RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Die Hütte des Richs » In Sachen Familie beim Rich
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In Sachen Familie beim Rich
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Direkt nach Kulturelle Unterschiede


Fast zwei Wochen waren seit ihrer Ankunft vergangen, und Ragnar hatte zum wiederholten Male feststellen müssen, daß alles viel komplizierter war, als er es sich ausgemalt hatte.
Zuerst hatte Larcia wieder zu Kräften kommen müssen, er selbst mußte dringend seine Schulden bei Pharamond begleichen und sich seine neue Tätigkeit als Knochenschnitzer noch dazu selbst aneignen. Er wunderte sich regelrecht über sich selbst, wie penibel er seine eigene Zeit einteilen oder einen neuen Gegenstand bearbeiten konnte. Wobei er neben der Feldarbeit bei letzterem wirklich aufpassen mußte, daß er darüber seine knapp bemessene Zeit nicht vergaß ... Dazu kam noch, daß Romaeus sogar bei ihm nun fürchterlich fremdelte, ganz zu schweigen von dem Gefühlschaos, das sich vor allem seit Ranias Tod zwischen ihn und seine Geschwister geschoben hatte.
Aber Romaeus' Taufe und überhaupt ihre Hochzeit mußten auch geplant werden, und wo konnte man mit dem Planen besser anfangen als dort, wo sie schon längst hatten hingehen wollen? Daher hatte Ragnar nach seinem Gespräch mit Larcia sich kurzerhand seine Geliebte geschnappt, um endlich Alarich aufzusuchen. Romaeus, der von dem Spaziergang mit seiner Mutter ziemlich müde war, wußten sie in Amalias Obhut. So hatten sie genug Zeit, in aller Ruhe mit dem Rich die ungeklärten Angelegenheiten zu besprechen, die diesen interessierten.

Vor der Hütte strich Ragnar seiner Verlobten nochmal beruhigend über den Rücken und warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu. Er ahnte, wie respekteinflößend Alarich auf sie wirken mußte, hatte er selbst als Kind schließlich genaus empfunden und tat es auch heute noch.
Höflich klopfte er an die Tür und wartete, einen Arm um Larcia gelegt, ab, daß ihnen jemand öffnete.




01.04.2009 12:38:12   
Alarichfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Alarich hatte sich gerade seinen Mantel umgelegt und wollte eigentlich ein paar Schritte in den Wald gehen, damit seine kleine Hündin sich mal richtig austoben konnte. Doch gerade, als er die Tür hatte öffnen wollen, hatte es geklopft. Vermutlich war es überraschend für den Besuch, wie prompt sich die Tür öffnete. Und noch überraschender, daß er selbst aufmachte. Doch damit mußte, wer auch immer es war, leben.

"Heilsa, Ragnar", grüßte Alarich und schaute dann zu der jungen Frau, die Ragnar begleitete. "Und Du mußt Larcia sein. Heilsa, auch Dir. Was kann ich für euch tun?"


01.04.2009 18:46:37   
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Nervös starrte Larcia auf die Tür zur Hütte des Richs. Sie war froh, dass Ragnar bei ihr war, weil sie mit Sicherheit kaum ein Wort herausbringen würde. Die wenigen Vokabeln, die sie bereits in der germanischen Sprache erlernt hatte, schienen auf einmal vergessen. Konnte der Rich sie jetzt immer noch aus dem Dorf verbannen? Sie war zwar schon ungefähr zwei Wochen hier, aber so eine richtig lange Zeit war das noch nicht und vielleicht wollte Alarich nicht, dass eine Römerin hier ihren Neuanfang wagte. Zudem wusste sie ja gar nicht genau, ob man immer noch nach ihr suchte... Vielleicht stellte sie eine Gefahr für das Dorf dar? Insgeheim war sie auf eine dementsprechende Bemerkung eingestellt, als auch schon die Tür aufgerissen wurde. Der Rich persönlich hatte geöffnet, was mehr als ungewöhnlich war... Oder nicht? Oder war das normal? Sie kannte sich mit den Bräuchen noch nicht so gut aus.
„Heilsa.“, antwortete sie und nickte, um ihm zu bedeuten, dass er recht hatte.
Dann schwieg sie wieder, um Ragnar das Wort zu überlassen.



01.04.2009 19:42:07  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Verblüfft blinzelte Ragnar, als die Tür sofort aufschwang und der Rich direkt vor ihnen stand. Das kam in der Tat nicht allzu häufig vor ...
"Heilsa", erwiderte er die Begrüßung. "Nun ja, du hattest mich bei unserem letzten Gespräch gebeten, dir meine Verlobte nochmal persönlich vorzustellen. Und deshalb sind wir nun hier!" Wieder warf er Larcia ein glückliches und stolzes Lächeln zu.
"Alarich, dies ist Romaeus' Mutter und meine zukünftige Frau, Naevia Larcia."
Ragnar ahnte, daß seiner Larci der Zusatz ihres Gensnamens gar nicht so recht war, doch da es sich hier sozusagen um eine offizielle Angelegenheit handelte, stellte er sie dem Rich lieber mit ihrem vollen Namen vor.




01.04.2009 20:12:45   
Alarichfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Larcia", sagte Alarich und lächelte sie freundlich an. Sie konnte ja nichts dafür, daß Ragnar sich in letzter Zeit so allerhand Schnitzer erlaubte. "Wollt ihr zwei mich nicht begleiten? Ich wollte gerade ein bißchen in den Wald, damit die Kleine hier sich mal richtig austoben kann." Er deutete auf die junge Hündin, die schon ganz ungeduldig jipkerte.

"Larcia, ich würde gerne die ganze Geschichte von Dir hören. Bitte von Anfang an." Es war nicht so, daß er Ragnars Worten nicht vertraute. Sondern er hiel die Schilderung Ragnars für sehr subjektiv. Irgendwie traute er Larcia ein wenig mehr Objektivität zu. Schon, weil sie beide Seiten gut genug kannte, um sich ein klares Bild zu machen.


01.04.2009 20:22:34   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ragnar mußte wider Willen ein wenig schmunzeln, als er Larcias unsicheren Blick bemerkte. Kurz drückte er ihre Hand, wandte sich dann erklärend an Alarich:
"Vielleicht sollten wir uns lieber auf Latein weiter unterhalten. Larcia ist unserer Sprache noch nicht so mächtig, wie ich mittlerweile der ihren." Fragend sah er den Rich an. "Oder soll ich für euch beide übersetzen?"
Schließlich konnte es gut sein, daß er mit seiner Vermutung, daß Alarich Latein konnte, total falsch lag ... immerhin gab es genügend Gerüchte im Dorf.





01.04.2009 20:53:04   
Alarichfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Alarich schüttelte den Kopf. Und wiederholte seine Worte einfach auf Latein noch einmal. Er hatte zwar einen gräßlichen Akzent und machte auch Fehler. Aber sie würde ihn schon verstehen. Und zur Not konnte Ragner immer noch einspringen.


01.04.2009 20:55:24   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Alarich sprach Latein? Das erleichterte vieles. In ihrer Muttersprache fühlte sie sich sicher und diese Sicherheit spiegelte sich auch sofort in ihrem Gesicht wider. Alarich hatte einen starken Akzent, aber sprach dennoch tausend mal besser Latein als sie Germanisch. Der kleine Hund jaulte schon ungeduldig. Sie nickte. Ein kleiner Spaziergang war gut. Zeno hatte als Junge auch einen Hund gehabt. Ein Freund ihres Vaters hatte den Welpen bei ihnen abgegeben und nur ein paar Monate später war das Tier weggelaufen. Vermutlich hatte ihr Vater ihn einmal zu oft getreten... In letzter Zeit hatte sie oft an Zeno gedacht. Sie war mit Schuld an seinem Tod... Wie hatte es nur so weit kommen können...
Was hatte der Rich gesagt? Er wollte es von Anfang an hören? Der Anfang... Wo hatte es angefangen...?
„Alles hat damit angefangen, dass Pharamond meinen Mann getötet hat... Sie standen sich auf dem Schlachtfeld gegenüber und ich würde es Pharamond nie vorwerfen, denn hätte er Servius nicht getötet, dann hätte Servius ihn umgebracht.“ Sie hatte einen ungeschickten Einstieg gewählt, aber sie glaubte, dass sie genau hier anfangen musste, um den Konflikt mit allen Einzelheiten zu erläutern.
„Mein Bruder, Zeno, hat herausgefunden, dass Ragnar mit ihm verwandt ist und dachte wohl, dass es meinen Schmerz lindern würde, wenn ich er ihn mir als Sklaven mitbrächte. Das hat er auch, wenn auch nicht so wie er dachte... Ich habe Ragnar in den ersten Monaten nicht sonderlich beachtet, ich wusste nicht einmal, dass zwischen ihm und dem Tod Servius' irgendeine Verbindung bestand... Hier im Dorf gibt es sicherlich genügend Kriegs-Witwen, die wissen, was ich meine.“ Larcia wollte nicht als gefühlskalte Witwe dastehen, die sofort nach dem Ableben ihres Mannes eine Affäre mit dem nächstbesten männlichen Wesen begonnen hatte.
„Im Laufe der Zeit sind wir uns näher gekommen.“, verkürzte sie den Mittelteil.
„Ich wurde schwanger und natürlich konnten wir unsere Beziehung nicht länger für uns behalten. Meine Familie billigte es nicht und verkaufte Ragnar. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum sie ihn am Leben gelassen haben, aber natürlich war ich unendlich froh darüber. Wir haben es geschafft in Kontakt zu bleiben – heimlich natürlich – und haben beschlossen, dass Ragnar nach der Geburt mit dem kleinen Romaeus fliehen sollte. Ich wurde dazu gezwungen das Kind auszusetzen und wir hatten abgesprochen, dass Ragnar ihn findet. Was ich nicht wusste war, dass mein Bruder mir gefolgt war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht auf das Urteil der Götter warten wollte, sondern den Säugling... Er wollte...“ Sie schüttelte den Kopf. Zeno hatte ihr Baby töten wollen. Sie war sich sicher, auch wenn sie es ihm nicht zugetraut hätte. Er wollte sichergehen, dass die Schande, die Larcia über ihre Familie gebracht hatte, nicht noch größer wurde.
„Es kam zu einem Handgemenge zwischen Ragnar und Zeno und Zeno... Es war ein Unfall... Niemand wollte, dass es soweit kommt. Niemand... Es war doch schon genug Blut geflossen...“
Larcia sah Ragnar um Hilfe suchend an.



02.04.2009 16:41:49  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ragnar hatte nur mit einem Nicken dem Vorschlag des Richs zugestimmt, und ebenso schweigend lief er nun zunächst neben Alarich und Larcia her.
Während seine Geliebte nun wirklich die ganzen Geschehnisse quasi vom ersten Moment an beschrieb, ging sein Blick nachdenklich zu Boden. Er war sich sicher, daß Larcia dies nicht wollte, aber ihre Erzählung erinnerte ihn mit aller Gewalt wieder an jenen Morgen. Die Schreie, die Flüche und dann all das Blut ... es war nackte Angst, die ihn dazu getrieben hatte, die Angst um seine Familie. Und dennoch war es zugleich ein Familienmitglied gewesen, das zum Opfer geworden war. Ein einziger, schneller Reflex seinerseits hatte den Tod Zenos besiegelt.
Er hatte es nie gewollt, doch andererseits waren auch er und Larcia in Lebensgefahr gewesen, dadurch, daß sie sich insgeheim dem Befehl ihrer Eltern widersetzt hatten.
Ragnar hörte an Larcias Stimme, wie sehr es sie immer noch belastete - sah in Gedanken vor sich, wie sie neben ihrem toten Bruder kniete, auf dem Boden, der voll von seinem Blut war ... wie bei Hagan ...
Beklommen erwiderte er ihren hilflosen Blick. Fest schloß sich seine Hand um die seiner Verlobten, als er sie zu sich und in seine Umarmung zog.
"Er dachte bestimmt, es wäre das beste für dich", seine Stimme klang heiser und belegt, aber er schaffte es, seine Beherrschung zu bewahren. "Weißt du, es war einfach seine verquere Art, dich zu beschützen, Larci."




02.04.2009 17:10:05   
Alarichfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Die Hündin tobte ausgelassen voran und schien an allem Möglichen ihren Spaß zu finden. Ein Stöckchen, das auf dem Dorfplatz lag, ein Blatt, das vom Wind vorwärtsgetrieben wurde, eine Lederschnur, die an Ragnars Stiefel herunterhing. Alles war spannend und nach allem konnte man schnappen, um darauf herumzukauen.

Alarich behielt den Hund im Auge und erst als Ragnars Lederriemen dran glauben mußte, gebot er dem Hund gebieterisch einhalt. Die Kleine klemmte den Schwanz ein, aber schon wenige Minuten später hatte sie einen dicken Käfer entdeckt, den sie eifrig und schwanzwedelnd beschnupperte.

Der Rich hörte derweil dem Bericht zu und unterbrach ihn kein einziges mal. Erst als sie nun innehielten, blickte er fragend zu den beiden. "Ragnar, laß bitte Larcia berichten. Deinen Bericht kenne ich ja schon. - Also Larcia, was geschah dann? Dein Bruder war tot, gestorben von Ragnars Hand. War da gerade Nacht? Oder war Tag?"


02.04.2009 18:08:30   
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„Tag...“, antwortete sie hastig. „Es war Tag... Frühmorgens“
Jetzt war Larcia wieder ganz bei der Sache, war sie wieder an dem Tag, als sie Ragnar und ihren Sohn das letzte Mal für lange Zeit gesehen haben sollte, am Todestag ihres einzigen Bruders. Auf einmal war sie froh, dass Ragnar neben ihr war und ihre Hand hielt.
„Es war im Wald, dort wo ich Romaeus aussetzen musste. Ich hab mir so lange Vorwürfe gemacht, ich mache sie mir immer noch. Es wäre besser gewesen, wenn ich mit meinem Kind gleich geflohen wäre. Natürlich war Zeno misstrauisch, weil ich mich nicht mehr gewehrt habe gegen diese Weisung meines Vaters. Es hätte nicht so weit kommen dürfen... Es hätte nicht so weit kommen müssen... Wenn es irgendwie in meiner Macht stünde, ich würde die Zeit zurückdrehen, aber nur den Göttern ist es möglich Tote wieder lebendig zu machen. Ich hoffe, dass er mir im Tode verziehen hat, aber...“ Sie schwieg einen Moment und ließ den Satz unvollendet.
„Ich konnte nicht mit Ragnar und dem Kleinen fort. Ich musste zurück zu meiner Familie, das war ich nicht zuletzt meinen toten Bruder schuldig. Ich wollte, dass er eine Beisetzung bekommt, wie es bei uns üblich ist. Ich konnte nicht zulassen, dass sein kalter Leichnam im Wald von Tieren gefressen wurde...“ Wieder stockte sie.
„Ich blieb also Zuhause... Solange man mich dort noch duldete... Ich war in der Gunst meines Vaters so tief gesunken, dass ich noch unter den Sklaven stand. Ich hatte meinem Mann kein Kind schenken können und dann mit einem Sklaven einen Sohn bekommen... Ich hatte meinen Bruder getötet, auch wenn offiziell nach Ragnar gefahndet wurde... Er schickte mich fort, zu einem alten Freund, Gaius Iulius Caesar Germanicus, nach Mogontiacum. Dort war ich dann bis Ragnar mich fand... und schließlich hier her holte. Ich hatte auf dem Markt einen jungen Mann kennengelernt, einen Knochenschnitzer, Einar, der einen Brief für Ragner mitgenommen hatte... So hat er erfahren wo ich war.“
Larcia überlegte kurz, ob sie noch etwas wichtiges vergessen hatte.


04.04.2009 21:43:32  
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Aufmerksam hörte Alarich zu und musterte immer wieder die Miene der jungen Frau, während sie berichtete. Sie hatte ganz offensichtlich große Schuldgefühle und dazu konnte er nur den Kopf schütteln. "Glaube nicht, daß es Deine Schuld ist, daß Dein Bruder tot ist. Er wollte sich anmaßen, ein unschuldiges Leben zu nehmen, obwohl es nur den Göttern zustand, über das Leben des Kindes zu entscheiden. Dafür haben die Götter ihn gestraft. Er hätte den Dingen ihren Lauf lassen sollen. Es war an den Göttern, Romaeus zu töten oder leben zu lassen." Das war seine feste Überzeugung, auch wenn er sich mit den Göttern der Römer nicht so besonders auskannte.

"Und wie soll es eurer Meinung nach nun weitergehen? Amalia und Pharamond haben ein paar sehr schwere Monate hinter sich." Sein Blick war strafend, als er Ragnar traf. "Dazu mußte Pharamond noch eine Wiedergutmachung leisten. Und, Ragnar, wenn man es mal ganz genau betrachtet, hast Du selbst gar nichts. Und nun willst Du auch noch eine Frau nehmen, die ebenfalls nichts in die Ehe mit einbringen wird." Etwas, worüber sie beide mit Sicherheit noch keine Sekunde nachgedacht hatten, wie er Ragnar kannte.


04.04.2009 22:06:11   
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Ein leises Seufzen entfuhr ihm, als Alarich dann auch noch prompt das ansprach, worüber er schon gleich nach seiner Ankunft mit seinen Geschwistern gestritten hatte.
"Ich weiß, es war verantwortungslos von mir einfach so abzuhauen. Das hab ich auch bereits mit Pharamond und Amalia besprochen ..."
Beim nächsten Punkt, den Alarich ansprach, mußte er sich wirklich zusammenreißen, nicht mit den Augen zu rollen. Wie oft hatte er das in den letzten Wochen gehört? Hundertmal oder tausendmal? Vielleicht sollte er Furhild mal erzählen, wie er neben der Feldarbeit künftig sein Brot verdienen wollte, damit diese blöde Leier endlich aufhörte!
"Wieso glauben eigentlich immer alle, nur weil ich manchmal nicht richtig nachdenke, würde ich nie nachdenken!" entfuhr es ihm genervt. Er atmete tief ein und aus, bevor er seine Planungen schon wieder aufs Neue, diesmal eigens für den Rich, erläuterte.
"Mir ist sehr wohl bewußt, daß ich momentan so gut wie nichts habe, und ich hab schon vor Monaten angefangen, darüber nachzudenken, wie ich das ändern kann. Ich bin gerade dabei, Knochenschnitzer zu werden. Mein Talent dafür hab ich schon seit längerem entdeckt, ich hab für Larcia, während wir getrennt waren, einen Verlobungsring geschnitzt. Yelva hat mir Halvors alte Werkzeuge vermacht, im Gegenzug dafür helf ich ihr und Roald, wenn sie ihre alte Hütte wieder herrichten wollen. Genauso will ich mir auch meine Tiere erabeiten, eine helfende Hand kann schließlich jeder im Dorf mal gebrauchen. Ich bin da nicht wirklich wählersich, das kann ich mir gar nicht leisten! Und an meinen ersten Stücken arbeite ich auch schon - und sobald Pharamond mich nicht mehr auf dem Feld benötigt, werde ich sie im Sommer hoffentlich verkaufen können. Und mit Einar sprech ich mich auch ab, damit wir uns nicht gegenseitig in die Quere kommen."
Nun war es an Ragnar zu überlegen, ob er an irgend etwas nicht gedacht hatte.
"Und ... wenn ich genügend beisammen hab, möchte ich Larcia und mir auch eine Hütte bauen. Roald hat vom Feldroden ziemlich viel Holz übrig, das er mir dafür geben würde."




04.04.2009 23:05:43   
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Larcia war dankbar für die Worte des Richs. Er glaubte nicht, dass es allein ihre Schuld war. Sie war dankbar, aber mehr auch nicht... Seine trostspendenden Worte konnte sie nicht allein vom Gegenteil überzeugen. Vermutlich würde sie mit dieser Schuld sterben und hoffen im Tod von ihrem geliebten Bruder Vergebung zu bekommen... Und wenn sie ihr Leben so lebte, wie die Götter es wollten, dann halfen sie ihr möglicherweise dabei Zeno umzustimmen... Doch welcher Mensch vermochte schon das Ränkespiel und die Handlungen der Götter zu durchschauen?
Auf jeden Fall war sie sich nun sicher, dass Romaeus hier keine Gefahr durch den Zorn des Göttervaters erwartete. Wenn es dessen Wille gewesen wäre, das Kind zu töten, so hätte er es nicht vor dem Onkel, vor Zeno, errettet und hier her gebracht... Vielleicht hatte Larcia mit ihrer leisen Ahnung, dass ihr Kind, ihr Dasein in diesem Dorf, die Götter dieser beiden Welten und Kulturen enger aneinander binden würde, doch nicht so ganz unrecht... Aber andererseits konnte sie sich soetwas auch nicht anmaßen... Nur hoffen... und die Hoffnung konnte ihr niemand nehmen.

Die Befürchtungen des Richs waren natürlich nicht unbegründet, doch Larcia sah mittlerweile hoffnungsfroh und zuversichtlich in die Zukunft. Sie würden es schaffen, sie hatten schon so viele Hürden erfolgreich gemeistert. An den Umstand, dass sie nun keine Herrin oder reiche Dame mehr war, hatte sie sich notgedrungen gewöhnt... Auch wenn vieles hier eine Umstellung gewesen war... Allein die Tatsache mit so vielen Menschen, die nicht einmal alle einer Familie angehörten – betrachtete man beispielsweise die Griechin Athina – in einem Raum zu schlafen, wäre noch vor ein paar Monaten undenkbar für sie gewesen...
Als Ragnar von ihrem Verlobungsgeschenk sprach, streckte sie die Hand leicht aus und betrachtete das kleine Kunstwerk, den Ring, den er für sie gestaltet hatte. Er war wirklich wunderschön und deshalb war sie sich auch sicher, dass er mit seinem Vorhaben erfolgreich sein würden...
In den letzten Tagen war sie nicht viel zum Nachdenken gekommen, weil alles so neu war und sie gefordert hatte, aber auch sie wollte ihren Teil leisten und dafür sorgen, dass die kleine Familie, bestehend aus ihr, Ragnar und Romaeus, ernährt werden konnte... Sie wusste nur noch nicht genau wie... Aber sie war eine Frau, die durchaus in der Lage war ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, sie war nicht auf den Kopf gefallen und mit Sicherheit auch nicht faul...



09.04.2009 22:42:15  
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Alarich schüttelte den Kopf, als er Ragnars heftige Reaktion bemerkte. "Das liegt daran, daß Du tatsächlich über alles viel zu wenig nachdenkst. Du redest davon, eine Hütte zu bauen. Dabei fehlt Dir alles dafür. Du willst es "zusammenbekommen", was Du Dir aber offensichtlich viel leichter vorstellst, als es ist. Normalerweise wird zwischen zwei Familien sehr genau besprochen, was den Brautleuten mitgegeben wird. Die ganze Familie hat da über Jahre gearbeitet, um all das zusammenzusparen. Zwei Familien geben also ihr Erspartes, damit die neue Familie einen guten Start hat. Du hast gar nichts. Deine Frau auch nicht. Und doch redest Du, als wäre all das kein Problem. Du und Pharamond, ihr seid die Männer Deiner Familie. Ihr zwei werdet allein das Ganze erarbeiten müssen, was sonst zwei Familien über Jahre erarbeiten. Ich will Dir damit nur sagen, daß Du es Dir zu leicht vorstellst. Und daß Du Dir tatsächlich nicht genug Gedanken gemacht hast. Zumindest nicht, wenn Du möchtest, daß Deine Familie keine Not leidet." Alarich konnte es kaum fassen, wie sehr Ragnar alles auf die leichte Schulter nahm.

"Du solltest Dich vielleicht mal auf das besinnen, was unser Leben ausmacht: Die ganze Familie, die ganze Gemeinschaft. Euer Haus ist groß genug, was willst Du mit einem weiteren? Und Pharamond schafft die Arbeit kaum allein, willst Du ihn weiterhin allein damit stehenlassen? Denk mal mehr an das Ganze, Ragnar. Ich habe den Eindruck, daß Du nur über Dich nachdenkst und vielleicht noch über Larcia und Romaeus. Aber nicht über Deine Geschwister, die eine wirklich harte Zeit hinter sich haben - und ebenso Deine Familie sind. Und vielleicht auch mal über das, was Du ihnen schuldig bist für alles, was sie bisher für Dich getan haben, ohne auch irgend etwas davon in Frage zu stellen. - Vermutlich bin ich nicht der, der Dir all diese Worte sagen sollte, doch vielleicht sind Deine Geschwister einfach zu stolz, dies alles einzufordern. Und eigentlich solltest Du auf all das auch ganz von allein kommen."


10.04.2009 12:08:59   
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