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| Das unterbrochene Gebet
von Hans Reimann aus dem Buch "Die Gaffeganne"
Herr Naumann gedenkt, sein Geschäft zu vergrößern, und sucht einen stillen Teilhaber. Herr Brett ist bereit, seinen Mammon in die Firma Naumann eizuschießen, und wird zwecks unverbindlicher Vorbesprechung zum Mittagessen eingeladen. Zu viert setzt man sich um einen runden Tisch: Herr Brett, Frau Naumann, Herr Naumann und Oskar. Oskar ist der sechsjährige Bengel des Ehepaares Naumann. Auf dem Tisch steht eine Schüssel mit Mirabellen. Die Suppe wird aufgetragen. Herr Naumann faltet die Hände und leiert: "Gomm, Herr Jesus, sein unser Gast unn---" Da erspäht er mit Adlerblick, dass der hinter der Suppenterrine sich verborgen wähnende Oskar in die Schüssel gelangt und zwei Mirabellen gefischt hat. Im Nu unterbricht er sich: "Du sollsd nich midd dein Fohddn in de Schissl langn -- nahchr gladsch ich dr drfohr ä baar hindr de Leffl -- dähr Junge geheerd iwwrhaubd nich an dn Disch, wenn Besuch da iss--Das war s lädzdemal heide--(und mit unvermittelt demütig gesenktem Haupt)...unn sähjne, was du uns bescheret hast. Ahm."
" Wemmr ä Baar Laadschn hadd, unn der eene is weck, unn mr hadd bloß den andrn ... da nudzn een alle beede nischd.
."Liebe dich selber, dann können dich die Anderen gern haben!
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