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Das waren keine Anfänger
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Nach dem Brandanschlag auf die Offizierschule verdichten sich Hinweise auf ein politisches Motiv.

Der Brandanschlag auf Fahrzeuge der Bundeswehr in Dresden ist offenkundig von professionellen Tätern ausgeführt worden. Die Brandsätze, Art und Weise der Ausführung sowie die offenbar gute Vorbereitung und die hohe kriminelle Energie sprächen dafür, sagten Ermittler.

Auch wenn die Art des Anschlags auf die Offizierschule des Heeres zunächst an eine linksextremistische Tat erinnere, könnten auch rechtsextremistische Motive oder eine Tätergruppe aus dem Ausland nicht ausgeschlossen werden, sagte LKA-Sprecherin Silvaine Reiche. „Daneben prüfen wir auch ganz andere Motive.“

Am Dienstag hat das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungsgruppe „Albertstadt“ gegründet. Ihr Leiter ist ein Mann aus der Abteilung Staatsschutz. Auch die Staatsanwaltschaft geht offenbar von einem politisch motivierten Anschlag aus. Das Verfahren jedenfalls liegt beim Leiter der Staatsschutzabteilung, Oberstaatsanwalt Jürgen Schär.

Spurensuche im Schutt

20 bis 30 Beamte sollen in der Ermittlungsgruppe nach den Tätern fahnden. Wie viele genau, steht noch nicht fest. „Das hängt von den Spuren ab, die wir noch finden und auswerten müssen“, sagte Reiche.

Auch gestern haben rund 50 Kriminalisten, Soldaten und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks in der Dresdner Kaserne nach Hinweisen auf die Brandstifter gesucht. Mühsam wühlten sie im Brandschutt. Mit schwerem Gerät hoben sie das Dach des feuergeschädigten Carports an. Wracks wurden möglichst im Ganzen emporgehievt, um keine Spuren zu zerstören. Im Einsatz waren unter anderem ein Kran sowie ein Gabelstapler.

Die Täter drangen in der Nacht zum Ostermontag über einen Zaun in die Bundeswehr-Schule ein. Offenbar kappten sie dabei Stacheldraht. Sie legten mindestens drei Brandsätze, die einen Millionenschaden anrichteten. Bundeswehrsprecher Klaus Geier sagte: „Das waren keine Anfänger.“ Kriminalisten wiesen darauf hin, dass es eine Menge Fachwissen benötige, um Autos in Brand zu setzen. Ein Feuerzeug reiche dazu nicht aus.

Bei dem Anschlag wurden mehr Fahrzeuge zerstört als zunächst angenommen. Das LKA gab die Zahl der ganz oder teilweise ausgebrannten Busse, Lastwagen und Pkw mit 42 an. Anfangs war von 30 die Rede. Geier sprach von einer Schadenshöhe zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro. Diese Zahlen basierten aber auf Schätzungen. „Da sind noch viele Gutachten nötig“, fügte der Sprecher hinzu.

Privater Wachdienst im Einsatz

Nach SZ-Informationen suchte die Polizei in der angrenzenden Heide nach Spuren. Die Ermittler gaben nicht bekannt, wo die mutmaßlich mehreren Täter über den Zaun des Geländes kletterten. Allerdings soll sich deren Spur im Prießnitzgrund verloren haben – nämlich im Wasser des kleinen Flüsschens.

Dass die Bundeswehr die Offizierschule von einem privaten Sicherheitsdienst bewachen lässt, sorgte in Dresdner Ermittlerkreisen für kritische Nachfragen und Spott. Bundeswehrsprecher Geier betonte, dies sei überall dort üblich, wo Nachwuchs ausgebildet werde. In Dresden sollten sich angehende Offiziere auf ihren dreimonatigen Lehrgang konzentrieren können. Würden sie zu zusätzlichen Wachdiensten eingeteilt, verlängere und verteuere sich die Ausbildung.

Private Bewachung sei daher kostengünstiger, sagte Geier. In der Tatnacht sei das Gelände wie sonst auch geschützt worden. Die Bundeswehr prüfe derzeit keine rechtlichen Schritte gegen den Wachdienst.

(SZ)





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15.04.2009 14:05:20   
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