht zufrieden war, war ihr auch klar. Doch was sollte sie ihm sagen? Sollte sie ihn etwa anlügen?
Smilla fiel es nicht leicht ruhig zu bleiben als der Rich von ihrer Schwester wie von einer Ware sprach. Natürlich musste er als Rich für das Dorf sorgen und sie wusste auch dass eine Wala sehr wichtig für das Dorf war. Trotzdem war es nicht gerecht ihre Schwester wie ein nasses Tuch einfach wegzuwerfen und sich ein neues zu nehmen. Sie war etwas Besonderes gewesen und wenn der Rich dies nicht erkannte war er ein verdammter Narr. Widar hatte was er wollte, also konnte er wieder gehen. Doch das tat er nicht. Stattdessen blieb er sitzen und fragte sie etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Überrascht und gleichzeitig schockiert über die Frage blickte sie den Rich einen Moment schweigend an.
„Ich…ich glaube nicht…ich glaube nicht dass dich das etwas angeht.“ Stotterte sie langsam. Es ging Widar nichts an was damals geschehen war und es kostet sie einiges an Mühe ihm zu wiedersprechen.


22.07.2010 21:27:09   
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Widar hatte seinen Becher mit einem großen Schluck geleert und auf den Tisch gestellt. Dass er mit seiner Frage nicht gerade Begeisterungsstürme auslösen würde, hatte er geahnt und dennoch entzürnte es ihn, das Smilla sich weigerte ihm etwas von Siekes Kindheit zu erzählen. Wütend blickte er die junge Frau an und griff nach ihrer Hand. So schnell das sie keine Zeit mehr hatte sie zurück zu ziehen. „Ich habe dir eine Frage gestellt und ich erwarte eine Antwort von dir.“ Seine Stimme war so kühl wie frisch gefallener Schnee und seine Augen funkelnden bedrohlich. Er wollte Smilla nichts tun, schon alleine deswegen weil sie Siekes Schwester war, aber er wollte wissen was damals geschehen war und er wollte es jetzt wissen.


22.07.2010 21:27:25  
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Sie hatte nicht damit gerechnet dass er nach ihrer Hand greifen würde und so konnte sie diese nicht mehr schnell genug wegziehen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals als seine Hand fest auf ihrer lag und er sie zwang in seine kühlen und wütenden Augen zu blicken. „Ich….“ Versuchte sie noch einmal die Frage zu umgehen. Doch sie konnte nicht. Ihr viel nichts weiter ein als das es Widar nichts anging und damit hatte sie keinen Erfolg gehabt.
Smilla atmete ein paar Mal Tief ein und aus, denn sie befürchtete das ihr wild schlagendes Herz sie daran hindern würde auch nur noch einen Satz zu sagen. Angespannt starrte sie auf die kräftige, sonnengebräunte Hand die auf ihrer kleinen, blassen Hand lag und musste schlucken. Dieser Mann machte ihr Angst, sehr große Angst und sie fragte sich wieso er unbedingt wissen wollte was zwischen ihr und Sieke geschehen war. Wieso war dies von Bedeutung? Widar war keiner dieser Menschen die einfach gerne plauderten. Hinter all seinen Fragen steckte etwas und die junge Frau fragte sich, was sich hinter dieser Frage verbergen mochte. „Nimm…nimm bitte deine Hand weg.“ Ihre Stimme zitterte noch immer, doch es gelang ihr wenigstens einen halbwegs passablen Satz zu formulieren.



22.07.2010 21:33:19   
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Widar wartete noch einen Moment ehe er seine Hand von der von Smilla nahm. Sie hatte Angst vor ihm. Das gefiel ihm, aber auf der anderen Seite erschreckte es ihn auch. Sie war Siekes Schwester und er wollte ihr nichts tun. Er wollte nicht das sie Angst vor ihm hatte oder ihn andersweitig fürchten musste.
Schweigend lehnte sich der Rich weiter nach hinten, sein Blick ruhte jedoch fest auf Smilla. Noch immer wartete er auf eine Antwort und wenn er sie nicht bald bekommen würde, dann wusste er nicht ob er sich daran halten konnte ihr nichts zu tun oder sie zu ängstigen.


27.07.2010 12:19:16  
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Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie konnte ihren Blick einfach nicht von Widar abwenden. Wie er dort saß, sie anblickte und dabei so kühl und unahbar wirkte, als wäre er nicht wirklich.
Wie konnte ein Mensch nur eine solche kühle und abweisende Aura haben? Smilla fröstelte leicht und zog rasch ihre Hand weg, als Widar diese freigab. Ihre Gedanken rasten und noch immer fragte sie sich was er überhaupt von ihr wollte. Sie hatte ihm nichts zu sagen, nichts was ihn interessieren würde. Wieso wollte er wissen wie ihre Kindheit mit Sieke gewesen war? Seit wann interessierte sich der Rich für andere Menschen außer sich?

Die junge Frau holte kurz Luft und überlegte wo sie anfangen sollte. "Ich...ich war 4 Jahre alt, als Sieke geboren wurde. Noch heute kann ich mich sehr gut an den Tag ihrer Geburt erinnern. Unsere Mutter war am Morgen noch auf dem Feld gewesen und hatte unserem Vater etwas zu essen gebracht. Als sie nach Hause gekommen ist, hat sie mir etwas zu essen gemacht, mir über die Haare gestrichen und gesagt das es nicht mehr lange dauern würde bis ich ein Geschwisterchen bekommen würde. Damals konnte ich noch nicht verstehen was das zu bedeuten hatte. Mein älterer Bruder gehörte schon immer zu meinem Leben dazu, genauso wie meine Eltern. Aber ich konnte mir nicht vorstellen wie es wohl sein würde, wenn da plötzlich noch jemand war."
Smilla stockte und strich sich über die Hand, welche Widar vor ein paar Minuten noch festgehalten hatte. Sie hatte das Gefühl er würde sie noch immer dort festhalten.

"Nur ein paar Stunden später wurde Sieke geboren. Sie war so winzig und doch so wunderschön." Noch gut konnte sie sich daran erinnern wie sie Sieke zum ersten Mal gesehen hatte. Das kleine Lächeln das auf den Lippen ihrer Schwester gelegen hatte und der helle Flaum auf ihrem Kopf. Ihre Mutter hatte sie lächelnd angesehen und ihr gesagt, das ihre kleine Schwester ihr sehr ähnlich sah.
"Siek eund ich hatten eine sehr schöne Kindheit. Bis...bis Sieke ihre erste Erleuchtung hatte. Es ....es war grauenhaft."
Smilla zitterte leicht als sie daran dachte wie es an diesem Tag gewesen war. "Sieke kam über und über mit Blut verschmiert nach Hause und hat den Tod unseres Vaters vorhergesagt." Die Stimme der jungen Frau zitterte als sie davon sprach. "Ich habe ihr dabei geholfen sich sauber zu waschen und habe sie angefleht nicht solche Dinge zu sagen. Unsere Mutter war außer sich. Sie hat den ganzen Abend nur geweint und geschrien. Sie konnte nicht glauben was Sieke da gesagt hatte. Noch in der Nacht habe ich das weinen meiner Mutter hören können. Nur Sieke konnte in dieser Nacht gut schlafen. Wie auch immer sie das geschafft hat." Noch heute wurde Smilla ganz anders bei dem Gedanken daran, wie Sieke auf einmal vor ihr gestanden hatte. Zuerst hatte sie geglaubt ihre Schwester hätte sich verletzt, doch dann hatte sie angefangen von dem Tod des Vaters zu sprechen und Smilla war es eiskalt den Rücken hinunter gelaufen.
"Sie hatte Recht gehabt...Sieke meine ich. Nur wenig später ist unser Vater gestorben. Er ließ meine Mutter mit 3 Kindern zurück. Von nun an musste mein Bruder sich um die Familie kümmern. Es war eine schwere Bürde die ihm da auferlegt wurde."
Siegmar hatte wirklich gut für seine Familie gesorgt und noch heute war sie ihrem Bruder unendlich dankbar für das was er getan hatte.

"Ich habe immer versucht Sieke eine gute Schwester zu sein, aber ab diesem Tag..." sie stockte leicht. "...ab diesem Tag konnte ich es nicht mehr. Ich habe sie geliebt und ich liebe sie immer noch. Aber damals konnte ich nicht verstehen was passiert war und zog mich immer mehr von ihr zurück. Bis sie das Dorf verließ um bei einer Wala zu lernen mit dem was sie sah umzugehen. Damals habe ich stundenlang unter der Tür der Hütte gestanden und darauf gewartet das sie wieder kommt. Doch das tat sie nicht. Für sehr lange Zeit."


29.07.2010 21:10:47   
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Nicht eine Minute ließ er die junge Mutter aus den Augen. Zu groß war die Ähnlichkeit mit ihrer Schwester die er von ganzem Herzen liebte.
Der Rich griff nach dem Becher und nahm einen großen Schluck Wasser. Es schmeckte zwar lange nicht so gut wie das viele Bier und Met das er in der letzen Zeit getrunken hatte, aber von irgendetwas musste er an diesem Tag ja leben. Und wenn er kein Bier bekam, dann musste er eben Wasser nehmen.
Schweigend lauschte er dem was Smilla ihm erzählte. Und mit jedem Wort das sie sagte wurde er wütender. Wie konnte diese Frau nur ihre kleine Schwester im Stich lassen? Obwohl diese wahrscheinlich gerade in diesem Moment ihre Hilfe gebraucht hätte. Es war rücksichtslos von Smilla gewesen ihre Schwester einfach alleine zu lassen.
"Bist du dieses Mal auch unter der Tür gestanden und hast bereut was du getan hast?" rief er wütend aus, als Smilla nicht mehr sprach.
Lautstark stellte er den Becher zurück und ignorierte das Wasser was über den Rand schwappte und über seinen Handrücken lief.
"Deine Schwester hätte deine Hilfe gebraucht und du hast nichts besseres zu tun gehabt als sie einfach alleine zu lassen. Was für eine Schwester bist du eigentlich?"


29.07.2010 21:16:39  
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Im ersten Moment wusste Smilla gar nicht was sie sagen sollte. Damit das Widar sie anbrüllen würde hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet. Fassungslos starrte sie den Rich an und wusste gar nicht was sie erwiedern sollte. Er warf ihr vor ihre Schwester alleine gelassen zu haben. Doch damals war sie noch ein Kind gewesen. Smilla war nicht stolz auf das was passiert war und wünschte sich von ganzem Herzen sie würde es ändern können. Doch das konnte sie nicht und es würde nichts bringen sich über das zu grämen was geschehen war.
Normalerweise war Smilla eher ein ruhiger Mensch, neigte nicht zu Gefühlsausbrüchen und wusste sich auch so zu verständigen, doch es machte sie wütend und traurig zu gleich, das Widar ihr so etwas vorwarf.
"Verdammt Widar...was wirfst du mir eigentlich vor? Ich war damals noch ein Kind und habe nicht verstanden was mit Sieke geschah. Wie hätte ich ihr den helfen können? Ich war 8 Jahre alt, kaum älter als mein Sohn Ludwig. Für mich bestand mein Leben aus meiner Familie, dem Dorf, dem Wald, ich hatte Spaß, konnte mich austoben und dann kam Sieke und erzählte vom Tod unseres Vaters. Auf einmal war mein Leben nicht nur voller Farben und Freude. Auf einmal erhielt etwas dunkles und erschreckendes Einzug in meine Gedanken. Ich habe nächtelang wach gelegen und die Götter angefleht meinen Vater zu beschützen und Sieke zu helfen. Was bei dem Willen der Götter, erwartest du den von einem Kind? Glaubst du etwa ich bin stolz darauf, das ich mich von Sieke zurückgezogen habe? Ich liebe sie noch immer von ganzem Herzen und das unsere Beziehung sehr distanziert ist zerbricht mir das Herz. Ich bin ihre große Schwester und ich möchte sie vor allem bösen dieser Welt beschützen, doch ich kann nicht. Denn das Böse dieser Welt hat von Sieke längst besitz ergriffen und zeigt ihr Bilder die sie ständig quälen. Das, vor dem ich sie beschützen will, liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft."

In der Zwischenzeit war Smilla aufgestanden, denn sie konnte es nicht länger ertragen ihm gegenüber zu sitzen. "Also bevor du irgendwen für etwas verurteilst das du nicht verstehen kannst, sag mir was du hier willst. Was willst du von mir, warum bist du hier?"


29.07.2010 21:24:38   
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Wütend blickte der Rich die junge Frau an, als diese aufstand und began ihn anzubrüllen. So etwas hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Niemand hatte es gewagt ihn anzubrüllen, ihn, den Rich. Weder seine Frau, noch sein Sohn, noch andere aus seinem Dorf. Einzig und allein seine Tochter hatte ihn manchmal angebrüllt. Doch das hatte er nicht auf sich sitzen lassen und sie entsprechend bestraft. Er war der Rich und niemand, aber auch wirklich niemand brüllte ihn einfach so an.

Der Rich stand auf, warf dabei den Becher mit dem Wasser um und blickte wütend in ihrer Richtung. "Was fällt dir eigentlich ein mich so anzubrüllen." rief er ihr entgegen. Es war ihm egal das sie noch immer sprach, denn es interessierte ihn nicht was sie zu sagen hatte. "Du hast kein Recht mich anzubrüllen, Smilla. Gar keines. Ich habe dir eine einfache Frage gestellt und wenn dein eigenes schlechtes Gewissen dich zu erdrücken droht, dann lass es nicht an mir aus." Seine Wangen glühten vor Wut und seine Augen funkelten bedrohlich. Doch all das änderte sich von einer auf die andere Minute, als Smilla die Frage aussprach vor der er sich die ganze Zeit gefürchtet hatte.
Die Wangen des Richs wurden mit einem mal so blass wie frisch gefallener Schnee und seine Hände begannen zu zittern. Widar hielt sich an der Tischkante fest und ließ sich langsam zurück auf die Bank sinken. Es störte ihn nicht das auf dem Tisch eine Pfütze von dem umgestoßenen Becher war.
Seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren und mit einem mal wirkte er wie ein sehr alter Mann.
"Ich liebe Sieke." Seine Stimme war matt und klang leicht kratzig. "Und nun ist sie weg und ich weiß nicht was ich tun soll." fügte er leise flüsternd hinzu.


29.07.2010 21:43:03  
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Es war schon eine bodenlose Frechheit was der Rich sich gerade erlaubte. Er war hier in der Hütte ihres Mannes und weder hier noch sonst wo hatte er das Recht sie so anzugehen. Doch Smilla konnte nicht einmal etwas erwidern, denn Widar hatte Recht. Ihr eigenes schlechtes Gewissen drohte sie schon seit Jahren zu erdrücken. Vieles von dem was sie tat, gründete sich auf dieses schlechte Gewissen. Smilla war eine nette Person, ständig Hilfsbereit, sorgte sich um die Menschen im Dorf, war eine vorbildliche Ehefrau und eine gute Mutter. Sie glaubte mit dem was sie tat, ihr schlechtes Gewissen ruhig stellen zu können, doch in den Zeiten in welchen sie alleine Zuhause war, kamen die Bilder der Vergangenheit wieder nach oben und straften sie Lüge. Denn egal wie sehr sie sich anstrengte eine gute und ehrenwerte Frau zu sein, sie würde niemals gut machen können was sie ihrer Schwester angetan hatte.
Noch immer stand Smilla dem Rich gegenüber und strich sich ein paar wirre, losgelöste Haare aus dem Gesicht. Ihr Herz schlug so schnell und hart in ihrer Brust, das sie das Gefühl hatte es müsse jeden Moment aus selbiger hervorspringen. Um sich selbst zu beruhigen, legte sie eine Hand an die Stelle an welcher ihr Herz saß und lauschte dem immer langsamer werdenden Herzschlag. Nach kurzer Zeit zeugten nur noch ihre roten Wangen von der Auseinandersetzung mit dem Rich. Als dieser auf einen Schlag weiß im Gesicht wurde, hatte sie schon Angst er würde nun Ohnmächtig umfallen, doch dem war nicht so. Stattdessen ließ er sich zurück auf die Bank sinken und als er seinen Kopf hob um sie anzusehen bemerkte sie auf einmal wie alt er wirkte. Die letzen Tage mussten ihn mehr mitgenommen haben, wie sie gedacht hatte.
Smilla nahm langsam wieder Platz und sah ihn abwartend an. Was Widar dann sagte, hätte sie nie für möglich gehalten. Er liebte Sieke. Ihre Schwester. Im Augenblick spielte es weniger eine Rolle das der Rich ein verheirateter Mann war, zu sehr überraschte sie das Geständnis.

Zögerlich griff sie nach der Hand des Richs und hielt sie in der ihren. Wie groß und braun gebrannt seine Hand im Vergleich zu ihrer war. Smilla schwieg, denn sie wusste nicht genau was sie sagen sollte. Irgendwann jedoch räusperte sie sich und sah den Rich aus ihren blauen Augen an.
„Ich liebe Sieke auch, von ganzem Herzen. Als sie ins Dorf gekommen ist habe ich geglaubt die Götter würden uns eine zweite Chance geben, doch nun ist sie verschwunden und ich musste einsehen, das ich nie wieder gut machen kann, was ich ihr angetan habe. Widar, Sieke ist kein einfacher Mensch und ich weiß nicht ob sie versteht was es bedeutet das du sie liebst. Vielleicht solltest du dich mit dem Gedanken vertraut machen, das sie nicht wieder kommt. Du hast Familie, einen Sohn, eine Tochter und eine wundervolle Frau. Wofür möchtest du all das aufs Spiel setzen? Für die Hoffnung das Sieke eines Tages zu dir zurückkehrt und du sie dazu bringen kannst ein Leben an deiner Seite zu führen? Sieke…sie ist wie ein Vogel. Sie will frei sein, ungebunden und das tun was ihr Spaß macht. Die Götter haben ihr ihr Leben genommen, aber sie haben ihr nicht die Freude an dem genommen was sie ist. Auch wenn sie wieder zurückkehrt, glaubst du sie würde sich auf ein häusliches Leben mit dir einlassen wollen?“
Smilla machte dem Rich keinen Vorwurf dass er ihrer Schwester verfallen war. Er hatte seine Frau betrogen und trotzdem war sie nicht erschrocken darüber. Vielleicht weil sie Widar so etwas insgeheim schon immer zugetraut hatte, vielleicht aber auch weil sie um die Wirkung wusste die ihre Schwester auf Männer hatte.


21.08.2010 19:43:32   
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Widars Blick ruhte auf der Tischplatte und seine Gedanken drehten sich ständig im Kreis. Erst als jemand seine Hand berührte, richtete er seinen Blick wieder nach oben. Noch immer war er erstaunt über die Ähnlichkeit zwischen den beiden Schwestern und er musste sich stets in Erinnerung rufen, dass dort vor ihm nicht Sieke sondern ihre Schwester saß. Eine ganze Weile saßen sie sich schweigend gegenüber. Widar wusste nicht was er nun sagen sollte und er wusste auch nicht was er von Smilla hören wollte. Sein Blick wanderte zu der Wasserlache die sein Trinken verursacht hatte. Vereinzelt tropfte etwas davon auf den Boden, aber es schien keinen von ihnen beiden zu stören. Als Smilla dann doch etwas sagte, blickte er wieder auf. Dass sie seine Hand hielt, störte ihn nicht. Im Gegenteil…es nahm ihm für einen kurzen Moment das Gefühl der Einsamkeit.
Schweigend hörte er was Siekes Schwester zu sagen hatte und dachte darüber nach. War es nicht immer dieses Frei sein was er an Sieke so geschätzt hatte? Er war eingebunden in Traditionen, Pflichten, Regeln und noch vieles mehr. Nie war es ihm gestattet einfach einmal Frei zu sein und zu tun worauf er Lust hatte. Das brachte das Amt des RIchs eben mit sich. Hatte er sich damals gefreut das er jung Rich geworden war, so wusste er heute um die Nachteile. Er musste ein Vorbild für das Dorf sein, musste es mit allen Mitteln schützen und dafür sorgen das es jedem einzelnen gut ging. Jahrelang war er in diesem Trott gefangen und dann war Sieke gekommen. Sie hatte ihm eine ganz andere Seite an ihm gezeigt. Die abenteuerlustige, freie und glückliche Seite an die er schon gar nicht mehr geglaubt hatte. Sie hatte ihm ein junger, aufgeweckter und mutiger Widar gezeigt und war nicht wirklich beeindruckt von dem griesgrämigen alten Mann, der er eigentlich war. Die Reise mit ihr nach Mogontiacum war wundervoll gewesen. Selten hatte er sich so frei gefühlt wie in dieser Zeit. Widar seufzte und schüttelte leicht den Kopf. Warum genau, das wusste er eigentlich nicht. „Du täuscht dich, Smilla. Ich habe keine Familie. Nach außen hin sieht alles immer so gut und richtig aus. Aber das täuscht, das täuscht.“ Wiederholte er. „Meine Frau und ich haben uns schon lange nichts mehr zu sagen. Unsere Ehe beruht nicht auf Liebe, sondern vielmehr auf der Tatsache das ein Rich verheiratet sein sollte und nach dem Tod meiner ersten Frau musste ich schnell wieder heiraten. Es gab sicher eine Zeit in der Hella mich geliebt hat, aber ich war ihrer nicht würdig. Sie hätte einen besseren Mann verdient. Sieh dir den Rest von meiner Familie an. Ich habe es geschafft das mein Sohn mich hasst und am liebsten nichts mehr mit mir zu tun hätte, doch er hat nicht den Schneid wie seine Schwester einfach abzuhauen. Und Fara…ja ….meine Tochter…egal was die Menschen hier im Dorf sagen, ich weiß das Fara von Zuhause weggelaufen ist. Ihr ist nichts passiert, wie das so manche hier denken. Sie hat sich freiwilig dazu entschlossen zu gehen. Ich war nie für sie da, obwohl sie mich so dringend gebraucht hätte. Weißt du, Fara war mir ähnlicher wie mein eigener Sohn. Sie ist wie ich. Und das habe ich nicht erkannt, wollte es nicht erkennen. Ich habe mich davor gefürchtet das aus Fara ein Mensch wird, wie ich es einer bin. Unausstehlich, unbeliebt, eiskalt und gefühllos…das sind doch die Attribute die man mir zuschreibt. Ich wollte nicht das mein kleines Mädchen wird wie ich. Nicht Fara. Aber du siehst wohin mich meine Bemühungen gebracht haben. Meine Tochter ist verschwunden weil sie es nicht mehr ausgehalten hat. Fara liebt ihre Mutter über alles, niemals hätte sie Hella so sehr weh getan, wenn es für sie einen anderen Ausweg gegeben hätte. Und was tue ich? Nichts…Ich habe mich für dieses Dorf aufgeopfert, bin Bündnisse eingegangen damit wir in Frieden leben können, obwohl ich die Römer bis aufs Blut hasse, aber ich bringe es nicht fertig meine Familie zusammenzuhalten. Was für Fara das weglaufen war, war Sieke für mich. Sie war mein Zufluchtsort.“




21.08.2010 19:43:57  
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