Gruppe: Administrator Rang: Supersachse/sächsin
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| Das zweites Bild zeigt das Neues Rathaus Leipzig
Wer sich von Süd-Westen dem Stadtzentrum Leipzigs nähert, trifft unvermittelt auf die Krone der Stadt: das Neue Rathaus. Der 1899-1905 durch Hugo Licht errichtet Bau, ersetzt die 1897 abgebrochene Pleißenburg aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Von der ehemaligen Zwingburg, in deren Hofstube 1519 der berühmte Disput zwischen Luther und Dr. Eck stattfand, blieb nur der Turm erhalten, den man auf über 100 Meter erhöhte. Um den Turm gruppieren sich vielfältig gegliederte Gebäudegruppen. Hugo Licht, Leipzigs führender Architekt, vollbrachte hier seine reifste Leistung. Das Neue Rathaus aus mainfränkischem Muschelkalk beinhaltet Elemente der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils. Zum Hauptportal des Neuen Rathauses führt eine Freitreppe, flankiert von 2 auf Pfeilern sitzenden Löwen. Die Pleißenburg entstand ab 1217 unter Markgraf Dietrich den Bedrängten. Der stets auf den Ausbau seiner Landesherrschaft bedachte Wettiner reagierte damit auf die Aufstände der Leipziger Bürger und vervollständigte mit einer weiteren Burg die Umklammerung der Stadt. Während alle anderen Anlagen noch in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts aufgegeben wurden, wurde die Pleißenburg zur landesherrlichen Stadtburg und zum Sitz eines Vogtes ausgebaut. Dabei bezog man sie in die neue Stadtmauer ein. Im Schmalkaldischen Krieg wurde Leipzig 1547 durch Kurfürst Johann Friedrich belagert und die Pleißenburg schwer beschädigt. Mit dem Wiederaufbau wurde der Leipziger Baumeister und Ratsherr Hieronymus Lotter, der auch die Augustusburg errichtete, beauftragt. Es entstand ein Festungsbau mit einem dreieckigen Grundriss. An der südwestlichen Ecke befand sich der 52 Meter hohe Turm. In den folgenden Jahren nahmen verschiedene Feldherren Einfluss auf den Ausbau und die Instandhaltung der Anlage, bis diese schließlich Mitte des 18. Jahrhunderts ihre Bestimmung als Festung verlor und zunehmend zivilen Nutzungszwecken zugeführt wurde. So richtete man 1787 eine Sternwarte im Schlossturm ein und nutzte die Gebäude durch die Kunstakademie und die Universität. Mit dem Ankauf des Grundstücks durch die Stadt Leipzig 1895 stand dem Abbruch und dem Neubau des Neuen Rathauses nichts mehr im Wege.
Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!
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