Gruppe: Administrator Rang: Supersachse/sächsin
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| Das vierte Bild zeigt die Brühlsche Terrasse in Dresden
Unmittelbar an der Elbe, gleich oberhalb der Anlegestellen der Elb-Raddampfer, befindet sich die Brühlsche Terrasse. Ein Gang darüber gehört heute zum Besuchsprogramm eines jeden Touristen. Die Brühlsche Terrasse bekam ihren Namen nach dem Premierminister Heinrich Graf von Brühl, dem Kurfürst Friedrich August II. 1739 den östlich der Augustusbrücke gelegenen Teil der Festungsanlage schenkte. Graf Brühl zögerte nicht lange und baute die Befestigungsanlage für 20.000 Taler zu einer Gartenanlage aus. Wohl schwerlich hätte er es sich vorzustellen vermocht, dass bereits 75 Jahre später sein privater Lustgarten der Öffentlichkeit zugänglich und so, wie man damals sagt, zum "Balkon Europas" wurde. Die etwa 500 m lange und bis zu 200 m breite Anlage verbindet Geschichte und Architektur in besonderer Weise. Von der ursprünglichen Anlage des Grafen Brühl ist freilich nur noch der Delfinbrunnen und das schmiedeeiserne Tor erhalten geblieben. Später kamen jedoch einige wichtige Bauten hinzu, die heute noch zum Charme dieser unverwechselbaren Anlage beitragen. Zu ihnen gehören u. a. die große Freitreppe vom Schlossplatz zur Terrasse mit der Figurengruppe "Die vier Tageszeiten", das Albertinum sowie Denkmäler und Brunnenanlagen. Am Fuß der Terrasse steht das älteste Denkmal Dresdens, das Moritzmonument im Renaissancestil, ein Werk von Hans Walther II. (1553). Kaum einer der Besucher weiß, dass er sich auf dem Rest einer einst mächtigen Renaissance-Festung bewegt. Doch direkt unterhalb der Terrasse liegen Teile der Renaissance-Festung Dresden, eine der ältesten und bedeutendsten Festungen in "neuitalienischer Manier" in Europa. Sie wurde als mächtiger Mauerring angelegt und war von einem breiten Wassergraben umgeben. Kleine und große Bastionen sicherten die Festung zusätzlich ab. Hölzerne Stadttore schlossen die Öffnungen, durch die der Wall passiert werden konnte. In der Festung Dresden wurden Waffen gelagert, Feinde konnten aus den Bastionen und aus der Höhe des Walls mit schweren Geschützen und Handfeuerwaffen bekämpft werden. 1707 wurde Johann Friedrich Böttger auf die Jungfernbastion gebracht und arbeitete dort an der Entwicklung des europäischen Porzellans. Später dienten die Kasematten weniger aufregend, aber nicht weniger wichtigen Zwecken, hier wurden Lebensmittel und Getränke gelagert. Die Wachstuben mit ihren "Kasemattentelefonen" und Ausgrabungsfunde wie Wappen, Kugeln, Ton- und Glasfragmente gehören zu den Sehenswürdigkeiten dieser Verteidigungsanlage. Unterhalb der Brühlschen Terrasse befinden sich die Anlegestellen der Elbraddampfer, der ältesten und größten Raddampferflotte der Welt. Von hier aus verkehren 9 historischen Raddampfer und 2 Salonschiffe elbaufwärts in den Nationalpark Sächsische Schweiz, nach Pillnitz und Königstein sowie elbabwärts nach Meißen.
Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!
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