Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gerade als Lucan hinterm Haus hervorkam, stob eine Meute aufgeregter, lachender Kinder über den Dorfplatz. Mechthilta und Reinka waren mit dabei; die älteren hatten anscheinend heute anderes zu tun. Gestern hatte auch Lucan mit den anderen herumgetobt, aber heute gab es auch für ihn wichtigeres! Auch wenn er noch keine kleinen beweglichen Ziele mit der Schleuder traf, so hatte er doch immerhin schonmal ein Wildschwein verjagt! Und die Vase von Maíghread - wenn auch aus Versehen - war das etwa nix? So fand Lucan, es war allerhöchste Zeit, mit anderen Waffen zu üben. Sein richtiger Vater hatte ihm das Kämpfen mit dem Stock ja früher auch zugetraut - und jetzt wollte er einfach mal sehen, was er davon behalten hatte. Seine Waffe war in Wirklichkeit ein alter, ausrangierter Besen. Marwin hatte ihn zurechtgeschlagen, so daß nur noch der Stil, gerade groß genug für den Jungen, übrig war. Mit diesem steuerte Lucan nun geradewegs die Weiden an. Im Moment standen dort keine Pferde zum Grasen, und die Bäume am hinteren Ende waren wie gemacht zum Üben!
Den Stab in beiden Händen, stellte der Junge sich vor einer großen Eiche auf. Minutenlang stand er still, dachte darüber nach, was Fürst Gerwin ihm einst gesagt hatte. Den Stock auf Hüfthöhe, und der Schlag muß auch aus der Hüfte kommen, erinnerte er sich. Lucan wußte noch genau, wie sein Vater diese Art zu kämpfen mit der Robustheit von Bäumen im Sturm verglichen hatte: "Ein Baum stellt sich dem Sturm auch nicht starr entgegen. Er beugt sich seiner Kraft, um ihm zu widerstehen. Genauso mußt du dich den Bewegungen deines Gegners anpassen." Und er mußte seine dabei Füße einsetzen, das wußte er noch. Blöd war dabei nur - ein Baum sprang nicht vor und zurück. Da mußte ihm eben einfach seine Phantasie helfen ... Der Baum war nun also keine Eiche mehr, sondern ein Römer! Lucan holte seitwärts mit beiden Händen Schwung und sprang dem Römerbaum mit einem Kampfschrei entgegen.
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 1374 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Eigentlich hatte Grimoald nur die Zäune kontrollieren wollen und war aus diesem Grund zu den Weiden gegangen. Die Hunde hatte er zuhause gelassen, da Anda ohnehin kurz davor war, ihre Jungen zu werfen. Und Pix allein mitzunehmen, war Grimoald heute zu anstrengend, also hatte er Marwin gebeten, den Hund ein wenig zu beschäftigen.
Er erreichte die Pferdweiden und begann damit, den Zaun zu überprüfen, wobei er sich langsam auf die Bäume im hinteren Bereich der Weide zubewegte. Erst relativ spät fiel ihm der Junge auf, der mit einem Stock auf einen der altehrwürdigen Bäume einprügelte. Lucan? Ja, ohne Zweifel. Grimoald kniff die Augen zusammen und beobachtete die Bewegungen des Jungen. Ja, viele Ansätze waren schon richtig. Doch er machte trotzdem noch viele Fehler. Was ja nicht anders zu erwarten war, der Junge stand ja erst am Anfang seiner Ausbildung zum Krieger. Langsam kam er näher heran. "Wir führen das Schwert nur einhändig. Die zweite Hand hält den Schild", erklärte er ruhig. "Und die Sprünge nicht zu weit ansetzen. Jeder Augenblick, in dem Du keinen Bodenkontakt hast, ist ein gefährlicher Augenblick für Dich. Ein sicherer Stand ist Deine Lebensversicherung, denn gerne werden Schilde genutzt, um den Gegner umzuwerfen." Wo war eigentlich das alte Holzschwert, mit dem er und seine Brüder ihre ersten Übungen abgeleistet hatten? Er mußte Roald mal danach fragen.
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lucan war soeben dabei, einen Schlag von rechts unten auszuführen, da erklang vollkommen unerwartet Grimoalds Stimme. "Wah!" Lucan machte einen erschrockenen Satz nach hinten. Und blieb erstmal verdutzt auf der Stelle stehen, den Worten seines Papas lauschend. "Oh", entfuhr es ihm überrascht. Da hatte er ja wohl einiges falsch gemacht! Klar, damals als er noch fünf war, war es so wohl richtig gewesen, aber inzwischen war er ja zwei Jahre älter geworden! Befangen grinse Lucan und wurde ein bißchen rot. "Und was kann ich als Schild nehmen?" fragte er nach. "Den Baum kann ich ja wohl nicht umschmeißen, erstens wär das nicht gut und zweitens würde Marwin dann ausflippen ..." Er mußte leise lachen bei der Vorstellung. Seine Phantasie ging gerade ein bißchen mit ihm durch, aber das Bild von sich selbst, wie er mal eben einen Baum umstoßen konnte, gefiel ihm durchaus. Schade, daß es in Wirklichkeit nicht so einfach ging, da wäre das Holzsammeln doch gleich viel leichter ... Den Stock nun in einer Hand wie einen Wanderstab, trat er auf Grimoald zu. "Bringst du mir bei, wie's richtig geht?" bat er ihn.
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Da hatte er wohl jemanden erschreckt, stellte Grimoald lächelnd fest. Er trat ein wenig näher heran und legte Lucan eine Hand auf die Schulter. "Naja, hier wird es schwer, einen Schildersatz zu finden. Eigentlich müßten die Übungswaffen aus unserer Kindheit noch irgendwo sein. Danach müssen wir Roald fragen, er weiß bestimmt, wo die Sachen abgeblieben sind... Und natürlich bringe ich es Dir bei." Eigentlich hatte er es zwar nach und nach machen wollen, aber wenn Lucan sich unterfordert fühlte, dann konnten sie genausogut schon mit dem Schwertkampf anfangen. "Zuerst Dein Stand. Du mußt immer so stehen, daß man Dich nicht umwerfen kann. Oder nur sehr schwer. Wenn ich Dich also unvermutet schubse", er schubste ihn einfach mal, "solltest Du nicht umfallen und auch nicht sehr stolpern. Sondern allenfalls einen Schritt oder zwei zur Seite machen. Später wirst Du lernen, beim Kampf in Bewegung zu bleiben. Doch diese Bewegung ist auch von einem sicheren Stand zum anderen. Das muß Dir so in Fleisch und Blut übergehen, daß Du nicht mehr darüber nachdenken mußt."
Nun nahm er Lucans Hand, die den Stock hielt. "Trifft ein Schlag Deine Waffe oder Deinen Schild, dann solltest Du sie leicht schräg halten, das leitet die Kraft des Schlages ab. Hältst Du sie gerade, geht der ganze Schlag in Deinen Arm und von dort in den Rest Deines Körpers. Das tut weh und schwächt Dich. Außerdem brauchst Du länger, um Deinen eigenen Angriff einleiten zu können." Das war schon ziemlich viel auf einmal, aber eben grundlegende Dinge, mit denen Lucan schnell Erfolge erzielen konnte.
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Für Lucan war es schwer, sich vorzustellen, daß Grimoald auch mal so klein wie er angefangen hatte. Voll Konzentration die Augen auf seinen Papa gerichtet, hörte er zu, was dieser ihm erklärte. Dann kam plötzlich der Schubs, nicht stark, aber schon so kräftig, daß der Junge für einen Moment ins Torkeln geriet. Nur einen Schritt oder zwei also, wiederholte er für sich im Kopf. Daß er erst später lernen würde, sich beim Kampf immer zu bewegen, klang doch recht erleichternd in seinen Ohren. Natürlich mußte er erstmal den richtigen Umgang mit der Waffe lernen, wie Grimoald ihm sogleich zeigte. Gemäß den Anweisungen des Jägers, verlagerte Lucan das Gewicht des Stocks, hielt ihn probeweise leicht schräg. "So?" erkundigte er sich.
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Grimoald sah sich die Haltung an und nickte. "Ja, genau. So." Er blickte sich um und nahm sich einen Ast. Damit stellte er sich Lucan gegenüber und schlug damit gegen dessen Ast. Der Schlag wurde abgelenkt und rutschte den Ast ein Stück entlang. "Jetzt halt ihn mal gerade, damit Du den Unterschied merkst." Denn die Erfahrung würde sich eher einbrennen als allein die Worte.
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"Mhmh!" Lucan hob den Ast an, so daß er möglichst senkrecht aufragte und wartete Grimoalds Schlag ab. Und tatsächlich stieß ihn die Wucht des Angriffs ein gutes Stück zurück. Beinahe wäre er schon wieder gestolpert, so plötzlich kam die unerwartete Wirkung. "Mann, gleich so stark", staunte er. "Ich hab immer gedacht, man hat mehr Kraft, wenn man ihn aufrecht hält." Das ganze versprach jetzt schon, interessant zu werden.
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Grimoald schüttelte ernst den Kopf. "Es geht ja dabei nicht darum, wieviel Kraft Du hast, sondern darum, dem Angriff des Gegners die Kraft zu nehmen. Das geht nur, indem man dafür sorgt, daß sie abgelenkt wird, damit sie Dich eben nicht mit voller Wucht trifft." Er lächelte. Lucan würde bestimmt nicht mehr so versuchen, einen Schlag abzufangen. "Weißt Du, wo Roald steckt? Wir sollten ihn nach den Übungswaffen fragen." Wie nebenbei trat er an Lucan heran, um ihn dann unvermittelt nochmal zu schubsen. Das würde er jetzt immer wieder überall und jederzeit tun. Nicht lehrte mehr einen sicheren Stand, als ständig mit so etwas rechnen zu müssen.
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"Roald? Keine Ahnung ..." Kaum hatte er dies ausgesprochen, lag er auch schon bäuchlings im Gras. "Hey!" beschwerte er sich, mußte aber grinsen, als ihm beim Anblick von Grimoald klar wurde, daß sein Vater das bestimmt nicht ohne Grund machte. Der Junge rappelte sich wieder hoch und folgte ihm zum Gatter hinüber, wobei er nun darauf achtete, einen möglichst festen Tritt zu haben.
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"Was heißt hier he? Du wirst mit so etwas in Zukunft immer rechnen müssen. Auch von Roald." Grimoald lächelte. Lucan würde es sicher schnell lernen. Und bestimmt würde es ihm rasch in Fleisch und Blut übergehen. Eine gute Voraussetzung für einen ausgezeichneten Schwertkämpfer. Der Junge hatte einen starken Willen und hatte schon mehrfach bewiesen, daß es ihm auch nicht an Durchhaltevermögen fehlte. "Am Anfang ist alles schwer. Wenn Du Dich ranhältst, wirst Du auch bald Erfolge erkennen. Laß uns heimgehen und nach den Übungswaffen schauen. Das Schwert ist metallbeschlagen, damit es schwerer ist und den Arm trainiert. Aber es ist auch gut ausgewogen. Du wirst sehen, damit geht es besser, als mit so einem Stock."
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"Juhu, endlich!" Den Stock in der Hand, lief er ein Stückchen voraus. Selbst an seinen Schritten war nicht zu übersehen, wie erfreut und aufgeregt Lucan war, daß er nun wirklich das Kämpfen lernen durfte! Trotzdem nahm er den alten Besenstil mit - wer wußte schon, wozu er ihn noch gebrauchen konnte? Als Hindernisse für Bruna hatten sich ganz am Anfang ja auch nur Äste im ungefähren Umfang eines solchen Stils geeignet. Jetzt aber war der Junge viel neugieriger auf die Übungswaffe, die er bekommen sollte. Wie es sich wohl anfühlen würde, mit ihr zu Kämpfen? Grimoalds Schlag mit dem Stock vorhin hatte ihn schon ziemlich beeindruckt - wie spannend würde das dann erst werden, wenn er diese gut ausgewogene Waffe ausprobierte? Am Gatter angekommen, schwang er sich flink darüber und wartete dann, bis sein Papa herangekommen war. "Kann Marwin eigentlich auch schon Kämpfen?" hakte er neugierig nach.
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Wie ein junges Füllen, dachte Grimoald und blickte dem Jungen hinterher, als der ausgelassen über die Weide tobte. Ja, vielleicht war er im Moment unterfordert und brauchte eine weitere Herausforderung. Wenn es dann doch zuviel wurde, konnten sie das Tempo ja wieder verlangsamen.
"Soweit ich weiß, hat Marwins Vater es nicht für nötig gehalten, seinen Sohn allzu gründlich zu unterrichten, was diese Dinge angeht. Ich kann Dir nicht sagen, wie sein Kenntnisstand ist, aber auch mit ihm werde ich bald anfangen zu trainieren." Er durchschritt das Gatter und schloß es sorgfältig hinter sich. "Ich muß erst wissen, wie weit er so ist, aber grundsätzlich habe ich nichts dagegen, euch gemeinsam zu trainieren."
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"Das macht dann bestimmt noch mehr Spaß", schätzte der Junge die Situation schonmal im Voraus ein. "Früher hab ich auch manchmal mit Falco und Raban geübt ..." Obwohl es damals eher Spiel als Ernst gewesen war. "Wir können Marwin ja dann auch gleich fragen!" schlug er eifrig vor, während er Grimoad zu Hütte folgte.
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OT: wir können das auch in diesem Thread weitermachen
"Es geht hier aber eigentlich nicht um Spaß, Lucan", lachte Grimoald. Der Junge war eben doch noch sehr jung. Für ihn mußte noch alles Spaß sein. Er fragte sich, wie Marwin das sah. Der schien an diesen Dingen nicht gerade so schrecklich viel Freude zu haben. Aber vielleicht, wenn er mit Lucan zusammen...? Abwarten und nicht zuviel erwarten. Grimoald hatte schon gemerkt, daß Marwin ein wenig anders war. Nicht schlecht, aber eben anders. Er ahnte schon jetzt, daß auch seine Art zu kämpfen eine ungewöhnliche sein würde.
Als sie die Hütte betraten, hörten sie schon von hinter der Hütte das Geräusch eines Schleifsteins über einer langen Klinge. "Roald?" Grimoald ging gleich zur hinteren Tür und fand draußen tatsächlich den Bruder vor, der die Sense schliff. "Weißt Du eigentlich, wo unsere ersten Übungswaffen abgeblieben sind?"
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(ah, in Ordnung )
Lucan zog eine kleine Schnute, als Grimoald anmerkte, daß es ja eigentlich nicht um Spaß ging. "Aber wenn was Spaß macht, dann lern ich's besser", behauptete er prompt. Gemeinsam mit Grimoald umrundete er die Hütte, bis sie seinen Onkel bei der Arbeit entdeckten. Da Grimoald seinem Bruder schon ihr Anliegen erklärte, sah Lucan Roald nur gespannt an.
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