Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Leise vor sich hin schimpfend, schritt Lucan über den Dorfplatz. Mal wieder hatte er eine Schießwette mit der Schleuder verloren, als es darum ging, Astlöcher oder größere Tannenzapfen zu treffen. Dabei wußte er doch ganz genau, daß er es konnte! Er war nur zu nervös, wenn die großen Jungs dabei waren, die schon bald nicht mehr zu den Kindern gezählt würden ... Dabei wollte er doch endlich mit richtigen, beweglichen Zielen üben können! Und sowieso, zum Kämpfen üben wurde es doch auch längst Zeit, wie er fand. Mürrisch blieb der Junge stehen, um seine Schleuder näher in Augenschein zu nehmen. Doch, es war nach wie vor alles in Ordnung damit. Irgendwann muß es doch einfach mal klappen! Suchend schaute er sich um, bis sein Blick auf einer Blumenvase hängenblieb, die auf einem Tisch stand. Mindestens fast konnte er doch treffen! Ein kurzer Griff in seine Tasche, und schon lag der Stein in seiner Schleuder. Lucan kniff vor Konzentration die Augen leicht zusammen, während er Schwung holte und auf die Vase zielte. Sekunden später schoß der Stein auch schon davon. Klirr. "Oha!" Vor Schreck blieb Lucan der Mund offen stehen, als er den Haufen Scherben sah, der nun zwischen dem zusammengefallenen Strauß auf dem Tisch lag. Damit hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet!
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gerade war sie dabei gewesen, die getrockneten Kräuter abzuhängen und sie weiterzuverarbeiten, als sie ein klirrendes Geräusch hörte. Irgendetwas schien zu Bruch gegangen zu sein. Kurz blickte sie sich um, um festzustellen ob es etwas hier in der Hütte gewesen war, doch sie konnte keine Scherben sehen und so musste es wohl vor der Hütte gewesen sein. Mit schnellen Schritten war sie beid er Tür, zog diese auf und blickte auf Lucan. Was machte der Junge hier, ging es ihm nicht gut? Doch dann sah sie die Schleuder in seiner Hand und die Scherben auf dem Boden. Aha... Schnell war ihr klar, was geschehen war. Auch wenn sie die Situation schon etwas komisch fand, setze sie dennoch ein halbeweg ernstes Gesicht auf. "Hast du dir wehgetan? Oder war es nur die Vase die sich verletzt hat?"
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Erschrocken sah Lucan auf, als dann auch noch promt die Heilerin aus ihrer Hütte kam. Immer noch völlig perpex, schüttelte er den Kopf. "Ähm ... nein, nur ... die Vase ..." Er schluckte, sichtlich betreten. "Entschuldige, Maíghread, ich hab gedacht ich würde daneben schießen!" erklärte er ihr dann. "So gut hab ich bisher noch nie getroffen, und darum war ich sauer, weil die anderen immer besser sind als ich, obwohl ich eigentlich genauso gut bin - also früher war ich das jedenfalls ..." Der Junge verstummte, hin und her gerissen zwischen dem Respekt vor der Erwachsenen und dem Wunsch, das was geschehen war ihr zu erklären. Nur dieser verworrene Redefluß von ihm hatte wohl nicht unbedingt dazu beigetragen, daß Maíghread seinen Erklärungen folgen konnte. "Ich glaub, das hast du jetzt nicht wirklich verstanden, oder?" stellte er etwas eingeschüchtert fest.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Wer zielte den auf eine Vase mit dem Gedanken dass er sowieso daneben schießen würde? Maíghread verschränkte die Arme vor der Brust und hörte Lucan aufmerksam zu. Nicht das es besonders schlimm wäre, dass er die Vase kaputt gemacht hatte, doch das konnte sie dem Jungen ja nicht einfach so sagen. "Hm...nein, ich weiß nicht so genau was du damit sagen wolltest. Aber du kannst es gerne versuchen nochmal zu erklären."
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Aaalso", begann Lucan langgezogen. "Früher, bei meiner alten Familie, da war ich fast so gut wie meine älteren Brüder mit der Schleuder. Nicht so gut wie Falco, aber manchmal fast genauso gut wie Raban", erklärte er, nicht ohne Stolz. "Aber bei den Römern konnt ich ja nicht üben." Er runzelte nachdenklich die Stirn. "Naja, und seit ich hier bin, versuch ich immer, verschiedene Astlöcher zu treffen. Oder Tannenzapfen. Vor allem bei den kleineren ist das ziemlich schwer - aber Grimoald hat gesagt, wenn ich sie treffe, will er mit mir mit bewegten Zielen üben. Und ich finde, dazu wird es allmählich Zeit! Aber jedes Mal, wenn ich mit den Älteren Wettschießen mache, bin ich zu nervös um richtig zu treffen." Der Blondschopf zog eine kleine Schmollschnute. "Drum hab ich gedacht, ich könnte hier wenigstens fast treffen ..." Er zog kleinlaut den Kopf ein. "Ich konnte ja nicht wissen, daß ich jetzt wieder richtig treff, nur weil ich sauer bin ..."
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
So war das also. Es war allzu verständlich, dass der Junge nervös war, wenn die Älteren dabei waren. Die Scherben betrachtend dachte sie darüber nach was Lucan gesagt hatte. Sicher war er gut bei dem was er tat, doch die Älteren Jungen im Dorf waren ihm einfach überlegen. Wenn er üben würde, dann würde er sie übertrumpfen können, da hatte Grimoald ein weisen Wort gesprochen. "Weißt du Lucan, das du nervös bist ist etwas ganz normales. Lass dich von den Älteren Jungen nicht verunsichern. Es wird der Tag kommen, an dem du sie schlagen wirst. Bis dahin solltest du dich allerdings von zerbrechlichen Sachen fernhalten." meinte sie mit einem Zwinkern. "Gut, nun sollten wir die Scherben wegräumen. Wer es kaputt macht, räumt es auch weg. Ich werde dir dabei helfen. Sei vorsichtig und schneide dich nicht."
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Mhmhm ..." Verlegen grinste Lucan auf die - zum Glück milde ausfallende - Rüge der Heilerin. Suchend schaute er sich nach etwas um, mit dem er die Scherben ungefährdet wegräumen konnte. "Hast du einen Eimer oder so?" fragte er nach, während er zunächst mit den Fingerspitzen die Blumen aus den Scherben herausklaubte.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Warte hier, ich hole etwas um die Scherben aufzuräumen." Maíghread trat wieder in die Hütte und kam mit einem Eimer wieder heraus. Vorsichtig räumten sie die Scherben weg. "Wenn du weiterhin fleißig übst, wirst du sicher bald auf bewegte Ziele schießen können. Hast du soetwas schon eimal gemacht?"
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Naja ... so irgendwie schon", bei dem Gedanken an den Zwischenfall mußte Lucan nun doch ein bißchen stolz grinsen. "Ich hab mal Yelva vor 'nem Wildschwein gerettet, war auch ein Volltreffer, und das ist tatsächlich abgehauen! Aber dabei saß ich auch auf 'nem Baum und Yelva und das Wildschwein waren unten." erklärte der Junge trocken. "Ich war also im Vorteil und hatte außerdem 'ne Menge Glück ..." Nun grinste er breit. "Kann man ja nicht immer haben ..."
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Du hast was?" Aus großen Augen blickte sie Lucan an. Hatte sie gerade richtig gehört? Er hatte Yelva vor einem Wildschwein gerettet? Wieso hatte sie den nie etwas gesagt? "Wann war denn das?" Noch immer klang das ganze sehr seltsam in ihren Ohren. Nicht dass sie dem Jungen nicht glaubte. Was Lucan erzählte gab schon einen Sinn, doch sie verstand nicht warum ihre Schwägerin nie von diesem Vorfall erzählt hatte.
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Lucan legte den Kopf zurück und dachte angestrengt nach. "Irgendwann im Winter", sagte er schließlich. "Beim Heiligtum. Ich war dort, um in Ruhe nachzudenken. Und auf einmal war Yelva da und hat geweint und gebetet. Sie hat mich nicht bemerkt, und ich dachte, es wär besser, sie nicht zu stören. Und dann ist plötzlich dieses Vieh aufgetaucht und wollte sie angreifen! Da mußte ich doch irgend etwas machen, und ich hatte nur meine Schleuder und den Stein bei mir. Also hab ich auf das Wildschwein gezielt, getroffen und es so verjagt." Erneut huschte ein kleines, stolzes Grinsen über seine Lippen.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Du hast großen Mut gezeigt, Lucan. Sicher könnte ich dir nun auch sagen, dass es sehr gefährlich war, was du da getan hast, aber ich glaube das weißt du selber." Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte Lucan Yelva das Leben gerettet und wenn es im Winter gewesen war, auch ihrem Kind. "Hast du das noch jemand anderen erzählt?"
Beiträge: 588 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Mhm, den anderen Kindern", Lucan zuckte mit den Schultern. "Aber die haben mir natürlich nicht geglaubt. Aber sonst keinem ... ich weiß nicht, ob Yelva irgendwem was gesagt hat. Und wenn, hat mich keiner drauf angesprochen - vielleicht denken die Erwachsenen, ich würde sonst zu waghalsig werden", überlegte der Junge laut.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Nein, Yelva hat nichts gesagt." Noch immer verwundert darüber, griff sie nach der letzen Scherbe und verstaute diese sicher. "Durch nur eine Tat wird man nicht gleich zu waghalsig, Lucan. Sicher war es sehr gefährlich was du getan hast, aber du hast damit jemanden gerettet." Die Scherben waren aufgesammelt und nichts lies mehr darauf schließen, dass hier etwas zerbrochen wurde. "Möchtest du mit reinkommen und etwas trinken?" fragte sie freundlich.