Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Die Wala hatte Pharamond nicht mehr wahrgenommen. Alle Worte der kürzlich verganegnen Zeit, hatten derart in sein Herz gestochen, das er spürte, wie schwer die Beine ihm wurden. Die Schläfe stach immer mehr und er wusste nicht mehr was richtig oder falsch war.
Kaum hatte er die Hütte des Richs erreicht, wobei er sich von Nichts und Niemanden aufhalten ließ, klopfte er schon mit festem Schlag an.
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Die Frauen waren Wäsche waschen, die Knechte im Stall. Es war einer dieser seltenen Augenblicke, in denen Alarich allein in seiner Hütte war. Das laute Klopfen versprach schon nichts Gutes. "Ja, herein!", rief Alarich, da er gerade seinen Stiefel ausgezogen hatte, weil ein Stein darin war und ihn störte. Auf einem Strumpf wollte er nicht zur Tür hinken.
Ein wenig war Pharamond schon überrascht, als er die Stimme des Richs hörte. Doch esr hörte nichts negatives. Entschlossen öffnete er die Tür und schloss diese wieder hinter sich. Mit einem ruhigen Blick sah er den Rich an, der grade nur einen Stiefel trug. Nur für einen kleinen Moment hob sich seine Augenbraue.
"Heilsa, Alarich. Hast du Zeit für ein Problem, das in meiner Familie begann und nun offenbar Kreise zieht, die das Dorf betreffen?"
Dabei ging er einen Schritt auf den Rich zu, blieb aber umgehend wieder stehen um auf eine Antwort zu warten. Denn er wollte nicht unhöflich sein. Dies war die Hütte des Richs, und hier hatte er, Pharamond, sich auch entsprechend zu verhalten. Leicht ging er den Schritt wieder zurück und war sich nicht mahe ganz so sicher wie noch vor einem Augenblick. Allerdings blieb Haltung und Blick gewohnt aufrecht und von Kraft geprägt. Dabei vermutete er jeden Moment das Erscheinen der Wala. Überraschender weise war es ihm nun nicht mehr so wichtig, sogar gleich, ob dies geschehen mochte.
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Der Rich schüttelte seinen Stiefel aus und schlüpfte dann wieder hinein. "Pharamond... Setz Dich doch und berichte genau, was vorgefallen ist. Es betrifft das ganze Dorf?" Er stand auf und holte Becher und Krüge, denn Männer sollten etwas trinken, wenn sie redeten.
Den Worten des Richs folgte Pharamond und setzte sich an den Platz des Gastes und wartete einen Moment, bis Alarich wider bei ihm war. Er nickte langsam. Den Becher sah er nachdenklich an. Dabei stach es in seiner Schläfe und er fing umgehend an sie zu massieren. Dann sah er eher schon müde auf. Pharamond wollte Stärke zeigen doch er merkte wie es ihm zunehmend schwerer fiel.
"Ja, Alarich. Mein Bruder hat etwas erlebt, was er leider verschwieg und nun kam es heraus. Er ist nicht hier, da er sich um seine Familie kümmern muss. Sein Schweigen hat uns schwer getroffen. Und bevor du es anders efährst, Alarich, es gab gewisse Unstimmigkeiten mit der wala in meiner Hütte."
Nach diesen Worten atmete er ertsmal kurz durch. Nachdem er sich etwas gestrafft hatte, versuchte er das Geschehene in Worte zu fassen. Sicher war es offensichtlich das es ihm nicht leicht fiel.
"Ragnar hatte gewisse Unstimmigkeiten Mit Raban. Das wichtigste Ergebnis dieser Ereignisse ist wohl, das Raban ihn erpresst. Raban ist ein Spion, der meinem Bruder droht, die Familie und das Dorf zu verraten, sollte er ihn nicht begleiten. Er kam erst jetzt zu mir, aus Angst, Raban würde nach der Bloßstellung fliehen und seine Drohung wahr machen.
Ich will ehrlich sein, und dir gestehen, das ich in meiner Hütte etwas zu voreilig ein Thing verlangte. Und ich weiß, das eine Einberufung nicht an mir liegt. Es war...nur die Wut, die mich das haben sagen lassen, Alarich."
Nun drückte er seine Schläfe und zwinckerte im Schmerz der von dort zu kommen schien. Diese Situation war so seltsam und es war ihm so fremd damit umzugehen. Dabei wollte Pharamond nicht zugeben, das ihm noch so vieles fehlte, so viele Erinnerungen blieben noch im Dunkeln. Aber es merkte niemand, denn der krieger konnte es gut verbergen Und er musste es auch, um die Familie führen zu können. Nun, nahm er den inzwischen gefüllten Becher und trank ihn in eins aus. Tief atmete er durch und sah nun den Rich fragend an. Dabi dachte er darüber nach, ob er die Worte seines Bruders richtig und vollständig wiedergegeben hatte. Auch hier merkte er zunehmend, das ihn Erinnerungen verließen. Doch er wagte es nicht, dies offen zu zugeben.
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Es war schon ein wenig unzusammenhängend, was Pharamond da berichtete. Alarich hörte ruhig zu und schwieg dann eine ganze Weile, um in Gedanken die Informationen in eine logische Reihenfolge zu bringen. "Beruhige Dich erst einmal, Pharamond. Meine Mutter pflegte zu sagen, daß kein Brei so heiß gegessen wird, wie er gekocht wird." Anscheinend hatte Pharamond in seiner Hütte einigen Ärger gehabt.
"Kommen wir erstmal zur Wala. Du hattest Streit mit ihr? Auch wegen dieser Sache? Wie ist sie darin verwickelt worden?" Denn den Zusammenhang hatte Alarich aus Pharamonds Worten nicht entnehmen können.
"Raban hat also Deinen Bruder erpreßt, indem er gedroht hat, seine Anwesenheit hier zu verraten? Er als Händler sollte sich schön hüten, so etwas zu tun, denn sein Ruf als Denunziant würde sich schneller verbreiten, als er seinen Verrat begehen kann. Ist eigentlich eine Belohnung auf Ragnar ausgesetzt? Könnte Gier nach dieser Belohnung der Grund sein, warum Raban so eine Erpressung versucht hat?" Alarich nahm seinen Becher und trank einen Schluck.
"Und als Wichtigstes: Weiß Raban, daß Ragnar es ausgeplaudert hat? Weiß er, daß ihr alle es wißt - und daß Du es mir sagst?" Es wäre besser, wenn nicht.
Er sollte sich beruhigen? Ja, das war sicher eine sehr gute Idee. Aber dazu nahm er sich noch ein wenig zu Trinken. Dann legte er die eine Hand an die Schläfe und atmete tief durch. Igerndwie wollte alles nicht so recht passen. Seine Erinnerungen verschwommen und doch versuchte er diese in Worte zu fassen.
"Nun, Ragnar ist zu Thyra gegangen. um ehrlich zu sein zuerst sogar zu Yngve. Dann erst ist er mit der Wala zusammen zu mir gekommen. Da Thyra sich für meine Begriffe sehr unhöflich in MEINER Hütte verhalten hat, und ich die Sache ersteinmal mit der Familie und NUR mit der Familie klären wollte, habe ich sie der Hütte verwiesen. Und letztendlich ihr meine Gastfreundschaft für die Zukunft verwehrt. Sie meinte diese Angelegenheit klären zu wollen, da es das Dorf anginge...aber da es das Dorf angeht, habe ich beschlossen zu dir zu gehen."
Alles in Worte zu fassen, was geschehen war, konnte Pharamond zu diesem Zeitpunkt nicht. Nun massierte er zunehmend fest die Schläfe, an deren Haut sich die Narbe zeigte, die ihm immer wieder Probleme bereitete. Nun wurde es zunehmend schwerer für Pharamond die Dinge in eine korrekte Reihenfolge zu bekommen. Laut atmete er ein und aus. Leicht schüttelte er den Kopf um die Nebel zu vertreiben.
"Ich glaube er ist nicht nur ein Händler. Warte Ragnar sagte etwas von einem Ring...dem hier."
Pharamond holte ihn hervor und legte diesen zu Alarich. Was war es noch gleich? Der Ring eines Richs? Pharamond sah ihn unsicher an und versuchte sich zu erinnern.
"Ragnar hat ihn bei Raban gefunden. .. Ich meine ja, es ist eine Belohnung auf ihn ausgesetzt. Aber ... Raban steht wohl in Beziehung zu Larcias Vater."
Pharamond nahm einen kräftigen Schluck und sah nun, was für ein schlechtes Familienoberhaupt er war. Die nächste Frage des Richs konnte er sehr schnell beantworten, denn er eminte dies sehr sicher zu wissen.
"Nein, Alarich. Raban weiß sicher nichts. Weder das Ragnar es weiter gegeben hat, noch das ich jetzt deswegen bei dir bin."
Pharamond leerte den Becher erneut und sah den Boden des selbigen leicht enttäuscht an. Aber er wusste noch, das es keine gute Idee war noch mehr zu trinken. Schließlich musste er sich eigendlich um die Arbeit kümmern. Wollte er nicht eigendlich den Zaun zusammen mit Athina reparieren? Langsam sah Pharamond wieder auf und dem Rich direkt fest in die Augen. Was war wohl zu tun? Hatte er alles richtig gemacht? Hatte er sich richtig erinnert? Schwer atmete er durch wobei er nun seine Hand sinken ließ, er wollte seinen Schmerz nicht zu offen zeigen.
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pp: Amalias Hütte - Familiengespräch
Niemand, der das ruhige, unbeteiligte Gesicht Thyras sah, hätte sich vorstellen können, dass die Wala eben eine heftige Auseinandersetzung gehabt hatte. Trotzdem war sie noch in ihrer Hütte vorbeigegangen, um ihre Runenstäbe zu holen, denn sie ahnte, dass sie diese brauchen könnte.
Dann lenkte sie ihre Schritte zu Alarichs Hütte und klopfte dort.
Sie schämte sich nicht oder fühlte sich schuldig, denn sie hatte das in ihren Augen Sinnvollste getan und würde jederzeit dafür gerade stehen.
Ruhig, unbeteiligt und kühl, so wie immer, wartete sie auf ein Lebzeichen aus dem Inneren der Hütte. Das, was sie in Pharamonds Hütte zu Amalia gesagt hatte, hatte sie genau so gemeint.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Alarich hob eine Augenbraue. Ragnar mal wieder! Der hatte wohl in der Zeit bei den Römern alles vergessen! "Yngve weiß es also auch. Geh später zu ihm und erkläre ihm, was wir hier beschließen. Und frag ihn, ob er schon mit anderen darüber gesprochen hat. Ich weiß nicht, ob sich die Verbreitung noch aufhalten läßt, aber es wäre gut."
Ernst hörte sich der Rich die weiteren Ausführungen an und betrachtete auch den Ring eingehend. "Du glaubst also, er ist gar kein Händler, sondern gezielt auf der Suche nach Ragnar? Meine Güte, ich kann mir kaum vorstellen, daß die Römer so viel Mühe auf die Jagd nach ihm verschwenden. Gut auf jeden Fall, daß Raban nichts davon weiß, daß wir alle schon informiert sind. Wenn es möglich ist, möchte ich, daß es so bleibt."
Bevor der Rich weitersprechen konnte, klopfte es ein weiteres Mal. Man mußte kein Hellseher sein, um zu wissen, daß dies wohl die Wala war. Alarich stand auf und öffnete die Tür. "Heilsa, Thyra. Komm doch bitte herein und setz Dich. Berichte mir doch bitte genau, was Ragnar Dir über die Sache mit Raban erzählt hat." Er holte einen Becher und stellte ihn an den Platz, den er für die Wala vorgesehen hatte.
Die Art wie der Rich sprach nahm Pharamond jede Unsicherheit. Die Befürchtung etwas falsch gemacht zu haben verflog umgehend und er sah Alarich nun wieder wie gewohnt ruhig an. Seine Frage konnte er mit etwas Verzögerung beantworten, denn er wusste nicht mehr mit sicherheit, was sie besprochen hatten.
"Ich werde es Yngve berichten. Aber er hat mir sein Wort gegeben, das nichts was er mit Ragnar oder mir besprochen hat irgendjemand anders erfährt."
Dann musste Pharamond doch etwas die Augenbrauen heben. So ganz konnte er diese Angelegenheit nicht mehr einordene. Dabei wusste er genau das er es noch konnte, als er losgegangen war.
"Ich bin mir nicht sicher. Vieleicht ist er beides, ein Händler und ein...Spion. Ragnar hat schließlich eine ehrbare Frau entführt. Ich als vater würde sicher nicht anders reagieren. Raban wird von meiner Familie nichts erfahren. Ich werde auch mit Ragnar noch einmal darüber sprechen."
Wenn es der Vater war. Noch immer war er sich nicht ganz sicher. Als es klopfte ahnte Pharamond bereits, wer es war. Doch sein Körper blieb ruhig. Nur die Schläfe pochte ein wenig. Und er wollte schon seinen Becher füllen, als seine Hand sich wieder vom Krug löste und er sie um den leeren Becher legte. es war besser so. Die Wala begrüßte er nicht einmal mit einem Blick. Ihre spöttischen Worte stachen noch zu sehr und er nahm es ernst was sie als letztes gesagt hatte. Anscheinent legte die Wala nicht viel Wert auf seine Gesellschaft oder seine Familie. Zumindest verstand Pharamond es so, und wer weder ihn noch seine Familie ehrte, verdiente es nicht einmal wahrgenommen zu werden. Die Schläfe stach und er fing an sie erneut zu massieren.
Beiträge: 410 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Die Wala trat ruhig in die Hütte, neigte sowohl vor dem Rich, als auch in Richtung Pharamond grüßend den Kopf.
Dass sie Pharamond gekränkt hatte, sah sie wohl, aber damit musste der Krieger zu REcht kommen, es war schließlich nicht ihre Schuld, dass er seine Ehre über so Manches andere stellte!
Sie setzte sich auf den Platz, den Alarich ihr wies und begann gleich mit ihren Ausführungen: "Ich habe Ragnar dem Zusammenbruch, körperlich wie seelisch, nahe, beim Heiligtum gefunden. Er erzählte mir, dass er auf seiner Flucht mit Romaeus in Osmunds Dorf unterkam. Osmund, der Mattiaker ist, hat sich damit gegen Rom gestellt. Und das wird in Rom allgemein nicht so gern gesehen. Nun, Larcias Vater will sich, nicht ganz unverständlicherweise, nicht mit dem Verschwinden seiner Tochter abfinden und hat offenbar sienen Sklaven Raban hinterher geschickt. Offenbar hat er das schon einmal getan, aber er hat die Spur bis Osmunds Dorf verfolgt und Osmund bot ihm eben jenen Ring, der auf dem Tisch liegt, als Kopfgeld für Ragnar an. Da Raban zu dierser Zeit ohnehin nichts anderes zu erwarten hatte, als das Kopfgeld ausbezahlt zu bekommen, das ohnehin auf Ragnars Kopf ausgesetzt wurde, nahm er an und kehrte unverrichteter Dinge zurück. Jetzt hat sien Herr ihm aber die Freiheit angeboten, wenn er Ragnar UND Larcia wieder nach Mogontiacum bringt. Ragnar ist für Larcias Vater ein großer Verbrecher, weil er Larcias älteren Bruder getötet hat, der wiederum Romaeus töten wollte. Und die Römer kennen die Blutrache ebenso wie wir." Die Wala hielt einen Moment inne und sah Alarich und Pharamond nacheinander eindringlich an: "Ragnar schwieg, weil er Angst vor der Macht hatte, die Raben bereits über ihn hatte. Denn er sieht das gleiche Problem, das ich auch sehe: Wir können Raban nicht behandeln, als wäre er ein gewöhnlicher Spion, denn zum einen tut er das nicht aus freiem Willen, oder weil es sein Beruf ist, sondern aus dem zutiefst menschlichen Bedürfnis heraus, seine Freiheit zu erlangen. Unfreie, die auf Befehl ihres Herrn ein GEsetz brechen erhalten auch eine abgemilderte Strafe. Zum anderen, selbst wenn wir das außer Acht lassen, ich kann mir nicht vorstellen, dass Larcias Vater aufgeben würde, wenn Raban nicht zurückkehrt. Und er ist ein Patrizier. ICh weiß zwar nicht, wie mächtig er ist, aber das müsste euch Pera oder mindestens Livia, die ja selbst Patrizierin ist, sagen können. Aber dennoch müssen wir davon ausgehen, dass er die Möglichkeit hätte, gegen uns zu kämpfen!"
Sie sah Alarich ernst an: "Ich sehe eigentlich nur eine Möglichkeit: Raban so gut wie möglich kennen lernen und ihm dann rigend etwas anbieten, dafür, dass er Larcias Vater den Tod von Larcia und Ragnar vorspielt."
Die Stimme der Wala klang trotz der unleugnbaren Bedrohung ruhig. Auf ihre Meinungsverschiedenheit mit Pharamond ging sie gar nicht erst ein.
Und hier sah man, dass Thyra eben nicht nur Wala war, sondern auch eine Frau, die durchaus gerissen sein konnte, wenn es darauf ankam.
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Alarich hörte sich beide Aussagen an. Und so langsam klärte sich das Bild. Die Frage war nun: was genau versprach sich Raban von seiner Zukunft? Ja, Thyra hatte Recht: Sie mußten ihn näher kennelernen. Seine Motive erforschen. Seine wirklichen Wünsche herausfinden. Vielleicht ließ sich dann eine für alle annehmbare Lösung finden.
"Ich wünsche, daß keiner von euch über diese Angelegenheit redet. Pharamond, Du und Yngve werdet Raban im Auge behalten, er darf das Dorf auf keinen Fall verlassen und auch auf keinen Fall eine Nachricht zu den Römern schicken! Findet mehr über ihn heraus. Versucht aus ihm herauszukitzeln, was seine Wünsche und seine Träume sind. Thyra, befrage die Runen über Raban. Und vor allen Dingen darf Raban noch nicht erfahren, daß wir über ihn Bescheid wissen. Pharamond, schick Deinen Bruder zu mir, ich will ihn sprechen."
Mit eiserner Mine hörte Pharamond beiden zu und nickte bestätigend am Ende. Das Wort des Richs reichte ihm aus, damit er seinen Becher absetzte und aufstand. Über seine Lippen würde kein einziges Wort kommen. Und der Krieger war sich sicher das er seinem Bruder soweit vertrauen konnte, das dieser den Ernst der Lage verstand.
"Ja, Alarich. Ragnar wird sich gleich bei dir melden."
Damit nickte er noch einmal und verließ die Hütte, ohne die Wala weiter zu beachten.
~ Amalias Hütte - Das Schweigen wird gebrochen ...
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Thyra nickte nur knapp, als Alarich meinte, niemand dürfe davon etwas erfahren. DAs war ja auch der Grund, warum sie sich in Pharamonds Hütte so vehement gegen das Thing gestellt hatte. Dass Yngve dort auch schon hineingezogen wurde, war schlimm genug.
Als Pharamon davonging, sah die Wala den Rich ernst an: "Sei ein bisschen vorsichtig, Alarich. Ragnars Zustand ist ausgesprochen labil und der von Pharamond und seiner Familie nicht weniger. Ich habe vorhin schon ordentlich den Rauch reinlassen müssen, um Pharamond davon abzuhalten, sofort ein Thing einberufen zu wollen."
Das war kein Befehl oder eine Herabsetzung des Richs, auch wenn manche weniger Wohlwollenden ihr das wohl als solches ausgelegt hätten. Thyra wusste, dass es Alarich bewusst war, dass die Wala lieber zwei mal warnte, als etwas unbedacht durchgehen zu lassen.
"Die Runen werde ich befrage!" Mit diesen Worten zog sich Thyra in eine Ecke des Tisches zurück und versetzte sich mit lang geübter Diziplin in wenigen Atemzügen in Trance. Sie befragte Runen nicht gerne, wenn derjenige,über den sie die Runen befragte anwesend war, aber die Anwesenheit anderer Menschen störte die Wala nicht.
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Alarich schüttelte den Kopf. "Nein, Thyra. Pharamond ist nicht labil. Er ist sehr zornig auf seinen Bruder. Und zwar mit Recht. Anstatt diese Geschichte zu Yngve und zu Dir zu tragen, hätte sein Weg ihn unverzüglich zu Pharamond führen müssen. Und ihrer beider Weg zu mir. Ich kenne Pharamond und schätze ihn sehr. Er hätte über meinen Kopf hinweg niemals ein Thing einberufen. Thyra, ich denke, auch Du bist an diese Sache nicht ganz fehlerfrei herangegangen. Pharamond ist das Familienoberhaupt. Er ist der Herr in seiner Hütte. Er entscheidet, niemand anderer. Auch nicht die Wala. Du darfst nicht mehr als beraten, Du darfst nicht für die anderen entscheiden. Selbst ich darf mich in die Familienangelegenheiten von Pharamonds Familie nicht einmischen. Nur in die Angelegenheit, soweit sie das Dorf betrifft." Der Rich seufzte, diese Sache war wirklich mächtig schief gegangen. Natürlich begriff er, auf welche Weise Thyra in die Angelegenheit hineingezogen worden war. Und es war auch nicht falsch, daß sie sich eingemischt hatte. Nur ihr Ton und ihre Wortwahl gefielen ihm ganz und gar nicht. Sie durfte nicht anfangen, den anderen vorzuschreiben, wie sie zu leben und zu entscheiden hatten. "Mit Ragnar werde ich schon fertig, sorge Dich nicht. Der Junge ist völlig durch den Wind, das ist sogar verständlich."
Der Rich nickte Thyra zu und ließ sie dann in Ruhe, damit sie die nötige Konzentration aufbringen konnte, um die Runen zu werfen.