Gruppe: Administrator Rang: Supersachse/sächsin
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| Das Schauspiel Leipzig bekommt unter seinem neuen Intendanten Sebastian Hartmann einen Hausphilosophen und ein deutlich verjüngtes Ensemble. Es wird zudem Domizil für Konzerte, Tanz und spontane tagesaktuelle Aufführungen. "Wir wollen neue Zuschauer anlocken", sagte der 1968 in Leipzig geborene Hartmann bei der Präsentation seiner Pläne. "Es ist für mich eine unglaubliche Herausforderung, an meinen Geburtsort zurückzukehren. Mir ist aber auch bewusst, dass dieses schöne Haus an einem Zuschauermangel leidet". Hartmann wird im Herbst Nachfolger von Wolfgang Engel (64). Dieser verlässt die Bühne nach 13-jähriger Intendanz. Engels junger Nachfolger orientiert sich mit seinem Konzept stark an der Berliner Volksbühne und holt auch Personal von dort nach Leipzig. So wird Christoph Gurk, der in Berlin Konzerte organisiert hat, in Leipzig ein bis zweimal im Monat Bands aus aller Welt ans Theater holen. Volksbühnen-Regisseur René Pollesch steuert im Spielplan 2008/09 die Inszenierung "Der Kandidat. Sie Leben" bei - als Wiederaufnahme vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg. "Auch Castorf und Schlingensief wollen hier gerne arbeiten", sagte Hartmann."Wir wollen, dass die Leute mitbekommen, dass wir da sind. Dazu gehört auch Polarisierung, dafür bin ich ja bekannt", sagte der künftige Intendant, der die beiden Bühnen des Schauspiels umbenennen und mit eigenständigen Ensembles ausstatten wird. Das Schauspielhaus heißt künftig wieder wie in alten Zeiten Centraltheater, die kleinere Bühne wird zur Skala. Das Ensemble wurde um fünf auf 30 Schauspieler aufgestockt, von denen 25 neu sind. "Sie kommen vom Thalia und vom Schauspielhaus in Hamburg, von der Volksbühne, vom Burgtheater Wien oder ganz frisch von der Schule. Es sind alles Typen", sagte Hartmann. Die künftigen Hausregisseure Jorinde Dröse, Mareike Mikat, Martin Laberenz und Johannes Schmidt sind zwischen 1976 und 1982 geboren. Mit der Kombination aus der Matthäuspassion, der Uraufführung der "Abendmahlsgäste" von Ingmar Bergmann und dem "Brand" von Henrik Ibsen startet Hartmann im September seine Intendanz. "Die drei Teile in drei Stunden sollen etwas ineinander fliessen, aber ich will das Publikum nicht überfordern", sagte er. Auf dem Spielplan im Centraltheater stehen dann vier weitere Hartmann-Inszenierungen und zwei weitere Uraufführungen: die "Schock-Strategie" von Naomi Klein als Inszenierung von Jorinde Dröse und das Musical "Alle reden vom Wetter" vom Kabarettisten Rainald Grebe.
An der kleineren Bühne soll es keinen festen Spielplan geben. "Dort kann der Besucher laufende Proben oder spontane Projekte zu tagesaktuellen Themen besuchen", sagte Hartmann. Zudem will Hausphilosoph Guillaume Paoli, Mitbegründer der Bewegung "Die glücklichen Arbeitslosen", einen philosophischen Diskussionszirkel etablieren. dpa
Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!
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