Gruppe: Administrator Rang: Supersachse/sächsin
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| Für 110 Euro haben die Ingenieure des Leipziger City-Tunnels am Freitag auf dem Marktplatz einen Bohrmeißel versteigert. Das 140 Kilogramm schwere Bauteil stammt aus dem Vortriebsschild des Riesenbohrers "Leonie". Gegen 11 Uhr wurde er vom Wilhelm-Leuschner-Platz zum Markt transportiert - ohne Hilfsmittel. "Vier Ingenieure haben den Bohrkopf getragen. In nur einer halben Stunde waren wir am Markt, sind aber ordentlich durchgeschwitzt", so Ingenieur Peter Schütz von der Arge Leipziger City Tunnel vor der Auktion von "Leonies" abgenutzten "Backenzahn". Ab 12 Uhr konnten die Gebote für das Bauteil abgegeben werden. Vor 70 Interessenten und Schaulustigen ersteigerte den Bohrkopf schließlich eine Baufirma, die ihn in die Info-Box des City-Tunnels am Bildermuseum transportierte -diesmal mit einer Schubkarre. Dort wird der Bohrmeißel künftig ausgestellt sein.
Die Idee zur Versteigerung stammt von den Bauleuten selbst: Bei einem Beachvolleyball-Turnier auf dem Bayerischen Platz hatten die Tunnel-Ingenieure gegen die Tunnel-Werkstatt verloren. "Vorher haben wir ausgemacht, dass die Verlierer den Bohrkopf versteigern müssen. Es ging letztlich darum, wer die Aktion organisiert, wer sich da auf den Markt stellt und rumbrüllt", so Schütz.
Schütz kann sich eine Auktion mit weiteren Werkstücken gut vorstellen. "Das müssten wir am Ende der Bauarbeiten sehen. Es geht ja nicht dauern etwas kaputt." Tragen will er das Bauteil dann allerdings nicht.
Der City-Tunnel soll voraussichtlich ab 2011/2012 den Bayerischen Bahnhof mit dem Hauptbahnhof verbinden. Die Kosten für das Bauwerk waren ursprünglich mit 571 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile gehen die Verantwortlichen von rund 705 Millionen Euro aus. Bezahlt wird das Projekt hauptsächlich von EU, Bund und Bahn.
Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!
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